Holozänes Lawinengeschehen und "Global Warming"

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Holozänes Lawinengeschehen und "Global Warming"
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                                                                                                                                                                                                                    Seite 103
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                                                                                                           In connection with dendrochronological studies (subfossil bog-woods analysis) of the climate
                                                                                                           history of the Alpine postglacial era at the former department of high mountain research at
                                                                                                           the University of Innsbruck, pre-historic avalanche events were detected (PINDUR P. 2000,
                                                                                                           LUZIAN R. & PINDUR P. 2000).
                                                                                                           In the department of Natural Hazards and Alpine Timberline (at the Federal Office and
            ROLAND LUZIAN, PETER PINDUR, KURT NICOLUSSI, RUDOLF SAILER, JEAN-NICOLAS HAAS, PETER ZWERGER   Research Centre for Forests), the aspect of avalanching over this long period of time
                                                                                                           was taken up. The aim was to answer the question of avalanche activity during warmer

            Holozänes Lawinengeschehen und „Global Warming“                                                climate conditions, like those prevalent for long periods in the holocene. Additionally, the
                                                                                                           anthropogenic influence and the effects of avalanching on the subalpine vegetation, as well
            Eine Analyse der 9000-jährigen Chronologie des Lawinengeschehens                               on the reconstruction of the highest holocene timberline-level is reported. The results of the
                                                                                                           interdisciplinary research project “New Possibilities for the Determination of Avalanching
            am Hang der Schwarzensteinalm in den Zillertaler Alpen, Österreich                             Processes” show that an assumed 150-year event as one of the key assumptions for hazard
                                                                                                           zoning and planning of avalanche control measures is realistic.

            Holocene avalanching and “Global Warming”                                                      Keywords: holocene, avalanching, warmer climate conditions, anthropogenic impact,
            An analysis of the 9000-year chronology of avalanche events                                    timberline

            on the slope of the Schwarzensteinalm in the Zillertal Alps, Austria                                                                                & MALANSON G. P. 1985, STÖCKLI V. 1998,
                                                                                                           Einleitung                                           ZROST D. 2004, KASBAUER D. 2006, STOFFEL
                                                                                                                                                                M. et al. 2006, CASTELLER A. et al. 2007).
            Zusammenfassung:
                                                                                                           Die Kenntnis über das Auftreten, die Frequenz                Für prähistorische Zeitabschnitte liegen
            Bei dendrochronologischen Untersuchungen zur Klimageschichte des alpinen Postglazials
                                                                                                           und das Ausmaß von Lawinen in den Alpen be-          nur wenige Untersuchungen zu Lawinenaktivitä-
            am ehemaligen Forschungsinstitut für Hochgebirgsforschung an der Universität Innsbruck
                                                                                                           ruht im Wesentlichen auf Beobachtungen sowie         ten vor. Diese basieren vor allem auf der Analyse
            konnten anhand von Analysen an subfossilen Moorhölzern prähistorische Lawinenereignisse
                                                                                                           historischen Berichten und ist damit auf die letz-   von mit Schneelawinen abgelagertem Schuttmate-
            nachgewiesen werden (PINDUR P. 2000, LUZIAN R. & PINDUR P. 2000).
                                                                                                           ten Jahrhunderte beschränkt (z.B.: LATERNSER M.      rial (BORTENSCHLAGER S. 1984, BLIKRA L. H. &
            Der Aspekt des Lawinengeschehens über diesen langen Zeitraum wurde am Institut für
                                                                                                           & PFISTER C. 1997, FLIRI F. 1998). Einen wesent-     NEMEC W. 1993, BLIKRA L. H. & NESJE A. 1997,
            Naturgefahren und alpine Waldgrenzregionen beim BFW (Bundesforschungs- und Ausbil-
                                                                                                           lich tieferen Blick in die Vergangenheit, der weit   NESJE A. et al. 2007) beziehungsweise Bäumen
            dungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft) aufgegriffen, um im Projekt „Neue
                                                                                                           über diese historische Dimension zurückreicht,       (SMITH D.J. et al. 1994). Die Datierung dieser
            Analysemöglichkeiten zur Bestimmung des Lawinengeschehens“ interdisziplinär der Frage
                                                                                                           erlauben naturwissenschaftliche Methoden wie         Lawinenereignisse beruht dabei aber auf Radio-
            nach der Lawinenaktivität während wärmerer Klimabedingungen, wie sie im Holozän über
                                                                                                           die Jahrringanalyse an von Lawinen geschädigten      karbondaten, die methodenbedingt keine jahres-
            lange Zeiträume herrschten, nachzugehen. Auch über die anthropogene Beeinflussung und
                                                                                                           oder zerstörten Resten und in Mooren konservier-     scharfe Festlegung von Ereignissen ermöglicht.
            die Auswirkungen des Lawinengeschehens auf die subalpine Vegetation sowie die Rekons-
                                                                                                           ten Bäumen.                                                  Im Zuge des Projektes „Neue Analyse-
            truktion der höchstgelegenen, holozänen Waldgrenze wird berichtet. Eines der Ergebnisse
                                                                                                                    Von Lawinenabgängen betroffene Bäume        möglichkeiten zur Bestimmung des Lawinenge-
            zeigt, dass sich ein angenommenes 150-jähriges Ereignis als eine der Grundlagen für die
                                                                                                           zeigen bei mikroskopischer Analyse anhand ana-       schehens“ wurde erstmals eine umfangreiche
            Gefahrenzonenplanung und zur Dimensionierung von Verbauungsmaßnahmen als durchaus
                                                                                                           tomischer Merkmale wie Verletzungen, Druck-          Chronologie von kalenderdatierten, waldzerstö-
            realistisch erweist.
                                                                                                           holzbildung, abrupte Wachstumsstörungen und          renden Lawinenereignissen im Zeitraum der letz-
                                                                                                           plötzliches Absterben im Winterhalbjahr solche       ten 8000 Jahre vorgelegt (NICOLUSSI K. et al.
            Schlüsselwörter: Holozän, Lawinengeschehen, wärmere Klimabedingungen, anthropogene
                                                                                                           Ereignisse an (z.B.: BURROWS C. J. & BURROWS         2007). Dieser Datensatz beruht auf der dendro-
            Beeinflussung, Waldgrenze
                                                                                                           V. L. 1976, CARRARA P. E. 1979, BUTLER D. R.         chronologischen Analyse und Datierung von 177
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            Holzproben subfossiler Baumstämme (alle als Zir-                       Blikra und Nesje verweisen auf eine Synchroni-     zur Bewertung der aus den früheren Warmphasen          Folgende Hauptarbeitsschritte waren durchzu-
            ben, Pinus cembra L. identifiziert) aus einem Moor                     zität von gehäuften Lawinenereignissen mit Glet-   stammenden stummen Zeugen aus dem „Schwar-             führen:
            im Oberen Zemmgrund in den Zillertaler Alpen.                          schervorstoßphasen kühl-feuchter Klimaperioden     zensteinmoor“ (subfossile Hölzer und Pollen)               • Klärung der Topographie des Lawinenhan-
            Dieses Moor liegt in 2150 m Höhe und somit                             (BLIKRA L. H. & NESJE A. 1997).                    Methoden der klimageschichtlichen Forschung                  ges „Schwarzensteinalm“ mittels trigono-
            innerhalb des postglazialen Waldgrenz-Schwan-                                       Vor dem Hintergrund der aktuellen     (Dendrochronologie, Palynologie) mit dem Lawi-               metrischer Aufnahme des unmittelbaren
            kungsbereiches. Die Umgebung des Moores ist                            „Klimawandel“-Diskussion ist es aber von beson-    nensimulationsverfahren SAMOS (BRANDSTÄT-                    Moorbereiches sowie der Erzeugung eines
            derzeit nicht bewaldet. Und oberhalb der aktuel-                       derem Interesse, Kenntnis über den Verlauf des     TER, W. et al. 1992, SAMPL P. & ZWINGER T.                   hochaufgelösten dreidimensionalen, digi-
            len Waldgrenze existieren nur einzelne, weit ver-                      Lawinengeschehens während im Holozän bereits       2004) erfolgreich kombiniert.                                talen Höhenmodells (SCHMIDT R., 2007).
            teilte und durch relativ geringe Größe charakteri-                     stattgefundener längerer Warmphasen zu erlan-                                                                   Dazu war es notwendig, das digitale 10-m-
            sierte Zirben. Der Zirbenjungwuchs ist im Bereich                      gen. Im Zuge des oben erwähnten interdiszipli-     Forschungsfragen                                             Geländemodell des Bundesamtes für Eich-
            der aktuellen Waldgrenze vorhanden und steigt im                       nären Forschungsprojektes HOLA (Kurzbezeich-                                                                    und Vermessungswesen mithilfe geodäti-
            Schutze von Geländekanten bis auf 2250 m Höhe.                         nung für holozänes Lawinengeschehen) wurden            1. Kam es auch unter den Bedingungen wär-                scher Verfahren zu verbessern.
                                                                                                                                             merer klimatischer Verhältnisse (holozäne           • Ermittlung und Kartierung der gegenwär-
                                                                                                                                             Warmphasen bzw. Optima) und einem da-                 tigen Waldverbreitung, -struktur und -ent-
                                                                                                                                             mit verbundenen besseren Waldwachstum                 wicklung mittels intensiver Geländearbeit
                                                                                                                                             mit beträchtlichem Anstieg der Waldgrenze             und Vergleich mit bestehender Vegetations-
                                                                                                                                             zu großen und extremen Lawinenereignis-               kartierung aus den 1950er-Jahren (PINDUR
                                                                                                                                             sen (Wirkungsbereich, Frequenz und Wie-               P. et al. 2007) sowie Rekonstruktion der
                                                                                                                                             derkehrdauer, Schneemächtigkeiten)?                   Höhenlage der Waldgrenze während der
                                                                                                                                          2. Sind daraus Hinweise auf das „Bemes-                  wärmsten Phasen des Holozäns (ZWER-
                                                                                                                                             sungsereignis“ bzw. auf das naturgefah-               GER P. & PINDUR P. 2007).
                                                                                                                                             renbedingte Risiko und dessen Bewertung             • Ortung, Feststellung der Lagerungsrichtung,
                                                                                                                                             ableitbar?                                            Verortung und Bergung stummer Zeugen
                                                                                                                                          3. Inwieweit haben Menschen das Gesche-                  aus dem „Schwarzensteinmoor“ (Abb. 2)
                                                                                                                                             hen, z. B. durch Brandrodung, beeinflusst?            als Voraussetzung für die:
                                                                                                                                                                                                 • Festlegung des Beginns und der Stärke des
                                                                                                                                      Material und Methoden                                        anthropogenen Einflusses auf das Wald-
                                                                                                                                                                                                   wachstum. Entnahme und palynologische
                                                                                                                                      Um Antworten auf solche Fragen zu erlangen ist es            Analyse von je einem Sedimentbohrkern
                                                                                                                                      erforderlich, die bei früheren Ereignissen ins Moor          aus dem „Schwarzensteinmoor“ und zwei
                                                                                                                                      gelangten (z. B. von Lawinen transportierte Bäume)           weiteren, kleineren, aber höher gelegenen
                                                                                                                                      und über einen langen Zeitraum in der Natur er-              Mooren (HAAS J.N. et al. 2007).
                                                                                                                                      halten gebliebenen Befunde (sogenannte „stumme             • Datierung der prähistorischen, waldzerstö-
                                                                                                                                      Zeugen“) zu bewerten und diese Ereignisse retros-            renden und -schädigenden Lawinenereig-
                                                                                                                                      pektiv zu betrachten. Die Möglichkeit dazu ist durch         nisse. Entnahme von 217 Stammscheiben
                                                                                                                                      die Existenz der über die gesamte Nacheiszeit rei-           aus dem „Schwarzensteinmoor“ deren,
                                                                                                                                      chenden Ostalpen-Zirbenchronologie (NICOLUSSI                dendrochronologisch-mikroskopische Ana-
                                                                                                                                      K., et al. 2004), der im „Schwarzensteinmoor“ unter          lyse und Synchronisierung mit der Ostal-
             Abb. 1: Lage der Forschungslokalität: 47°01`40`` N, 11°49`00`` E                                                         Luftabschluss seit Beginn des alpinen Postglazials           pen-Zirbenchronologie (NICOLUSSI K. et

             Fig. 1: Location of the research centre: 47°01`40`` N, 11°49`00`` E
                                                                                                                                      erhalten gebliebenen stummen Zeugen sowie des                al. 2007, ZROST D. et al. 2007).
                                                                                                                                      Lawinensimulationsverfahrens SAMOS gegeben.
Holozänes Lawinengeschehen und "Global Warming"
Allgemeine Beiträge

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                                                                                                                                                                                                                                                                                  Seite 107
            Anmerkung:                                                                     granulares Fließmodell + gasdynamisches             Ergebnisse                                                             Das älteste bis jetzt datierte Lawinenereignis im
            Weil sich Waldgrenzbäume am Rande ihrer Exis-                                  Staubmodell + Resuspensionsmodell ge-                                                                                      Oberen Zemmgrund geschah im Winter 6255/54
            tenzmöglichkeit befinden reagieren sie sehr sen-                               koppeltes Lawinensimulationsmodell, das             Chronologie des Lawinengeschehens am Hang der                          BC (NICOLUSSI K. et al. 2007).
            sibel auf Umwelteinflüsse und speichern deshalb                                vor allem zur Berechnung großer Lawi-               Schwarzensteinalm
            Klimasignale eindeutig. Die Ostalpen-Zirben-                                   nen geeignet ist. Es wurde im Auftrag des                                                                                  Weitere Kriterien zur Identifizierung eines Ereig-
            chronologie beruht durchweg auf Hölzern aus                                    Bundesministeriums für Land- und Forst-             Von insgesamt 217 subfossilen Holzproben konn-                         nisses als lawinenbedingt:
            Waldgrenz- bzw. waldgrenznahen (über 2000 m                                    wirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft             ten 177 auf Lawineneinwirkung analysiert und                                 1. uferferne und hangferne Lage der subfossi-
            Meereshöhe) Standorten. Dieser Umstand ermög-                                  (BMLFUW) gemeinsam mit dem Forst-                   datiert werden. Bei drei weiteren Proben, die                                   len Hölzer im Moor,
            licht somit auch die Erfassung der holozänen Kli-                              technischen Dienst für Wildbach- und La-            wegen zu geringen Wuchsalters keine eindeutige                               2. sowohl normal, als auch parallel und quer
            maschwankungen (z. B. Warmphasen).                                             winenverbauung (WLV), dem Institut für              Synchronposition zuließen, wurde eine Radio-                                    zur Moorhauptachse orientierte Lagerung
                • Nachrechnung großer, prähistorischer La-                                 Naturgefahren        und      Waldgrenzregionen     Carbon-Datierung vorgenommen. Die datierten                                     der beprobten Stämme,
                   winenereignisse am Hang der Schwarzen-                                  des Bundesforschungs- und Ausbildungs-              Moorhölzer weisen eine zeitliche Bandbreite von                              3. kollektives, plötzliches Absterben unter-
                   steinalm mittels des Simulationsmodells                                 zentrums für Wald, Naturgefahren und                7050 BC bis 1300 AD auf. (Abb. 3).                                              schiedlich alter Bäume zum selben Zeit-
                   SAMOS als Basis für die Rekonstruktion                                  Landschaft (BFW) und der Firma AVL-List                       An 53 Proben blieb eine voll entwickelte                              punkt und nach vollständiger Ausbildung
                   des holozänen Lawinengeschehens (SAI-                                   entwickelt und wird seit Jahren erfolgreich         Waldkante erhalten, die jeweils ein Absterben der                               des Spätholzes.
                   LER R. et al. 2007). SAMOS (Snow Ava-                                   operativ eingesetzt (SAMPL P. et al. 2000).         Bäume im Winterhalbjahr belegen. Darauf ba-
                   lanche Modelling and Simulation) ist ein                             • Synthese der Einzelergebnisse sowie deren            sierend und unter Berücksichtigung nachfolgend                         Über die durch Absterbedaten der Lawinenhöl-
                   dreidimensionales, aus den Komponenten                                  Interpretation und Diskussion                       angeführter Kriterien konnten 21 waldzerstören-                        zer datierten Ereignisse hinausgehend wurde das
                                                                                                                                               de Lawinenereignisse jahresscharf datiert werden                       Probenmaterial auf jahrringinterne Merkmale, die
                                                                                                                                               (Tab. 1). Weitere sechs wurden nach Häufungen                          auf baumschädigende Lawinenabgänge schließen
                                                                                                                                               von Proben mit nahezu übereinstimmenden End-                           lassen, analysiert. Aufgrund dieser anatomischen
                                                                                                                                               jahren abgeleitet (Tab. 1).                                            Merkmale wurden weitere 64 wald- bzw. baum-

             Abb. 2: Lokalisierung von Entnahmestellen der in den Jahren 2002 und 2003 aus dem Schwarzensteinmoor geborgenen stummen Zeugen     Abb. 3: zeitliche Verteilung der subfossilen Proben aus dem Schwarzensteinmoor für den Zeitraum der letzten 9000 Jahre.

             Fig. 2: Localisation of removal locations for the silent witnesses removed from the Schwarsteinmoor in the years 2002 and 2003.    Fig. 3: Temporal distribution of the sub-fossil probes from the Schwarzensteinmoor for the period covering the last 9000 years.
Holozänes Lawinengeschehen und "Global Warming"
Allgemeine Beiträge

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                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Seite 109
            schädigende Lawinenereignisse identifiziert. Die-                            net durch eine sehr hohe Baum- und Waldgrenze,                            de Winterschneemenge) auch in diesem Zeitab-                         Beobachtete aktuelle Lawinenereignisse (1999, 2003)
            se bereits vorgeschädigten Bäume gelangten erst                              sowie weit zurückgezogene Alpengletscher (NI-                             schnitt nachweisbar.
            bei einem späteren, größeren Ereignis ins Moor                               COLUSSI K. et al. 2005, JÖRIN U. E. Et al. 2006)                                    Im bearbeiteten Zeitraum (7050 BC bis                      Die Geländesituation zeigt, dass es sich beim
            (ZROST D. et al. 2007).                                                      ist im Schwarzensteinmoor durch vergleichsweise                           1300 AD) geschahen 64 Ereignisse, deren Folge                        Schwarzensteinmoor um ein Auffangbecken für
                       Die Periode des alpinen Klimaoptimums,                            wenige Proben belegt. Trotzdem sind vereinzelte                           Schäden am Baumbestand waren (ZROST D. et                            alle abgehenden Lawinen handelt. Der aufkom-
            etwa das Jahrtausend um 5000 BC, gekennzeich-                                Lawinenabgänge (und damit eine entsprechen-                               al. 2007). 21 weitere Ereignisse führten zur Wald-                   mende Jungwuchs wird, vor allem in einer Haupt-
                                                                                                                                                                   zerstörung und zum Transport der Stämme bzw.                         lawinenbahn, von kurzfristig wiederkehrenden
              Ereignis                Datierung                            mWK                      oWK                Baumalter                 WorstC            deren Bruchstücke (auch der bereits vorgeschä-                       Lawinenereignissen zerstört.
              WLE-1                   6255/54 BC                              1                        -               141                            -            digten) in das Moor (NICOLUSSI K. et al. 2007).                      Diese Lawinentätigkeit bezeugt auch ein dend-

              WLE-2                   5691/90 BC                              1                        -               84                             -                                                                                                                 rochronologisch       un-

              WLE-3                   4616/15 BC                              2                        -               48-131                         -                                                                                                                 tersuchter      Wipfelab-
                                                                                                                                                                                                                                                                        schnitt einer Zirbe mit
              WLE-4                   4433/32 BC                              1                        -               162                            -
                                                                                                                                                                                                                                                                        33 Jahrringen und dem
              WLE-5                   4055/54 BC                              1                        -               251                           +
                                                                                                                                                                                                                                                                        Endjahr 1998, das als
              WLE-6                   3834/33 BC                              2                        7               77-251                        +
                                                                                                                                                                                                                                                                        Lawinenholz aus dem
              WLE-7                   3812/11 BC                              1                        -               143                            -
                                                                                                                                                                                                                                                                        Winter 1998/99 bei
              aWLE-1                  ~ 3597 BC                                -                       3               119-262                        -
                                                                                                                                                                                                                                                                        den Feldarbeiten im
              WLE-8                   3380/79 BC                              1                        1               120-466                        -
                                                                                                                                                                                                                                                                        Sommer 1999 auf der
              WLE-9                   3082/81 BC                              1                        -               202                            -
                                                                                                                                                                                                                                                                        Mooroberfläche        lie-
              aWLE-2                  ~ 2944 BC                                -                       4               57-347                         -
                                                                                                                                                                                                                                                                        gend gefunden wurde.
              aWLE-3                  ~ 2871 BC                               -                        4               99-233                       (+)
                                                                                                                                                                                                                                                                        Bei einem weiteren La-
              WLE-10                  2787/86 BC                              2                        8               74-370                         -
                                                                                                                                                                                                                                                                        winenabgang im Win-
              WLE-11                  2774/73 BC                              3                       3                69-368                         -
                                                                                                                                                                                                                                                                        ter 2002/03 wurde ein
              aWLE-4                  ~ 2210 BC                               -                       3                124-200                      (+)
                                                                                                                                                                                                                                                                        noch jüngeres Bäum-
              WLE-12                  1827/26 BC                              1                       1                100-107                       +                                                                                                                  chen (geschätzt ca. 12
              WLE-13                  1740-1530 BC*                           1                        -               60                             -                                                                                                                 – 17 Jahre alt) auf der
              WLE-14                  1560/59 BC                              1                        -               227                            -                                                                                                                 Mooroberfläche abge-
              WLE-15                  995/94 BC                               1                        -               72                             -                                                                                                                 lagert (NICOLUSSI K.
              WLE-16                  168/67 BC                              12                       5                48-205                         -                                                                                                                 et al. 2007).
              WLE-17                  85/84 BC                                2                       5                65-151                         -                                                                                                                 Dieser   Umstand      er-
              aWLE-5                  ~ 353 AD                                -                       4                142-182                        -                                                                                                                 wies sich für die Ab-
              WLE-18                  411/12 AD                               1                        -               150                            -                                                                                                                 grenzung der Lawinen-
              WLE-19                  505/06 AD                              16                       5                32-183                         -                                                                                                                 anbruchgebiete (Abb.
              WLE-20                  743/44 AD                               1                        -               107                           +                                                                                                                  4) und zur Überprü-
              aWLE-6                  ~ 788 AD                                -                       4                171-321                        -                                                                                                                 fung der Plausibilität
              WLE-21                  1230-1285 AD*                           1                        -               81                             -                                                                                                                 der Simulation als sehr
                                                                                                                                                                                                                                                                        hilfreich.
             Tab. 1 (nach NICOLUSSI K. et al. 2007, leicht verändert und ergänzt):
             Zusammenstellung der waldzerstörenden Lawinenereignisse (WLE) und der abgeleiteten waldzerstörenden Lawinenereignisse (aWLE); mWK = Probe
             mit Waldkante, oWK = Probe ohne Waldkante, WorstC = „Worst-Case“-Ereignis; *= Radio-Carbon-Datierung                                                   Abb. 4: Übersichtskarte mit Anrissgebieten und Entrainmentflächen. Orthofoto: BEV, 2003; bearbei-
                                                                                                                                                                    tet von Pindur, 2004 und Wiatr, 2007
             Tab. 1 (based on NICOLUSSI K. et al. 2007, slightly modified and supplemented):
             Composition of the forest-destroying avalanche events (WLE) and the derived forest-destroying avalanche events (aWLE); mWK= Probe with forest edge,    Fig. 4: Survey map with release areas and entrainment surfaces. Ortho photo: BEV, 2003; processed
             oWK= Probe without forest edge, WorstC= "Worst Case" event; *=Radio carbon dating                                                                      by Pindur, 2004 and Wiatr, 2007
Holozänes Lawinengeschehen und "Global Warming"
Allgemeine Beiträge

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                                                                                                                                                                                                                                                            Seite 111
            Simulation des Lawinengeschehens am Lawinenhang                  tion ausgeschiedenen Anbruch- und Entrainment-                 ständlichen Projektes und zeigt, dass ab bestimm-         holozänen Klimaoptimums in der subalpinen Stu-
            Schwarzensteinalm                                                gebiete liegen alle oberhalb dieser rekonstruier-              ten Schneemächtigkeiten auch aus relativ kleinen          fe mehr als doppelt so groß wie heute. Die gegen-
                                                                             ten, gegenüber heute deutlich höher gelegenen,                 Anbruchgebieten (Anbruchfläche 4, Abb. 4) Lawi-           wärtige Waldverbreitung, -struktur und -entwick-
            Umfangreiche Erhebungen und Untersuchungen                       Waldgrenze.                                                    nenabgänge mit weitreichender Wirkung möglich             lung wurde kartiert (ZWERGER P. & PINDUR P.
            im Gelände ermöglichten die Rekonstruktion der                                Die in 29 Varianten durchgeführte Simu-           sind (Abb. 5). Die Ermittlung der dynamischen             2007, ZWERGER P. & PINDUR P. 2009, WIESER,
            höchsten holozänen Waldgrenzlage (ZWERGER                        lation stattgefundener, auf Lawineneinwirkung                  Lawinendruckwerte ergab, dass diese ab 1m An-             G. et al. 2009) und konnte mit der bestehenden,
            P. & PINDUR P. 2007, ZWERGER P. & PINDUR P.                      zurückzuführende Waldzerstörungen war ein                      risshöhe hoch genug waren, um den damaligen               bisher nicht publizierten Vegetationskartierung
            2009, WIESER, G. et al. 2009). Die für die Simula-               wesentlicher methodischer Bestandteil des gegen-               Waldbestand zu zerstören und die Baumstämme               von Helmut Friedel aus den 1950er-Jahren vergli-
                                                                                                                                            in uferferne Lagen des Moores zu transportieren           chen werden (PINDUR P. et al. 2007).
                                                                                                                                            (SAILER R. et al. 2007).
                                                                                                                                                     Die Modellierung des Lawinengesche-              Palynologische Befunde aus dem „Schwarzensteinmoor“
                                                                                                                                            hens ergab auch die Übereinstimmung von An-
                                                                                                                                            bruchgebiet, Lawinenbahn und Ablagerung mit               Neben den klimatischen Bedingungen für das
                                                                                                                                            den Fundstellen der Baumstämme im Moor. Zu-               Waldwachstum war auch die Frage nach dem
                                                                                                                                            dem zeigte sich, dass eine Überschneidung der             menschlichen Einfluss auf den Waldbestand im
                                                                                                                                            Hauptlawinenbahn aus den Anbruchgebieten 1                Bereich der Schwarzensteinalm zu klären. Aus
                                                                                                                                            und 2 (und den Entrainmentflächen 1 und 2) mit            dem Schwarzensteinmoor und zwei weiteren,
                                                                                                                                            jener des Anbruchgebietes 4 ab einer Anbruchhö-           kleineren, aber höher gelegenen Mooren, wurden
                                                                                                                                            he von 1,5 m möglich ist. Im Extremfall können            zur Beantwortung dieser Frage Sedimentbohr-
                                                                                                                                            also der gesamte Lawinenhang und somit alle               kerne entnommen und palynologisch analysiert.
                                                                                                                                            Moorbereiche bei einem einzigen Ereignis be-              Daraus ließ sich die Geschichte der Vegetation,
                                                                                                                                            troffen sein. Bei solch einem Ereignis überströmt         des Klimas, der anthropogenen Nutzung und des
                                                                                                                                            der Staubanteil der Lawine den Gegenhang des              Groß-Lawinengeschehens der Schwarzensteinalm
                                                                                                                                            Schwarzensteinmoores (SAILER R. et al. 2007).             im Oberen Zemmgrund für den Zeitraum der letz-
                                                                                                                                                                                                      ten 10 000 Jahre in vielen Details beschreiben.
                                                                                                                                            Rekonstruktion der höchstgelegenen holozänen Waldgrenze            Im Neolithikum (ab ca. 4100 BC) zeigen
                                                                                                                                                                                                      sich die ersten anthropogenen Eingriffe im Pollen-
                                                                                                                                            Forstbiometrische Analysen und die Ermittlung der         profil des Schwarzensteinmoores, die sich mithilfe
                                                                              Abb. 6: Fließdruck unter Berücksichtigung der Anbruchflä-
             Abb. 5: Fließdruck unter Berücksichtigung der Anbruchfläche      chen 1 und 2 mit den Entrainmentflächen e1 und e2 (Haupt-     rezenten Verbreitung von Keimlingen, Jungpflan-           typischer Zeigerpflanzen wie Spitzwegerich (Plan-
             4 bei einer angenommenen Anrisshöhe von 1,0 m. Druckver-         lawinenzug) bei einer angenommenen Anrisshöhe von 1,0 m.
             teilungsklassen siehe Legende, Abb. 7                            Druckverteilungsklassen siehe Legende, Abb. 7                 zen und Zwergsträuchern im Gelände – unter Ein-           tago lanceolata), Ampfer (Rumex spec., Rumex

             Fig.5: Flow pressure under consideration of the break surface    Fig. 6: Flow pressure under consideration of the break
                                                                                                                                            bezug der topographischen und morphologischen             acetosella), Beifuß, Brennnesselgewächsen (Urti-
             4 with an assumed release height of 1.0 m. Pressure distribu-    surfaces 1 and 2 with entrainment surfaces e1 and e2 (main    Verhältnisse sowie zusätzlicher Berücksichtigung          caceae) u. a. nachweisen lassen. (HAAS J. N. et
             tion classes, see legend, figure 7                               avalanche flow) with an assumed release height of 1.0 m.
                                                                              Pressure distribution classes, see legend, figure 7           der Beweidung bzw. deren Rückgang – führten               al. 2007). Während der Bronzezeit, ab ca. 2200
                                                                                                                                            zum Entwurf einer Linie, welche die Obergrenze            BC, erfolgte eine Intensivierung des menschlichen
                                                                                                                                            der Waldausbreitung während der wärmsten ho-              Eingriffes in den Waldbestand durch Brandro-
                                                                                                                                            lozänen Klimaphasen (Optimalphasen) markiert.             dung. Über diese verstärkte Nutzung gibt auch ein
                                                                                                              Abb. 7: Legende zu den
                                                                                                              Abbildungen 5 und 6           Die maximale Höhenausdehnung lag damals im                zeitgleicher archäologischer Befund aus unmittel-

                                                                                                              Fig. 7 : Legend for figures
                                                                                                                                            Bereich der Schwarzensteinalm bei etwa 2350 m;            barer Nähe zum Schwarzensteinmoor Aufschluss
                                                                                                              5 and 6                       das ist noch rund 100 m höher, als Waldwachstum           (PINDUR P. et al. 2007). Bis ins Mittelalter herauf
                                                                                                                                            bei den derzeit gegebenen Verhältnissen möglich           schwankte aber der menschliche Einfluss stark,
                                                                                                                                            ist. Damit war die Waldwuchsfläche während des            sodass Waldwachstum oberhalb des Schwarzen-
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                                                                                                                                                                                                                                      Seite 113
            steinmoores nicht nur klimatisch bedingt, sondern    beobachtung (z.B. Hohenpeißenberg 1781, Sonn-           te während der Klimagunstphasen eher nur eine         Fundobjekte und deren Ausrichtung im Moor,
            auch durch Nachlassen der Weidenutzung immer         blick 1886) erfasst werden.                             geringfügige Beeinflussung des Waldwachstums.         schließen Steinschlag und Windwurf aus. Die
            wieder möglich war.                                               Häufige, längerfristige Perioden mit ei-   Beweidung und Rodung haben sich allenfalls auf        Schneisen werden fallweise durch Großereignisse
                     Das Lawinengeschehen hat die sub-           ner deutlichen Verschiebung der Waldgrenze              das Wuchsalter der Baumindividuen ausgewirkt          aufgeweitet.
            alpine Vegetation der Schwarzensteinalm stark        nach oben (etwa noch 100 m höher als unter              (HAAS J. N. et al. 2007).                                      Die Ergebnisse der Simulationen mit SA-
            beeinflusst. Aufgrund der Veränderungen im Pol-      der gegenwärtigen Erwärmungsphase potenzi-                       Die    Lawinenanbruchgebiete       blieben   MOS bestätigen diese Annahmen. Weiters lassen
            lenbild müssen die ab 6255 BC in relativ unre-       ell möglich) wurden von zeitweiligen Klimaver-          auch während der holozänen klimatischen Opti-         die Simulationsergebnisse aufgrund der sehr ho-
            gelmäßigen Abständen aufgetretenen und dend-         schlechterungen (massive Gletschervorstöße, z.          malphasen unbewaldet und die Bestände darun-          hen Fließspitzendruckwerte auf einen bodennah-
            rochronologisch erfassten Großlawinenereignisse      B.: PATZELT G. & BORTENSCHLAGER S. 1973,                ter konnten aufgrund der Hangmorphologie nicht        en Bruch von Bäumen, deren Entwurzelung und
            (NICOLUSSI K. et al. 2007) nicht nur kurzzeitige     SCHWENDINGER G. & PINDUR P. 2007, PIN-                  sehr dicht gewesen sein (ZWERGER P. & PINDUR          auch der Zerstörung von Krummholzbewuchs
            Rückschläge in den Zirbenpopulationen (Pinus         DUR P. & HEUBERGER H. 2010) unterbrochen.               P. 2007, ZWERGER P. & PINDUR P. 2009, WIE-            schließen. Die Simulationen erklären zudem –
            cembra) bewirkt haben, sondern teilweise – je        Wie wir heute im Untersuchungsgebiet (Waxeg-            SER, G. et al. 2009).                                 durch Berührung und Überschneidung der Sturz-
            nach Lawinentyp – auch die als lawinentolerant       galm) beobachten können, hat klimatische Erwär-                                                               bahn- und Ablagerungsbereiche der Haupt- und
            geltenden Grünerlen (Alnus viridis) und Latschen     mung auch durchaus positive Folgen: Es bilden           Lawine                                                Nebenlawinenbahnen – die Streuung (mit Kon-
            (Pinus mugo) zumindest kurzfristig in ihrer Blüh-    sich in den Gletschervorfeldern „Weideflächen           Bei genügend Abstand (etwa 100 Höhenmeter             zentration seitlich der Hauptsturzbahn) der Fund-
            fähigkeit und Populationsdichte getroffen haben      aus Steinwüsten“ und es breitet sich Wald aus, mit      sind ausreichend), entsprechender Topographie         objekte über den gesamten Moorbereich.
            (HAAS J. N. et al. 2007).                            all seinen günstigen, vermindernden Wirkungen,          bzw. Hangmorphologie eines Anbruchgebietes                     Katastrophale Lawinenniedergänge (An-
                     Die Ergebnisse der Pollenanalyse er-        das Naturgefahrenrisiko betreffend.                     zur gegebenen Waldgrenze sind waldschädi-             risshöhe min. 1,5 m) mit Zerstörung des nahe-
            brachten auch Kenntnis über die mehrmals erfolg-                                                             gende und waldzerstörende Lawinenereignisse           zu gesamten Waldbestandes am Lawinenhang
            ten Wechsel der ökologischen Verhältnisse in der     Wald                                                    möglich. Die für solche Ereignisse notwendigen        „Schwarzensteinmoor“ müssen ebenfalls stattge-
            Umgebung des Moores. Untersuchungen von in           Alle dendrochronologisch analysierten Proben,           Schneemengen fielen auch während der häufigen         funden haben. Das kann auf Basis der Simulati-
            den Bohrkernen enthaltenen Käfern und Milben         über den gesamten, untersuchten Zeitraum, wur-          bzw. langfristigen holozänen Warmphasen. Die          onsergebnisse – Überschneidung der Sturz- und
            ergänzten und bestätigten diese Ergebnisse (WILD     den als Zirben (Pinus cembra L.) identifiziert          nachgewiesenen und abgeleiteten Lawinenschä-          Ablagerungsbereiche bzw. der Überströmung des
            V. et al. 2007).                                     (PINDUR P. 2000, NICOLUSSI K. et al. 2007).             den (Lawineneinfluss auf die lokale Vegetation –      natürlichen Geländerückens – und der Lage einzel-
                                                                 Somit bildet die Zirbe seit über 8000 Jahren die        NICOLUSSI K. et al. 2007, ZROST D. et al. 2007,       ner Fundobjekte im Sektor 15 des Moorbereiches B
            Verallgemeinerungen und Konsequenzen                 Hauptbaumart der Waldbestände in der subalpi-           HAAS J. N. et al. 2007) bestätigen diese Annahme.     angenommen werden (SAILER R. et al. 2007).
                                                                 nen Stufe des Oberen Zemmgrunds. Das bedeu-             Die Ergebnisse der Modellierung von Lawinenab-                 Die zeitliche Verteilung der Lawinenab-
            Klima                                                tet, dass sich auch während der stark ausgepräg-        gängen am Hang der Schwarzensteinalm stimmen          gänge, bestimmt nach jahrringinternen Faktoren,
            Die Ergebnisse der Rekonstruktion der paläoöko-      ten, holozänen Warmphasen keine Änderung der            mit der Fundsituation der stummen Zeugen über-        lässt keine einfache Zuordnung zu bekannt klima-
            logischen Verhältnisse der vergangenen 8300 Jah-     Baumartenzusammensetzung im Bereich der sub-            ein und zeigen, dass sowohl eine seitliche Über-      günstigen beziehungsweise -ungünstigen Perioden
            re im Untersuchungsgebiet bleiben nicht allein       alpinen Höhenstufe bzw. innerhalb der alpinen           bordung des zentralen Lawinenzuges als auch ein       des Holozäns, unterteilt nach Waldgrenz- und Glet-
            auf den Oberen Zemmgrund beschränkt. Da es           Waldgrenzregion entwickelte. Daher ist trotz der        Überströmen des natürlichen Dammes möglich            scherbefunden (NICOLUSSI K. & PATZELT G. 2001,
            sich um klimatisch gesteuerte Prozesse handelte,     zu beobachtenden Anhebung der Wachstums-                ist (SAILER R. et al. 2007).                          NICOLUSSI K. & PATZELT G. 2006, NICOLUSSI K.
            muss angenommen werden, dass diese Ergebnisse        höhengrenzen eine Entwicklung hin zu anderen                     Es ist anzunehmen, dass Lawinenbahnen        et al. 2005, JÖRIN U. E. et al. 2006) zu. Allerdings
            zumindest auf den Ostalpenraum bzw. Mitteleu-        Baumarten in dieser, für das Naturgefahrenge-           wie der zentrale Bereich der Hauptlawinenbahn         deutet sich durch die Analyse der möglichen Lawi-
            ropa übertragen werden können (siehe auch PAT-       schehen besonders relevanten, Höhenstufe nicht          der Schwarzensteinmoor-Lawine aufgrund häufi-         nenabgänge, unterstützt auch durch die synchrone,
            ZELT G. 1995, 1999, 2000).                           zu erwarten!                                            ger Kleinereignisse (ZROST D. et al. 2007) ohne       auffallende Verkürzung der Lebensdauer der betrof-
                     Die dendrochronologisch und paly-                        Die anthropogene Einflussnahme an          Baumwuchs bleiben. Die in Bezug auf die Haupt-        fenen Bäume im jüngeren Holozän, eine erhöhte
            nologisch nachgewiesenen Temperatur- (und            und oberhalb der Waldgrenze ab der späten               stoßrichtung der Lawine dezentrale Konzentration      Zahl von Lawinen in bereits wieder klimaungüns-
            Niederschlags-)Schwankungen       hatten   größere   Jungsteinzeit ist eindeutig nachweisbar, doch           von Fundobjekten lässt diesen Schluss zu.             tigeren, feucht-kühler werdenden Abschnitten des
            Amplituden als sie seit Beginn der Instrumenten-     war ihre Intensität sehr verschieden und bewirk-                 Diese Hypothese, wie auch die Lage der       Holozäns an (NICOLUSSI K. et al. 2007).
Allgemeine Beiträge

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                                                                                                                                                                                                                                                                                      Seite 115
            Risiko                                                             ereignis) für die Gefahrenzonenplanung   Anschrift der Verfasser / Authors’ addresses:                                  BORTENSCHLAGER S. (1984):
                                                                                                                                                                                                       Beiträge zur Vegetationsgeschichte Tirols I. Inneres Ötztal und unteres Inn-
            Zielsetzung des Projektes HOLA war es unter                        und die Dimensionierung von Bauwer-                                                                                     tal. Berichte des Naturwiss.-Medizin. Vereins in Innsbruck 71: 19-56.

            anderem, ein realistisches Worst-Case-Szenario                     ken dürfte daher auch für eine wärme-    Mag. Roland Luzian                                                             BRANDSTÄTTER, W., HAGEN, F., SAMPL, P., SCHAFFHAUSER, H. (1992):
                                                                                                                                                                                                       Dreidimensionale Simulation von Staublawinen unter Berücksichtigung
            für das rezente Lawinengeschehen unter Berück-                     re(?) Zukunft sehr gut gewählt sein.     Institut für Naturgefahren und Waldgrenz-                                      realer Geländeformen, in Wildbach- und Lawinenverbau 120.

            sichtigung von im Holozän bereits stattgefunde-                • Situationen, die zu Großereignissen füh-   regionen, Bundesforschungs- und Ausbildungs-                                   BURROWS C. J. & BURROWS V. L. (1976):
                                                                                                                                                                                                       Procedures for the study of snow avalanche chronology using growth layers
            ner Warmphasen und möglicher weiterer Klima-                       ren, werden nicht nur lokal beschränkt   zentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft                                 of woody plants. Institute of Arctic and Alpine Research, Occasional Paper
                                                                                                                                                                                                       no. 23, University of Colorado, 13-24.
            schwankungen zu entwickeln.                                        bleiben. Das muss bei raumplanerischen   A - 6020 Innsbruck
                                                                                                                                                                                                       BUTLER D.R. & MALANSON G. P. (1985):
            Aus den Ergebnissen kann abgeleitet werden:                        und sonstigen risikorelevanten Überle-                                                                                  A history of high-magnitude snow avalanches, southern Glacier National
                                                                                                                                                                                                       Park, Montana, U.S.A. Mountain Research and Development 5(2): 175-
                     • Erwärmung   bewirkt    besseres   Wald-                 gungen bzw. Entscheidungen berück-       Ing. Mag. Peter Pindur                                                         182.

                      wachstum und ein Höhersteigen der                        sichtigt werden (LUZIAN R. 2007).        Institut für Stadt- und Regionalforschung,                                     CARRARA P. E. (1979):
                                                                                                                                                                                                       The determination of snow avalanche frequency through tree-ring analysis
                      Waldgrenze. Damit wird die absolute                                                               Österreichische Akademie der Wissenschaften                                    and historical records at Ophir, Colorado. Geological Society of America
                                                                                                                                                                                                       Bulletin, 90: 773-780.
                      Zahl potenzieller Lawinenanbruchge-         Perspektive                                           A – 1010 Wien
                                                                                                                                                                                                       CASTELLER A., STÖCKLI V., VILLALBA R., MAYER A. C. (2007):
                      biete verringert, bei gleichzeitig stark                                                                                                                                         An Evaluation of Dendroecological Indicators of Snow Avalanches in the
                                                                                                                                                                                                       Swiss Alps. Alpine, Arctic and Antarctic Research 39/2: 218-228.
                      positiver Wirkung auf den Gebietsabfluss    Aufgrund der hier vorgestellten Ergebnisse kön-       A. Univ. Prof. Dr. Kurt Nicolussi                                              FLIRI F. (1998):

                      (GUGGENBERGER H. 1980, KRON-                nen darauf aufbauende Projekte, Studien und           Institut für Geographie, Universität Innsbruck                                 Naturchronik von Tirol.
                                                                                                                                                                                                       Beiträge zur Klimatographie von Tirol. Innsbruck (Universitätsverlag Wag-
                      FUSS H. 1997, MARKART G. et al. 2006,       Auswertungen – bei Ausschöpfung des noch im           A - 6020 Innsbruck                                                             ner), 370 S.

                      WIESER G. et al. 2008, MATYSSEK R. et       Schwarzensteinmoor und im Bereich des Un-                                                                                            GUGGENBERGER H. (1980):
                                                                                                                                                                                                       Untersuchungen zum Wasserhaushalt der alpinen Zwergstrauchheide Pat-
                      al. 2009).                                  tersuchungsgebietes vorhandenen Forschungs-           A. Univ. Prof. Dr. Jean-Nicolas Haas                                           scherkofel. Ph.D. thesis botany, University Innsbruck, 229 S.

                      Das Naturgefahrenrisiko kann daher, po-     potenzials – weitere, wichtige und hochaktuelle       Institut für Botanik, Universität Innsbruck                                    HAAS J. N., WALDE C., WILD V. (2007):
                                                                                                                                                                                                       Holozäne Schneelawinen und prähistorische Almwirtschaft und ihr Ein-
                      tenziell, in vielen alpinen Bereichen ab-   (Klima-Anpassungsstrategien) Beiträge sowohl zur      A - 6020 Innsbruck                                                             fluss auf die subalpine Flora und Vegetation der Schwarzensteinalm im
                                                                                                                                                                                                       Zemmgrund, Zillertal, Tirol, Österreich. In: Luzian R. & Pindur P. (2007)
                      nehmen. Das bedeutet aber nicht, dass       anwendungsorientierten Lawinen- als auch zur                                                                                         Prähistorische Lawinen. Nachweis und Analyse holozäner Lawinenereig-
                                                                                                                                                                                                       nisse in den Zillertaler Alpen, Österreich. Der Blick zurück als Schlüssel
                      der punktuell zweifellos gegebenen Zu-      gebirgsökologischen Forschung leisten.                Mag. Dr. Rudolf Sailer                                                         für die Zukunft. Mitteilungen der Kommission für Quartärforschung der
                                                                                                                                                                                                       Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 und Berichte des
                      nahme des Risikos im Hochgebirgsraum                                                              Institut für Geographie, Universität Innsbruck                                 Bundesforschungs- und Ausbildungszentrums für Wald, Naturgefahren und
                                                                                                                                                                                                       Landschaft Nr. 141, S. 191-226.
                      (Schlagwort Permafrost) kein Augenmerk      Dank                                                  A - 6020 Innsbruck
                                                                                                                                                                                                       JÖRIN U. E., STOCKER T. F., SCHLÜCHTER C. (2006):
                      zu leisten wäre!                                                                                                                                                                 Multicentury glacier fluctuations in the Swiss Alps during the Holocene.
                                                                                                                                                                                                       The Holocene 16/5: 697-704.
                     • Lawinenereignisse mit katastrophalem       Dem Forsttechnischen Dienst für Wildbach- und         Ing. Peter Zwerger
                                                                                                                                                                                                       KASBAUER D. (2006):
                      Ausmaß („worst case“) sind trotzdem         Lawinenverbauung, Sektion Tirol und Gebiets-          Institut für Naturgefahren und Waldgrenz-                                      Rekonstruktion von Lawinenereignissen durch die Kombination von Lawi-
                                                                                                                                                                                                       nensimulation und dendrogeomorphologischen Methoden. Das Beispiel
                      möglich, aber extrem selten (etwa alle      bauleitung Westliches Unterinntal für maßgebli-       regionen, Bundesforschungs- und Ausbildungs-                                   Hüttnertobel-Lawine 1999. Geographische Diplomarbeit, Universität Inns-
                                                                                                                                                                                                       bruck, 110 S.
                      2000 Jahre) und auch die Wiederhol-         che Unterstützung vor Ort.                            zentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft
                                                                                                                                                                                                       KRONFUSS H. (1997):
                      wahrscheinlichkeit   von   Großlawinen      Herrn Univ. Prof. Dr. G. Rabeder, Österreichische     A - 6020 Innsbruck                                                             Das Klima einer Hochlagenaufforstung in der subalpinen Stufe. Berichte
                                                                                                                                                                                                       der Forstlichen Bundesanstalt, Nr. 100, 331 S., Wien
                      (etwa alle 500 Jahre) ist gering. Relativ   Akademie der Wissenschaften, Kommission für
                                                                                                                                                                                                       LATERNSER M. & PFISTER C. (1997):
                      häufig aber (etwa alle 130 Jahre) kommt     Quartärforschung, für die sehr gelungene Koope-                                                                                      Avalanches in Switzerland 1500 – 1990. In: Frenzel B., Matthews J. A.,
                                                                                                                                                                                                       Gläser B., Weiss M. M. (eds.): Rapid mass movement as a source of climatic
                      es zu „kleineren“ Ereignissen. Diese        ration bei der Herausgabe des Projekts-Sammel-        Literatur / References:                                                        evidence for the Holocene. Paläoklimaforschung/Palaeoclimate Research
                                                                                                                                                                                                       19: 241-266.
                      können selbstverständlich auch katastro-    bandes „Prähistorische Lawinen“.
                                                                                                                        BLIKRA L. H. & NEMEC W. (1993):                                                LUZIAN R. (2007):
                      phale Wirkung haben, wenn davon Men-        Für direkte, unentbehrliche finanzielle Zuwen-        Postglacial avalanche activity in western Norway: depositional facies se-      Diskussion, Schlussfolgerungen und Ausblick. Holozänes Lawinengesche-
                                                                                                                        quences, chronostratigraphy and palaeo-climatic implications. In: Frenzel      hen im Lichte der Klimageschichte und des „Klimawandels“. In: Luzian R.
                      schen und ihre immer sensibleren bzw.       dungen: Dem Land Tirol – Abteilung Umwelt, der        B., Matthews J.A., Gläser B. (eds.): Solifluction and climatic variations in   & Pindur P. (2007) Prähistorische Lawinen. Nachweis und Analyse holozä-
                                                                                                                        the Holocene. Paläoklimaforschung/Palaeoclimate Research 11: 143-162.          ner Lawinenereignisse in den Zillertaler Alpen, Österreich. Der Blick zu-
                      anfälligeren Einrichtungen betroffen wer-   Arbeitsgemeinschaft für Hochgebirgsforschung                                                                                         rück als Schlüssel für die Zukunft. Mitteilungen der Kommission für Quar-
                                                                                                                        BLIKRA L.H. & NESJE A. (1997):                                                 tärforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Band 16
                      den! Die fiktive Annahme eines 150-jäh-     München und einer Privatperson aus Innsbruck.         Holocene avalanche activity in western Norway: chronostratigraphy and          und Berichte des Bundesforschungs- und Ausbildungszentrums für Wald,
                                                                                                                        palaeoclimatic implications. In: Matthews J.A., Brunsden D., Frenzel B.,       Naturgefahren und Landschaft Nr. 141, S. 241-247.
                      rigen Ereignisses (als das Bemessungs-                                                            Gläser B., Weiss M.M. (eds.): Rapid mass movement as a source of climatic
                                                                                                                        evidence for the Holocene. Paläoklimaforschung/Palaeoclimate Research          LUZIAN R. & PINDUR P. (2000):
                                                                                                                        19: 299-312.                                                                   Klimageschichtliche Forschung und Lawinengeschehen. In: Wildbach- und
                                                                                                                                                                                                       Lawinenverbau, 64, 142, S. 85-92.
Allgemeine Beiträge

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                                                                                                                                                                                                                                                             Seite 117
            MARKART G., KOHL B., PERZL F. 2006:                                            PINDUR P., ZWERGER P., LUZIAN R., STERN R. (2007):                                 WIESER G., HAMMERLE A., WOLFAHRT G. (2008):
            Der Bergwald und seine hydrologische Wirkung – eine unterschätzte Grö-         Die Vegetationskartierung im Zemmgrund aus den 1950er Jahren – Grund-              The water balance of grassland ecosystems in the Austrian Alps. In: Arctic,
            ße? In: LWF-Wissen, Berichte der Bayerischen Landesanstalt für Wald und        lage für aktuelle Vergleichsstudien. Ein Ergebnis der Vegetationskartierung        Antarctic and Alpine Research, 40, S. 439-445.
            Forstwirtschaft, 55.                                                           von Helmut Friedel in den Zillertaler Alpen. In: Luzian R. & Pindur P. (2007)
                                                                                           Prähistorische Lawinen. Nachweis und Analyse holozäner Lawinenereig-               WIESER, G., MATYSSEK, R., LUZIAN, R., ZWERGER, P., PINDUR, P.,
            MATYSSEK R., WIESER G., PATZNER K., BLASCHKE H., HÄBERLE K.H.                  nisse in den Zillertaler Alpen, Österreich. Der Blick zurück als Schlüssel         OBERHUBER, W., GRUBER, A. (2009):
            (2009):                                                                        für die Zukunft. Mitteilungen der Kommission für Quartärforschung der              Effects of atmospheric and climate change at the timberline of the Central
            Transpiration of forest trees and stands at different altitude: consistenci-   Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 und Berichte des             European Alps. In: Annals of Forest Science, Paris, 66(4): 402-412.
            es rather than contrasts? In: European Journal of Forest Research, 128, S.     Bundesforschungs- und Ausbildungszentrums für Wald, Naturgefahren und              WILD V., SCHATZ I., SCHATZ H. (2007):
            579-596.                                                                       Landschaft Nr. 141, S. 109-115.                                                    Subfossile Arthropodenfunde (Acari: Oribatida, Insecta: Coleoptera) in
                                                                                                                                                                              Mooren bei der Schwarzensteinalm im Oberen Zemmgrund in den Zil-
            NESJE A., BAKKE J., DAHL S.O., LIE O., BOE A.-G. (2007):                       PINDUR P., SCHÄFER D., LUZIAN R. (2007):                                           lertaler Alpen (Österreich). In: Luzian R. & Pindur P. (2007) Prähistorische
            A continuous, high-resolution 8500-yr snow-avalanche record from wes-          Der Nachweis einer bronzezeitlichen Feuerstelle bei der Schwarzenstein-            Lawinen. Nachweis und Analyse holozäner Lawinenereignisse in den Zil-
            tern Norway. The Holocene 17/2: 269-277.                                       alm im Oberen Zemmgrund. In: Luzian R. & Pindur P. (2007) Prähisto-                lertaler Alpen, Österreich. Der Blick zurück als Schlüssel für die Zukunft.
                                                                                           rische Lawinen. Nachweis und Analyse holozäner Lawinenereignisse in                Mitteilungen der Kommission für Quartärforschung der Österreichischen
            NICOLUSSI K. & PATZELT G. (2001):                                              den Zillertaler Alpen, Österreich. Der Blick zurück als Schlüssel für die          Akademie der Wissenschaften, Band 16 und Berichte des Bundesfor-
            Untersuchungen zur holozänen Gletscherentwicklung von Pasterze und             Zukunft. Mitteilungen der Kommission für Quartärforschung der Österrei-            schungs- und Ausbildungszentrums für Wald, Naturgefahren und Land-
            Gepatschferner ( Ostalpen ). Zeitschrift für Gletscherkunde und Glazial-       chischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 und Berichte des Bun-                schaft Nr. 141, S. 117-131.
            geologie 36: 1-87.                                                             desforschungs- und Ausbildungszentrums für Wald, Naturgefahren und
                                                                                           Landschaft Nr. 141, S. 143-154.                                                    ZROST D. (2004):
            NICOLUSSI K., LUMASSEGGER G., PATZELT G., PINDUR P., SCHIESS-                                                                                                     Lawinenereignisse des späten und mittleren Holozäns in den zentralen
            LING P. (2004):                                                                PINDUR P. & HEUBERGER H. (2010):                                                   Ostalpen : dendrochronologische Untersuchungen rezenter und subfossi-
            Aufbau einer holozänen Hochlagen-Jahrring-Chronologie für die zentra-          Zur holozänen Gletschergeschichte im Zemmgrund in den Zillertaler Al-              ler Zirbenhölzer im Kaunertal und Zillertal. Geographische Diplomarbeit,
            len Ostalpen: Möglichkeiten und erste Ergebnisse. In: Innsbrucker Geo-         pen, Tirol/Österreich (Ostalpen). In: Zeitschrift für Gletscherkunde und           Universität Innsbruck, 126 S.
            graphische Gesellschaft (Hrsg.): Innsbrucker Jahresbericht 2001/2002, 16:      Glazialgeologie, 42/2 (2008), S. 21-89.
            114-136.                                                                                                                                                          ZROST D., NICOLUSSI K., THURNER A. (2007):
                                                                                           SAILER R., LUZIAN R., WIATR T. (2007):                                             Holozäne Lawinenereignisse im Jahrringbild der subfossilen Hölzer des
            NICOLUSSI K., KAUFMANN M., PATZELT G., VAN DER PLICHT J., THUR-                Simulation als Basis für die Rekonstruktion holozäner Lawinenereignisse.           Schwarzensteinmoores, Zillertaler Alpen. In: Luzian R. & Pindur P. (2007)
            NER A. (2005):                                                                 In: Luzian R. & Pindur P. (2007) Prähistorische Lawinen. Nachweis und              Prähistorische Lawinen. Nachweis und Analyse holozäner Lawinenereig-
             Holocene tree-line variability in the Kauner Valley, Central Eastern Apls,    Analyse holozäner Lawinenereignisse in den Zillertaler Alpen, Österreich.          nisse in den Zillertaler Alpen, Österreich. Der Blick zurück als Schlüssel
            indicated by dendrochronological analysis of living trees and subfossil        Der Blick zurück als Schlüssel für die Zukunft. Mitteilungen der Kommissi-         für die Zukunft. Mitteilungen der Kommission für Quartärforschung der
            logs. Vegetation History and Archaeobotany 14/3: 221-234.                      on für Quartärforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaf-             Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 und Berichte des
                                                                                           ten, Band 16 und Berichte des Bundesforschungs- und Ausbildungszent-               Bundesforschungs- und Ausbildungszentrums für Wald, Naturgefahren und
            NICOLUSSI K. & PATZELT G. (2006):                                              rums für Wald, Naturgefahren und Landschaft Nr. 141, S. 227-238.                   Landschaft Nr. 141, S. 177-189.
            Klimawandel und Veränderungen an der alpinen Waldgrenze – aktuel-
            le Entwicklungen im Vergleich zur Nacheiszeit. BFW-Praxisinformation           SAMPL P., ZWINGER T., SCHAFFHAUSER H. (2000):                                      ZWERGER P. & PINDUR P. (2007):
            2006/10, 3-5.                                                                  Evaluation of Avalanche Defense Structures with the simulation Model SA-           Waldverbreitung und Waldentwicklung im Oberen Zemmgrund. Aktuel-
                                                                                           MOS. In: Rock and Soil Engeneering, 1/2000, S. 41-46.                              ler Bestand, Strukturanalysen und Entwicklungsdynamik. In: Luzian R. &
            NICOLUSSI K., PINDUR P., SCHIESSLING P., KAUFMANN M., THURNER                                                                                                     Pindur P. (2007) Prähistorische Lawinen. Nachweis und Analyse holozäner
            A., LUZIAN R. (2007):                                                                                                                                             Lawinenereignisse in den Zillertaler Alpen, Österreich. Der Blick zurück
            Waldzerstörende Lawinenereignisse während der letzten 9000 Jahre im            SAMPL P. & ZWINGER T. (2004): Avalanche Simulation with SAMOS. In:                 als Schlüssel für die Zukunft. Mitteilungen der Kommission für Quartär-
            Oberen Zemmgrund, Zillertaler Alpen, Tirol. In: Luzian R. & Pindur P.          Annals of Glaciology, 38, S. 393-398.                                              forschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Band 16
            (2007) Prähistorische Lawinen. Nachweis und Analyse holozäner Lawi-                                                                                               und Berichte des Bundesforschungs- und Ausbildungszentrums für Wald,
            nenereignisse in den Zillertaler Alpen, Österreich. Der Blick zurück als       SCHMIDT R. (2007):                                                                 Naturgefahren und Landschaft Nr. 141, S. 69-97.
            Schlüssel für die Zukunft. Mitteilungen der Kommission für Quartärfor-         Erzeugung von Geodaten des Lawinenhanges „Schwarzensteinmoor“. In:
            schung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 und           Luzian R. & Pindur P. (2007) Prähistorische Lawinen. Nachweis und Ana-
            Berichte des Bundesforschungs- und Ausbildungszentrums für Wald, Na-           lyse holozäner Lawinenereignisse in den Zillertaler Alpen, Österreich. Der         ZWERGER P. & PINDUR P. (2009):
            turgefahren und Landschaft Nr. 141, S. 157-176.                                Blick zurück als Schlüssel für die Zukunft. Mitteilungen der Kommission            Veränderungen der Waldgrenze. In: Forstzeitung 120. Jahrgang, 05/09,
                                                                                           für Quartärforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften,             S. 10-12.
            PATZELT G. & BORTENSCHLAGER S. (1973):                                         Band 16 und Berichte des Bundesforschungs- und Ausbildungszentrums für
            Die postglazialen Gletscher- und Klimaschwankungen in der Venediger-           Wald, Naturgefahren und Landschaft Nr. 141, S. 43-52.
            gruppe (Hohe Tauern, Ostalpen). In: Zeitschrift für Geomorphologie N.F.,
            Suppl. Bd. 16, S. 25-72.                                                       SCHWENDINGER G. & PINDUR P. (2007):
                                                                                           Die Entwicklung der Gletscher im Zemmgrund seit 1850. Längenände-
            PATZELT G. (1995):                                                             rung, Flächen- und Volumenverlust, Schneegrenzanstieg. In: Luzian R. &
            Holocene Glacier and Climate Variations. In: Schirmer (Hrsg.) Quaternary       Pindur P. (2007) Prähistorische Lawinen. Nachweis und Analyse holozäner
            field trips in Central Europe, München.                                        Lawinenereignisse in den Zillertaler Alpen, Österreich. Der Blick zurück
                                                                                           als Schlüssel für die Zukunft. Mitteilungen der Kommission für Quartär-
            PATZELT G. (1999):                                                             forschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Band 16
            „Global Warming“ im Lichte der Klimageschichte. In: Löffler, H. u. E. W.       und Berichte des Bundesforschungs- und Ausbildungszentrums für Wald,
            Streissler (Hrsg.): Sozialpolitik und Ökologie – Probleme der Zukunft, S.      Naturgefahren und Landschaft Nr. 141, S. 53-68.
            395 – 406.
                                                                                           SMITH D.J., MC CARTHY D.P., LUCKMAN B.H. (1994):
            PATZELT G. (2000):                                                             Snow avalanche impact pools in the Canadian Rocky Mountains. In: Arctic
            Natürliche und anthropogene Umweltveränderungen im Holozän der Al-             and Alpine Research Nr. 26(2), S. 116-127.
            pen. In : Entwicklung der Umwelt seit der letzten Eiszeit. Rundgespräche
            der Kommission für Ökologie. Kommission für Ökologie der Bayerischen           STÖCKLI V. (1998):
            Akademie der Wissenschaften (Hrsg.), 18, S. 119-125.                           Physical interaction between snow and trees: dendroecology as a valuable
                                                                                           tool for their interpretation. In: Urbinati, C.; Carrer, M. (eds.): Dendroecolo-
            PINDUR P. (2000):                                                              gia - una scienza per l´ambiente fra passato e presente. Corso di Cultura in
            Dendrochronologische Untersuchungen im Oberen Zemmgrund, Zillerta-             Ecologia, S. Vito di Cadore/Italia, 1-5 Sept. 1997. Padova, 79-85.
            ler Alpen. Eine Analyse rezenter Zirben (Pinus Cembra L.) und subfossiler
            Moorhölzer aus dem Waldgrenzbereich und deren klimageschichtliche In-          STOFFEL M., BOLLSCHWEILER M., HASSLER G. R. (2006):
            terpretation. Diplomarbeit, Universität Innsbruck. Unveröffentl.               Differentiating events on a cone influenced by debris-flow and snow ava-
                                                                                           lanche activity – a dendrogemorphological approach. In: Earth Surface
                                                                                           Processes and Landforms Nr. 31 (11), S. 1424-1437.
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