In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche AB im Burgenland

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In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche AB im Burgenland
Evangelisches Magazin Burgenland

                                           Juni 2021

                                              Margot Käßmann war die
                                              prominente     Gastrednerin
                                              beim diesjährigen Frauentag
                                              der Evangelischen Frauenar-
                                              beit Burgenland
                                              Seite 10

In dieser Ausgabe:

Von guten Mächten wunderbar geborgen
Seite 4

Aus dem Evangelium leben
Seite 8

Kirchenmusik – neue Wege in der Diözese?
Seite 9

Macht Frauen Mut
Seite 11

Ein Dach für Kroatien
                                                                                          Foto: Harald Kasper

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In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche AB im Burgenland
Editorial                                                                                                                                                                                                                                         Diözese

  Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen                                                                                                  ... miteinander                      Potenzial haben, das wir heben
                                                                                                                                                                                                können.
                                                                                                                                                                                                                                      Pfarrer Schumann
  heiligen Namen. Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss                                                                                                 Kirche sein                            Es ist nicht einfach, dass Zu-      in Pension
                                                                                                                                                                                                sammenleben immer gelingt,               Mit der Pensionierung von
  nicht, was er dir Gutes getan hat.            Psalm 103,1-2                                                                                                                 Wir sind 100!     und wir haben manches zu ak-          Pfarrer Thomas Schumann geht
                                                                                                                                                                              Das ist im Bur-   zeptieren, ob im Land, in der         in Kobersdorf eine Ära zu Ende.
                                                                                                                                                                              genland heuer     Kirche oder in der Familie. Und          In seiner Amtszeit konnte
                                                                                                                                                                              das     Schlag-   dennoch ist das Miteinander et-       sich die Ökumene in unserer
    Liebe Schwestern und Brüder!                               schlaining und 18 Jahre als Su-      staltung fanden.                                                          wort schlecht-    was sehr Wertvolles!                  Gemeinde etablieren. Nicht das
                                                               perintendent der evangelischen          Besonders      bemerkenswert                                           hin! Und es ist                                         Trennende wurde in den Mittel-
     An einem markanten Wende-                                 Diözese Burgenland tätig. Mei-       sind für mich auch die vielen                                             auch richtig      Ihre Superintendentialkuratorin       punkt gestellt, sondern das Ver-

                                                                                                                                         Foto: H. Kasper
  punkt meines Lebens möchte                                   ne Motivation war und ist, die       ökumenischen Kontakte, die                                                so: zurückzu-                 Christa Grabenhofer       bindende; und dadurch wurde
  ich Rückschau halten auf 39 Jah-                             frohe Botschaft von Jesus Chris-     schon in der Pfarrgemeinde                                                schauen, wo-                                            in unserer Gemeinde zwischen
                                                               tus zu verkündigen, Menschen         Stadtschlaining und vor allem                                             her das Land                                            evangelischen und katholischen
                                                               seelsorgerlich zu begleiten und      im Concentrum begannen und                             kommt, darüber nachzudenken,                                               Gläubigen ein Austausch mög-
                                                               Gemeinde zu leiten. All dies aus     die sehr gute ökumenische Zu-                          wo wir heute stehen und was                                                lich, der die beiden christli-
                                                               der Kraft des Glaubens an den        sammenarbeit auf diözesaner                            die Herausforderungen zukünf-                                              chen Kirchen füreinander offen
                                                               gekreuzigten und auferstande-
                                                               nen Jesu Christus.
                                                                                                    Ebene.
                                                                                                       Bedanken möchte ich mich
                                                                                                                                                           tig sein werden. Viel ist von        Kinder sind eine                      machte.
                                                                                                                                                           Identität die Rede, von einem                                                 Gemeinsam mit seiner Frau
                                                                  Falscher Ehrgeiz und Selbst-      bei all jenen Frauen und Män-                          Selbstverständnis der Leute, die     Gabe des Herrn.                       Johanna gestaltete Thomas un-
                                                               sucht haben diesen Dienst            nern in den Gemeinden und der                          hier wohnten und wohnen und                                                sere Kirchengemeinde zu einem
                                                               manchmal sehr gebremst, doch         Diözese, die mich viele Jahre be-                      davon, wie sie das Land prägten                         (Ps.127,3)         Ort des kulturellen Austauschs
                                                               Gott hat in den Herzen vieler        gleitet haben, die mit mir gear-                       und prägen. Viel ist von der Kul-                                          und der klugen Seelsorge. Das
                                                                                                                                                                                                  Für den Schweizer Pfarrer
                                        Foto: epd/M.Uschmann

                                                               Menschen weitergewirkt.              beitet haben.                                          tur die Rede, von der Musik und                                            Wirken Beider stärkte unser Ge-
                                                                  Ein Rückblick ist wichtig – ja,      Bedanken möchte ich mich                            dem Wort, aber auch der Schön-       und Dichter Jeremias Gotthelf         meinschaftsgefühl und unsere
                                                               aber nicht um mir selbstgerecht      für die vielen Freundschaften,                         heit der Natur.                      bleiben Kinder die Mittler zwi-       Freude am Glauben.
                                                               auf die Schulter zu klopfen, was     die in dieser Zeit entstanden                             Das sind zugleich Fragen nach     schen Gott und den Menschen.
                                                               ich für ein toller Mensch bin,       sind und teilweise schon über                          einem Miteinander und einem            In unserer Diözese hat es in
  re im Dienst der evangelischen                               sondern Rückblick in Demut           Jahrzehnte halten.                                     Füreinander, der Blick über den      den letzten Wochen in Pfarrfa-
  Kirche.                                                      und Dankbarkeit.                        Entschuldigen möchte ich                            eigenen Tellerrand, damit ich        milien Nachwuchs gegeben:
     In dieser Zeit gab es viele sehr                             Mit großer Freude denke ich       mich bei all jenen Menschen, die                       wahrnehme, was sich außerhalb
  schöne Erlebnisse und Erfahrun-                              an die vielen Begegnungen und        ich in dieser Zeit enttäuscht, ge-                     meines begrenzten Umfeldes             Am 8. April 2021 wurde Pfar-
  gen, an die ich gerne zurück-                                Gespräche, die es in dieser lan-     kränkt oder beleidigt habe.                            tut. Es ist eine Gelegenheit, sich   rerin Virag Magyar und ihrem
  denke. Manche weniger schöne                                 gen Zeit gab. Ich denke an die          In diesem Bewusstsein der                           mit allen Sinnen auf das Land        Ehemann Jörg Wilkesmann die
  Situationen,      Enttäuschungen                             Arbeit in der Pfarrgemeinde          Gnade und Hilfe Gottes kann der                        einzulassen und vieles bewusst       Tochter Réka geboren.
  und Niederlagen werden in den                                Stadtschlaining und an das Con-      Weg auch in die Zukunft gehen,                         zu erleben. Über den Horizont

                                                                                                                                                                                                                                                                         Foto: Andreas Seper
  Hintergrund gedrängt. Versagen                               centrum. Ich denke an die Ar-        denn seine Zusage stärkt mich:                         schauen und dabei einiges ent-          Auch die Familie des gewähl-
  will man am besten vergessen.                                beit in der Diözese, die schon       Siehe, ich bin bei euch alle Tage                      decken, das immer da war, aber       ten Superintendenten Robert
     Doch es geht wohl nicht ohne                              mit meiner Wahl zum Senior           bis an das Ende der Welt.                              einem bis jetzt nicht besonders      Jonischkeit hat sich vergrößert:
  einen Rückblick. Das Leben kann                              im September 1997 begann und                                                                aufgefallen ist.                     Er und seine Frau Martina haben
  nicht so weitergehen, als ob in                              dann mit meiner Wahl zum Su-           Gott segne euch                                         Über den Horizont hinaus:         am 11. Mai 2021 ein drittes Kind         In unserer Ausschreibung für
  den letzten 40 Jahre nichts ge-                              perintendenten im Jahr 2003 in-                                                             Dazu will auch der neue Pro-         bekommen, eine Tochter mit            die nun frei werdende Pfarrstel-
  wesen wäre. Wesentlich scheint                               tensiviert wurde.                      Ihr/euer Superintendent                              zess in der Kirche anregen, „aus     dem Namen Ella.                       le wünschen wir uns auch für
  mir, dass der Hintergrund, die                                  Bemerkenswert waren für                                                                  dem Evangelium leben“, der sich                                            die Zukunft Initiative und Kre-
  Motivation hinter all dem Ge-                                mich in dieser Zeit die Begeg-                                                              mit Gemeinde- und Regional-            Beiden Familien möchten wir         ativität in Gestaltung und Ver-
  schehenen, gesehen wird.                                     nungen mit den evangelischen                                                                entwicklung, mit evangelischer       herzlich gratulieren und ihnen        waltung, weil uns Herr Pfarrer
     Im Jahr 1982 bin ich als Vikar,                           Kirchen der Nachbarländer, die                                                              Identität und mit den verschie-      Gesundheit, Freude und vor al-        Schumann diese Qualität über
  1984 als Pfarrer in den Dienst                               einen Höhepunkt in den Vor-                  Manfred Koch                                   denen Diensten in der Kirche         lem den reichen Segen Gottes          die Jahre anbot und wir aus dem
  der evangelischen Kirche in Ös-                              bereitungssitzungen zu den                                                                  beschäftigt. Er soll anregen,        wünschen.                   O         Vollen schöpfen durften.
  terreich getreten. Nach meinem                               „Christlichen Begegnungstagen“                                                              dass Kirche lebendiger und viel-                     Christa Grabenhofer      Danke dafür und bleibt be-
  Vikariat in Wien-Währing war                                 im Jahr 2016 in Budapest und                                                                fältiger wird, soll motivieren,                                            hütet!                        O
  ich 20 Jahre als Pfarrer in Stadt-                           der Teilnahme an dieser Veran-                                                              aber auch zeigen, wo wir ein                                                           Martina Pauer, Kuratorin

2 evang@bgld                                                                                                                                                                                                                                             evang@bgld 3
In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche AB im Burgenland
Diözese                                                                                                                                                                                                                  Diözese

       „Von guten Mächten wunderbar                                                                                                Bischof Iby schon gut begonnen
                                                                                                                                   und ist dann mit Bischof Zsifko-
                                                                                                                                   vics wieder intensiviert worden.
                                                                                                                                                                                 Einheit unseres Zusammenle-
                                                                                                                                                                                 bens, gesellschaftlich gesehen,
                                                                                                                                                                                 aber auch im kirchlichen Bereich
                                                                                                                                                                                                                     eineinhalb Jahren diese Kontak-
                                                                                                                                                                                                                     te sehr gelitten haben, weil sie
                                                                                                                                                                                                                     hauptsächlich nur noch über

       geborgen ...“                                                                                                                                                             die kleinste Einheit der Kirche –
                                                                                                                                                                                 die Hauskirche. Die Strukturen
                                                                                                                                                                                                                     die Medien, Telefon und Inter-
                                                                                                                                                                                                                     net stattfinden konnten, gibt es
                                                                                                                                                                                 der Familien haben sich auch in     Freundschaften, die mit den Jah-
       Superintendent Mag. Manfred Koch im Gespräch mit Susanna Hackl                                                                                                            den letzten Jahren wesentlich       ren gewachsen sind. Eine lange
                                                                                                                                                                                 verändert. Es ist wichtig, dass     Freundschaft ist leider kürzlich
                                                                                                                                                                                 Familie zusammen lebt und ver-      zu Ende gegangen: die Freund-
          S.H: War es schon immer Ihr              mag alles durch den, der mich        und ehrenamtlichen Bereich                                                               sucht, gesund zu leben im Sinne     schaft mit Martin Korpitsch, den
       Wunsch, Pfarrer zu werden?                  mächtig macht, Christus“. Und        besser einteilen zu können.                                                              von Ernährung und Gesundheit,       wir im Mai beerdigen mussten.
          M.K: Nein, mein Wunsch, Pfar-            der hat mir in vielen Lebenssitu-       S.H. Welche Bedeutung hat                                                             vor allem aber auch im psychi-         S.H. Pfarrer*innen, auch Su-
       rer zu werden, ist erst ziemlich            ationen geholfen, weil ich man-      für Sie die regionale Zusammen-                                                          schen Bereich. Viele gesell-        perintendenten, begleiten Men-
       spät gekommen. Ich wollte nach              ches ertragen, aber auch man-        arbeit?                                                                                  schaftliche Herausforderungen       schen bei ganz wichtigen Er-
                                                                                                                             Superintendent Koch und Diözesanbischof Zsifko-
       der Matura so schnell wie mög-              ches leisten konnte, was ich mir        M.K. Ich denke, dass wir un-      vics beim ökumenischen Gottesdienst in der evang.   stellen die Familien vor innere     eignissen: Taufe, Konfirmation,
       lich einen Arbeitsplatz finden.             sonst nicht zugetraut hätte.         sere Identität stärken, wenn            Kirche in Rust bei einer gemeinsamen Tagung      Spannungen, wo die Gefahr des       Trauung. Hat das bei jungen
                                                                                                                                evangelischer Leitungsgremien und der kath.      Zerbrechens sehr groß ist. Ich      Menschen noch einen Stellen-
                                                      S.H. Zu den ganz großen Hö-       wir wissen, dass eine einzel-
                                                                                                                                  Bischofskonferenz Anfang November 2016
                                                   hepunkten in Ihrer Amtszeit          ne Gemeinde keine Insel ist,                                                             denke, da können wir als Kirche     wert?
                                                   zählt sicher die ökumenische Bi-     sondern mitten unter anderen                                                             wesentlich dazu beitragen, den         M.K. Solche Schnittstellen im
                                                   schofskonferenz in Rust. Es gibt     Gemeinden liegt mit anderen                Aber ich denke, es liegt auch                 Familien zu helfen, mit diesen      Leben haben einen großen Wert
                                                   aber sicher auch Erlebnisse „im      Evangelischen. Und so ist eben             daran, dass mit vielen leitenden              Spannungen umzugehen.               auch für junge Menschen, weil
                                                   Kleinen“, die Sie sehr berührt       die Stärkung der evangelischen             Mitarbeiter*innen der Diözese                    S.H. Die evangelische Kirche     ich festgestellt habe, dass be-
                                                   haben. Können Sie sich an so ein     Identität ein weiterer Aspekt              Eisenstadt ein guter persönli-                in Österreich sucht derzeit die     sonders sie immer wieder nach
                                                   Ereignis erinnern?                   der regionalen Zusammenar-                 cher Kontakt gewachsen ist.                   fünf beliebtesten Kirchenlieder.    ihren Wurzeln fragen.
                                                      M.K. Nach einem Gottesdienst      beit.                                         S.H. Die Familie hat einen ho-             Welche sind für Sie dabei?             S.H. Zum Leben gehört der
                                                   kam ein paar Tage später ein            S.H. Das Burgenland feiert              hen Stellenwert bei Ihnen. Der                   M.K. Ich glaube, das momen-      Tod. Ein Thema, über das viele
                                                   Anruf von einer Frau: Sie möch-      seinen 100. Geburtstag. Wie ge-            Pfarrer*innen-Beruf ist nicht ge-             tan beliebteste ist das Lied von    Menschen nicht reden wollen,
SI Manfred Koch beim Interview mit Susanna Hackl
                                                   te mit mir über meine Predigt        lingt die Zusammenarbeit mit               rade familienfreundlich. Muss                 Dietrich Bonhoeffer „Von guten      bei dem sie manchmal auch sehr
       Habe aber nichts Passendes be-              reden und möchte aufgrund            den an das Burgenland angren-              nicht gerade die Familie eines                Mächten wunderbar geborgen“.        hilflos sind und sagen, dass sie
       kommen und wollte dann nach                 meiner Predigt in der Pfarrge-       zenden Nachbarländern?                     Pfarrers/einer Pfarrerin auf vie-             Aber auch die Lieder von Paul       nicht glauben können. Was kann
       Deutschland in eine Bibelschule             meinde mit- und weiterarbeiten.         M.K. Die Zusammenarbeit hat             les verzichten? Hat sich in den               Gerhardt oder Martin Luther         Kirche diesen Menschen geben?
       gehen. Dafür war ich aber zu                Diese Frau macht das bis heute.      in den letzten eineinhalb Jahren           letzten Jahren etwas verändert?               sind für mich sehr aussagekräf-        M.K. Kirche kann sich diesen
       jung. Mein damaliger Pfarrer                Das ist etwas, was mich sehr be-     einen starken Einbruch erlitten,              M.K. Ja, die Familie ist sehr              tig und haben mir schon über        Menschen zum Gespräch stel-
       Johannsen meinte, ich solle das             rührt und gefreut hat, dass mei-     da die Kontakte nicht möglich              stark gefordert, weil man als                 manches hinweggeholfen.             len. Viele meinen, das, was wir
       Theologie-Studium probieren.                ne Predigt im Gottesdienst eine      waren. Ich denke an viele Begeg-           Pfarrer*in oder als Superinten-                  S.H. Als Superintendent ha-      verkündigen, sei schon sehr alt.
       Das hat mir sehr gut gefallen               solche Wirkung und Folge hatte.      nungen mit der evangelischen               dent sehr viel unterwegs und                  ben Sie viel mit haupt- und eh-     Das stimmt, es hat aber einen
       und ich bin in relativ kurzer Zeit,            S.H. In Ihre Amtszeit fiel auch   Kirche in Ungarn, an den Arti-             zu keinen regelmäßigen Zeiten                 renamtlichen Mitarbeiter*innen      Gegenwartsbezug, einen Bezug
       in 11 Semestern, mit dem Studi-             die Zusammenlegung von Pfarr-        kulartag, an einen Festgottes-             zu Hause ist. Das, was sich im                zu tun. Was sind die Herausfor-     in den Alltag hinein und den
       um fertig und Pfarrer geworden.             gemeinden zu Pfarrgemeinde-          dienst in Sopron, an Begegnun-             Pfarrerbereich geändert hat, ist,             derungen?                           müssen wir versuchen, mit den
          S.H. Gab oder gibt es Vorbil-            verbänden. Sind diese Zusam-         gen mit den Kirchenleitungen in            dass die jungen Pfarrer*innen                    M.K. Viele Mitarbeiter*innen     Menschen, mit denen wir im Ge-
       der für Ihren beruflichen Wer-              menlegungen gelungen?                Bratislava, in Murska Sobota, in           versuchen, sich eine bessere                  sind sehr gute, aber sehr in-       spräch sind, immer wieder zu
       degang?                                        M.K. Teilweise sind sie gelun-    Györ – da gab es gute Kontakte.            Zeitstruktur zu geben, um da-                 dividuelle Menschen. Das war        finden.
          M.K. Am meisten hat mich                 gen, teilweise auch nicht. Ich       Wir müssen jetzt, wenn Corona              mit mehr Zeit für die Familie zu              immer meine größte Herausfor-          S.H. Einsamkeit und Alleinsein
       Pfr. Johannsen geprägt, den ich             denke, dass wir in nächster Zeit,    es zulässt, die Kontakte wieder            haben. Aber die Herausforde-                  derung, mit dieser Individuali-     trifft viele Menschen. Besonders
       schon als Religionslehrer hatte,            egal ob als Pfarrgemeindever-        verstärken.                                rung ist noch immer sehr groß.                tät umzugehen, um den Kom-          im Alter. Wie gelingt es der Kir-
       später als Pfarrer und Freund.              band oder als Gemeindegruppe            S.H. Wie ist die ökumenische               S.H. Die evangelische Kir-                 promiss zwischen persönlichen       che, sich diesen Menschen zu-
          S.H. War Ihr Konfirmanden-               einer Region, zusammenarbei-         Zusammenarbeit im Burgen-                  che des Burgenlandes hat 2021                 Begabungen und Bestrebungen         zuwenden?
       spruch so etwas wie eine Weg-               ten werden müssen. Vor allem         land?                                      den Vorsitz bei der Woche der                 und Gemeinschaft zu finden.            M.K. Leider ist das ein ganz
       weisung?                                    im administrativen Bereich, um          M.K. Die ökumenische Zusam-             Familie zum Thema: „Familien                     S.H. Freunde sind ein Leben      großes Problem, weil die
          M.K. Pfr. Johannsen hat den              Ressourcen zu sparen bzw. um         menarbeit im Burgenland hat                gesund an Leib und Seele“. Was                lang wichtig. Gibt es in Ihrem      Seelsorger*innen oft zu wenig
       Spruch aus dem Philipperbrief               die Kraft und das Engagement         sich in den letzten Jahren we-             verbinden Sie damit?                          Leben tragende Freundschaften.      Zeit haben, intensive Gesprä-
       für mich ausgesucht: „Ich ver-              der Mitarbeiter*innen im haupt-      sentlich intensiviert. Sie hat mit            M.K. Familie ist die kleinste                 M.K. Obwohl in den letzten       che im seelsorgerlichen Bereich

   4 evang@bgld                                                                                                                                                                                                                         evang@bgld 5
In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche AB im Burgenland
Diözese                                                                                                                                                                                    Diözese

  zu führen oder Hausbesuche zu        Evangelischen Diözese Burgen-                                                                         Das Haus ist in die Jahre gekommen!
  machen. Es gibt aber in vielen       land?                                                               Amtseinführung                    Renovierungsarbeiten in der Superintendentur!
  Gemeinden schon ehrenamtli-
  che Seelsorgekreise, die diese
                                          M.K. Ich bin stolz auf den gro-
                                       ßen Kreis an Mitarbeiter*innen,
                                                                            Entpflichtung                  des neuen Su-
  Aufgabe gemeinsam mit ihren          die den Großteil der Arbeit die-     des amtieren-                  perintendenten
                                                                                                                                             von Christa Grabenhofer
  Pfarrer*innen machen. Das fin-       ser Diözese leisten und die im-
  de ich ganz wichtig. Seelsorge       mer wieder mit neuen innovati-       den Superin-                                                        Ein neuer Superintendent ist    ges von der Gartenseite her im
  ist ein wesentlicher Teil der Ver-                                                                                                         gewählt und Superintendent         Halbstock, wo sich bereits ein
  kündigung.
                                       ven Ideen die Verkündigung und
                                       die Seelsorge betreiben. Ich bin
                                                                            tendenten                         Mit 1. September wird Dr.      Manfred Koch zieht aus der         sanierungsbedürftiger kleiner
     S.H. Mit zunehmendem Alter        stolz darauf, dass ich ein Teil                                     Robert Jonischkeit offiziell      Dienstwohnung aus! Bei seinem      Wintergarten befindet.
  schwinden die Kräfte. Was sind       dieser Diözese sein darf, leitend                                   seinen Dienst als Superin-        Einzug 2003 sind lediglich Ma-        Das äußere Erscheinungs-
  Ihre Kraftquellen?                                                          Der     feierliche    Ent-   tendent des Burgenlandes          lerarbeiten erfolgt, alles ande-   bild der Superintendentur muss
                                       hier mitarbeiten durfte. Es ist
     M.K. Meine Kraftquellen sind                                           pflichtungsgottesdienst        antreten und die Amtsge-          re - wie Böden, Terrasse, Bäder,   ebenfalls eine optische Erneue-
                                       einfach schön, hier im Burgen-
  die tägliche Morgenandacht                                                für Superintendent Mag.        schäfte übernehmen.               Küche - ist damals nicht erneu-    rung erfahren, von der zum Teil
                                       land zu sein und zu arbeiten.
  mit den Herrnhuter Losungen                                               Manfred Koch findet am            Die Amtseinführung fin-        ert, sondern ohne Renovierung      desolaten Einfriedung mit der
                                          S.H. Gibt es einen Wunsch?
  und die Gartenarbeit zu Hause,                                            Sonntag, dem 29. Au-           det in einem Gottesdienst         übernommen worden.                 Sandsteinmauer bis zur Fassade.
                                          M.K. Ich bin zuversichtlich,
  wenn ich Zeit habe. Momentan                                              gust um 15.00 Uhr in der       durch den Bischof der                Dass daher jetzt die Woh-          Besonders bedenklich ist,
                                       dass der, der in uns als Kirche
  sind meine stärkste Kraftquelle                                           evangelischen Kirche in        evangelischen Kirche in           nung sanierungsbedürftig ist,      dass es bis heute keinen behin-
                                       das gute Werk begonnen hat
  meine Enkelkinder.                                                        Stadtschlaining statt.         Österreich, Mag. Michael          liegt auf der Hand!                dertengerechten Zugang, wie
                                       – nämlich Jesus Christus – es
     S.H. Das 500-jährige Refor-                                              Bischof Mag. Michael         Chalupka, statt, bei der der         Die Superintendentialgemein-    für öffentliche Gebäude vor-
                                       auch gut weiterführen wird auf
  mationsjubiläum 2017 war ein                                              Chalupka wird den schei-       Superintendent ein Gelöb-         de hat bereits einen diesbezüg-    geschrieben, gibt. Aus diesem
                                       einem Weg, der mir manchmal
  Jahr voller Feste und Bildungs-                                           denden      Superintenden-     nis ablegt.                       lichen Grundsatzbeschluss ge-      Grund muss die Gestaltung des
                                       nicht bekannt ist, aber wo ich
  veranstaltungen. So etwas wie                                             ten von seinen kirchlichen                                       fasst.                             gesamten Eingangsbereiches in
                                       vertraue, dass es ein guter Weg
  Aufbruchsstimmung war bei                                                 Funktionen entbinden.            Dieser feierliche Gottes-          Mit der Wahl von Pfr. Robert    die Planungen einbezogen wer-
                                       sein wird.
  den Mitarber*innen und in den           S.H. Worauf freuen Sie sich?                                     dienst wird am Samstag,           Jonischkeit zum neuen Superin-     den.
  Pfarrgemeinden zu spüren. Nun           M.K. Ich freue mich, dass ich                                    den 16. Oktober um 14 Uhr         tendenten, der mit 1. Septem-         Im ersten Schritt ist die
  hat die evangelische Kirche ein      jetzt vieles machen darf, aber                                      in der Kirche in Mörbisch         ber seinen Dienst antritt, wurde   Dienstwohnung fertigzustellen.
  neues großes Projekt: „Aus dem       nicht muss.                                                         stattfinden und gleichzeitig      auch klar, dass die Familie im     Die weitere Renovierung des
  Evangelium leben“. Muss der             S.H. Womit kann man Ihnen                                        im Fernsehen vom ORF Bur-         Laufe des August einziehen kön-    Hauses wird im nächsten Jahr
  Glaube immer wieder geübt und        eine Freude machen?                  Entpflichtung                  genland übertragen wer-
                                                                                                           den.
                                                                                                                                             nen muss. Daher wurde vom Su-
                                                                                                                                             perintendentialausschuss nach
                                                                                                                                                                                fortgesetzt werden, da sowohl
                                                                                                                                                                                die Baufirmen und weitere Ge-
  reformiert werden?                      M.K. Mit Begegnungen. Ich
     M.K. Der Glaube ist eine tägli-   denke, materiell habe ich mehr,      der Diözesan-                                                    diversen Beratungen Herr Ing.
                                                                                                                                             Werner Bayer mit einer Begut-
                                                                                                                                                                                werke heuer infolge einer star-
                                                                                                                                                                                ken Corona-bedingten Bau- und
  che Herausforderung. Wir müs-        als ich brauche. Was mir Freude                                       Sollten zu diesem Zeit-
  sen als Kirche immer wieder          bereitet, sind Menschen, mit         kirchenmusike-                 punkt noch Einschränkun-          achtung und einer Kostenschät-     Renovierungstätigkeit ausgelas-
                                                                                                           gen in Hinblick auf Covid         zung beauftragt. Bis zur End-      tet sind, als auch die Finanzie-
  neu einladen zum Glauben, im-
  mer wieder einen neuen Zugang
                                       denen ich mich treffen kann,
                                       Menschen, die den Kontakt zu
                                                                            rin                            gelten, wird dem in der gro-      abrechung wird er das Projekt      rung mitbedacht werden muss.
  zu diesem Glauben finden. Ich        mir suchen – darüber würde ich                                      ßen Kirche mit Anmeldung          begleiten und kontrollieren.          Unsere Superintendenz lebt
  möchte hier mit den Worten           mich freuen.                                                        und zugewiesenen Sitzplät-           In die Planungen einbezogen     nicht von diesem Haus, sondern
                                                                              Coronabedingt      findet    zen entsprochen werden.           wurde das ganze Haus samt          von den Personen und Gemein-
  von Martin Luther sagen, dass           S.H. Gibt es etwas, das Sie der   der Entpflichtungsgottes-
  der alte Adam in uns Menschen        evangelischen Diözese Burgen-                                                                         Kontrolle und Erneuerung aller     den, die in ihr wirken, die sich
                                                                            dienst unserer bisherigen        Die allgemeine Einladung        Leitungen, die zum Teil noch       verantwortlich dafür fühlen,
  jeden Tag neu im Blut Jesu Chris-    land wünschen?                       Diözesan-Kirchenmusikerin
  ti ersäuft und wieder neu aufer-        M.K. Ich wünsche ihr, dass je-                                   zur Teilnahme am Gottes-          aus der Erbauungszeit im Jahre     dass Kirche lebt und für die
                                                                            Mareen Osterloh erst am        dienst wird im Herbst über        1956 stammen und eine beson-       Menschen da ist! Aber von die-
  stehen muss zu neuem ewigen          den Tag neu die Kraft des Glau-      22. August um 15.00 Uhr in
  Leben.                               bens im Zusammenleben der                                           die Pfarrgemeinden erfol-         dere Herausforderung darstel-      sem Haus gehen auch viele Im-
                                                                            der evangelischen Kirche in    gen, falls die Präventions-       len.                               pulse und Möglichkeiten aus!
     S.H. Am 31.8.2021 gehen Sie       Gemeinden und der Gemeinde-          Mörbisch statt.
  in Pension. Würden Sie den Weg       glieder zu spüren ist. Dass die                                     maßnahmen dann aufgeho-              Im Erdgeschoß muss eine            Der Wechsel in der Leitung
                                                                              Sie hat mit Feber 2021       ben sein werden.                  Umgestaltung erfolgen, damit       der Superintendenz ist daher
  nochmals so gehen?                   Diözese immer mehr zur Über-         eine Berufung an die Pfarr-
     M.K. Ich sehe meinen Lebens-      setzerin des Evangeliums hin-                                                   Christa Grabenhofer   die Fachinspektoren für den Re-    der Zeitpunkt, zu dem sowohl
                                                                            gemeinde Blexen (Nord-                                           ligionsunterricht ein adäquates    die Substanz des Hauses als auch
  weg als Führung Gottes. Im           ein in die Gegenwart wird und        deutschland) angenommen.
  Rückblick kann ich sagen, er hat     damit Alltagshilfe für die Men-                                                                       Büro bekommen.                     das Erscheinungsbild nach au-
  mich recht geführt.                  schen bringt.          O
                                                                                                                                                Gedacht ist auch an die Ver-    ßen verbessert werden sollen! O
     S.H. Was ist gelungen in der                                                                                                            legung des privaten Eingan-

6 evang@bgld                                                                                                                                                                                       evang@bgld 7
In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche AB im Burgenland
Diözese                                                                                                                                                                                          Diözese

  „aus dem Evangelium leben“                                                                                                                     Kirchenmusik – neue Wege
                                                                                                              sich mit einem Erprobungsraum
                                                                                                              bis 30. 9. 2021 bewerben.
                                                                                                                 Alle Informationen dazu und
  Ein Prozess der evangelischen Kirche A.B. in Österreich                                                     die genauen Bewerbungsunter-
                                                                                                              lagen auf www.evang.at/ael.
                                                                                                                                                 in der Diözese?
                                                                                                                                                 von Christa Grabenhofer
  von Christa Grabenhofer
                                                                                                              Vielversprechender Beginn
                                                                                                                 Vielversprechend waren der         Die Diözesankantorenstelle       die KandidatInnen ihre Kompe-
                                                                                                              Beginn und die Bekanntma-          soll nach dem Weggang von Ma-       tenz in Chorleitung zeigen. Aus
    Was heißt Kirche heute? Und welche Veränderungsprozesse braucht sie, um den Menschen, auch de-            chung des Prozesses in einem       reen Osterloh wieder besetzt        verschiedenen Epochen waren
  nen, die in ihr arbeiten, gute Perspektiven für die Zukunft zu geben?                                       sogenannten Kickoff, bei dem       werden. Auf eine diesbezügli-       Chorsätze vorgegeben, Pflicht-
    Was sind die Herausforderungen, aber auch die Potentiale, welche Impulse und Initiativen können           online mehr als 220 Interessier-   che Ausschreibung hin melde-        stücke und freie Wahlstücke.
  entwickelt oder in welcher Form gut weitergeführt werden?                                                   te teilgenommen haben. Dabei       ten sich Damen und Herren, die      Dabei zeigte sich eine sehr un-
    Das sind Fragen, die das Kirchenpresbyterium A.B. bewogen haben, einen Prozess zu beschließen, der        konnten nach der Vorstellung       Interesse an der Stelle hatten/     terschiedliche Herangehenswei-
  die Zukunft der Kirche behandelt.                                                                           Fragen gestellt werden, die vom    haben. Da die Pfarrgemeinde         se. Im anschließenden Gespräch
                                                                                                              Bischof als dem Vorsitzenden       Mörbisch an der Anstellung zu       äußerten die Sänger/Sängerin-
     „Aus dem Evangelium leben“       aus, sogenannten Säulen:            christlichen Leben, bei Säule II    der Steuerungsgruppe und vom       25 Prozent beteiligt ist und sich   nen ihre Eindrücke zur Proben-
  ist nicht nur der Titel dieses        I.    Leuchträume des Evan-       um die kirchlichen Berufe und       Projektmanager Pfr. Dr. Patrick    vor allem eine gute Orgel in der    arbeit.
  Prozesses und ein Schlagwort,       geliums – Evangelische Identität    das Ehrenamt und bei Säule III      Todjeras beantwortet wurden.       Kirche befindet, fand der Aus-         Ein halber Tag war ganz dem
  sondern wird verstanden als         und Sendung                         steht die Gemeinde- und Regio-      Drei Arbeitsgruppen begleiten      wahlprozess in Mörbisch statt.      liturgischen Orgelspiel und dem
  Grundlage, als das Fundament          II. Gemeinsam dienen –            nalentwicklung im Vordergrund.      den Prozess, die gemeinsam            Aufgrund der Bewerbungsun-       Literaturspiel auf der Orgel vor-
  der Kirche, daraus lebt sie, da-    Dienstgemeinschaften und Eh-          Vor allem soll hier auf die       aus Haupt- und Ehrenamtlichen      terlagen konnte sich die Kom-       behalten; zu diesen Orgelan-
  raus leitet sie alles Handeln ab.   renamt                              Möglichkeit besonders hinge-        zusammengesetzt werden. Ihre       mission bereits ein Bild von den    dachten wurde eine allgemeine
      „Einen anderen Grund kann         III. Über den Horizont hin-       wiesen werden, Projekte im Sin-     Leitung haben inne: Sen. An-       Qualifikationen machen. Da bei      Einladung in der Pfarrgemeinde
  niemand legen außer dem, der        aus – Gemeinde- und Regional-       ne des Prozesses zu entwickeln,     dreas Hochmeir, Pfr.in Astrid      der Vorbereitung noch nicht         ausgesprochen.
  gelegt ist, welcher ist Jesus       entwicklung                         die nach Beurteilung durch das      Körner und Synodale Christine      abzusehen war, wie lange die           Drei spannende Halbtage
  Christus.“ Nicht umsonst ist das                                        Kirchenpresbyterium und den         Wogowitsch, die ebenfalls im       Pandemie uns an einem Treffen       zeigten ein durchwegs hohes
  der Leitvers für den Prozess, der                                       Finanzausschuss großzügig ge-       Kickoff zu Wort kamen. Das         mit den KandidatInnen hindern       musikalisches Können, wenn-
  auf drei Jahre, bis 2024, ange-                                         fördert werden können. Solche       war zugleich eine Demonstrati-     würde, wurde das Hearing mit        gleich da und dort Wünsche of-
  legt ist.                                                               Projekte müssen sich einer der      on, dass Kirche einen digitalen    professioneller technischer Un-     fengeblieben sind, die die Kom-
                                                                          drei Säulen zuordnen lassen.        Schub erfahren hat und weiter      terstützung online geplant und      mission diskutierte.
  Das Konzept                                                                                                 darauf setzt.                      durchgeführt.                          Dieser Findungskommission
     Das Konzept sieht vereinfacht                                        Erprobungsräume                        Ermutigend war auch die            Der praktische Teil war dann     gehörten an: der Landeskantor
  folgendermaßen aus:                                                       Zwei Kategorien von Erpro-        Wortwolke, die von den Teilneh-    in Präsenz und in mehrere Berei-    Mathias Krampe, die beiden
     1. Arbeitsgruppen sollen                                             bungsräumen gibt es: einerseits     mern erstellt wurde und die auf    che eingeteilt: Liturgisches und    Senioren Joachim Grössing und
  eine strategische Bearbeitung                                           ein zeitlich begrenztes, höchs-     der Website nachzulesen ist: Für   künstlerisches Orgelspiel, eine     Carsten Marx, Superintendetial-
  gesamtkirchlicher Themen und                                            tens ein Jahr dauerndes Pro-        ihre Hoffnungen für den Prozess    Orgelandacht, Chorleitung mit       kuratorin Christa Grabenhofer,
  Maßnahmen gewährleisten und                                             jekt, das mit einer einmaligen      ergaben sich in Summe 279 Be-      einem Erwachsenenchor und die       die Diözesanbeauftragte für Kir-
     2. sogenannte Erprobungs-          Eine ausführliche Beschrei-       Subvention gefördert wird, und      griffe von Austausch, Kreativi-    Arbeit mit einem Kinderchor.        chenmusik, Christl Bergmeyer-
  räume sollen in einzelnen As-       bung dieser Modelle findet sich     andererseits ein bis zu drei Jah-   tät, Erneuerung bis zu Vielfalt       Über 20 Kinder im Volksschul-    Frost, Elisabeth Bundschuh als
  pekten eine zukunftsfähige          auf www.evang.at/ael sowie in       re dauerndes Projekt mit einem      und Toleranz!                      alter waren an zwei Nachmitta-      Kirchenmusikerin in Pinkafeld
  Kirche entwickeln, wobei hier       gedruckter Form in einer Bro-       nachhaltigen Konzept und ent-          Online-Stammtische für In-      gen im Gemeindesaal, aufge-         und Musiklehrerin am Wimmer
  Gemeinden, Regionen, aber           schüre, die allen Pfarrämtern       sprechend höherer Förderung.        spiration und Motivation wird      weckte, fröhliche Kinder, mit       Gymnasium sowie der Kurator
  auch Netzwerke gefragt sind.        zugeschickt wurde.                                                      es ebenfalls geben, für die man    denen spielerisch gearbeitet        von Mörbisch, Helmut Lang.
     Erprobung und Innovation                                             Einreichungsbedingungen             sich anmelden kann.                wurde. Sie durften nachher ein      Beim Hearing war auch Super-
  sollen die Attraktivität und die    Bezugspunkte                          Für die Einreichung eines            Alles in allem ein Neuanfang,   Feedback abgeben und sagten         intendent Manfred Koch leitend
  Freude an der Kirche und die          Hier kann nur auf wesentli-       Projektes gelten spezielle Be-      um Kirche besser ins Bewusst-      frei heraus, wie sie das Singen     dabei.
  der Arbeit in ihr steigern.         che Bezugspunkte eingegangen        dingungen, die auch einen Be-       sein zu holen und mit Freude       und Spielen erlebt haben, was          Das Ergebnis steht bei Redak-
                                      werden:                             schluss des Presbyteriums sowie     aus dem Evangelium zu leben!       sie begeistert, aber auch, was      tionsschluss noch aus, da der
  Drei Themenbereiche                   Bei der I. Säule geht es im We-   einen Finanzierungsplan enthal-     Auf Projekte aus unseren Rei-      ihnen nicht gefallen hat.           Superintendentialausschuss die
     Der ganze Prozess richtet        sentlichen um die evangelische      ten müssen. Nicht Einzelperso-      hen im Burgenland darf man ge-        Bei der Chorarbeit mit ei-       finale Entscheidung zu treffen
  sich an drei Themenbereichen        Identität und die Einladung zum     nen, sondern nur ein Team kann      spannt sein!               O       nem Doppelquartett konnten          hat.                       O

8 evang@bgld                                                                                                                                                                                            evang@bgld 9
In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche AB im Burgenland
Frauenarbeit                                                                                                                                                                       Frauenarbeit

   Jubiläums-Frauentag anlässlich
   100 Jahre Burgenland
                                                                                             Macht Frauen Mut
                                                                                             Unsere Mütter im Glauben und in der Geschichte machen Mut
                                                                                             von Margot Käßmann
      Am Freitag, dem 25. Juni 2021, fand im Liszt-Zentrum in Rai-
   ding der diesjährige Evangelische Frauentag statt, „Macht Frau-
   en Mut“ war das Generalthema dieser Veranstaltung, zu der
   etwa 250 Frauen aus allen evangelischen Pfarrgemeinden des                                   Zuallererst denke ich an die, die zum Grab gin-     dination. Aber ich denke auch an Frauen wie die
   Burgenlandes gekommen waren.                                                              gen. Nicht „the day after“, sondern zwei Tage spä-     Frauenrechtlerin Hedwig Dohm, die Pazifistin
      Der Eröffnungsgottesdienst wurde von den Pfarrerinnen                                  ter. Drei Frauen gehen zum Grab, um Jesus die          Bertha von Suttner, die Theologin Dorothee Söl-
   Silvia Nittnaus und Ingrid Tschank mit Assistenz von Frauen                               letzte Ehre zu erweisen, ihn zu salben, für eine       le, die Journalistin Marion Gräfin Dönhoff oder
   aus dem Leitungsteam gehalten. Für die musikalische Ge-                                   würdige Bestattung zu sorgen. Warum kommen             die Politikerin Rita Süßmuth. Letztere habe ich
   staltung sorgten Sängerinnen und Sänger aus Kobersdorf                                    die Männer nicht auf die Idee? Haben sie nicht den     kürzlich in Neuss getroffen, wir haben einen „Platz
   und der Posaunenchor Zurndorf.                                                            Mut, die nötige Courage? Ich sehe das so. Die Frau-    der Kinderrechte“ eingeweiht. Diese zierliche Per-
      Auf Grußworte von offiziellen Vertretern aus Kirche                                    en treibt ein Mut an, der motiviert ist von Mitge-     son ist 80 Jahre alt. Aber sie ist glasklar in ihren
   und Politik folgte das mit Spannung erwartete Referat                                     fühl und Verantwortung: Das muss jetzt sein. Rati-     Überzeugungen, wie sie es immer war. Sie hat ein
   der früheren Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kir-                                      onal sagen die Männer: Das ist zu gefährlich. Jesus    kleines Buch geschrieben als Brief an ihre Enkel:
   che in Deutschland, Dr.in Margot Käßmann. Die Theo-                                       ist ein verurteilter Verbrecher. Wenn wir zu seinem    Überlasst die Welt nicht den Wahnsinnigen. Und
   login sprach in ihrem mitreißenden Vortrag zum                                            Grab gehen, werden wir mit ihm identifiziert. Das      ja, die jungen Frauen gilt es zu ermutigen, sich
   Motto der Veranstaltung über Mut, Courage und                                             kann uns Kopf und Kragen kosten. Genau das, was        einzumischen in die Gesellschaft. Sie sind ja längst
   Macht. Sie ging der Frage nach, welche Frauen ihr                                         Frauen vorgeworfen wird, „aus dem Bauch raus“ zu       da, denken wir an Greta Tunberg oder Claudia Ra-
   und uns allen Vorbilder im Leben und im Glauben                                           handeln, erzeugt hier Mut. Genau das, was Män-         ckete. Vielleicht sind wir nicht mit allem, was sie
   sind, sprach über persönliche „Mut-Erfahrungen“,                                          nern hoch angerechnet wird, „Rationalität“, führt      tun, einer Meinung. Aber wow, mutig sind sie, wie
   stellte biblische Bezüge her und griff die gegen-                                         hier zu Mutlosigkeit und Angst.                        sie da geradezu als weibliche Don Quichotes ge-
   wärtige Situation auf.                                                                       Ach, wie viele Frauen könnten wir nennen: Mir-      gen Windmühlen ankämpfen. Respekt!, kann ich
      Am Nachmittag las Margot Käßmann aus ih-                                               jam, die voranzog durch das Schilfmeer. Ruth, die      nur sagen.
   rem Buch „Schöne Aussichten auf die besten                                                ihrer Schwiegermutter Noomi in ein fremdes Land           Ich denke, wir als Frauen in Österreich wie in
   Jahre“. Alternativ standen der Besuch des                                                 folgte. Hagar, die allein mit ihrem Sohn in die Wüs-   Deutschland sind geradezu verpflichtet, mutig
   Geburtshauses des Komponisten Franz Liszt                                                 te geschickt wurde und überlebte. Lydia, die den       für Freiheit, Gleichheit, Demokratie, Gerechtig-
   und ein geführter Spaziergang auf dem Liszt-                                              neuen Glauben annahm und die Gemeinde leitete.         keit und Frieden einzutreten. Wie viele Frauen in
   Erlebnispfad auf dem Programm.                                                            Junia, die Apostelin, die lange verleugnet wurde,      aller Welt beneiden uns um die Freiheit und die
      Mit Hits der Unterhaltungsmusik aus den                                                weil man sie zu Junias machte. Ich finde, wir haben    Möglichkeit, die wir haben! Ich bin dankbar, in so
   Dreißiger- bis zu den Sechzigerjahren run-                                                viele wunderbare Vorbilder, die uns als Frauen des     einer privilegierten Situation aufgewachsen zu
   dete das Kobersdorfer „Klangmosaik“ die                                                   christlichen Glaubens Mut machen, unsere Frau zu       sein. Nach 1945 war das Leben in Westdeutsch-
   Nachmittagsveranstaltungen ab.                                                            stehen. Und ich bin der feministischen Theologie       land voller Chancen. Der Krieg war 13 Jahre vorbei,
      Die Schlussandacht feierte Senior                                                      dankbar, dass sie sie für uns neu entdeckt hat! In     als ich geboren wurde. In unserer Familie war sehr
   Carsten Marx, Pfarrer in Großpeters-                                                      den revidierten Bibelübersetzungen von 2017, so-       bewusst, wie viel Zerstörung er angerichtet hatte.
   dorf und Rechnitz. Im Rahmen der                                                          wohl der katholischen Einheitsübersetzung als          Mein Vater hat praktisch seine ganze Jugend als
   Andacht beauftragte er auch das neu                                                       auch der Lutherübersetzung kommt Junia, die            Soldat verbringen müssen, er war 18, als der Krieg
   gewählte Leitungsteam der Frauen-                                                         Apostelin, wieder vor (Römer 16,7), die jahrhun-       begann. Meine Mutter hatte ihre Heimat in Hinter-
   arbeit in den Dienst.             O                                                       dertelang in Junias umbenannt worden war, und          pommern verloren. Das war sicher ein Grund, wa-
                         Harald K asper                                                      der Apostel Paulus spricht die Gemeinde jetzt neu      rum beide Eltern uns Kinder gelehrt haben, mutig
                                                                                             an: Liebe Schwestern und Brüder. Das zeigt eine        nach vorn zu schauen, auch wenn es mal Schwie-
                                                                                             Veränderung in unseren Kirchen, ein Bewusstsein        rigkeiten gibt im Leben.
                                                                     Fotos: Harald K asper

                                                                                             für die Existenz von Frauen, die eben nicht einfach       Und wie steht es mit der Macht?
                                                                                             mitgemeint sind.                                          Die ehemalige Umweltministerin von den Grü-
                                                                                                Schließlich brauchen wir alle auch aktuelle Vor-    nen, Andrea Fischer, hat einmal gesagt: „Frauen
                                                                                             bilder. Als ordinierte Pfarrerin sind das für mich     fremdeln mit der Macht.“ Ich denke, das stimmt.
                                                                                             natürlich die Vorkämpferinnen für die Frauenor-        Nicht immer, aber oft. Es ist ja nicht so, dass Frau-

10 evang@bgld                                                                                                                                                                              evang@bgld 11
In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche AB im Burgenland
Frauenarbeit                                                                                                                                                                                           Digitale Kirche

   en nicht bereit wären, Verantwortung zu überneh-
   men. Das tun sie tagtäglich, allein schon, wenn sie
   Kinder bekommen. Aber auch wenn sie keine Kin-
                                                          ihre Vorgängerin Ursula von der Leyen anwesend
                                                          waren, hieß es in der Süddeutschen Zeitung: „Das
                                                          Heeresmusikkorps ist bereits mit Marschmusik
                                                                                                                  Digitale Kirche – Kirche im Netz
   der haben, sind sie in der Regel sehr engagiert in     eingezogen, und auch das Wachbataillon steht be-        von Iris Haidvogel
   der Familie, in der Nachbarschaft, in der Kirchen-     reit. Die neue Ministerin fährt um 11.26 Uhr am
   gemeinde. Das ist im Übrigen auch ein Grund da-        Ehrenhof vor, wenige Minuten zuvor ist sie im
   für, dass Frauen weniger Angst vor dem Ruhestand       Schloss Bellevue ernannt worden. Es war ein ein-          Am Ende des Matthäusevangeliums sendet der Auferstandene seine Jüngerinnen und Jünger in die
   haben, sich im Alter weniger einsam fühlen. Sie        drucksvolles Bild, wie sich die Kanzlerin da mit der    Welt: „Darum gehet hin und lehret alle Völker!“ So machen wir es bis heute und werden auch dadurch
   haben Netzwerke, sind engagiert.                       neuen Ministerin und ihrer Vorgängerin, der künf-       Kirche, indem wir diesen Worten Jesu folgen. Nicht nur vor Ort, sondern seit vielen Jahren mittlerweile
      Aber Macht scheint bei Frauen einen negativen       tigen Präsidentin der EU-Kommission, präsentier-        auch in einer Welt, die für die einen wie abgespalten und fremd erscheint, für die anderen aber ganz
   Beigeschmack zu haben. Während Männer sich             te. Frauenpower.“                                       selbstverständlich Teil ihres Alltags ist: die digitale Welt.
   gern mit ihr brüsten, offenbar dadurch für man-           Wie nehmen wir als Frauen das wahr? Ich spü-
   che Frauen auch besonders attraktiv wirken, wird       re meine eigene Ambivalenz. Einerseits denke ich:          Dort ist „Kirche im Netz“ auf unterschiedlichste     der Pfarrer und die Jugendmitarbeiterin in sozialen
   Frauen auf gewisse Weise unterstellt, sie verlören     Das ist doch super! Andererseits: Warum tut ihr         Arten und Formen bereits erlebbar, auch unsere          Medien viel arbeitsintensives und öffentlichkeits-
   ihre Weiblichkeit, wenn sie Macht haben. Oder          euch das an? Oder auch: Muss das sein, jetzt auch       Evangelische Kirche im Burgenland: von der neuen        wirksames Engagement zeigen. Denn so alltäglich
   verträgt die Definition von Macht nicht allzu viel     Frauen zwischen all den militärischen Zeremoni-         Homepage der Pfarrgemeinde Kukmirn bis zu den           wie der Briefverkehr, die Gemeindezeitung und der
   Weiblichkeit? Unvergessen ist die Aufregung, als       en? Ist das Fortschritt?                                YouTube-Gottesdiensten aus Oberwart, von den            seelsorgliche Anruf sind, so alltäglich und gefragt
   Kanzlerin Angela Merkel einmal tief dekolletiert          Und was ist mit den Machomännern, die die            Facebook- und Instagram-Accounts der Evangeli-          sind mittlerweile die verschiedenen Äquivalente
   zu den Bayreuther Festspielen kam. Seitdem ist         Welt – inklusive Frauen, machen wir uns nichts          schen Jugend Burgenland bis hin zum Minecraft-          im digitalen Bereich. Und es geht noch weiter.
   sie kleidungsmäßig absolut zurückgenommen:             vor – neuerdings wieder wählenswert zu finden           Gottesdienst in Pöttelsdorf und meinen eigenen             Digitale Sakramente, Abendmahl und sogar Tau-
   Schwarze Hose, farbiger Blazer. Über ihre Kleidung     scheint: Donald Trump, Boris Johnson, Bibi Neta-        Seelsorgegesprächen über E-Mail und diverse Mes-        fe, gespendet im Video-Konferenz-Gottesdienst
   wird nicht mehr geredet, sie ist wie die Kleidung      nyahu, Victor Orban, Wladimir Putin? Zeigt das          senger-Dienste.                                         und
   der mächtigen Männer, pragmatisch, auswechsel-         nicht, dass sich so gut wie gar nichts ändert? In ei-      „Kirche im Netz“ und digitale Arbeit in Pfarrge-     erlebt
   bar.                                                   nem Telefonat mit Konstantin Wecker habe ich das        meinden gab es schon lange vor Corona, trotzdem         in der
      Heute haben viele wohl auch Angst vor Macht,        kürzlich so gesagt. Er antwortete: „Margot! Das ist     haben sie in diesen letzten Monaten gerade durch        digita-
   weil sie leicht zu Hassobjekten werden. Der Pegi-                                                              die Kontaktbeschränkungen und das Aussetzen             len Ge-

                                                                                                                                                                                                                                  Foto: Iris Haidvogel
                                                          doch bloß das letzte Aufbäumen des Patriarchats!“
   dagründer Lutz Bachmann erklärte, bei der von          Hoffen wir es mal, kann ich nur sagen.                  der Gottesdienste vor Ort an Bedeutung gewon-           mein-
   Greta Thunberg initiierten Friday For Future Kam-         In den Kirchen der Welt ist es bleibend schwie-      nen.                                                    schaft,
   pagne gehe es um „krude Theorien einer geistes-        rig. Gut, in der EKD und auch hier bei Ihnen in            Und gleichzeitig ist die „Kirche im Netz“ auch       werden
   behinderten Kröte“ . Donald Trump diffamiert im        Österreich ist die Pfarrerin vor Ort Realität gewor-    neu hinterfragt worden. Während die Notwen-             bereits
   Präsidentenamt öffentlich Frauen, indem er er-         den. Ordinierte Frauen können verheiratet sein          digkeit einer evangelisch geprägten Präsenz in          sowohl
   klärte, er könne jeder Frau einfach so zwischen        oder allein leben. In den meisten Landeskirchen         digitalen und sozialen Medien kaum mehr je-             prak-
   die Beine fassen. Kommissionspräsidentin Ursula        bei uns können auch homosexuell liebende Paare          mand abstreitet, wird das Wer?, Was? und Wie?           tiziert
   von der Leyen wurde beim Pressetermin anlässlich       im Pfarrhaus leben.                                     diskutiert. Braucht es tatsächlich so etwas wie         als auch
   eines offiziellen Besuches von Präsident Erdogan          Insgesamt aber bleibt das Erscheinungsbild der       „Sinnfluencer*innen“ – also Menschen, die in so-        kontro-
   nicht auf den Stuhl neben ihm, sondern auf das         Kirchen wie der Religionen insgesamt männlich           zialen Medien bewusst (und zum Teil auch kirch-         vers diskutiert. Vielleicht nicht bei Ihnen im Ort,
   seitliche Sofa platziert – ein Affront, den Ratsprä-   geprägt. Patriarchen und Priester, Päpste und Ima-      lich beauftragt) christliche Inhalte verbreiten?        aber – und das macht die digitale Welt ja gerade
   sident Charles Michel schlicht akzeptierte. Frauen     me, Rabbiner und Mönche dominieren die öffentli-        Muss jede Pfarrgemeinde einen YouTube-Account           aus – gleich „nebenan“. Digitales Abendmahl –
   in öffentlichen Ämtern werden auf niedrigstem          chen Bilder von Religion. Frauen stehen für die, die    haben? Und was darf – auch im Namen der Evan-           geht das überhaupt? Ist das noch schriftgemäß?
   Niveau mit sexuellen Anspielungen belästigt. Ich       hingebungsvoll den Glauben leben und feiern. Das        gelischen Kirche in Österreich –verbreitet werden?      Wie feiert man Abendmahl ganz allein vorm Com-
   bewundere, wie diese Frauen das aushalten.             muss sich ändern!                                       Wie wichtig ist Qualität – gerade angesichts allge-     puter?
      Wer heute Macht hat, setzt sich nicht nur sach-        Aber es geht ja beim Thema Frauen und Macht          genwärtiger scharf gestochener Videos und Fotos?           Wieder viele Fragen. Und statt einer Antwort ei-
   licher Kritik aus, sondern auch Häme, Spott, Pöbe-     in der Kirche wahrhaftig nicht nur um Ordinierte.       Mehr Fragen als Antworten.                              ne Einladung: Kommen Sie doch einfach „vorbei“
   lei, Hetze und sogar Bedrohung. Davor schrecken        Wie alle Kirchen der Welt werden auch unsere von           Und eine Feststellung: „Die Krise ist kein Ort für   und feiern sie mit. Gelegenheiten gibt es in der
   viele zurück. Das ist in der Konsequenz eine hef-      Ehrenamtlichen getragen, die in der großen Mehr-        Wachstumsfantasien“, sagt der Deutsche Tobias           Weite des Internets unzählige. Eine Initiative der
   tige Herausforderung für unsere demokratischen         zahl Frauen sind. Und allzu oft haben sie das Ge-       Sauer. Er ist der Gründer eines digitalen ökumeni-      Evangelischen Kirche in Österreich soll dieses Hin-
   Staaten.                                               fühl, gern gebraucht zu werden, aber ungern ihre        schen Netzwerks (@ruach.jetzt-Netzwerk*). Also          eingehen nun ermöglichen, begleiten und fördern:
      Andererseits: Macht wollen, sie als erstrebens-     Meinung einbringen zu können.                O
                                                                                                                  wer davon träumt, in den Weiten des World-Wide-         der Innovationsfond Digitale Kirche, der Projekte
   wert empfinden, ist inzwischen auch zur Norma-                                                                 Web die Kirche zu neuen digitalen Höhenflügen zu        in diesem Bereich aktiv finanziert. Die Förderbe-
   lität geworden für Frauen in vielen Ländern. Als                                                               bewegen, wird vielleicht enttäuscht werden. Was         dingungen finden sich, wie könnte es anders sein,
   Annegret Kramp-Karrenbauer Verteidigungsminis-                                                                 aber nicht heißt, dass es uns egal sein kann, ob        digital unter: https://evang.at/projekte/digitalekir-
   terin wurde und sowohl Kanzlerin Merkel als auch                                                               die Homepage der Pfarrgemeinde aktuell ist oder         che/.                O

12 evang@bgld                                                                                                                                                                                                    evang@bgld 13
In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche AB im Burgenland
Ökumene                                                                                                                                                                                                                   Burgenland

   Ein Dach für Kroatien                                                                                                        Landauf, landab im Jubiläumsjahr!
   von Manfred Koch und Christa Grabenhofer                                                                                     von Christa Grabenhofer

      Das schwere Erdbeben nach                   nach Kroatien gebracht worden             bauweise werden im Burgenland          100 Jahre – da lässt sich schon   haltig in die Zukunft zu blicken“          sind oder die historische Gebäu-
   Weihnachten und mehr als 300                   sind, oder in Hotelzimmern, die           hergestellt. Ein Haus kostet ca.    etwas zeigen in einem Land wie       – auch das ein formuliertes An-            de in den Blickpunkt rücken.
   Nachbeben in der Gespanschaft                  die Regierung im ganzen Land              € 100.000,-                         dem Burgenland, das in seiner        liegen!                                    Vom Naturpark am Dreiländer­
   Sisak-Moslavina und auch in der                zur Verfügung gestellt hat.                                                   Geschichte eine große Aufhol-           Ein besonderes „Schman-                 eck im Süden bis nach Kittsee,
   Hauptstadt Zagreb in Kroatien                     Auf Initiative von Diözesanbi-            In ökumenischer Verbunden-       jagd zu bewältigen hatte!            kerl“ sind die vielen Seiten ei-           von der Ruine am Tabor bis zum
   haben Familienhäuser, Schulen,                 schof Ägidius J. Zsifkovics sollen        heit haben wir ebenfalls eine          Im Vergleich zu den anderen       ner Online-Ausstellung, die mit            Leuchtturm in Podersdorf reicht
   Spitäler und Kirchen zerstört.                 in den kommenden Wochen und               Spendenaktion in unseren Pfarr-     Bundesländern fehlte vor 100         Fotos gefüllt sind, die von den            der Bogen. Dazu passend hat
   Auch noch Wochen nach dem                      Monaten Einfamilienhäuser in              gemeinden ins Leben gerufen         Jahren einiges, wie zum Bei-         Menschen im Land hochgeladen               der Tourismus Burgenland soge-
   verheerenden Unglück waren                     der Banovina, der in Kroatien am          und um Unterstützung gebeten,       spiel eine Landeshauptstadt          werden, Fotos, die Jahrzehnte              nannte Fotopunkte – Instagram
   Seismologen, Geologen und Sta-                 stärksten betroffenen Region,             damit wir auch von evangeli-        mit einem Regierungsgebäude,         alt und daher ein besonderes               Points – entwickelt und stellt an
                                                                                            scher Seite einen Beitrag leisten   Ämter, Behörden, wissenschaft-       Fotodokument sind, und ande-               100 Orten große Fotorahmen
                                                                                            konnten. Mit den Beträgen aus       liche Einrichtungen, Schulen,        re, die bis in die jüngste Gegen-          auf, um die schönsten Plätze
                                                                                            unseren Gemeinden und einer         Straßen!                             wart führen. Da kann man den               und Panoramablicke ins Be-
                                                                                            Großspende ist nicht nur das ge-                                         Wandel im Land hautnah sehen:              wusstsein zu rücken. Über eine
                                                                                            lungen, sondern es konnte sogar        Die große Jubiläumsausstel-       die alten Häuser, die Pferdefuhr-          App kann man dann diese Fotos
                                                                                            ein ganzes Haus finanziert wer-     lung, die am 15. August in der       werke, die Kleidung, und immer             personalisiert verschicken.
                                                                                            den! Vielen herzlichen Dank für     renovierten Burg Schlaining er-      wieder Gruppen von Menschen,
                                                                                            diesen Akt von Barmherzigkeit       öffnet wird, trägt den Titel „Wir    die etwas feiern, wie die Einwei-             Großen Anklang hat die Aus-
                                                                                            für notleidende Familien nach       sind 100. Burgenland schreibt        hung eines Denkmals; Sportler,             schreibung für Projekte ge-
                                                                                            einer verheerenden Naturkatas-                                                                 Volkstän-            funden. Nach verschiedenen
                                                                                            trophe!                                                                                        zer und vie-         Kategorien konnten Projekte
                                                                                                                                                                                           les mehr.            eingereicht werden, die sich mit
                                                                                               Beim ersten Transport wa-                                                                   Diese On-            dem Burgenland befassen. Iden-
                                                                                            ren Bischof Ägidius Zsifkovics                                                                 line-Aus-            tität, Geschichte, Gegenwart,
                                                                                            und Superintendentialkuratorin                                                                 stellung             Zukunft und gesellschaftlicher
                                                                                            Christa Grabenhofer in der Halle                                                               umfasst              Zusammenhang, das war die
                                                                                            der Firma Holzbau Gollubics in                                                                 bereits vie-         Klammer für diese Projektideen.
                                                                                            Eisenstadt vor Ort, um die zwei                                                                le Seiten            Weit über 200 diesbezügliche

                                                                                                                                                                                        Foto: Burg Schlaining
                                                                                            riesigen LKWs mit Gebet und Se-                                                                und ist wei-         Förderansuchen wurden dazu
      Superintendentialkuratorin Christa Grabenhofer, Franz Gollubics und Diözesanbischof
                                                                                            gen auf die Reise zu schicken. O                                                               terhin of-           von einzelnen, von politischen
                  Ägidius Zsifkovics beim Verladen eines Hauses für Kroatien
                                                                                                                                                                                           fen, damit           Gemeinden, von Vereinen, von
                                                                                                                                                                                           man Fotos,           Kirchen, von Schulen gestellt.
   tiker damit beschäftigt, das Aus-              errichtet werden: 85 Quadrat-                                                 Geschichte“. Und diese Ge-           Postkarten, Filme oder Briefe              Viele Kulturprojekte, viele Pub-
   maß der Katastrophe in Zahlen                  meter große Häuser in Holzbau-                                                schichte hat sich enorm entwi-       aus dem Privatbesitz hochladen             likationen sind neu entstanden
   zu fassen. Man weiß von knapp                  weise für sechs- bis achtköpfige                                              ckelt.                               kann. Es ist ein Mittel, um sehr           und haben ein großes kreatives
   50.000 Objekten, die in der Ba-                Familien, die auf Bauflächen ste-                                                                                  viele Menschen Teil einer Ge-              Potenzial sichtbar gemacht.
   novina – die Region rund um                    hen, die vom Staat zur Verfü-                                                   In kurzen Schlagworten wird        samtidee werden zu lassen.                    Das ist neben historischen,
   die Städte Petrinja und Sisak –                gung gestellt werden und die le-                                              es auf der offiziellen Website                                                  politischen und wirtschaftli-
   betroffen sind. Mehr als 7.500                 galisiert sind. Zudem kooperiert                                              umrissen: „Ein Bundesland, ein         Zahlreiche Sendungen im ORF              chen Belangen etwas, das die
   Familien, alte Menschen und                    die Diözese Eisenstadt auch mit                                               Jahrhundert, ein Miteinander“        Burgenland beleuchten nicht nur            Entwicklung und Öffnung des
   Kranke sind demzufolge ohne                    der Stadt Zagreb. Hier sollen                                                 – große Worte, um sich mit Ge-       die Geschichte, sondern zeigen             Landes in vielerlei Hinsicht zeigt
   Obdach, leben in Notschlafstel-                ebenfalls Häuser für Familien                                                 schichte und Identität auseinan-     vor allem die vielen Plätze, die           und dabei die Vergangenheit
   len, in Wohncontainern, die im                 entstehen, die ihr gesamtes Hab                                               derzusetzen. „Das Bewusstsein        es wert sind, einer breiten Öf-            in einem großen Kontext ein-
   Zuge erster Nothilfemaßnahmen                  und Gut verloren haben.                                                       und die Wahrnehmung für die          fentlichkeit vorgestellt zu wer-           schließt.        O
   auch über die Caritas Österreich                 Die Fertigteile in Holzmassiv-                                              Gegenwart schärfen und nach-         den, die touristisch interessant

14 evang@bgld                                                                                                                                                                                                                       evang@bgld 15
In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche AB im Burgenland
Diakonie                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Diakonie

                                                                                                                                                 Diakonie Oberschützen –
                                                                                                                                                 Hauskrankenpflege und Ta-
                                                                                                                                                 gesstätte
   Demenz (im) Zentrum                                                                   DIZ Oberwart: Langeweile?

                                                                                                                                                                                                                                                                         Foto: DIZ Pinkafeld
                                                                                                                                                    Wenn wir über die aktuellen Anforderungen in
                                                                                                                                                 der Hauskrankenpflege berichten wollen, dann
      Demenz ist eine der häufigsten Ursachen für                                        Nicht bei uns.                                          kommen wir am Thema Pandemie nicht vorbei. Hy-
   Pflegebedürftigkeit im höheren Alter.                                                                                                         giene- und Sicherheitsmaßnahmen bezüglich Co-
      Da ältere Menschen immer mehr Wert auf ein                                           Die ersten warmen Sonnenstrahlen wurden ge-           rona-Virus bestimmen derzeit unseren Alltag. Die                                                                                              den Onlinegottesdienst aus der Evangelischen Kir-
   selbstbestimmtes, individuell gestaltetes Leben                                       nutzt, um Frühlingsboten in Körbchen zu pflanzen        erste Hürde ist zwar geschafft, alle impfbereiten                                                                                             che in Oberwart mit.             O
   legen, wird sich künftig der Schwerpunkt von der                                                                                              Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind geimpft.
   Pflege auf stationären Einrichtungen in andere                                                                                                Trotzdem sind die regelmäßigen Testungen und
   Wohnformen verlagern.                                                                                                                         das Tragen von Maske und Schutzkleidung weiter-                                                                                         DIZ Gols: Mosaik
      Aus diesem Grund gewinnen neue Betreuungs-                                                                                                 hin aufrecht und erschweren unsere Arbeit. Dazu
   konzepte zunehmend an Bedeutung.                                                                                                              kommen der Aufwand und die Kosten für Mate-                                                                                                Die neue sozialpsychiatrische Wohngemein-
                                                                                                                                                 rialbeschaffung, Verwaltung und Umsetzung. Wir                                                                                          schaft MOSAIK ist fertig!
                                                                                                                                                 tun unser Möglichstes, alle Schutzmaßnehmen ge-                                                                                            Endlich konnten wir den Betrieb in der Unteren
                                                                                                                                                                                                                                                                                         Hauptstraße 110 im Frühling 2021 aufnehmen.
                                                         Foto: Diakonie Südburgenland

                                                                                                                                                                                                                                                                                            BewohnerInnen und MitarbeiterInnen freuen
                                                                                                                                                                                                                                                                                         sich gleichermaßen über den neuen Komfort und

                                                                                                                                                                                                                      Foto: Diakonie Hauskrankenpflege Oberschützen
                                                                                                                                                                                                                                                                                         die angenehme Atmosphäre.

                                                                                         oder eine Bewegungseinheit zu vollziehen. Auch
                                                                                         die Bastelgruppe hat das schöne Wetter genutzt
                                                                                         und die Terrasse kurzerhand in eine Werkstatt

                                                                                                                                                      So sieht der tägliche Arbeitsbeginn im Pflegeberuf aus:

                                                                                                                                                                                                                                                                      Foto: DIZ Gols
      Seit Oktober 2017 werden in unserer diako-                                                                                                                      Testen, Testen, Testen ...
   nischen Einrichtung „Demenz (im) Zentrum“, 24
   Menschen mit demenziellen Erkrankungen in                                                                                                     wissenhaft einzuhalten und hoffen natürlich, auch
   zwei Wohngemeinschaften betreut. Das Wohnge-                                                                                                  im Interesse der von uns betreuten Personen, dass
                                                          Foto: Diakonie Südburgenland

   meinschaftsmodell orientiert sich an einer nor-                                                                                               möglichst bald der einigermaßen „normale“ Alltag
   malen Wohnumgebung. Durch die Beteiligung der                                                                                                 wieder einkehrt und dass die soziale Isolation, die
   Mieter*innen an alltäglichen Aufgaben werden in-                                                                                              ältere, alleinstehende Personen besonders hart
   dividuelle Ressourcen und Fähigkeiten besonders                                                                                               trifft, ein Ende hat.                  O
   gefördert. Es ist 24-Stunden eine Betreuung für                                                                                                                                              Anneliese Heidinger
   die Mieter*innen anwesend.

                                                                                                                                                                                                                                                                      Foto: DIZ Gols
                                                                                         umfunktioniert. Auch schlechtes Wetter kann im
     Es stehen, wie zu Hause, verschiedene Aktivi-                                       Haus die Stimmung nicht trüben, denn mit viel           Gottesdienste und Gebets-
   täten am Programm (spazieren gehen, fernsehen,                                        Elan wird zu Stimmungsmusik getrommelt.
   Handarbeiten, Ruhepausen, Musik hören, Spielen                                           Nach langer Pause, wo der Gottesdienst nur on-       runden ...
   etc.). Durch diese neue Form der Betreuung in fa-                                     line mitgefeiert werden konnte, ist es jetzt endlich                                                                                                                                              Die neuen Räumlichkeiten bieten Platz für ein
   miliärer Atmosphäre verbessert sich die Lebens-                                       wieder möglich, unter besonderen Sicherheitsvor-          ... in unseren Diakoniezentren finden, unter Ein-                                                                                     breitgefächertes Angebot. In der Werkstätte zei-
   qualität der Betroffenen nachhaltig.   O                                              kehrungen Gottesdienste und Abendmahl tatsäch-          haltung größter Vorsichtsmaßnahmen, seit April                                                                                          gen die KlientInnen bereits ihr handwerkliches Ge-
                                                                                         lich live miteinander zu feiern.              O         2021 wieder regelmäßig statt. Über weite Strecken                                                                                       schick. Den Garten und die Außenanlagen gestal-
                                        Kerstin Nemeth
                                                                                                                                                 der Pandemie feierten unsere Bewohner*innen                                                                                             ten sie mit viel Kreativität und Fleiß.         O
                                                                                                                                 Margit Nemeth
                                                                                                                                                 Fernsehgottesdienste bzw. mit großer Freude auch                                                                                                                           K arin Gross-Wasserscheid

16 evang@bgld                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       evang@bgld 17
In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche AB im Burgenland
Aus den Gemeinden                                                                                                                                                                                                                                                                Concentrum

   Aufstehen, mitgehen, Neues entdecken.
   Erlebnisweg … ein Projekt der Evangelischen Kirche in der Region Oberwart.
                                                                                                                                                                CONCENTRUM
                                                                                                                                                                „Gemeinsam heiße Eisen anpacken!“
   Von Jasmin Hatzl
                                                                                                                                                                von Gerhard Harkam

     In meiner Funktion als Kin-       zum Erfahrungen Sammeln an-
   der- und Jugendreferentin hat       regen, haben wir zuerst vor al-
   mir das letzte Jahr gezeigt, dass   lem an ein Projekt gemeinsam                                                                                             Zuerst ein Rückblick                                                            Veranstaltungen nach der Sommerpause
   unsere Kreativität gefragt ist,     mit unseren Konfirmand*innen                                                                                                Am 8. April 2021 haben wir in der evangelischen                                 Zu den beiden folgenden Veranstaltungen laden
                                       gedacht.                                                                                                                 Kirche Oberwart ein „Abendgebet für die Erde“ ab-                               wir herzlich ein:
                                          Aufstehen, mitgehen, Neues                                                                                            gehalten. Die Ansprache hielt Frau Mag.a Gudrun                                    1. EUROPÄISCHE TAGE DER JÜDISCHEN KUL-
                                       entdecken.                                                                                                               Kramer vom Österreichischen Studienzentrum für                                  TUR, Sonntag, 5. September 2021, 17.00 Uhr
                                          Wir laden ein: zu inspirieren-                                                                                        Frieden und Konfliktlösung in Stadtschlaining, die                                 Seit 22 Jahren finden europaweit Veranstaltun-
                                       den Erlebnissen, zu erfrischen-                                                                                          auf die derzeit laufende internationale Kampagne                                gen zum „Europäischen Tag der jüdischen Kultur“

                                                                                             Foto: Tanja Sielemann
                                       den Erfahrungen und vor allem                                                                                            „Heimatland Erde“ (www.homelandearth.com) Be-                                   statt. Auch im Burgenland wurden in diesem Rah-
                                       zu einer kleinen Auszeit in der                                                                                          zug nahm.                                                                       men die Geschichte, Traditionen und Bräuche des
                                       Natur.                                                                                                                      Und wir haben den 65. Geburtstag von Super-                                  europäischen Judentums in eine breite Öffentlich-
                                          Jede*r soll erfahren, wie wert-                                                                                       intendent Mag. Manfred Koch mit einer berühren-                                 keit getragen. In Stadtschlaining laden wir unter
                                       voll die Welt ist, die Gott er-                                               evangelischen Kirche: Evang.               den Video-Rede des seinerzeitigen Mitinitiators                                 dem Gesamt-Thema „Dialog“ gemeinsam mit der
                                       schaffen hat.                                                                 Pfarrgemeinden A.B. Holzschlag             des CONCENTRUMs, Prof. Dr. Thomas Macho aus                                     Burgenländischen Forschungsgesellschaft zur Teil-
                                          Die kleinen Übungen laden lie-                                             / Großpetersdorf / Oberschüt-              Berlin, gefeiert.                                                               nahme herzlich ein. Nähere Informationen folgen
                                       bevoll ein, sich bewusst auf den                                              zen / Oberwart mit Kemeten /                  Am 25. Mai 2021 lud das CONCENTRUM zu ei-                                    auf unserer Webseite https://concentrum.word-
                                       Weg zu machen, zu beobachten,                                                                                            nem Abend mit der aus dem Südburgenland stam-                                   press.com/ und unter http://www.forschungsge-
                                       zu schauen, ja, zu erfühlen, was                                                                                         menden Historikerin Ursula Mindler-Steiner, die                                 sellschaft.at/edjc/
                                       wir auf unserem Weg alles ent-                                                                                           am Institut für Geschichte der Karl-Franzens-Uni-                                  2. Studienfahrt nach Graz am Freitag, 1. Okto-
                                       decken können, sich darüber zu                                                                                           versität in Graz und an der Andrássy Universität                                ber 2021, 8.00 – 19.00 Uhr
                                       freuen, wenn jemand unseren                                                                                              Budapest lehrt. Inhalt des Vortrags war das Ge-                                    Wir widmen uns zunächst in der evangelischen
                                       Weg kreuzt und sich dessen be-                                                                                           denkjahr „100 Jahre Burgenland. 1921-2021“. Die-                                Heilandskirche am Kaiser-Josef-Platz drei gro-
                                       wusst zu sein, dass wir Fußab-                                                                                           ses Jubiläum verweist uns auf die großen Themen                                 ßen Themen: 1. Wie geht eine Pfarrgemeinde mit
                                       drücke hinterlassen.                                                                                                     menschlichen Zusammenlebens: Woraus beziehen                                    Symbolen der Erinnerung an Krieg und Gefallene
                                          Gottesdienst zu feiern, auf                                                                                           wir unsere Identität und unseren Selbstwert – als                               um? 2. Wie können zwischen Religionen und da-
                                                                                                                                                                Burgenländer*innen und als Nation?                                              mit auch zwischen Kulturen tragfähige Brücken
                                                                                                                                                                                                                                                entstehen? 3. Was hindert und was fördert dieses
   wenn es um Gemeindearbeit                                                                                                                                                                                                                    interreligiöse und interkulturelle Miteinander?
   innerhalb der Pfarrgemeinden                                                                                                                                                                                                                 Gesprächspartner hierfür sind der evang. Pfarrer
   geht.                                                                                                                                                                                                                                        Matthias Weigold MTh, als Angehöriger der mus-
      Bereits im Jänner haben wir                                                                                                                                                                                                               limischen Glaubensgemeinschaft Dr. Bassem Asker
   uns gefragt, was wir tun kön-                                                                                     Rechnitz / Stadtschlaining.                                                                                                und für den Bereich Interreligiöses Lernen Mag.
   nen, wenn der nächste Lock-                                                                                         Gerne verborgen die genann-                                                                                              Dr. Markus Ladstätter (röm.-kath.).
   down droht.
                                                                        Foto: Jasmin Hatzl

                                                                                                                     ten Pfarrgemeinden ihre Erleb-                                                                                                Am Nachmittag besuchen wir die römisch-
      Wie kann Kirche zur Gemein-                                                                                    niswege gegen eine Spende von                                                                                              katholische Andrä-Kirche, die als City-Church für
   de kommen, wenn die Gemein-                                                                                       € 250,- ab Herbst 2021 für Ihre                                                                                            kirchliche Kunst und Multikulturelles steht. Pasto-
   de nicht in die Kirche kommen                                                                                     Gemeinde.                   O                                                                                              ralassistentin, Mag.a Waltraud Hamah Said-Hödl,
   kann?                               diese besondere Art und Weise,                                                                                                                                                                           wird uns Aufschlussreiches dazu präsentieren. Ei-

                                                                                                                                                                                                                     Foto: Sieglinder Pfänder
      So ist die Idee für den Erleb-   möchte ich Ihnen und Ihren Fa-                                                                           Jasmin Hatzl                                                                                    ne Stadtrundfahrt mit dem Schwerpunkt „Private
   nisweg für die ganze Familie        milien gerne ans Herz legen.                                                       istKinder- und Jugendreferentin der                                                                                   und öffentliche Religion“ und ein Kurzbesuch bei
   entstanden.                           In folgenden Pfarrgemein-                                                         Evangelischen Pfarrgemeinden A.B.                                                                                    einer der Orthodoxen Pfarren runden diesen Stu-
      Bei der Ausarbeitung der Ta-     den finden Sie aktuell den                                                                Oberwart und Oberschützen                                                                                      dientag ab. Nähere Informationen folgen: https://
   feln, die zum Nachdenken und        Einstiegspfad direkt bei der                                                                                                          Das CONCENTRUM-Team                                                concentrum.wordpress.com/                       O

18 evang@bgld                                                                                                                                                                                                                                                                        evang@bgld 19
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