INFOBRIEF Mitteilungen für die Freunde des Museums der Arbeit Juli August September 3_2020 - Freunde des Museums der Arbeit e.V.
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INFOBRIEF _ Mitteilungen für die Freunde des Museums der Arbeit Juli August September 3 2020 oben: Museum der Arbeit m Dornröschenschlaf Foto/Copyright: Stiftung Hamburg Maritim (Zusammengestellt von Julia Dettmer, siehe auch Seite 5) Die Restaurierungsarbeiten auf dem Hamburger Viermaster, einer der Die PE KI NG legendären Flying P-Liner, wurden kehrt endlich jetzt auf der Peters-Werft in Wewels- fleth weitgehend abgeschlossen. in ihren Nach einigen noch vorzunehmenden Innenarbeiten soll die Peking voraus- Heimathafen sichtlich im August in ihren Heimat- zurück hafen Hamburg zurückkehren. Vorher lag sie lange marode am Pier des South Street Seaport-Museums in New York. Auf Initiative der Stiftung Hamburg Maritim wurden nach Rückkehr der Peking aus New York nach Deutschland die umfangreichen und notwendigen Restaurierungsarbeiten durchgeführt. (Bericht auf Seite 2)
Seite 2 Infobrief 3–2020 Die arbeiten auf dem Flying- p- Liner weitgehend abgeschlossen (Fortsetzung von Seite 1) Die PEKING kommt nach Hamburg zurück Foto/Copyright: Stiftung Hamburg Maritim Das Vorstandsmitglied der Stiftung Hamburg Mari- da das Schiff stark renovierungsbedürftig war. Wissenwertes über die PEKING tim, Joachim Kaiser, leitete die Arbeiten. Er war auch Aber nun ist es geschaftt und sie strahlt in neuem Diesem Infobrief liegt ein dabei, als die Peking mit einem Dockschiff Huckepack Glanz. Gutschein bei, der zum ermä- an die Elbe zurück gebracht wurde. Für die umfang- Das Ziel war es, den Zustand des Schiffes von 1927 ßigten Erwerb der Ausgabe 13 reichen Arbeiten wurden vom Deutschen Bundestag möglichst wieder herzustellen. Das ist weitgehend des „Hamburg History Live“- 26 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Das ging gelungen. Magazins berechtigt. Im Museumsladen für nur auf eine Initiative des ehemaligen SPD-Bundes- Während der Restaurierung war das Schiff Eigentum 5 Euro (statt 9,80 Euro) tagsabgeordneten Johannes Kahrs und des Abge- der Stiftung Hamburg Maritim. Es wurde jetzt ordneten Rüdiger Kruse von der CDU zurück. an die Stiftung Historische Museen Hamburg über- Die Peking wurde bei Blohm und Voss gebaut und lief geben, zu der auch das künftige Deutsche Hafen- 1911 vom Stapel. Nach der Rückkehr in Hamburg museum gehören wird. soll sie nun nach über hundert Jahren das Highlight Die Peking wird dann in diesem neuen Museum des neu zu schaffenden Deutschen Hafenmuseums Bestandteil und Wahrzeichen der langen Segelschiff- werden. Sie wurde als Viermast-Frachtsegler gebaut tradition des Hamburger Hafens sein. und von der Reederei F. Laeisz für den Salpeter- Die Peking ist einer der letzten Flying-P-Liner, den transport aus Chile eingesetzt. 17 Fahrten nach Chile es noch gibt und die für ihre Geschwindigkeit und machte die Peking. Immer rund ums Kap Hoorn. Sicherheit berühmt waren. Nach 20 Jahren im Dienst der Reederei wurde sie ab Daher ist es nur positiv, dass nun dieses Schiff nach 1932 in England als stationäres Schulschiff und seit langer Irrfahrt wieder in seinen Heimathafen zurück- 1974 als Museumsschiff in New York eingesetzt. kehren wird. Die Peking wird auch eine gute Ergän- Die Restaurierung auf der Peters-Werft in Wewels- zung zu den unterschiedlichen Museen der Stiftung fleth gestaltete sich schwierig und umfangreich, Historische Museen werden. Jens Vojta Sein Wissen wird uns Fehlen Rolf-Rüdiger Beyer Rolf-Rüdiger wurde am 5. Mai 1950 in Hamburg ge- beteiligt und gehörte bis zu seinem Ausscheiden boren und wuchs in Barmbek an der Mundsburg auf, 2014 über etliche Jahre dem Betriebsrat an. Ab 2014 wo er auch bis 1966 die Volksschule besuchte. engagierte er sich, nun als Rentner, in der Senioren- Ab 1966 machte er eine Lehre als Maschinenschlosser arbeit der IG-Metall und beim DGB in zahlreichen bei Heidenreich u. Harbeck, die er 1969 abschloss. Funktionen. Die Lehrzeit war geprägt von den beginnenden Seit Beginn seiner Lehre war er gewerkschaftlich aktiv Studentenprotesten und der anschließenden „Lehr- und setzte sich besonders im Kampf für Frieden und lingsbewegung“. Heidenreich u. Harbeck war eine Abrüstung, sowie für eine soziale, demokratische und gewerkschaftliche Hochburg – auch im Kampf für eine gerechte Gesellschaft ein. Reform der beruflichen Ausbildung. Rolf-Rüdiger war Seit 2015 war er Vorstandsmitglied im Freundeskreis an Aktionen im Betrieb und in der Öffentlichkeit aktiv des Museums der Arbeit und hat uns mit seinem beteiligt. Nach Abschluss seiner Lehre besuchte er von großen Wissen über die politische und gewerkschaft- 1969 bis 1971 die Berufsaufbauschule und erlangte liche Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung die Fachhochschulreife. unterstützt. Ab 1971 studierte er an HWP und Uni Soziologie, Am 15. März ist Rolf-Rüdiger verstorben. Sein Politik und Rechtswissenschaft. Wissen war uns immer wieder eine große Hilfe und 1980 begann er bei der Firma Sharp. Rolf-Rüdiger ist nur schwer zu ersetzen. war am Aufbau betrieblicher und tariflicher Strukturen Gert Laufenberg
Infobrief 3–2020 Seite 3 IM MUSE UM E NTDECKT Drucken ohne Strom – die Boston Hand- und Fußtiegel Nach dem 2. Weltkrieg hatten die Buchdruckereien, Eine Bostonpresse ist wie andere Unternehmen auch, mit Stromsperren und eine hand-, fuß- oder Stromausfällen zu kämpfen. auch motorbetriebene Viele Druckereien haben damals ihre alten Hand- und Tiegeldruckpresse Fußtiegelpressen wieder aktiviert, die ja völlig ohne für den Buchdruck. elektrische Energie auskommen. Beim Bostontiegel Größtenteils waren das Pressen nach dem Boston- schwingt ein Druck-Tie- Prinzip, die da wieder zu Ehren kamen. gel (T) um eine Welle In der Buchdruckerei des Museums der Arbeit sind einige und klappt am Druck- solcher Boston-Pressen noch im Einsatz zu bestaunen. punkt gegen ein fest- Bei einem der Fußtiegel (Trettiegel) ist uns ein solcher stehendes, senkrechtes stromloser Einsatz zum Druck von tagesaktuellen Ein- Unkompliziert ist auch das Drucken außerhalb des Fundament (F), das trittskarten für Hamburger Theater überliefert. Museums auf Stadtteilfesten und Messen und Veranstal- die Druckform trägt. In unserem Museum dürfen die Besucher sich auf dieser tungen auf dem Museumshof, da kein Stromanschluss Das Prinzip des Tiegels 120 Jahre alten Presse Postkarten selbst bedrucken. nötig ist. Also umweltfreundlich und transportabel. mit feststehendem Diese Tiegelpresse ist deshalb bei den Kindern sehr Außerdem bei guter Pflege fast unzerstörbar. senkrechten Fundament beliebt. Nichts passiert hier irgendwie im inneren Der bekannteste Bostontiegel ist, zwar mit Stromantrieb, wurde in Boston von eines Kastens, wie am Computer-Drucker zu Hause. der Heidelberger Tiegel, der schon 1914 vorgestellt J. Golding um 1850 Alle Vorgänge sind hier zu sehen und nachzuvollziehen. wurde. 1921 begann die Serienproduktion und be- entwickelt. Auf einem der anderen Handtiegel können z. B. Bierde- gründete den Beginn der Automation bei den Tiegel- ckel bedruckt werden. Beliebt für Feiern und Jubiläen. druckpressen. Gert Laufenberg B ewe r bungen e rwü nscht! „Ursula-Schneider-Preis für studentische Abschlussarbeiten“ Abgabetermin bis zum 1. August 2020 verlängert Der Abgabetermin ist aufgrund der Corona-Beschränkungen verlängert worden. Damit wird noch Gelegenheit gegeben, mit einer Abschlussarbeit an der Ausschreibung teilzunehmen. Der von unserem Freundeskreis ausgelobte Preis ist für Bachelor- und Masterarbeiten ausgeschrieben, die sich mit Themen der Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Arbeitswelten befassen. Der Preis soll dazu moti- vieren, arbeitsweltliche Themen in allen ihren Dimensi- onen in Studium und Forschung stärker zu bearbeiten. Foto aus der „mitarbeit“ 24 Ausführliche Informationen zu der Ausschreibung von Tonio Ellermeyer: finden Sie auf der Website des Freundeskreises: http://www.freunde-museum-der-arbeit.de Ursula Schneider bei ihrer Verabschiedung aus Ansprechpartner: PD Dr. Knud Andresen dem Museum am 6. Juli 2007 Email: andresen@zeitgeschichte-hamburg.de mit geschenkter Schürze Eine ausführliche Würdigung und Charakterisierung der Arbeit unseres verstorbenen Mitgliedes Ursula Schneider ist von Jürgen Bönig in der „mitarbeit“, Nr. 24/2019 erschienen. Das Heft ist im Museumsladen vorrätig. Selbstverständlich kann es auch im Einzelfall (an neue Mitglieder) Ursula Schneider bei ihrer Verabschiedung aus dem Museum am 6. Juli 2007 zugeschickt werden. mit geschenkter Schürze (Foto Tonio Ellermeyer).
Seite 4 Infobrief 3–2020 SICHTBAR MACHEN – EINMISCHEN – MITGESTALTEN Was Hilde David uns hinterlässt Hilde David lernen wir Mitte der 1980er Jahre in ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiter, teilweise in dem von Karen Hagemann initiierten Arbeitskreis plattdeutscher Sprache, auch in Katalog- und Zeitschrif- Frauen im Museum der Arbeit kennen. Hellwach, tenbeiträgen. zugewandt und ja durchaus klassenbewusst. Eine Von 1986 bis 1990 ist sie im Vereinsvorstand aktiv, u.a. Frau deren Haltung, Fähigkeiten und die Art, als Schriftführerin und setzt sich für die Realisierung des wie sie sich für die Interessen der arbeitenden ersten Frauen-Wandbildes am Hafen ein. Zusammen Menschen und insbesondere für die der Frauen mit anderen Frauen der Gruppe recherchiert sie dazu einsetzt, lernen wir schätzen. die Essensversorgung der Hamburger Hafenarbeiter 1983 wird sie Mitglied im Freundeskreis des Mu- und sie interviewen Frauen in den Kaffeeklappen. seums der Arbeit, setzt sich für die Realisierung Sie arbeitet in der Redaktion für „… nicht nur Galions- dieses Museums ein und begleitet während ihrer figur“, dem Lesebuch zum Wandbild, mit und führt 37-jährigen Vereinsmitgliedschaft aktiv die Grün- später Gruppen dorthin. Gemeinsam mit Gernot dung und Entwicklung des MdA. Im Arbeitskreis Krankenhagen bereitet sie 1991 die erste Museumsfahrt Frauen und im DGB-Projekt Geschichte von unten nach Rüsselsheim vor. diskutiert sie mit uns über Definitionen von Arbeit, Geschlechterrollen, das Verhältnis von Mensch- In der ersten Dauerausstellung bestücken die beiden Technik-Natur und setzt sich nachdrücklich für das Museumswissenschaftlerinnen Ursula Schneider und Foto: Dörte David Sichtbarmachen unbezahlter Frauenarbeit ein. Elisabeth von Dücker in der Abteilung zur Kulturge- schichte der Geschlechter im 2. Stockwerk in Zusam- Hilde wird am 2. Mai 1926 in Barmbek geboren. Ihre menarbeit mit dem Frauenarbeitskreis eine Sitzecke jungen Eltern kommen aus der Arbeiterjugend, mit einem Sofa aus Hildes Bestand. Kernstück ist ein sind geprägt von der Aufbruchstimmung der frühen durch Berichte und Dokumente erweitertes Fotoalbum Weimarer Republik. Hilde wächst überwiegend „Fräulein Mutter“– eine hamburgische Familienchronik, mit selbstbewussten Frauen auf, Mutter und Großmut- das Hilde und Claudia Bonnen zusammenstellen. Am ter vermitteln ihr Freude an Musik und Literatur. Sie Beispiel der dargestellten drei Generationen unverhei- besucht eine Reformschule und erlebt, wie pädago- rateter Mütter in der Familie David wird auf die gische Modernisierungsprozesse durch die NS-Politik besonderen Schwierigkeiten alleinerziehender Mütter zurückgedreht werden. Die schweren Bombardie- aufmerksam gemacht – aber auch gezeigt, welche rungen im Juli 1943 überleben Hilde und ihre Familie. Stärken Frauen gewinnen können, wenn sie ihren eige- Danach folgen Evakuierungen und ständig wechselnde nen Weg gehen. Lebens- und Wohnsituationen. Am Antikriegstag 1999 trägt Hilde im Museum der In den Kriegswirren gibt Hilde ihre Studienwünsche Arbeit ihre persönlichen Erinnerungen an den Kriegsbe- auf und beginnt nach einem vorbereitenden Haus- ginn 1939 und an sein Ende 1945 vor. Mit dem entstan- haltsjahr eine Schwesternausbildung im AK St. Georg. denen eindringlichen Tondokument „Als unser Kindsein Nach Kriegsende kann Hilde über gewerkschaftliche zerbrach ...“ sammelt sie Spenden für eine Rot-Kreuz- Kontakte fünf Monate an einer schwedischen Heim- Station im Kriegsgebiet Jugoslawiens über die Gruppe volkshochschule verbringen und dort an einem Projekt „Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter gegen den zur Förderung von Toleranz und Demokratie für die Krieg – Dialog von unten statt Bomben von oben“. europäische Jugend teilnehmen. Ab 1948 arbeitet sie Auch in der benachbarten Geschichtswerkstatt Barm- in Hamburg, Bochum, Bremen, Stuttgart und seit 1954 bek fesselt Hilde als kritische Zeitzeugin mit ihren selbst wieder in Hamburg hauptamtlich bei der Gewerk- verfassten Lebensberichten und Gedichten aus der schaft ÖTV, heute ver.di, in den Bereichen Gesund- Kriegszeit ihre ZuhörerInnen. Sie wird 1987 Mitglied und heitswesen, Frauen, Jugend und Bildung. engagiert sich von 1994 bis 1996 als 1. Vorsitzende. In die Arbeitsgruppe, die einen Rundgang zur Geschichte Hildes Augenmerk liegt im Arbeitskreis Frauen auf der des Barmbeker Krankenhauses entwickelt, bringt sie oft unsichtbaren, unbezahlten Sorge- und Hausarbeit die eigenen Erfahrungen und die ihrer Mutter aus der und der damit verbundenen Doppel-Belastung für Krankenpflege ein und führt diese Stadtteilrundgänge Frauen, insbesondere von alleinerziehenden Frauen. am AK Barmbek mit durch. Mit der Methode der Oral History schildert sie z.B. den Jüngeren die „Große Wäsche ohne Waschmaschine“, Hilde ist eine große Vermittlerin und Erzählerin, eine kri- so wie sie es selbst als Kind und später als alleinerzie- tische Wegbegleiterin. Davon zeugen u.a. zwei Ordner hende Mutter einer Tochter erlebt und praktiziert hat. mit Materialien und Dias und mehr als 40 Eintragungen Das Thema Hausarbeit wird vom Arbeitskreis Frauen im Vereinsarchiv. Ihr letztes Projekt - eine politische und in den ersten Ausstellungen und Vorführungen persönliche Biografie über die Zeit von 1926 bis 1949 an den erfolgreichen Tagen der offenen Tür 1985 kann sie nicht vollenden. Jetzt müssen andere ihr 400 aufgegriffen und Hilde David und Inge Henker Seiten Manuskript voranbringen. inszenieren lebendig den Waschtag. Es folgen viele Die letzte Heimat findet sie im Garten der Frauen auf Vorführungen für Schulklassen, Workshops, Vorträ- dem Ohlsdorfer Friedhof. ge und Gespräche. Hilde gibt gerne und gekonnt Heike Jäger, Maria Beimel, Gisela Utesch
Infobrief 3–2020 Seite 5 Corona Verhinderte den Versand INFOBRIEF 2/2020 Der Versand des INFOBRIEF des 2. Quartals 2020 konnte durch die Einschrän- kungen durch Corona und die damit verbundene Schließung des Museums der Arbeit nicht durchgeführt werden. Die fleißige Versand-Crew um Elisabeth Weigand konnte sich durch die Kontaktbe- schränkungen nicht treffen, um den Versand vorzubereiten. Der INFOBRIEF 2 kann aber über die Webseite der Freunde des Museums www.freunde-museum-der-arbeit.de als Pdf-Datei heruntergeladen werden. Wer aber doch lieber ein gedrucktes Exemplar bevozugt, kann sich im Museums- laden abholen. Die Redaktion des INFOBRIEF wünscht allen Vereinsmitgliedern und ihren Ange- Foto: Privat hörigen eine schöne Sommerzeit und einen erholsamen Urlaub, auch wenn er bei einigen sicher etwas anders geplant war. Bleibt achtsam. Gert Laufenberg Ausgezeichnet engagiert EINE KLEINE FREUDE IN DER MUSEUMSLOSEN ZEIT Ute Karsten Ein Gruss von Julia und dem Empfangsteam Geboren in Thüringen, geht es 1947 mit der Mutter und zwei Brüdern in den Westharz. an die MuseumskollegInnen, die Führungen Der Vater ist im Krieg geblieben. Nach Ende der Schul- und Workshops für Besuchergruppen machen zeit geht die 20-Jährige 1961 als Au-pair nach Paris – ohne ein Wort Französisch zu sprechen! Zurück in Liebe Guides, Göttingen macht sie eine MTA-Ausbildung. Erster Bröt- chengeber ist das dortige Max-Planck-Institut. 1966 hier mal ein paar Impressionen aus eurer Teilzeit-Arbeitsstätte. Verwaist und heiratet sie Achim, Geodät und Gletscherforscher. dennoch poliert. Etwas melancholisch, aber trotzdem schön. Und wie man sieht, Auf ein halbes Jahr, das Ute 1967 – ohne es zu wissen hat auch die Natur sich ihren Anteil zurück erobert ... schon schwanger – in einem Forschungsinstitut in Paris Wir hoffen, ihr habt uns noch nicht vergessen - wir fragen uns oft, wie es euch so arbeitet, während Achim in Grönland forscht, folgt geht und senden auf diese Weise herzliche Grüße. Braunschweig als neuer Wohn- und Geburtsort für die Tochter und beide Söhne. Hier läuft der „Laden“ so langsam wieder an. Alles noch etwas verhalten, aber Ab 1972 ist die fünfköpfige Familie in Hamburg zu immerhin. Die Bilder sprechen wohl für sich ... Hause. Utes neuer und nach der Elternzeit einziger Haltet die Ohren steif! Wir hoffen sehr, euch bald wieder zu sehen! Arbeitgeber ist ein Röntgeninstitut, wo sie in der Nukle- arabteilung dem Krebs in Hirn, Herz und Knochen auf Viele Grüße sendet euch das Empfangsteam aus dem MdA Julia Dettmer der Spur ist. Achim reist wiederholt beruflich in die Antarktis, Ute hält daheim alles am Laufen. Die Tonndorferin mag ein volles Haus: Sie vermietet Zimmer an Studierende – was der Haushaltskasse hilft – und nimmt AustauschschülerInnen bei sich auf. Für diese Jugendlichen aus aller Welt ist sie lange Jahre ehrenamtliche regionale Ansprechperson. 1979 ist sie Mitbegründerin des Elternkreises Drogenabhängiger, erste Selbsthilfegruppe dieser Art in Hamburg. Ohne persönlich betroffen zu sein, diskutiert Ute an Schulen Präventionsstrategien mit Lehrkräften und Eltern. Erwachsene AusländerInnen unterichtet sie in einer Privatschule in Deutsch. Grammatik ist ihr Steckenpferd! Zehn Jahre ist sie im Kirchenvorstand und in der Synode tätig, ganze 60 Jahre singt sie in kirchlichen Chören. Reisen ist ihre Leidenschaft, zum Klavierspielen und Lesen findet sich auch immer Zeit. Kontakte sind Ute wichtig, vor allem zu Freunden, mit denen sie Spieleabende und Kulturleben genießt. Als sie 2000 in Rente geht, ist sie schon vier Jahre lang Mitglied in unserem Freundeskreis. Inzwischen ist die 79-Jährige volle 20 Jahre aktive „Ladenhüterin“. Ihr gefällt die Verbundenheit der Engagierten im Museumsladen, das gute Miteinander im Team und mit Ingrid Tauber. Sie schätzt die Gespräche mit der Kundschaft und das tolle Büchersortiment, das ihre hei- mischen Regale füllt. Ute vertritt den Laden seit langem im Vorstand: Verantwortung übernehmen, das liegt ihr. Kein Wunder also, dass Hamburgs Erster Bürger- meister Peter Tschentscher sie im Sommer 2019 mit der Medaille in Bronze für ihr ehrenamtliches Engagement auszeichnete. Kirsten Görres
Seite 6 Infobrief 3–2020 Das TeamTagesTouren informiert Wir begrüßen Das Team Tagestouren setzt Ausflüge für das Jahr 2020 aus als neue Mitglieder Aufgrund der aktuellen Situation hat sich das Team Tagestouren werden vorerst ins nächste Jahr verschoben. Im INFOBRIEF nach eingehender Beratung dazu entschlossen, hinsichtlich der Ende September sowie im Newsletter bzw. dem Internetauf- Dörte Alberts gesetzlichen Vorgaben, Planbarkeiten, erschwerter Durch- tritt des Vereins werden wir über die jeweiligen Aktivitäten führbarkeit und Fürsorgepflicht, die für dieses Jahr geplanten informieren. Sebastian Berens Ausflüge auszusetzen. Wir alle hoffen, gesund und munter durch diese schwere Heinke Flörke Die bisher für 2020 geplanten Aktivitäten (eine Schleusenfüh- Zeit zu kommen und freuen uns schon jetzt, hoffentlich bald Dr. Jochem Flörke rung in Brunsbüttel, eine Tour durch den herrlichen Hamburger wieder für und mit Euch aktiv werden zu können. Stadtpark und eine Bunkerbesichtigung am Hauptbahnhof) Euer Team Tagestouren Norbert Großfeld Eva Jens-Daschner Johannes Jürgensen Museumsfahrt 2020 in den Ost-Harz auf 2021verschoben Susanne Klewitz Die unwägbaren Aussichten für den weiteren Verlauf der vom 26. bis 29. August 2021. Das für 2020 geplante Pro- Corona-Pandemie haben uns schweren Herzens dazu veran- gramm unserer beiden Museumsreisen bleibt unverändert. Jörg Klewitz lasst, auch die zweite Museumsreise in den Ost-Harz vom Für die neuen Termine bedarf es dann allerdings auch neuer Tom Korn 27. bis 30. August 2020 abzusagen. Anmeldungen. Ulf Matthes Leider lassen es diese unruhigen Zeiten nicht zu, die Reise für Über die weiteren Entrwicklungen werden wir zeitnah infor- einen Alternativtermin zu planen. mieren, z. B. im Infobrief zum Jahreswechsel 2020/21 und auf Monika Metscher Eingezahlte Beiträge werden zurücküberwiesen sobald das der Informationsveranstaltung am 29. März 2021. Rainer Neumann Vereinsbäro wieder im gewohnten Umfang besetzt ist. Wir hoffen, dass es allen Museumsfreunden gut geht und Annegret Ottke Wenn es die Umstände zulassen, finden beide Fahrten im dass wir gemeinsam diese herausfordernde Zeit zuversichtlich nächsten Jahr statt, und zwar sowohl die Drei-Tage-Reise und vor allem gesund überstehen! Gerhard Ottke vom 28. bis 30. Mai 2021, als auch die Vier-Tage-Reise Das Museumsreise-Quartett Sören Platten Mirko Scheunemann Die Offenen Werkstätten Andrea Simmer Lasse Thelen im Grafischen Gewerbe Katrin Trunec Die Offenen Druck-Werkstätten unter Anleitung von Ehren- amtlichen im Grafischen Gewerbe am Montag finden zur Zeit Maik Trunec nicht statt. Markus Wolf Es können auch keine Vorführungen im Grafischen Gewerbe stattfinden. Herzlich Foto: Klaus Raasch Zur Besichtigung ist die Abteilung Grafisches Gewerbe, willkommen sowie das gesamte Museum der Arbeit unter Einhaltung der Die Redaktion Hygiene- und Abstandsregeln wieder geöffnet. in eigener Sache Termine für Veranstaltungen können aufgrund der derzeitigen Situation im INFOBRIEF nicht verbindlich angekündigt werden. Dazu ist der redaktionelle und drucktechnische Vorlauf leider zu lang. Deshalb verzichten wir in dieser Ausgabe ganz auf Termine und die Ankündigung von Veranstaltungen. Über die Web-Seite Freunde des Museums der Arbeit e.V. kann der Newsletter der Freunde des Museums bestellt werden, der dann aktuellere Informationen bereithält. So wird es hoffentlich bald wieder sein: Gerhard Stahl bei einer Vorführung an der LINOTYPE-Setzmaschine. Foto: Peter Raik Impressum: Infobrief 3/2020 Juli, August, September Herausgeber: Vorstand Freunde des Museums der Arbeit e.V. Wiesendamm 3, 22305 Hamburg, Tel. 040 428 133 520 mda-freunde@mda.shmh.de, www.freunde-museum-der-arbeit.de Redaktion: Kirsten Görres, Helmut Golinger, Eva Jens, Norbert Krause, Gert Laufenberg, Helmer Nettlau, Peter Raik, Silke Schellhorn, Udo Siffermann, Jens Vojta Bank: Haspa, IBAN: DE84 2005 0550 1209 1274 79 BIC: HASPDEHHXXX Offsetdruck: ADUPUC, Hamburg
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