In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche AB im Burgenland

 
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In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche AB im Burgenland
Evangelisches Magazin Burgenland

                                            Sondernummer Oktober 2021

                                              Manfred Koch – letzte Pre-
                                              digt als Superintendent
                                              Seite 5

In dieser Ausgabe:

Amtseinführung von Pfr. Andreas Binder
Seite 4

Ein Fest zur Verabschiedung von SI Koch
Seite 5

Mareen Osterloh feierlich verabschiedet
Seite 8

2022 – Jahr der Schöpfung
Seite 10

Diakonie – Verabschiedung von Gerd Zetter
                                                                                          Foto: Harald Kasper

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Editorial                                                                                                                                                                                                                       Diözese

  Ich will den Namen Gottes loben mit einem Lied und will ihn                                                                                ... miteinander                        Mit Veränderung haben wir
                                                                                                                                                                                 seit Corona genug Erfahrungen
  hoch ehren mit Dank.               Psalm 69,31                                                                                             Kirche sein                         auch in der Kirche. Wenn jetzt      Die nächsten TV-
                                                                                                                                                                                 die Lage entspannter ist, wenn
                                                                                                                                                               Liebe Leserin-    die Impfungen – auch wenn sie       Gottesdienste
    Liebe Schwestern und Brüder!                   änderung nur Teil der ganz nor-      Truthahns sagt jedes Familien-                                         nen und Leser!    einige infrage stellen oder ab-
                                                   malen kirchlichen Tradition. Sie     mitglied, wofür es in diesem                                                             lehnen – wieder ein „normales“      auf ORF III:
     Es wird Herbst. Die Blätter                   gehört zum Leben, ist Teil des       Jahr besonders dankbar ist. Ich                                        Abschied und      Leben ermöglichen, so stellt
  fallen von den Bäumen und auch                   Lebens. Georg Friedrich Lich-        bin kein Amerikaner. Und mei-                                          Neubeginn         sich schon die Frage, welche        • 16.10. Amtseinführung
  an sonnigen Tagen kann es am                     tenberg, ein Naturforscher und       ne Frau wird wohl auch heuer                                           sind in diesem    Rückschläge für die Kirchen         Jonischkeit   Mörbisch,
  Morgen schon kühl sein. Ver-                     Mathematiker der Aufklärung,         keinen gefüllten Truthahn zu-                                          Jahr in unse-     bleiben werden. Der Besuch des

                                                                                                                           Foto: H. Kasper
                                                                                                                                                                                 Gottesdienstes ist nach wie vor
                                                                                                                                                                                                                     15.00, auch auf ORF 2/
                                                   hat es auf den Punkt gebracht:       bereiten. Aber ich bin dankbar.                                        rer    Diözese
                                                   „Ich kann freilich nicht sagen,      Dankbar dafür, dass ich im März                                        mehrfach ein-     sehr verhalten und viele ziehen     Burgenland
                                                   ob es besser werden wird, wenn       zum Superintendenten dieses                                            getreten. Am      gestreamte oder Fernsehgottes-      • 5.12. Innsbruck Aufer-
                                                   es anders wird; aber so viel kann    schönen Bundeslandes gewählt                         augenscheinlichsten wohl beim       dienste vor. Aber wo bleibt da-     stehungskirche 10.00
                                                   ich sagen: es muss anders wer-       wurde. Dankbar dafür, dass mei-                      Wechsel im Superintendenten-        bei das Gefühl für Gemeinschaft     • 26.12. Oberwart, Ma-
                                                   den, wenn es gut werden soll.“       ne Familie diesen gravierenden                       amt. Ruhestand auf der einen        innerhalb einer Pfarrgemeinde?
                                                                                                                                                                                                                     ria-Katharina    Moser,
                                                                                        Eingriff in ihr Leben mitträgt                       Seite und Amtsantritt auf der
                                                      Nach meiner Wahl im März          und mich unterstützt. Dankbar                        anderen; das sind ganz markan-      Ihre Superintendentialkuratorin     Oberwart, 10.00
                                                   standen große Veränderungen          dafür, dass mir ein so großes                        te Punkte, die unsere Diözese                   Christa Grabenhofer
                                                   für mich und meine Familie an.       Vertrauen      entgegengebracht                      geprägt haben und in Zukunft
                                                   Mein älterer Sohn Filip wechsel-     wurde, das ich mir erst verdie-                      prägen werden. Mit Dankbarkeit
                                                   te vom Kindergarten Kufstein in      nen muss. Würde ich bei einer                        schauen wir zurück und mit Er-       Amtseinführung des neuen Superin-
                                    Foto: privat

                                                   die Volksschule nach Eisenstadt.     amerikanischen Thanksgiving-                         wartung nach vorne!
                                                   Mein jüngerer Sohn Joel musste       Feier alles aufzählen, wofür ich                       Ein Wechsel ist in der Kir-        tendenten Dr. Robert Jonischkeit
                                                   sich von seinen Freundinnen und      dankbar bin, wäre der Truthahn-                      chenmusik vollzogen worden.
                                                   Freunden aus der Schmetter-          braten schon längst kalt!                            Mit der Bestellung eines neuen          Mit der Übergabe des Amtskreuzes und dem Segen wird der
  änderung liegt in der Luft. Und                  lingsgruppe verabschieden und                                                             Kirchenmusikers wird ein an-         neue Superintendent des Burgenlandes in einem Festgottesdienst
  doch ist diese Veränderung nur                   sich an neue Bekanntschaften in        „Ich will den Namen Gottes lo-                     derer Arbeitsstil Einzug halten,     am 16. Oktober in Mörbisch vom Bischof der evangelischen Kir-
  Teil des ganz normalen Jahres-                   der gelben Gruppe seines neuen       ben mit einem Lied und will ihn                      weil gerade in der Musik die Per-    che in Österreich, Michael Chalupka, in sein Amt eingeführt. For-
  zyklus. Sie gehört zum Leben,                    Kindergartens gewöhnen. Zum          hoch ehren mit Dank“, so heißt                       sönlichkeit eine wichtige Rolle      mal hat er es bereits am 1. September angetreten. Als Pfarrer
  ist Teil des Lebens.                             Glück ist gelb seine Lieblings-      es in Psalm 69. Die Sache mit                        spielt. Wie wird sich das aus-       von Kufstein wurde er von der zuständigen Superintendentialver-
                                                   farbe! Nur unsere Tochter Ella       dem Lied ist wohl keine so gute                      wirken? Viele werden schon ge-       sammlung am 6. März 2021 zum Nachfolger von Superintendent
     Der Herbst hat auch im evan-                  sah die Übersiedlung von Tirol       Idee. Welche Begabungen Gott                         spannt darauf sein, auf Proben,      Manfred Koch gewählt, der in den Ruhestand getreten ist.
  gelischen Burgenland einen                       ins Burgenland mit ihren vier        mir auch gegeben haben mag,                          auf Projekte, auf Konzerte.             Viele Festgäste aus Kirche, Ökumene, Öffentlichkeit und Po-
  Wechsel mit sich gebracht. Der                   Monaten Lebenserfahrung recht        das Singen gehört sicher nicht                         Auch in einer Pfarrgemeinde        litik werden bei diesem besonderen Anlass erwartet und unter-
  langjährige      Superintendent                  entspannt.                           dazu. Ich singe dir mit Herz und                     hat sich Neues begeben, in Ko-       streichen damit auch die Bedeutung des Leitungsamtes in der
  Manfred Koch ist in den Ruhe-                                                         Mund, heißt es im Kirchenlied.                       bersdorf. Nach der Pensionie-        evangelischen Kirche.
  stand getreten. Er war ein Segen                   Es wird Herbst. Die Jahres-        Und so singe ich Gottes Lob und                      rung des langjährigen Pfarrers          Die musikalische Gestaltung erfolgt durch ein Barockensem-
  für seine Diözese und mit einem                  zeit, in der in allen christlichen   meinen Dank wohl eher mit dem                        rückt nun sofort ein junger Pfar-    ble, ein Vokalquartett des Wimmer Gymnasiums Oberschützen,
  Segen wurde er auch feierlich                    Kirchen das Erntedankfest gefei-     Herzen, meint                                        rer nach, der erst seine Ausbil-     die Sopranistin Elisabeth Pratscher-Musil und den neuen Diöze-
  entpflichtet. Ich bin der Neue.                  ert wird. Spannenderweise sind                                                            dung abgeschlossen und im Sep-       sankantor Christiaan van de Woestijne an der Orgel.
  Für viele noch unbekannt. Ein                    den geübten Kirchgänger*innen          Ihr/euer Superintendent                            tember sowohl Ordination als            Der Gottesdienst zur Amtseinführung wird auch im Fernse-
  unbeschriebenes Blatt, zumin-                    Fürbittgebete sehr vertraut, Für-                                                         auch Amtseinführung gefeiert         hen übertragen, und zwar sowohl über das Studio Burgenland als
  dest hier im Burgenland. Mit ei-                 dankgebete jedoch nicht. Bitten                                                           hat. Eine ganz neue Erfahrung        auch auf ORF III: Samstag, 16. Oktober 2021, 15.00 Uhr.
  nem Wechsel sind immer Hoff-                     scheint populärer zu sein, als                                                            für eine traditionelle Landge-       Coronaprävention für Gottesdienst und Agape: Kontrolle der 3G-
  nungen verbunden, aber auch                      Danke zu sagen.                                                                           meinde!                              Regel.
  Sorgen. Welche Neuerungen                                                                                                                    In allen Fällen heißt es, of-
  wird der Neue mit sich bringen?                     Es gibt für das amerikanische       Robert Jonischkeit                                 fen zu sein für das, was kommt,      27. November, 15.00 Uhr: Amtseinführung von Mag. Klaus Pahr
  Bleibt alles beim Alten? Wird al-                Fest Thanksgiving eine schö-                                                              denn Veränderung fordert uns         als Direktor des Wimmer Gymnasiums in der evang. Kirche in
  les anders? Veränderung liegt in                 ne Tradition. Nach dem rituel-                                                            nicht nur heraus, sie fördert oft    Oberschützen
  der Luft. Und doch ist diese Ver-                len Anschneiden des gefüllten                                                             auch etwas zutage.

2 evang@bgld                                                                                                                                                                                                                           evang@bgld 3
In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche AB im Burgenland
Diözese                                                                                                                                                                                             Diözese

  Neu im Amt:                                                                                                   Superintendent Mag. Manfred Koch:

  Pfarrer Andreas Binder                                                                                        Ein Fest zur Verabschiedung
  Ordination und Amtseinführung in Kobersdorf                                                                   Entpflichtungsgottesdienst in Stadtschlaining
  von Susanna Hackl | Fotos: Simon Blickfang                                                                    von Christa Grabenhofer | Fotos: Harald Kasper

     Strahlendes Wetter und feier-      war 16 Monate bei der Militär-      Das tägliche Leben sei ein leben-      Bei prächtigem Wetter ha-         er sein Hirtenamt für die Diö-      der Landeshauptmann zum Aus-
  liche Stimmung in Kobersdorf.         musik, studierte ebenso wie         diges Bekenntnis Jesu Christi.      ben die Besucher des Gottes-         zese zurücklegt in die Hand des     druck, den Dank der Ökumene
  Mädchen und Burschen der              seine Frau Melanie, die aus Siget     Der neue Kobersdorfer Pfar-       dienstes am 29. August 2021 in       Bischofs, der dieses Kreuz dann     der römisch-katholische Diöze-
  Evang. Burschenschaft standen                                             rer predigte über Jesus, der bei    Stadt­schlaining die Möglichkeit     bei der Amtseinführung seinem       sanbischof, der auch seine en-
  in der schönen Kobersdorfer                                               Maria und Martha einkehrte. Er      genutzt, sich von dem schei-         Nachfolger umlegen wird.            ge freundschaftliche Beziehung
  Tracht Spalier, um die Familie                                                                                denden Superintendenten per-            Alle Namen der bisherigen Su-    zum Superintendenten betonte
  und die Gäste zur Ordination                                                                                  sönlich zu verabschieden, ihm        perintendenten sind in diesem       und in einem prächtigen Foto-
  und Amtseinführung ihres neu-                                                                                 zu danken, ihm gute Wünsche          Kreuz eingraviert; damit hat es     buch dokumentierte.
  en Pfarrers, Andreas Binder, zu                                                                               mitzugeben. Vorausgegangen           einen hohen geistlichen und ide-      Originelle Worte und Ge-
  empfangen. Orgelmusik beglei-                                                                                 ist dem ein Festgottesdienst in      ellen Wert. Der amtierende Su-      schenke, wie ein modernes
  tete den Einzug von Bischof                                                                                   der Kirche.                          perintendent trägt es bei allen     Kunstwerk oder ein Geschenk
  Michael Chalupka, Superinten-                                                                                    Manfred Koch war 20 Jahre         gottesdienstlichen Feiern über      mit Zugsgarnitur, sorgten im
  dent Robert Jonischkeit, Super-                                                                               dort Pfarrer, wurde dann zum         seinem Talar.                       weiteren Verlauf für Heiterkeit!
  intendentialkuratorin Christa                                                                                 Superintendenten gewählt; und           In der Predigt hörten wir noch     Dass die vormalige Diözesan-
  Grabenhofer, der Assistenten                                                                                  nun hat sich der Kreis geschlos-     einmal von der Freude, die der      kantorin den Gottesdienst auf
  von Andreas Binder (Pfarrerin                                                                                 sen, indem auch seine Entpflich-     Dienst eines
  Karoline Rumpler aus Wr. Neu-                                                                                 tung und Verabschiedung in den       Pfarrers für
  stadt und Pfarrer Matthias Wei-                                           stellte dieses Geschehen einem      Ruhestand nach 18 Jahren als         ihn bedeute-
  gold von der Heilandskirche in        in der Wart stammt, Theologie       von ihm und seiner Frau sehr ge-    Superintendent des Burgenlan-        te, so wie er
  Graz), Pfarrerinnen und Pfarrern      in Wien. Binder war Vikar und       schätzten Highlight des Tages,      des in der Kirche in Stadtschlai-    das auch in
  des Burgenlandes, Studienkol-         Pfarramtskandidat in Graz. Das      der Zubereitung und des Genus-      ning stattfand.                      seiner Verab-
  legInnen und der Kuratorin von        Ehepaar hat 2 Töchter, Elisa-       ses von Kaffee, gegenüber. Nicht       Viele Gäste waren angereist:      schiedung im
  Kobersdorf, Martina Pauer, mit        beth, 4 Jahre alt und Johanna, 2    irgendeines Kaffees, sondern        der Bischof, die Superinten-         Diözesanblatt
  dem Presbyterium der Pfarrge-         Jahre alt.                          Latte macchiato mit nicht zu viel   denten, Superintendentialku-         vom Juni 2021
  meinde.                                  Bischof Michael Chalupka be-     und nicht zu wenig Schaum und       ratorInnen,      Oberkirchenrat,     betonte. „Lo-
                                        tonte, dass die Ordination eine     einem Espresso. Die Predigt war     Vertreter des Kultusamtes, der       be den Herrn,
     Pfarrgemeindekuratorin Mar-        Beauftragung und ein gegen-         originell und beeindruckend. O      öffentlichen Stellen des Burgen-     meine Seele,
  tina Pauer begrüßte sichtlich         seitiges Versprechen zwischen                                           landes,     Landtagspräsidentin,     und vergiss
  erfreut die Gemeinde mit den          Pfarrer und Kirche sei, aufein-                                         Landeshauptmann,       Vertreter     nicht, was er
  Worten: „Wir sind dankbar, dass       ander zu achten. Ein Innehal-                                           der politischen Parteien, der        dir Gutes ge-
  wir so schnell nach der Verab-        ten und die Ankunft nach einer                                          Ökumene und natürlich die Fa-        tan hat“, un-
  schiedung unseres langjährigen        langen Reise. Mit der Ordination                                        milie und die Mitarbeiter und        ter dieses Psalmwort stellte er     der Orgel begleitete, war eine
  Pfarrers Thomas Schumann ei-          beauftrage er ihn mit dem Amt                                           Mitarbeiterinnen im engeren          damals sein letztes Grußwort.       zusätzliche Freude.
  nen neuen Pfarrer in Kobersdorf       der Verkündigung und der Ver-                                           Sinn in der Diözese sowie aus           Die verschiedenen Rollen, die      Der scheidende Superinten-
  in sein Amt einführen können.         waltung der Sakramente. Die                                             den Pfarrgemeinden.                  Manfred Koch als Mensch, als        dent hat immer die Begegnun-
  Assistent Pfarrer Matthias Wein-      Bibel sei Quelle und Richtschnur                                           Einer der emotionalen Au-         Pfarrer, als Superintendent, als    gen, die das Amt mit sich bringt,
  gold stellte die Pfarrersfamilie      für das Amt. „Jesus sendet dich“,                                       genblicke war in diesem Gottes-      Vorgesetzter, als Mitarbeiter be-   sehr geschätzt. Seine Verab-
  vor: Andreas Binder, geboren          so der Bischof.                                                         dienst, als Manfred Koch sein        kleidete, kamen in den Grußbot-     schiedung war zwar auch von
  und aufgewachsen in Rust am              Superintendent Robert Jo-                                            Amtskreuz abnahm und es in           schaften deutlich zum Ausdruck      Wehmut begleitet, wie jeder Ab-
  See, liebte schon früh biblische      nischkeit sagte dem neuen Pfar-                                         die Hand des Bischofs Michael        und zeigten die Wertschätzung,      schied, aber es war ein wahres
  Geschichten, besuchte das Gym-        rer, dass die Pfarrgemeinde der                                         Chalupka legte. Symbolisch als       die er erfahren hat.                Fest der Begegnung, der Freude
  nasium der Diözese Eisenstadt,        Ort sei, wo Kirche geschieht.                                           sichtbares Zeichen dafür, dass          Den Dank des Landes brachte      und des Dankes!       O

4 evang@bgld                                                                                                                                                                                                evang@bgld 5
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Diözese                                                              Diözese

  Mareen Osterloh feierlich
  verabschiedet
  von Christa Grabenhofer

     Die langjährige Diözesankantorin Mareen Osterloh wurde am 22. August
  2021 in der Kirche in Mörbisch von Superintendent Manfred Koch von ihrem
  Amt entpflichtet.
     Nach 14 Jahren im Burgenland hat sie in der Zeit der Lockdowns 2020
  gesehen, was es bedeutet, wenn Grenzen geschlossen sind und der Be-
  such der Familie in Norddeutschland nicht möglich ist. Eine passende
  freie Stelle an der Nordsee hat dann den Ausschlag gegeben, ab Feb-
  ruar wieder in die Heimat zurückzukehren.
     Ursprünglich sollte schon im Mai die feierliche Verabschiedung
  stattfinden, aber die Unsicherheit durch Corona war dafür zu
  groß, daher wurde auf den 22. August 2021 verschoben. Das
  hat Mareen Osterloh die Möglichkeit gegeben, noch bei dem
  von ihr gegründeten Festival „Orgel ohne Grenzen“ mitzu-
  wirken und auch im Gottesdienst zur Entpflichtung von
  Superintendent Manfred Koch in Stadtschlaining die
  Orgel zu spielen.
     Der Applaus, die Herzlichkeit der Grußworte und
  der Dankesworte bei ihrer Verabschiedung zeigten
  sehr schön, wie beliebt Mareen Osterloh in unse-
  rer Diözese war. In der vorletzten Nummer des
  Diözesanblattes hat Pfarrer Joachim Grössing
  einen Rückblick auf ihre Arbeit im Burgen-
  land gegeben und sie selbst einen Gruß ge-
  schrieben, in dem es heißt: „Jetzt blicke
  ich voller Dankbarkeit auf viele schöne
  Ereignisse zurück ... Gerne habe ich
  bei und mit euch gearbeitet.“
     Und wir möchten ihr zurufen: Ja,
  liebe Mareen, wir haben das mit
  dir ebenso empfunden!         O

  Die Vorstellung ihres Nach-
  folgers Christiaan van de
  Woestijne erfolgt in der
  nächsten Ausgabe des
  Diözesanblattes.

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Frauenarbeit                                                                                                                                                                                                   Frauenarbeit

   2022 – „Jahr der Schöpfung“                                                                                      len?
                                                                                                                       Meiner Meinung nach würden
                                                                                                                    zwei Lebenshaltungen weiter-
                                                                                                                                                         4. Du sollst achtsam umgehen
                                                                                                                                                            lernen mit den Ressourcen
                                                                                                                                                            deiner Region und dir daran
                                                                                                                                                                                              bisse, alle Gewürzkräuter und
                                                                                                                                                                                              alle Wild- und Gartenblumen.
                                                                                                                                                                                                 Knapp 700 Bienenarten sind
   „Begegnungstag der Frauenarbeit in Loipersbach“                                                                  helfen, wenn wir sie in unseren         genügen.                          an der Bestäubung der Blüten-
                                                                                                                    Alltag integrierten:                 5. Du sollst Müllvermeidung          pflanzen allein in Österreich
   von Susanna Hackl | Fotos: Silvia Kumaus                                                                         • Ein Leben im Loben und Dan-           und Mülltrennung zu einer         beteiligt. Wir alle können da-
                                                                                                                       ken zu führen.                       Selbstverständlichkeit wer-       zu beitragen, den Lebensraum
                                                                                                                       Wir Menschen sollten eine            den lassen.                       der Bienen in unseren Gärten
   In Loipersbach fand der diesjährige Begegnungs- und Bildungstag der Evangelischen Frauenarbeit statt.               Lebenshaltung einüben, in         6. Du sollst das Leben aller We-     mit dem, was wir pflanzen und
   Die Frauenarbeit lud ein, über Schöpfungsverantwortung nachzudenken. Der Tag sollte auf das Schwer-                 der das Loben und Danken             sen wertschätzen und ach-         ernten, wie oft wir mähen, auf
   punktjahr 2022 der Evangelischen Kirche in Österreich „Jahr der Schöpfung“ einstimmen.                              Gottes seinen täglichen Platz        ten.                              Pestizide verzichten und vieles
                                                                                                                       bekommt                           7. Du sollst das Leben anderer       mehr, zu verbessern.
     Rund 60 Frauen trafen einan-        hen, erzählte die Schöpfungs-        ze auf, die sich zwischen Gott           Diese Lebenshaltung kann             fördern, wo es nur geht.             Superintendent Dr. Robert
   der, um über den „Lebensraum          berichte der Bibel und gab den       und Mensch aufmacht. Gott ist            und wird uns davor bewah-         8. Du sollst mit liebevollen und     Jonischkeit sagte der Frauen-
                                                  Frauen einen Impuls         der Schöpfer allen Lebens und            ren, uns zu überheben und            vergebenden Augen auf dich        arbeit seine Unterstützung zu
                                                  von Albert Schweitzer       der Mensch ist lediglich ein gu-         in Hochmut auf andere und            selbst schauen.
                                                  mit. Zusammengefasst        tes und gottgefälliges Werk der          anderes zu schauen, weil wir      9. Du sollst achtsam mit dei-
                                                  sagte sie:                  Schöpfung. Gleichzeitig wird             von Gott gelernt haben, uns          nem Lebensraum von Körper,
                                                     „Lebensraum – be-        die enge Verbundenheit zwi-              als ein Teil seiner Schöpfung        Geist und Seele umgehen.
                                                  bauen und bewahren“         schen Erde und Mensch betont.            zu sehen und zu verstehen.        10.Du sollst dir Zeit nehmen, um
                                                     Die     Bibel   wird     Denn der Mensch lebt von der             Das macht uns frei und acht-         verantwortliche       Entschei-
                                                  nicht müde, mit über-       Erde, aber die Erde lebt nicht           sam dem Leben gegenüber.             dungen in deinem Alltag tref-
                                                  schwänglichen Worten        vom Menschen. Deshalb hat der         • Ein Leben in der Verantwor-           fen zu können.
                                                  zu betonen, dass die Er-    Mensch auch die Verantwor-               tung
                                                  de mitsamt allem Leben      tung, behutsam und nachhaltig            Gott hat uns geschaffen und
                                                                                                                       er traut uns einiges zu. Er hat                                        Superintendent Jonischkeit mit dem Leitungsteam der
                                                  aus Gottes Hand und         mit diesem Lebensraum umzu-                                                                                                         Frauenarbeit
                                                  Wort entstanden ist. Sie    gehen, denn er kann ohne ihn             jedem Gaben und Fähigkeiten
   Erde“ nachzudenken. Lektorin          ist ein gottgegebenes Geschenk,      nicht existieren. Der Mensch             verliehen, die wir zum Wohl
   Edith Ferstl aus Loipersbach fei-     das uns ohne unser Zutun ge-         - hebräisch: adam - ist Teil der         anderer und zum Wohl des                                               und betonte die Bedeutung der
                                                                              Erde - hebräisch: adamah. Beide          Lebensraumes Erde einsetzen                                            Schöpfungsverantwortung für
                                                                              sind aufeinander angewiesen.             können und sollen.                                                     die Evang. Kirche und Diözese.
                                                                              Gleichzeitig muss der Mensch             Vielleicht wäre es hilfreich,                                            Es war ein erfüllender Nach-
                                                                              aber auch das Antlitz der Erde        wenn jeder und jede von uns sei-                                          mittag, der sich dem Thema
                                                                              im Blick haben. Denn er ist tief      ne und ihre eigenen 10 Gebote                                             „Bewahrung der Schöpfung“
                                                                              verbunden mit den Pflanzen            für den Umgang mit Leben auf-                                             theologisch und praktisch an-
                                                                              und Tieren und mit seinem Ge-         schriebe. Diese 10 Worte wür-
                                                                              genüber, dem Mitmenschen. So          den uns erinnern, mit welcher
                                                                              steht der Mensch vor der He-          Achtsamkeit und Fürsorge un-
                                                                              rausforderung, diese gemein-          sere Tage ausgefüllt sein sollten
                                                                              schaftliche Einheit zu bebauen        zum Wohle des Lebens aller.
                                                                              und zu bewahren.                          Hier sind meine 10 Worte:           Herbert Grafl aus Schatten-
                                                                                 Doch wie geht der Mensch           1. Du sollst dankbar sein für        dorf, Obmann der Burgenlän-
                                                                              mit diesem Auftrag um?                    das, was Gott dir gegeben hat    dischen Bienzuchtvereine, ent-
                                                                                 Kurz gesagt: der Mensch                und dir tagtäglich schenkt.      führte die sehr interessierten
                                                                              scheitert. Er löst sich aus der Ge-   2. Du sollst dein Menschsein         Frauen in die Welt der Bienen.
                                                                                                                        annehmen in Bescheiden-          Bienen sorgen dafür, dass Blü-       Superintendent Robert Jonischkeit mit der Leiterin der
   erte eine inspirierende Andacht.      geben worden ist. Dieses Werk        meinschaft mit Gott und strebt                                                                                   Frauemnarbeit, Susanna Hackl (1. v.l.) und Teilneh-
   Mag.a Tanja Sielemann, Pfarrerin      zeigt die Macht und die Herr-        Ziele an, die ihm nicht zustehen.         heit, Ehrlichkeit und Demut.     tenpflanzen sich vermehren                        merinnen aus Pöttelsdorf
   in Oberschützen, referierte zum       lichkeit Gottes. Denn in dem         Aus diesem Sündenfall entste-         3. Du sollst dir das Vertrauen       können, darunter auch viele für
   Thema „LEBENS – RAUM bebau-           Wunder der Schöpfung wird die        hen Schmerz, Leid, Zerstörung             Gottes zu Herzen nehmen          uns Menschen wichtige Nah-           genähert hat und für die Frau-
   en und bewahren“. Sie warf ei-        Schönheit, Weisheit und Herr-        und Vernichtung ...                       und dir zutrauen, mit deinen     rungspflanzen, wie Äpfel, Birnen     en ein wunderbarer Nachmit-
   nen Blick auf den Lebensraum          lichkeit Gottes sichtbar. So zeigt      Wie wäre der unheilvolle Riss          Gaben dem Leben dienen zu        und alle übrigen Obstsorten, al-     tag der Gemeinschaft.       O
   Erde und wie wir damit umge-          sich in der Schöpfung die Gren-      innerhalb der Schöpfung zu hei-           können.                          le Beeren, aber auch Raps, Kür-

10 evang@bgld                                                                                                                                                                                                           evang@bgld 11
In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche AB im Burgenland
Diakonie                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Schulwerk

    Prof. Mag. Gerd Zetter hat in der Vorstandssitzung der Diakonie Burgenland am 23. Juni 2021 sein Amt
                                                                                                                                                                                          „Getrenntes verbinden“ - Getrenntes verbunden!
    als Obfraustellvertreter und Protokollführer auf eigenen Wunsch zurückgelegt.                                                                                                         von Martina Wolf

      Er war und ist für mich per-                              Burgenlandes unter einen Hut                                               daher haben wir uns mit einem
    sönlich im Burgenland eine tra-                             bringt.                                                                    festlichen Abend von ihm verab-
    gende Säule der Diakonie und                                   Gerd Zetter hat sich gemein-                                                                                              Eine Schulpartnerschaft der besonderen Art
    ein unglaubliches Vorbild in                                sam mit Superintendentin Ger-                                                                                             pflegen wir seit vielen Jahren mit einer Schule in
    Punkto Ehrenamt. Er war nicht                               traud Knoll für die Gründung                                                                                              der Slowakei. Es ist dies die Verbindung mit unse-
    nur als Superintendentialkura-                              des Diakoniezentrums in Gols                                                                                              rer Partnerschule, dem Evangelischen Gymnasium
    tor unermüdlich, zuverlässig                                eingesetzt und dafür gesorgt,                                                                                             in Banská Bystrica. Dann kam CORONA!
    und treu in seiner Haltung zur                              dass der diakonische Gedanke                                                                                                 Vom 27. September bis 1. Oktober 2021 war
    Kirche, er war als junger Mensch                            auch im Nordburgenland sicht-                                                                                             es trotz Corona nun wieder möglich, dass 15
    Motor des Jugendgästehauses in                              bar und spürbar verankert wird.                                                                                           Schüler*innen und ihre Begleitlehrerinnen sowie
    Rechnitz und ab 1989 eine tra-                              Gemeinsam mit Superintendent                                                                                              Direktor Slavomir Hanuska nach Oberschützen

                                                                                                                                                                                                                                                                     Foto: Wimmer Gymnasium
    gende Säule der Diakonie im                                 Manfred Koch und Dr. Klaus                                                                                                kommen konnten.
    Burgenland.                                                 Dörnhöfer hat er sich auch in                                                                                                Geboten wurde ein abwechslungsreiches Pro-
      Gerd Zetter hat den diakoni-                              wirtschaftlich schwierigen Zei-                                                                                           gramm – durch die Ausstellungen auf der Friedens-

                                                                                                                              Foto: Diakonie
    schen Gedanken im Burgenland                                ten intensiv darum bemüht, die                                                                                            burg Schlaining und auf Burg Güssing über die
                                                                Autonomie der Diakonie im Bur-                                                                                            Entstehung des Burgenlandes informiert, wurden
                                                                genland zu bewahren.                                                                                                      im Franziskanerkloster in Güssing sehr wertvolle                                                                       Workshop mit Sepp Gmasz
                                                                   Seit Jahren hat er schon an-                                                                                           Bücher der Klosterbibliothek, die aus protestanti-
                                                                                                                                               Gerd Zetter mit der Obfrau der Diakonie    scher Zeit der Familie Batthyany stammen, „aufge-                                                   unseres Musikgymnasiums zum Thema „Burgen-
                                                                klingen lassen: „ Wenn das neue                                                      Burgenland, Ingrid Tschank
                                                                ‚Mosaik‘ in Gols eröffnet wird,                                                                                           blättert“. Auch der gemeinnützige Verein „Vamos“,                                                   ländische Hymnen und Lieder“. Sepp Gmasz, ein
                                                                dann werde ich auch meine                                                  schiedet, in der Hoffnung, dass                der sich im Bereich der Integration für Menschen                                                    echter Kenner der Volksliedkultur, leitete diesen
                                                                Funktion in der Diakonie able-                                             er unser aller Zeitgeschenk auch                                                                                                                   Workshop im Haus der Volkskultur und im Kultur-
                                                                gen!“ Das neue „Mosaik“, die                                               als persönliche Wertschätzung                                                                                                                      zentrum in Oberschützen.
                                               Foto: Diakonie

                                                                sozialpsychiatrische Wohnge-                                               erlebt.                                                                                                                                               Unsere evangelische Partnerschule in Banská
                                                                meinschaft in Gols, wurde am 3.                                               Danke Gerd! Danke für alles!                                                                                                                    Bystrica ist durch das Erasmus+ Programm und
Gerd Zetter im Kreis der Vorstandsmitglieder                                                                                               Wir wünschen dir Gottes Segen                                                                                                                      die Menschen, die damit betraut sind, mittlerweile
                                                                                                                                           und viele erfüllte Jahre – ganz                                                                                                                    eng mit dem Wimmergymnasium verbunden. Pas-
    schon vor 32 Jahren – gemein-                                                                                                          ohne eine tragende Funktion in                                                                                                                     send dazu auch unser Projektthema „Getrenntes
    sam mit dem damaligen Super-                                                                                                           unserer Diözese und der Diako-                                                                                                                     verbinden“: denn die Mobilität im europäischen
    intendenten Gustav Reingrabner                                                                                                         nie.                                                                                                                                               Raum und die Kooperationen in Wissenschaft und
    – durch die Gründung des Evan-                                                                                                                                                                                                                                                            Bildung sind uns als Schule ein wichtiges Anliegen,
                                                                                                                                                                                                                                                                                              um den Frieden in Europa zu sichern.
                                                                                                             Foto: Diakonie

                                                                                                                                                                                                                                            Foto: Wimmer Gymnasium
    gelischen Diakonievereins 1989                                                                                                            Der „neue“ Vorstand der Dia-
    verankert. Aus dieser kleinen di-                                                                                                      konie Burgenland setzt sich in                                                                                                                        Der Gegenbesuch unseres Wimmer Gymnasiums
    akonischen Zelle, mitten in Pin-                                                                                                       Zukunft wie folgt zusammen:                                                                                                                        ist für April 2022 geplant.
    kafeld, hat sich ein florierendes                           Gerd Zetter bei der Eröffnung des „Mosaik“                                 Obfrau Ingrid Tschank; Klaus                                                                                                                          Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle un-
    Sozialunternehmen entwickelt,                                                                                                          Dörnhöfer, Irmi Langer, Alfred                                                                                                                     serem ehemaligen Direktor HR. Mag. Gottfried
    in dem 45 Mitarbeiter*innen be-                             Oktober 2021 feierlich eröffnet                                            Lang, Ernst Graf, Ernst Loss,                                                                                                                      Wurm für die Planung und Organisation dieser
                                                                                                                                                                                            Projektteilnehmer vor dem Wimmer Gymnasium
    schäftigt sind.                                             und Gerd Zetter kann dankbar                                               Herwig Wallner, Andreas Baliko,                                                                                                                    außergewöhnlichen Schulwoche. Gottlieb August
       Gerd Zetter war 1999 Grün-                               und stolz auf bewegte und ge-                                              (wirtschaftlicher Berater), Chris-             mit besonderen Bedürfnissen in allen Lebenslagen                                                    Wimmer, der einst in Banská Bystrica die Schul-
    dungsmitglied der Diakonie Bur-                             segnete Zeiten in unserer Diöze-                                           tian Göltl (GF Gols) und Sieglin-              engagiert, öffnete für unsere Gastschüler seine To-                                                 bank drückte, würde sich freuen.
    genland, die ein Werk der Evan-                             se zurückschauen.                                                          de Pfänder (GF Diakonie Burgen-                re. Im Freilichtmuseum Bad Tatzmannsdorf konn-                                                         Beteiligt an diesem Austausch waren von Sei-
    gelischen Kirche Österreichs ist                               Im Vorstand der Diakonie Bur-                                           land)                                          ten die Schüler*innen die bäuerliche Lebensweise                                                    ten des Wimmer Gymnasiums 7m und 9m sowie
    und heute in ihrem Vorstand                                 genland haben wir Gerd Zetter                                                                                             und Architektur längst vergangener Zeiten auf                                                       die LehrerMartina Benedek, Michael Frank, Tabea
    Vertreter*innen aus allen dia-                              als geselligen und zugewand-                                                                          Sieglinde Pfänder   sich wirken lassen. Den musikalischen Abschluss                                                     Novoszel, Robert Koch, Martina Wolf und Direktor
    konischen Einrichtungen des                                 ten Menschen kennen gelernt,                                                                             Ingrid Tschank   bildete am 1. Oktober ein Projekt der 7.m Klasse                                                    Gottfried Wurm.                      O

12 evang@bgld                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         evang@bgld 13
In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche AB im Burgenland
Concentrum                                                                                                                                                                                                                             Aus den Gemeinden

                                                                                             gestaltung gemeinsam mit der
                                                                                             lokalen Gottesdienstgemeinde
                                                                                                                                                    Schöpfungsverantwortung im Gottes-                                          verständlichkeiten     Abschied
                                                                                                                                                                                                                                nehmen müssen, kann man den
                                                                                             einfinden. Dieser Bericht war                          dienst                                                                      Prozess auch mit Sterbepha-
                                                                                             für uns eine große Ermutigung                          von Petra Lunzer | Andreas Hankemeier
                                                                                                                                                                                                                                sen vergleichen: Auf das erste
                                                                                             in Zeiten, wo Resignation und                                                                                                      Nicht-wahrhaben-Wollen folgt
                                                                                             Abgrenzung eher auf der Tages-                                                                                                     die Wut, dann ein Verhandeln,
   „Geschichte ist nicht nur Geschehenes, sondern                                            ordnung stehen als Zuversicht                            Im Rahmen der #kirche.fai-            sorge-Kollegin Maria Pöplitsch      eine Resignation und schließlich
                                                                                             und Kreativität.                                       rändert Aktionstage für Soli-           bereiteten die beiden einen sehr    ein Annehmen der Realität. Die
   auch Geschichtetes“                                                                          Den Abschluss bildete ein                                                                                                       Worte Jesu, dass Himmel und
                                                                                                                                                    darität und Nachhaltigkeit der          stimmigen und spirituellen Rah-
   von Gerhard Harkam                                                                        Besuch der koptischen Kirche                           Diözese Eisenstadt lud die evan-        men, der zum Nachdenken und         Erde zwar vergehen, aber Got-
                                                                                             Johannes der Täufer im Norden                                                                  Mitagieren anregen möge.            tes Wort ewig bleibt, erhält da-
                                                                                             von Graz, wo der Technikstu-                                                                      Anhand Jesu Predigt über die     mit eine neue Bedeutung.
   CONCENTRUMs-Studienfahrt                              de eine weitere Schicht in Form     dent und Diakon David Awares                                                                   Endzeit im Markusevangelium,           „Eine berührende Stunde ei-
   nach Graz                                             einer Installation darüber ge-      die Geschichte der koptischen                                                                  zog Pfarrer Hankemeier Verbin-      ner wachrüttelnden Gemein-
      Die Studienfahrt des Concen-                       stellt; darin erstrahlen nun Tex-   Kirche allgemein und ihres got-                                                                dungen zum Klimawandel.             schaft“, meinte ein Teilnehmer
   trums führte uns am 1. Oktober                        te und Namen von Opfern, die                                                                                                          Wir müssen gar nichts tun,       im Anschluss. Etwas nachdenk-
   nach Graz in die Stadt der Men-                       die Erinnerung an die ermorde-                                                                                                     damit es zur Klimakatastrophe       lich wirkt der Nachsatz: „Insge-
   schenrechte. Zur Frage „Wie wird                      ten evangelisch-getauften Juden                                                                                                    kommt. Das geht ganz von al-        samt eine sehr schöne Veranstal-
   Glaube sichtbar?“ haben 15 Teil-                      und Mitglieder der Pfarrgemein-                                                                                                    leine. Aber wenn wir viel tun,      tung, die sich mehr Teilnehmer
   nehmende zunächst in der evan-                        de und die gemeinsame Verant-                                                              gelische     Umweltbeauftragte          dann können wir den Klimawan-       verdient hätte!“ Doch dass nur
   gelischen Heilandskirche von                          wortung aufleuchten lassen.                                                                Mag. Petra Sabine Lunzer am 29.         del vielleicht begrenzen. Ändert    ca. 50 Personen die Sorge um

                                                                                                                                 Foto: Concentrum
   Pfarrer Matthias Weigold eine                            Im Festsaal der Heilandskir-                                                            September 2021 zu einem öku-            sich viel in unserem Verhalten,     das Klima vor Gott getragen ha-
   Einführung in den Umgang einer                        che haben uns sodann Dr. Bas-                                                              menischen Schöpfungsverant-             könnte sich nur viel in der Welt    ben, lag nicht am Gottesdienst,
   Pfarrgemeinde mit ihrer eigenen                       sem Asker, muslimischer Re-                                                                wortungs-Gottesdienst in die            verändern. Ändert sich aber         sondern eher daran, dass viele
   Geschichte erhalten. Anhand                           ligionslehrer, und Dr. Markus       tesdienstlichen Lebens in Graz                         Pfarrkirche nach Pöttelsdorf. Zu-       nichts, wird sich alles verän-      einfach weiterleben, als ob es
   des Denkmals für die gefallenen                       Ladstätter, röm.-kath. Professor    erklärte. Ein Blick hinter die                         sammen mit ihrer Telefonseel-           dern. Weil wir von vielen Selbst-   keinen Klimawandel gäbe.       O
   evangelischen Soldaten der bei-                       an der Privaten Pädagogischen       Ikonostase (Bilderwand) war da-
   den Weltkriege, das sich direkt                       Hochschule Augustinum, einen        bei ein besonderer Höhepunkt.
                                                         Einblick in interreligiöses und     Die Kopten („Ägypter“), oftmals
                                                         interkulturelles Lernen an Gra-     verfolgt, gehören zu den altori-
                                                         zer Schulen und der Hochschule      entalischen Kirchen und bilden
                                                         eröffnet.                           mit ca. 8 Millionen einen klei-
                                                            Am Nachmittag besuchten          nen, aber bedeutsamen Teil der
                                                         wir gemeinsam mit Mag. Johan-       Christenheit.
                                      Foto: Concentrum

                                                         nes Mindler-Steiner (Afro-asia-
                                                         tisches Institut Graz) die Son-     Veranstaltungshinweise:
                                                         derausstellung im röm.-kath.           Das CONCENTRUM bietet am
   neben der Kanzel befindet, hat                        Diözesanmuseum „Gemeinsam           14. Oktober, 4. und am 18. No-
   Pfarrer Weigold auf den Satz des                      Glauben & Leben. Die Lebens- und    vember 2021 eine Studienreihe
   ehemaligen württembergischen                          Jahresfeste der Religionsgemein-    zum „Assistierten Suizid“ mit
   Landesbischofs, Hans von Keler,                       schaften in Graz“.                  dem Titel „Sterben helfen?“ an.
   verwiesen: „Geschichte ist nicht                         Die Buntheit der religiösen      Diese fachspezifische Fortbil-
   nur Geschehenes, sondern auch                         und kirchlichen Lebensgestal-       dung, die für Interessierte offen
   Geschichtetes.“ Diese Schichten                       tung wurde uns weiters in der       ist, wird als Hybridveranstal-
   durchlässig zu machen, war das                        röm.-kath. St. Andrä-Kirche         tung durchgeführt, d.h. lokal
   Anliegen der Pfarrgemeinde.                           deutlich vor Augen geführt; Pas-    im Rathaussaal Pinkafeld und
   So wurde zum Gefallenendenk-                          toralreferentin Mag.a Waltraud      als Videokonferenz via ZOOM.
   mal in den 1980ern eine zweite                        Hamah Said-Hödl berichtete          Für weitere Informationen und
   Schicht aus Glas mit dem Text                         auch von den verschiedenen in-      Anmeldungen (auch über den 8.
   darübergelegt: „Lernen wir mit-                       ternationalen Communitys, die       Oktober hinaus) besuchen Sie
   einander zu leben und nicht ge-                       sich in der Andräkirche regelmä-    bitte unsere Webseite: www.
   geneinander!“ Im Jahr 2017 wur-                       ßig zu Gottesdienst und Fest-       concentrum.blogspot.com O

14 evang@bgld                                                                                                                                                                                                                                      evang@bgld 15
In dieser Ausgabe: Evangelische Kirche AB im Burgenland
Termine

     Wichtige Termine
     Bürozeiten:
     Montag bis Donnerstag von 7.30 Uhr bis 12.30 Uhr
     In dringenden Fällen ist SI Dr. Robert Jonischkeit unter der Nummer 0699-18877101 erreichbar.

     Veranstaltungen:
     • 16. Oktober, 15.00 Uhr: Amtseinführung von Superintendent Dr. Robert Jonischkeit durch Bischof
       Mag. Michael Chalupka in der evangelischen Kirche in Mörbisch
     • 19. Oktober: Reformationsempfang in Wien
     • 22. Oktober: Kirchenpresbyterium in St. Pölten
     • 26. Oktober, 10.00 Uhr: Ökumenischer Festgottesdienst zu „100 Jahre Burgenland“  mit Superinten-
       dent Dr. Robert Jonischkeit und Bischof Dr. Ägidius Zsifkovics im Burghof der Burg Schlaining
     • 5. November, 16.00 Uhr: Treffen des Arbeitskreises „100 Jahre Diözese Burgenland – 2024“, Superin-
       tendentur in Eisenstadt
     • 7. November, 9.30 Uhr: Evangelischer Gottesdienst mit Superintendent Dr. Robert Jonischkeit; evan-
       gelische Kirche in Bad Sauerbrunn
     • 13. November, 9.00 – 16.00 Uhr:  Burgenländischer Lektor*innentag zum Thema „Zeitgemäße Spra-
       che in gottesdienstlichen Gebeten“ mit Dr. Eva Harasta, im evang. Gemeindesaal in Kobersdorf
     • 24. November: Kirchenpresbyterium in Wien
     • 27. November, 15.00 Uhr: Amtseinführung von Mag. Klaus Pahr als Direktor des Wimmer Gymnasi-
       ums in der evang. Kirche in Oberschützen
     • 28. November, 9.00 Uhr: Evangelischer Gottesdienst mit Superintendent Dr. Robert Jonischkeit;
       evangelische Kirche in Eisenstadt
     • 2. Dezember, 14.00 Uhr: Superintendentialausschuss, evangelische Superintendentur in Eisenstadt

     Sprechstunden des Superintendenten:
     Dienstag 14.00 bis 17.00 Uhr in Eisenstadt
     Freitag, 15.00 bis 18.00 Uhr in Oberschützen (Evang. Gymnasium)
     Gesprächstermine können ausschließlich nach telefonischer Voranmeldung im Büro (02682-62490
     oder 0699-18877100) angenommen werden.

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                         … weil reden hilft …                    www.onlineberatung-telefonseelsorge.at

   Impressum:
   Medieninhaber und Herausgeber:
   Evangelische Superintendentur Burgenland
   Für den Inhalt verantwortlich:
   Superintendent Dr. Robert Jonischkeit
   Alle: 7000 Eisenstadt, Bergstraße 16
   Druck: 4er Druck, Oberwart

16 evang@bgld
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