Infobrief Januar 2021 - Vereinigung der Spitalseelsorgenden
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Infobrief Januar 2021 Von: Spitalseelsorgevereinigung | info@spitalseelsorge.ch Mittwoch, 6. Jan., 11:21 An: Oesch Severin | severin.oesch@zhref.ch Infobrief Januar 2021 der evangelischen Spitalseelsorgevereinigung Inhalt 1. Zusammenschluss der Vereinigungen: Ausserordentliche Mitgliederversammlung am 16.3.2021 2. Neue Vorstandsmitglieder: Stefan Mayer und Severin Oesch stellen sich vor 3. Rückblick auf die Jahrestagung «Seelsorge im ambulanten Kontext – Herausforderungen und Chancen» 4. Forschungsprojekt Dokumentation: Workshop und Buchhinweise 5. Webinar «What is Spiritual Care?» 6. Tagung Ethik in Seelsorge und Spiritual Care «Was willst du, dass ich dir tun soll?» 7. CAS Spiritual Care 2021-2022 8. Buchhinweis 1 «Seelsorge für Menschen mit Demenz» 9. Buchhinweis 2 «Wie die Verwundeten – derer du nicht mehr gedenkst» 10. Buchhinweis 3 «Klinikseelsorge als spezialisierte Spiritual Care» 11. Interview Spiritual Care in der WOZ und weitere Medienhinweise 12. Streifenplakat und Krebs und Corona 13. Schlusswort
1. Prozess der Vereinigungen: Ausserordentliche Mitgliederversammlung am 16.3.2021 Im Weihnachtsgruss haben es die beiden Präsidenten bereits per Mail angekündigt: Die katholische und die evangelische Vereinigung arbeiten mit Hochdruck an einem Zusammenschluss und stellen unter der Beratung von Hans Lichtsteiner Überlegungen zur zukünftigen Ausrichtung der gemeinsamen Vereinigung an. Mehr Informationen und eine Einladung zum Austausch darüber folgen Anfang Jahr. Wir bitten euch jetzt schon den 16. März vorzumerken als Datum einer ausserordentlichen Mitgliederversammlung (reformiert am Vormittag, katholisch am Nachmittag). Saara Folini, saara.folini@gmx.ch 2. Neue Vorstandsmitglieder: Stefan Mayer und Severin Oesch stellen sich vor Stefan Mayer, Präsidium Nach 24 Jahren im Gemeindepfarramt im Aargau und einer Ausbildung zum Supervisor und Coach (2008- 2010) habe ich 2017 in die Spitalseelsorge im Kantonsspital Aarau gewechselt. Diese völlig neue Welt wurde blitzschnell "meine Welt" - nicht nur wegen der intensiven und herausfordernden Kontakten zu Patient*innen, Angehörigen und Mitarbeitenden, sondern auch wegen der hochspannende Frage um die Integration der Seelsorge als spezialisierte Spiritual Care Da mein Herz nicht nur für die seelsorgerliche Begleitung von Menschen schlägt, sondern auch für die Frage, wie Zusammenarbeit in komplexen Systemen gut funktionieren kann, habe ich schon im Sommer 2019 die Stelle gewechselt und die Aufgabe des Bereichsleiters Seelsorge in der Aargauer Landeskirche übernommen. Als Präsident der Vereinigung für Spital-, Klinik- und Heimseelsorge ist es mir ein grosses Anliegen eine auf Augenhöhe mit den anderen Professionen funktionierende Integration der Seelsorge im Gesundheitswesen zu fördern.
Nebst dem, was mich beruflich fasziniert und beschäftigt, bin ich seit über dreissig Jahren Ehemann und seit 25 Jahren Vater, mache gern Musik und liebe Wassersport. Stefan Mayer, stefan.mayer@ref-aargau.ch Severin Oesch, Internet Ich bin seit 2018 Spitalseelsorger am Kantonsspital Winterthur, davor war ich auf einer Projektpfarrstelle in Hettlingen ZH tätig. An der Vorstandsarbeit reizt mich die Auseinandersetzung mit dem zukünftigen Berufsverständnis. Im Ressort Internet kann ich meine Leidenschaft fürs Technische einbringen. In Zukunft soll die Website in einem neuen Design erstrahlen. Severin Oesch, severin.oesch@zhref.ch 3. Rückblick auf die Jahrestagung «Seelsorge im ambulanten Kontext – Herausforderungen und Chancen» Durch die besonderen Umstände musste die Tagung 2020 mehrfach geplant und umgeplant werden. Am 27. August konnte die Tagung mit verkürztem Programm in der Liebfrauenkirche in Zürich stattfinden. An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an Susanna Meyer Kunz, Andreas Egli und Carola Jost! Ambulatorium The Circle Nach einer passenden Einstimmung von Carola Jost mit einer Betrachtung des Wandelnden auf dem Bild vom Tagungsflyer und Überlegungen zu verschiedenen Schrittempi, erzählte Susanna Meyer Kunz vom grossen Ambulatorium the Circle, das im Flughafengelände eingerichtet wurde: Auf 11‘ 000 Quadratmetern sind 110 Untersuchungszimmer eingerichtet worden. So sollen täglich mehr als 1000 Patienten behandelt werden, rund die Hälfte aller ambulanten Patienten des USZ. Im neuen Ambulatorium sind über 30 medizinische Fachrichtungen sind vertreten und auch die Seelsorge ist mit
einem Pilotprojekt vor Ort. Seelsorge in der ambulanten Onkologie Audrey Kaelin und Dr. Martin Roth berichteten von ihren Erfahrungen als ambulante Seelsorge in der Klinik für medizinische Onkologie und Hämatologie des USZ. Mit der Verlagerung des Schwerpunktes von stationärer zu ambulanter Behandlung stellen sich für die Seelsorge neue Fragen und Herausforderungen: Wo können welche Ressourcen eingesetzt werden und welche Wertungen stehen dahinter? Welche Angebote sind hilfreich? Wenn die Betreuung auf der ambulanten Station überkonfessionell ist, wer übernimmt dann die Betreuung auf der Station? Das Fazit der Überlegungen sind auf der Homepage unter diesem Link. «Wandelnde Seelsorge: Praktisch-theologische Erwägungen zur Zukunft der Seelsorge im Gesundheitswesen» PD Dr. Claudia Kohli In ersten Teil ihres Referates zur Seelsorge im ambulanten Setting gab Claudia Kohli Reichenbach einen Einblick in die Forschungslage. In den USA sind bereits einige Studien zur Seelsorge im ambulantem Setting erschienen. Die hauptsächlich evidenzbasierte Forschung in den USA stellt ein grosses Bedürfnis nach Spiritual Care fest und fordern damit mehr personelle Ressourcen für die Seelsorge, besonders auch im ambulanten palliativen Setting. Es wurden auch Instrumente entwickelt, die für das ambulante Setting hilfreich sind (Spiritual Assessment and Intervention Model). Im Online-Think- Tank transformchaplaincy.org findet sich eine Vielzahl Ressourcen und Artikel unter dem Stichwort „outpatient care“. Im deutschsprachigen Raum dagegen fehlen bislang Forschungsartikel zur Seelsorge im Ambulatorien. Evidenzbasierte Forschung und Theologie müssen nicht in einem Gegensatz stehen. Claudia Kohli zeigte das und stellte im zweiten Teil ihres Vortrages theologische Überlegungen zur ambulanten Seelsorge an. Sie setzte dabei Michael Foucaults Begriff der Heterotropie in Beziehung zu Moses‘ Begegnung mit dem vorüberziehenden Gott im Felsspalt (Exodus 33,21). Auch die Seelsorge bietet durch ihre Präsenz Ander-Orte, Raum für das ganz Andere, an. Der dritte Teil bestand aus Folgerungen der beiden Teile für die Praxis. Ein Beispiel aus Seattle zeigt, dass die Bedarf nach Seelsorge und tatsächliche Ressourcen oft weit auseinanderklaffen. Wichtig ist daher, Möglichkeiten finden auch mit begrenzten räumlichen und personellen Ressourcen, Präsenz zu zeigen und Räume zu öffnen. Je sichtbarer und zugänglicher die Seelsorge ist, desto mehr wird sie auch beansprucht. Weil die Patienten oft nur sehr kurz vor Ort sind, ist beispielsweise eine Möglichkeit der Seelsorge auch, per Telefon
nachzufragen (Follow-Up-Call). Auch spezielle Programme, wie zum Beispiel eine Teezeremonie für das Personal dient der Sichtbarmachung der Seelsorge. Die interprofessionelle Zusammenarbeit ist in ambulanten Versorgungsstrukturen besonders wichtig. Alle Beteiligten müssen geschult sein, spirituelle Bedürfnisse wahrzunehmen zum Beispiel durch ein spirituelles Assessment oder Kommunikation mit dem Indikationen-Set (indikationenset.ch). Zudem braucht es eine Vernetzung mit der Versorgung zu Hause (Caring Community). Für die Zukunft der Seelsorge ist eine Plausibilisierung der Arbeit durch Outcome-orientierte-Forschung wichtig. Ebenso auch die Weiterentwicklung und Ausbildung von Spiritual Care. Um die Versorgung mit Seelsorge als spezialisierte Spiritual Care zukünftig sicher zustellen, braucht es eine stetige Weiterentwicklung der Profession und gemeinsame Standards. Die Folien zum Referat «Wandelnde Seelsorge – Praktisch-theologische Erwägungen zur Zukunft der Seelsorge im Gesundheitswesen» von PD Dr. Claudia Kohli sind auf der Homepage zu finden. Saara Folini, saara.folini@gmx.ch 4. Forschungsprojekt Dokumentation: Workshop und Buchhinweise Vom Forschungsprojektes zur Dokumentation, das durch die Vereinigungen mitinitiiert wurde, gibt es einiges zu berichten: Workshop Im November fand ein Workshop mit Pascal Mösli statt zur Dokumentationspraxis in der Schweiz. Pascal Mösli hatte im Rahmen seiner Dissertation letztes Jahr eine Umfrage zur Dokumentationspraxis unter den Mitgliedern beider Vereinigungen gestartet. Am Workshop wurden Ergebnisse der Umfrage präsentiert und Fragen diskutiert. Für den Austausch über diese Fragen reicht ein Morgen bei weitem nicht aus. Eine Weiterführung der Diskussion und des Erfahrungsaustausches sind fürs nächste Jahr geplant. Buch «Charting Spiritual Care» Die Ergebnisse von Pascal Möslis Umfrage zur Dokumentationspraxis in der Schweiz sind unter folgendem Link zu finden: Charting in Switzerland:
Developments and Perspectives.Erschienen ist der Aufsatz im Tagungsband "Charting Spiritual Care". Alle Beiträge sind frei zugänglich. Buch «Dokumentation als seelsorgliche Aufgabe» Im TVZ Verlag ist ein Sammelband über Möglichkeiten und Grenzen digitaler Dokumentation erschienen. Alle Beiträge sind open acess frei und kostenlos zugänglich. Das Buch enthält grundsätzlich praktisch-theologische und ethische Überlegungen, sowie Beispiele aus der Praxis. Diskutiert werden unter anderem Fragen zum Umgang mit dem Seelsorgegeheimnis, verschiedene Dokumentationspraktiken und der Umgang mit dem Datenschutz. Link zum Buch Saara Folini, saara.folini@mgx.ch 5. Webinar «What is Spiritual Care?» Die International Association for Spiritual Care IASC lädt im Januar/Februar 2021 zu einer Reihe von Webinars ein. Die IASC wurde 2015 gegründet, um international die Forschung zu Spiritual Care zu fördern. Die IASC bietet Forschenden und Praktiker*innen mit verschiedenen religiösen und professionellen Hintergründen eine Plattform für Austausch, Diskussion und Weiterbildung. In der ersten Webinar-Serie im Juli/August 2020 kamen verschiedene Religionen zu Wort. Am 5. Januar 2021 um 18 Uhr startet nun die zweite Serie und befasst sich erneut mit Grundlagen von Spiritual Care. Forschende aus Medizin, Public Health, Psychologie, Pflegewissenschaften und Seelsorge werden aus je
ihrer beruflichen Perspektive die Frage weiter klären, was Aufgaben, Möglichkeiten und Grenzen von Spiritual Care sind. Zu den Redner*innen gehören u.a. die Medizinerin Christina Puchalski und der Religionspsychologe Kenneth Pargament. Wir freuen uns, wenn Sie sich über Zoom einwählen, mithören und – falls von Ihnen gewünscht – mitdiskutieren. Für die Registrierung folgen Sie diesem Link. Das Webinar wird auch live gestreamt auf Facebook. Claudia Kohli Reichenbach, board member IASC,claudia.kohli@theol.unibe.ch 6. Tagung Ethik in Seelsorge und Spiritual Care «Was willst du, dass ich dir tun soll?» Vom 15.–16. September 2021 findet an der Universität Zürich eine Tagung zu Ethik in Seelsorge und Spiritual Care statt. Im Zuge einer zunehmenden Professionalisierung der Medizinethik wie auch der Seelsorge, und im Zusammenhang mit der Einbindung von Seelsorge in die interprofessionelle Spiritual Care, rückt seit einiger Zeit die Frage nach dem ethischen Profil und der ethischen Qualifikation von Seelsorge stärker in den Blick der Forschung. Empirische Untersuchungen der letzten Jahre haben auf zahlreiche Berührungspunkte zwischen Seelsorge, Spiritual Care und Ethik aufmerksam gemacht, die auch über strukturierte Einbindung von Seelsorgenden in Entscheidungsprozesse bei ethischen Fragestellungen hinausgehen. Seelsorgende sind somit in ihrer praktischen Tätigkeit herausgefordert, ethische Kompetenzen für das Praxisfeld der klinischen Versorgung auszubilden und im Verhältnis zu ihrer Rolle als Seelsorgende zu reflektieren. Die Fachtagung möchte hierzu einen Beitrag leisten,
indem sie Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen zusammenbringt, um damit Impulse für die weitere Entwicklung von Ethikkompetenz in Seelsorge und Spiritual Care im deutschsprachigen Raum sowie für die internationale Forschung zu setzen. Es referieren u.a.: Prof. Dr. Andrea Bieler, Prof. Dr. Hille Haker, Prof. Dr. Thorsten Moos, Prof. Dr. Simon Peng- Keller, Prof. Dr. Traugott Roser, Prof. Dr. Markus Zimmermann Die Teilnahme an der Tagung ist nach Anmeldung kostenfrei möglich. Anmeldung unter sekretariat@sozethik.uzh.ch Simon Peng-Keller, simon.peng-keller@theol.uzh.ch 7. CAS Spiritual Care 2021-2022 Am 27./28. August startet der zweite CAS-Lehrgang Spiritual Care, der von der Professur Spiritual Care an der Universität Zürich zusammen mit der Theologischen Hochschule Chur und dem Schweizerischen Zentrum für Islam und Gesellschaft der Universität Freiburg durchgeführt wird. Die CAS-Weiterbildung ist interprofessionell angelegt und umfasst die beiden Schwerpunkte seelsorgliche und gesundheitsberufliche Spiritual Care. Im Zentrum steht die praxisorientierte Ausbildung interprofessioneller Kompetenzen sowie professionsspezifischer Fähigkeiten und Rollenprofile. Link zur Homepage Pascal Mösli, contact@pascalmoesli.ch 8. Buchhinweis 1 «Seelsorge für Menschen mit Demenz» Lukas Stuck: Seelsorge für Menschen mit Demenz.
Praktisch-theologische Perspektiven im Kontext von spiritueller Begleitung Welchen Beitrag kann christliche Seelsorge zur Begleitung von Menschen mit Demenz leisten? Das Gespräch als zentrales Medium stösst bei Menschen mit fortgeschrittener Demenz an Grenzen. In der aktuellen interdisziplinären Diskussion um die Begleitung von Menschen mit Demenz geht es jedoch nicht nur um kommunikative Konzepte, sondern vielfach um die Arbeit an Demenzbildern. Gängige defizitäre Demenzbilder, die ausschliesslich von einem negativen Verlauf sprechen, werden zunehmend hinterfragt. Seelsorge kann einen relevanten Beitrag zur spirituellen Begleitung leisten, wenn sie theologisch über das Leben nachdenkt. Neben theoretischen Auseinandersetzungen mit aktueller demenzbezogener Forschung aus Medizin, Psychologie und Theologie bietet der Band konkrete Anregungen und Modelle für Seelsorgende, die Menschen mit Demenz begleiten. Am Beispiel einer Institution wird aufgezeigt, was die spezialisierte Seelsorge für Menschen mit Demenz auf praktischer Ebene vermag. Autor: Lukas Stuck, Pfarrer und seit 2019 Studienleiter des Studiengangs CAS «Altersseelsorge in Heimen und Gemeinden» (ASHG/AWS). Link zur Rezension von Thomas Wild Thomas Wild, Geschäftsführer AWS, thomas.wild@insel.ch 9. Buchhinweis 2 «Wie die Verwundeten – derer du nicht mehr gedenkst» Nikolett Móricz: «Wie die Verwundeten – derer du nicht mehr gedenkst» Zur Phänomenologie des Traumas in den Psalmen 22, 88, 107 und 137
Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments (FRLANT) Band 282, Vandenhoeck&Ruprecht 2021 Mit der vorliegenden Studie wird erstmals für die Psalmenexegese eine Monographie unter der Perspektive der interdisziplinären Traumaforschung vorgelegt. Die Arbeit erschliesst, wie sich traumatische Ereignisse auf die narrativ-ästhetische Darstellungsform der Psalmen niedergeschlagen haben. Mit Hilfe klassisch-philologischer, literaturwissenschaftlicher und psychologischer Ansätze wird an den einzelnen Psalmen eine Phänomenologie des literarischen Umgangs mit traumatischen Erfahrungen aufgezeigt. Die Traumaforschung dient dabei in zweifacher Hinsicht der Erschliessung der Texte: zum einen für ihren antiken Entstehungshintergrund, der kollektive wie individuelle Gewalterfahrungen verarbeitet und zum anderen für die Analyse der rezeptionsästhetischen Aneignungsprozesse der Texte. Die Arbeit liefert wichtige Einsichten für die zentralen Themen der Psalmenforschung: Hermeneutik der Gewalt, Umgang mit Leid, das Gottesbild, die Rolle der Klage, die Anthropologie. Darüber hinaus gibt sie auch Impulse für den aktuellen gesellschaftlichen Diskurs der kollektiven Erinnerung und für das Ausloten von narrativ- poetischen Strategien der Traumabewältigung. Autorin: Dr. Nikolett Móricz studierte Psychologie und Theologie in Budapest und Leipzig und wurde 2020 promoviert an der Theologischen Fakultät der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Sie arbeitet zur Zeit als Wissenschaftliche Assistentin beim Institut für Praktische Theologie der Universität Bern. Link zum Buch Nikolett Móricz, nikolett.moricz@theol.unibe.ch
10. Buchhinweis 3 «Klinikseelsorge als spezialisierte Spiritual Care» Simon Peng Keller: Klinikseelsorge als spezialisierte Spiritual Care. Der christliche Heilungsauftrag im Horizont globaler Gesundheit Das Gesundheitswesen befindet sich im Wandel. Neben Globalisierung und Digitalisierung verändert auch das Aufkommen einer interprofessionellen Spiritual Care den Klinikalltag. Welche Rolle kann hier die christliche Klinikseelsorge einnehmen? Sollen Patient*innen umfassend und empathisch betreut werden, dürfen nicht nur Symptome und Diagnosen im Vordergrund stehen. Genauso wichtig ist, was eine Erkrankung für den Menschen im Krankenhausbett bedeutet und wie der neuen Situation begegnet werden kann. Das Buch ist ein Plädoyer dafür, die christliche Krankenhausseelsorge als spezialisierte Spiritual Care zu profilieren und im Horizont des christlichen Heilungsauftrags neu zu verstehen. Nur in enger Zusammenarbeit mit Gesundheitsfachpersonen kann sie weiterhin ihren Auftrag wahrnehmen und eine gerechte und humane Gesundheitsversorgung fördern.Mit der vorliegenden Studie wird erstmals für die Psalmenexegese eine Monographie unter der Perspektive der interdisziplinären Traumaforschung vorgelegt. Die Arbeit erschliesst, wie sich traumatische Ereignisse auf die narrativ-ästhetische Darstellungsform der Psalmen niedergeschlagen haben. Mit Hilfe klassisch- philologischer, literaturwissenschaftlicher und psychologischer Ansätze wird an den einzelnen Psalmen eine Phänomenologie des literarischen Umgangs mit traumatischen Erfahrungen aufgezeigt. Die Traumaforschung dient dabei in zweifacher Hinsicht der Erschliessung der Texte: zum einen für ihren antiken Entstehungshintergrund, der kollektive wie individuelle Gewalterfahrungen verarbeitet und zum anderen für die Analyse der rezeptionsästhetischen
Aneignungsprozesse der Texte. Die Arbeit liefert wichtige Einsichten für die zentralen Themen der Psalmenforschung: Hermeneutik der Gewalt, Umgang mit Leid, das Gottesbild, die Rolle der Klage, die Anthropologie. Darüber hinaus gibt sie auch Impulse für den aktuellen gesellschaftlichen Diskurs der kollektiven Erinnerung und für das Ausloten von narrativ- poetischen Strategien der Traumabewältigung. Link zum Buch Simon Peng-Keller, simon.peng-keller@theol.uzh.ch 11. Interview Spiritual Care in der WOZ und weitere Medienhinweise Interviews mit Prof. Dr. Isabelle Noth zum Umgang mit dem Tod in Pandemie-Zeiten «Mich motiviert es, dass ich nicht ewig hier bin» Im Interview mit der WOZ zu Weihnachten äussert sich Prof. Dr. Isabelle Noth persönlich und tiefsinnig zum Thema Tod und Spiritual Care. Sie spricht darüber, wie die Konfrontation mit dem Sterben Kraft geben, über spirituelle Sprachlosigkeit und seichte Ego-Spiritualität. Link zum Interview Auch im Echo der Zeit wurde am 24.11.20 ein Gespräch mit Prof. Dr. Isabelle Noth zum Umgang der Gesellschaft mit dem Sterben in der Pandemie ausgestrahlt. Link zum Beitrag Vom Alter geplagt – vom Alter beschenkt Am 27. fand ein Online-Workshop mit Prof. Dr. Pasqualina Perrig-Chiello und Dr. Heinz Rüegger statt zum Thema «vom Alter geplagt – vom Alter beschenkt» Dieser, von der Abteilung Seelsorge Universität Bern organisierte Workshop, wurde gleich in zwei Sendungen von Radio SRF rezipiert: Link zur Sendung Zwischenhalt
Link zur Sendung Blickpunkt Religion Strafe oder Versöhnung? Eine Betrachtung aus reformierter Sicht Als Gefängnisseelsorger begleitet Frank Stüfen Menschen, die schuldig gesprochen und mit Freiheitsentzug bestraft werden. Aus Sicht der evangelischen Ethik könne Strafe jedoch nicht legitimiert werden. Deshalb plädiert er für eine heiligungsorientierte Gefängnisseelsorge und setzt auf Versöhnung. In der Sendung Perspektiven sprach Frank Stüfen über Strafe und Freiheit aus evangelisch- reformierter Sicht . Ausserdem äusserte sich er sich darüber, inwiefern der Ansatz der «Restorative Justice» auch für Schweizer Gefängnisseelsorge fruchtbar gemacht werden kann und wo die Grenzen liegen, wenn sich Täter und Opfer begegnen. Link zur Perspektiven-Sendung Was uns wirklich wichtig ist Die Corona-Krise hat manche von uns zurückgeworfen auf das Wesentliche. Sie hat aufgezeigt, was es heisst, wenn sich das Leben radikal ändert. Doch wie nachhaltig ist das? Was ist uns wirklich wichtig? Darüber unterhielten sich diesen Sommer Prof. Dr. Isabelle Noth und Bernd Nilles vom Fastenopfer. Link zur Perspektiven-Sendung Isabelle Noth, isabelle.noth@theol.unibe.ch 12. Streifenplakat und Krebs und Corona Fragen zu Krebs? Immer mehr Menschen lesen die Broschüren der Krebsliga auf ihrem Smartphone. Ihnen erleichtert das Plakat mit QR-Code direkt in den Shop der Krebsliga die Suche nach Informationen und den Zugang zu den Broschüren. Es eignet sich ideal zum Aufhängen in Abteilungsbüros,
Wartebereichen von Spitälern und Arztpraxen oder bei den Broschürenständern. Das Plakat ist 44.4 cm lang und 21 cm breit und wird kostenlos als Leporello in Broschürengrösse geliefert. www.krebsliga.ch/broschueren Krebs und Corona: Beratung und Informationen für Betroffene Der Alltag mit Corona ist für uns alle nicht einfach. Leidet dazu jemand an Krebs, kann Vieles noch schwieriger werden: Ausgangsbeschränkungen, Abstandsregeln, Mundschutzpflicht oder Verschiebung der Arzttermine… Die Krebsliga hat häufig gestellte Fragen zu Krebs und Corona erarbeitet. Sie sollen Betroffenen, Angehörigen und Fachpersonen Antworten liefern und eine Übersicht zu den Themen Medizin, Prävention, Tabak, Arbeitsrecht und Patientenverfügung geben. Für eine individuelle Beratung kontaktieren Sie kostenlos das Krebstelefon. Link zu Fragen und Antworten zu Coronavirus und Krebs Der kostenlose Informations- und Beratungsdienst «Krebstelefon» steht den Betroffenen und Angehörigen zu Fragen rund um Krebs und Corona zur Verfügung: https://www.krebsliga.ch/krebstelefon Joëlle Beeler, joelle.beeler@krebsliga.ch 13. Schlusswort Hoffnung ist das Ding mit Federn, das sich in der Seele niederlässt und die Melodie ohne Worte singt und niemals aufhört. Emily Dickinson
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