IMPFUNG GEGEN SARS-COV-2 IMPFSTOFFE UND IMMUNANTWORT
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
32 Pädiatrische Allergologie » 02 / 2022 » Aktuelle Immunologie (1) SERIE: AKTUELLE IMMUNOLOGIE (1) Impfung gegen SARS-CoV-2 Neue Serie Impfstoffe und Immunantwort Volker Wahn, Berlin Die aktuelle Pandemie durch SARS-CoV-2 wird sich nur durch eine breite Immunität in der gesamten Bevölkerung überwinden lassen. Diese lässt sich grundsätzlich auf zwei Wegen erreichen: durch eine natürliche Infektion oder durch eine Impfung. Der erste Weg würde angesichts der Letalität von COVID-19 mit weitaus mehr Todesfällen als bisher schon bekannt einher- gehen. Durch die Entwicklung und Zulassung bereits mehrerer effektiver Impfstoffe besteht die Möglichkeit, die breite Immunität durch Impfung zu erreichen. Was ist aus immunologischer Sicht über die Immunantwort und den Schutz bekannt, den die ver schiedenen Impfstoffe auslösen? In diesem Text geht es um den aktuellen Stand des Wissens zu ausgewählten Aspekten dieser Frage (Stand Februar 2022). Einleitung Zeit geschafft haben, auf der Basis un- Impfstoffe terschiedlicher und innovativer Plattfor- gegen SARS-CoV-2 Eine breite Immunität gegen SARS- men verschiedene Arten von Impfstoffen CoV-2 kann prinzipiell erreicht werden, zu entwickeln, die in der nötigen Menge Abbildung 1 gibt eine Übersicht über die indem man abwartet, bis sich die natür- für die Impfungen bereitgestellt werden Arten von Impfstoffen, die bisher entwi- liche Infektion bundesweit ausgebreitet konnten. Klinische Studien für einige ckelt worden sind. hat. Dies würde allerdings höchstwahr- Impfstoffe wurden sehr schnell abge- scheinlich dazu führen, dass bei den bis- schlossen, und die Impfstoffe konnten Alle bisher in Deutschland zugelas- herigen Varianten mit einer Letalität von frühzeitig zugelassen werden, jüngst senen Impfstoffe sind nicht vermeh- 20 % im Alter >80 Jahre und 10 % im Alter der Impfstoff von Novavax. Weitere Zu- rungsfähig und daher als Totimpfstoffe > 70 Jahre mehrere Millionen Menschen lassungen sind in Zukunft zu erwarten, anzusehen, also auch mRNA- und Vek- in Deutschland versterben. Ob die Letali- wenn dazu ausreichende klinische Daten torimpfstoffe! tätsraten bei Omikron, Pi, Rho, Sigma etc. zur Verfügung stehen. weiter so gelten, bleibt abzuwarten. Impfstoffe Der Autor versucht, aus Sicht des Immu- gegen SARS-CoV-2: Der zweite Weg zum Erwerb von Immu- nologen dem aktuellen Stand der Dinge Primäre Prozessierung nität ist die Impfung. Damit kann die in ausgewählten Aspekten nachzugehen Letalität durch COVID-19 dramatisch (Stand Februar 2022). Für Details zu den Bevor Immunreaktionen auf die Impf- gesenkt werden. Erreichen wir durch die Impfstoffen sei auf entsprechende Über- stoffe generiert werden, müssen die Impfung(en) Herdenimmunität, können sichtsarbeiten verwiesen [11, 17, 31, 33, Impfstoffe auf Nukleinsäure-Basis wir prinzipiell in Zukunft Neuinfektionen 40]. zunächst exprimiert werden (Abb. 2). weiter reduzieren und so die Pandemie Andere Impfstoffe (z. B. von Novavax) überwinden. Neue Virusvarianten wer- Immunreaktionen gegen SARS-CoV-2 im hingegen bestehen bereits aus Protei- den aber vermutlich über viele Jahre eine Rahmen der natürlichen Infektion sind in nen. Herausforderung bleiben und möglicher- der E Pädiatrischen Allergologie bereits weise angepasste Impfstoffe verlangen. ausführlich diskutiert worden. Zudem sei Nach Injektion in den M. deltoideus er- auf E zwei Videos des Autors verwiesen, möglichen Muskelzellen eine Expressi- Wir dürfen uns glücklich schätzen, dass in denen immunologische Aspekte der on der mRNA sowie eine Aktivierung der es verschiedene Forscherteams und Fir- SARS-CoV-2-Infektion im Detail disku- Innate Immunity [19, 40]. Der nicht von men weltweit in vergleichsweise kurzer tiert werden. Myozyten prozessierte Teil der Impf-
Pädiatrische Allergologie » 02 / 2022 » Aktuelle Immunologie (1) 33 stoffe gelangt direkt zu den dendriti- Abbildung 1. Vakzine-Technologien schen Zellen im regionalen Lymphkno- ten, wo Nukleinsäure-basierte Impfstof- Protein- und Peptid- fe exprimiert und alle Spike-Proteine, Untereinheit Vakzine gleich welcher Herkunft (mRNA, DNA, Protein), im Sinne einer gemeinsamen Zell-basierte Vakzine Attenuiertes Virus Endstrecke präsentiert werden. In den Follikeln der Lymphknoten kommt es Bakterielle Inaktiviertes Virus zur spezifischen Immunantwort (s. un- Vektorvakzine (komplett/Untereinheit) ten) einschließlich Ausbildung von an- tigenspezifischen CD8+ -T-Zellen, Plas- Nicht replizierende mRNA Vakzine Vektor-Vakzine mazellen und Memory-Zellen. All diese spezifischen Immunzellen sind am Im- munschutz beteiligt. Replizierende DNA Vakzine Vektor-Vakzine Die derzeit zugelassenen Impfstoffe Virus-ähnliche Partikel-Vakzine konzentrieren sich auf die Immunant- wort gegen das S-Protein (Spike) des Schematische Darstellung von SARS-CoV-2 mit Hüllen- und Spike-Proteinen, Nukleoprotein und RNA. Darum herum finden sich die verschiedenen Arten von Impfstoffen gegen SARS-CoV-2, die zurzeit er- Virus, also den „Knopf“ auf der Virus forscht werden. Die Arten von Impfstoffen, die in Deutschland bisher zugelassen wurden, sind farblich oberfläche, der das Andocken an zellu- hervorgehoben. Es ist zu erwarten, dass in naher Zukunft andere Kategorien von Impfstoffen dazu läre Rezeptoren von Atemwegszellen kommen. ermöglicht. Die Idee ist, dass u. a. An- modifiziert nach [12] tikörper gegen das S-Protein gebildet Abbildung 2. Impfstoffe: Primäre Prozessierung Lipid- Adenovirus Adenoviren Nanopartikel Inaktiviertes nanopartikel mit Vektor mit Vektoren Coronavirus Spike Spike Spike Expression Expression Expression der mRNA der DNA der DNA mRNA DNA DNA Pseudovirus Inaktivierte Vakzine Vektor Vakzine Vektor Vakzine Partikel-Vakzine Virus-Vakzine (Moderna, (AstraZeneca, (Sputnik V) (Novavax) (Sinopharm, Biontech) Johnson & Johnson) Sinovac, Bharat Biotech) Unser Immunsystem erkennt in erster Linie Proteine und reagiert darauf mit einer Immunantwort. Während Nanopartikel und inaktivierte Vakzine bereits aus Pro- teinen bestehen, müssen diese Proteine aus mRNA oder Vektor-DNA zunächst hergestellt werden. Bei Sputnik V werden für die Impfungen 1 und 2 verschiedene Adenoviren verwendet – vermutlich, um bei der Zweitimpfung der Immunantwort gegen den Vektor der Erstimpfung aus dem Wege zu gehen. modifiziert nach [11]
34 Pädiatrische Allergologie » 02 / 2022 » Aktuelle Immunologie (1) werden, die das Virus neutralisieren und dessen Bindung an den ACE2-Rezeptor/ Abbildung 3. IgG: Virusneutralisation TMPRSS2-Korezeptor verhindern. Dies ist in Abbildung 3 schematisch darge- Ohne IgG-Antikörper Ohne IgG-Antikörper Mit IgG-Antikörpern Mit IgG-Antikörpern stellt. Impfungen dienen nicht nur der Erzeu- gung von Antikörpern, sondern auch der Korezeptor Korezeptor Ausbildung T-zellulärer Immunität. ACE2 Rezeptor ACE2 Rezeptor Impfstoffe und ihre immunologische Prozessierung Die folgenden Abbildungen illustrieren die mögliche Rolle von Myozyten des M. Infektion Infektion Keine Infektion Keine Infektion deltoideus und spezifischen Immunzel- len in regionalen Lymphknoten als Re- SARS-CoV-2 kann über die Bindung an seinen Rezeptor und Korezeptor in Zellen der Atemwege gelangen. aktion auf einen mRNA-Impfstoff, wie er In Gegenwart neutralisierender Antikörper wird diese Infektion verhindert. Dies gilt aber nur für den Fall, dass die Viren über Rezeptor/Korezeptor internalisiert werden. Ist eine Endozytose ohne Rezeptor-/Ko- derzeit vorwiegend in Deutschland ver- rezeptorbeteiligung für die Virusaufnahme verantwortlich [44], müssen andere Mechanismen schützen. wendet wird [nach 40]. Abbildung 4. Immunreaktionen auf Impfstoffe (Myozyten: Nur Expression des Spike-Proteins) Follikel Spike Protein Virus mRNA Myozyt Lipidnanopartikel mit PEG Von den Herstellern der Impfstoffe wird die mRNA in Lipidnanopartikel unter Hinzufügung von PEG (Polyethylenglykol) verpackt und in dieser Form in die Musku- latur injiziert. Die Muskelzellen nehmen einen Teil der so verpackten mRNA auf und produzieren das Spike-Protein (S-Protein) inklusive Signalsequenz. Letztere ermöglicht die Freisetzung des S-Proteins. Es gelangt dann zu den regionalen axillären Lymphknoten, wo es weiterverarbeitet wird.
Pädiatrische Allergologie » 02 / 2022 » Aktuelle Immunologie (1) 35 Abbildung 5. Immunreaktionen auf Impfstoffe (Rollen von Myozyten und dendritischen Zellen) In den Follikeln der axillä- Myozyt Hilfe bei ren Lymphknoten wird das Ak-Bildung von Myozyten freigesetzte MHC II Spike-Protein von den anti- CD4+ T-Zelle genpräsentierenden dendriti- schen Zellen (DZ) aufgenom- IgD Peptide men. Intrazellulär wird es zu IgM Peptiden verdaut, welche Plasmazelle mithilfe von MHC II an CD4+ - T-Zellen, und mithilfe von Virus- MHC I an CD8+ -T-Zellen prä- B-Zelle Neutralisation sentiert werden. CD4-Zellen unterstützen die Antikörper- bildung durch B-Zellen, die MHC I sich dann in Plasmazellen DZ verwandeln und lösliche Anti- (APZ) Abtötung körper produzieren. CD8+ -Zel- virusinfizierter Spike Protein Zellen len, die zytotoxischen T-Zel- len, können als Effektorzellen CD8+ T-Zelle virusinfizierte Zellen erken- nen und abtöten. Der Teil des in die Lipidnanopartikel ver- axillären Lymphknoten. Diese sind so- Bei Verwendung adenoviraler Vekto- packten mRNA-Impfstoffs, der nicht von wohl zur Antigenexpression als auch zur ren ist der Mechanismus etwas anders: Myozyten exprimiert wurde, gelangt di- -präsentation befähigt, wie in Abbildung Adenovirale Vakzine enthalten die ge- rekt zu den dendritischen Zellen in den 6 gezeigt. netische Information zur Synthese des Abbildung 6. Immunreaktionen auf Impfstoffe (DZ: Expression und Präsentation des Spike-Proteins) Hilfe bei Ak-Bildung MHC II CD4+ T-Zelle IgD Peptide IgM Plasmazelle Virus- Virus mRNA B-Zelle Neutralisation Rolle der dendritischen Zel- len (DZ): In den Follikeln der MHC I axillären Lymphknoten wird DZ die verpackte mRNA von Abtötung (APZ) den antigenpräsentierenden virusinfizierter Zellen dendritischen Zellen aufge- Lipidnanopartikel nommen und translatiert. Die mit PEG CD8+ T-Zelle darauffolgenden Vorgänge entsprechen denen in Abb. 5.
36 Pädiatrische Allergologie » 02 / 2022 » Aktuelle Immunologie (1) S-Proteins als DNA, wie man in Abbil- dung 7 erkennen kann. Die Adenovi- Abbildung 7. Immunreaktionen auf Impfstoffe (adenoviraler Vektor) rus-eigene DNA ist dabei so weit zer- stört, dass das Virus seine Replikations- fähigkeit verliert; es ist nur ein Vehikel Spike Protein für den Transport der SARS-CoV-2-DNA. MHC II Adenoviren mit dieser DNA infizieren Adenovirus Muskelzellen, im Lymphknoten dendri- mit DNA Endosom tische Zellen, und bringen so die Infor- mation für das Spike-Protein in die Zelle Adenovirale B- und T-Zell DNA hinein. Endosom Translation am ER Immunität wie bei TLR9 mRNA Vakzine Schutzwirkung Virus mRNA von Antikörpern cGAS STING IFNs Myozyt oder DZ Zytokine Die Schutzwirkung der Impfungen basiert also auf dem Vorhandensein neutralisierender Antikörper sowie Adenovirale Vakzine infizieren Myozyten oder Dendritische Zellen: Im Endosom fungiert der Toll-like-Re- zeptor (TLR) 9 als Sensor für DNA und triggert Signalwege über cGAS (cyclic GMP-AMP synthase) und SARS-CoV-2-spezifischer T-Zellen. Auf STING (stimulator of interferon genes), die im Zellkern die Transkription von Zytokingenen bewirken. der Basis dieser Erkenntnisse werden Adenovirale DNA gelangt in den Zellkern, wo zunächst die Transkription zur mRNA erfolgt. Am endoplas- Impfungen auch für Patientinnen und Pa- matischen Retikulum (ER) kommt es zur Translation, und S-Proteine können freigesetzt werden. Da die adenoviralen Vektoren immunogen sind, lösen sie B-Zell- und T-Zell-Antworten auch gegen sich selbst tienten mit humoralen Immundefekten aus. Diese „Vektorimmunität“ mag eine der Limitierungen der Vektortechnologie sein. (Agammaglobulinämie, CVID) empfoh- len, selbst wenn diese keine spezifischen modifiziert nach [33] Antikörper bilden können. Sie profitieren aber von der T-Zell-Immunität. einer natürlichen Infektion werden Anti werden, die dann natürlich alle Viruspro- körper der Isotypen IgM, IgA und IgG teine enthalten. Die Struktur der IgG-Antikörper scheint gegen all die Proteine gebildet, die das eine große biologische Bedeutung zu Immunsystem erkennen kann, also nicht Bei der Messung von Antikörpern wer- haben. Werden in der Frühphase der nur gegen das S-Protein. Für den über den Techniken wie der ELISA, LFIA, Infektion Antikörper ohne Fucose (= Monate anhaltenden Impfschutz ver- CLIA, Biosensor Assays und Neutralisa- afucosyliertes IgG) gebildet, wird die In- antwortlich sind in erster Linie IgG-Anti tionstests eingesetzt [7, 25]. Ein stan- flammation verstärkt, und ein schwerer körper. Die Titerverläufe sind in einem dardisiertes Testverfahren im Sinne Verlauf ist zu erwarten. Nach mRNA-Imp- systematischen Review dargestellt [27]. eines Goldstandards ist bisher noch fungen werden IgG-Antikörper gebildet, nicht definiert. Die Ergebnisse können die hochgradig fucosyliert und sialyliert Nach Impfungen werden Antikörper nur aber auf einen WHO-Standard [13] bezo- (mit Neuraminsäure gekoppelt) sind. gegen die Proteine gebildet, die entweder gen werden. Sie sagen allerdings wenig Diese durch die Impfung induzierten An- im Impfstoff als Protein oder als geneti- aus über einen evtl. Schutz gegenüber tikörper wirken antiinflammatorisch und sche Information (mRNA) enthalten sind. immer wieder neuen Varianten. Nur die bewirken auch auf diesem Wege einen Bei den derzeit zugelassenen Impfstof- Ergebnisse der Neutralisationstests entsprechenden Schutz [6]. fen sind das Antikörper gegen das S-Pro- zeigen eine recht gute Korrelation zum tein. Gleichzeitig vorhandene Antikörper klinischen Schutz [8]. Solche Tests wer- Methoden der z. B. gegen das N-Protein weisen immer den aber nur von spezialisierten Labors Antikörpertiterbestimmung auf eine durchgemachte natürliche In- durchgeführt; zudem sind auch diese und ihre Bedeutung fektion hin. Diese Situation könnte sich Ergebnisse variantenspezifisch: Mess mit der Zulassung anderer Impfstoffe ergebnisse mit Delta sind auf Omikron Das SARS-CoV-2-Virus enthält eine allerdings ändern, wenn z. B. abgetötete und in Zukunft folgende Varianten nicht große Anzahl von Proteinen. Im Rahmen SARS-CoV-2-Viren als Vakzine verwendet übertragbar.
Pädiatrische Allergologie » 02 / 2022 » Aktuelle Immunologie (1) 37 Neutralisierende Antikörper nehmen in In den relevanten klinischen Phase-3- Impfstoffe eingesetzt und die Schutzra- den ersten Monaten nach natürlicher In- Studien geht es zentral um die Fragen, ten neu berechnet werden müssen. fektion ab und stabilisieren sich danach um wieviel Prozent die folgenden Para- bei niedrigeren Titern, allerdings nur ge- meter durch die Impfung im Vergleich zu Schutzverlust und gen die Varianten Beta, Gamma und Delta einem Placebo beeinflusst werden: Wirkung der Boosterung [22]. Ob Impfungen ähnliche Titerverläu- ❙ Infektion fe erzeugen, bleibt abzuwarten, für einige ❙ Schwerer Krankheitsverlauf Die Schutzwirkung der Impfungen lässt Monate besteht aber fraglos Schutz. Wie ❙ Todesfälle nach wenigen Monaten nach, auch wenn lange der anhält, hängt u. a. stark vom spezifische Immunreaktionen über viele verwendeten Impfregime ab (welcher Aus dem Vergleich mit Placebo errech- Monate messbar bleiben. Nimmt man Impfstoff? Homolog oder heterolog?). Es net sich die Schutzwirkung. mRNA-Impf- den Zeitpunkt 6 Monate nach vollstän- ist im Moment sehr wahrscheinlich, dass stoffe erreichen dabei Schutzraten bis diger Impfung als Maßstab (im Moment eine Booster-Impfung für einen Schutz zu 95 %, sind also hocheffektiv. Das gilt Daten bei 2 Impfungen mit 3 Impfstof- gegen die Omikron-Variante unerlässlich für alle Altersgruppen ab 5 Jahre, die fen), ist der E Schutz gegenüber einer ist, auch bei Genesenen. bisher untersucht wurden. Bei anderen symptomatischen Infektion abhängig Impfstoffen (AstraZeneca) werden nur vom Impfschema und liegt bei: Messung 70 % erreicht. Der bald verfügbare Pro- ❙ Moderna (2 Impfungen): ca. 65 % der T-Zell-Immunität teinimpfstoff von Novavax schützt zu ❙ Biontech (2 Impfungen): ca. 45 % 90 % vor Infektion und zu 100 % vor mä- ❙ AstraZeneca (2 Impfungen): ca. 0 % Die Messung der T-Zell-Immunität ist ßiger/schwerer Erkrankung. Bei einer ❙ AstraZeneca + Biontech/Moderna: aufwendiger als die Messung von Anti- Schutzwirkung < 50 % (z. B. Vakzine von ca. 65 % körpertitern. Zur Verfügung stehen dazu Curevac) erfolgt keine Zulassung. z. B. Lymphozytentransformationstest, Abbildung 8 illustriert das Problem der Elispot Assay, IGRA u. a.. Meist werden Besonders für Kinder müssen zwei wei- fallenden Antikörper mit einer einfachen diese Tests im Rahmen von Forschungs- tere Aspekte berücksichtigt werden: mechanistischen Überlegung. vorhaben durchgeführt. Es gilt als unbe- ❙ Schutz vor Long COVID (Post COVID), stritten, dass T-Zellen nennenswert zum ❙ Schutz vor MIS-C/PIMS (Multisystem Mit einer Boosterung nach 6 Monaten klinischen Schutz beitragen, dies unab- Inflammatory Syndrome in Children/ waren wir nach den oben beschriebenen hängig vom Antikörpertiter. Pediatric Inflammatory Multisystem Zahlen relativ spät dran. Seit Ende De- Syndrome). zember 2021 wird die Boosterung von Nach einer natürlichen Infektion lässt sich eine T-Zell- und B-Zell-Immunität Auch gegen Long-COVID belegen Studi- (Memory) gegen Beta, Gamma und Del en eine gewisse Wirksamkeit der Impfun- Abbildung 8. ta bis zu 15 Monate nach der Infektion gen [5, 18, 21, 37, 39], der Schutz gegen Niedrige Antikörpertiter nachweisen [22]. Dies ist fraglos eine MIS-C liegt bei 91% [43]. (nur ein Teil der Spike-Proteine gute Voraussetzung für Booster-Impfun- wird neutralisiert) gen auch nach durchgemachter Infek- Bei aller Euphorie muss aber angemerkt tion, da sich die Impfung auf ein bereits werden: Diese Schutzraten wurden er- vorhandenes Memory stützen kann. reicht, als die „frühen“ Virusvarianten prävalent waren. Bereits bei der noch Klinische Schutzwirkung „aktuellen“ Delta-Variante zeigte sich, dass die erzeugte Immunität weniger als Natürlich muss bei jedem Impfstoff ge- 95 % Schutz bietet, bei der Omikron-Va- zeigt werden, dass er immunogen ist, riante liegen die Werte vermutlich noch also B-Zell- und T-Zell-Immunität er- tiefer, besonders ohne Boosterung. In zeugt. Ohne Nachweis der Immunogeni- Anbetracht der Mutationsfreudigkeit von Stehen zu wenige Antikörper zur Verfügung, bleiben Spike-Proteine frei und können an den tät (Phase 2) werden Zulassungsstudien SARS-CoV-2 ist damit zu rechnen, dass zellulären ACE2-Rezeptor andocken. der Phase 3 gar nicht erst durchgeführt. bereits in absehbarer Zeit angepasste
38 Pädiatrische Allergologie » 02 / 2022 » Aktuelle Immunologie (1) der STIKO nun schon nach 3 Monaten Wichtig erscheint, dass die nachgewie- Neben der rezeptorvermittelten Virusauf- empfohlen. Von erheblicher Bedeutung senen Schutzzeiträume auch in die Be- nahme durch menschliche Zellen exis- ist, dass dafür genügend Impfstoff zur wertung von Impfzertifikaten einfließen. tiert die Möglichkeit, mittels Endozytose Verfügung steht. Zu erwarten ist, dass Der aktuelle Zeitraum von 9 Monaten in die Zellen zu gelangen. Im Vergleich zu in Zukunft die Boosterung mit adaptier- ist durch Daten kaum gedeckt. Je nach Delta scheint Omikron auch diesen Infek- ten Vakzinen durchgeführt werden wird, Impfschema wären 4−6 Monate der Da- tionsweg zu nutzen [44]. Inwieweit spe- die die jeweils prävalenten Virusvarian- tenlage besser angemessen. Der Schutz- zifische Antikörper dann diesen Infekti- ten berücksichtigen. Derzeit müssen wir zeitraum nach Boosterung kann im Mo- onsweg beeinflussen können, ist derzeit noch mit vorhandenen Impfstoffen aus- ment noch nicht beurteilt werden, zumal unklar. kommen. Nach Booster-Impfung, z. B. mit sich die Effektivität der Booster-Impfung dem Moderna-Impfstoff, sind über meh- an der heute kaum noch prävalenten Del- Natürlich können Spike-Mutationen the- rere Monate neutralisierende Antikörper ta-Variante orientiert hat. oretisch auch zu einer erhöhten Bindung auch gegen Omikron zu erwarten [26]. an vorhandene Antikörper sowie einer Impfung und Virus-Varianten verringerten Infektiosität führen, viel- Insgesamt sind die Studien zur Booster- leicht auch zu verringerter Gefährdung. Impfung, u. a. auch zum Biontech-Impf- Die Mutationsfreudigkeit von SARS- Durchsetzen werden sich die Varianten, stoff, eindrucksvoll [3]. Einschränkend CoV-2 wurde angesprochen. Dabei wer- die einen Selektionsvorteil besitzen und muss aber auch dabei vermerkt werden, den von der E WHO VOI (variants of in der Bevölkerung in kürzester Zeit do- dass diese Studien gemacht wurden, als interest) und VOC (variants of concern) minant werden, wie wir an den Beispielen vornehmlich ältere Varianten und Delta unterschieden. Bei solchen Varianten von Delta und Omikron gesehen haben. prävalent war. Zu Omikron: Andrews N et können durch Impfung erzeugte Antikör- Bei Omikron scheinen insgesamt etwas al. beschreiben die Schutzraten gegen- per auf ein Problem treffen, das in Abbil- mildere klinische Verläufe aufzutreten, über Omikron nach Booster-Impfung wie dung 9 grafisch dargestellt ist. die Datenbasis ist zu dieser Frage aber folgt [2]: Mit dem Booster werden Schutz- noch nicht ausreichend. raten, abhängig vom vorausgegangenen Impfregime, von 70−75 % erreicht, die Abbildung 9. SARS-CoV-2 versucht nicht nur, sich aber 5−9 Wochen nach Boosterung auf Spike-Mutationen durch Spike-Mutationen der Immunab- 61−64 % abfallen. (vorhandene Antikörper können wehr zu entziehen. Auch die Typ-I-Inter- nicht mehr binden) feron-Synthese (IFN-Synthese) und die In Israel werden bereits Viertimpfungen IFN-Wirkung können durch virale Produk- mit den vorhandenen mRNA-Impfstoff te beeinträchtigt werden [41]. Wir werden von Biontech durchgeführt. Die Ergebnis- das Thema „Virusevasion“ und „Esca- se werden weltweit mit großem Interesse pe-Varianten“ in Zukunft evtl. gesondert erwartet, erste Ergebnismitteilungen [28] noch einmal aufgreifen. Einige Mecha- sind allerdings eher ernüchternd. nismen wurden bereits in der Zeitschrift E „Pädiatrische Allergologie“ diskutiert. Nach Edara et al. können wir davon aus- gehen, dass die Immunität gegen Omi- Impfungen bei Schwangeren kron bei 2 Impfungen nach 6 Monaten verschwunden ist, 1−4 Wochen nach 3. Studien belegen ein erhöhtes Hospita- Finden SARS-CoV-2-Antikörper, die durch Imp- Impfung (Booster) aber weitgehend wie- fungen induziert wurden, auf dem Virus nicht lisierungsrisiko bei Schwangeren mit der aufgebaut wird [10]. Der Schutz ge- mehr die entsprechenden Bindungsstellen SARS-CoV-2-Infektion [14] sowie ein er- genüber Hospitalisierungen nach 3 mR- (Epitope), können die Viren selbst bei hohen höhtes Risiko für vorzeitige Wehen und Antikörpertitern nicht mehr neutralisiert wer- NA-Impfungen mit dem Moderna Impf- Sectio-Entbindung. Eine SARS-CoV-2-In- den. Bleiben gleichzeitig die Rezeptor-binden- stoff liegt auch bei der Omikron Variante den Domänen (RBD) des Spike-Proteins intakt, fektion bei der Mutter geht aber nicht mit >99% [38] und hält nach der Boosterung kann das Virus unverändert an den ACE2-Re- erhöhter Teratogenität einher. Daten hin- zeptor und den TMPRSS2-Korezeptor ando- auch gegen Omikron mindestens 4 Mo- sichtlich einer vertikalen Transmission cken und menschliche Zellen infizieren. nate an [42]. des Virus sind widersprüchlich. Wegen
Pädiatrische Allergologie » 02 / 2022 » Aktuelle Immunologie (1) 39 der erhöhten Risiken hat die STIKO eine ob sich tatsächlich eine Häufung nach Impfungen Impfempfehlung für einen mRNA-Impf- Impfungen zeigt. Im letzteren Fall liegt und Trained Immunity stoff für ungeimpfte Schwangere ab eine Nebenwirkung des Impfstoffs vor. dem 2. Trimenon sowie für ungeimpfte Details für gravierende Nebenwirkungen Die Entwicklung von spezifischer B-Zell- Stillende ausgesprochen. Bei Schwan- sind auf der Seite des E Paul-Ehrlich- und T-Zell-Immunität wurde ausführ- geren
40 Pädiatrische Allergologie » 02 / 2022 » Aktuelle Immunologie (1) dass sie für einen dauerhaft präsenten schwerer COVID-19-Erkrankung bietet. ringertes inflammatorisches Potenzial Memory-Phänotyp verantwortlich sind Diese Daten werden in der Literatur al- aufwiesen. und einen dauerhaften Schutz bieten. lerdings kontrovers diskutiert [15, 29, Sie können also nicht das Ziel von Vakzi- 32]. Ob eine neu durchgeführte Impfung Im Tiermodell zeigt die Influenzaimpfung ne-Strategien sein, die TI nutzt. Hämato mit BCG- oder Masern-Vakzine ebenfalls einen eindrucksvollen Schutz vor dem an- poetische Stammzellen (HSC) sind da- solche Auswirkungen hat, wird noch ge- sonsten fatalen Verlauf einer folgenden gegen langlebig und haben im Knochen- prüft. Influenza/SARS-CoV-2-Koinfektion, wäh- mark die Fähigkeit zur Selbsterneuerung rend eine bestehende SARS-CoV-2-Immu- (Abb. 10). HSC können direkt auf akute Für die Influenza-Vakzinierung liegen nität keinen Einfluss hat [1]. und chronische Infektionen reagieren. erste durchaus spannende Daten vor: Aus HSC können Monozyten entstehen, Taghioff et al. untersuchten 2 Kohorten Wenn all diese Überlegungen richtig die sich wiederum zu Makrophagen wei- von 37.377 Probandinnen und Proban- sind, wäre es von Vorteil, die SARS-CoV- terentwickeln und Erreger bekämpfen den, die im Zeitraum von 6 Monaten bis 2-Impfung erst einige Wochen nach der können. Auch natürliche Killerzellen ha- 2 Wochen vor einer SARS-CoV-2-Infek- saisonalen Influenzaimpfung durchzu- ben die Fähigkeit, eine Art immunologi- tion eine Influenza-Impfung erhalten führen, damit die TI genutzt wird. Im Mo- sches Gedächtnis zu entwickeln und bei hatten, und verglichen deren Verlauf ment ist das aber nicht möglich, da die erneuter Infektion schneller aktiv zu wer- mit einer gleich großen Kohorte, die Coronaimpfungen unter immensem Zeit- den (Abb. 10). keine Influenza-Impfung erhalten hat- druck stehen. Vielleicht in der nächsten te [35]. Im Ergebnis zeigten die Influen- Wintersaison?! Am besten untersucht ist diesbezüg- za-Geimpften bei mehreren Parametern lich der BCG-Impfstoff, der ja in vielen einen signifikant günstigeren Verlauf von Fazit Ländern noch verwendet wird. Durch COVID-19. Debisarun et al. berichten, die BCG-Impfung werden Monozyten dass sowohl in der 1. wie in der 2. Corona Da es bisher nur wenige Medikamente mit Charakteristika der TI ausgestattet, welle eine voraufgegangene Influen- gibt, die den Verlauf von COVID-19 güns- indem myeloide Progenitorzellen epige- zaimpfung das COVID-19-Risiko um 37 % tig beeinflussen können – und dies auch netisch und metabolisch neu program- bzw. 49 % verminderte [9]. Da es keine nur bei Einsatz in der Frühphase der Er- miert werden. Solche trainierten Mono- relevante Antigengemeinschaft zwi- krankung, ist der wichtigste Ansatz zur zyten können gegenüber heterologen schen Influenza- und SARS-Viren gibt, Überwindung der Pandemie die Impfung Infektionen Schutz bieten; dies steht im weist diese Beobachtung auf TI hin. Die gegen SARS-CoV-2. Dabei könnte die Gegensatz zur klassischen spezifischen Autorinnen und Autoren konnten darüber Mutationsfreudigkeit dieses Coronavirus Immunität. So zeigen einige Studien, hinaus experimentell zeigen, dass Mono- allerdings zu einem „Katz-und-Maus- dass eine anamnestische BCG-Impfung zyten in der Tat durch die Influenzaimp- Spiel“ mit den Vakzineherstellern führen. einen signifikanten Schutz gegenüber fung reprogrammiert wurden und ein ver- Wir Pädiaterinnen und Pädiater sind in besonderer Weise aufgerufen, unseren Beitrag zu leisten, damit der „Krieg“ ge- gen das Virus gewonnen wird, aus der Pandemie also eine Endemie wird. Noch Die Homepage besser wäre es natürlich, wenn SARS- CoV-2 von sich aus zu einem „langweili- der GPA gen“ Grippevirus mutieren würde … immer aktuell Prof. Dr. med. Volker Wahn Charité Universitätsmedizin Berlin Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Pneumologie und Immunologie Augustenburger Platz 1 | 13353 Berlin volker.wahn@charite.de
Pädiatrische Allergologie » 02 / 2022 » Aktuelle Immunologie (1) 41 Literatur: 1 Achdout H, Vitner EB, Politi B et al. Increased lethal- 16 Hwang YH, Song KH, Choi Y et al. Can reactogenic- 31 Sadarangani M, Marchant A, Kollmann TR. Immu- ity in influenza and SARS-CoV-2 coinfection is pre- ity predict immunogenicity after COVID-19 vaccina- nological mechanisms of vaccine-induced protec- vented by influenza immunity but not SARS-CoV-2 tion? Korean J Intern Med 2021; 36(6): 1486−1491 tion against COVID-19 in humans. Nat Rev Immunol immunity. Nat Commun 2021; 12(1): 5819 2021; 21(8): 475−484 17 Jeyanathan M, Afkhami S, Smaill F et al. Immuno- 2 Andrews N, Stowe J, Kirsebom F et al. Covid-19 Vac- logical considerations for COVID-19 vaccine strate- 32 Sarinho E, Goudouris E, Solé D. BCG vaccine: Wor- cine Effectiveness against the Omicron (B.1.1.529) gies. Nat Rev Immunol 2020; 20(10): 615−632 rying proposal for COVID-19. Vaccine 2021; 39(3): Variant. N Engl J Med. 2022 Mar 2 460−462 18 Kuodi P, Gorelik Y, Zayyad H et al. Association be- 3 Bar-On YM, Goldberg Y, Mandel M et al. Protection tween vaccination status and reported incidence 33 Schenten D, Bhattacharya D. Immunology of SARS- against Covid-19 by BNT162b2 Booster across Age of post-acute COVID-19 symptoms in Israel: a CoV-2 infections and vaccines. Adv Immunol 2021; Groups. N Engl J Med 2021; 385(26): 2421−2430 cross-sectional study of patients tested between 151: 49−97 March 2020 and November 2021. 2022; im Druck 4 Bauernfeind S, Salzberger B, Hitzenbichler F et al. 34 Singh A, Khillan R, Mishra Y, Khurana S. The safe- Association between Reactogenicity and Immu- 19 Lazzaro S, Giovani C, Mangiavacchi S et al. CD8 ty profile of COVID-19 vaccinations in the United nogenicity after Vaccination with BNT162b2. Vac- T-cell priming upon mRNA vaccination is restricted States. Am J Infect Control 2021; 50(1): 15−9 cines (Basel) 2021; 9(10): 1089 to bone-marrow-derived antigen-presenting cells 35 Taghioff SM, Slavin BR, Holton T, Singh D. Exam- and may involve antigen transfer from myocytes. 5 Bergwerk M, Gonen T, Lustig Y et al. Covid-19 Break- ining the potential benefits of the influenza vac- Immunology 2015; 146(2): 312−26 through Infections in Vaccinated Health Care Work- cine against SARS-CoV-2: A retrospective cohort ers. N Engl J Med. 2021; 385(16): 1474−1484 20 Lim SY, Kim JY, Park S et al. Correlation between analysis of 74,754 patients. PLoS One 2021; 16(8): Reactogenicity and Immunogenicity after the ChA- e0255541 6 Chakraborty S, Gonzalez JC, Sievers BL et al. Early dOx1 nCoV-19 and BNT162b2 mRNA Vaccination. non-neutralizing, afucosylated antibody responses 36 Takeuchi M, Higa Y, Esaki A, Nabeshima Y, Nakazo- Immune Netw 2021; 21(6): e41 are associated with COVID-19 severity. Sci Transl no A. Does reactogenicity after a second injection Med 2022 Jan 18: eabm7853 21 Mahase E. Covid-19: Vaccinated people are less of the BNT162b2 vaccine predict spike IgG antibody likely to get long covid, review finds. BMJ 2022; levels in healthy Japanese subjects? PLoS One 7 Cheng ZJ, Li B, Zhan Z et al. Clinical Application of 376: o407 2021; 16(9): e0257668 Antibody Immunity Against SARS-CoV-2: Compre- hensive Review on Immunoassay and Immunother- 22 Marcotte H, Piralla A, Zuo F et al. Immunity to 37 Taquet M, Dercon Q, Harrison PJ. Six-month se- apy. Clin Rev Allergy Immunol 2022 Jan 15 SARS-CoV-2 up to 15 months after infection. quelae of post-vaccination SARS-CoV-21 infection: iScience. 2022 Jan 7: 103743 a retrospective cohort study of 10,0242 break- 8 Cromer D, Steain M, Reynaldi A et al. Neutralising antibody titres as predictors of protection against 23 Medeiros KS, Costa APF, Sarmento ACA, Freitas CL, through infections. 2022; im Druck SARS-CoV-2 variants and the impact of boosting: a Gonçalves AK. Side effects of COVID-19 vaccines: 38 Tseng HF, Ackerson BK, Luo Y. Effectiveness of meta-analysis. Lancet Microbe 2021 Nov 15 a systematic review and meta-analysis protocol of mRNA-1273 against SARS-CoV-2 Omicron and Del- randomised trials. BMJ Open 2022; 12(2): e050278 ta variants. Nat Med. 2022 Feb 21 9 Debisarun PA, Gössling KL, Bulut O et al. Induc- tion of trained immunity by influenza vaccination 24 Netea MG, Domínguez-Andrés J, Barreiro LB et al. 39 UK Health Security Agency. The effectiveness of – impact on COVID-19. PLoS Pathog 2021; 17(10): Defining trained immunity and its role in health and vaccination against long COVID − A rapid evidence e1009928 disease. Nat Rev Immunol 2020; 20(6): 375−388 briefing; UK Health Security Agency; Febr 2022 10 Edara VV, Manning KE, Ellis M et al. mRNA-1273 25 Padoan A, Cosma C, Bonfante F et al. SARS-CoV-2 40 Verbeke R, Lentacker I, De Smedt SC, Dewitte H. and BNT162b2 mRNA vaccines have reduced neu- neutralizing antibodies after one or two doses of The dawn of mRNA vaccines: The COVID-19 case. tralizing activity against the SARS-CoV-2 omicron Comirnaty (BNT162b2, BioNTech/Pfizer): Kinetics J Control Release 2021; 333: 511−520 variant. Cell Rep Med 2022; 3(2): 100529 and comparison with chemiluminescent assays. Clin Chim Acta 2021; 523: 446−453 41 Wong LR, Perlman S. Immune dysregulation and 11 Fathizadeh H, Afshar S, Masoudi MR et al. SARS- immunopathology induced by SARS-CoV-2 and re- CoV-2 (Covid-19) vaccines structure, mechanisms 26 Pajon R, Doria-Rose NA, Shen X et al. SARS-CoV-2 lated coronaviruses − are we our own worst enemy? and effectiveness: A review. Int J Biol Macromol Omicron Variant Neutralization after mRNA-1273 Nat Rev Immunol 2021: 1 2021; 188: 740−750 Booster Vaccination. N Engl J Med 2022: NE- JMc2119912 42 Xia H, Zou J, Kurhade C et al. Neutralization and 12 Flanagan KL, MacIntyre CR, McIntyre PB, Nelson durability of 2 or 3 doses of the BNT162b2 vaccine MR. SARS-CoV-2 Vaccines: Where Are We Now? J 27 Post N, Eddy D, Huntley C et al. Antibody response against Omicron SARS-CoV-2. Cell Host Microbe. Allergy Clin Immunol Pract 2021; 9(10): 3535−3543 to SARS-CoV-2 infection in humans: A systematic 2022: S1931-3128(22)00101-9 review. PLoS One 2020; 15(12): e0244126 13 Giavarina D, Carta M. Improvements and limits of 43 Zambrano LD, Newhams MM, Olson SM et al.; Over- anti SARS-CoV-2 antibodies assays by WHO (NIB- 28 Regev-Yochay G, Gonen T, Gilboa M et al. 4th Dose coming COVID-19 Investigators. Effectiveness of SC 20/136) standardization. Diagnosis (Berl) 2021 COVID mRNA Vaccines’ Immunogenicity & Efficacy BNT162b2 (Pfizer-BioNTech) mRNA Vaccination Dec 2 Against Omicron VOC. 2022; im Druck Against Multisystem Inflammatory Syndrome in 14 Hapshy V, Aziz D, Kahar P, Khanna D, Johnson KE, 29 Rivas MN, Ebinger JE, Wu M et al. BCG vaccination Children Among Persons Aged 12-18 Years − United Parmar MS. COVID-19 and Pregnancy: Risk, Symp- history associates with decreased SARS-CoV-2 se- States, July-December 2021. MMWR Morb Mortal toms, Diagnosis, and Treatment. SN Compr Clin roprevalence across a diverse cohort of health care Wkly Rep. 2022; 71(2): 52−58 Med 2021 Apr 21: 1−7 workers. J Clin Invest 2021; 131(2): e145157 44 Zhao H, Lu L, Peng Z et al. SARS-CoV-2 Omicron 15 Hensel J, McAndrews KM, McGrail DJ et al. Protec- 30 Sablerolles RSG, Rietdijk WJR, Goorhuis A et al.; variant shows less efficient replication and fusion tion against SARS-CoV-2 by BCG vaccination is not SWITCH Research Group. Immunogenicity and Re- activity when compared with delta variant in TM- supported by epidemiological analyses. Sci Rep actogenicity of Vaccine Boosters after Ad26.COV2. PRSS2-expressed cells. Emerg Microbes Infect 2020; 10(1): 18377 S Priming. N Engl J Med 2022 Jan 19 2021: 1−18
Sie können auch lesen