In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche AB im Burgenland
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Evangelisches Magazin Burgenland Juni 2021 Margot Käßmann war die prominente Gastrednerin beim diesjährigen Frauentag der Evangelischen Frauenar- beit Burgenland Seite 10 In dieser Ausgabe: Von guten Mächten wunderbar geborgen Seite 4 Aus dem Evangelium leben Seite 8 Kirchenmusik – neue Wege in der Diözese? Seite 9 Macht Frauen Mut Seite 11 Ein Dach für Kroatien Foto: Harald Kasper Seite 14
Editorial Diözese Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen ... miteinander Potenzial haben, das wir heben können. Pfarrer Schumann heiligen Namen. Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss Kirche sein Es ist nicht einfach, dass Zu- in Pension sammenleben immer gelingt, Mit der Pensionierung von nicht, was er dir Gutes getan hat. Psalm 103,1-2 Wir sind 100! und wir haben manches zu ak- Pfarrer Thomas Schumann geht Das ist im Bur- zeptieren, ob im Land, in der in Kobersdorf eine Ära zu Ende. genland heuer Kirche oder in der Familie. Und In seiner Amtszeit konnte das Schlag- dennoch ist das Miteinander et- sich die Ökumene in unserer Liebe Schwestern und Brüder! schlaining und 18 Jahre als Su- staltung fanden. wort schlecht- was sehr Wertvolles! Gemeinde etablieren. Nicht das perintendent der evangelischen Besonders bemerkenswert hin! Und es ist Trennende wurde in den Mittel- An einem markanten Wende- Diözese Burgenland tätig. Mei- sind für mich auch die vielen auch richtig Ihre Superintendentialkuratorin punkt gestellt, sondern das Ver- Foto: H. Kasper punkt meines Lebens möchte ne Motivation war und ist, die ökumenischen Kontakte, die so: zurückzu- Christa Grabenhofer bindende; und dadurch wurde ich Rückschau halten auf 39 Jah- frohe Botschaft von Jesus Chris- schon in der Pfarrgemeinde schauen, wo- in unserer Gemeinde zwischen tus zu verkündigen, Menschen Stadtschlaining und vor allem her das Land evangelischen und katholischen seelsorgerlich zu begleiten und im Concentrum begannen und kommt, darüber nachzudenken, Gläubigen ein Austausch mög- Gemeinde zu leiten. All dies aus die sehr gute ökumenische Zu- wo wir heute stehen und was lich, der die beiden christli- der Kraft des Glaubens an den sammenarbeit auf diözesaner die Herausforderungen zukünf- chen Kirchen füreinander offen gekreuzigten und auferstande- nen Jesu Christus. Ebene. Bedanken möchte ich mich tig sein werden. Viel ist von Kinder sind eine machte. Identität die Rede, von einem Gemeinsam mit seiner Frau Falscher Ehrgeiz und Selbst- bei all jenen Frauen und Män- Selbstverständnis der Leute, die Gabe des Herrn. Johanna gestaltete Thomas un- sucht haben diesen Dienst nern in den Gemeinden und der hier wohnten und wohnen und sere Kirchengemeinde zu einem manchmal sehr gebremst, doch Diözese, die mich viele Jahre be- davon, wie sie das Land prägten (Ps.127,3) Ort des kulturellen Austauschs Gott hat in den Herzen vieler gleitet haben, die mit mir gear- und prägen. Viel ist von der Kul- und der klugen Seelsorge. Das Für den Schweizer Pfarrer Foto: epd/M.Uschmann Menschen weitergewirkt. beitet haben. tur die Rede, von der Musik und Wirken Beider stärkte unser Ge- Ein Rückblick ist wichtig – ja, Bedanken möchte ich mich dem Wort, aber auch der Schön- und Dichter Jeremias Gotthelf meinschaftsgefühl und unsere aber nicht um mir selbstgerecht für die vielen Freundschaften, heit der Natur. bleiben Kinder die Mittler zwi- Freude am Glauben. auf die Schulter zu klopfen, was die in dieser Zeit entstanden Das sind zugleich Fragen nach schen Gott und den Menschen. ich für ein toller Mensch bin, sind und teilweise schon über einem Miteinander und einem In unserer Diözese hat es in re im Dienst der evangelischen sondern Rückblick in Demut Jahrzehnte halten. Füreinander, der Blick über den den letzten Wochen in Pfarrfa- Kirche. und Dankbarkeit. Entschuldigen möchte ich eigenen Tellerrand, damit ich milien Nachwuchs gegeben: In dieser Zeit gab es viele sehr Mit großer Freude denke ich mich bei all jenen Menschen, die wahrnehme, was sich außerhalb schöne Erlebnisse und Erfahrun- an die vielen Begegnungen und ich in dieser Zeit enttäuscht, ge- meines begrenzten Umfeldes Am 8. April 2021 wurde Pfar- gen, an die ich gerne zurück- Gespräche, die es in dieser lan- kränkt oder beleidigt habe. tut. Es ist eine Gelegenheit, sich rerin Virag Magyar und ihrem denke. Manche weniger schöne gen Zeit gab. Ich denke an die In diesem Bewusstsein der mit allen Sinnen auf das Land Ehemann Jörg Wilkesmann die Situationen, Enttäuschungen Arbeit in der Pfarrgemeinde Gnade und Hilfe Gottes kann der einzulassen und vieles bewusst Tochter Réka geboren. und Niederlagen werden in den Stadtschlaining und an das Con- Weg auch in die Zukunft gehen, zu erleben. Über den Horizont Foto: Andreas Seper Hintergrund gedrängt. Versagen centrum. Ich denke an die Ar- denn seine Zusage stärkt mich: schauen und dabei einiges ent- Auch die Familie des gewähl- will man am besten vergessen. beit in der Diözese, die schon Siehe, ich bin bei euch alle Tage decken, das immer da war, aber ten Superintendenten Robert Doch es geht wohl nicht ohne mit meiner Wahl zum Senior bis an das Ende der Welt. einem bis jetzt nicht besonders Jonischkeit hat sich vergrößert: einen Rückblick. Das Leben kann im September 1997 begann und aufgefallen ist. Er und seine Frau Martina haben nicht so weitergehen, als ob in dann mit meiner Wahl zum Su- Gott segne euch Über den Horizont hinaus: am 11. Mai 2021 ein drittes Kind In unserer Ausschreibung für den letzten 40 Jahre nichts ge- perintendenten im Jahr 2003 in- Dazu will auch der neue Pro- bekommen, eine Tochter mit die nun frei werdende Pfarrstel- wesen wäre. Wesentlich scheint tensiviert wurde. Ihr/euer Superintendent zess in der Kirche anregen, „aus dem Namen Ella. le wünschen wir uns auch für mir, dass der Hintergrund, die Bemerkenswert waren für dem Evangelium leben“, der sich die Zukunft Initiative und Kre- Motivation hinter all dem Ge- mich in dieser Zeit die Begeg- mit Gemeinde- und Regional- Beiden Familien möchten wir ativität in Gestaltung und Ver- schehenen, gesehen wird. nungen mit den evangelischen entwicklung, mit evangelischer herzlich gratulieren und ihnen waltung, weil uns Herr Pfarrer Im Jahr 1982 bin ich als Vikar, Kirchen der Nachbarländer, die Identität und mit den verschie- Gesundheit, Freude und vor al- Schumann diese Qualität über 1984 als Pfarrer in den Dienst einen Höhepunkt in den Vor- Manfred Koch denen Diensten in der Kirche lem den reichen Segen Gottes die Jahre anbot und wir aus dem der evangelischen Kirche in Ös- bereitungssitzungen zu den beschäftigt. Er soll anregen, wünschen. O Vollen schöpfen durften. terreich getreten. Nach meinem „Christlichen Begegnungstagen“ dass Kirche lebendiger und viel- Christa Grabenhofer Danke dafür und bleibt be- Vikariat in Wien-Währing war im Jahr 2016 in Budapest und fältiger wird, soll motivieren, hütet! O ich 20 Jahre als Pfarrer in Stadt- der Teilnahme an dieser Veran- aber auch zeigen, wo wir ein Martina Pauer, Kuratorin 2 evang@bgld evang@bgld 3
Diözese Diözese „Von guten Mächten wunderbar Bischof Iby schon gut begonnen und ist dann mit Bischof Zsifko- vics wieder intensiviert worden. Einheit unseres Zusammenle- bens, gesellschaftlich gesehen, aber auch im kirchlichen Bereich eineinhalb Jahren diese Kontak- te sehr gelitten haben, weil sie hauptsächlich nur noch über geborgen ...“ die kleinste Einheit der Kirche – die Hauskirche. Die Strukturen die Medien, Telefon und Inter- net stattfinden konnten, gibt es der Familien haben sich auch in Freundschaften, die mit den Jah- Superintendent Mag. Manfred Koch im Gespräch mit Susanna Hackl den letzten Jahren wesentlich ren gewachsen sind. Eine lange verändert. Es ist wichtig, dass Freundschaft ist leider kürzlich Familie zusammen lebt und ver- zu Ende gegangen: die Freund- S.H: War es schon immer Ihr mag alles durch den, der mich und ehrenamtlichen Bereich sucht, gesund zu leben im Sinne schaft mit Martin Korpitsch, den Wunsch, Pfarrer zu werden? mächtig macht, Christus“. Und besser einteilen zu können. von Ernährung und Gesundheit, wir im Mai beerdigen mussten. M.K: Nein, mein Wunsch, Pfar- der hat mir in vielen Lebenssitu- S.H. Welche Bedeutung hat vor allem aber auch im psychi- S.H. Pfarrer*innen, auch Su- rer zu werden, ist erst ziemlich ationen geholfen, weil ich man- für Sie die regionale Zusammen- schen Bereich. Viele gesell- perintendenten, begleiten Men- spät gekommen. Ich wollte nach ches ertragen, aber auch man- arbeit? schaftliche Herausforderungen schen bei ganz wichtigen Er- Superintendent Koch und Diözesanbischof Zsifko- der Matura so schnell wie mög- ches leisten konnte, was ich mir M.K. Ich denke, dass wir un- vics beim ökumenischen Gottesdienst in der evang. stellen die Familien vor innere eignissen: Taufe, Konfirmation, lich einen Arbeitsplatz finden. sonst nicht zugetraut hätte. sere Identität stärken, wenn Kirche in Rust bei einer gemeinsamen Tagung Spannungen, wo die Gefahr des Trauung. Hat das bei jungen evangelischer Leitungsgremien und der kath. Zerbrechens sehr groß ist. Ich Menschen noch einen Stellen- S.H. Zu den ganz großen Hö- wir wissen, dass eine einzel- Bischofskonferenz Anfang November 2016 hepunkten in Ihrer Amtszeit ne Gemeinde keine Insel ist, denke, da können wir als Kirche wert? zählt sicher die ökumenische Bi- sondern mitten unter anderen wesentlich dazu beitragen, den M.K. Solche Schnittstellen im schofskonferenz in Rust. Es gibt Gemeinden liegt mit anderen Aber ich denke, es liegt auch Familien zu helfen, mit diesen Leben haben einen großen Wert aber sicher auch Erlebnisse „im Evangelischen. Und so ist eben daran, dass mit vielen leitenden Spannungen umzugehen. auch für junge Menschen, weil Kleinen“, die Sie sehr berührt die Stärkung der evangelischen Mitarbeiter*innen der Diözese S.H. Die evangelische Kirche ich festgestellt habe, dass be- haben. Können Sie sich an so ein Identität ein weiterer Aspekt Eisenstadt ein guter persönli- in Österreich sucht derzeit die sonders sie immer wieder nach Ereignis erinnern? der regionalen Zusammenar- cher Kontakt gewachsen ist. fünf beliebtesten Kirchenlieder. ihren Wurzeln fragen. M.K. Nach einem Gottesdienst beit. S.H. Die Familie hat einen ho- Welche sind für Sie dabei? S.H. Zum Leben gehört der kam ein paar Tage später ein S.H. Das Burgenland feiert hen Stellenwert bei Ihnen. Der M.K. Ich glaube, das momen- Tod. Ein Thema, über das viele Anruf von einer Frau: Sie möch- seinen 100. Geburtstag. Wie ge- Pfarrer*innen-Beruf ist nicht ge- tan beliebteste ist das Lied von Menschen nicht reden wollen, SI Manfred Koch beim Interview mit Susanna Hackl te mit mir über meine Predigt lingt die Zusammenarbeit mit rade familienfreundlich. Muss Dietrich Bonhoeffer „Von guten bei dem sie manchmal auch sehr Habe aber nichts Passendes be- reden und möchte aufgrund den an das Burgenland angren- nicht gerade die Familie eines Mächten wunderbar geborgen“. hilflos sind und sagen, dass sie kommen und wollte dann nach meiner Predigt in der Pfarrge- zenden Nachbarländern? Pfarrers/einer Pfarrerin auf vie- Aber auch die Lieder von Paul nicht glauben können. Was kann Deutschland in eine Bibelschule meinde mit- und weiterarbeiten. M.K. Die Zusammenarbeit hat les verzichten? Hat sich in den Gerhardt oder Martin Luther Kirche diesen Menschen geben? gehen. Dafür war ich aber zu Diese Frau macht das bis heute. in den letzten eineinhalb Jahren letzten Jahren etwas verändert? sind für mich sehr aussagekräf- M.K. Kirche kann sich diesen jung. Mein damaliger Pfarrer Das ist etwas, was mich sehr be- einen starken Einbruch erlitten, M.K. Ja, die Familie ist sehr tig und haben mir schon über Menschen zum Gespräch stel- Johannsen meinte, ich solle das rührt und gefreut hat, dass mei- da die Kontakte nicht möglich stark gefordert, weil man als manches hinweggeholfen. len. Viele meinen, das, was wir Theologie-Studium probieren. ne Predigt im Gottesdienst eine waren. Ich denke an viele Begeg- Pfarrer*in oder als Superinten- S.H. Als Superintendent ha- verkündigen, sei schon sehr alt. Das hat mir sehr gut gefallen solche Wirkung und Folge hatte. nungen mit der evangelischen dent sehr viel unterwegs und ben Sie viel mit haupt- und eh- Das stimmt, es hat aber einen und ich bin in relativ kurzer Zeit, S.H. In Ihre Amtszeit fiel auch Kirche in Ungarn, an den Arti- zu keinen regelmäßigen Zeiten renamtlichen Mitarbeiter*innen Gegenwartsbezug, einen Bezug in 11 Semestern, mit dem Studi- die Zusammenlegung von Pfarr- kulartag, an einen Festgottes- zu Hause ist. Das, was sich im zu tun. Was sind die Herausfor- in den Alltag hinein und den um fertig und Pfarrer geworden. gemeinden zu Pfarrgemeinde- dienst in Sopron, an Begegnun- Pfarrerbereich geändert hat, ist, derungen? müssen wir versuchen, mit den S.H. Gab oder gibt es Vorbil- verbänden. Sind diese Zusam- gen mit den Kirchenleitungen in dass die jungen Pfarrer*innen M.K. Viele Mitarbeiter*innen Menschen, mit denen wir im Ge- der für Ihren beruflichen Wer- menlegungen gelungen? Bratislava, in Murska Sobota, in versuchen, sich eine bessere sind sehr gute, aber sehr in- spräch sind, immer wieder zu degang? M.K. Teilweise sind sie gelun- Györ – da gab es gute Kontakte. Zeitstruktur zu geben, um da- dividuelle Menschen. Das war finden. M.K. Am meisten hat mich gen, teilweise auch nicht. Ich Wir müssen jetzt, wenn Corona mit mehr Zeit für die Familie zu immer meine größte Herausfor- S.H. Einsamkeit und Alleinsein Pfr. Johannsen geprägt, den ich denke, dass wir in nächster Zeit, es zulässt, die Kontakte wieder haben. Aber die Herausforde- derung, mit dieser Individuali- trifft viele Menschen. Besonders schon als Religionslehrer hatte, egal ob als Pfarrgemeindever- verstärken. rung ist noch immer sehr groß. tät umzugehen, um den Kom- im Alter. Wie gelingt es der Kir- später als Pfarrer und Freund. band oder als Gemeindegruppe S.H. Wie ist die ökumenische S.H. Die evangelische Kir- promiss zwischen persönlichen che, sich diesen Menschen zu- S.H. War Ihr Konfirmanden- einer Region, zusammenarbei- Zusammenarbeit im Burgen- che des Burgenlandes hat 2021 Begabungen und Bestrebungen zuwenden? spruch so etwas wie eine Weg- ten werden müssen. Vor allem land? den Vorsitz bei der Woche der und Gemeinschaft zu finden. M.K. Leider ist das ein ganz weisung? im administrativen Bereich, um M.K. Die ökumenische Zusam- Familie zum Thema: „Familien S.H. Freunde sind ein Leben großes Problem, weil die M.K. Pfr. Johannsen hat den Ressourcen zu sparen bzw. um menarbeit im Burgenland hat gesund an Leib und Seele“. Was lang wichtig. Gibt es in Ihrem Seelsorger*innen oft zu wenig Spruch aus dem Philipperbrief die Kraft und das Engagement sich in den letzten Jahren we- verbinden Sie damit? Leben tragende Freundschaften. Zeit haben, intensive Gesprä- für mich ausgesucht: „Ich ver- der Mitarbeiter*innen im haupt- sentlich intensiviert. Sie hat mit M.K. Familie ist die kleinste M.K. Obwohl in den letzten che im seelsorgerlichen Bereich 4 evang@bgld evang@bgld 5
Diözese Diözese zu führen oder Hausbesuche zu Evangelischen Diözese Burgen- Das Haus ist in die Jahre gekommen! machen. Es gibt aber in vielen land? Amtseinführung Renovierungsarbeiten in der Superintendentur! Gemeinden schon ehrenamtli- che Seelsorgekreise, die diese M.K. Ich bin stolz auf den gro- ßen Kreis an Mitarbeiter*innen, Entpflichtung des neuen Su- Aufgabe gemeinsam mit ihren die den Großteil der Arbeit die- des amtieren- perintendenten von Christa Grabenhofer Pfarrer*innen machen. Das fin- ser Diözese leisten und die im- de ich ganz wichtig. Seelsorge mer wieder mit neuen innovati- den Superin- Ein neuer Superintendent ist ges von der Gartenseite her im ist ein wesentlicher Teil der Ver- gewählt und Superintendent Halbstock, wo sich bereits ein kündigung. ven Ideen die Verkündigung und die Seelsorge betreiben. Ich bin tendenten Mit 1. September wird Dr. Manfred Koch zieht aus der sanierungsbedürftiger kleiner S.H. Mit zunehmendem Alter stolz darauf, dass ich ein Teil Robert Jonischkeit offiziell Dienstwohnung aus! Bei seinem Wintergarten befindet. schwinden die Kräfte. Was sind dieser Diözese sein darf, leitend seinen Dienst als Superin- Einzug 2003 sind lediglich Ma- Das äußere Erscheinungs- Ihre Kraftquellen? Der feierliche Ent- tendent des Burgenlandes lerarbeiten erfolgt, alles ande- bild der Superintendentur muss hier mitarbeiten durfte. Es ist M.K. Meine Kraftquellen sind pflichtungsgottesdienst antreten und die Amtsge- re - wie Böden, Terrasse, Bäder, ebenfalls eine optische Erneue- einfach schön, hier im Burgen- die tägliche Morgenandacht für Superintendent Mag. schäfte übernehmen. Küche - ist damals nicht erneu- rung erfahren, von der zum Teil land zu sein und zu arbeiten. mit den Herrnhuter Losungen Manfred Koch findet am Die Amtseinführung fin- ert, sondern ohne Renovierung desolaten Einfriedung mit der S.H. Gibt es einen Wunsch? und die Gartenarbeit zu Hause, Sonntag, dem 29. Au- det in einem Gottesdienst übernommen worden. Sandsteinmauer bis zur Fassade. M.K. Ich bin zuversichtlich, wenn ich Zeit habe. Momentan gust um 15.00 Uhr in der durch den Bischof der Dass daher jetzt die Woh- Besonders bedenklich ist, dass der, der in uns als Kirche sind meine stärkste Kraftquelle evangelischen Kirche in evangelischen Kirche in nung sanierungsbedürftig ist, dass es bis heute keinen behin- das gute Werk begonnen hat meine Enkelkinder. Stadtschlaining statt. Österreich, Mag. Michael liegt auf der Hand! dertengerechten Zugang, wie – nämlich Jesus Christus – es S.H. Das 500-jährige Refor- Bischof Mag. Michael Chalupka, statt, bei der der Die Superintendentialgemein- für öffentliche Gebäude vor- auch gut weiterführen wird auf mationsjubiläum 2017 war ein Chalupka wird den schei- Superintendent ein Gelöb- de hat bereits einen diesbezüg- geschrieben, gibt. Aus diesem einem Weg, der mir manchmal Jahr voller Feste und Bildungs- denden Superintenden- nis ablegt. lichen Grundsatzbeschluss ge- Grund muss die Gestaltung des nicht bekannt ist, aber wo ich veranstaltungen. So etwas wie ten von seinen kirchlichen fasst. gesamten Eingangsbereiches in vertraue, dass es ein guter Weg Aufbruchsstimmung war bei Funktionen entbinden. Dieser feierliche Gottes- Mit der Wahl von Pfr. Robert die Planungen einbezogen wer- sein wird. den Mitarber*innen und in den S.H. Worauf freuen Sie sich? dienst wird am Samstag, Jonischkeit zum neuen Superin- den. Pfarrgemeinden zu spüren. Nun M.K. Ich freue mich, dass ich den 16. Oktober um 14 Uhr tendenten, der mit 1. Septem- Im ersten Schritt ist die hat die evangelische Kirche ein jetzt vieles machen darf, aber in der Kirche in Mörbisch ber seinen Dienst antritt, wurde Dienstwohnung fertigzustellen. neues großes Projekt: „Aus dem nicht muss. stattfinden und gleichzeitig auch klar, dass die Familie im Die weitere Renovierung des Evangelium leben“. Muss der S.H. Womit kann man Ihnen im Fernsehen vom ORF Bur- Laufe des August einziehen kön- Hauses wird im nächsten Jahr Glaube immer wieder geübt und eine Freude machen? Entpflichtung genland übertragen wer- den. nen muss. Daher wurde vom Su- perintendentialausschuss nach fortgesetzt werden, da sowohl die Baufirmen und weitere Ge- reformiert werden? M.K. Mit Begegnungen. Ich M.K. Der Glaube ist eine tägli- denke, materiell habe ich mehr, der Diözesan- diversen Beratungen Herr Ing. Werner Bayer mit einer Begut- werke heuer infolge einer star- ken Corona-bedingten Bau- und che Herausforderung. Wir müs- als ich brauche. Was mir Freude Sollten zu diesem Zeit- sen als Kirche immer wieder bereitet, sind Menschen, mit kirchenmusike- punkt noch Einschränkun- achtung und einer Kostenschät- Renovierungstätigkeit ausgelas- gen in Hinblick auf Covid zung beauftragt. Bis zur End- tet sind, als auch die Finanzie- neu einladen zum Glauben, im- mer wieder einen neuen Zugang denen ich mich treffen kann, Menschen, die den Kontakt zu rin gelten, wird dem in der gro- abrechung wird er das Projekt rung mitbedacht werden muss. zu diesem Glauben finden. Ich mir suchen – darüber würde ich ßen Kirche mit Anmeldung begleiten und kontrollieren. Unsere Superintendenz lebt möchte hier mit den Worten mich freuen. und zugewiesenen Sitzplät- In die Planungen einbezogen nicht von diesem Haus, sondern Coronabedingt findet zen entsprochen werden. wurde das ganze Haus samt von den Personen und Gemein- von Martin Luther sagen, dass S.H. Gibt es etwas, das Sie der der Entpflichtungsgottes- der alte Adam in uns Menschen evangelischen Diözese Burgen- Kontrolle und Erneuerung aller den, die in ihr wirken, die sich dienst unserer bisherigen Die allgemeine Einladung Leitungen, die zum Teil noch verantwortlich dafür fühlen, jeden Tag neu im Blut Jesu Chris- land wünschen? Diözesan-Kirchenmusikerin ti ersäuft und wieder neu aufer- M.K. Ich wünsche ihr, dass je- zur Teilnahme am Gottes- aus der Erbauungszeit im Jahre dass Kirche lebt und für die Mareen Osterloh erst am dienst wird im Herbst über 1956 stammen und eine beson- Menschen da ist! Aber von die- stehen muss zu neuem ewigen den Tag neu die Kraft des Glau- 22. August um 15.00 Uhr in Leben. bens im Zusammenleben der die Pfarrgemeinden erfol- dere Herausforderung darstel- sem Haus gehen auch viele Im- der evangelischen Kirche in gen, falls die Präventions- len. pulse und Möglichkeiten aus! S.H. Am 31.8.2021 gehen Sie Gemeinden und der Gemeinde- Mörbisch statt. in Pension. Würden Sie den Weg glieder zu spüren ist. Dass die maßnahmen dann aufgeho- Im Erdgeschoß muss eine Der Wechsel in der Leitung Sie hat mit Feber 2021 ben sein werden. Umgestaltung erfolgen, damit der Superintendenz ist daher nochmals so gehen? Diözese immer mehr zur Über- eine Berufung an die Pfarr- M.K. Ich sehe meinen Lebens- setzerin des Evangeliums hin- Christa Grabenhofer die Fachinspektoren für den Re- der Zeitpunkt, zu dem sowohl gemeinde Blexen (Nord- ligionsunterricht ein adäquates die Substanz des Hauses als auch weg als Führung Gottes. Im ein in die Gegenwart wird und deutschland) angenommen. Rückblick kann ich sagen, er hat damit Alltagshilfe für die Men- Büro bekommen. das Erscheinungsbild nach au- mich recht geführt. schen bringt. O Gedacht ist auch an die Ver- ßen verbessert werden sollen! O S.H. Was ist gelungen in der legung des privaten Eingan- 6 evang@bgld evang@bgld 7
Diözese Diözese „aus dem Evangelium leben“ Kirchenmusik – neue Wege sich mit einem Erprobungsraum bis 30. 9. 2021 bewerben. Alle Informationen dazu und Ein Prozess der evangelischen Kirche A.B. in Österreich die genauen Bewerbungsunter- lagen auf www.evang.at/ael. in der Diözese? von Christa Grabenhofer von Christa Grabenhofer Vielversprechender Beginn Vielversprechend waren der Die Diözesankantorenstelle die KandidatInnen ihre Kompe- Beginn und die Bekanntma- soll nach dem Weggang von Ma- tenz in Chorleitung zeigen. Aus Was heißt Kirche heute? Und welche Veränderungsprozesse braucht sie, um den Menschen, auch de- chung des Prozesses in einem reen Osterloh wieder besetzt verschiedenen Epochen waren nen, die in ihr arbeiten, gute Perspektiven für die Zukunft zu geben? sogenannten Kickoff, bei dem werden. Auf eine diesbezügli- Chorsätze vorgegeben, Pflicht- Was sind die Herausforderungen, aber auch die Potentiale, welche Impulse und Initiativen können online mehr als 220 Interessier- che Ausschreibung hin melde- stücke und freie Wahlstücke. entwickelt oder in welcher Form gut weitergeführt werden? te teilgenommen haben. Dabei ten sich Damen und Herren, die Dabei zeigte sich eine sehr un- Das sind Fragen, die das Kirchenpresbyterium A.B. bewogen haben, einen Prozess zu beschließen, der konnten nach der Vorstellung Interesse an der Stelle hatten/ terschiedliche Herangehenswei- die Zukunft der Kirche behandelt. Fragen gestellt werden, die vom haben. Da die Pfarrgemeinde se. Im anschließenden Gespräch Bischof als dem Vorsitzenden Mörbisch an der Anstellung zu äußerten die Sänger/Sängerin- „Aus dem Evangelium leben“ aus, sogenannten Säulen: christlichen Leben, bei Säule II der Steuerungsgruppe und vom 25 Prozent beteiligt ist und sich nen ihre Eindrücke zur Proben- ist nicht nur der Titel dieses I. Leuchträume des Evan- um die kirchlichen Berufe und Projektmanager Pfr. Dr. Patrick vor allem eine gute Orgel in der arbeit. Prozesses und ein Schlagwort, geliums – Evangelische Identität das Ehrenamt und bei Säule III Todjeras beantwortet wurden. Kirche befindet, fand der Aus- Ein halber Tag war ganz dem sondern wird verstanden als und Sendung steht die Gemeinde- und Regio- Drei Arbeitsgruppen begleiten wahlprozess in Mörbisch statt. liturgischen Orgelspiel und dem Grundlage, als das Fundament II. Gemeinsam dienen – nalentwicklung im Vordergrund. den Prozess, die gemeinsam Aufgrund der Bewerbungsun- Literaturspiel auf der Orgel vor- der Kirche, daraus lebt sie, da- Dienstgemeinschaften und Eh- Vor allem soll hier auf die aus Haupt- und Ehrenamtlichen terlagen konnte sich die Kom- behalten; zu diesen Orgelan- raus leitet sie alles Handeln ab. renamt Möglichkeit besonders hinge- zusammengesetzt werden. Ihre mission bereits ein Bild von den dachten wurde eine allgemeine „Einen anderen Grund kann III. Über den Horizont hin- wiesen werden, Projekte im Sin- Leitung haben inne: Sen. An- Qualifikationen machen. Da bei Einladung in der Pfarrgemeinde niemand legen außer dem, der aus – Gemeinde- und Regional- ne des Prozesses zu entwickeln, dreas Hochmeir, Pfr.in Astrid der Vorbereitung noch nicht ausgesprochen. gelegt ist, welcher ist Jesus entwicklung die nach Beurteilung durch das Körner und Synodale Christine abzusehen war, wie lange die Drei spannende Halbtage Christus.“ Nicht umsonst ist das Kirchenpresbyterium und den Wogowitsch, die ebenfalls im Pandemie uns an einem Treffen zeigten ein durchwegs hohes der Leitvers für den Prozess, der Finanzausschuss großzügig ge- Kickoff zu Wort kamen. Das mit den KandidatInnen hindern musikalisches Können, wenn- auf drei Jahre, bis 2024, ange- fördert werden können. Solche war zugleich eine Demonstrati- würde, wurde das Hearing mit gleich da und dort Wünsche of- legt ist. Projekte müssen sich einer der on, dass Kirche einen digitalen professioneller technischer Un- fengeblieben sind, die die Kom- drei Säulen zuordnen lassen. Schub erfahren hat und weiter terstützung online geplant und mission diskutierte. Das Konzept darauf setzt. durchgeführt. Dieser Findungskommission Das Konzept sieht vereinfacht Erprobungsräume Ermutigend war auch die Der praktische Teil war dann gehörten an: der Landeskantor folgendermaßen aus: Zwei Kategorien von Erpro- Wortwolke, die von den Teilneh- in Präsenz und in mehrere Berei- Mathias Krampe, die beiden 1. Arbeitsgruppen sollen bungsräumen gibt es: einerseits mern erstellt wurde und die auf che eingeteilt: Liturgisches und Senioren Joachim Grössing und eine strategische Bearbeitung ein zeitlich begrenztes, höchs- der Website nachzulesen ist: Für künstlerisches Orgelspiel, eine Carsten Marx, Superintendetial- gesamtkirchlicher Themen und tens ein Jahr dauerndes Pro- ihre Hoffnungen für den Prozess Orgelandacht, Chorleitung mit kuratorin Christa Grabenhofer, Maßnahmen gewährleisten und jekt, das mit einer einmaligen ergaben sich in Summe 279 Be- einem Erwachsenenchor und die die Diözesanbeauftragte für Kir- 2. sogenannte Erprobungs- Eine ausführliche Beschrei- Subvention gefördert wird, und griffe von Austausch, Kreativi- Arbeit mit einem Kinderchor. chenmusik, Christl Bergmeyer- räume sollen in einzelnen As- bung dieser Modelle findet sich andererseits ein bis zu drei Jah- tät, Erneuerung bis zu Vielfalt Über 20 Kinder im Volksschul- Frost, Elisabeth Bundschuh als pekten eine zukunftsfähige auf www.evang.at/ael sowie in re dauerndes Projekt mit einem und Toleranz! alter waren an zwei Nachmitta- Kirchenmusikerin in Pinkafeld Kirche entwickeln, wobei hier gedruckter Form in einer Bro- nachhaltigen Konzept und ent- Online-Stammtische für In- gen im Gemeindesaal, aufge- und Musiklehrerin am Wimmer Gemeinden, Regionen, aber schüre, die allen Pfarrämtern sprechend höherer Förderung. spiration und Motivation wird weckte, fröhliche Kinder, mit Gymnasium sowie der Kurator auch Netzwerke gefragt sind. zugeschickt wurde. es ebenfalls geben, für die man denen spielerisch gearbeitet von Mörbisch, Helmut Lang. Erprobung und Innovation Einreichungsbedingungen sich anmelden kann. wurde. Sie durften nachher ein Beim Hearing war auch Super- sollen die Attraktivität und die Bezugspunkte Für die Einreichung eines Alles in allem ein Neuanfang, Feedback abgeben und sagten intendent Manfred Koch leitend Freude an der Kirche und die Hier kann nur auf wesentli- Projektes gelten spezielle Be- um Kirche besser ins Bewusst- frei heraus, wie sie das Singen dabei. der Arbeit in ihr steigern. che Bezugspunkte eingegangen dingungen, die auch einen Be- sein zu holen und mit Freude und Spielen erlebt haben, was Das Ergebnis steht bei Redak- werden: schluss des Presbyteriums sowie aus dem Evangelium zu leben! sie begeistert, aber auch, was tionsschluss noch aus, da der Drei Themenbereiche Bei der I. Säule geht es im We- einen Finanzierungsplan enthal- Auf Projekte aus unseren Rei- ihnen nicht gefallen hat. Superintendentialausschuss die Der ganze Prozess richtet sentlichen um die evangelische ten müssen. Nicht Einzelperso- hen im Burgenland darf man ge- Bei der Chorarbeit mit ei- finale Entscheidung zu treffen sich an drei Themenbereichen Identität und die Einladung zum nen, sondern nur ein Team kann spannt sein! O nem Doppelquartett konnten hat. O 8 evang@bgld evang@bgld 9
Frauenarbeit Frauenarbeit Jubiläums-Frauentag anlässlich 100 Jahre Burgenland Macht Frauen Mut Unsere Mütter im Glauben und in der Geschichte machen Mut von Margot Käßmann Am Freitag, dem 25. Juni 2021, fand im Liszt-Zentrum in Rai- ding der diesjährige Evangelische Frauentag statt, „Macht Frau- en Mut“ war das Generalthema dieser Veranstaltung, zu der etwa 250 Frauen aus allen evangelischen Pfarrgemeinden des Zuallererst denke ich an die, die zum Grab gin- dination. Aber ich denke auch an Frauen wie die Burgenlandes gekommen waren. gen. Nicht „the day after“, sondern zwei Tage spä- Frauenrechtlerin Hedwig Dohm, die Pazifistin Der Eröffnungsgottesdienst wurde von den Pfarrerinnen ter. Drei Frauen gehen zum Grab, um Jesus die Bertha von Suttner, die Theologin Dorothee Söl- Silvia Nittnaus und Ingrid Tschank mit Assistenz von Frauen letzte Ehre zu erweisen, ihn zu salben, für eine le, die Journalistin Marion Gräfin Dönhoff oder aus dem Leitungsteam gehalten. Für die musikalische Ge- würdige Bestattung zu sorgen. Warum kommen die Politikerin Rita Süßmuth. Letztere habe ich staltung sorgten Sängerinnen und Sänger aus Kobersdorf die Männer nicht auf die Idee? Haben sie nicht den kürzlich in Neuss getroffen, wir haben einen „Platz und der Posaunenchor Zurndorf. Mut, die nötige Courage? Ich sehe das so. Die Frau- der Kinderrechte“ eingeweiht. Diese zierliche Per- Auf Grußworte von offiziellen Vertretern aus Kirche en treibt ein Mut an, der motiviert ist von Mitge- son ist 80 Jahre alt. Aber sie ist glasklar in ihren und Politik folgte das mit Spannung erwartete Referat fühl und Verantwortung: Das muss jetzt sein. Rati- Überzeugungen, wie sie es immer war. Sie hat ein der früheren Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kir- onal sagen die Männer: Das ist zu gefährlich. Jesus kleines Buch geschrieben als Brief an ihre Enkel: che in Deutschland, Dr.in Margot Käßmann. Die Theo- ist ein verurteilter Verbrecher. Wenn wir zu seinem Überlasst die Welt nicht den Wahnsinnigen. Und login sprach in ihrem mitreißenden Vortrag zum Grab gehen, werden wir mit ihm identifiziert. Das ja, die jungen Frauen gilt es zu ermutigen, sich Motto der Veranstaltung über Mut, Courage und kann uns Kopf und Kragen kosten. Genau das, was einzumischen in die Gesellschaft. Sie sind ja längst Macht. Sie ging der Frage nach, welche Frauen ihr Frauen vorgeworfen wird, „aus dem Bauch raus“ zu da, denken wir an Greta Tunberg oder Claudia Ra- und uns allen Vorbilder im Leben und im Glauben handeln, erzeugt hier Mut. Genau das, was Män- ckete. Vielleicht sind wir nicht mit allem, was sie sind, sprach über persönliche „Mut-Erfahrungen“, nern hoch angerechnet wird, „Rationalität“, führt tun, einer Meinung. Aber wow, mutig sind sie, wie stellte biblische Bezüge her und griff die gegen- hier zu Mutlosigkeit und Angst. sie da geradezu als weibliche Don Quichotes ge- wärtige Situation auf. Ach, wie viele Frauen könnten wir nennen: Mir- gen Windmühlen ankämpfen. Respekt!, kann ich Am Nachmittag las Margot Käßmann aus ih- jam, die voranzog durch das Schilfmeer. Ruth, die nur sagen. rem Buch „Schöne Aussichten auf die besten ihrer Schwiegermutter Noomi in ein fremdes Land Ich denke, wir als Frauen in Österreich wie in Jahre“. Alternativ standen der Besuch des folgte. Hagar, die allein mit ihrem Sohn in die Wüs- Deutschland sind geradezu verpflichtet, mutig Geburtshauses des Komponisten Franz Liszt te geschickt wurde und überlebte. Lydia, die den für Freiheit, Gleichheit, Demokratie, Gerechtig- und ein geführter Spaziergang auf dem Liszt- neuen Glauben annahm und die Gemeinde leitete. keit und Frieden einzutreten. Wie viele Frauen in Erlebnispfad auf dem Programm. Junia, die Apostelin, die lange verleugnet wurde, aller Welt beneiden uns um die Freiheit und die Mit Hits der Unterhaltungsmusik aus den weil man sie zu Junias machte. Ich finde, wir haben Möglichkeit, die wir haben! Ich bin dankbar, in so Dreißiger- bis zu den Sechzigerjahren run- viele wunderbare Vorbilder, die uns als Frauen des einer privilegierten Situation aufgewachsen zu dete das Kobersdorfer „Klangmosaik“ die christlichen Glaubens Mut machen, unsere Frau zu sein. Nach 1945 war das Leben in Westdeutsch- Nachmittagsveranstaltungen ab. stehen. Und ich bin der feministischen Theologie land voller Chancen. Der Krieg war 13 Jahre vorbei, Die Schlussandacht feierte Senior dankbar, dass sie sie für uns neu entdeckt hat! In als ich geboren wurde. In unserer Familie war sehr Carsten Marx, Pfarrer in Großpeters- den revidierten Bibelübersetzungen von 2017, so- bewusst, wie viel Zerstörung er angerichtet hatte. dorf und Rechnitz. Im Rahmen der wohl der katholischen Einheitsübersetzung als Mein Vater hat praktisch seine ganze Jugend als Andacht beauftragte er auch das neu auch der Lutherübersetzung kommt Junia, die Soldat verbringen müssen, er war 18, als der Krieg gewählte Leitungsteam der Frauen- Apostelin, wieder vor (Römer 16,7), die jahrhun- begann. Meine Mutter hatte ihre Heimat in Hinter- arbeit in den Dienst. O dertelang in Junias umbenannt worden war, und pommern verloren. Das war sicher ein Grund, wa- Harald K asper der Apostel Paulus spricht die Gemeinde jetzt neu rum beide Eltern uns Kinder gelehrt haben, mutig an: Liebe Schwestern und Brüder. Das zeigt eine nach vorn zu schauen, auch wenn es mal Schwie- Veränderung in unseren Kirchen, ein Bewusstsein rigkeiten gibt im Leben. Fotos: Harald K asper für die Existenz von Frauen, die eben nicht einfach Und wie steht es mit der Macht? mitgemeint sind. Die ehemalige Umweltministerin von den Grü- Schließlich brauchen wir alle auch aktuelle Vor- nen, Andrea Fischer, hat einmal gesagt: „Frauen bilder. Als ordinierte Pfarrerin sind das für mich fremdeln mit der Macht.“ Ich denke, das stimmt. natürlich die Vorkämpferinnen für die Frauenor- Nicht immer, aber oft. Es ist ja nicht so, dass Frau- 10 evang@bgld evang@bgld 11
Frauenarbeit Digitale Kirche en nicht bereit wären, Verantwortung zu überneh- men. Das tun sie tagtäglich, allein schon, wenn sie Kinder bekommen. Aber auch wenn sie keine Kin- ihre Vorgängerin Ursula von der Leyen anwesend waren, hieß es in der Süddeutschen Zeitung: „Das Heeresmusikkorps ist bereits mit Marschmusik Digitale Kirche – Kirche im Netz der haben, sind sie in der Regel sehr engagiert in eingezogen, und auch das Wachbataillon steht be- von Iris Haidvogel der Familie, in der Nachbarschaft, in der Kirchen- reit. Die neue Ministerin fährt um 11.26 Uhr am gemeinde. Das ist im Übrigen auch ein Grund da- Ehrenhof vor, wenige Minuten zuvor ist sie im für, dass Frauen weniger Angst vor dem Ruhestand Schloss Bellevue ernannt worden. Es war ein ein- Am Ende des Matthäusevangeliums sendet der Auferstandene seine Jüngerinnen und Jünger in die haben, sich im Alter weniger einsam fühlen. Sie drucksvolles Bild, wie sich die Kanzlerin da mit der Welt: „Darum gehet hin und lehret alle Völker!“ So machen wir es bis heute und werden auch dadurch haben Netzwerke, sind engagiert. neuen Ministerin und ihrer Vorgängerin, der künf- Kirche, indem wir diesen Worten Jesu folgen. Nicht nur vor Ort, sondern seit vielen Jahren mittlerweile Aber Macht scheint bei Frauen einen negativen tigen Präsidentin der EU-Kommission, präsentier- auch in einer Welt, die für die einen wie abgespalten und fremd erscheint, für die anderen aber ganz Beigeschmack zu haben. Während Männer sich te. Frauenpower.“ selbstverständlich Teil ihres Alltags ist: die digitale Welt. gern mit ihr brüsten, offenbar dadurch für man- Wie nehmen wir als Frauen das wahr? Ich spü- che Frauen auch besonders attraktiv wirken, wird re meine eigene Ambivalenz. Einerseits denke ich: Dort ist „Kirche im Netz“ auf unterschiedlichste der Pfarrer und die Jugendmitarbeiterin in sozialen Frauen auf gewisse Weise unterstellt, sie verlören Das ist doch super! Andererseits: Warum tut ihr Arten und Formen bereits erlebbar, auch unsere Medien viel arbeitsintensives und öffentlichkeits- ihre Weiblichkeit, wenn sie Macht haben. Oder euch das an? Oder auch: Muss das sein, jetzt auch Evangelische Kirche im Burgenland: von der neuen wirksames Engagement zeigen. Denn so alltäglich verträgt die Definition von Macht nicht allzu viel Frauen zwischen all den militärischen Zeremoni- Homepage der Pfarrgemeinde Kukmirn bis zu den wie der Briefverkehr, die Gemeindezeitung und der Weiblichkeit? Unvergessen ist die Aufregung, als en? Ist das Fortschritt? YouTube-Gottesdiensten aus Oberwart, von den seelsorgliche Anruf sind, so alltäglich und gefragt Kanzlerin Angela Merkel einmal tief dekolletiert Und was ist mit den Machomännern, die die Facebook- und Instagram-Accounts der Evangeli- sind mittlerweile die verschiedenen Äquivalente zu den Bayreuther Festspielen kam. Seitdem ist Welt – inklusive Frauen, machen wir uns nichts schen Jugend Burgenland bis hin zum Minecraft- im digitalen Bereich. Und es geht noch weiter. sie kleidungsmäßig absolut zurückgenommen: vor – neuerdings wieder wählenswert zu finden Gottesdienst in Pöttelsdorf und meinen eigenen Digitale Sakramente, Abendmahl und sogar Tau- Schwarze Hose, farbiger Blazer. Über ihre Kleidung scheint: Donald Trump, Boris Johnson, Bibi Neta- Seelsorgegesprächen über E-Mail und diverse Mes- fe, gespendet im Video-Konferenz-Gottesdienst wird nicht mehr geredet, sie ist wie die Kleidung nyahu, Victor Orban, Wladimir Putin? Zeigt das senger-Dienste. und der mächtigen Männer, pragmatisch, auswechsel- nicht, dass sich so gut wie gar nichts ändert? In ei- „Kirche im Netz“ und digitale Arbeit in Pfarrge- erlebt bar. nem Telefonat mit Konstantin Wecker habe ich das meinden gab es schon lange vor Corona, trotzdem in der Heute haben viele wohl auch Angst vor Macht, kürzlich so gesagt. Er antwortete: „Margot! Das ist haben sie in diesen letzten Monaten gerade durch digita- weil sie leicht zu Hassobjekten werden. Der Pegi- die Kontaktbeschränkungen und das Aussetzen len Ge- Foto: Iris Haidvogel doch bloß das letzte Aufbäumen des Patriarchats!“ dagründer Lutz Bachmann erklärte, bei der von Hoffen wir es mal, kann ich nur sagen. der Gottesdienste vor Ort an Bedeutung gewon- mein- Greta Thunberg initiierten Friday For Future Kam- In den Kirchen der Welt ist es bleibend schwie- nen. schaft, pagne gehe es um „krude Theorien einer geistes- rig. Gut, in der EKD und auch hier bei Ihnen in Und gleichzeitig ist die „Kirche im Netz“ auch werden behinderten Kröte“ . Donald Trump diffamiert im Österreich ist die Pfarrerin vor Ort Realität gewor- neu hinterfragt worden. Während die Notwen- bereits Präsidentenamt öffentlich Frauen, indem er er- den. Ordinierte Frauen können verheiratet sein digkeit einer evangelisch geprägten Präsenz in sowohl klärte, er könne jeder Frau einfach so zwischen oder allein leben. In den meisten Landeskirchen digitalen und sozialen Medien kaum mehr je- prak- die Beine fassen. Kommissionspräsidentin Ursula bei uns können auch homosexuell liebende Paare mand abstreitet, wird das Wer?, Was? und Wie? tiziert von der Leyen wurde beim Pressetermin anlässlich im Pfarrhaus leben. diskutiert. Braucht es tatsächlich so etwas wie als auch eines offiziellen Besuches von Präsident Erdogan Insgesamt aber bleibt das Erscheinungsbild der „Sinnfluencer*innen“ – also Menschen, die in so- kontro- nicht auf den Stuhl neben ihm, sondern auf das Kirchen wie der Religionen insgesamt männlich zialen Medien bewusst (und zum Teil auch kirch- vers diskutiert. Vielleicht nicht bei Ihnen im Ort, seitliche Sofa platziert – ein Affront, den Ratsprä- geprägt. Patriarchen und Priester, Päpste und Ima- lich beauftragt) christliche Inhalte verbreiten? aber – und das macht die digitale Welt ja gerade sident Charles Michel schlicht akzeptierte. Frauen me, Rabbiner und Mönche dominieren die öffentli- Muss jede Pfarrgemeinde einen YouTube-Account aus – gleich „nebenan“. Digitales Abendmahl – in öffentlichen Ämtern werden auf niedrigstem chen Bilder von Religion. Frauen stehen für die, die haben? Und was darf – auch im Namen der Evan- geht das überhaupt? Ist das noch schriftgemäß? Niveau mit sexuellen Anspielungen belästigt. Ich hingebungsvoll den Glauben leben und feiern. Das gelischen Kirche in Österreich –verbreitet werden? Wie feiert man Abendmahl ganz allein vorm Com- bewundere, wie diese Frauen das aushalten. muss sich ändern! Wie wichtig ist Qualität – gerade angesichts allge- puter? Wer heute Macht hat, setzt sich nicht nur sach- Aber es geht ja beim Thema Frauen und Macht genwärtiger scharf gestochener Videos und Fotos? Wieder viele Fragen. Und statt einer Antwort ei- licher Kritik aus, sondern auch Häme, Spott, Pöbe- in der Kirche wahrhaftig nicht nur um Ordinierte. Mehr Fragen als Antworten. ne Einladung: Kommen Sie doch einfach „vorbei“ lei, Hetze und sogar Bedrohung. Davor schrecken Wie alle Kirchen der Welt werden auch unsere von Und eine Feststellung: „Die Krise ist kein Ort für und feiern sie mit. Gelegenheiten gibt es in der viele zurück. Das ist in der Konsequenz eine hef- Ehrenamtlichen getragen, die in der großen Mehr- Wachstumsfantasien“, sagt der Deutsche Tobias Weite des Internets unzählige. Eine Initiative der tige Herausforderung für unsere demokratischen zahl Frauen sind. Und allzu oft haben sie das Ge- Sauer. Er ist der Gründer eines digitalen ökumeni- Evangelischen Kirche in Österreich soll dieses Hin- Staaten. fühl, gern gebraucht zu werden, aber ungern ihre schen Netzwerks (@ruach.jetzt-Netzwerk*). Also eingehen nun ermöglichen, begleiten und fördern: Andererseits: Macht wollen, sie als erstrebens- Meinung einbringen zu können. O wer davon träumt, in den Weiten des World-Wide- der Innovationsfond Digitale Kirche, der Projekte wert empfinden, ist inzwischen auch zur Norma- Web die Kirche zu neuen digitalen Höhenflügen zu in diesem Bereich aktiv finanziert. Die Förderbe- lität geworden für Frauen in vielen Ländern. Als bewegen, wird vielleicht enttäuscht werden. Was dingungen finden sich, wie könnte es anders sein, Annegret Kramp-Karrenbauer Verteidigungsminis- aber nicht heißt, dass es uns egal sein kann, ob digital unter: https://evang.at/projekte/digitalekir- terin wurde und sowohl Kanzlerin Merkel als auch die Homepage der Pfarrgemeinde aktuell ist oder che/. O 12 evang@bgld evang@bgld 13
Ökumene Burgenland Ein Dach für Kroatien Landauf, landab im Jubiläumsjahr! von Manfred Koch und Christa Grabenhofer von Christa Grabenhofer Das schwere Erdbeben nach nach Kroatien gebracht worden bauweise werden im Burgenland 100 Jahre – da lässt sich schon haltig in die Zukunft zu blicken“ sind oder die historische Gebäu- Weihnachten und mehr als 300 sind, oder in Hotelzimmern, die hergestellt. Ein Haus kostet ca. etwas zeigen in einem Land wie – auch das ein formuliertes An- de in den Blickpunkt rücken. Nachbeben in der Gespanschaft die Regierung im ganzen Land € 100.000,- dem Burgenland, das in seiner liegen! Vom Naturpark am Dreiländer Sisak-Moslavina und auch in der zur Verfügung gestellt hat. Geschichte eine große Aufhol- Ein besonderes „Schman- eck im Süden bis nach Kittsee, Hauptstadt Zagreb in Kroatien Auf Initiative von Diözesanbi- In ökumenischer Verbunden- jagd zu bewältigen hatte! kerl“ sind die vielen Seiten ei- von der Ruine am Tabor bis zum haben Familienhäuser, Schulen, schof Ägidius J. Zsifkovics sollen heit haben wir ebenfalls eine Im Vergleich zu den anderen ner Online-Ausstellung, die mit Leuchtturm in Podersdorf reicht Spitäler und Kirchen zerstört. in den kommenden Wochen und Spendenaktion in unseren Pfarr- Bundesländern fehlte vor 100 Fotos gefüllt sind, die von den der Bogen. Dazu passend hat Auch noch Wochen nach dem Monaten Einfamilienhäuser in gemeinden ins Leben gerufen Jahren einiges, wie zum Bei- Menschen im Land hochgeladen der Tourismus Burgenland soge- verheerenden Unglück waren der Banovina, der in Kroatien am und um Unterstützung gebeten, spiel eine Landeshauptstadt werden, Fotos, die Jahrzehnte nannte Fotopunkte – Instagram Seismologen, Geologen und Sta- stärksten betroffenen Region, damit wir auch von evangeli- mit einem Regierungsgebäude, alt und daher ein besonderes Points – entwickelt und stellt an scher Seite einen Beitrag leisten Ämter, Behörden, wissenschaft- Fotodokument sind, und ande- 100 Orten große Fotorahmen konnten. Mit den Beträgen aus liche Einrichtungen, Schulen, re, die bis in die jüngste Gegen- auf, um die schönsten Plätze unseren Gemeinden und einer Straßen! wart führen. Da kann man den und Panoramablicke ins Be- Großspende ist nicht nur das ge- Wandel im Land hautnah sehen: wusstsein zu rücken. Über eine lungen, sondern es konnte sogar Die große Jubiläumsausstel- die alten Häuser, die Pferdefuhr- App kann man dann diese Fotos ein ganzes Haus finanziert wer- lung, die am 15. August in der werke, die Kleidung, und immer personalisiert verschicken. den! Vielen herzlichen Dank für renovierten Burg Schlaining er- wieder Gruppen von Menschen, diesen Akt von Barmherzigkeit öffnet wird, trägt den Titel „Wir die etwas feiern, wie die Einwei- Großen Anklang hat die Aus- für notleidende Familien nach sind 100. Burgenland schreibt hung eines Denkmals; Sportler, schreibung für Projekte ge- einer verheerenden Naturkatas- Volkstän- funden. Nach verschiedenen trophe! zer und vie- Kategorien konnten Projekte les mehr. eingereicht werden, die sich mit Beim ersten Transport wa- Diese On- dem Burgenland befassen. Iden- ren Bischof Ägidius Zsifkovics line-Aus- tität, Geschichte, Gegenwart, und Superintendentialkuratorin stellung Zukunft und gesellschaftlicher Christa Grabenhofer in der Halle umfasst Zusammenhang, das war die der Firma Holzbau Gollubics in bereits vie- Klammer für diese Projektideen. Eisenstadt vor Ort, um die zwei le Seiten Weit über 200 diesbezügliche Foto: Burg Schlaining riesigen LKWs mit Gebet und Se- und ist wei- Förderansuchen wurden dazu Superintendentialkuratorin Christa Grabenhofer, Franz Gollubics und Diözesanbischof gen auf die Reise zu schicken. O terhin of- von einzelnen, von politischen Ägidius Zsifkovics beim Verladen eines Hauses für Kroatien fen, damit Gemeinden, von Vereinen, von man Fotos, Kirchen, von Schulen gestellt. tiker damit beschäftigt, das Aus- errichtet werden: 85 Quadrat- Geschichte“. Und diese Ge- Postkarten, Filme oder Briefe Viele Kulturprojekte, viele Pub- maß der Katastrophe in Zahlen meter große Häuser in Holzbau- schichte hat sich enorm entwi- aus dem Privatbesitz hochladen likationen sind neu entstanden zu fassen. Man weiß von knapp weise für sechs- bis achtköpfige ckelt. kann. Es ist ein Mittel, um sehr und haben ein großes kreatives 50.000 Objekten, die in der Ba- Familien, die auf Bauflächen ste- viele Menschen Teil einer Ge- Potenzial sichtbar gemacht. novina – die Region rund um hen, die vom Staat zur Verfü- In kurzen Schlagworten wird samtidee werden zu lassen. Das ist neben historischen, die Städte Petrinja und Sisak – gung gestellt werden und die le- es auf der offiziellen Website politischen und wirtschaftli- betroffen sind. Mehr als 7.500 galisiert sind. Zudem kooperiert umrissen: „Ein Bundesland, ein Zahlreiche Sendungen im ORF chen Belangen etwas, das die Familien, alte Menschen und die Diözese Eisenstadt auch mit Jahrhundert, ein Miteinander“ Burgenland beleuchten nicht nur Entwicklung und Öffnung des Kranke sind demzufolge ohne der Stadt Zagreb. Hier sollen – große Worte, um sich mit Ge- die Geschichte, sondern zeigen Landes in vielerlei Hinsicht zeigt Obdach, leben in Notschlafstel- ebenfalls Häuser für Familien schichte und Identität auseinan- vor allem die vielen Plätze, die und dabei die Vergangenheit len, in Wohncontainern, die im entstehen, die ihr gesamtes Hab derzusetzen. „Das Bewusstsein es wert sind, einer breiten Öf- in einem großen Kontext ein- Zuge erster Nothilfemaßnahmen und Gut verloren haben. und die Wahrnehmung für die fentlichkeit vorgestellt zu wer- schließt. O auch über die Caritas Österreich Die Fertigteile in Holzmassiv- Gegenwart schärfen und nach- den, die touristisch interessant 14 evang@bgld evang@bgld 15
Diakonie Diakonie Diakonie Oberschützen – Hauskrankenpflege und Ta- gesstätte Demenz (im) Zentrum DIZ Oberwart: Langeweile? Foto: DIZ Pinkafeld Wenn wir über die aktuellen Anforderungen in der Hauskrankenpflege berichten wollen, dann Demenz ist eine der häufigsten Ursachen für Nicht bei uns. kommen wir am Thema Pandemie nicht vorbei. Hy- Pflegebedürftigkeit im höheren Alter. giene- und Sicherheitsmaßnahmen bezüglich Co- Da ältere Menschen immer mehr Wert auf ein Die ersten warmen Sonnenstrahlen wurden ge- rona-Virus bestimmen derzeit unseren Alltag. Die den Onlinegottesdienst aus der Evangelischen Kir- selbstbestimmtes, individuell gestaltetes Leben nutzt, um Frühlingsboten in Körbchen zu pflanzen erste Hürde ist zwar geschafft, alle impfbereiten che in Oberwart mit. O legen, wird sich künftig der Schwerpunkt von der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind geimpft. Pflege auf stationären Einrichtungen in andere Trotzdem sind die regelmäßigen Testungen und Wohnformen verlagern. das Tragen von Maske und Schutzkleidung weiter- DIZ Gols: Mosaik Aus diesem Grund gewinnen neue Betreuungs- hin aufrecht und erschweren unsere Arbeit. Dazu konzepte zunehmend an Bedeutung. kommen der Aufwand und die Kosten für Mate- Die neue sozialpsychiatrische Wohngemein- rialbeschaffung, Verwaltung und Umsetzung. Wir schaft MOSAIK ist fertig! tun unser Möglichstes, alle Schutzmaßnehmen ge- Endlich konnten wir den Betrieb in der Unteren Hauptstraße 110 im Frühling 2021 aufnehmen. Foto: Diakonie Südburgenland BewohnerInnen und MitarbeiterInnen freuen sich gleichermaßen über den neuen Komfort und Foto: Diakonie Hauskrankenpflege Oberschützen die angenehme Atmosphäre. oder eine Bewegungseinheit zu vollziehen. Auch die Bastelgruppe hat das schöne Wetter genutzt und die Terrasse kurzerhand in eine Werkstatt So sieht der tägliche Arbeitsbeginn im Pflegeberuf aus: Foto: DIZ Gols Seit Oktober 2017 werden in unserer diako- Testen, Testen, Testen ... nischen Einrichtung „Demenz (im) Zentrum“, 24 Menschen mit demenziellen Erkrankungen in wissenhaft einzuhalten und hoffen natürlich, auch zwei Wohngemeinschaften betreut. Das Wohnge- im Interesse der von uns betreuten Personen, dass Foto: Diakonie Südburgenland meinschaftsmodell orientiert sich an einer nor- möglichst bald der einigermaßen „normale“ Alltag malen Wohnumgebung. Durch die Beteiligung der wieder einkehrt und dass die soziale Isolation, die Mieter*innen an alltäglichen Aufgaben werden in- ältere, alleinstehende Personen besonders hart dividuelle Ressourcen und Fähigkeiten besonders trifft, ein Ende hat. O gefördert. Es ist 24-Stunden eine Betreuung für Anneliese Heidinger die Mieter*innen anwesend. Foto: DIZ Gols umfunktioniert. Auch schlechtes Wetter kann im Es stehen, wie zu Hause, verschiedene Aktivi- Haus die Stimmung nicht trüben, denn mit viel Gottesdienste und Gebets- täten am Programm (spazieren gehen, fernsehen, Elan wird zu Stimmungsmusik getrommelt. Handarbeiten, Ruhepausen, Musik hören, Spielen Nach langer Pause, wo der Gottesdienst nur on- runden ... etc.). Durch diese neue Form der Betreuung in fa- line mitgefeiert werden konnte, ist es jetzt endlich Die neuen Räumlichkeiten bieten Platz für ein miliärer Atmosphäre verbessert sich die Lebens- wieder möglich, unter besonderen Sicherheitsvor- ... in unseren Diakoniezentren finden, unter Ein- breitgefächertes Angebot. In der Werkstätte zei- qualität der Betroffenen nachhaltig. O kehrungen Gottesdienste und Abendmahl tatsäch- haltung größter Vorsichtsmaßnahmen, seit April gen die KlientInnen bereits ihr handwerkliches Ge- lich live miteinander zu feiern. O 2021 wieder regelmäßig statt. Über weite Strecken schick. Den Garten und die Außenanlagen gestal- Kerstin Nemeth der Pandemie feierten unsere Bewohner*innen ten sie mit viel Kreativität und Fleiß. O Margit Nemeth Fernsehgottesdienste bzw. mit großer Freude auch K arin Gross-Wasserscheid 16 evang@bgld evang@bgld 17
Aus den Gemeinden Concentrum Aufstehen, mitgehen, Neues entdecken. Erlebnisweg … ein Projekt der Evangelischen Kirche in der Region Oberwart. CONCENTRUM „Gemeinsam heiße Eisen anpacken!“ Von Jasmin Hatzl von Gerhard Harkam In meiner Funktion als Kin- zum Erfahrungen Sammeln an- der- und Jugendreferentin hat regen, haben wir zuerst vor al- mir das letzte Jahr gezeigt, dass lem an ein Projekt gemeinsam Zuerst ein Rückblick Veranstaltungen nach der Sommerpause unsere Kreativität gefragt ist, mit unseren Konfirmand*innen Am 8. April 2021 haben wir in der evangelischen Zu den beiden folgenden Veranstaltungen laden gedacht. Kirche Oberwart ein „Abendgebet für die Erde“ ab- wir herzlich ein: Aufstehen, mitgehen, Neues gehalten. Die Ansprache hielt Frau Mag.a Gudrun 1. EUROPÄISCHE TAGE DER JÜDISCHEN KUL- entdecken. Kramer vom Österreichischen Studienzentrum für TUR, Sonntag, 5. September 2021, 17.00 Uhr Wir laden ein: zu inspirieren- Frieden und Konfliktlösung in Stadtschlaining, die Seit 22 Jahren finden europaweit Veranstaltun- den Erlebnissen, zu erfrischen- auf die derzeit laufende internationale Kampagne gen zum „Europäischen Tag der jüdischen Kultur“ Foto: Tanja Sielemann den Erfahrungen und vor allem „Heimatland Erde“ (www.homelandearth.com) Be- statt. Auch im Burgenland wurden in diesem Rah- zu einer kleinen Auszeit in der zug nahm. men die Geschichte, Traditionen und Bräuche des Natur. Und wir haben den 65. Geburtstag von Super- europäischen Judentums in eine breite Öffentlich- Jede*r soll erfahren, wie wert- intendent Mag. Manfred Koch mit einer berühren- keit getragen. In Stadtschlaining laden wir unter voll die Welt ist, die Gott er- evangelischen Kirche: Evang. den Video-Rede des seinerzeitigen Mitinitiators dem Gesamt-Thema „Dialog“ gemeinsam mit der schaffen hat. Pfarrgemeinden A.B. Holzschlag des CONCENTRUMs, Prof. Dr. Thomas Macho aus Burgenländischen Forschungsgesellschaft zur Teil- Die kleinen Übungen laden lie- / Großpetersdorf / Oberschüt- Berlin, gefeiert. nahme herzlich ein. Nähere Informationen folgen bevoll ein, sich bewusst auf den zen / Oberwart mit Kemeten / Am 25. Mai 2021 lud das CONCENTRUM zu ei- auf unserer Webseite https://concentrum.word- Weg zu machen, zu beobachten, nem Abend mit der aus dem Südburgenland stam- press.com/ und unter http://www.forschungsge- zu schauen, ja, zu erfühlen, was menden Historikerin Ursula Mindler-Steiner, die sellschaft.at/edjc/ wir auf unserem Weg alles ent- am Institut für Geschichte der Karl-Franzens-Uni- 2. Studienfahrt nach Graz am Freitag, 1. Okto- decken können, sich darüber zu versität in Graz und an der Andrássy Universität ber 2021, 8.00 – 19.00 Uhr freuen, wenn jemand unseren Budapest lehrt. Inhalt des Vortrags war das Ge- Wir widmen uns zunächst in der evangelischen Weg kreuzt und sich dessen be- denkjahr „100 Jahre Burgenland. 1921-2021“. Die- Heilandskirche am Kaiser-Josef-Platz drei gro- wusst zu sein, dass wir Fußab- ses Jubiläum verweist uns auf die großen Themen ßen Themen: 1. Wie geht eine Pfarrgemeinde mit drücke hinterlassen. menschlichen Zusammenlebens: Woraus beziehen Symbolen der Erinnerung an Krieg und Gefallene Gottesdienst zu feiern, auf wir unsere Identität und unseren Selbstwert – als um? 2. Wie können zwischen Religionen und da- Burgenländer*innen und als Nation? mit auch zwischen Kulturen tragfähige Brücken entstehen? 3. Was hindert und was fördert dieses wenn es um Gemeindearbeit interreligiöse und interkulturelle Miteinander? innerhalb der Pfarrgemeinden Gesprächspartner hierfür sind der evang. Pfarrer geht. Matthias Weigold MTh, als Angehöriger der mus- Bereits im Jänner haben wir limischen Glaubensgemeinschaft Dr. Bassem Asker uns gefragt, was wir tun kön- Rechnitz / Stadtschlaining. und für den Bereich Interreligiöses Lernen Mag. nen, wenn der nächste Lock- Gerne verborgen die genann- Dr. Markus Ladstätter (röm.-kath.). down droht. Foto: Jasmin Hatzl ten Pfarrgemeinden ihre Erleb- Am Nachmittag besuchen wir die römisch- Wie kann Kirche zur Gemein- niswege gegen eine Spende von katholische Andrä-Kirche, die als City-Church für de kommen, wenn die Gemein- € 250,- ab Herbst 2021 für Ihre kirchliche Kunst und Multikulturelles steht. Pasto- de nicht in die Kirche kommen Gemeinde. O ralassistentin, Mag.a Waltraud Hamah Said-Hödl, kann? diese besondere Art und Weise, wird uns Aufschlussreiches dazu präsentieren. Ei- Foto: Sieglinder Pfänder So ist die Idee für den Erleb- möchte ich Ihnen und Ihren Fa- Jasmin Hatzl ne Stadtrundfahrt mit dem Schwerpunkt „Private nisweg für die ganze Familie milien gerne ans Herz legen. istKinder- und Jugendreferentin der und öffentliche Religion“ und ein Kurzbesuch bei entstanden. In folgenden Pfarrgemein- Evangelischen Pfarrgemeinden A.B. einer der Orthodoxen Pfarren runden diesen Stu- Bei der Ausarbeitung der Ta- den finden Sie aktuell den Oberwart und Oberschützen dientag ab. Nähere Informationen folgen: https:// feln, die zum Nachdenken und Einstiegspfad direkt bei der Das CONCENTRUM-Team concentrum.wordpress.com/ O 18 evang@bgld evang@bgld 19
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