Mitteilungen Mitgliederzeitschrift der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland e.V - Evangelische Frauenhilfe im Rheinland

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Mitteilungen Mitgliederzeitschrift der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland e.V - Evangelische Frauenhilfe im Rheinland
Ausgabe 1/2019 – Heft Nummer 85

      Mitteilungen
      Mitgliederzeitschrift der
      Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland e.V.

                                   MUT zum
                                  AUFBRUCH
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Mitteilungen Mitgliederzeitschrift der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland e.V - Evangelische Frauenhilfe im Rheinland
Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,
Die Frühlings-Ausgabe unserer „Mit-                          „Ganz oft beginnt der Mut mit der Wut
teilungen“ berichtet über mutige Auf-                      ich ereifere mich endlich über die Willkür
brüche und Veränderungen, über                               ich füttere den Hunger nicht mehr mit
                                                                           Weggucken
persönliche Erfahrungen, über ermu-
                                                           ich lüge mir nichts mehr in die Tasche (...)
tigende Anregungen und über „Story-
                                                             Ganz oft beginnt der Mut mit der Wut
telling“ als neue Methode der Trauma-
                                                              und sie wird Kraft von tief innen (...).“
bewältigung.                                                  (aus: „Mutanfall“ von Christina Brudereck)

Die Gesellschaft verändert sich, man-                      Was gibt uns Kraft und Hoffnung?
ches verunsichert oder macht Angst.                        Dazu erfahren Sie Aktuelles aus dem
Was bedeutet das für uns persönlich                        Landesverband, den Einrichtungen
und für die kirchliche Arbeit? Was                         und Regionen. Das Redaktionsteam
wollen wir tun? Was wollen wir lassen                      wünscht Ihnen Mut zum Aufbruch!
oder verändern? Es ist Zeit für Unter-
                                                                                Christine Kucharski
brechungen. Es ist Zeit für Aufbrüche
                                                                               Referentin für
und Fragen. Es ist Zeit, nicht wegzu-                                          Öffentlichkeitsarbeit
schauen, sondern deutlich Position zu                                          Evangelische Frauenhilfe
                                                                               im Rheinland e.V.
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Impressum                                        Inhaltsverzeichnis
Mitteilungen Nr. 85/ April 2019 der Evang.
Frauenhilfe im Rheinland e. V. (EFHiR)           Andacht                                                       4
Auflage: 18.000 Exemplare                         Thema „Mut zum Aufbruch“
Herausgeberin: Ev. Frauenhilfe im Rhein-
land e. V., Ellesdorfer Str. 52, 53179 Bonn,    • Aufbruch bedeutet Mut zum Leben
Tel: 0228 9541 117, E-Mail: oeffentlichkeit@      Wandel und Veränderungen aktiv mitgestalten               6
frauenhilfe-rheinland.de, www.frauenhilfe-
                                                • Storytelling: Aufbruch zu neuen Erfahrungen               8
rheinland.de;
V.i.S.d.P.: Dagmar Müller, Leitende Pfarrerin   • Das eigene Älterwerden gestalten                         10
Redaktion: Christine Kucharski, Simone          • SÜDWIND oder: Mut zum Aufbruch durch
Pfitzner, Renate Schulz, Katrin Weber
                                                  anderes Wirtschaften                                     12
Gestaltung: Christine Kucharski
Anzeigen: Media Marketing Meckenheim            • Mut zum Aufbruch - Persönliche Erfahrungen               14
Druck: DCM, Meckenheim
Quellennachweise: Titelbild: © MissSuss/
                                                 Neu: Rubrik MUT-MENSCH                                    16
pixabay.com; Themenmotive S. 6-15:               Landesverband                                             18
Krokusse: Rainer Sturm/ pixelio.de; Denk-
                                                 Aus den Regionen                                          23
mal: Kerstin Nimmerrichter/ pixelio.de;
Do it now: Maklay62/ pixabay.com;                Dünenklinik                                               26
Plastikmüll: Felix Paulin/ nabu.de; Fridays      Veranstaltungen                                           27
for Future: Marlin Helene/ flickr.com;
MUT-MENSCH-Button: EFHiR                         Rätsel + Literaturtipps                                   30
Nächste Ausgabe: Oktober 2019                    Gratulationen                                             32

                                                                                                           3
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Andacht

Auferstehung ins Leben
„Als aber der Sabbat vorüber war           mer Tod am Kreuz hatte ihrer beider
und der erste Tag der Woche an-            Leben aus der Bahn geworfen. Wie
brach, kamen Maria Magdalena               sollten sie weiterleben? Und nun das:
und die andere Maria, um nach              Am Grab angekommen müssen sie
dem Grab zu sehen. Und siehe,              erfahren: Er ist nicht hier! Das Grab
es geschah ein großes Erdbeben.            leer! Das konnte und durfte nicht sein.
Denn ein Engel des Herrn kam               Damit war ihnen doch der Ort genom-
vom Himmel herab, trat hinzu               men, zu dem sie gehen konnten, wo sie
und wälzte den Stein weg und               ihrer Trauer ungehemmt und ungestört
setzte sich darauf… Aber der               nachgehen und wo sie ihren Erinne-
Engel sprach zu den Frauen:                rungen nachhängen konnten.
Fürchtet euch nicht! Ich weiß,             Dass ihnen - und nicht nur ihnen - ein
dass ihr Jesus, den Gekreuzigten,          außerordentliches Geschenk gemacht
sucht. Er ist nicht hier; er ist auf-      wurde mit dieser Botschaft, das zu
erstanden, wie er gesagt hat. … Er         begreifen, wird seine Zeit gebraucht
ist auferstanden von den Toten.            haben.
Und siehe, er geht vor euch hin
nach Galiläa; da werdet ihr ihn            Was wäre aus den Frauen geworden,
sehen. … Und sie gingen eilends            wenn das Grab nicht leer gewesen,
weg vom Grab mit Furcht und                Jesus nicht auferstanden wäre, sie
großer Freude und liefen, um es            regelmäßig zum Grab gegangen wären?
seinen Jüngern zu verkündigen.“            Das Grab wäre leicht zur Pilger- gar
(Mt 28, 1-8)                               Heldengedenkstätte geworden. In der
                                           Vergangenheit verhaftet hätten sie un-
Maria Magdalena und Maria, die Mut-        tauglich werden können für das Leben
ter Jesu, waren auf dem Weg zum Grab       in der Gegenwart. Der Stein, der das
des Freundes bzw. des Sohnes. Nach-        Grab verschlossen hat, hätte sich auf
dem alles vorüber war, wollten sie nach    sie gelegt. Eine Auferstehung ins Leben
dem Rechten sehen. Vor allem wollten       wurde ihnen geschenkt. Sie wurden
sie ihm, Jesus, nahe sein. Ihre Traurig-   wieder geboren aus ihrer Verzweiflung
keit und Verzweiflung waren groß. Ein      und Ohnmacht. Der Tod behält nicht
Leben ohne Jesus konnten und wollten       das letzte Wort. Die Geschichte des
sie sich nicht vorstellen. Seine Gegner,   Mensch gewordenen Gottes ist nicht
die seine Botschaft bekämpft und nur       zu Ende – ganz im Gegenteil. Es gibt
Hohn und Spott für ihn übriggehabt         eine Alternative zu einer Welt, die von
hatten, hatten gesiegt. Jesu gewaltsa-     Todesmächten beherrscht wird: von

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Andacht

finanzieller  Ausbeutung,
von Krieg, Leben auf Kos-
ten von anderen, von Ter-
ror. Der Auferstandene hat
sie überwunden und macht
Mut und befreit Menschen
bis heute zum Aufstand
gegen Ungerechtigkeit und
Gewalt, gegen die Todes-
mächte.

Und siehe, er geht vor
euch hin nach Gali-                                                    © pixabay.com
läa; da werdet ihr ihn
sehen. Galiläa steht für den norma-         mit ihnen das Leben von Menschen,
len Alltag von Menschen mit allem,          von Geflüchteten, von Menschen mit
was dazu gehört: Freude, Leid, Hoff-        Behinderungen, von Obdachlosen.
nung,    Resignation,     Verzweiflung,     Der Glaube an den auferstandenen
Angst - aus welchen Gründen auch            Christus erwartet Aufbruch aus Resi-
immer. Als Menschen, die sich zu            gnation und Verzweiflung, Antworten
dem gekreuzigten und auferstandenen         in Wort und Tat auf das Leid und die
Christus bekennen und aus diesem            Not von Menschen. Wir sind zur Nach-
Bekenntnis heraus leben, wird uns           folge gerufen, dazu beizutragen, dass
Christus in diesen Menschen begeg-          die Finsternis nicht so dunkel bleibt
nen. „Was ihr getan habt, einer mei-        und dass Steine beiseite geräumt wer-
ner geringsten Schwestern und einem         den. Auch wir brauchen unsere Zeit
meiner geringsten Brüder – das habt         wie die Frauen immer wieder neu, um
ihr mir getan.“ (Mt 25, 40b)                zu begreifen, was uns hier infolge von
                                            Ostern zugemutet und zugetraut wird.
Und nicht nur das: In dieser Gemein-        Wenn wir es dann erfasst haben, dann
schaft der Solidarität und des mitein-      können wir fröhlich mit einstimmen in
ander Unterwegsseins kann die Hoff-         den Osterjubel.
nung, dass Leid und Tod eben nicht
das letzte Wort bleiben müssen, immer                       Susanne Kahl-Passoth
wieder neu erfahren werden. Wie nötig                       Vorsitzende Evangelische
                                                            Frauen in Deutschland,
das ist, zeigen uns die täglichen Schlag-
                                                            Stellv. Vorsitzende
zeilen. Rassismus, Rechtspopulismus                         Deutscher Frauenrat
drohen unsere Werte zu zerstören und

                                                                                  5
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Thema

Aufbruch bedeutet Mut zum Leben
Wandel und Veränderungen aktiv mitgestalten

Beim Blick ins Land, in die Gesell-            in neue Zeiten. Und Gleiches gilt für
schaft, in die Welt erscheint es so, als ob    Gesellschaften und Staaten.
viele wie Oskar Matzerath, der Prota-          Sich dem Aufbruch zu verweigern,
gonist aus dem Roman „Blechtrommel“            scheint dem zu entsprechen, was Oskar
von Günter Grass, das ewige Kind blei-         Matzerath in dem Roman tut: sich zu
ben wollen - ganz Ich-bezogen. Bedürf-         verweigern, erwachsen zu werden und
nisse, Wünsche, Träume haben sich              Verantwortung zu übernehmen. Oder
über Nacht zu erfüllen. Was zählt, ist         noch mal anders gesagt: Veränderun-
die eigene Meinung, die eigene Ansicht,        gen zu verweigern heißt, Leben zu ver-
der eigene Standpunkt, sonst nichts.           weigern!
„America first“ ist da nur ein Beispiel
unter vielen. Größere Zusammenhänge
werden ausgeblendet oder negiert,
Schuld sind immer die anderen, mich
sieht sowieso keine*r, für alle wird
gesorgt, nur nicht für mich. Selbstkri-
tik, Hinterfragen von Sachverhalten
                                              © fancycrave1/ pixabay

oder Meinungsbildung im wörtlichen
Sinne sind gerade mega out.
Sicher: Wandel und Veränderungen
können Ängste erzeugen, aber wenn sie
strategisch dafür benutzt werden, dann
ist wohl etwas faul im Staate…, dann           Sicher, wir leben in einer Zeit der star-
sollte vielleicht doch mal ein Stopp-          ken Wandlungen (immer schneller
signal gesetzt und eine Atempause ein-         werdende Technisierung, Digitalisie-
gelegt werden, damit Hirn und Herz             rung, Globalisierung…), aber selbstkri-
wieder in die Lage versetzt werden zu          tisch könnte in den Blick kommen, dass
agieren.                                       die Menschheit am Fortschritt nicht
                                               ganz unbeteiligt war: immer schnel-
Wandel und Veränderungen sind von              ler, immer höher, immer weiter, immer
Anbeginn bis in alle Ewigkeiten Schöp-         optimaler. Auch früher gab es Zeiten
fungsrealität und somit auch mensch-           radikaler Veränderungen, wie zum Bei-
liche Realität: Ich bleibe nicht Kind,         spiel die Zeit der Reformation oder der
sondern werde erwachsen und schließ-           Industrialisierung, und auch die sind
lich alt - steter Wandel, steter Aufbruch      überlebt worden.

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Thema

Dennoch haben viele das angstma-           Sie sind reichlich verwirrt und rufen:
chende Gefühl, dass nichts mehr so ist,    Aber das sind ja die gleichen Fragen
wie es gestern noch war - trotz völliger   wie in der letzten Klausur! - Nach einer
Verweigerung jeglicher Veränderung.        kurzen Pause erhalten sie die Antwort:
Dies kann bei den einen zur Depressi-      Stimmt, aber die Antworten haben sich
on führen, bei den anderen zur Aggres-     geändert!
sion, aber es führt weder zu Entspan-
nung noch zu Glück und Zufriedenheit.      Übertragen auf die Aufgabe, den gesell-
                                           schaftlichen Wandel zu gestalten, stel-
Was hindert daran, den Aufbruch in         len sich doch auch immer wieder die
eine andere Zeit zu wagen? Was könnte      gleichen Fragen: Wie wollen wir leben?
auf diesem Weg Hilfe und Unterstüt-        Wie sieht Solidarität, Nächstenliebe,
zung sein?                                 Diakonie aus? Wie schaffen wir es, die
„Ohne Wandel weder Zukunft noch            gesellschaftlichen Lasten gerecht zu
Vergangenheit!“ stand an einer Häu-        verteilen? Was heißt Menschenwürde?
serwand. Diese Perspektive, dass es        Was ist ein Existenzminimum? Wie
ohne Wandel keine Zukunft und keine        sieht die Balance zwischen Individu-
Vergangenheit gibt, sondern nur das        um und Gemeinschaft aus? Wie sorgen
monotone JETZT, kann wachrütteln.          wir für die Schwachen? Wie leben wir
Einmal aufgerüttelt, kann die Erkennt-     generationsübergreifend? Was ist dem/
nis von Darwin entlasten, dass weder       der Einzelnen auch für das Ganze zu-
die stärkste noch die intelligenteste      zumuten? … - Aber die Antworten
Spezies überlebt, sondern die anpas-       ändern sich und müssen immer wieder
sungsfähigste. Wenn also das auf Wan-      neu gefunden werden.
del ausgerichtete Schöpfungsprinzip
Akzeptanz erfährt, dann geht es nicht      Darüber müssen wir ALLE ins
(!!!) um Höchstleistung, wohl aber um      Gespräch kommen, Meinungen und
Beteiligung, Engagement und Verant-        Standpunkte austauschen, aufeinan-
wortung.                                   der hören und neue Meinungen bilden.
                                           Dann wird der unvermeidliche Wandel
Um sich mutig dem Wandel und der           zu unserem Aufbruch.
Veränderung zu stellen, um diese
aktiv mitzugestalten – um aufbrechen
zu können, braucht es vielleicht noch                       Simone Pfitzner
einen Impuls wie diese kleine Anek-                         Redaktionsteam,
dote:                                                       Mitglied im Verwaltungs-
                                                            rat der Evangelischen
Den Studierenden werden die Unterla-                        Frauenhilfe im Rheinland
gen für die Abschlussklausur ausgeteilt.

                                                                                 7
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Thema

Storytelling: Aufbruch zu neuen Erfahrungen
Eine Seminarreise auf die Philippinen

Im November 2018 hatte ich die groß-       ketings, in der Psychologie und Trau-
artige Chance, als Referentin der          matologie, aber auch bei Friedenspro-
Frauenhilfe an einem internationalen       zessen und in der Überwindung bzw.
Frauenseminar im philippinischen Bu-       Aufarbeitung von Konflikten, wie z.B.
lacan teilzunehmen. Dieses Seminar         Bürgerkriege und Genozide.
für Frauen, die in den Mitgliedskir-
chen leitende, gestaltende Positionen
und Ämter innehaben (Leadership-
Training), wurde von der VEM (Ver-
einigte Evangelische Mission) und der
Vereinigten Kirche Christi in den Phi-
lippinen (UCCP) durchgeführt. Es war
eine besondere Chance zu einem inten-
                                                                           © Pupak
siven Austausch mit Frauen aus Afrika,
Asien und Europa, die in ihren Kirchen     Prof. Al Fuertes (Prof. für Traumatolo-
etwas bewegen möchten. Elf Frauen          gie in Washington) führte uns in diese
aus unterschiedlichen Kulturen und         spezielle Methode der Traumabe-
Lebenszusammenhängen - aus Tan-            wältigung ein. Er wird seit Jahren
sania, der Demokratischen Republik         von Regierungen in Krisenherde geru-
Kongo, Südafrika, Indonesien, den          fen, um mit der Methode „Storytelling“
Philippinen und Deutschland- trafen        den Verständigungs- und Friedens-
sich zu dem Thema „Kraftvolle Frauen       prozess zu begleiten. Er berichtete von
- Frauen und ihre Stimme“                  seinen Erfahrungen in Ruanda, den
                                           Fidschi-Inseln und den Salomonen.
In diesem Seminar ging es besonders        Die Referentinnen Prof. Pastorin Jane
um die Methode „Storytelling“,             Montenegro und Valerina Palomo (Kir-
was wörtlich übersetzt „Geschichten        chenleitung der UCCP) erzählten ihre
erzählen“ heißt, aber vielleicht besser    persönlichen Erfahrungen aus dem
mit „Erfahrungen teilen“ wiedergege-       Kriegsgebiet Mindanao (Philippinen).
ben wird. Eine (oder einer) erzählt, die   Sie alle machten deutlich, wie heilsam,
anderen hören zu - aktiv, einfühlsam       kraftvoll und transformativ „Geschich-
und verstehend.                            ten erzählen“ sein kann und aber auch,
„Storytelling“ wird in ganz verschiede-    wie wichtig klare Gruppenregeln sind,
nen Bereichen eingesetzt wird - in der     da das Erzählen der eigenen Lebens-
Wirtschaft zur Verbesserung des Mar-       geschichte auch verwundbar macht.

  8
Mitteilungen Mitgliederzeitschrift der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland e.V - Evangelische Frauenhilfe im Rheinland
Thema

„Storytelling“ kann befreien, zusam-        • Warum erzählen so oft Männer die
menführen, heilen, neue Wege aufzei-          Geschichte von Frauen?
gen, egal wie alt eine Geschichte ist.      • Viele Frauen verharren im Schweigen.
Die Geschichten erzählen etwas über         • Frauen sollen Schreiberinnen und
uns, unsere Lebenszusammenhänge,              Erzählerinnen ihrer Geschichte sein.
unsere Kultur und Herausforderungen.        • Frauen müssen erzählen und
Die Geschichten können, gemalt, ge-           demonstrieren, damit sie gehört
tanzt, erzählt, dargestellt, vorgespielt,     werden.
gesungen, geschwiegen, beweint, gezit-      • Viele Frauen denken, dass ihre
tert, gelacht werden. Jede ist ihre eige-     Geschichte nicht wichtig ist; viel
ne Autorin und findet die Ausdrucks-          zu klein ist.
form, die zu ihrer Geschichte passt.
Als Teilnehmerinnen dieses Seminars         Auch viele Frauenhilfe-Frauen denken,
haben wir mit viel Vertrauen und In-        dass ihre Geschichte, ihr Tun und ihre
tensität die unterschiedlichsten For-       Erfahrung viel zu klein und unbedeu-
men des „Geschichtenerzählens“ aus-         tend seien, als dass ihnen irgendwer
probiert. Gemeinsam haben wir unsere        Aufmerksamkeit schenken könnte.
Geschichten und Gefühle geteilt und         Durch das Seminar auf den Philippi-
viel voneinander erfahren.                  nen ist mir deutlich geworden, dass
                                            keine Geschichte zu unbedeutend ist,
                                            als dass sie nicht erzählt werden sollte.
                                            Nur so kann sich die Welt verändern.

                                            Und deshalb freue ich mich darauf, mit
                                            Ihnen zusammen die kleinen, verän-
                                            dernden Geschichten von (Frauenhilfe)
                                            Frauen zu heben, indem wir anfangen,
                                            die eigenen Geschichten zu erzählen -
                                  © Pupak
                                            kraftvoll und laut.
Ich habe gelernt, „Storytelling“ ist eine
ständige Bewegung. Die Geschichten          Für Terminabsprachen zu Studienta-
sind ein Katalysator von Veränderung.       gen stehe ich gerne zur Verfügung.

                                                              Iris Pupak
Einige Fragestellungen und Gedanken
                                                              Regional- und Welt-
von Prof. Al Fuertes sind mir beson-                          gebetstagsreferentin,
ders in Erinnerung geblieben:                                 Evangelische Frauenhilfe
                                                              im Rheinland
 • Viele Männer geben die Geschichte
   anderen in den Mund.

                                                                                   9
Mitteilungen Mitgliederzeitschrift der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland e.V - Evangelische Frauenhilfe im Rheinland
Thema

Das eigene Älterwerden gestalten
Mut zum Aufbruch - Patientenverfügung für das Leben

„Alt werden will jeder, aber niemand        ten und Beschwernissen zu entdecken.
will alt sein“, so bringt es der Volks-     Dazu brauchen wir Gottvertrauen, aber
mund auf den Punkt. In den letzten 100      auch Phantasie und Mut.
Jahren hat sich die Lebenserwartung
in unserem Land nahezu verdoppelt.          Viele Menschen haben für gesundheit-
Dennoch haben viele Menschen Angst          liche Notsituationen und ihr Lebens-
vor dem Älterwerden, denn das Alter         ende Vorkehrungen getroffen und
bringt besondere Herausforderungen          schriftlich eine Patientenverfügung
mit sich: vom Berufsleben Abschied          formuliert. Sie haben sich darüber
nehmen, das eigene Leben neu gestal-        Gedanken gemacht, wie ihr Sterben
ten und mit Sinn füllen und oftmals         gestaltet sein soll, welche Hilfen sie
auch mit der Einschränkung der eige-        wünschen und welche Maßnahmen
nen Leistungsfähigkeit und gesund-          unterlassen werden sollen. Über das
heitlichen Beschwerden fertig werden.       Leben und seine Gestaltung im Alter
                                            machen sich hingegen viele Menschen
„Alt sein ist ein herrliches Ding, wenn     weniger intensiv konkrete Gedanken.
man nicht verlernt hat, was anfangen        Dabei ist es lohnend, diese Lebensphase
heißt“, so formuliert Martin Buber. Wer     nicht nur als ein notwendiges Übel
auf gute Weise alt werden will, braucht     hinzunehmen, sondern ihre Chancen
immer wieder Mut zum Aufbruch und           bewusst zu nutzen.
zum Neuanfang.
Als Gott Abram dazu aufrief, seine an-      Bei einem Frauentag zum Thema
gestammte Heimat zu verlassen und in        „Die Würde des Alter(n)s – eine
ein Land aufzubrechen, das er selbst        Lebensphase entdecken“ im Kir-
                                            chenkreis Lennep hatten die Teil-
ihm zeigen würde, war der Erzvater 75
                                            nehmerinnen die Möglichkeit, ein
Jahre alt (Gen 12, 1-4), und auch seine
                                            persönliches Buch zu ihren Wün-
Frau Sarai wird bereits in die Jahre
                                            schen und Vorstellungen ihres
gekommen sein. Beide vertrauten auf
                                            Lebens im Alter zu gestalten.
den Segen Gottes und machten sich auf
den Weg. Das wird bis heute von ihnen       Denkanstöße boten folgende Fragen:
erzählt. Vielleicht ist es mit dem Älter-   • Worauf freue ich mich am meisten,
werden so ähnlich wie mit Sarais und          wenn ich an die Lebensphase des
Abrams Reise in die von Gott verhei-          Alters denke?
ßene Zukunft. Es gilt, eine unbekannte      • Welchen Ballast möchte ich gerne
Lebensphase mit all ihren Möglichkei-         abwerfen?

 10
Thema

• Gibt es jemanden, der mir ein Vor-         • Was denken meine engsten Angehö-
  bild im Altwerden sein kann?                 rigen wohl darüber, was für mich die
• Was soll mir in meinem Alter auf             wichtigste Aufgabe im Blick auf mein
  keinen Fall passieren? Was macht             Älterwerden ist?
  meine Angst davor kleiner?                 • Angenommen, ich müsste in ein
• Gibt es etwas, das fest zu mir gehört        Pflegeheim. Woran merke ich, dass
  und das ich unbedingt in die Phase           ich gut aufgehoben bin?
  des Alters mitnehmen möchte?               • Was gibt mir im Blick auf mein
• Was kann ich in der Lebensphase              Älterwerden Mut und Vertrauen?
  des Alters einbringen in meine             • Gibt es ein Wort aus der Bibel, das
  Familie, in meinen Freundeskreis,            mich in der Lebensphase des Alters
  in die Nachbarschaft, in die Kirche,         begleiten soll?
  in die Gesellschaft?
• Was möchte ich unbedingt noch ler-         Wichtig war den Frauen besonders der
  nen, ausprobieren oder entdecken?          Austausch, denn: älter wird man nicht
                                             allein! Wie Sarai und Abram haben
                                             sie in der Vergangenheit einen großen
                                             Schatz an Lebens- und Glaubenser-
                                             fahrung erworben, aus dem es nun zu
                                             schöpfen gilt!

                                             „Ich blicke nun gelassener auf das
                             © pixabay.com   Älterwerden“, sagte eine Teilnehmerin
• Von wem wünsche ich mir, dass er sich      des Frauentages. „Ich habe nun weni-
  in meinem Alter um mich kümmert?           ger Angst!“. Vielleicht lag das auch
• Wenn ich einen hohen Geburtstag            daran, dass wir alle an diesem Tag eine
  feiere: Wie sieht die Party aus?           Ahnung davon erhielten, was Sarai und
• Was möchte ich im Blick auf mein           Abram bei ihrem Aufbruch zugesagt
  Alter in Ordnung bringen?                  wurde: Dass es geschehen kann, dass
• Gibt es einen Kontakt, den ich im          wir auch im Alter ein Segen sind, und
  Alter neu suchen, wieder beleben           dass Gottes Segen uns verheißen ist auf
  oder intensiver gestalten möchte?          dem Weg in jedes unbekannte Land.
• Wen oder was möchte ich auch im
  Alter nicht vergessen, weil ich mich                        Christiane Böcker
  dankbar daran erinnere?                                     Pfarrerin, Seelsorge in der
                                                              Evangelischen Stiftung
• Was ist die wichtigste, schönste und
                                                              Tannenhof
  schwierigste Aufgabe für mein Älter-
  werden? Wer kann mir dabei helfen?

                                                                                     11
Thema

SÜDWIND oder:
Mut zum Aufbruch durch anderes Wirtschaften

„Morgen wird es der Südwind                So lebt fast die Hälfte der Weltbevölke-
der Gerechtigkeit und der Befrei-          rung von unter fünf Euro am Tag. Hier-
ung sein, der die Unterdrückten            für sind ungerechte wirtschaftliche und
aus ihren Ketten löst.“ Mit diesen         politische Strukturen verantwortlich.
Worten inspirierte der US-ame-             SÜDWIND weist immer wieder nach,
rikanische Theologe Jim Wallis             dass insbesondere die Politik und die
Christinnen und Christen aus               Wirtschaft, aber auch Verbraucherin-
fünf Konfessionen dazu, eben               nen und Verbraucher, eine Mitverant-
dieser SÜDWIND zu sein.                    wortung für diese Missstände haben.

Heute, 29 Jahre nach dieser Rede –         Entlang vieler Lieferketten von Pro-
gehalten bei der Ökumenischen Welt-        dukten, die den deutschen Markt er-
versammlung in Seoul 1990 –, zählt         reichen, werden Menschen-, Umwelt-
der SÜDWIND e.V. - Institut für Öko-       und Arbeitsrechte verletzt, doch nur
nomie und Ökumene - mit Sitz in Bonn       bei einigen wird dies auch bekannt.
570 Mitglieder, davon über 100 Institu-    So gelangte beispielsweise die Textil-
tionen wie Kirchenkreise und Kirchen-      industrie im April 2013 in die Schlag-
gemeinden.                                 zeilen, nachdem in Bangladesch das
                                           Fabrikgebäude Rana Plaza eingestürzt
Das Institut tritt seit der Gründung       war. Tausende Menschen wurden ge-
dafür ein, wirtschaftliche, soziale und    tötet oder verletzt. Für die Einhal-
ökologische Gerechtigkeit weltweit         tung der Arbeits-, Umwelt- und Men-
durchzusetzen. SÜDWIND deckt un-           schenrechte gibt es momentan für die
gerechte Strukturen auf, macht diese       Wirtschaft nur freiwillige Richtlinien.
öffentlich, bietet Handlungsalternati-     SÜDWIND setzt sich dafür ein, dass
ven und will so zu Veränderungen bei-      sich das ändert und die Wirtschaft zu-
tragen.                                    künftig rechtlich bindend dafür sorgen
                                           muss, dass diese Rechte eingehalten
Vor allem im globalen Süden leiden viele   werden – und zwar entlang der kom-
Menschen unter den Auswirkungen            pletten Lieferkette. Um das zu errei-
des weltweiten Wirtschaftssystems.         chen, ist aber auch ein Umdenken in
Es gibt einen direkten Zusammenhang        der Politik erforderlich, die wir dazu
zwischen dem Reichtum einiger weni-        auffordern, sich aktiv um ein solches
ger und der Armut vieler Menschen.         Abkommen zu bemühen.

 12
Thema

Gleichzeitig möchten wir die
Verbraucherinnen und Ver-
braucher informieren und
ermutigen, bewusst zu kon-
sumieren.

Ein Schwerpunkt unserer
Arbeit liegt auf der (wirt-
schaftlichen) Stellung von
Frauen. Durch die ge-
                                                             Foto © Christoph Krackhardt
schlechtsspezifische Arbeits-
teilung sind Frauen weltweit von den       sich gegen Armut und Ungleichheit
negativen Folgen der Globalisierung        einzusetzen. Wir bieten einen Einblick
besonders betroffen, genauso wie von       in aktuelle Forschungsergebnisse und
den negativen Folgen des Klimawan-         berichten über die Arbeit von SÜD-
dels oder von Armut allgemein. Dies        WIND mit zusätzlichen Hintergrund-
zeigt sich hauptsächlich bei der sozi-     informationen.
al ungeschützten Arbeit im Dienst-
leistungsbereich und in arbeitsinten-      Wir leben von der Unterstützung un-
siven Industrien. Teil dieser Diskri-      serer Mitglieder und Förderer. Setzen
minierung ist auch, dass Frauen oft        Sie sich mit SÜDWIND für wirtschaft-
schlechtere Möglichkeiten zur Partizi-     liche, soziale und ökologische Gerech-
pation haben, also weniger gut Verän-      tigkeit weltweit ein. Wir möchten un-
derungen vorantreiben können.              abhängig bleiben, auch unbequeme
                                           Fragen stellen und nicht nur einfache
Wir setzen uns für die Aufhebung der       Antworten geben.
Diskriminierung von Frauen in der
Arbeitswelt ein, aber auch für eine        Besuchen Sie uns vom 19. - 22. Juni
faire Wirtschaft generell. Die aktuells-   auf dem evangelischen Kirchentag in
ten SÜDWIND Publikationen beschäf-         Dortmund oder informieren Sie sich
tigen sich mit Kautschuk, Palmöl, den      auf unserer Website: www.suedwind-
Arbeitsbedingungen beim Baumwoll-          institut.de.
anbau, beim Kakaoanbau oder bei der
Produktion von Schuhen oder Handys.                        Nathalie Grychtol
                                                           Öffentlichkeitsarbeit
                                                           und Fundraising,
Über unsere Veröffentlichungen erhal-
                                                           SÜDWIND e.V. - Institut
ten Sie Anregungen dazu, was Sie selbst                    für Ökonomie und
im alltäglichen Leben tun können, um                       Ökumene

                                                                                   13
Thema

Mut zum Aufbruch - Persönliche Erfahrungen
In unserem Alltag gibt es immer wieder Situationen, in denen wir Mut zum Auf-
bruch brauchen. Egal ob in unserem persönlichen Leben, in unseren Gemeinden
oder in unseren Frauenhilfen, immer wieder gilt es, Neues zu entdecken, aus fest-
gefahrenen Strukturen oder einengenden Gewohnheiten aufzubrechen und auch
mal abseits der abgetretenen Pfade zu gehen. Drei Frauen haben in ganz unter-
schiedlicher Weise „Mut zum Aufbruch“ gezeigt.

                             ss
      nts tehen  dadurch, da )             „Der Rhein ist meine Heimat und ich
Wege e                      fka
                t. (Franz Ka               möchte den ganzen Fluss kennenler-
   man sie geh                             nen. Wo er ankommt und wo er her-
                    Mut braucht man,       kommt.“
wenn man wie Edith alleine Rei-
sen nach Indien, Israel, Nepal oder        Auch die 84-jährige Katja hat noch
Marokko unternimmt und dieses              einmal mutig einen Aufbruch ge-
Jahr sogar an einem Wüstentreck            wagt. 32 Jahre lebt sie in ihrer kleinen
teilnimmt. Sie lernt viele wunderbare      Erdgeschoss-Mietwohnung. Doch die
Menschen kennen, die in Armut, aber        Wohnsituation änderte sich: Die Toch-
in Zufriedenheit und glücklich mit ih-     ter zog aus, die Nachbarn wechselten,
ren Familien zusammen leben, sie lässt     die Neuen
sich auf andere Sitten und Bräuche ein,    wurden       Alle Träume kö
                                                                          nnen wahr
exotisches Essen. „Obwohl ich auch         immer       w  erden, wenn wir
                                                       haben, ihnen          den Mut
schon einmal schwer während eines          anony-                         zu folgen.
                                                       (Walt Disney)
Auslandsaufenthalts erkrankte, so bin      mer, das
ich beseelt, wenn ich nach Hause kom-      Umfeld
me und zehre noch lange von den guten      änderte sich stark und sie fühlte sich
Erfahrungen und Erinnerungen. Ich          schon lange nicht mehr wohl.
bin dankbar für den Luxus in unserem       Beim Kirchenfrühstück lernte sie Ver-
Land, aber ich weiß, dass man auch mit     mieter von Sozialwohnungen kennen
wenig glücklich sein kann.“                und sie zeigte Interesse an einer Woh-
                                           nung. Viele ihrer Bekannten verstan-
Mut zum Aufbruch, den Mut, Neues zu        den sie nicht. „Wie kannst du in deinem
wagen, zeigte auch Carla, die alleine      Alter noch umziehen? So was macht
mit dem Fahrrad und leichtem Gepäck        man doch nicht mehr.“ Warum nicht?
den Rhein flussaufwärts von den Nie-       Nach zwei Jahren wurde ihr eine klei-
derlanden bis zum Rheinfall radelt.        ne Wohnung in einem Haus mit Auf-

  14
Thema

                                            Anzeige
zug, Hausmeister, sauberem Innenhof
angeboten. „Angucken kann man sich
die Wohnung ja mal“, meinte Katja.
Auch ihre Kinder waren begeistert
von der Lage. Die Kirche ist fußläufig
zu erreichen, eine Bushaltestelle liegt
vor der Tür, das Fahrrad kann in einer
Garage abgestellt werden, keine Kehr-
woche, kein Schneeschippen mehr,
keine Tonnen raus stellen, alles prima.

            Mut tut gut!
                                                              GELD
Aber nun begannen die schweren Tage
                                                              MACHT
des Packens. „Was nehme ich mit, was
braucht man noch unbedingt, von was
kann ich mich trennen, was kann ich
                                                              NICHT
entsorgen, was können andere noch
brauchen, wer kann helfen, wo brauche                         GLÜCKLICH.
                                                              GUTES GELD
ich professionelle Hilfe?“
Drei Monate später fand der Umzug
statt. Nun wohnt sie in der neuen Woh-
nung und ist glücklich über die Ruhe,
die schöne Aussicht ins Grüne und die
freundlichen Nachbarn. Und sie ist
                                                              SCHON.
                                                              GUTESGELD.DE
stolz, dass sie Mut bewiesen hat. Sie
vertraut auf Gott, dass sie noch einige
gute Jahre dort erleben darf. Sie hat
liebe Freunde, die ihr beistanden, hal-
fen, Mut zusprachen. „Ich freue mich
auf die Zukunft. Ich bin stolz, den Um-
zug gut organisiert zu haben. Ich habe                        Informieren Sie sich beim
                                                              Westdeutschen Förderkreis von
Hilfe angenommen und viele hilfsbe-                           Oikocredit in Bonn I 0228 6880280
                                                              www.westdeutsch.oikocredit.de
                                           © Opmeer Reports

reite Menschen um mich gehabt. Jetzt
                                                              NACHHALTIGE GELDANLAGE SEIT 1975.
fühle ich mich richtig wohl.“ Vergnügt,
erlöst, befreit.
                           Renate Schulz

                                                                                                  15
MUT-MENSCH

NEU: Rubrik zu unserer Aktion MUT-MENSCH
Habt Mut, als Christ*innen Position zu beziehen

                                                   Der Button „MUT-MENSCH“ zeigt:
                                                   Wir sind bereit zum Dialog. Wir wol-
                                                   len anderen zuhören und mit ihnen
                                                   diskutieren - und das mit Achtung und
                                                   Respekt. Als Christ*innen sind wir
                                                   aufgefordert, Verantwortung zu über-
                                                   nehmen und für eine demokratische,
                                                   offene, verantwortungsbewusste, sich
                                                   für die Schwachen einsetzende und
„Mutmenschen“ auf der Landessynode 2019 © privat
                                                   vielfältige Gesellschaft einzutreten.
Die Aktion MUT-MENSCH der Evan-
gelischen Frauenhilfe im Rheinland                 Suchen Sie sich Mitmachende und set-
ruft Christinnen und Christen dazu                 zen Sie sich ein ...
auf, Position zu beziehen.                         ... gegen Frauenfeindlichkeit und
                                                   kämpfen Sie z.B. für eine ausreichende
Wir wollen dazu ermutigen, im Alltag               Finanzierung von Frauenhäusern,
nicht wegzuschauen, sondern sich mit               ... für die Bewahrung der Schöpfung
den gesellschaftlichen Veränderungen               und lassen Sie z.B. einen ungenutzten
und Problemen unserer Zeit auseinan-               Grünstreifen zum Freiraum für
derzusetzen. Wir wollen nicht denen                Insekten werden oder machen Sie
das Feld überlassen, die mit ausgren-              eine Aktion „frei von Plastik“,
zenden Worten Misstrauen und Angst                 ... für demokratische Strukturen und
schüren. Wir brauchen phantasievolle,              fordern Sie Gleichheit und Freiheit als
mutige Lösungsansätze, die zu einer                Prinzipien eines guten Lebens für alle.
angstfreien Gesellschaft beitragen.                Haben Sie Mut, Position zu beziehen!

                    Bestellen Sie unseren Flyer und      Hinweis auf FUNDUS 1/2019
                    den Button „MUT-MENSCH“:             (Arbeitshilfe für Gruppen)
                    Tel.: 0228 9541 123                  im Mai 2019
                    E-Mail: marion.ludwig@
                          frauenhilfe-rheinland.de       Der FUNDUS enthält didak-
                                                         tisches Material für eine
                    Einzelpreis: 1,oo € / Stück
                                                         Gruppenstunde zum Thema
                    Ab 10 Stück: 0,80 € / Stück
                                                         „Leben braucht Mut!“.
                    Ab 50 Stück: 0,60 € / Stück

 16
„OMAS GEGEN RECHTS“ ist eine zivilgesellschaft-
liche überparteiliche Initiative, die sich in den poli-
tischen Diskurs einmischen will. Ältere Frauen, sog.
Omas, erheben ihre Stimme zu den Problemen und
Fragen der heutigen Zeit. Es geht um die Erhaltung der
parlamentarischen Demokratie in einem gemeinsamen
Europa, um den Einsatz für die gleichen Rechte, um
soziale Standards, um den Respekt und die Achtung
gegenüber anderen Mitbürgerinnen und Mitbürgern
unabhängig von ihrer Religion und ethnischer Zugehö-
rigkeit u.v.m. - Die ältere Frau als öffentliche politische
Kraft ist nicht in unserem Bewusstsein gespeichert.
Deshalb müssen Frauen öffentlich auftreten, nicht als             © omasgegenrechts.at

Einzelperson, sondern als Gruppe, die auffällt. (https://omasgegenrechts.at)

                                               „Paint-back“ nennt Ibo Omari sei-
                                               ne Aktion in Berlin, mit der er gegen
                                               Hakenkreuz-Schmierereien und Nazi-
                                               parolen auf Häuserwänden, in Unter-
                                               führungen, an Parkmauern vorgeht.
                       © fridaysforfuture.de   Ibo will sich die Welt nicht mit Zeichen
Die Klimastreik-Bewegung „Fridays              der Angst vermiesen lassen. Deshalb
for Future“ wurde durch die 16-jähri-          greift er selbst zur Farbe, zu viel Farbe,
ge schwedische Schülerin Greta Thun-
berg initiiert. Im August 2018 hat sie
                                                     Leute mit Mut
                                                                    un
zum ersten Mal vor dem schwedischen                   den anderen Le d Charakter sind
                                                                     ute
Reichstag für Klimaschutz demon-                       unheimlich. (H n immer sehr
striert. Ihrem Protest haben sich inzwi-
                                                                     ermann Hesse)
schen weltweit Tausende Schüler*innen
angeschlossen. Statt in die Schule zu          zu bunter Farbe. Und aus dem Haken-
gehen, demonstrieren sie freitags vor          kreuz wird plötzlich ein Kleeblatt oder
den Parlamenten: „Wir sind laut - weil         ein Zauberwürfel oder ein Blumen-
ihr uns unsere Zukunft klaut.“ Sie             garten. Inzwischen hat er andere da-
protestieren, dass Politiker*innen zu          mit angesteckt! Eine ganze Crew aus
wenig tun, um die Klimakrise abzu-             Jugendlichen und Kiezsprayern geht
wenden, und erheben ihre Stimme für            seither mit überraschenden Motiven
die Bewahrung der Schöpfung und die            und Humor gegen die alten Angst-Zei-
Zukunft unserer Erde.                          chen vor. (Ute Niehammer, SWR3)

                                                                                     17
Landesverband

 Eine Reise um die Welt
 Weltgebetstag: Lieder und Projekte
                                                              Frauen und Mädchen stärken - Diskri-
                                                              minierung überwinden - Geschlech-
                                                              tergerechtigkeit fordern!

                                                              Erfahren Sie von den WGT-Projektre-
                                                              ferentinnen, wie sich christliche Frau-
© bea-nyga.de

                                                              en beim Weltgebetstag über Konfessi-
                                                              ons- und Ländergrenzen hinweg dafür
                                                              engagieren, dass Frauen und Mädchen
                                                              überall auf der Welt in Frieden, Ge-
 Die Evangelische Frauenhilfe im                              rechtigkeit und Würde leben können.
 Rheinland lädt ein zu einer Reise um
 die Welt - mit Weltgebetstags-Liedern                        Weltgebetstagsprojekte ...
 und -Projekten.                                                 … sind Ausdruck gelebter Solidarität
 Singen Sie zusammen mit der Musi-                               unter Frauen weltweit („informiert
 kerin Bea Nyga alte und neue Welt-                              beten - betend handeln“).
 gebetstagslieder, und lassen Sie sich von                       … setzen an den Wurzeln von
 der Idee der weltweiten Verbundenheit                           Ausbeutung, Unterdrückung und
 und Solidarität begeistern, die christ-                         Benachteiligung von Frauen an.
 liche Frauen in mehr als 120 Ländern
                                                                 … stärken die politischen, wirt-
  der Welt verbindet.
                                                                 schaftlichen und sozialen Rechte von
                Samstag, 11. Mai 2019                            Frauen und Mädchen.
                11:00 Uhr - 17:00 Uhr
                                                              Herzliche Einladung zu diesem Tag!
                Kreuzkirche
                Kaiserplatz 1, 53113 Bonn                     Anmeldung bei:
                Kosten: 10 Euro                               Iris Pupak, Tel.: 0228 9541 120, E-Mail:
                (Mittagspause: Selbstverpflegung)             iris.pupak@frauenhilfe-rheinland.de

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                einmal tief Luft holen
                und das Leben wieder einatmen   Die Evang. Müttergenesung in Württemberg
                                                unterstützt Sie dabei. Mehr Infos unter:
                                                www.muettergenesung-kur.de

            18
Landesverband

Frauenhilfe-Aktionstag 2019 - Frieden finden
                     Die Sehnsucht nach      Dazu greifen wir das Friedenswort
                     Frieden treibt uns      der Evangelischen Kirche im Rhein-
                     um, ebenso wie die      land auf, gehen biblischen Texten über
                     Hoffnung auf eine       „Friedensstifterinnen“ auf die Spur
                     neue Welt, in der       und zeigen anhand der Ausstellung
                     Frieden und Ge-         „Ohne Frauen - Keinen Frieden“ wie
                     rechtigkeit   herr-     wichtig es ist, Frauen an der weltwei-
                     schen. Unsere Rea-      ten Friedensarbeit zu beteiligen. In ei-
lität sieht allerdings anders aus.           nem Anspiel stellen wir Ihnen die erste
Der Aktionstag „Frieden finden“              Friedensnobelpreisträgerin Bertha von
am 29. Mai 2019 ermutigt dazu, sich          Suttner vor und die Forderungen der
zusammenzuschließen und mitein-              Den Haager Frauen-Friedenskonferenz
ander Schritte auf dem Weg des Frie-         1915. Gespannt sein dürfen Sie auch auf
dens zu gehen. Als Christ*innen sind         die Ausführungen zu „Ho‘oponopono“ -
wir aufgefordert, unsere Komfortzone         einem alten hawaiianischen Versöh-
zu verlassen und Verantwortung zu            nungsritual. - Machen Sie mit!
übernehmen. Wir wollen nicht nur vom
Frieden reden, sondern gemeinsam             Die Arbeitshilfe Aktionstag 2019 können
mit Ihnen Ideen entwickeln und Wege          Sie bei uns bestellen (Preis: 6 € / 4 € Mit-
finden, wo und wie wir uns für Frieden       glieder). Sie steht auch zum Download
und Gerechtigkeit einsetzen können.          auf www.frauenhilfe-rheinland.de.

Mehr Frauen in die Parlamente
Die Evangelische Frauenhilfe im Rheinland unterstützt den
                                                                                          © frauenrat.de

Aufruf des Deutschen Frauenrates

Am 19. Januar 1919 konnten Frauen in         letzten Wahlen zu-
Deutschland zum ersten Mal wählen            rückgegangen. Im Deutschen Bundes-
und gewählt werden. Heute, 100 Jahre         tag sind seit der letzten Wahl mit 30,9 %
später, müssen wir feststellen, dass die     so wenig Frauen vertreten wie zuletzt
tatsächliche Gleichstellung von Frauen       1998. -> Das wollen wir nicht länger
und Männern in unserer Gesellschaft          hinnehmen - wir streiten gemeinsam
trotz vieler Fortschritte immer noch         für Parität in den Parlamenten.
nicht erreicht ist – auch nicht in Politik   Unterstützen Sie den Aufruf mit Ihrer
und Parlamenten. In fast allen Parla-        Unterschrift. Weitere Informationen:
menten ist der Frauenanteil bei den          www.mehrfrauenindieparlamente.de

                                                                                     19
Landesverband

Aufruf zur Beteiligung an der Europawahl
                     Mut zum Auf-          Recht, zum ersten Mal an demokrati-
                     bruch - auch          schen Wahlen teilnehmen zu dürfen.
                     die Europäische       Nutzen Sie bei der Wahl zum Euro-
                     Einigung war ein      päischen Parlament am 26. Mai 2019
Aufbruch nach dem Zweiten Weltkrieg.       Ihr Stimmrecht und gestalten Sie die
Sie brachte Versöhnung zwischen Fein-      künftige Richtung der Europapolitik
den und wurde weltweit zu einem            mit. In ganz Europa haben rechtsex-
Friedensprojekt mit Vorbildcharakter.      treme und rechtspopulistische Parteien
Heute brauchen wir dringender denn         Aufwind. Umso wichtiger ist es, dass
je eine Europäische Union, die für Frie-   Sie mit Ihrer Stimme diejenigen Par-
den und Menschenrechte eintritt.           teien stärken, die für die freiheitliche
                                           demokratische Grundordnung eintre-
Gehen Sie zur Wahl! Vor 100 Jahren         ten und sich für Frauenrechte, Frieden
erkämpften Frauen in Deutschland das       und Menschrechte stark machen.

Der Umbau im Haus der Frauenhilfe geht voran

                                                                      Fotos © EFHiR

 20
Landesverband

Oasentag 2019 - Bücher erzählen vom Leben
Am 21. September                                               poetischen Texten mit-
lädt die Evangelische                                          gestaltet. Verschiedene
Frauenhilfe im Rhein-                                          Workshops bieten am
land zum vierten Mal                                           Nachmittag Gelegenheit
zu einem Oasentag ein -                                        zum Austausch und zum
ein Tag zum Innehalten,                                        Gespräch.
der Freude machen und                                          Zum Abschluss erleben
Frauen stärken soll. In                                        Sie ein Konzert des
diesem Jahr findet der                                         Duos „2Flügel“ in der
Oasentag im Haus der                                           Bonner Kreuzkirche.
Ev. Kirche in Bonn                                             Herzliche Einladung!
statt und steht unter © christinabrudereck.de                Anmeldung:
dem Motto: „Bücher erzählen vom                 oasentag@frauenhilfe-rheinland.de
Leben“. Wir freuen uns auf die Theo-            Kosten für Oasentag (inkl. Verpflegung)
login und Schriftstellerin Christina            und Konzert „2Flügel“: 20 €
Brudereck, die diesen Tag mit ihren             Tageskasse: 25 €

 PROGRAMM                                       Konzert „2Flügel“
   10:00 Uhr:   Ankommen                        Christina Brudereck
   10:30 Uhr:   Offenes Singen                  liebt es, Geschich-
   11:00 Uhr:   Geistlicher Impuls              ten zu erzählen.
   11:30 Uhr:   Vortrag von                     Ben Seipel liebt
                                                Musik. Ein Abend
                Christina Brudereck
                                                mit „2Flügel“ ist
   12:30 Uhr:   Mein Lieblingsbuch
                                                kein Konzert, keine
   13:15 Uhr:   Mittagessen                                          Christina
                                                Lesung,sondern                 Bruderec
                                                                        & Ben Sei       k
   14:15 Uhr:   Workshops                       beides gleichzeitig.              pel
   16:00 Uhr:   Kaffeetrinken
   17:00 Uhr:   Konzert „2Flügel“               Termin: 21.09.2019, ab 17 Uhr
                                                Ort:    Kreuzkirche Bonn
 WORKSHOPS                                              (Kaiserplatz 1, 53113 Bonn)
 Autorinnenlesung | Erzählcafé |                Kosten: 15 € (Tageskasse: 17 €)
 Das Buch der Bücher: Bibel teilen |            Alle, die nur zum Konzert kommen
 Bible Art Journaling | Bibliolog |             möchten, erhalten die Karten bei
 Schreibwerkstatt | Lesezeichen
 gestalten |Bewegende Worte |
 Geschichten in der Stadt u.v.m.

                                                                                      21
Landesverband

 teraturtipp
                Einladung zu Regionalen Frauenkonferenzen
te Familienbande“
                Mit den Regionalen Frauenkonferen-
ebenen Verwandtschaftsbegriffe werden auf der rechten Seite ein-
              zen beginnen
kierten Buchstaben              wir
                    ergeben – neu    in diesem
                                  geordnet          Frühjahr
                                           – die Lösung,  die wie
 ist: „Nicht notwendigerweise verwandt, aber ich war Taufzeugin“.
              ein neues Format. Alle (!) interessier-
              ten Frauen sind zu einem offenen Aus-
Mutter (Langform)          __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __
              tausch über das Thema „Wo ist mein
Bruders                    __ __ __ __ __ __
              Ort in der Kirche?“ eingeladen.
er Mutter                        __ __ __ __ __

1) (Kurzform)                 __ __ __
               Der Nachmittag       beginnt mit einem
               offenen Gespräch zum
 er meines Bruders            __ __ __ __ __Kennenlernen,

               der offizielle __
                               Beginn
                                 __ __ __ ist
                                          __ eine Stunde                                             © EFHiR

               später. Es geht
n Eltern wie ich                 um
                              __ __    Frauenräume
                                    __ __ __ __           und       verorten? Welche spirituellen Räume
Tochter von 3) Frauenorte in__ der  Kirche,
                                 __ __ __ __ __die sich ver-        brauche ich? Welche Veränderungen
t und ist meine
               ändern.        __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __
                                                                    sind dafür notwendig?
               Welche Sehnsüchte und Visionen prä-                  Diese und andere Fragen stehen im
               gen mich heute? Wo und wie möchte                    Mittelpunkt des Tages. Wir freuen uns
               ich mich künftig in „meiner Kirche“                  auf anregende Gespräche.
 ösungswort per Post       Anzeige

2014 an:      Anzeigen
enhilfe im Rheinland,
                                                                    Termine
ße 52, 53179 Bonn                                                   Region Nord
  an oeffentlichkeit@
 and.de.
                                                                    Freitag, 17.05.2019, 16 - 20 Uhr
 tigen Einsendungen                                                 Ev. Gemeindehaus Mülheim-Saarn
Buch „Wie im richti-                                                Holunderstr. 5, 45481 Mülheim/ Ruhr
 ttina von Clausewitz.
                                                                    Anmeldung: sabine.richarz@
 els aus den Mitteilun-                                                        frauenhilfe-rheinland.de
ANNA
 rsula Westerhoff aus                                               Region Süd
                                                                    Freitag, 28.06.2019, 16 - 20 Uhr
                                                                    Paul-Schneider-Haus,
                                                                    Zeughausstraße 4, 55469 Simmern
                                                                    Anmeldung: iris.pupak@
                                                                                frauenhilfe-rheinland.de
                                                                    Region Mitte
                                                                    Freitag, 05.07.2019, 15 - 19 Uhr
                                                                    Evangelisches Gemeindezentrum
                                                                    Wittenbergstr. 4, 42651 Solingen-Ohligs
                                                                    Anmeldung: ulrike.schalenbach@
                                                                               frauenhilfe-rheinland.de

                 22
Region Nord

„Mutfrauen“ - in der Region Nord
Vergangenen Herbst hat die Evange-          „Auf einer Indienreise 1980 erlebten
lische Frauenhilfe im Rheinland die         wir viel Armut, konnten aber nicht
Aktion „MUT-MENSCH“ gestartet.              helfen. Als Pastor Dhairiyanathan uns
Wir wollen Menschen ermutigen, sich         um Hilfe bat, spürten wir Gottes Ruf.
zu engagieren und dieses Engagement         Auf den Bau einer kleinen Kirche folgte
durch das Tragen des Mut-Buttons            1991 die Unterstützung eines Schul-
sichtbar zu machen. Damit machen wir        projekts durch den Verkauf indischer
deutlich: Wir sind froh, in einer offe-     Handarbeiten, selbstgemachter Mar-
nen, demokratischen Gesellschaft zu         meladen sowie durch viele Spenden.
leben, und wir setzen uns dafür ein,        Ca. 500 Kinder besuchen mittlerwei-
dass dies so bleibt.                        le die Grundschule und viele Kinder,
                                            deren Eltern nicht lesen und schreiben
Auch bei uns in der Region Nord gibt es     können, haben erfolgreiche Berufe er-
solche „Mutfrauen“, die sich in Kir-        lernt. Aus dem Projekt ist eine offizielle
che und Gesellschaft einbringen. Stell-     Partnerschaft zwischen den Evangeli-
vertretend für die Vielen möchte ich        schen Gemeinden Düsseldorf-Garath
einige selbst zu Wort kommen lassen:        und Attur in Indien geworden.“
Anneliese Piorr (FH Hilden-Süd)
schreibt: „Neben vielen anderen Eh-
renämtern arbeite ich im ‚Café to meet‘
mit. Hier treffen sich Flüchtlinge zu Be-
gegnung und Austausch und erhalten
Hilfe zum Beispiel bei Hausaufgaben
und bei Ämter-Gängen.“                              1993 bis 1998 vier Klassen in einem Raum
Iris Pfeiffer (FH Altenessen) erzählt                                  © ev-kirche-garath.de

von ihrer Kollegin Iris Abel: „Sie ist      Mutgeschichten kann man nicht genug
sehr aktiv und kümmert sich mit einem       hören! Von weiteren „Mutfrauen“ erfah-
Team um die Kleiderkammer sowie um          ren Sie in den nächsten Mitteilungen.
das Frauenforum. Außerdem ist sie
                                                                Sabine Richarz
Mitglied im Presbyterium und im Aus-
                                                                Regionalreferentin,
schuss für Theologie und Gottesdienst.                          Evangelische Frauenhilfe
Die vielen Verpflichtungen nimmt sie                            im Rheinland
mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder
dem Fahrrad wahr.“
Tina Lenk (FH Garath) engagiert sich        Tel.: 0228 9541 122, E-Mail: sabine.
mit Fotos
     ihrem© EFHiR
              Mann Rolf in Südindien:       richarz@frauenhilfe-rheinland.de
                                                Fotos © EFHiR

                                                                                        23
Region Mitte

Mut zum Aufbruch - in der Region Mitte
Wer sagt, dass Frauenhilfe und Auf-       und führten zu folgendem Ergebnis:
bruch nicht zusammen passen? Es gibt      Die Leiterin vertritt die Gruppe zwar
überall Aufbrüche, zu denen es manch-     weiterhin nach außen, aber die weitere
mal natürlich auch Mut braucht. Dazu      Arbeit wird auf mehrere Schultern ver-
zwei Beispiele:                           teilt. Ein Team bereitet die Gruppen-
                                          stunden nun wechselseitig vor, je nach
Der Kreisverband Bonn-Sieg/Rhein-         eigener Zielsetzung und Begabung.
Voreifel plant zum Beispiel zurzeit das   Nach inzwischen drei Monaten sind die
Thema „Mut und Kraft“, wofür der          Frauen hoffnungsvoll, dass ihre Gruppe
Vorsitzenden Monika Lawrenz beson-        mit Gottes Segen noch möglichst lange
ders der Bibelvers Psalm 18,30 wichtig    weiterbestehen kann.
wurde: „Mit meinem Gott springe ich
über Mauern“. Ihre Lesetipps sind: un-    Wie man sieht, lohnt sich der Einsatz,
sere Andachten 2014 zum Thema „Auf-       und die Frauenhilfe zeigt ihre Stärken
brüche - Umbrüche - Lebensbrüche“,        im Miteinander! Zum Glück gibt es
Margot Käßmanns Buch „Sehnsucht           zum Auftanken der Kräfte auch im-
nach Leben“ oder das Buch „Ermutigung     mer wieder Ereignisse, die den Alltag
zum Leben“ von Christa Meves. Für         unterbrechen, wie zum Beispiel die
die Kreisverbands-Arbeit in Zukunft       WGT- und Advents-Studientage, Frau-
überlegt Lawrenz, dass man Frauen         enkirchentage, Pilgertage, oder auch
für ihre Aufgabenfelder in der Gemein-    den WGT-Tag mit Bea Nyga und den
de zurüsten könnte, wie Flüchtlings-      Oasentag mit Christina Brudereck.
arbeit, Besuchsdienste, usw. Welche       Dort erleben wir wohltuende Gemein-
Erfahrungen haben Sie dazu schon ge-      schaft, Austausch und Lebendigkeit,
macht? Wir freuen uns über Rückmel-       die wieder Mut machen, den Alltag
dungen!                                   anzugehen und etwas davon auch mit
Über Aufbrüche im „Alltags-               in die Kreisverbände und Gruppen zu
geschäft“ berichten uns Frauen aus        nehmen.
dem Kreisverband Solingen: Einer
                                                           Ulrike Schalenbach
Gruppenleiterin wurde ihre Aufgabe
                                                           Regional- und Welt-
zu schwer und sie wollte aufgeben.                         gebetstagsreferentin,
Doch dann gab es Gespräche mit Ver-                        Evangelische Frauenhilfe
                                                           im Rheinland
treterinnen des Kreisverbands, mit
den ortsansässigen Pfarrer*innen und
den Mitgliedern. Die Gespräche fan-       Tel.: 0228 9541 121, E-Mail: ulrike.
den in einer guten Atmosphäre statt       schalenbach@frauenhilfe-rheinland.de

 24
Region Süd

Mut zum Aufbruch - in der Region Süd
Auch wenn ihre Gruppen kleiner wer-        Im Kreisverband Baumholder laufen
den, Gemeindehäuser schließen und          die Vorbereitungen für den Aktionstag
neue Räume gesucht werden müssen,          der Frauenhilfe „Frieden finden“.
viele Frauenhilfe-Leiterinnen in
der Region Süd lassen sich den-
noch nicht entmutigen. Wie schön!
Sie bereiten sich vor - mit Thema und
Andacht - und ermöglichen den Frauen,
Gemeinschaft zu erleben, weil sie wis-
sen, wie wichtig „ihren Frauen“ diese
regelmäßigen Treffen sind. Darüber
                                            Pilgerweg Klimawandel KV Hunsrück © Dieter Junker
hinaus ist oft auch die Hilfe für andere
im Blick, so unterstützt die Frauenhilfe   In der Region Hunsrück werden mutig
Medard zum Beipsiel mit ihren Hand-        Türen geöffnet zum Thema „Ehrenamt
arbeiten bereits zum 20. Mal das christ-   braucht Hauptamt“. Die Zusammenar-
liche Kinderhilfswerk in Duisburg.         beit zwischen der Frauenhilfe, weiteren
                                           interessierten Frauen und der neuen
Auch in den Kreisverbänden gibt            hauptamtlichen Referentin für Frau-
es mutige Frauen, die mit viel Herz        enarbeit im Kirchenkreis Simmern-
Studientage und Seminare organisie-        Trarbach, Susanne Reuter, ist gut an-
ren. So findet auch in diesem Jahr in      gelaufen. Dies zeigt sich sowohl in der
der Region Koblenz ein Frühlingsse-        Organisation von gemeinsamen Veran-
minar in Kaub statt. Die gemeinsame        staltungen als auch in einem „gemein-
Woche steht unter dem Thema „Ver-          samen Briefkopf“, der für Einladungen
gesst die Freude nicht!“ Es gehört         genutzt wird. So wird auch die erste
Mut dazu, viel Zeit und Energie in die     Frauenkonferenz der Region Süd am
Konzeptentwicklung zu stecken, ohne        28. Juni in Kooperation mit Susanne
zu wissen, ob ausreichend Anmeldun-        Reuter stattfinden.
gen eingehen werden.
                                                                  Iris Pupak
Passend zum Titel der Mitteilungen
                                                                  Regional- und Welt-
lautet das Thema des Frühjahrstref-                               gebetstagsreferentin,
fens von Frauen in der Region Wetzlar-                            Evangelische Frauenhilfe
                                                                  im Rheinland
Braunfels „Mut tut gut!“. Beispiele
mutiger Frauen sollen dazu anregen,
den eigenen Mut bei Herausforderun-        Tel.: 0228 9541 120, E-Mail: iris.pupak@
gen im Alltag (neu) zu entdecken.          frauenhilfe-rheinland.de

                                                                                         25
Einrichtungen

Dünenklinik - Aufbruch an den Kochtöpfen
Nachdem die vergangenen Jahre in der       und sind überrascht, dass das frische
Dünenklinik wirtschaftlich erfolgreich     Kochen eigentlich nicht so schwer ist
waren, ist es nun möglich, Sanierungen     und zudem Freude macht und man sich
der Substanz durchzuführen. In diesem      sehr gut und lecker ohne Fleisch ernäh-
Sommer wird die Küche von Grund auf        ren kann. Die Frauen spüren schnell,
saniert und bekommt auch noch einen        wie sehr die gesunde, vollwertige Nah-
Anbau, weil der Platz nicht mehr reicht.   rung in ihnen Energie freisetzt.
Die konstant hohe Belegung über das
ganze Jahr erfordert eine Küche, in
der effizient und hygienisch gearbeitet
werden kann. Einige Küchengeräte und
die Kühlhäuser sind ebenfalls in die
Jahre gekommen, und die Arbeit in der
Spülküche ist ein einziger Saunagang.
                                                                        © Dünenklinik.de
Nach aufwändigen Planungen und
einer ständigen Erweiterung der not-
wendigen Maßnahmen werden wir in
diesem Sommer bei laufendem Betrieb
die Küche für über 1 Mio. Euro sanie-
ren. Auf der Insel kostet bekanntlich
jede Baumaßnahme 75% mehr als an
Land. 40% der Kosten übernimmt der                           © zentrum-der-gesundheit.de

Bund und dazu konnten wir 100.000          In unserer Küche werden alle Aller-
Euro Fördermittel der Fernsehlotterie      gien und Nahrungsmittelunverträg-
einwerben.                                 lichkeiten und auch die meisten Diät-
Das Essen spielt eine große Rolle in der   wünsche berücksichtigt, so dass wir
Klinik - theoretisch kann ja alles mal     neben den vier Gerichten pro Tag auch
ausfallen - aber nicht das Essen. Wahre    noch meist fünf andere Gerichte für
Lobeshymnen singen die Patientinnen        Einzelne zubereiten. Das Team freut
auf unseren Koch Michael Reynen und        sich zwar nicht auf die anstrengende
sein Team. Gerne machen die Frau-          Umbauphase, aber auf den Platzgewinn
en bei den Kochkursen mit, die in der      und mehr „Lauffreiheit“ in der Küche
Küche stattfinden, und auch dafür wird     für alle, es ist doch bisher sehr eng.
in Zukunft mehr Platz sein. Den Um-        Eine neue Lüftung sorgt für weniger
gang mit frischen Lebensmitteln und        Küchendämpfe und angenehmere Tem-
Kräutern sind viele nicht mehr gewohnt     peraturen.              Dagmar Müller

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Veranstaltungen

Veranstaltungen der Weiterbildungseinrichtung
Weltgebetstag 2020 Simbabwe
„Steh auf und geh!“ (Joh 5, 1-18)
Die Weltgebetstagsordnung 2020            Auf den Werk-
kommt aus Simbabwe, einem kulturell       stätten befassen
reichen Land mit 16 Amtssprachen,         wir uns mit dem
einer ganz besonderen Handwerks-          schwierigen All-
kunst, einer beeindruckenden Tier- und    tag in Simbabwe
Pflanzenwelt und vielem mehr. Proble-     - insbesondere                   © WGT e.V.

matisch sind aber die Gewalt und das      der Frauen und
wirtschaftliche Desaster. Simbabwe        Mädchen, wobei
ist durch die Kolonialgeschichte und      aber auch die
die Mugabe-Diktatur gezeichnet. Nach      Schönheiten des
fast vier Jahrzehnten seiner Herrschaft   Landes nicht zu              © wikipedia.org

gelang es 2017, den greisen Robert        kurz kommen.
Mugabe abzusetzen. Auch unter Em-         „Steh auf und geh!“ (Joh 5, 1-18) lautet
merson Mnangagwa, dem neuen Prä-          der Titel der Weltgebetstagsordnung.
sidenten des Landes, sitzen Anführer      Sie erfahren, welche große Bedeutung
der Opposition im Gefängnis und es        der Glaube für die Menschen in Sim-
wird auf Demonstrant*innen geschos-       babwe hat, denn 95 % sind Christ*innen.
sen. Die Wirtschaft Simbabwes liegt am    Aus ihrem Glauben schöpfen sie Mut,
Boden und die Menschen leiden unter       Kraft, Hoffnung und Zuversicht für ihre
dieser Situation.                         Zukunft.

  Termine der ökumenischen WGT-Werkstätten Simbabwe:
• W 03/19: 15.-17.11.2019                 • W 02/20: 10.-12.01.2020
  Fr (16 Uhr) - So (14.30 Uhr)              Fr (16 Uhr) - So (14.30 Uhr)
  Anmeldeschluss: 13.09.2019                Anmeldeschluss: 08.11.2019

• W 04/19: 22.-24.11.2019                 Ort: AZK Königswinter, Johannes-
  Fr (16 Uhr) - So (14.30 Uhr)             Albers-Allee 3, 53639 Königswinter
  Anmeldeschluss: 20.09.2019              Leitung: Iris Pupak,
                                           Ulrike Schalenbach und Team
• W 01/20: 08.-09.01.2020                 Kosten: 2-tägig; 110 € im DZ (EZ-
  Mi (9.00 Uhr) - Do (16.30 Uhr)           Zuschlag 16 €); 3-tägig: 155 € im
  Anmeldeschluss: 06.11.2019               DZ (EZ-Zuschlag 32 €)

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