Ihre Sicherheit ist unser Anliegen! - Sicherheits-hinweise - Allnex
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Ihre Sicherheit
ist unser Anliegen!
Sicherheits-
hinweise
Informationen für die Nachbarn Seite 58
des Chemieparks Bitterfeld-Wolfen
nach § 11 der Störfall-Verordnung
1
Foto: Punctum / Bertram Kober 2
Sehr geehrte Nachbarn, Besucher für den Ereignisfall sorgfältige Vorkehrun-
und Mitarbeiter der Partnerfirmen und gen getroffen, um Ereignisse unverzüglich
der Unternehmen des Chemieparks zu beherrschen und Beeinträchtigungen
Bitterfeld-Wolfen, zu minimieren. Die Betriebe haben mit der
Securitas eine professionelle Werkfeuerwehr
„Safety first“ heißt es bei allen Unternehmen mit erfahrenen und gut ausgebildeten Fach-
des Chemieparks Bitterfeld-Wolfen. Für die kräften und modernster Technik zur Brand-
Sicherheit investieren die Betriebe viel Geld bekämpfung sowie zur Vermeidung von
und Zeit in technische Vorkehrungen und Umweltschäden an ihrer Seite.
natürlich in die Schulung und Sensibilisie-
rung aller Mitarbeiter. Die Störfallverordnung schreibt umfassende
Transparenz vor. So sind die Mitarbeiter in den
Unternehmen, die der Störfallverordnung benachbarten Betrieben sowie die Bewohner
unterliegen, haben besonders strenge gesetz- in den angrenzenden Wohngebieten über
liche Vorgaben zu erfüllen. Im Zentrum des die bestehenden Risiken und die getroffenen
Rechtsrahmens stehen die vier Schutzziele: Vorsorgemaßnahmen zu informieren. In der
die Integrität der Anlagen, der Arbeitsschutz, vorliegenden Broschüre, die von den Unter-
der Drittschutz und der Umweltschutz. Insbe- nehmen des Chemieparks Bitterfeld-Wolfen
sondere der Umgang mit gefährlichen Subs- gemeinsam herausgegeben wird, erhalten
tanzen erfordert höchste Sensibilität – bei Sie wichtige Hinweise und Ratschläge, wie Sie
der nachhaltigen Verarbeitung, der sicheren sich bei einem möglichen Ereignis richtig ver-
Lagerung und dem gefahrlosen Transport. halten. Bitte machen Sie sich mit den Inhal-
Im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen werden ten dieser Broschüre vertraut und bewahren
alle Abwässer aus den Produktionsprozes- diese griffbereit auf. Denn Ihre Sicherheit ist
sen im Gemeinschaftsklärwerk umweltge- unser Anliegen.
recht gereinigt und Abfälle ordnungsgemäß
verwertet. Mit freundlichen Grüßen
Das Ziel aller Bemühungen ist es, potenzielle Dr. Michael Polk und Patrice Heine
Gefährdungen und jegliche Schadensereig- Geschäftsführung
nisse von vornherein zu vermeiden. Doch Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH
natürlich haben die Unternehmen auch Bitterfeld-Wolfen, Dezember 2020
3
Warum eine Broschüre Öffentlichkeit wird in der Regel bei Genehmi-
gungsverfahren einbezogen. In den Produk-
zur Vorsorge von Störungen? tionsanlagen und Lägern finden gemeinsam
Laut Störfall-Verordnung sind Unternehmen, mit der Securitas Fire Control + Service GmbH
die Anlagen betreiben, von denen beson- & Co. KG Alarmübungen statt, d. h. das rich-
dere Gefahren ausgehen können, zur Infor- tige Verhalten in einer Gefahrensituation
mation gegenüber den Bürgern verpflichtet. wird trainiert.
Dem wird in Form der Ihnen vorliegenden Der Chemiestandort Bitterfeld-Wolfen
Broschüre entsprochen. Von einem Störfall verfügt mit Securitas über eine gut ausge-
spricht man, wenn ein in der Störfall-Verord- rüstete und mit qualifiziertem Personal rund
nung aufgeführter gefährlicher Stoff durch um die Uhr besetzte Werkfeuerwehr, die alle
Ereignisse wie größere Emissionen, Brände notwendigen Mittel und Einrichtungen zur
oder Explosionen freigesetzt wird und ernste Hilfeleistung vorhält. Die modernen inner-
Gefahren für Menschen und Umwelt drohen. betrieblichen Leitstellen der ICL-IP Bitterfeld
GmbH, der Bayer Bitterfeld GmbH, der Nou-
Wie haben wir ryon Industrial Chemicals GmbH, der Evonik
Resource Efficiency GmbH und der NexWafe
Vorsorge getroffen? Si-Fab GmbH sind Alarmmeldezentralen, die
Betreiber von Industrieanlagen, die der Stör- sofort die Werkfeuerwehr von Securitas bei
fallverordnung unterliegen, sind gesetzlich Störfällen alarmieren. Die Securitas unter-
verpflichtet, die Öffentlichkeit regelmä- richtet die Einsatzleitstelle des Landkreises
ßig über Sicherheitsmaßnahmen und das über die Ereignisse, so dass sofort weitere
richtige Verhalten im Fall einer Störung zu Unterstützung zu einer Brandbekämpfung
informieren. Die vorliegende Broschüre „Ihre oder Eindämmung des Austritts eines gefähr-
Sicherheit ist unser Anliegen!“ wurde von lichen Stoffes möglich ist.
den Unternehmen des Chemieparks Bitter- Das Amt für Brand-, Katastrophenschutz
feld- Wolfen gemeinsam zur Umsetzung und Rettungsdienst des Landkreises Anhalt-
dieser Informationspflicht erarbeitet. Die Bitterfeld übernimmt gemeinsam mit der
aktualisierte Informationsbroschüre gemäß Stadt Bitterfeld-Wolfen im Gefahrenfall die
Paragraph 11 der Störfallverordnung wird Warnung und Information der Bevölkerung
wurde zunächst als digitales Dokument veröf- im angrenzenden Wohngebiet des Chemie-
fentlicht und im Laufe des Jahres 2021 an alle parks Bitterfeld-Wolfen. Die Warnung erfolgt
erreichbaren Haushalte im direkten Umfeld mittels Sirenen, die im Stadtgebiet Bitterfeld-
des Chemieparks Bitterfeld-Wolfen verteilt. Wolfen installiert sind.
Die vom Gesetzgeber vorgegebenen Vor-
schriften werden beachtet, die Anlagen und Chemiepark
Sicherheitseinrichtungen werden regelmäßig
geprüft und gewartet. Geplante wesentli- Bitterfeld-Wolfen
che Veränderungen in den Anlagen werden Der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen befindet
mit den dafür zuständigen Behörden bera- sich im Bundesland Sachsen-Anhalt. Hier
ten und zur Genehmigung beantragt. Die haben sich in den letzten Jahren über 360
4
Unternehmen angesiedelt, davon etwa 60 Die Chemiebetriebe arbeiten kontinuierlich
produzierende Unternehmen. Bisher wur- oder produzieren meist unter Normalbedin-
den mehrere Milliarden Euro am Standort gungen, d. h. ohne sehr hohe Drücke oder
investiert und über 11.000 Arbeitsplätze Temperaturen. Neben den Produktionsanla-
geschaffen. gen sind Läger für Rohstoffe, Zwischen- und
Der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen entwi- Endprodukte sowie für die Sonderabfall-Zwi-
ckelt sich erfolgreich: Um die Chlorproduktion schenlagerung vorhanden.
als Schwerpunkt des Produktionsverbundes Die produzierenden Anlagen und Läger
siedelten sich zahlreiche Investoren an. Durch werden unter strengen Sicherheitsbestim-
den Verbund von Chlor-Alkali-Elektrolyse mit mungen betrieben und sind von den zustän-
der Produktion von Siliciumtetrachlorid und digen Behörden genehmigt. Mehrere dieser
Quarzglas wird Chlor in einem geschlossenen Betriebsbereiche unterliegen der Störfall-
Kreislauf verarbeitet. Verordnung. Die sich daraus ergebenden
Damit die ansässigen Betriebe und Neu- Meldepflichten gegenüber dem Landesver-
ansiedler die Vorteile der Verbundproduk- waltungsamt, Referat Immissionsschutz,
tion nutzen können, sorgt die Standortge- Chemikaliensicherheit, Gentechnik, Umwelt-
sellschaft, die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen verträglichkeitsprüfung, sind erfüllt.
GmbH, für ein wettbewerbsfähiges Angebot Für die Betriebsbereiche mit erweiterten
an Infrastruktur- und Serviceleistungen. Ein Pflichten wurden Sicherheitsberichte erar-
Netzwerk an Rohrbrücken durchzieht den beitet. In den Unternehmen des Chemieparks
Standort und liefert an produzierende Unter- Bitterfeld-Wolfen wird verantwortungsbe-
nehmen nach Bedarf Dampf, technische wusst gearbeitet. Es gelten strenge Sicher-
Gase, Trink- und Brauchwasser. heitsvorschriften. Eine Auswahl der Stoffe
und Stoffgruppen, die in der Produktion benö-
Hauptgeschäftsfelder tigt oder hergestellt werden, sind in der nach-
folgenden Tabelle mit den entsprechenden
ausgewählter Unternehmen sind: Sicherheitshinweisen aufgeführt.
Anorganische Grund-, Chlor-Alkali- Nicht alle Chemiebetriebe des Standortes
Produkte und Spezialprodukte sind in dieser Broschüre aufgeführt, sondern
Anorganische und organische nur die, die auf Grund der Art und Menge
Phosphorverbindungen besonderer Gefahrstoffe der Störfall-Verord-
Farbstoffe für Textilien, Leder, Papier nung unterliegen und damit Informations-
Organische Grund- und pflichten gegenüber der Öffentlichkeit haben
Zwischenprodukte oder der Informationspflicht auf diesem
Organozinnchemikalien Wege freiwillig nachkommen.
Wirkstoffe der pharmazeutischen
Industrie
Siliciumtetrachlorid, Chlorsilane
Silicium für die Photovoltaik
Riech- und Aromastoffe
Vertrieb technischer Gase
5
Diese Unternehmen
kommen der Informationspflicht nach und beteiligen
sich an dieser Informationsbroschüre:
01 ADDCON Europe GmbH
02 Allnex Germany GmbH
03 BNT Chemicals GmbH
04 CBW Chemie GmbH Bitterfeld-Wolfen
05 Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH
06 Chemische Fabrik Berg GmbH
07 Dow Deutschland Anlagengesellschaft mbH
08 Eurecat Deutschland GmbH
09 Evonik Resource Efficiency GmbH
10 Fehr Umwelt Ost GmbH
11 Hi-Bis GmbH
12 IAB Ionenaustauscher GmbH
13 ICL-IP Bitterfeld GmbH
14 IKA Innovative Kunststoffaufbereitung GmbH & Co. KG
15 Indulor Chemie GmbH & Co. KG
16 Linde Gas Produktionsgesellschaft mbH & Co. KG
17 MCW Bitterfeld GmbH
18 Miltitz Aromatics GmbH
19 NexWafe Si-Fab GmbH
20 Nouryon Industrial Chemicals GmbH
21 POLY-CHEM GmbH
22 Securitas Fire Control + Service GmbH & Co. KG
23 ZIMMERMANN Entsorgung GmbH & Co. KG
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7
Stoffe, die Störfälle verursachen können
und die bei Störfällen freigesetzt werden können
Typische Stoffe Gefahren-Piktogramm Gefahrenhinweise
Acrylnitril, Anilin, n-Butylisocyanat, Chlor, Chlorwasser- Akut toxisch
stoff, 2-Chlorethanol, Cyanurchlorid, Desmodur H (HDI), Stoffe können selbst in kleinen
Dibutylamin, Dibutylzinndiacetat, Dibutylzinndichlorid, Mengen auf der Haut, durch
Dibutylzinnoxid, Dichlorethan, Dimethylsulfat, DMTZ, Einatmen oder Verschlucken zu
Epichlorhydrin, Ethylchlorhydrin, Ethylenoxid, Formaldehyd, schweren oder gar tödlichen
Isophorondiisocyanat (IPDI), Methanol, Morpholin, MZH- Vergiftungen führen. Direkten
Lösung, Natriumazid, Natriumnitrit, n-Butylchlorid, N,N- Kontakt vermeiden.
Dimethylethanolamin, Nitrochlorbenzole, Phenol, Phosphor,
Phosphoroxichlorid, Phosphortrichlorid, Propylenoxid,
Schwefeldioxid, Siliciumtetrachlorid, Stickstoffdioxid, Toluol,
Tributylzinnchlorid, Trichlorsilan, Tri(n-propyl)amin
Aceton, Acrylnitril, Acrylsäure, Biogas, Butylchlorid, Entzündbar
Butylether, (Chlormethyl)methylether, Dibenzoperoxid, Stoffe entzünden sich schnell
Dibutylamin, Dichlorethan, Dicyclopentadien, Diethylalu- in der Nähe von Hitze oder
miniumchlorid, Diethylamin, Dimethylamin, Dimethylether, Flammen. Es besteht Explosions-
Di-tert.-Butylperoxid, Essigsäureanhydrid, Ethanol, Ethylen- gefahr. Zündfunken vermeiden
oxid, Isobutanol, Isododekan, Isoparaffine, Isoprene, Isopro- und nicht rauchen.
panol, Leichtbenzin, Methanol, Methylal, Methylcyclohexan,
Methylamin, Methylchlorid, Natriummethylmercaptid,
N, N-Dimethylethanolamin, Octen, Paraformaldehyd,
Peroxyessigsäure, Phosphor, Propen, Propylenoxid, Pyridin,
Styrol, Toluol, Tributylzinnchlorid, Trichlorsilan, Tri(n-propyl)
amin, Trimethylamin, Trigonox 21S, Wasserstoff, Xylol
Natriumnitrit, Natriumpermanganat, Kaliumpermanganat, Oxidierende Stoffe
Salpetersäure > 70 %, Wasserstoffperoxid Stoffe, die in Berührung mit
anderen, insbesondere entzünd-
baren Stoffen, stark exotherm
reagieren können und damit die
Brandbekämpfung erschweren.
Chlorwasserstoff techn., Cyanurchlorid, Dibutylamin, Ätzende/korrosive Stoffe
Dibutylzinndichlorid, Dibutylzinnoxi, Dimethylamin, Diphe- Stoffe verursachen
nylchlorphosphat, Diethylaluminiumchlorid, Formaldehyd, Verätzungen
Lewatit Kationenaustauscher, Monobutylzinntrichlorid, Nat-
riumhypochlorit, Natriummethylmercaptid, Natronlauge,
N,N-Dimethylethanolamin, Oleum, Peroxyessigsäure, Silici-
umtetrachlorid, Schwefelsäure, Trichlorsilan, Trimethylamin,
Tri(n-propyl)amin, Zinntetrachlorid
a-Methylstyrol, Acrylnitril, Anilin, Aromatenbenzin, Akut/chronisch
Diethylanilin, Diphyl, Divinylbenzol, Hydrochinon, Hydroxy gewässergefährdend
ethylacrylat, m-Toluidin, Marlotherm S, Methylcyclohexan, Stoffe können in der Umwelt
Monobutylzinntrichlorid, Natriumhypochlorit, Octen, Orga- kurz- oder langfristige Schäden
nophosphate, Peroxyessigsäure, Resorcin, Solventnaphta verursachen. Sie können kleine
100, Styrol, Tetrabutylzinn, Tributylzinnchlorid, Trigonox 21S Tiere (Wasserflöhe, Fische) töten.
8
Die Unternehmen am Standort
9Allnex Germany GmbH Die Allnex Germany GmbH betreibt auf Im Betrieb werden Stoffe mit verschiedenen dem Gelände des Industrieparks der Bayer Gefährdungsmerkmalen gehandhabt, dar- Bitterfeld GmbH in Greppin einen Betrieb unter befinden sich zum Beispiel toxische zur Produktion von Lackharzen. Durch che- Stoffe, entzündbare Flüssigkeiten, organi- mische Prozesse wie Polymerisation und sche Peroxide, gewässergefährdende Stoffe Kondensation in diskontinuierlich arbei- und Stoffe, die namentlich im Anhang I der tenden Reaktionsbehältern können bis zu 12. BImSchV genannt sind, wie zum Beispiel 80.000 Tonnen pro Jahr hergestellt werden. Toluylendiisocyanat (TDI) und Hydrazin. Der Die Produktpalette umfasst u.a. Alkydharze, Betriebsbereich ist aufgrund der Mengen- Acrylatharze, Polyesterharze, Dispersionen schwellen für die gehandhabten Stoffe der und Emulsionen. oberen Klasse der Störfall-Verordnung zuge- Zu den Reaktionsanlagen gehören außer- hörig. In regelmäßigen Sicherheitsbetrach- dem Anlagen zum Lagern, Abfüllen, Entleeren tungen werden potenzielle Gefahren und und Umfüllen von Rohstoffen bzw. Produkten die Verhinderung von möglichen Auswirkun- und die Versorgungsanlagen für die Bereit- gen durch technische und organisatorische stellung benötigter Energien sowie Anlagen Maßnahmen untersucht. Mögliche Expositi- zur Sammlung von Abwasser und zur Reini- onsszenarien sind im Sicherheitsbericht am gung von Abluft. Beispiel des Austritts von Toluylendiisocyanat 10
(TDI) im Bereich des Tanklagers dargestellt.
Der Sicherheitsbericht wird regelmäßig aktu-
alisiert und liegt der Behörde vor.
Die Allnex Germany GmbH hält am Stand-
ort Bitterfeld ein umfassendes Sicherheits-
managementsystem sowie einen Alarm- und
Gefahrenabwehrplan vor. Durch das Landes-
verwaltungsamt werden regelmäßige Vor-
Ort-Besichtigungen nach §17 Absatz 2 der 12.
BImSchV entsprechend dem Überwachungs-
plan gemäß §17 Absatz 1 der 12. BImSchV
durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Über-
prüfung werden der Öffentlichkeit durch die
Behörden im Internet zur Verfügung gestellt um alle Tätigkeiten sicher auszuführen und
unter https://lvwa.sachsen-anhalt.de/aktu- Störungen sowie Gefahrensituationen
elles/ueberwachung-von-industrieemissi- zu vermeiden bzw. in ihren Auswirkungen
ons-anlagen-ie-anlagen/ (Überwachung von zu begrenzen.
Industrieemissions-Anlagen).
Die Allnex Germany GmbH nutzt die zentrale
Die letzte Vor-Ort Besichtigung fand am Werkfeuerwehr und die im Industriepark vor-
04.11.2020 statt. gehaltene sicherheitsrelevante Infrastruktur,
Neben den technischen Schutzmaßnah- wie zum Beispiel die zentrale Leitstelle, wel-
men werden das Betriebs- und Instandhal- che im Gefahrenfall die Kreisleitstelle und die
tungspersonal und externe Dienstleister relevanten Behörden informiert. Die Kreisleit-
regelmäßig im Umgang mit gefährlichen stelle koordiniert die weitere Information
Stoffen und Gefahrensituationen geschult, und den Schutz der Nachbarschaft.
Zusätzlich können Informationen über
ein Umwelttelefon (0 34 93 - 35 61 35)
abgefragt werden.
Allnex Germany GmbH
Salegaster Chaussee 1
06803 Bitterfeld-Wolfen
Ansprechpartner: Dr. Herbert Witossek
Tel. (0 34 93) 9 75 80 00
11Richtiges Verhalten
bei Gefahrensituationen
Was passiert bei einem Störfall? Wie erfolgt eine Warnung?
Die wichtigsten Aufgaben bei einem Störfall Bei einem Ereignis mit Auswirkungen über
ist die Warnung der Bevölkerung, der Mitar- die jeweilige Werkgrenze hinweg werden
beiter/innen der Nachbarbetriebe sowie der die Nachbarbetriebe vom Amt für Brand-,
Firmenmitarbeiter/innen des Unternehmens Katastrophenschutz und Rettungsdienst des
selbst. Landkreises Anhalt-Bitterfeld im Umkreis
Die Aufgaben der Warnung übernimmt von 300 m über einen Alarmserver per Tele-
das Amt für Brand-, Katastrophenschutz fon gewarnt. Wenn notwendig werden die
und Rettungsdienst des Landkreises Anhalt- Mitarbeiter/innen aufgefordert, Türen und
Bitterfeld gemeinsam mit der Polizei und Fenster geschlossen zu halten, die Klimaan-
den Verwaltungsbehörden. Die Polizei wird lagen runterzufahren und sich innerhalb der
bei einem Schadensereignis mit der groß- Gebäude aufzuhalten. In den angrenzenden
räumigen Absperrung des Schadensgebietes Wohngebieten außerhalb des Chemieparks
betraut. Für die unmittelbare Schadensbe- Bitterfeld-Wolfen sind Sirenenanlagen instal-
kämpfung bei einem nicht bestimmungsge- liert, die die Bevölkerung bei einem Ereignis
mäßen Betrieb, wie beispielsweise einem per Sirenensignal warnen. Die Einsatzleitung
Produktaustritt oder Brand in einem Störfall- der Feuerwehr informiert bei Bedarf über
betrieb, ist die Feuerwehr zuständig. Inner- die Leitstelle des Landkreises die Radiosen-
halb von maximal 45 Sekunden rücken die der und Medien. Diese fordern die Bevölke-
Spezialisten der Werkfeuerwehr Securitas mit rung mit aktuellen Warnmeldungen auf, sich
ihrer Technik aus und sind in wenigen Minu- innerhalb der Gebäude aufzuhalten sowie
ten am Schadensort, um den Störfall einzu- Türen und Fenster zu schließen.
grenzen und eventuell freigesetzte Gefahr- Seit August 2013 nutzt der Landkreis
stoffe zu binden. Anhalt-Bitterfeld auch KATWARN, um bei
Katastrophen, Großschadensereignissen oder
Unglücksfällen die Bevölkerung durch Kurz-
informationen per Handy zur Gefahr und
zur Lage zu benachrichtigen. KATWARN ist
ein ergänzendes Warnsystem, das nicht nur
darüber berichtet, dass es eine Gefahr gibt,
sondern auch, wie zu handeln ist. Durch KAT-
WARN werden betroffene Personengruppen
z. B. im Betrieb, Büro oder unterwegs indivi-
duell gewarnt. Die Warnungen werden vom
zuständigen Amt des Landkreises Anhalt-Bit-
terfeld verfasst und ausgegeben.
Eine Entwarnung erfolgt über Durchsagen
im Radio, Sirenensignal und Telefonansage.
12Wie ist die Gefahrenabwehr organisiert? Wo erhalte ich Informationen?
Die Leitstelle der Securitas im Chemiepark Bei einem Großschadensereignis mit außer
ist eine moderne Alarmzentrale, bei der die halb der Werkgrenzen wahrnehmbaren Aus-
Standleitungen der Störfallunternehmen, wirkungen werden Informationen dazu über
Brand-, Stör- und Gaswarnanlagen aufge- die Radiosender weitergegeben.
schaltet sind. Die Alarmierung erfolgt ohne Die Securitas hat ein Info-Telefon für
Verzögerung per Knopfdruck und alle not- dringende Nachfragen geschaltet: 0 34 93 -
wendigen Maßnahmen zur Gefahrenabwehr 33 03 53. Auf den Internetseiten der Firmen
werden unverzüglich veranlasst. Die meisten werden bei einem Ereignis zeitnah Informati-
Unternehmen mit Störfallanlagen haben onen und Verhaltenshinweise für die Bevölke-
vertraglich mit der Securitas Fire Control + rung veröffentlicht.
Service GmbH & Co. KG vereinbart, dass bei
einem nicht bestimmungsgemäßen Betrieb
der jeweiligen Anlage ein Notruf in der Leit-
stelle der Securitas im Chemiepark eingeht.
Parallel zu den Maßnahmen der Gefahren-
abwehr wird von der Leitstelle der Securitas
das Amt für Brand-, Katastrophenschutz und
Rettungswesen des Landkreises informiert,
um bei Bedarf zusätzlich kommunale Feuer-
wehren sowie den Einsatz von Notärzten und
Rettungstransportfahrzeugen anzufordern.
Außerdem werden die Ver- und Entsorgungs-
unternehmen, wie das Wasserwerk, das
Gemeinschaftsklärwerk und der Stromversor-
ger informiert, um schnell reagieren zu kön-
nen und eine mögliche Schadensausweitung
zu minimieren.
Das folgende Merkblatt gibt Ihnen allge-
meine Hinweise zum Verhalten bei Gefahren
situationen. Bitte bewahren Sie es immer
griffb ereit auf.
13Sicherheitshinweise
und Verhalten bei einem Störfall
Info-Telefon der SECURITAS: Achtung!
Vom Zeitpunkt der ersten Gefahrenwahrneh-
(0 34 93) 33 03 53
mung bis zur Nachbarschaftsinformation,
Lautsprecher- oder Rundfunkdurchsage kann
Wahrnehmungen / Gefahrenmerkmale einige Zeit vergehen.
ungewöhnliche Geruchswahrnehmung
Rauchwolke Informationen erhalten Sie in dieser Zeit von:
ungewöhnliche Geräusche, Leitstelle SECURITAS
z. B. lauter Knall Fire Control + Service GmbH & Co. KG:
Telefon (0 34 93) 33 03 53
Einsatzleitstelle Amt für Brand-,
Katastrophenschutz und Rettungsdienst
des Landkreises Anhalt-Bitterfeld:
Telefon (0 34 93) 51 31 50.
Information Bitte informieren Sie sich nur über das
Rundfunkdurchsage Wesentliche und blockieren Sie die Notruf-
Lautsprecherinformationen nummern nicht, es sei denn, eine besondere
Informationen durch Nachbarn Situation macht es notwendig.
Sirenenalarm (je 1 Minute)
1. Alarm:
mehrmals auf- und abschwellender Ton
(je 3 Sekunden)
2. Probealarm:
einmalig auf- und abschwellender Ton
(6 Sekunden)
3. Feueralarm:
3x auf- und abschwellender Ton
(je 12 Sekunden)
4. Katastrophenalarm:
2 Sekunden an, 2 Sekunden aus
(insgesamt 1 Minute)
5. Entwarnung:
Dauerton (1 Minute)
14Wie reagiere ich im Notfall richtig? Verhalten
Bewahren Sie Ruhe und Übersicht. vom Unfallort fernbleiben
Achten Sie auf Sirenenalarm Gebäude aufsuchen,
Hören Sie genau auf Kinder ins Haus holen
Lautsprecher- und Rund- Behinderten und älteren Menschen helfen
funkdurchsagen. Passanten aufnehmen
Beachten Sie, ob es sich Fenster und Türen schließen
um eine Information über (mit Tüchern abdichten)
eine Geruchsbelästigung Lüftungs- und Klimaanlagen abschalten,
oder Warnung vor einer auch im Auto
Gefährdung handelt. möglichst innenliegende Räume in
Befolgen Sie auf jeden Fall den Gebäuden aufsuchen
die gegebenen Hinweise beim Aufenthalt im Freien quer
und beachten Sie zur Windrichtung bewegen
die nachfolgend gegebenen nasse Tücher vor Mund und Nase halten
Sicherheitshinweise bei gesundheitlichen Beeinträchtigun-
für richtiges Verhalten gen nehmen Sie sofort Kontakt zu Ihrem
bei einem Störfall. Hausarzt oder dem ärztlichen Notdienst
auf, Telefon 116 117
Radio einschalten
MDR 1, Radio S-A, UKW/FM . . . 94,6 MHz
. . . . . . . . . . . oder 88,1 bzw. 100,8 MHz
MDR-Aktuell, UKW/FM . . . . . .95,3 MHz
SAW, UKW/FM . . . . 98,4 oder 103,3 MHz
(bei Kabelanschluss . . . . . . . . 91,7 MHz)
Jump, UKW/FM . . . . . . . . . . 90,4 MHz
. . . . . . . . . . . . . . . . . . .oder 91,5 MHz
Radio Brocken, UKW/FM . . . . . 93,5 MHz
auf Durchsagen achten
Info-Telefon
Securitas Fire Control + Service
GmbH & Co. KG
Telefon (0 34 93) 33 03 53
erst bei Entwarnung (Radiodurchsage,
Telefonansage) das Gebäude verlassen
15Info-Telefon: (0 34 93) 33 03 53 Impressum: Information der Öffentlichkeit nach § 11 der Störfallverordnung · Ausgabe November 2020 Herausgeber: ADDCON Europe GmbH, Allnex Germany GmbH, BNT Chemicals GmbH, CBW Chemie GmbH Bitterfeld-Wolfen, Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH, Chemische Fabrik Berg GmbH , Dow Deutschland Anlagengesellschaft mbH, Eurecat Deutschland GmbH, Evonik Resource Efficiency GmbH, Fehr Umwelt Ost GmbH, Hi-Bis GmbH, IAB Ionenaustauscher GmbH, ICL-IP Bitterfeld GmbH, IKA Innovative Kunst- stoffaufbereitung GmbH & Co. KG, Indulor Chemie GmbH & Co. KG, Linde Gas Produktionsgesellschaft mbH & Co. KG, MCW Bitterfeld GmbH, Miltitz Aromatics GmbH, NexWafe Si-Fab GmbH, Nouryon Industrial Chemicals GmbH, POLY-CHEM GmbH, Securitas Fire Control + Service GmbH & Co. KG, ZIMMERMANN Entsorgung GmbH & Co. KG Redaktion und Umsetzung: Unicepta Gesellschaft für Marktkommunikation mbH · Zörbiger Straße 22 · 06749 Bitterfeld-Wolfen · Telefon: (03493) 7 22 56 · E-Mail: agentur@unicepta-btf.de · Redaktionsschluss: 31. Oktober 2020 · Fotos: André Kehrer, Bertram Kober, Ute Hirsch, Heiko Rebsch, Uwe Rempe, Allnex Germany GmbH, BNT Chemicals GmbH, CBW · Chemie GmbH Bitterfeld-Wolfen, Chemische Fabrik Berg GmbH, Dow Deutschland Anlagengesellschaft mbH, Eurecat Deutschland GmbH, Hi-Bis GmbH, IKA Innovative Kunststoffaufberei-tung GmbH & Co. KG, NexWafe Si-Fab GmbH, Securitas Fire Control + Service GmbH & Co. KG · Auflage: 20.000 Exemplare
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