INDUSTRIEARCHÄOLOGIE INDUSTRIEKULTUR - Sommersemester 2020 - Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis
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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis INDUSTRIEARCHÄOLOGIE INDUSTRIEKULTUR Sommersemester 2020 Semestereröffnung im WER-1045 (entfällt diesmal) Freiberg 31. März 2020
Inhaltsübersicht Seite Editorial 2 A. Allgemeine Studieninformationen 5 Was ist Industriearchäologie? 5 Was versteht man unter Industriekultur? 5 Industriearchäologie und Industriekultur – ein interdisziplinäres Studium 6 Industriekultur – das etwas andere Masterprogramm 6 Aufbau des Bachelorstudienganges Industriearchäologie 7 Aufbau des Masterstudienganges Industriekultur 7 Kooperationspartner des IWTG in Lehre und Forschung 9 Berufsfelder für Absolventen 9 Georg-Agricola-Gesellschaft und das Thema Industriekultur 9 B. Lehrprogramm im Sommersemester 2020 11 Vorlesungen 11 Seminare und Übungen 18 Kolloquien und Ringvorlesungen 24 C. Sonstige Informationen 27 Informationen zum Studium 27 Mitarbeiter/innen und Lehrbeauftragte am IWTG 27 Gebäudeplan der TU Bergakademie Freiberg 29 Georg-Agricola-Gesellschaft für Technikgeschichte und Industriekultur e. V 30 Impressum 31 Stundenplanübersicht Sommersemester 2020 33
Editorial Die in diesem kommentierten Vorlesungsverzeichnis angeführten Lehrveranstaltungen wer- den wir aufgrund der besonderen Umstände in Corona-Zeiten, soweit möglich, zunächst im Online-Betrieb durchführen, bis ein regulärer Semesterbetrieb wieder möglich wird. Für die Vorlesungen bieten sich dafür durchaus gangbare Möglichkeiten über Opal an. Was die Übungen, Seminare und Ringvorlesungen mit Gästen betrifft, so sieht es da aufgrund der notwendigeren Face-to-Face-Kontakte etwas schwieriger aus, aber wir arbeiten an mögli- chen Lösungen. Wichtig ist, dass sich alle Studierenden für die jeweiligen Lehrveranstal- tungen bei Opal einschreiben, da sie nur so Zugang zu den Materialien erhalten. Wie diese aussehen werden, kann von Lehrveranstaltung zu Lehrveranstaltung variieren. Momentan ist am IWTG vorgesehen, die jeweiligen Materialien (PDF-Folien, Skripte, Texte, Arbeitsauf- träge der Übungen und Seminare etc.) Woche für Woche schrittweise freizuschalten. Ange- dacht sind darüber hinaus in einigen Fällen Texte oder auch Videos mit zusätzlichen Erläu- terungen zu den einzelnen Vorlesungsteilen. Schließlich planen wir ein Chat-Angebot für Fragen der Studierenden zum Vorlesungsstoff, das jeweils zu den regulär angekündigten Vorlesungszeiten stattfinden wird. Was sich davon wie und vor allem wie schnell realisieren lässt, muss sich allerdings erst noch zeigen. Geplant ist seitens der TU Bergakademie Frei- berg, das Online-Angebot idealerweise ab dem 6. April, aber spätestens bis zum 20. April für die Studierenden freizuschalten. Über aktuelle Entwicklungen informiert die Homepage des IWTG. Obwohl das IWTG wie die gesamte TU Bergakademie Freiberg derzeit geschlossen ist und sich alle Mitarbeiter*innen im Homeoffice befinden, stehen alle Mitarbeiter*innen per Email für Fragen zur Verfügung. Bis zum Ausbruch der Corona-Krise ist das vergangene Wintersemester 2019/20 in durch- aus regulären Bahnen verlaufen. Sowohl die Lehrveranstaltungen wie auch die Forschungs- projekte verliefen in den gewohnten Bahnen. Ausgelaufen ist zum Jahresende das von der VolkswagenStiftung finanzierte Projekt „Bergbaukultur im Medienwandel - Fotografische Deutungen von Arbeit, Technik und Alltag im Freiberger Raum“, das mit der sehr erfolgrei- chen Ausstellung „Silber Bilder. Bergbaukultur im Medienwandel“ im Stadt- und Bergbaumu- seum Freiberg abgeschlossen wurde. Der erste Versuch, im Rahmen des rECOmine- Projektes ein nicht-technisches Projekt am Welterbe-Standort Muldenhütten zu realisieren, ist leider zunächst gescheitert. Wir bereiten derzeit für den 2. Call im Rahmen des rECOmi- ne-Projektes einen überarbeiteten Antrag vor, der bis zum 29. Mai vorliegen muss. Feder- führend ist hier als Wissenschaftlicher Mitarbeiter Herrn Franz Dietzmann MA tätig. Neu rea- lisiert wurde im Verlauf des Wintersemesters im Auftrag des Fördervereins Himmelfahrt Fundgrube e.V. die Konzeption und Umsetzung eines Schulungsprogramms für Gästeführer auf der Himmelfahrt Fundgrube für die Zeit der Sächsischen Landesausstellung 2020 unter dem Titel „Silberboom“ (Konrad Grossehelweg MSc.). Die Schulung der Gästeführer erfolgte dafür in zwei Wochenblöcken, wobei der zweite Schulungsblock vor seinem Abschluss auf- grund der Corona-Krise abgebrochen werden musste. Der zum 31.03. ausgelaufene Vertrag mit dem Förderverein Himmelfahrt Fundgrube e.V. wird jedoch verlängert werden, um die Schulung abschließen zu können. Ohnehin ist die gesamte Landesausstellung aufgrund der Corona-Pandemie auf bislang unbestimmte Zeit verschoben worden. 2
In seine letzte Projektphase ist 2020 das von der EU geförderte Projekt „Unser Welterbe“ eingetreten (Dipl.-Ind.Arch. Katharina Jesswein). Im Verlauf des Wintersemesters konnten die letzten im Projekt vorgesehenen Workshops zur Lehrerfortbildung, zur Schulung von Vertretern der Bergbauvereine der Region sowie auch die letzten Schulprojekte erfolgreich durchgeführt werden. Über die Ergebnisse wurde über eine eigene Homepage, über Face- book sowie durch einen Newsletter informiert. Als Projektende war eigentlich der 30. April 2020 vorgesehen. Da jedoch noch Restarbeiten (Arbeitsblätter für Lehrer und Schüler, Pub- likationen etc.) zu erledigen sind und auch noch Restmittel zur Verfügung stehen, wurde beim Projektträger ein Verlängerungsantrag gestellt, so dass das Projekt voraussichtlich bis Ende September 2020 weiterlaufen kann. Nach der Erlangung des Welterbetitels für die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří im ver- gangenen Jahr wurde die am IWTG seit Sommer 2000 bestehende Welterbe-Projektgruppe zum Jahresende 2020 aufgelöst. Über eine weitere Einbeziehung des IWTG in die Aufgaben und die Arbeit des inzwischen etablierten Welterbe-Managements wird momentan verhan- delt. Zum 1. Januar 2020 hat Prof. Albrecht den Vorsitz des Fördervereins Montanregion Erzgebirge e.V. übernommen, der sich künftig vor allem um das Sponsoring für das Welter- be, um die Weiterführung der Schulprojekte sowie um die Vermittlung des Welterbe- Gedankens in der Region kümmern wird. Vorläufig ist auch die Welterbe-Koordinie- rungsstelle des Freistaates Sachsen (Friederike Hansell MA) weiter mit dem IWTG verbun- den. Bis Jahresmitte soll diese Aufgabe allerdings auf eine neu zu schaffende Stelle im Lan- desdenkmalamt verlagert werden. Das Engagement des IWTG für die Realisierung des Welterbe-Projektes wurde am 29. Januar 2020 auf einer großen Dankesfeier für alle Betei- ligten an dem Welterbe-Prozess in der Stadthalle Marienberg nochmals von allen Seiten und zahlreichen politischen Vertretern der Region gewürdigt. Für seine Verdienste um die Reali- sierung des Welterbe-Projektes wurde Prof. Albrecht vom Rektor der TU Bergakademie Freiberg am 27. November 2019 der „Ehrenbergkittel“ der Hochschule sowie am 4. Dezem- ber 2019 durch den Oberbürgermeister der Stadt Annaberg-Buchholz der Titel eines „Eh- renbergmanns“ des Besucherbergwerkes „im Gößner“ verliehen. Weitergeführt wurden im vergangenen Semester das von der DFG geförderte Projekt „Digi- tale Edition der Korrespondenz an und von Abraham Gottlob Werner (1749–1817)“ (Dr. Hil- degard Wiegel), das vom BMBF finanzierte Forschungsprojekt „UMPROBERE. Umweltpoli- tik, Bergbau und Rekultivierung im deutsch-deutschen Vergleich. Das Lausitzer Braunkoh- lenrevier, die Wismut und das Ruhrgebiet (1949-1989/2000)“ mit unserem Projektteil zum Thema Wismut (Dr. Sabine Loewe-Hannatzsch) sowie die von der Wismut GmbH geförderte Industriepromotion (ESF-Förderung) zum Thema „Der Einfluss gelebter Bergbautradition auf die Akzeptanz der einheimischen Rohstoffgewinnung in Deutschland am Beispiel Sachsens“ (Karl Klemm MSc.). Alle genannten Projekte laufen im Sommersemester 2020 weiter. Im Bereich der zum IWTG gehörenden Kustodie (Dr. Andreas Benz, Dipl. Rest. Hendrik Naumann) ragte neben den regulären Lehrveranstaltungen, der Ringvorlesung „Die Samm- lungen der TU Bergakademie Freiberg“ und der Organisation der AG Sammlungen im ver- gangenen Wintersemester die gemeinsam mit dem Institut für Anorganische Chemie (Prof. Kroke) veranstaltete Tagung „Chemische Sammlungen an Hochschulen“ am 28. und 29. November in Freiberg heraus. Außerdem organisierte die Kustodie im Februar an zwei Ta- 3
gen für den Freiberger Notfallverbund eine Übung zur Bergung dreidimensionalen Kultur- guts. Bemerkenswert ist ferner eine signifikante Zunahme des Leihverkehrs. Hier sei explizit auf die Ausstellung „Bergbautechnik en miniature“ im Schlossmuseum Schwarzenberg hin- gewiesen, zu der die Kustodie neben 18 Objekten der Historischen Modellsammlung auch wesentliche inhaltliche und ausstellungstechnische Zuarbeiten leistete. Der Leiter des ebenfalls zum IWTG gehörenden Historicums (Universitätsmuseum) Dr. Norman Pohl wurde im März 2020 vom Verband der Elektrotechnik, Elektronik, Informations- technik (VDE) in den Ehrungsausschuss zur Verleihung der Karl-Joachim-Euler-Medaille für herausragende Verdienste um die Förderung der Geschichte der Elektrotechnik berufen. Seit Januar 2020 ist er zudem Mitglied des Vorstandes des Fördervereins für das Archiv zur Geschichte der deutschen Wasserwirtschaft mit Sitz im Freistaat Thüringen. Mit der vorerst letztmaligen Übertragung eines Lehrauftrages an Dr. Pohl endete im Wintersemester die planmäßige Repräsentanz des Faches Technikgeschichte in Regelstudiengängen an der BTU Cottbus. Am IWTG oblag Dr. Pohl ferner die Betreuung von besonderen und komple- xen Lernleistungen sächsischer Schüler. Mitarbeiter des IWTG sind darüber hinaus an der Vorbereitung und Realisierung der vom Verein der Freunde und Förderer der TU Bergakademie Freiberg für den Herbst geplanten Ausstellung über den Freiberger Absolventen Moritz Hochschild beteiligt (Dr. Norman Pohl). Gleiches gilt für die vorgesehene Feier zum 100jährigen Bestehen des selbständigen Pro- motionsrechtes unserer Hochschule, aus deren Anlass das IWTG im Rahmen des diesjähri- gen BHT eine ganztägige Vortragsveranstaltung am 4. Juni durchführen wird (Dr. Pohl, Prof. Albrecht), sofern der BHT nicht der Corona-Krise zum Opfer fällt. Darüber hinaus gehören Prof. Albrecht und Dr. Pohl dem Vorbereitungskomitee des Vereins der Freunde und Förde- rer der TU Bergakademie Freiberg für die Feier von dessen 100jährigen Bestehen im Jahre 2021 an. Beide sind zudem seit Januar 2020 gewählte Mitglieder des Erweiterten Senates, Prof. Albrecht seit dem 1. April zudem Mitglied des Senates der TU Bergakademie Freiberg. Den Mitarbeitern/innen des Studium generale, des Historicums, der Kustodie sowie der „Schaltstelle“ des IWTG, dem Sekretariat unter Cynthia Sternkopf, sowie allen übrigen Mit- arbeitern*innen des IWTG sei an dieser Stelle ausdrücklich für ihr großes Engagement im vergangenen Semester sowie für die Vorbereitung des anstehenden Sommersemesters ge- dankt. Ich wünsche allen Studierenden sowie Mitarbeitern*innen ein trotz der erschwerten Bedin- gungen erfolgreiches Semester und vor allem Gesundheit. Freiberg, Ende März 2020 Prof. Dr.phil.habil. Helmuth Albrecht 4
A. Allgemeine Studieninformationen Was ist Industriearchäologie? Die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit Fragen der Industriekultur und Industriedenkmal- pflege beschäftigt, bezeichnet man international als Industriearchäologie (Industrial Archaeo- logy). Industriearchäologie ist ganz allgemein die Wissenschaft, die sich mit der Erfassung, Erforschung, Interpretation und im gewissen Umfang auch mit der Erhaltung der gegen- ständlichen Überlieferung gewerbe- und industriebezogener Artefakte, Anlagen und Syste- me in ihrem kulturellen und historischen Kontext beschäftigt. Als Forschungsgebiet hat die Industriearchäologie das Ziel, die von ihr erfassten und doku- mentierten Artefakte der Gewerbe-, Industrie- und Verkehrsentwicklung im Kontext der Technik-, Wissenschafts-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte darzustellen. Mit der Erfassung und der Dokumentation der gegenständlichen Überlieferung aus der Geschichte von Ge- werbe, Industrie und Verkehr leistet die Industriearchäologie im Bereich der technischen Denkmale bzw. Industriedenkmale einen Beitrag zur allgemeinen Denkmalpflege. Techni- sche Denkmale bzw. Industriedenkmale i.w.S. sind dabei alle Denkmale der Produktions- und Verkehrsgeschichte, wie handwerkliche Produktionsstätten mit ihren Ausstattungen, industrielle und bergbauliche Anlagen, Maschinen und Modelle, Verkehrsbauten und Trans- portmittel sowie Kommunikations- und Infrastruktureinrichtungen mit ihren zugehörigen An- lagen. Aufgrund des speziellen Gegenstandsbereiches und der für seine Erforschung not- wendigen vielfältigen Grundlagen und methodischen Verfahren handelt es sich bei der In- dustriearchäologie um einen interdisziplinären Wissenschaftsbereich. Was versteht man unter Industriekultur? Der Begriff „Industriekultur“ steht für die Beschäftigung mit der gesamten Kulturgeschichte des Industriezeitalters. Er verbindet Technik-, Kultur- und Sozialgeschichte und er umfasst das Leben aller Menschen in der Industriegesellschaft - ihren Alltag, ihre Lebens- und Ar- beitsbedingungen. Im Gegensatz zur „Industriearchäologie“ erweitert die „Industriekultur“ den Zeithorizont der Interpretation und Bewertung des „industriellen“ Zeitalters bis in die Ge- genwart hinein und lenkt damit den Blick auch auf die aktuellen Entwicklungstendenzen der Industriegesellschaft sowie der in ihnen wirkenden maßgeblichen politischen und kulturellen Phänomene. Das Konzept der „Industriekultur“ erschließt dabei im Wesentlichen drei Er- kenntnisperspektiven: (1) Eine materielle Perspektive mit der Frage nach der dinglichen/ artifiziellen Hinterlassenschaft der Industrialisierung in Raum und Zeit; (2) eine sozial-gesell- schaftliche Perspektive mit der Frage nach den Arbeits- und Lebensverhältnissen in der In- dustriegesellschaft; und (3) eine künstlerisch-wissenschaftliche Perspektive mit der Frage nach der intellektuellen Auseinandersetzung mit den Phänomenen der Industrialisierung. 5
Industriearchäologie und Industriekultur – ein interdisziplinäres Studium Das Studienprogramm des Bachelors Industriearchäologie und des Masters Industriekultur an der TU Bergakademie Freiberg verbindet, entsprechend der besonderen Problematik seines Gegenstandsbereiches (gegenständliche Quellen der Industriekultur) sowie seines spezifischen Berufsfeldes (Denkmalpflege, Technik- und Industriemuseen, Wissenschafts- journalismus, Öffentlichkeitsarbeit in Unternehmen etc.) historisch-geisteswissenschaftliche Methoden und Fragestellungen mit einer breiten mathematisch-naturwissenschaftlichen Grundlagenausbildung einerseits und mit einer praxisorientierten Ausbildung im Bereich des Kultur- und Projektmanagements, des Museumswesens und der Denkmalpflege anderer- seits. Es trägt damit der Tatsache Rechnung, dass in der industriearchäologischen For- schung und Praxis neben geisteswissenschaftlich/historischen Kenntnissen auch natur- und ingenieurwissenschaftliche Probleme, Methoden und Verfahren eine große Rolle spielen. Als interdisziplinärer Studiengang richtet sich die Studienrichtung Industriearchäologie damit an historisch interessierte, mathematisch-naturwissenschaftlich begabte und interdisziplinär orientierte Studierende. Der Vermittlung berufspraktischer Fähigkeiten, z.B. der Fähigkeit zur Teamarbeit, wird - ihrer Bedeutung für erfolgreiche künftige Berufskarrieren entsprechend - ein besonderer Stellen- wert in der Studienrichtung eingeräumt. Das kommt insbesondere durch die für den Studi- enabschluss erforderlichen praktischen Tätigkeiten sowie in der engen Kooperation bei der Ausbildung mit den Institutionen der Denkmalpflege und des Museumswesens zum Aus- druck. Industriekultur – das etwas andere Masterprogramm Mit der Einrichtung des Masterstudienganges für Industriekultur verfolgt die TU Bergakade- mie Freiberg das Ziel, Absolventen 6-semestriger Bachelor-Studiengänge vorzugsweise der Studienrichtungen Industriearchäologie, Geschichte, Kunstgeschichte, Museologie, Archäo- logie oder Architektur einer deutschen Hochschule oder einer vergleichbaren ausländischen Ausbildungseinrichtung die Möglichkeit zu geben, sich im Bereich der Industriekul- tur/Industriearchäologie im Rahmen eines 4-semestrigen Masterprogramms wissenschaftlich weiter zu qualifizieren. Studierende der vergangenen Semester, die über einen anderen Ba- chelor-Abschluss als Industriearchäologie verfügen, brachten ihre bislang erworbenen Kenntnisse, die Interdisziplinarität des Angebots bereichernd, ein. Der Schwerpunkt der Ausbildung liegt im Bereich technik-, wissenschafts- und kulturhistori- scher sowie denkmalpflegerischer und rechtlicher Fragen und Probleme der Bewahrung und des Managements des industriekulturellen Erbes. Ein breites Wahlpflichtangebot ermöglicht darüber hinaus eine dem individuellen Qualifikationsprofil sowie dem angestrebten künftigen Tätigkeitsbereich angemessene Anpassung bzw. Vertiefung des Pflichtstudienprogramms. Studienbeginn ist jeweils das Wintersemester. Das Programm schließt mit dem Erwerb des Titels eines Masters of Science (MSc.) ab. Um dem erworbenen Bachelor-Abschluss ent- 6
sprechend eine optimale Struktur des Studienprogramms zu erreichen, wird vor Eintritt in den Studiengang die Teilnahme an einem Studienberatungsangebot des IWTG dringend empfohlen. Aufbau des Bachelorstudienganges Industriearchäologie Der Bachelorstudiengang besteht aus einem 6-semestrigen Studium, das mit dem Bachelor of Science (BSc.) abschließt. Daran schließt sich der 4-semestrige Masterstudiengang In- dustriekultur an, der das universitäre Ausbildungsprogramm im Bereich der Industriearchäo- logie und Industriekultur vervollständigt und abrundet. Auch wenn der Bachelor of Science in Industriearchäologie ein berufsqualifizierender Abschluss ist, wird allen Studierenden auf- grund des breiten interdisziplinären Gegenstands- und Methodenspektrums der Industriear- chäologie empfohlen, das Masterstudium Industriekultur anzuschließen und das Studium mit dem Master of Science (MSc.) abzuschließen. Aufbau des Masterstudienganges Industriekultur Das Masterprogramm Industriekultur setzt grundsätzlich den Bachelor-Abschluss in einem 6-semestrigen Bachelor-Studiengang voraus. Es beginnt jeweils zum Wintersemester. Bachelor- und Masterprogramm gliedern sich wie folgt: 7
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Kooperationspartner des IWTG in Lehre und Forschung In Lehre und Forschung kooperiert das IWTG der TU Bergakademie u.a. mit folgenden Part- nern: Zweckverband Sächsisches Industriemuseum, Fakultät für Architektur der TU Dres- den, Landesamt für Denkmalpflege Dresden, Archäologisches Landesamt Dresden, Deut- sches Bergbau-Museum Bochum, Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur in Nordrhein-Westfalen. Darüber hinaus arbeitet das IWTG jeweils projektorientiert mit zahlreichen weiteren Partnern aus dem Bereich von Behörden, Kommunen oder auch der Wirtschaft zusammen. Eine besondere Bedeutung kommt der internationalen Vernetzung und Kooperation des IWTG im Bereich der Industriearchäologie zu. So ist der Direktor des IWTG u.a. Mitglied im Board of Directors der internationalen Organisation TICCIH (The International Committee for the Conservation of the Industrial Heritage) sowie des Internationalen Rates für Denkmal- pflege (ICOMOS). Berufsfelder für Absolventen Absolventen/innen des Studienganges Industriearchäologie bzw. Industriekultur finden Ein- satzgebiete vorzugsweise dort, wo ein breites, fachübergreifendes, naturwissenschaftliches Grundlagenwissen für die Lösung historisch-archäologischer, technikgeschichtlicher und industriearchäologischer Probleme gefordert ist. Industriearchäologische Funde und Befun- de sind zu dokumentieren, zu katalogisieren, mit naturwissenschaftlichen und materialwis- senschaftlichen Methoden zu untersuchen, historisch, technikgeschichtlich und denkmal- pflegerisch zu analysieren und einzuordnen sowie durch die Entwicklung neuer Nutzungs- konzepte zu bewahren. Berufsmöglichkeiten bieten sich für die Absolventen/innen des Studienganges Industrie- archäologie bzw. Industriekultur in allen Bereichen der industriearchäologischen, industrie- denkmalpflegerischen und industriekulturellen Forschung, namentlich an Universitäts- instituten, Ämtern für Denkmalpflege und Museen wie z.B. Industrie- und Technikmuseen, ferner im Wissenschaftsjournalismus, in der wissenschaftlichen Bildungsarbeit und im Be- reich der Öffentlichkeitsarbeit von Industrieunternehmen. Georg-Agricola-Gesellschaft und das Thema Industriekultur Die 1926 gegründete Georg-Agricola-Gesellschaft für Technikgeschichte und Industriekultur e.V. (GAG) hat auf ihrer Jahresmitgliederversammlung am 27. August 2010 beschlossen, als neuen Themenschwerpunkt die Förderung der Industriekultur in ihre satzungsgemäßen Aufgaben aufzunehmen. Seit der Jahresmitgliederversammlung am 30. August 2014 führt die GAG den neuen Namenzusatz für Technikgeschichte und Industriekultur. Die GAG knüpft damit bewusst an eine ihrer frühen Förderaktivitäten an, war sie doch in den späten 1920er Jahren gemeinsam mit dem Verein Deutscher Ingenieure, dem Deutschen Museum 9
München und dem Bund Deutscher Heimatschutz aktiv an der erstmaligen Erfassung Tech- nischer Kulturdenkmale in Deutschland beteiligt. Die GAG will damit einerseits Forschungsarbeiten zum Themenkreis Industriekultur, Indust- riearchäologie und Industriedenkmalpflege fördern, andererseits aber auch in diesen The- menfeldern tätigen bzw. an ihnen interessierten Studierenden, Wissenschaftlern/innen und interessierten Laien eine institutionelle Heimat geben. Sämtliche Mitglieder der GAG können im Rahmen ihrer Mitgliedschaft die gemeinsam von den Landschaftsverbänden Rheinland und Westfalen-Lippe in Nordrhein-Westfalen herausgegebene Zeitschrift industrie-kultur. Magazin für Denkmalpflege, Landschaft, Sozial-, Umwelt- und Technikgeschichte kostenlos erhalten. Die GAG fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs im Bereich der Technikgeschichte und Industriekultur durch die jährliche Verleihung ihres Nachwuchspreises in den beiden Katego- rien für Bachelor- und Masterarbeiten sowie für Dissertationen und Habilitationen. Darüber hinaus verleiht sie jährlich den GAG-Preis für Industriekultur an ehrenamtliche Initiativen zur Bewahrung des industriellen Erbes in Deutschland. Weitere Informationen zur GAG sowie zur Beantragung ihrer Mitgliedschaft finden sich un- ter: www.georg-agricola-gesellschaft.de 10
B. Lehrprogramm im Sommersemester 2020 VORLESUNGEN Wichtiger Hinweis Bei den im Folgenden aufgeführten Lehrveranstaltungen handelt es sich nur um solche Ver- anstaltungen, die vom Institut für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikge- schichte bzw. seinen Kooperationspartnern außerhalb der TU Bergakademie Freiberg im Rahmen des Bachelorprogramms Industriearchäologie und des Masterprogramms Indust- riekultur angeboten werden. Alle übrigen Lehrveranstaltungen der Studiengänge, die von anderen Lehrstühlen, Instituten bzw. Fakultäten der TU Bergakademie im Rahmen des Re- gelstudienplanes angeboten werden, sind in diesem kommentierten Vorlesungsverzeichnis nicht aufgeführt. Sie können dem Vorlesungsverzeichnis der TU Bergakademie Freiberg entnommen werden. Industriearchäologie Dozent: Prof. Dr. Helmuth Albrecht Modul: BINA: Industriearchäologie 1-3 + Übung (2.; 4.; 6. Sem.) MIK: Industriearchäologie als Kernbestandteil der Industriekultur (2. Sem.) Zeit: Donnerstag, 11.00 Uhr Ort: WER-1118, kl. HS, Werner-Bau, Brennhausgasse 14, 1. OG Beginn: 16. April 2020 Im Rahmen der Vorlesung wird die Geschichte der Industrie des Maschinenbaus in Europa und Deutschland anhand ihrer baulichen und technischen Sachzeugen aus dem späten 18. bis in das 20. Jahrhundert im Überblick vorgestellt. Die grundlegenden Entwicklungen wer- den dabei anhand ausgewählter Beispiele vorgestellt und in den internationalen Kontext eingeordnet. Behandelt werden zudem Beispiele der Erhaltung und Nachnutzung von Denkmalen des Maschinenbaus bzw. der Industrie des Maschinenbaus. Literaturhinweise: Werden in Verlauf der Vorlesung gegeben. 11
Industriekultur: Kulturgeschichte des Bergbaus (V) Dozent: Dr. Michael Farrenkopf Modul: BINA: Einführung in die Industriekultur mit industriearchäologischer Exkursion (6. Sem.) MIK: Vertiefung Industriekultur (2. Sem.) Zeit: Freitag, 09.00 – 15.00 Uhr Ort: IWTG-Projektarbeitsraum, Silbermannstraße 2, EG.01 Beginn: Freitag, 17.04. (weitere Termine: 15.05., 29.05., 26.06.; 17.07.2020) Das Montanwesen und speziell der Bergbau haben bereits weit vor der Industrialisierung spezifische kulturelle Formen vorrangig in den Regionen ausgeprägt, in denen auf Basis der jeweiligen Lagerstätten Rohstoffe gewonnen und verarbeitet worden sind. In der Vormoder- ne eingebunden in transzendentale Glaubensmuster, die sich nicht zuletzt wegen des hohen Risikopotenzials untertägiger Arbeit besonders aufdrängten, entwickelten sich spezielle bergmännische Sitten und Bräuche, Feste und Feiern, Symbole, Kultobjekte, Geräte und Kleidungen. Formen des geselligen Lebens, des künstlerischen Ausdrucks und des Bil- dungswesens sowie architektonische und städtebauliche Gestaltungen waren durch den Bergbau bereits in der frühen Neuzeit von allgemein kulturgeschichtlicher Bedeutung. Mit der Aufklärung im 18. Jahrhundert, durch deren Kritik an Religion und Aberglauben und dem daraus folgenden Durchbruch einer naturwissenschaftlichen Weltanschauung, wandelten sich diese kulturellen Praxen im Verlauf der Industrialisierung. Es entstanden charakteristi- sche Ausprägungen einer bürgerlichen und Arbeiterkultur des Bergbaus, deren materielle wie immaterielle Formen heute Teil eines industriellen Kulturerbes des Montanwesens sind. Literaturhinweise: Berger, Stefan: Industriekultur und Strukturwandel in deutschen Bergbauregionen nach 1945, in: Ziegler, Dieter (Hrsg.): Rohstoffgewinnung im Strukturwandel. Der deutsche Berg- bau im 20. Jahrhundert, Münster 2013 (= Geschichte des deutschen Bergbaus, hrsg. v. Klaus Tenfelde (†), Stefan Berger und Hans-Christoph Seidel, Bd. 4), S. 571-602. Bluma, Lars/Farrenkopf, Michael/Przigoda, Stefan: Geschichte des Bergbaus, Berlin 2018 (= Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum, Nr. 225; = Schriften des Bergbau-Archivs, Nr. 31). Heilfurth, Gerhard: Der Bergbau und seine Kultur. Eine Welt zwischen Dunkel und Licht, Zü- rich/Freiburg 1981. Kift, Dagmar/Schinkel, Eckhard/Berger, Stefan/Palm, Hanneliese (Hrsg.): Bergbaukulturen in interdisziplinärer Perspektive. Diskurse und Imaginationen, Essen 2018 (= Schriften des Fritz-Hüser-Instituts für Literatur und Kultur der Arbeitswelt, Bd. 32). Slotta, Rainer: Einführung in die Industriearchäologie, Darmstadt 1982. 12
Suhling, Lothar: Aufschließen, Gewinnen und Fördern. Geschichte des Bergbaus, Reinbek bei Hamburg 1983 (= rororo-Sachbuch 7713). Wissenschaft – Technik – Gesellschaft: Eine Einführung in die Wissen- schaftstheorie (V) Dozent: Prof. Dr. Helmuth Albrecht Modul: BINA: Einführung in die Wissenschaftstheorie (2. Sem.) Zeit: Mittwoch, 16.00 Uhr Ort: WER-1045, GH, Werner-Bau, Brennhausgasse 14, 1. OG Beginn: 15. April 2019 Die Vorlesung bietet eine Einführung in die vielfältigen Zusammenhänge der Entwicklung von Naturwissenschaften und Technik sowie deren sozialem, wirtschaftlichem, politischem, kulturellem und wissenschaftlichem Umfeld von der Antike bis in die Gegenwart. Sie soll einen Zugang zu einer ausgewogenen Bewertung der komplexen Probleme der Entwicklung der naturwissenschaftlich-technischen Grundlagen unserer modernen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft bieten und damit letztlich zu einem verantwortungsbewuss- teren Umgang mit Naturwissenschaft und Technik in der Gegenwart beitragen. Themenschwerpunkte: - Gesellschaftsformen im Wandel der Zeit - Wissenschaftstheoretische Grundlagen von Natur-, Ingenieur-, Sozial- und Geisteswis- senschaften - Werte und Wertsysteme im wissenschaftlich-technischen Handeln - Entstehung des modernen naturwissenschaftlich-technischen Weltbilds - Rolle von Naturwissenschaften und Technik im industriellen Zeitalter - Technisierung der Gesellschaft und Vergesellschaftung der Technik - Entwicklung und Folgen soziotechnischer Systeme Literaturhinweise: Werden im Rahmen der Vorlesung gegeben. 13
Technikgeschichte 2: Technikgeschichte von der vorindustriellen Zeit bis zur Hochindustrialisierung Dozenten: Dr. Norman Pohl Modul: BINA: Technikgeschichte von der Antike bis zur Hochindustrialisierung (2. Sem.) Zeit: Montag, 09.15 Uhr Ort: WER-1118, kl. HS, Werner-Bau, Brennhausgasse 14, 1. OG Beginn: 20. April 2020 In Fortführung der Vorlesung Technikgeschichte der Antike und des Mittelalters behandelt die Vorlesung den Zeitraum von der Renaissance bis zur Hochindustrialisierung im 19. Jahrhundert. Die Entwicklung von Technik und Naturwissenschaften wird dabei in den Kon- text der allgemeinen Geschichte von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft eingeordnet. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, einen zusammenfassenden Überblick über die Entwick- lungslinien und Entwicklungstendenzen der Technik in der Renaissance und der Frühen Neuzeit über die Vor- bis zur Hochindustrialisierung zu bieten. Die Teilnahme an der Lehrveranstaltung ist unabhängig vom Besuch der anderen beiden Teile. Literaturhinweise: Karl-Heinz Ludwig, Volker Schmidtchen: Metalle und Macht. 1000 bis 1600. Berlin 1992 (Propyläen Technikgeschichte, Bd. 2). Akos Paulinyi, Ulrich Troitzsch: Mechanisierung und Maschinisierung. 1600 bis 1840. Berlin 1991 (Propyläen Technikgeschichte, Bd. 3). Bertrand Gille: Ingenieure der Renaissance. Wien, Düsseldorf 1968. Friedrich Klemm: Geschichte der Technik. Der Mensch und seine Erfindungen im Bereich des Abendlandes. Reinbek 1983 (Deutsches Museum. Kulturgeschichte der Naturwissen- schaften und der Technik). George Basalla: The Evolution of Technology. Cambridge/Mass. 1993. Gisela Buchheim, Rolf Sonnemann (Hrsg.): Geschichte der Technikwissenschaften. Leipzig 1990. Armin Hermann, Wilhelm Dettmering (Hrsg.): Technik und Kultur. 10 Bde., Düsseldorf 1989- 1995. Weitere einschlägige Literatur wird in der Vorlesung bekannt gegeben. 14
Kulturgeschichte– Ringvorlesung zum Sächs. Jahr der Industriekultur und zur Landesausstellung Industriekultur Grabe, wo Du stehst und zeige, was Du hast Dozent: Dr. Norman Pohl Modul: BINA: Wahlfach MIK: Vertiefung Industriekultur (2. Sem.) Zeit: Dienstag, 16.30 Uhr Ort: WER-1045, GH, Werner-Bau, Brennhausgasse 14, 1. OG Beginn: 14. April 2020 „Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen“, lautet das Motto der 4. Sächsischen Landes- ausstellung. Im Audi-Bau in Zwickau lässt ein Kernland der Industrialisierung in Deutschland seine bis zu dem frühneuzeitlichen Bergbau zurückdatierte Industriegeschichte Revue pas- sieren, wobei der zentrale Standort auf weitere dezentrale Ausstellungen in Chemnitz, Crimmitschau, Freiberg und Oelsnitz/E. verweist. Auto-, Maschinen-, Eisenbahn-, Textil-, Silber- und KohleBoom sollen so den interessierten Gästen erlebbar dargeboten werden. Die Vorlesung holt den Boom in die Brennhausgasse in den Hörsaal der Brennhausgasse 14, da sich fast alle Standorte durch eine Referentin oder einen Referenten vorstellen las- sen. Zugleich bettet das „Jahr der Industriekultur“ die Landesausstellung in sachsenweite Aktivitäten ein. Daher richtet sich der Blick eben auch auf das übrige Territorium des Frei- staates. Abgerundet werden die Gastvorträge durch eine Einordnung der historischen Ent- wicklung der Industriekultur. Dabei wird insbesondere auch auf die Verbindungen zur Indust- riearchäologie, zur Technikgeschichte, aber auch zum Kulturmanagement eingegangen, und zwar mit nur geringen Überschneidungen zu den Themen anderer Vorlesungen der Studi- engänge Industriearchäologie und Industriekultur. Literatur wird in der Veranstaltung bekannt gegeben. An folgenden Terminen werden externe Referenten Vorträge zum Thema halten: 21.04.2020 Die Schauplatzausstellung MaschinenBoom. – Wie Maschinen unsere Welt verwandelten. Jürgen Kabus; Chemnitz 12.05.2020 „AutoBoom im August Horch Museum - Kuratierung des Schauplatzes im Rah- men der 4. sächsischen Landesausstellung“ Michael Förch, Zwickau 26.05.2020 SilberBoom: Vierte Sächsische Landesausstellung am Standort Freiberg Jens Kugler 02.06.2020 Maria Schöne 15
09.06.2020 Frau Kämpfe, Crimmitschau Am 16. Juni findet eine Exkursion zu Stätten der Landesausstellung statt. Weitere Informati- onen dazu erhalten Sie in der Vorlesung. Literaturhinweise: Werden im Rahmen der Vorlesung gegeben. Allgemeine Umweltgeschichte (V) Dozent: Dr. Norman Pohl Modul: BINA: Umweltgeschichte und historische Standorterkundung (4. Sem.) Zeit: Montag, 14.00 Uhr Ort: WER-1045, GH, Werner-Bau, Brennhausgasse 14, 1. OG Beginn: 20. April 2020 Die Vorlesung gibt einen einführenden Überblick zur Umweltgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart. Sie setzt einen deutlichen Akzent auf Europa, insbesondere Sachsen, be- handelt aber auch außereuropäische Entwicklungen. Nach einem einleitenden Überblick über die Historiographie der Umweltgeschichte und ihre Ideengeschichte werden die The- men Land- und Forstwirtschaft, Nutzung der Meere und Gewässer, Wasserbau, Bergbau, Umwelt und Industrialisierung, Umwelt und Krieg sowie die Entstehung des Umweltbewusst- seins seit Ende des 19. Jahrhunderts und seine Weiterentwicklung nach dem Zweiten Welt- krieg detailliert behandelt. Im Rahmen der Ideengeschichte werden speziell die Geschichte der Nachhaltigkeit und des Naturschutzgedankens besprochen. Literaturhinweise: Pohl, Norman; Deutsch, Mathias: Umweltgeschichte Sachsens, Leipzig: Edition Leipzig, 2013. Herrmann, Bernd: Umweltgeschichte, Berlin [u. a.]: Springer Spektrum, 2013. Weitere einschlägige Literatur wird in der Vorlesung bekannt gegeben. 16
Museologie II (V/S) Dozent: Dr. Andreas Benz Modul: MIK: Theorie und Methodik der Museologie II (2. Sem.) Zeit: Montag, 14.00 Uhr Ort: MIB-1113, UHG, Mittelbau, Akademiestraße 6, 1. ZG Beginn: 20. April 2020 Auf den allgemeinen Grundlagen der Vorlesung „Museologie I“ aufbauend gibt die Veran- staltung einen einführenden Überblick in die historische Museologie. Im Seminarteil werden die Studierenden dann selbständig das Oberthema „Zeitalter des modernen Museums“ be- arbeiten. Anhand von Fallbeispielen wird der erste Museumsboom im 19. Jahrhundert jenem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gegenübergestellt. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die verschiedenen Museumstypen gelegt, die einem diachron-epochalen Vergleich unterzogen werden sollen. Literaturhinweise: Flügel, Katharina: Einführung in die Museologie, Darmstadt 2005. Walz, Markus (Hrsg.): Handbuch Museum: Geschichte – Aufgaben – Perspektiven, Stuttgart 2016. 17
SEMINARE UND ÜBUNGEN Historische Standorterkundung Dozent: Dr. Norman Pohl Modul: BINA: Umweltgeschichte und historische Standorterkundung (4. Sem.) Zeit: Dienstag, 11.00 Uhr Ort: IWTG-Projektarbeitsraum, Silbermannstraße 2, EG.01 Beginn: 14. April 2020 Die Historische Standorterkundung stellt im Rahmen der Altlastenerkundung eine Methode zur Erfassung und Auswertung des zu einem Grundstück vorhandenen Datenmaterials unter altlastenrelevanten Gesichtspunkten dar. Dazu werden topographische, geologische, hydro- logische und hydrogeologische Karten, aber auch Akten, Betriebspläne und Chroniken ge- nutzt. Weiterhin bieten Luftbilder und Luftbildpläne sinnvolle Ansatzpunkte bei der Daten- recherche. Auch durch Ortsbegehungen und Zeitzeugenbefragungen können die Informati- onen zu einem Grundstück verdichtet werden. Im Rahmen der Lehrveranstaltung sollen aufbauend auf den Lehrveranstaltungen „Archiv- kunde“ und „Einführung in das historische Arbeiten“ die zur Informationsgewinnung benötig- ten Kenntnisse vermittelt werden. Es soll aufgezeigt werden, an welchen Stellen Informatio- nen zu beschaffen sind und wie diese sowohl unter industriearchäologischen, als auch unter kontaminationsrelevanten Fragestellungen ausgewertet werden können. Zentrale Fragen des Seminars werden sein: - Was beinhaltet die historische Standorterkundung? - In welchen Stufen läuft eine Altlastenerkundung ab? - Welche Institutionen sind erste Ansprechpartner? - Wie und warum sind naturwissenschaftliche Grundlagen einzubeziehen? Die erworbenen Kenntnisse werden an praktischen Beispielen weiter vertieft. Im Fokus steht dabei der Leipziger Auwald. Geplant ist, in mehreren Exkursionen sowohl eine Ortsbegehung wie auch einen Archivbesuch durchzuführen. Interessierte sind auch auf das 4. Leipziger Auensymposium vom 20. bis zum 23. September 2020 verwiesen. Literaturhinweise: Staatsministerium für Umwelt und Landesentwicklung (Hrsg.): Materialien zur Altlastenbe- handlung: V. a. Historische Erkundung von altlastenverdächtigen Flächen. Band 4/1998. Rahmenkonzeption und Stand der Altlastenbehandlung im Freistaat Sachsen. Band 1 / 1997. Neumair, Hermann und Weber, H. H.: Altlasten: Erkennen, Bewerten, Sanieren. 3. überar- beitete Auflage. Berlin, Heidelberg, New York. Springer – Verlag, 1996. Staatsministerium für Umwelt und Landesentwicklung / Landesamt für Geologie (Hrsg.): 18
Handbuch zur Altlastenbehandlung. Dresden, Juli 1999. Industriearchäologisches Projektseminar 1- 4 (S) Dozenten: Prof. Dr. Helmuth Albrecht, Florian Fichtner MSc., Konrad Grossehelweg M.Sc Modul: BINA: Projektseminar 1-3 + Übung (2./4./6. Sem.) MIK: Industriearchäologie als Kernbestandteil der Industriekultur (2. Sem.) Zeit: Mittwoch, 9.15 - 12:30 Uhr Ort: IWTG-Projektarbeitsraum, Silbermannstraße 2, EG.01 Beginn: 15. April 2020 Die im Studium vermittelten Kenntnisse und Methoden des Proseminars, des GIS-Seminars, der Archivkunde, der Bauaufnahme sowie der Seminare Wirtschaftsgeschichte und Tech- nikgeschichte werden im Projektseminar praktisch angewandt. In Kooperation mit der Kus- todie beschäftigen sich die Studierenden dieses Semester mit dem Bestand der Architek- turmodelle des VEB „Metalleichtbaukombinat Leipzig“. In Einzel- oder Gruppenarbeit analy- sieren die Teilnehmer die Bedeutung des Bestandes. Dabei werden exemplarisch ausge- wählte Modelle erfasst, dokumentiert, analysiert, in den historischen Kontext eingeordnet und bewertet. Um die Aussagekraft des Bestandes zu ermitteln, soll ein Vergleich mit noch existierenden real gebauten Hallen des VEB stattfinden. Diese gilt es beispielhaft zu erfas- sen und kurz vorzustellen. Literaturhinweise: Ackermann, Kurt [Hrsg.]; Kaag, Werner [Red.]: Industriebau. Ausstellung von der Universität Stuttgart, Institut für Entwerfen und Konstruieren; Stuttgart, 1994. Buttlar, Adrian von; Heuter, Christoph [Hrsg.]: Denkmal!Moderne. Architektur der 60er Jahre. Wiederentdeckung einer Epoche; in: Forschungen zur Nachkriegsmoderne; Berlin, 2007; Internetpublikation: http://www.mayer-kuckuk.de/denkmalmoderne.pdf (letzter Zugriff: 09.03.2020). Escherich, Mark [Hrsg.]: Denkmal Ost-Moderne. Aneignung und Erhaltung des baulichen Erbes der Nachkriegsmoderne; Berlin, 2012, (Stadtentwicklung und Denkmalpflege, Band 16). Escherich, Mark; Hillmann, Robert [Hrsg.]: Denkmal Ost-Moderne II. Denkmalpflegerische Praxis der Nachkriegsmoderne. Berlin, 2016, (Stadtentwicklung und Denkmalpflege, Band 18). Karlsch, Rainer; Schäfer, Michael: Wirtschaftsgeschichte Sachsens im Industriezeitalter; Leipzig, 2006. Schilling, Alexander: Architektur und Modellbau. Konzepte, Methoden, Materialien; Basel, 2018. 19
Bauaufnahme (Ü) Dozent: Dipl.-Ing. Andreas Werner Modul: BINA: Einführung in industriearchäologische Arbeitsmethoden (2. Sem.) Ort: Architekturbüro Werner, Petriplatz 5 (Eingang Waisenhausstr.), Freiberg Beginn: Termine werden noch bekannt gegeben (Blockveranstaltungen) In der Übung werden die grundlegenden Methoden zur Erfassung, Dokumentation, Interpre- tation und Darstellung existierender Bauwerke vermittelt, die zunächst theoretisch gelehrt und später am Objekt erprobt werden. Ziel ist u.a. die maßstäbliche, vor Ort aufgenommene, wirklichkeitsgetreue und mit Maßen versehene Wiedergabe, wobei sich der Messmethode des Handaufmaßes mit einfachen Hilfsmitteln bedient wird. Über genaue Beobachtung, Messung und zeichnerische Abbildung werden dabei die materiellen, konstruktiven und räumlichen Beschaffenheiten des Gebäudes möglichst genau und systematisch erfasst. Die Bauaufnahme findet als Blockveranstaltung statt. Terminliche Festlegungen und die Ein- führung in das Objekt erfolgen nach Absprache. Praktische Museologie (S) Dozent: Dr. Andreas Benz Modul: MIK: Praktische Museologie (2. Sem.) Zeit: Mittwoch, 14.00 Uhr Ort: MEI-0150, SR, Otto-Meißer-Bau, Gustav-Zeuner-Straße 12, EG Beginn: 15. April 2020 Das Seminar führt Kenntnisse aus der Museologie und dem Kulturgutschutz mit den in wei- teren Modulen der Industriekultur und Industriearchäologie erworbenen Fähigkeiten zusam- men. Im Rahmen eines musealen Gesamtprojekts sollen die Studierenden einfache Aufga- ben selbständig lösen und die erzielten Ergebnisse vertreten. Das Modul erstreckt sich über zwei Semester, um die projektbezogenen Arbeitsschritte in realistischen Zeiträumen bear- beiten zu können. Literaturhinweise: Werden in der Veranstaltung gegeben. 20
Umweltgeschichte: History of Environment (S) Dozent: Prof. Dr. Helmuth Albrecht / Dr. Sabine Loewe-Hannatzsch Modul: MIK: History of Environment (2. Sem.) Zeit: Montag, 09.15 Uhr Ort: RAM-1085, HS, Erich-Rammler-Bau, Leipziger Straße 28 Beginn: 20. April 2020 The seminar focusses on the environmental history of the 19th and 20th century especially the issue "radioactivity" and its consequences for the present days and the future. The students will each have to give an in-class presentation (20-30 minutes plus discussion) and hand in a seminar paper (12 pages) until the end of the term. They will be enabled to research for information needed for doing so in the library and the internet. Basic literature: Worster, Donald (1997): Nature's economy. Cambridge; Worster, Donald (1993): The wealth of nature. New York, Oxford; Merchant, Carolyn (2001): The death of nature. San Francisco. Schama, Simon (1995): Landscape and memory. London; National legislative texts on environmental law. Internet pages of the European Union, United Nations, NGOs. BUND Erhalt von Kulturgut II (S) Dozent: Dr. Andreas Benz/ Dipl. Rest (FH) Hendrik Naumann Modul: MIK: Theorie und Methodik der Museologie 2 (2. Sem.) Zeit: Donnerstag, 14.00 Uhr Ort: IWTG-Projektarbeitsraum, Silbermannstraße 2, EG.01 Beginn: 16. April 2020 Die Veranstaltung vertieft wichtige Arbeitsmethoden aus der Museologie und des Samm- lungserhalts. Zunächst werden beispielhaft Wege zum Umgang mit Kulturgütern und natur- wissenschaftliche Untersuchungsmethoden vorgestellt, die in der Sammlungspraxis zur An- wendung kommen. Anschließend werden Objekte aus materialkundlicher Sicht betrachtet. Der Seminarteil befasst sich dieses Semester mit Modellobjekten aus verschieden Samm- lungen der Kustodie der TU Bergakademie Freiberg. Es soll die bewusst provokant formu- lierte Frage behandelt werden, ob es sich hierbei (eher) um Auslauf- oder Zukunftsmodelle handelt. Unter Anleitung erstellen die Studierenden eigenständig Dokumentationen. 21
Literaturhinweise: Hilbert, Günter S.: Sammlungsgut in Sicherheit, Berlin 2002 Kösling, Volker: Vom Feuerstein zum Bakelit. Historische Werkstoffe verstehen, Stuttgart 1999. Exkursionsseminar (S) Dozent: Prof. Dr. Helmuth Albrecht, Florian Fichtner M.Sc, Konrad Grossehelweg M.Sc Modul: BINA: Einführung in die Industriekultur mit industriearchäologischer Exkursion (6. Sem.) MIK: Industriearchäologisch-industriekulturelle Exkursion (1. Sem.) Ort: Projektarbeitsraum IWTG, Silbermannstraße 2, EG Beginn: Wird in der Einführungsveranstaltung bekannt gegeben Die diesjährige Exkursion führt uns in der zweiten Septemberwoche nach Rheinland-Pfalz. In dieser Woche besichtigen wir Highlights der Technik- und Industriegeschichte, wie etwa das Eifeler Mühlsteinrevier, die Sayner Hütte und die Tuchfabrik Müller. Den Abschluss bil- det die Jahrestagung der Georg-Agricola-Gesellschaft (GAG) mit dem Themenschwerpunkt des Strukturwandels im Rheinischen Braunkohlenrevier. Im vorangestellten Exkursionsse- minar präsentieren die Teilnehmer ausgewählte Standorte, während der Exkursion werden diese durch Kurzvorträge am Objekt vorgestellt. Als Nachbereitung sind Exkursionsberichte anzufertigen. Von den teilnehmenden Studierenden wird ein finanzieller Beitrag erhoben (voraussichtlich ca. 150,- / 200,- €). Doktorandenseminar (S) Dozent: Prof. Dr. Helmuth Albrecht Modul: Pflichtseminar für alle Doktoranden am IWTG Ort und Zeit des Blockseminars werden zu Beginn des Semesters bekannt gegeben. Im Rahmen des Seminars sollen Zielstellung, Methodik und Arbeitsstand der jeweiligen Promotionsarbeiten durch die Doktoranden vorgestellt und gemeinsam diskutiert werden. 22
Zeichenkurs (Ü) Kursleiterin: Hannah Haake Im Rahmen des freiwilligen Kurses werden praktische Kenntnisse und Fertigkeiten im Frei- handzeichnen vermittelt. Ort und Zeit werden zu Beginn des Semesters bekannt gegeben. 23
KOLLOQUIEN UND RINGVORLESUNGEN IWTG – Forschungskolloquium Leitung: Prof. Dr. Helmuth Albrecht, Dr. Norman Pohl Modul: MIK: Industriearchäologie als Kernbestandteil der Industriekultur (2. Sem.) Zeit: Montag, 18 Uhr Ort: WER-1045, Gr. HS, Werner-Bau, Brennhausgasse 14, 1. OG (außer 15.04.19) Im Rahmen des Kolloquiums des Instituts für Industriearchäologie, Wissenschafts- und Technikgeschichte (IWTG) werden in Form von Fachvorträgen neuere Forschungsergebnis- se sowie aktuelle Forschungsprojekte aus dem Bereich der Industriearchäologie und Indust- riekultur, der Wissenschafts- und Technikgeschichte sowie der Umweltgeschichte durch ge- ladene Gäste vorgestellt und gemeinsam diskutiert. 27.04.2020 Vom Gerberhandwerk zur Lederfabrik Dipl.-Ing TU Werner Schilpp, Architekt, Schriesheim 11.05.2020 Werner und die Kartierung von Farben in der zweiten Hälfte des 18. Jahr- hunderts Giulia Simonini, M.A., TU Berlin 25.05.2020 Humboldt und Jefferson: mehr als eine Männerfreundschaft Dr. Hildegard Wiegel, TU Bergakademie Freiberg 08.06.2020 Making-of: Wie die Schauplatzausstellung MaschinenBoom. entstand Jürgen Kabus, Industriemuseum Chemnitz 22.06.2020 n. n. 06.07.2020 Das alte Bergbaurevier zwischen Eifel und Rhein Dr. Angelika Hunold, Dr. Holger Schaaff IÖZ-Ringvorlesung „Der Ort, an dem wir leben wollen“ Leitung: Dr. Alexander Pleßow (IÖZ), Dr. Norman Pohl (IWTG) Termine: 20. April, 4. und 18. Mai, 15. und 29. Juni, 13. Juli Zeit: Montag, 18 Uhr Ort: WER-1045, Gr. HS, Werner-Bau, Brennhausgasse 14, 1. OG (wenn nicht an- ders angegeben) 24
Das internationale Städtenetzwerk „ICLEI (International Council for Local Environmental Ini- tiatives) – Städte für Nachhaltigkeit“ veranstaltete im Juni 2019 zusammen mit der gastge- benden Stadt Bonn die 10. Resilient Cities Konferenz. Im Rahmen dieser beispielhaft er- wähnten Konferenz besprachen die Teilnehmenden die künftigen Rahmenbedingungen städtischer Entwicklungen. Diese Diskussionen können, was die Ausprägung der künftigen Lebensführung eines jeden Einzelnen angeht, allgemeine Gültigkeit beanspruchen. Die Ringvorlesung möchte diese Thematik aufgreifen und über Ansprüche, über Chancen und Risiken denkbarer Entwicklungen Diskussionen anstoßen. Was ist gute Architektur, was gute Planung? Entwickelt sich eine paternalistische Staatsführung oder eine verstärkte Bür- gerbeteiligung, die über Pseudo-Mitbestimmungsfragen wie die Platzierung von Sitzgele- genheiten hinausgeht? Wie werden Leitbilder der Entwicklung des ländlichen wie des städti- schen Raumes entwickelt und welche Chancen gibt es, diese in Formen der Bürgerbeteili- gung zu begleiten und gegebenenfalls zu korrigieren? Müssen Großstädte permanent noch größer werden, und müssen künftig alle Grundbesitzer, die über Bauland verfügen, aber nicht bebauen, enteignet werden, um einen weiteren Zustrom von Menschen in Großstädte zu ermöglichen? Warum dominieren häufig unausgegorene Konzepte die öffentlichen De- batten und verhindern so eine Analyse wesentlicher Probleme? Vielleicht lässt sich auf die aufgeworfene Vielzahl von Fragen tatsächlich für die eine oder andere eine Antwort finden, die zu künftigem selbstbestimmtem Handeln ermutigt. Die Reihe aus dem Wintersemester wird damit fortgeführt 20.04.2020 Der Ort, in dem wir leben wollen Dirk Neubauer Bürgermeister Augustusburg 04.05.2020 n. n. 18.05.2020 n.n. 15.06.2020 Utopien und / oder Freiräume Dominik Intelmann, 29.06.2020 n.n. 13.07.2020 n.n. 25
Ringvorlesung: Die Sammlungen der TU Bergakademie Freiberg Leitung: Dr. Andreas Benz Zeit: Donnerstag, 17.00 Uhr Die TU Bergakademie Freiberg ist im Besitz von mehr als 30 wissenschaftlichen Sammlun- gen, die sich im Laufe ihrer mehr als 250jährigen Geschichte entwickelt haben. Ihre Vielfalt zeigt sich auch daran, dass sie sich über alle Fakultäten der Universität erstrecken. Einige Bestände werden noch heute für die aktive Forschung genutzt, insbesondere die geowis- senschaftlichen Sammlungen. Andere sind zu bedeutenden wissenschafts- und hochschul- geschichtlichen Sachzeugen geworden. Die Ringvorlesung möchte alle Interessenten innerhalb und außerhalb der Universität über die Sammlungen der TU Bergakademie Freiberg informieren. Dabei geht es sowohl um die Genese der einzelnen Bestände als auch um ihre heutige Nutzung in der Lehre und als his- torischer Quellenbestand für die Forschung. Themen und Termine: 16.04.2020 Die Sonderausstellung „Kunstwerk Alpen“ Dipl.-Min. Andreas Massanek Ort: terra mineralia, Schloss Freudenstein, Schloßplatz 4 30.04.2020 Hochspannungsexperimentalvorlesung Prof. Dr. Ulrich Becker Ort: Starkstromlaboratorium der Sammlung Elektrotechnik, Lessingstraße 45 14.05.2020 Die Sammlung Mathematischer Modelle und Geräte Prof. Dr. Udo Hebisch Ort: Zentrales Depot Kustodie, Lessingstraße 45 28.05.2020 Die Sammlung Kohleforschung (Rammler-Sammlung) Dr. Steffen Krzack Ort: Foyer IEC / Reiche Zeche, Fuchsmühlenweg 9 11.06.2020 Anthropologische Konzepte von "Dingen" und ihre Qualitäten zu uns zu spre- chen Olaf Günther, Universität Olmütz Ort: Besprechungsraum des Rektorates, Akademiestraße 6 (Mittelbau) 25.06.2020 Die Geowissenschaftlichen Hauptsammlungen Prof. Dr. Gerhard Heide Ort: Hörsaal im Abraham-Gottlob-Werner-Bau, Brennhausgasse 14 26
C. Sonstige Informationen Informationen zum Studium Zentrale Studienberatung, TU Bergakademie Freiberg, Akademiestr. 6, Zi. 06, D-09599 Freiberg, Tel.: 03731/39-2711, Fax: 03731/39-2418, Email: studienberatung@zuv.tu- freiberg.de, Internet: www.tu-freiberg.de Fachberatung: Prof. Dr. H. Albrecht, IWTG, TU Bergakademie Freiberg, Silbermannstr. 2, D- 09599 Freiberg, Tel.: 03731/39-3406, Fax: 03731/39-2832, Email: Helmuth.Albrecht @iwtg.tu-freiberg.de Weitere Informationen zum Lehrstuhl für Technikgeschichte und Industriearchäologie sowie zum Studiengang (Prüfungs- und Studienordnung, Regelstudienplan) unter: http://tu- freiberg.de/iwtg Mitarbeiter/-innen und Lehrbeauftragte am IWTG, ihre Lehrgebiete bzw. Arbeitsbereiche sowie Sprechstunden Lehrstuhlinhaber: Prof. Dr. phil. habil. Helmuth Albrecht (Industriearchäologie, Wissen- schaft – Technik – Gesellschaft, Industriekultur) Sekretariat Lysann Heidrich (Studium generale) Cynthia Sternkopf Wiss. Mitarbeiter: Dr. phil. Andreas Benz (Museologie, Erhalt v. Kulturgut) Dr. rer. nat. Norman Pohl (Technik-, Umwelt- und Kulturgeschichte, Historische Standorterkundung) Dipl.-Ind. Arch. Julia Petzak (History of environment, Projektseminar, Exkursionsseminar) Florian Fichtner MSc. (Projektseminar, Exkursionsseminar) Konrad Grossehelweg M.Sc (Vertretung für Frau Petzak) Restaurator: Dipl. Rest (FH) Hendrik Naumann (Kustodie) Drittmittel wiss. Mit.: Friederike Hansell M.A. (Welterbe-Projekt, -Koordinierungsstelle) Dipl.-Ind. Arch. Katharina Jesswein (Welterbe- und Unser WeltErbe- Projekt) Karl Klemm M.Sc. (ESF-Promotion) Sabine Loewe-Hannatzsch M. (BMBF-Projekt) Dr. phil. Hildegard Wiegel (DFG-Projekt) Franz Dietzmann M.A. (rECOmine Projekt) Lehrbeauftragte: Dr. Michael Farrenkopf (Exkursionsseminar) 27
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