Informationen 20.10.2020 - Lyceum Alpinum Zuoz

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Informationen
20.10.2020

Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler

Wir hoffen, Sie sind guter Dinge und verbringen trotz der angespannten Lage erholsame Herbst-
tage. Wir senden Ihnen aktuelle Informationen aus der Schule:

Situation in der Schweiz: In unserem letzten Newsletter konnten wir noch schreiben, dass die
zwischenzeitliche Stabilisierung der Fallzahlen in der Schweiz als Lichtblick gewertet wurde. Nun
hat sich die Situation leider markant verschlechtert. Die Kurve der laborbestätigten Fälle steigt ex-
ponentiell an – im Kanton Graubünden zum Glück etwas langsamer als in anderen Teilen der
Schweiz. Der Bund und die Kantone haben eindringlich an die Bevölkerung appelliert, alles zu un-
ternehmen, die Ausbreitung einzudämmen. Die Experten gehen davon aus, dass das kühle Wetter
und eine gewisse Ermüdung im Umgang mit Covid-Regeln für den aktuellen Verlauf verantwortlich
sind. Man ist sich einig, dass ein erneuter Lock-down wenn immer möglich verhindert werden soll.

Neue Anordnungen von Bund und Kanton: Der Bund hat u.a. eine schweizweite Maskenpflicht für
Innenräume angeordnet und Menschenansammlungen von mehr als 15 Personen untersagt. Für
private Anlässe mit mehr als 15 Personen gilt Maskenpflicht. Die kantonalen Behörden haben uns
mitgeteilt, dass sie die Rückkehr zum Fernunterricht wenn immer möglich verhindern wollen, was
in unserem Sinne ist. Die aktuellen Informationen zur Corona-Situation in der Schweiz und in un-
serem Kanton finden Sie wie immer auf den Websites BAG und Kanton Graubünden.

Situation am Lyceum Alpinum: Auch die Schule ist wieder stärker gefordert. Dass die Nachbarin-
stitution in Samedan vor den Ferien unvermittelt auf Fernunterricht umstellen musste, war für uns
ein deutliches Warnsignal. Wir lernten auch aus der Analyse unserer Fälle. Wir konnten asympto-
matische Krankheitsverläufe eruieren, die uns verborgen geblieben wären, wenn wir nicht konse-
quent getestet hätten. Die Quarantänen sind wirksam, aber für alle Beteiligten anspruchsvoll.
Schliesslich wurde auch klar, dass sich die Schülerschaft insgesamt gut an die Regeln hält und
unsere Gemeinschaft damit schützen kann, dass es aber in einzelnen Fällen zu unüberlegten Risi-
kokontakten kam und dass die Regeln diesbezüglich konsequenter eingefordert werden müssen.
Das «October Camp» verläuft derzeit sehr ruhig und diszipliniert. Wir sind zuversichtlich, ohne An-
steckungen in das nächste Quartal eintreten zu können, und wir haben gelernt, den Betrieb so
normal als möglich aufrechtzuerhalten. Das soll uns auch in den kommenden Wochen gelingen.

Anpassung der Regeln: Damit wir am Lyceum Alpinum sicher in den Winter gehen und unseren
Beitrag zur Abflachung der Kurve im Engadin leisten können, sind einige Anpassungen notwendig
– zumal auch die «Grippesaison» ansteht und die Immunsysteme allgemein geschwächt sein kön-
nen. Im Wesentlichen ist ein «Ruck» notwendig, damit sich wieder alle der Situation und ihres
individuellen Beitrages bewusstwerden. Hygiene und Abstand, Masken, regelmässiges Lüften, ra-
sche Information, konsequentes Contact Tracing und regelmässiges Testen sind wirksam Mass-
nahmen, wenn sich alle daranhalten.

Schnelltests: Wir werden nun erstmals sog. «Schnelltests» einsetzen können. Der SARS-CoV-2
Rapid Antigen Test von Roche liefert uns das Resultat in 20 Minuten. Wir haben diesen Schritt
sorgfältig vorbereitet und mit dem BAG und der Kantonsärztin besprochen. Die «Schnelltests» wer-
den wiederum von den beiden erfahrenen Ärztinnen, Dr. Barta und Dr. Kriemler, durchgeführt und

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dienen dem «Screening» der Gemeinschaft. Sie geben naturgemäss keine abschliessende Sicher-
heit; bei einem positiven Resultat und bei Symptomen werden wir ergänzend einen herkömmli-
chen PCR-Test durchführen.

Testen bei der Rückkehr: Aufgrund der neuen Lage wollen wir alle Schülerinnen und Schüler, also
auch die externen, und auch alle Mitarbeitenden, die in sensiblen Bereichen tätig sind, bei ihrer
Rückkehr an die Schule testen. Damit können wir in der verletzlichen Phase des Schulbeginns die
Sicherheit der Gemeinschaft massgeblich erhöhen. Die Kosten für diese Tests übernimmt die
Schule. Falls Eltern nicht damit einverstanden sind, dass ihre Kinder getestet werden, nehmen sie
bitte so bald als möglich mit uns Kontakt auf.

Interne: Wie bereits mitgeteilt, verzichten wir diesmal auf das Einreichen von negativen Testresul-
taten bei der Anreise. Wir mussten im August feststellen, dass ein Teil der Schülerinnen und Schü-
ler den Test wegen unterschiedlicher Gründe nicht mitbringen konnte und einige Tests nicht den
schweizerischen Standards entsprachen. Wir testen nun wie angekündigt zweimal: bei der An-
reise, am Sonntag, 25. Oktober, und am Freitag, 30. Oktober. Da die Jugendlichen im Internat zu-
sammenwohnen, sind die Anforderungen höher. Bis alle Ergebnisse vorliegen, gelten spezielle Si-
cherheitsvorkehrungen in allen Bereichen der Schule, aber es ist keine Quarantäne notwendig
(ausser in der kurzen Phase bis zum ersten Testresultat). Der Unterricht findet normal statt, aber
die Maske muss immer getragen werden.

Externe: Das Virus hat sich im Engadin stark ausgebreitet – wir fühlen uns hier immer noch sehr
sicher und können auch auf ein gutes Gesundheitssystem zählen, aber es ist erhöhte Vorsicht ge-
boten. Deshalb testen wir nun auch die externen Schülerinnen und Schüler, um den Schutz der
Gemeinschaft zu gewährleisten, bei der Rückkehr an die Schule, also am Montag, 26. Oktober. Die
Klassen treffen nach dem folgenden Plan am Lyceum Alpinum (in der Sporthalle) ein und werden
dabei von den Klassenlehrpersonen begleitet (die externen DIS-Schülerinnen und -Schüler schlies-
sen sich der jeweiligen Klassenstufe an):

   07:45 Uhr: Klassen 5 und 6
   08:45 Uhr: Klassen 3 und 4
   09:45 Uhr: Klassen 1 und 2

Der Unterricht beginnt für alle Klassen in der dritten Langlektion (ab 10:55 Uhr). Bei den externen
Schülerinnen und Schülern gilt weiterhin, dass sie bei Symptomen dringend aufgefordert sind, zu
Hause zu bleiben.

Quarantäne im Convict: Wir gehen davon aus, dass auch in Zukunft Quarantänen ausgesprochen
werden müssen – bei Kontakten mit Personen, die positiv getestet wurden, und bei all jenen Schü-
lerinnen und Schülern, die aus Ländern oder Gebieten zurückkehren, die auf der Risiko-Liste des
Bundesamtes für Gesundheit stehen (vgl. BAG Reisen). Wir werden in Zukunft die Quarantänen der
internen Schülerinnen und Schüler wieder im Convict, also ausserhalb des Campus, durchführen.
Wir mussten die Erfahrung machen, dass die Nähe im Internat zu (unbeabsichtigten oder fahrläs-
sigen) Kontakten zwischen Schülerinnen und Schülern führen konnte. Dieses Risiko wollen wir
nicht mehr eingehen. Die permanente und professionelle Betreuung in der Quarantäne wird sicher-
gestellt.

Ausdehnung der Maskenpflicht: Der Bund hat die Maskenpflicht auf alle öffentlichen Räume aus-
gedehnt. Der Kanton überlässt es gegenwärtig noch den Schulen, ob im Unterrichtszimmer Masken
getragen werden sollen. Wir vollziehen diesen Schritt nach den Ferien und ordnen bis auf Weiteres
Masken auf dem ganzen Campus und bei allen schulischen Veranstaltungen an. Über Ausnahmen

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werden wir bei Schulbeginn informieren (so darf die Maske z.B. beim Sport und beim Essen am
Platz abgenommen werden; bei Exkursionen und Wanderungen geben die Mitarbeitenden die Re-
geln bekannt, und selbstverständlich ist auch keine Maske notwendig, wenn man sich allein in
seinem Internatszimmer aufhält). Wer sich nicht an die Maskenregeln hält, wird für 24 Stunden
vom Schulbetrieb ausgeschlossen. Im Wiederholungsfall nehmen wir mit den Eltern Kontakt auf.

Anforderungen an Masken: Damit das Tragen von Masken wirksam ist, müssen sie Qualitätsstan-
dards genügen. Wir erwarten deshalb zertifizierte medizinische Einweg- bzw. Hygienemasken. Zu-
gelassen sind auch FFP2- und FFP-3-Masken (Filtering Face Piece Masks). Textilmasken können wir
hingegen nicht akzeptieren, bis Zertifikatskriterien vorliegen, was in der Schweiz nicht vor 2021
der Fall sein wird. Wir informieren die Schülerinnen und Schüler nach den Ferien über die Anforde-
rungen und haben bei Bedarf Masken an Lager.

Soziale Distanz: Wir legten nach den Sommerferien viel Wert darauf, dass sich unsere Schülerin-
nen und Schüler möglichst normal in der Schule bewegen können. Gleichzeitig forderten wir sie
auf, Kontakte über die Grenzen von Klassen und Häusern hinweg mit besonderer Vorsicht zu hand-
haben, da wir eine Ausbreitung im ganzen Campus unbedingt vermeiden wollen. Auch diesbezüg-
lich ist ein Fortschritt notwendig, denn die Analyse unserer Fälle hat gezeigt, dass einzelne Schü-
lerinnen und Schüler zu viele unvorsichtige Kontakte pflegten. Die Maske kann die falsche Sicher-
heit geben, dass soziale Distanz nicht mehr notwendig sei. Nur wenn wir die Abstandsregeln ernst-
nehmen, können wir das gemeinsame Leben und Lernen aufrechterhalten. Wir zahlen zwar den
Preis von einer gewissen Distanz, sind uns aber sicher, dass er es wert ist und dass es funktioniert.

Anlässe: Viele Ansteckungen erfolgen bei Festen und in Menschenansammlungen. Die Forschung
zeigt, dass dort einzelne «Superspreader» das Virus stark verbreiten können. Deshalb rufen wir
noch einmal in Erinnerung, wie wichtig es für uns (und für das Engadin) ist, dass die Schülerinnen
und Schüler Anlässe meiden, die dieses Potenzial besitzen – also zum Beispiel Partys, aber auch
private Feste, an denen die Schutzmassnahmen nicht eingehalten werden können.

Ausgang: Wir wollen den Ausgang nicht verbieten, sind aber auf ein höheres Mass an Verantwor-
tung und Vorsicht angewiesen. Weiterhin möglich ist der Besuch von Restaurants – die Behörden
haben diesbezüglich neue Sicherheitsstandards definiert, und wir erwarten, dass unsere Schüle-
rinnen und Schüler sich auch ausserhalb der Schule strikte an diese Anweisungen halten. Wir bit-
ten alle Eltern, uns in diesem Bemühen zu unterstützen und sicherzustellen, dass in ihren Räumen
und in ihrem Verantwortungsbereich der Schutz garantiert ist. Je nach Situation werden wir das
Gebiet des Ausganges neu definieren. In der ersten Woche nach den Ferien, also bis die zweiten
Testergebnisse vorliegen, ist im Internat kein Ausgang möglich. Danach werden wir die Regeln
schrittweise lockern, wenn es die Umstände erlauben, und uns der jeweiligen Lage anpassen.

Wochenenden und Familienkontakte: Der Kontakt zwischen den Familienmitgliedern soll weiter-
hin uneingeschränkt möglich sein. So dürfen unsere Schülerinnen und Schüler auch in Zukunft an
Wochenenden zu ihren Eltern reisen, wenn wir diesbezüglich autorisiert werden. Es versteht sich
von selbst, dass wir darauf angewiesen sind, dass auch ausserhalb des Engadins, also zum Bei-
spiel in Zürich, die gleiche Vorsicht angewendet wird und dass die Eltern Verantwortung überneh-
men.

Grippeimpfung: Am 3. November 2020 führen wir die alljährliche Grippeimpfung durch. Sie ist in
diesem Jahr wichtiger als früher. Weiter Informationen und der Link für die Anmeldung Ihres Kindes
folgen in den nächsten Tagen.

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Lyceum Online: Obgleich der Kanton uns mitgeteilt hat, dass er die Rückkehr zum Fernunterricht
mit allen Mitteln verhindern will, bleibt dieser Schritt eine Option, falls sich die Lage deutlich ver-
schlechtert. Wir werden «Lyceum Online» auch im kommenden Quartal aufrechterhalten – für all
jene Schülerinnen und Schüler, die nicht an die Schule zurückkehren können oder sich in Quaran-
täne befinden.

Support der Eltern: Wir wissen, dass wir nicht alle Wünsche und Bedürfnisse erfüllen können und
dass wir mit der Entwicklung der Situation jeweils von Neuem das richtige Mass und den richtigen
Weg suchen müssen, der den einen zu streng und den anderen zu leger erscheinen mag. Die un-
zähligen Rückmeldungen der vergangenen Monate zeigten uns aber, dass unsere Massnahmen
bislang vom allergrössten Teil mitgetragen und begrüsst wurden. Wir sind in dieser Krise auf Sup-
port, aber auch auf offene und konstruktive Feedbacks angewiesen. Wenn Sie bei einzelnen Mas-
snahmen anderer Meinung sind als wir oder einfach Fragen haben, dann wenden Sie sich bitte
weiterhin und jederzeit an uns. Der Dialog ist für uns zentral.

Dichtung und Wahrheit: Wir beobachten in den weltweiten Medien, dass sich Fakten und Fantasie
vermischen und seltsame Narrative als Begleiterscheinung der Krise im Umlauf sind. Dieses Phä-
nomen findet sich im Kleinen manchmal auch an Schulen. So kursieren zeitweise Gerüchte, die
verunsichern können – und falsch sind. Uns ist es wichtig, dass Sie jederzeit über die richtigen
Informationen verfügen. Zögern Sie deshalb bitte nicht, uns zu kontaktieren, wenn sie etwas hö-
ren, das Sie verunsichert. Wir werden unsererseits weiterhin rasch und offen informieren.

Forschungsprojekt zu Covid-19: Dass die Pandemie nicht nur Regulierung, Belastung und pas-
sive Reaktionsmuster bedeuten muss, beweisen zehn Schülerinnen und Schüler des Lyceum Alpi-
num, die sich an einem internationalen Forschungsprojekt beteiligen, von dem wir Ihnen bereits
berichtet haben. Auf der Basis von Interviews mit Schülerinnen und Schülern und mit Lehrperso-
nen entwickeln sie Strategien für einen Beitrag der Jugend zur Lösung der Krise im lokalen und
internationalen Kontext. Das Lyceum Alpinum wurde eingeladen, die Ergebnisse dieser Arbeit auf
einem weltweiten Covid-19-Symposium vorzustellen, das für den 10. November geplant ist und
unter anderem von MIT Operation Research, Stanford Medical School, Cambridge Trinity College,
der SwissRe und dem Weltwirtschaftsforum unterstützt wird. Wir sind uns sicher, dass dies eine
einzigartige Gelegenheit für unsere Schülerinnen und Schülern darstellt, auf der Weltbühne an Pro-
fil zu gewinnen und einen Beitrag zur Meisterung der Herausforderungen der Zukunft zu leisten.

Mitarbeit im Elternforum? Das Elternforum ist eine wichtige Stimme der Elternschaft und bringt
in regelmässigen Sitzungen mit der Schulleitung Anliegen und Vorschläge zur Entwicklung der
Schule ein. Drei Mitglieder treten nun zurück, da ihre Kinder im vergangenen Sommer die Schule
abgeschlossen haben. Wer interessiert ist, im Forum mitzuwirken, nimmt bitte mit dem Rektor Kon-
takt auf. Gerne erläutern wir die Aufgabe in einem Gespräch.

Natur und Sport: Wir besitzen am Lyceum Alpinum das Privileg eines grosszügigen Campus’ und
einer unvergleichlichen Landschaft, die uns eine einmalige Bühne für Sport und Aktivitäten bieten.
Die Freude an der Bewegung und an der Natur leisten auch einen grossen Beitrag zur Stärkung der
Gesundheit und des Immunsystems. Wir pflegen den Sport und die Natur intensiver – zum Beispiel
mit dem Programm «Lyceum Balance», das viele zusätzliche Sportarten bietet und unsere Gemein-
schaft mit attraktiven Angeboten aus den Innenräumen lockt. Auch der Schnee ist nicht mehr weit
– die Hänge am Piz Utèr sind bereits zart weiss gefärbt. Wir sind uns sicher, dass uns in diesem
Jahr Skifahren und Snowboarden, Eishockey und Cricket on Ice, Langlauf und Schlitteln, Schnee-
schuhwandern und Schlittschuhlaufen unter dem tiefblauen Engadiner Himmel besonders viel
Freude bereiten werden.

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Wir wünschen Ihnen eine gute Zeit und freuen uns auf die Rückkehr Ihres Kindes an unsere Schule.
Wir werden weiterhin unser Bestes geben, dass es hier eine sichere und schöne Umgebung für
Lernen und Freundschaft erhält. Zusätzliche Informationen folgen zu gegebener Zeit. Bei Fragen
setzen Sie sich bitte mit uns in Verbindung.

Mit herzlichen Grüssen

Ihre Schulleitung

Dr. Christoph Wittmer, Marie-Louise Brown, Dr. Christian Grütter, Roman Grossrieder

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