Informationen für Wassersportler - Wasserstraßen zwischen Weser und Elbe - rvgh.de
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Wir machen Schifffahrt möglich. Informationen für Wassersportler Wasserstraßen zwischen Weser und Elbe
Inhaltsverzeichnis 1 Inhaltsverzeichnis Einleitung ..................................................................................................................... 3 1 Die Bundeswasserstraßen zwischen Weser und Elbe ................................ 4 1.1 Mittellandkanal .................................................................................................... 4 1.2 Elbe-Seitenkanal ................................................................................................... 8 1.3 Weser ...................................................................................................................... 11 1.4 Werra ...................................................................................................................... 15 1.5 Fulda ....................................................................................................................... 17 1.6 Aller ......................................................................................................................... 19 1.7 Leine ........................................................................................................................ 22 1.8 Eder- und Diemeltalsperre .................................................................................... 26 2 Vorschriften ......................................................................................................... 31 2.1 Welche Vorschriften sind zu beachten? ........................................................... 31 2.2 Verkehrsvorschriften ........................................................................................... 32 3 Allgemeine Sicherheitsregeln an Bord ........................................................ 68 4 Befähigungsnachweise ..................................................................................... 70 5 Bootsanlagen und Schleusen .......................................................................... 72 6 Erreichbarkeit der Schleusen und Schleusenbetriebszeiten .................................................................................. 74 7 Flöße ....................................................................................................................... 88 8 Nautischer Informationsfunk (NIF) und Elektronisches Wasserstraßen Informationssystem (ELWIS) ................. 89 9 Kontakt und weitere Informationen ............................................................ 91 Dienststellen der Wasserschutzpolizei ............................................................. 93 Verbände ................................................................................................................ 95
Vorwor t 3 Einleitung Mit dieser Broschüre möchte die Sicherheit auf unseren Wasserstra- Wasserstraßen- und Schifffahrtsver- ßen lässt sich nur erreichen, wenn waltung des Bundes Sie über die sich jeder Verkehrsteilnehmer im Bundeswasserstraßen Mittelland- Rahmen seiner Verantwortung den kanal mit Stichkanälen nach Osna- Vorschriften und den nautischen brück, Hannover-Linden, Hannover- Übungen gemäß verhält. Misburg, Hildesheim und Salzgitter, Elbe-Seitenkanal, Weser mit ihren Bitte beachten Sie aber auch, dass Quellflüssen Werra und Fulda und Sie die Kenntnis des Inhalts dieser den Nebenflüssen Aller und Leine Broschüre nicht von Ihrer Ver- sowie die bundeseigenen Talsperren pflichtung als Fahrzeugführer ent- Eder- und Diemeltalsperre informie- bindet, sich vor Fahrtantritt über ren und Ihnen gleichzeitig Hilfe- die jeweils gültigen Verkehrsvor- stellung für die Planung und Reali- schriften zu informieren. sierung von Boots- und Schiffstouren geben. Wir wünschen Ihnen viele schöne, unbeschwerte und vor allem unfall- Dieses Heft verweist auf wichtige freie Stunden an und auf unseren Rechtsvorschriften, die zu beachten Wasserstraßen, stets eine gute sind und gibt Hinweise und Emp- Fahrt und immer eine Handbreit fehlungen. Auch auf dem Wasser Wasser unterm Kiel! gibt es verbindliche Regeln für das Verhalten der Freizeitskipper.
4 Informationen für Wasserspor tler 1 Die Bundeswasserstraßen zwischen Weser und 1 Die Bundeswasserstraßen zwischen Weser und Elbe 1.1 Mittellandkanal Der Mittellandkanal ist zentraler Teil einer Wasserstraßenverbin- dung, die vom Rhein über Ems und Weser bis zur Elbe bei Magdeburg und weiter bis nach Berlin und zur Oder führt. Er ist ein wichtiger Ver- kehrsweg der Binnenschifffahrt in Europa. Viele Häfen und Umschlag- stellen für Güter aller Art sind am Mittellandkanal zu finden. Über Wasserstraßenkreuz Minden Stichkanäle sind weitere Hafen- standorte an den Mittellandkanal Der Mittellandkanal verläuft weiter Elbe angebunden. über Bad Essen und Lübbecke nach Minden, wo er die Weser in einer Der Mittellandkanal zweigt im im Jahre 1998 erbauten Kanal- Westen bei Bergeshövede in der brücke überquert. Sportboote und Nähe von Rheine aus dem Dort- Fahrgastschiffe können in Rich- mund-Ems-Kanal ab und verläuft tung Osten fahrend die alte Kanal- zunächst parallel zu den Höhen- brücke aus dem Jahre 1914 nutzen. zügen des Wiehengebirges nach Westlich der Kanalbrücken zweigt Osten. Bei Bramsche zweigt der rd. der Verbindungskanal Nord aus 14 km lange Stichkanal Osnabrück dem Mittellandkanal ab. Er stellt ab, der nach Süden zu den Schleu- mit der Schachtschleuse Minden sen Hollage und Haste führt und in die kürzeste Verbindung zwischen den Hafenanlagen der Stadt Osna- dem Mittellandkanal und der brück endet. Weser her.
Informationen für Wasserspor tler 5 hagen, Wunstorf nach Lohnde, wo ein weiterer Stichkanal mit der Hafenschleuse und der Abstiegs- schleuse zur Leine nach Hannover- Linden führt. Kurz vor Hannover bei Seelze kreuzt der Mittellandkanal mit zwei Kanalbrücken das Tal der Leine und durchquert anschließend die nördlichen Stadtteile von Han- nover. Hier zweigt noch ein kurzer Stichkanal nach Hannover-Misburg Schleuse Anderten ab. Anschließend wird die Hinden- burgschleuse in Hannover-Ander- Neben der Schachtschleuse, die ten erreicht. Westlich der Schleuse 1915 in Betrieb genommen wurde, Anderten liegt der Wasserspiegel wird in den Jahren 2010 bis 2013 des Mittellandkanals bis zur eine 140 m lange Schleuse, die sog. Schleuse Münster am Dortmund- Weserschleuse Minden, als neues Ems-Kanal auf einem Niveau von Abstiegsbauwerk zur Weser errich- NN +50,30 m. tet. Östlich der Kanalbrücken zweigt der Verbindungskanal Süd Über die Doppelschleuse Anderten aus dem Mittellandkanal ab. Er wird die 14,70 m höher gelegene stellt über zwei Schleusen eine Scheitelhaltung des Mittellandka- zweite Verbindung zur Weser her. nals mit der Wasserspiegellage auf NN +65 m erreicht. Wenige Kilo- Östlich des Wasserstraßenkreuzes meter östlich der Schleuse Ander- Minden verläuft der Mittelland- ten zweigt der Stichkanal Hildes- kanal vorbei an Bückeburg, Stadt- heim mit der Schleuse Bolzum aus
6 Informationen für Wasserspor tler Über die Schleuse Sülfeld wird die 9 m tiefer liegende Osthaltung des Mittellandkanals erreicht, die mit einer Höhenlage von NN +56 m bis nach Magdeburg verläuft. In Mag- deburg wird über die Schleuse Rothensee die Schifffahrtsverbin- dung zur Elbe hergestellt. Doppelschleuse Hohenwarthe Anschließend überquert der Mittel- landkanal im Rahmen des Wasser- straßenkreuzes Magdeburg in einer dem Mittellandkanal ab. Der Mittel- Kanalbrücke die Elbe und endet öst- landkanal verläuft nun weiter in lich der Elbe an der Doppelschleuse Richtung Osten an Peine und Hohenwarthe, die den Übergang in Braunschweig vorbei bis zur den Elbe-Havel-Kanal ermöglicht. Schleuse Sülfeld bei Wolfsburg. Kurz vor Braunschweig befindet Als wichtiger Verkehrsweg der sich ein weiterer Stichkanal, der Güterschifffahrt ist der Mittelland- über die Schleusen Üfingen und kanal für Wasserwanderungen Wedtlenstedt nach Salzgitter führt. mit dem Kanu oder Kajak weniger Westlich der Schleuse Sülfeld geeignet. In einzelnen Orten ent- zweigt der Elbe-Seitenkanal aus lang des Kanals bestehen allerdings dem Mittellandkanal ab, der nach Rudervereine, die Steganlagen bzw. 115 km Länge an der Elbe bei Bootseinsatzstellen betreiben und Artlenburg endet. dem Rudersport auf dem Mittel- landkanal nachgehen.
Informationen für Wasserspor tler 7 Der Mittellandkanal ist außerdem ein beliebtes Revier für motorisierte Wassersportler. Sportboothäfen, die sich für die Unterbrechung eines längeren Törns eignen, befin- den sich z. B. in Recke, Bad Essen, Lübbecke, Minden, Hannover, Braunschweig, Wolfsburg und Haldensleben. An den Schleusen hat die Güter- und Fahrgastschiff- Mittellandkanal bei Lübecke fahrt allerdings Vorrang vor Motor- booten. Sofern in der jeweiligen Schleuse Hinweise zum jeweils erforder- genügend Platz vorhanden ist, lichen Befähigungszeugnis und zur werden Sportboote mit den Kennzeichnung Ihres Sportbootes „großen Pötten“ gemeinsam ge- finden Sie auf Seite 57 und 70. schleust. Vereinzelt sind Wartezei- ten an den Schleusen nicht ausge- schlossen.
8 Informationen für Wasserspor tler 1.2 Elbe-Seitenkanal det die Schifffahrt vor den Wierener Bergen bei Esterholz, südöstlich von Der Elbe-Seitenkanal verbindet im Uelzen, mit Hilfe der Doppelschleu- östlichen Niedersachsen den Mittel- senanlage Uelzen I/II. Die neue landkanal mit der Elbe. Er ist von Schleuse Uelzen II wurde Ende 2006 besonderer Bedeutung für die An- dem Verkehr übergeben. Sie ermög- bindung der Seehäfen Hamburg licht eine reibungslose Verkehrsab- und Lübeck an das europäische Bin- wicklung und die Bewältigung der nenwasserstraßennetz. Nach 8-jäh- prognostizierten Steigerung des riger Bauzeit wurde der Kanal 1976 Verkehrsaufkommens in den kom- dem Verkehr übergeben. menden Jahren. In nördlicher Rich- tung wird der weitere Höhenunter- Der Elbe-Seitenkanal, in der Region schied von 38 m zur Elbe am Fuß des liebevoll „Heide-Suez“ genannt, Geestrandes zur Elbmarsch mit zweigt westlich von Wolfsburg bei Hilfe des Schiffshebewerks Lüne- einer Höhenlage von NN +65 m aus burg in Scharnebeck überwunden. der Scheitelhaltung des Mittelland- Das Hebewerk befördert die Schiffe kanals ab und durchquert zunächst in zwei unabhängig voneinander das breite Urstromtal der Aller. Nach arbeitenden wassergefüllten Trögen den Ortschaften Wittingen und Bad wie in einem Fahrstuhl. Bodenteich verläuft der Kanal öst- lich von Uelzen, überquert weiter nördlich den Ilmenaufluss und er- reicht vorbei an Lüneburg in ge- streckter Linienführung bei Artlen- burg den Staubereich der Elbe auf NN +4 m , der Normalstauhöhe des Wehrs bei Geesthacht. Auf diesem Weg ist ein Höhenunterschied von insgesamt 61 m zu bewältigen. Die erste Gefällestufe von 23 m überwin- Schleuse Uelzen II
Informationen für Wasserspor tler 9 Neben seiner Hauptfunktion als Güterverkehrsweg bietet der Elbe- Seitenkanal verschiedene zusätzli- che Nutzungsmöglichkeiten. So dient der Kanal als Wasserspeicher zur Feldberegnung von ca. 14 500 ha landwirtschaftlicher Nutzfläche. Zur Naherholung und Freizeitgestal- tung stehen Spaziergängern, Jog- gern und Radfahrern beidseits des Kanals gut ausgebaute Betriebswege Schleuse Uelzen I/II zur Verfügung. Besondere touris- tische Anziehungspunkte sind die Schleusengruppe Uelzen und das Die besondere Bedeutung des Schiffshebewerk Lüneburg. An bei- Elbe-Seitenkanals besteht in seiner den Abstiegsbauwerken besteht die Transitfunktion von und zu den Möglichkeit, sich im Rahmen von Seehäfen Hamburg und Lübeck. Führungen als auch in der Ausstel- Der Hafenumschlag in den drei Häfen des Kanals in Wittingen, Uelzen und Lüneburg erreicht einen Anteil von ca. 5 % des Gesamt- verkehrs. Knapp 10 Mio. Güterton- nen werden jährlich über den Elbe- Seitenkanal transportiert. Der Elbe- Seitenkanal ist ein vom Wasserstand unabhängiger alter- nativer Schiffsweg zur Elbe und ver- kürzt die Elbverbindung um knapp 20 km. Schiffshebewerk Lüneburg
10 Informationen für Wasserspor tler lungshalle in Scharnebeck über die Müritz-Elde-Wasserstraße die faszinierenden Ingenieurbauwerke Mecklenburgische Seenplatte zu er- zu informieren. reichen. Am Elbe-Seitenkanal laden die Yachthäfen in Wittingen und Des Weiteren nutzen Wassersport- Uelzen Sportbootfahrer zum Ver- freunde den Kanal in vielfältiger weilen ein. Beide Häfen verfügen Weise. Für Sportbootfahrer steht die über Strom- und Wasseranschluss Verbindungsfunktion des Kanals sowie sanitäre Einrichtungen. zu anderen Wasserstraßenregionen Ferner sind an den Liegestellen in im Vordergrund. Durchschnittlich Osloß, Weißes Moor, Bad Boden- passieren 2 000 Sportboote pro Jahr teich, Bad Bevensen und Wulfstorf das Hebewerk, von denen viele die jeweils Abschnitte für Sportboote Verbindung über die Elbe Richtung ausgewiesen. Mit Muskelkraft sind Nordsee bzw. über den Elbe-Lübeck- darüber hinaus Rudervereine in Kanal zur Ostsee nutzen. Von Wittingen und Uelzen auf dem Artlenburg ist wenige Kilometer Kanal aktiv. stromaufwärts der Elbe über die
Informationen für Wasserspor tler 11 1.3 Weser Die Oberweser ist ein beliebtes Re- vier für Wasserwanderer, Ruderer Die Weser entsteht in Hann. Mün- und Kanuten, aber auch für motori- den aus dem Zusammenfluss von sierte Wassersportler. Güterschiffe Werra und Fulda. Bis zur Mündung sind auf der Oberweser in den Som- in die Nordsee beträgt ihre Länge mer- und Herbstmonaten nur an 452 km; das oberirdische Einzugs- wenigen Tagen anzutreffen. Dage- gebiet, einschließlich dem der gen besteht von Mai bis Oktober Werra und Fulda, umfasst ca. eine fahrplanmäßige Fahrgastschif- 46 000 km². Neben der Ems ist die fahrt im täglichen Linienverkehr im Weser nach Länge und Fläche des Bereich der Städte Höxter, Hameln, Einzugsgebietes der kleinste der Vlotho und Minden. mitteleuropäischen Ströme. Die Weserstrecke von Hann. Münden Die Oberweser bietet dem Wasser- bis Minden (Weser-km 204,445) sportler eine ungehinderte Befah- wird als Oberweser, die Strecke rung. von Minden bis Stadtstrecke Bre- men (Weser-km 366,72) Ende der Mittelweser Seite 19/Pkt. 1.6. be- zeichnet. Unterhalb Bremens fol- gen die Unterweser bis Bremerha- ven und die Außenweser bis zum of- fenen Meer. Die Weser ist auf ihrer ganzen Länge eine dem allgemeinen Ver- kehr dienende Bundeswasserstraße. Die Grenze zwischen der Binnen- und der Seeschifffahrtsstraße Weser befindet sich bei Unter- weser-km 1,38 an der Eisenbahn- brücke in Bremen.
12 Informationen für Wasserspor tler Die Wasserstraßen- und Schifffahrts- verwaltung strebt in Niedrigwas- serzeiten, unter Zugabe von Zuschusswasser aus der Eder- und Diemeltalsperre, einen Pegelwert von 120 cm am Pegel Hann. Münden bzw. von 111 cm am Pegel Karlsha- fen an. Diese Wasserstände reichen aus, um auf der Oberweser die für den Fremdenverkehr wichtige Fahr- gastschifffahrt bis in den Herbst hinein zu ermöglichen. Die Fahrwas- Die Pegelstände können in den sertiefen der Oberweser können – jeweiligen Orten unter der Ruf- bezogen auf die jeweiligen Pegel – nummer 19429 abgefragt werden. wie folgt errechnet werden: Die rd. 204 km lange Weserstrecke Strecke zwischen Hann. Münden und Min- den ist nur in Hameln (Weser-km • Hann. Münden–Karlshafen: 135) durch eine Staustufe mit Wehr Pegelstand Hann. Münden minus 17 cm und Schleuse unterbrochen. Moto- risierte Wassersportler können die • Karlshafen–Bodenwerder: Schleuse benutzen, während für Pegelstand Karlshafen minus 5 cm Ruderer und Kanuten eine 1,20 m • Bodenwerder–Hameln (ohne Stau- breite Bootsgasse zur Verfügung bereich Hameln): steht. Pegelstand Bodenwerder minus 28 cm Einsetzstellen für Boote auf der • Hameln–Werremündung: Oberweser befinden sich unter an- Pegelstand Hameln plus 5 cm derem in Hann. Münden, Oedels- • Werremündung–Minden: heim, Gieselwerder, Bad Karlshafen Pegelstand Porta-Westfalica minus 31 cm und Höxter.
Informationen für Wasserspor tler 13 Mittelweser Die Mittelweser zwischen Minden und Bremen ist durch 7 Staustufen in Petershagen, Schlüsselburg, Lan- desbergen, Drakenburg, Dörver- den, Langwedel und Bremen- Hemelingen staugeregelt. An den Staustufen von Petershagen bis Fahrgastschifffahrt Langwedel befindet sich das jeweili- ge Wehr mit einem Wasserkraft- werk in einer Weserschleife, wäh- rend die zugehörige Schleuse in ei- orten am Mittellandkanal zu sehen. nem gesonderten Schleusenkanal An den Schleusen der Mittelweser liegt. Die Mittelweser wird von der werden motorgetriebene Sportboo- Güterschifffahrt erheblich genutzt. te gemeinsam mit Güter- oder Fahr- Neben Trockengüter- und Tank- gastschiffen geschleust, während schiffen sind seit einigen Jahren für Ruderboote und Kanus an den auch Containerschiffe auf der Fahrt Wehren eine gesonderte Bootsgas- von Bremerhaven zu Hafenstand- se zur Verfügung steht.
14 Informationen für Wasserspor tler Auf der Weser wird für muskelbe- keit von 35 km/h erlaubt. In den triebene Boote kein Führerschein Stadtgebieten, den Schleusen- benötigt. kanälen und den Wehrarmen be- trägt die erlaubte Höchstgeschwin- Hinweise zum Befähigungszeugnis digkeit 12 km/h zu Berg und und Kennzeichnung Ihres Sport- 18 km/h zu Tal. bootes finden Sie auf Seite 57 und 70. Der Inhaber eines Sport- schifferzeugnisses hat für die Fahrt auf der Oberweser zusätzlich seine Streckenkunde durch eine beson- Geschwindigkeitsbegrenzung in km/h dere Prüfung nachzuweisen. Auf der Weser ist für Motorboote, mit Ausnahme bestimmter Stadt- bereiche und in den Schleusen- kanälen, eine Höchstgeschwindig- Wehr Drakenburg
Informationen für Wasserspor tler 15 1.4 Werra Anlegemöglichkeiten für Wasser- wanderer sind in den einzelnen Ge- Die Werra als rechter Quellfluss der meinden vorhanden. Von der We- Weser entspringt im Thüringer ser kommend kann die Werra mit Wald und ist 292 km lang. Nur etwa motorisierten Sportbooten bis zum ein Drittel der Werra, nämlich Unterwasser der Schleuse Letzter 89 km ab Falken bis zum Zusam- Heller befahren werden. Außerdem menfluss mit der Fulda und Beginn befindet sich in der Ortslage Lau- der Weser bei Hann. Münden, be- bach eine Wasserskistrecke. findet sich im Zuständigkeitsbe- Auch die Flößerei erfreut sich auf reich des Wasserstraßen- und der Werra immer größerer Beliebt- Schifffahrtsamtes Hann. Münden. heit. Eine Genehmigungspflicht besteht immer bei gewerblicher Auf der Werra findet überwiegend Nutzung oder Abmessungen von Verkehr mit muskelbetriebenen mehr als 6,00 m Länge und 3,50 m Sportbooten statt. Zählungen ha- Breite bzw. beim Transport von ben ergeben, dass hier jährlich in mehr als 12 Personen. Unterhalb den Monaten Juni bis Oktober bis zu dieser Grenzwerte ist keine Geneh- 8 000 Boote unterwegs sind. migung erforderlich. Bei der Nut- zung von Flößen sind die Bestim- mungen des „Merkblattes über Bau, Ausrüstung und Bemannung von Flößen“, zu beachten (s. Abschnitt 7). In der vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Hann. Münden ver- walteten Flussstrecke befinden sich folgende Staustufen: Falken, Wan- fried, Eschwege, Bad Sooden-Allen- dorf, Letzter Heller und Hann. Floßfahrt Münden.
16 Informationen für Wasserspor tler Schleuse Bad Sooden-Allendorf An den Staustufen Eschwege, Bad der Regel auch eine Bootsschleppe Sooden-Allendorf, Letzter Heller mit Bootswagen vorhanden. und Hann. Münden gibt es neben den Wehren jeweils eine Schleuse, An den Staustufen der Werra befin- welche im Handbetrieb von den den sich z. T. modernste Wasser- Sportbootfahrern bedient werden kraftanlagen, die von privaten kann. Neben den Schleusen ist in Stromerzeugern betrieben werden.
Informationen für Wasserspor tler 17 1.5 Fulda Die Fulda entspringt im hessischen Teil der Rhön an der Wasserkuppe und ist 218 km lang. Gut die Hälfte, genau 108,78 km ab Mecklar tal- wärts werden heute vom Wasser- straßen- und Schifffahrtsamt Hann. Münden unterhalten. Die obere Ful- da ist eine Bundeswasserstraße, die Einsetzstelle für Sportboote nicht dem allgemeinen Verkehr dient. Es findet lediglich Verkehr Bootsschleppe mit Bootswagen vor- mit muskelbetriebenen Sportboo- handen. ten und Kleinfahrzeugen statt. Jähr- lich sind hier von Juni bis Oktober Die untere Fulda wurde in Fortset- bis zu 7 000 Boote unterwegs. Zahl- zung der Weserwasserstraße und reiche Gemeinden an der Fulda ha- zum Anschluss der Stadt Kassel an ben bereits Anlegemöglichkeiten das Binnenwasserstraßennetz in für Wasserwanderer geschaffen. den Jahren 1892 bis 1896 stau- geregelt. Es entstanden insgesamt In dieser Flussstrecke befinden sich 7 Staustufen zwischen Hann. Mün- die Staustufen Rotenburg (nicht den und Kassel sowie ein Handels- mehr in Betrieb), Morschen, Mel- hafen in Kassel. Zusätzlich wurde sungen, Guxhagen und Neue die bereits bestehende historische Mühle. Diese Bauwerke sind alle Staustufe Kassel durch die heute über 300 Jahre alt. Sie bestehen aus noch bestehende Stadtstaustufe in einem festen Wehr und einer den Jahren 1910 bis 1912 ersetzt. Schleuse, welche im Handbetrieb von den Wassersportlern selbst be- Die Eingangsstaustufe Hann. Mün- tätigt werden können. Neben den den besteht aus 2 festen Wehren Schleusen ist in der Regel auch eine und einer Kammerschleuse von
18 Informationen für Wasserspor tler Schleuse Wahnhausen (Oberwasser) 60,0 x 8,50 m mit einer Fallhöhe Die Flussstrecken zwischen den von 2,00 m. Diese Staustufe ist bis Staustufen der unteren Fulda kön- heute erhalten geblieben. Auch die nen, in der Zeit von Mitte April bis Stadtstaustufe Kassel mit einem Mitte Dezember, Fahrzeuge mit ei- Walzenwehr (2 Öffnungen je ner Abladetiefe bis zu 1,20 m befah- 24,30 m) und einer Kammerschleu- ren. In der übrigen Zeit herrscht, se von 85,0 x 10,0 m mit einer Fall- aufgrund des gelegten Staus, an höhe von 2,82 m besteht seit 1912. den Staustufen Bonaforth und Wil- Die Stadtschleuse Kassel ist seit helmshausen der sich natürlich 2016 wegen Baufälligkeit geschlos- anstellende Wasserstand. Die Be- sen. In den 80er Jahren wurden die triebszeiten der Schleusen sind Ab- Staustufen Bonaforth und Wil- schnitt 7 zu entnehmen. helmshausen mit Bootsschleusen von 35,00 x 7,50 m neu gebaut. Die Hinweise zum Befähigungszeugnis alten Schleusen Speele, Kragenhof, und Kennzeichnung Ihres Sport- Spiekershausen und Wolfsanger bootes finden Sie auf Seite 57 mit zusammen 8,50 m Fallhöhe und 70. wurden durch die Staustufe Wahn- hausen mit einer Schleuse von Wasserskistrecken befinden sich in 35,00 x 6,75 m nutzbare Breite er- den Bereichen Fuldabrück–Bergs- setzt. hausen (km 74,50–75,40) und Stau- fenberg-Spiekershausen (km 87,00– Die Schleusen in Bonaforth, Wil- 88,00). helmshausen und Wahnhausen sind zur Selbstbedienung einge- Die Schleuse in Hann. Münden ist richtet. Hier kann über ein Zugseil zu den Betriebszeiten mit Betriebs- der Schleusungsvorgang aktiviert personal besetzt. Die Schleusenbe- werden. Kleinere Sportboote kön- triebszeiten werden unter nen auch die vorhandenen Boots- www.elwis.de aktuell vorgehalten. gassen oder Bootswagen benutzen.
Informationen für Wasserspor tler 19 1.6 Aller Anlegestellen der Fahrgastschiffe befinden sich in Celle und in Ver- Die Aller entspringt in der Nähe der den. Die Fahrgastschiffe verkehren Ortschaft Seehausen in der Magde- in den Monaten Mai bis Oktober burger Börde und mündet wenige fahrplanmäßig. Kilometer westlich von Verden (Aller) in die Weser, dabei durch- Die Aller ist unterhalb von Celle fließt sie auf einer Länge von insge- durch 4 Staustufen in Oldau, Ban- samt 211 km die Bundesländer netze, Marklendorf und Hadems- Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. torf staugeregelt. Die Staustufen be- Das Einzugsgebiet der Aller umfasst stehen jeweils aus einer Schleuse 15 744 km² und macht die Aller zum und einem Wehr. Zusätzlich wird in wasserreichsten Zufluss der Weser. Oldau und Marklendorf mit Was- serkraftwerken elektrische Energie Von den 211 Flusskilometern sind erzeugt. lediglich die unterhalb des Celler Mühlenwehres liegenden 117 Fluss- Motorgetriebene Sportboote wer- kilometer schiffbar und dienen als den geschleust, während für Ruder- Bundeswasserstraße dem allgemei- boote und Kanus an den Wehren nen Verkehr. Dieser schiffbare Ab- gesonderte Umtrageeinrichtungen schnitt der Aller unterhalb von Celle zur Verfügung stehen. Die Schleu- wird auch als Unteraller bezeichnet. Die Aller ist ein beliebtes Revier für Wasserwanderer, Ruderer und Ka- nuten, aber auch für motorisierte Wassersportler. Berufsschifffahrt ist auf der Aller, mit Ausnahme von Fahrgastschiffen und vereinzelten Baufahrzeugen, nicht mehr anzu- treffen. Schleuse Marklendorf
20 Informationen für Wasserspor tler sen in Bannetze und Oldau laufen im Selbstbedienungsbetrieb. An den Schleusen Hademstorf und Marklendorf müssen sich die moto- risierten Fahrzeuge zum Schleusen telefonisch anmelden. Zwischen Hademstorf und der Mündung in die Weser fließt die Aller im freien Gefälle. Für den möglichen Tiefgang in diesem Ab- schnitt kann als Faustregel ange- nommen werden: Wasserstand am Pegel Rethem –30 cm. Beispiel: Bei einem Wasserstand am Pegel Rethem von 120 cm kann das Sport- boot einen Tiefgang von 90 cm ha- Schleuse Oldau (Tor Oberwasser) ben. Wenn man sich dann auf dem üblichen Kurs bewegt, kommt es zu keinen Grundberührungen. reicht, ist vom Befahren der Aller abzuraten, da es dann zu Grundbe- Ortskundige, erfahrene Bootsführer rührungen kommen kann und mit können auch noch mit einem grö- Festfahrungen zu rechnen ist. ßeren Tiefgang fahren. Wenn die Der Pegel Rethem kann unter der Differenz zwischen Wasserstand Rufnummer 05165 19429 abge- und Tiefgang allerdings einen Wert fragt werden. von kleiner oder gleich 10 cm er-
Informationen für Wasserspor tler 21 Hinweise zum Befähigungszeugnis In zwei Streckenabschnitten der und Kennzeichnung Ihres Sport- Aller sind Wasserskistrecken ausge- bootes finden Sie auf Seite 57 wiesen. und 70. Weiterhin werden in Oldau und Auf der Aller ist für Motorboote in Eickeloh jeweils eine Wagen- eine Höchstgeschwindigkeit von fähre sowie im Westen eine Solar- 12 km/h zu Berg und 18 km/h zu Tal fähre für den Personenverkehr be- zulässig. trieben. Seilfähre Eickeloh mit passierendem Motorboot „Meisse“
22 Informationen für Wasserspor tler 1.7 Leine Die Leine ist mit 281 km Gesamt- länge der bedeutendste Nebenfluss der Aller. Sie entspringt im thürin- gischen Eichsfeld in Leinefelde, ver- lässt nach 26 km Lauflänge Thürin- gen, fließt weitere 255 km durch Niedersachsen und mündet bei Schwarmstedt in die Aller. Das Ein- zugsgebiet der Leine umfasst mit 6 515 km² 42 % des Flussgebiets der Aller. Auf ihrem Weg in die Aller durchfließt die Leine die Großstädte Göttingen und Hannover. Wichtige Nebenflüsse der Leine sind die Innerste und die Ihme. Die Einmündung der Innerste ist zu- gleich der Nullpunkt der Kilome- trierung der Leine. Die Flusskilome- ter werden von hier aus aufwärts und abwärts gezählt. Die Leine gehört von Hannover bis Die Landesgrenze zwischen Thürin- zu ihrer Mündung in die Aller zu gen und Niedersachsen befindet den Wasserstraßen des Bundes und sich bei Kilometer 143 (oberhalb wird bis Neustadt vom Wasser- der Innerstemündung) und die straßen- und Schifffahrtsamt Braun- Mündung der Leine in die Aller schweig und danach flussabwärts bei Kilometer 112 (unterhalb der vom Wasserstraßen- und Schiff- Innerstemündung). fahrtsamt Verden verwaltet.
Informationen für Wasserspor tler 23 Oberhalb von Neustadt ist gem. § 2 An der Westseite des Maschsees ver- Abs. 2 Buchstabe g) der Verordnung bindet der Schnelle Graben die Leine zum Schutze des Landschaftsteiles mit der Ihme. Am Schnellen Graben „Mittlere Leine-Rettmer Berg“ das wurde im Jahr 1745 ein neu gebau- Befahren in den dort genannten tes Wehr in Betrieb genommen, um Flurstücken mit Motorbooten ver- bei Hochwasser die Leine zu entlas- boten. Somit ist die Leine im Stadt- ten und das Wasser durch die Ihme gebiet Hannover befahrbar. um Hannover herumzuleiten. UW-Wehr Leine, Ihme und schneller Graben
24 Informationen für Wasserspor tler Nach Erneuerung des Wehres wird Eine Nutzung ist aber nicht möglich, über das dort seit 1922 existierende weil der im Unterwasser liegende Wasserkraftwerk immer eine ge- Ernst-August-Kanal, der die Verbin- wisse Menge Wasser in den künstli- dung vom Unterwasser der Schleuse chen schnellen Graben umgeleitet. zur Leine herstellt, nicht mehr be- Die Wehranlage wird je nach Be- fahrbar ist. darf zur Regulierung des Wasser- standes der Leine bedient. Ab hier Vor der Mündung der Leine in die ist die (Ihme) Leine schiffbar. Eine Aller mündet der Schleusenkanal durchgehende Verbindung vom der Allerschleuse Hademstorf in die Mittellandkanal über die Leine zur Leine; in diesem Bereich verläuft Weser besteht nicht. die Allerschifffahrt durch die Leine. Im Verlauf der Leine befinden sich An der Leine befinden sich fol- zwei Wehre, die mit Schleusen aus- gende Wasserkraftwerke: gestattet sind. Die Schleuse in Neu- • In Kreiensen-Erzhausen befindet stadt am Rübenberge, aus dem Jahr sich das einzige Pumpspeicher- 1736, ist 2006 durch das Wasserstra- werk Niedersachsens. Es hat eine ßen- und Schifffahrtsamt Braun- Nennleistung von 220 MW. schweig stillgelegt worden. Sie wur- de als Selbstbedienungsschleuse von • In Hannover wird die Wasserkraft Ruderern gelegentlich genutzt. Die der Leine in zwei Laufwasserkraft- Schleuse in Hannover, gebaut 1720, werken mit einer Nennleistung ist außer Betrieb. Sie war völlig zer- von 630 kW bzw. 940 kW zur Er- fallen und durch Hochwasser verlan- zeugung von elektrischem Strom det. In den Jahren 1997 bis 2000 wur- genutzt. de sie originalgetreu restauriert.
Bundeswasserstraßen im Bereich Hannover Mittellandkanal 160 ! 155 ! Havelse VII 153,69 ? Leine 151,52 40 ! ! 39,32 149,53 ! ? VI Lohnde 149,97 0,0 30 ! Bundeswasserstraßen im Bereich Hannover Stic hk a n al 5 nac hH Sportboothafen 2,36 ann ! ove u r-Lin tA de n Er Kana ns l ug Leineabstiegsschleuse 0,63 u S - st VK L Hafenschleuse Hann.-Linden 9,57 S - ! 21 Legende 10 ! Le SK L ine u Hafen S - Schleuse Ih Sperrtor m ? e ! Station Informationen für Wasserspor tler Y Wehr 5 16,7 Y X Wehr Schneller Graben 16,74 Hergestellt: Fachstelle Vermessungs- und Kartenwesen Mitte 25
26 Informationen für Wasserspor tler 1.8 Eder- und Diemeltalsperre 1. Wasserentnahme für den Mittellandkanal in Niedrig- Die Talsperren an Eder (1914) und wasserzeiten ausgleichen Diemel (1924) sind die beiden einzi- 2. Niedrigwasseraufhöhung der gen bundeseigenen Talsperren. Oberweser Dies liegt vor allem an ihrer Zweck- 3. Hochwasserschutz für die untere bestimmung. Eder, die untere Fulda und die Weser Sie sollten nach der Planung vier 4. Energiegewinnung durch Aufgaben erfüllen: Wasserkraftnutzung. Edertalsperre
Informationen für Wasserspor tler 27 Die Edertalsperre ist mit Hann. Münden, kann in wasser- 199,3 Mio. m³ Fassungsvermögen armen Zeiten auch heute nur mit 10-mal so groß wie die Diemeltal- Zuschusswasser aus der Eder- und sperre. Dabei sind die Staumauern Diemeltalsperre erreicht werden. mit 47 m an der Edertalsperre und Hierzu erfolgt eine tägliche Hoch- 45 m an der Diemeltalsperre nahe- rechnung der Pegelwerte, sodass zu gleich hoch. die notwendige Abgabe aus den Tal- sperren festgelegt werden kann. Die Das Steuerungsziel für die Weser- Abgabe kann je nach den aktuellen schifffahrt, 1,20 m am Pegel in Verhältnissen auf der Oberweser Diemeltalsperre
28 Informationen für Wasserspor tler schwanken. In trockenen Zeiten kommt häufig die Hälfte des in Hann. Münden notwendigen Was- sers aus der Edertalsperre. Schifffahrt Heute sind die beiden Talsperren auch stark touristisch genutzt. Von Angeln, über Segeln und Tauch- sport bis Wasserski sind der Nut- Fahrgastschifffahrt auf der Diemeltal- zung der Seen nahezu keine Gren- sperre zen gesetzt. Die Benutzung von Mo- torbooten ist i. d. R. nur mit Elektromotor erlaubt. Die Benut- beginnt in der Regel an Ostern und zung der Talsperren ist in einer endet Ende Oktober. Über die Win- eigenen Talsperrenverordnung termonate gilt ein eingeschränkter geregelt, diese kann unter Fahrplan. www.wsa-hmue.wsv.de/service herunter geladen werden. Kanu, Rudern, Drachenboot Die verschiedensten muskelbetrie- Fahrgastschifffahrt benen Fahrzeuge sind auch auf den Auf den beiden Talsperren haben Talsperren unterwegs wie z. B. Kanu sich Fahrgastschifffahrtsunterneh- oder Kajak, Ruderboote, Schlauch- men etabliert. Dabei reicht das boote oder Drachenboote. An vie- Angebot von kleinen Rundfahrten len Verleihstationen kann man mit rund einer Stunde Dauer über Kanus oder Kajaks stunden- oder Linienfahrten zwischen den einzel- tageweise mieten. Derzeitig sind nen Orten bis hin zu Sonderfahrten allein an den Talsperren rund mit speziellem Programm an Bord. 400 Verleihboote bei fast 20 Ver- Die Saison der Fahrgastschifffahrt leihstationen angemeldet.
Informationen für Wasserspor tler 29 Segeln Die Edertalsperre verfügt insgesamt über anspruchsvolle Windverhält- Auf beiden Talsperren findet man nisse und bietet damit die besten ausgesprochen attraktive und gut Voraussetzungen, um hier jedes genutzte Segelreviere, deren Be- Jahr die Hessenmeisterschaften im liebtheit sich vor allem an der An- Windsurfing auszutragen. zahl an Bootsliegeplätzen zeigt. An der Edertalsperre sind es über 2 100 Tauchen und an der deutlich kleineren Die- meltalsperre noch rund 100 Liege- An den Talsperren wurden ausge- plätze. Die dafür notwendigen wiesene und abgesperrte Tauchzo- Steganlagen mit teilweise über nen eingerichtet. Zwei befinden 50 Liegeplätzen sind an beiden sich an der Edertalsperre am linken Talsperren in ausgewiesenen Ufer von See-km 31,80 bis 33,10 Hafengebieten konzentriert. (Tauchzone 1) und von See-km 35,3 bis 36,0 (Tauchzone 2). An der Jährlich finden auf den Talsperren Diemeltalsperre befindet sich die Segelregatten statt; der Schwer- Tauchzone am rechten Ufer von punkt liegt mit einem Anteil von See-km 5,0 bis 5,3. Eine gesonderte 90 % an der Edertalsperre. Genehmigung durch das WSA Hann. Münden ist für das Tauchen Windsurfing innerhalb dieser Bereiche nicht er- forderlich. Zusätzlich zu der Nutzung als Segel- revier kann auf beiden Talsperren Wasserski auch Windsurfing betrieben wer- den. Sowohl für Anfänger als auch An der Edertalsperre befindet sich für Fortgeschrittene sind die Revie- eine Wasserski-Strecke am rechten re geeignet. Dabei bieten die ver- Ufer von See-km 30,0 bis 31,0. schiedenen Buchten unterschied- liche Herausforderungen.
30 Informationen für Wasserspor tler Wichtige Daten der beiden Talsperren: Edertalsperre Diemeltalsperre Inhalt 199,3 Mio. m³ Inhalt 19,93 Mio. m³ Fläche 11,5 km² Fläche 1,65 km² Überlauf 245,00 m NN Überlauf 376,20 m NN Bauzeit 1908–1914 Bauzeit 1912–1924 Einzugsgebiet 1 443 km² Einzugsgebiet 104 km² Mauerhöhe ca. 47 m Mauerhöhe ca. 45 m Kronenlänge, Kronenlänge, -breite ca. 400 m, 6 m -breite ca. 194 m, 7 m
Informationen für Wasserspor tler 31 2 Vorschriften Für die Beteiligung am Schiffsver- • Verordnung über die Kennzeich- kehr auf den Bundeswasserstraßen nung von Kleinfahrzeugen – Mittellandkanal mit Stichkanälen, KLFzKV-BinSch Elbeseiten-Kanal, Weser, Werra, • Binnenschifffahrt-Sportbootver- Fulda, Aller und Leine sowie den mietungsverordnung – BinSch – beiden Talsperren gelten im Bereich SportbootVermV des Wassersports einige wichtige • Verordnung über das Wasserski- Rechtsvorschriften des Bundes. Für laufen auf Binnenschifffahrts- alle anderen, in Abschnitt 1 dieser straßen – Wasserskiverordnung Broschüre nicht aufgeführten Ge- • Wassermotorräder-Verordnung wässer (z. B. Steinhuder Meer, Düm- • Strompolizeiverordnung zum mersee, Oker und dgl.) gilt zum Teil Schutz bundeseigener Schiff- besonderes Recht der Länder. fahrts- und Betriebsanlagen an Bundeswasserstraßen – Betriebs- anlagenverordnung 2.1 Welche Vorschriften sind • Talsperrenverordnung – TspV zu beachten? Sie finden diese Vorschriften in der • Binnenschifffahrtsstraßen-Ord- jeweils aktuellen Fassung unter nung – BinSchStrO www.elwis.de • Verordnung über die Schiffs- sicherheit in der Binnenschiff- Daneben gelten die von der fahrt – BinSchUO Generaldirektion Wasserstraßen • Binnenschifferpatentverord- und Schifffahrt sowie den nachge- nung – BinSchPatentV ordneten Wasserstraßen- und • Sportbootführerscheinverord- Schifffahrtsämtern erlassenen nung – SpFV Anordnungen, die Regelungen • Binnenschifffahrt-Sprechfunk- vorübergehender Art enthalten. verordnung – BinSchSprFunkV
32 Informationen für Wasserspor tler 2.2 Verkehrsvorschriften Allen Verkehrsvorschriften voran steht der Grundsatz nach § 1.04 der BinSchStrO, dass der Schiffsführer alle Maßnahmen zu treffen hat, welche die allgemeine Sorgfalts- pflicht sowie die berufliche und die wassersportliche Übung gebieten, um a) die Gefährdung von Menschen- Führung einer hierfür geeigneten leben, Person stehen. Diese wird als b) die Beschädigung anderer Fahr- Schiffsführer bezeichnet. Seine Eig- zeuge und nung gilt als vorhanden, wenn er c) die Behinderung der Schifffahrt ein Befähigungszeugnis für die zu vermeiden sowie Fahrzeugart und die zu befahrende d) jede Beeinträchtigung der Um- Strecke besitzt. welt zu verhindern. Der Schiffsführer und sonstige Per- Zur Abwehr einer unmittelbar dro- sonen an Bord, die vorübergehend henden Gefahr müssen unter selbstständig den Kurs und die Ge- Berücksichtigung der besonderen schwindigkeit des Fahrzeugs be- Umstände auch dann alle erforder- stimmen (Rudergänger), dürfen lichen Maßnahmen ergriffen wer- nicht durch Übermüdung, Einwir- den, wenn diese ein Abweichen kung von Alkohol, Medikamenten, von den Vorschriften notwendig Drogen oder aus einem anderen machen. Grund beeinträchtigt sein. Jedes Fahrzeug sowie jeder Bei einer Menge von 0,25 mg/l oder Schwimmkörper muss unter der mehr Alkohol in der Atemluft oder
Informationen für Wasserspor tler 33 bei einer Blutalkoholkonzentration tischen Gründen nicht eingehal- von 0,5 oder mehr Promille oder ei- ten werden kann, muss das aus- ner Alkoholmenge im Körper, die weichpflichtige Kleinfahrzeug zu einer solchen Atem- oder Blut- rechtzeitig und unmissverständ- alkoholkonzentration, führt, ist es lich durch geeignete Manöver dem Schiffsfüher verboten, das zeigen, wie es ausweichen will. Fahrzeug zu führen. Das Gleiche 4. Zwei Kleinfahrzeuge mit Ma- gilt für den Rudergänger. schinenantrieb, deren Kurse sich derart kreuzen, dass die Ge- Aus der Binnenschifffahrtsstraßen- fahr eines Zusammenstoßes be- Ordnung ergeben sich folgende steht, müssen einander wie folgt Regeln – nachfolgend Auszüge aus ausweichen: der BinSchStrO: a) wenn sie sich auf entgegen- gesetzten oder fast entgegen- Fahrregeln gesetzten Kursen nähern, muss jedes seinen Kurs nach 1. Kleinfahrzeuge mit Maschi- Steuerbord so ändern, dass es nenantrieb müssen Kleinfahr- an der Backbordseite des an- zeugen ohne Maschinenantrieb deren vorbeifährt; ausweichen. b) wenn sich ihre Kurse kreuzen, 2. Kleinfahrzeuge, die weder mit muss dasjenige ausweichen, einer Antriebsmaschine noch welches das andere an seiner unter Segel fahren, müssen Steuerbordseite hat. unter Segel fahrenden Kleinfahr- Das gilt auch für zwei Kleinfahr- zeugen ausweichen. zeuge ohne Maschinenantrieb, 3. Ausweichpflichtige Kleinfahrzeu- die nicht unter Segel fahren. ge nach Nummer 1 oder 2 müs- 5. Zwei Kleinfahrzeuge unter sen beim Begegnen ihren Kurs Segel, deren Kurse sich derart rechtzeitig nach Steuerbord kreuzen, dass die Gefahr eines richten; falls diese Regel aus nau- Zusammenstoßes besteht, müs-
34 Informationen für Wasserspor tler sen einander wie folgt auswei- 6. Ein unter Segel fahrendes Klein- chen: fahrzeug am Wind darf nicht a) wenn sie den Wind nicht von derart kreuzen, dass es ein ande- derselben Seite haben, muss res Kleinfahrzeug, dass das an das Fahrzeug, das den Wind seiner Steuerbordseite gelegene von Backbord hat, dem ande- Ufer anhält, zum Ausweichen ren ausweichen; zwingt. b) wenn sie den Wind von der- Vermeidung von Wellenschlag selben Seite haben, muss das luvseitige Fahrzeug dem 1. Fahrzeuge müssen ihre Ge- leeseitigen Fahrzeug aus- schwindigkeit so einrichten, dass weichen; Wellenschlag oder Sogwirkun- c) wenn ein Fahrzeug mit Wind gen, die Schäden an stillliegen- von Backbord ein Fahrzeug in den oder in Fahrt befindlichen Luv sichtet und nicht mit Fahrzeugen oder Schwimm- Sicherheit feststellen kann, körpern oder an Anlagen ver- ob das andere Fahrzeug den ursachen können, vermieden Wind von Backbord oder von werden. Sie müssen ihre Ge- Steuerbord hat, muss es dem schwindigkeit rechtzeitig ver- anderen ausweichen. mindern, jedoch nicht unter das Maß, das zu ihrer sicheren Ein unter Segel fahrendes Klein- Steuerung notwendig ist: fahrzeug überholt ein anderes un- a) vor Hafeneinmündungen; ter Segel fahrendes Kleinfahrzeug b) in der Nähe von Fahrzeugen, auf der Luvseite. Luvseite ist die- die am Ufer oder an Lande- jenige Seite, die dem gesetzten brücken festgemacht sind Großsegel gegenüber liegt. oder die laden oder löschen;
Informationen für Wasserspor tler 35 c) in der Nähe von Fahrzeugen, Sperrung der Schifffahrt und ge- die auf den üblichen Liege- sperrte Wasserfläche stellen stillliegen; 1. Wenn die zuständige Behörde d) in der Nähe nicht frei fahren- durch ein allgemeines Zeichen der Fähren. A.1 bekannt gibt, dass die Schiff- 2. auf Strecken, die durch das Zei- fahrt gesperrt ist, müssen alle chen A.9 gekennzeichnet sind. Fahrzeuge vor dem Zeichen an- halten. Bestimmte Fahrzeug- arten können ausgenommen oder werden. Tafelzeichen A.1 oder oder oder oder
36 Informationen für Wasserspor tler 2. Das Befahren von Wasserflä- Durchfahren von Brücken und chen, die durch das Tafelzeichen Wehren – Allgemeines A.1a gekennzeichnet sind, ist Ist eine Brücken- oder Wehröff- allen Fahrzeugen und Schwimm- nung gekennzeichnet körpern – mit Ausnahme der Kleinfahrzeuge ohne Antriebs- a) durch das Tafelzeichen A.10, ist maschine – verboten. die Schifffahrt in dieser Öffnung außerhalb des durch die beiden Tafeln dieses Zeichens begrenz- ten Raumes verboten; Tafelzeichen A.1a 3. Das Befahren von Wasser- flächen, die durch die gerade Linie zwischen zwei oder meh- reren Zeichen nach Nummer 1 Tafelzeichen A.10 oder durch eine Reihe von gel- ben Tonnen begrenzt werden, ist b) durch das Tafelzeichen D.2, wird allen Fahrzeugen und Schwimm- der Schifffahrt empfohlen, sich körpern verboten. in dieser Öffnung in dem durch die beiden Tafeln dieses Zeichens begrenzten Raum zu halten. Tafelzeichen D.2
Informationen für Wasserspor tler 37 Durchfahren der Schleusen das Tafelzeichen B.5 aufgestellt ist, vor diesem anzuhalten. 1. Zum Schleusenbereich gehören a) die Schleusen und b) die Wasserflächen oberhalb und unterhalb der Schleusen, die dem Festmachen, Einord- Gebot anzuhalten nen und Warten von Fahr- zeugen sowie zum Zusam- 3. Im Schleusenbereich ist das menstellen und Auflösen Überholen verboten. Fahrzeu- von Verbänden dienen ge dürfen nur dann an anderen (Schleusenvorhafen). auf die Schleusung wartenden Fahrzeugen vorbeifahren, wenn Die zuständige Behörde kann sie vorgeschleust werden sollen abweichend von Buchstabe a) oder um sich in vorhandene und b) den Schleusenbereich Lücken zu legen. festlegen; in diesem Fall ist seine Abgrenzung durch weiße Tafeln Im Schleusenbereich dürfen An- mit schwarzer Umrandung und triebs- und Hilfsmaschinen nur der schwarzen Aufschrift in dem für den Schiffs- und Bord- „Schleusenbereich“ gekenn- betrieb erforderlichen Umfang zeichnet. betrieben werden. Dabei sind die Türen des Maschinenraums ge- schlossen zu halten. Sonstige Öffnungen des Maschi- nenraumes müssen so weit ge- schlossen werden wie es der Be-
38 Informationen für Wasserspor tler trieb zulässt. Die Anlegestellen ansteuern. Die Weisung hierzu von Fähren oder Fahrgastschif- wird erforderlichenfalls bei Tag fen sind freizuhalten. und bei Nacht durch die in § 6.28a der Binnenschifffahrts- 4. Im Schleusenbereich müssen straßen-Ordnung beschriebenen Fahrzeuge, die mit einer Sprech- Richtungsweiser gegeben. funkanlage für den Verkehrs- Fahrzeuge, deren Abmessungen kreis Nautische Information aus- kleiner als diejenigen der gerüstet sind, den Kanal der vorhandenen Bootsschleusen Schleuse auf Empfang geschal- sind, haben diese zu benutzen, tet haben. soweit die Schleusenaufsicht keine andere Weisung erteilt. 7. Vor Einfahrt in die Schleuse müssen die Schlepptrossen kurz- geholt und Ausrüstungsteile bin- nenbords genommen werden. Die Führer beschädigter Fahr- zeuge müssen die Schleusenauf- sicht vor der Einfahrt auf die Be- schädigungen aufmerksam ma- chen, sofern die Beschädigung den Schleusenbereich oder an- 5. Im Schleusenbereich müssen die dere Fahrzeuge gefährden kann. Anker vollständig hochgenom- men sein, es sei denn, sie werden 8. Bei der Fahrt in den Schleusen- außerhalb der Schleuse benutzt. vorhäfen und bei der Einfahrt in die Schleusen müssen die Fahr- 6. Sind mehrere Schleusen vorhan- zeuge ihre Geschwindigkeit so den, müssen die Fahrzeuge die vermindern, dass ein sicheres ihnen zugewiesene Schleuse Abstoppen mittels Drahtseilen,
Informationen für Wasserspor tler 39 Tauen oder anderen geeigneten Alle Fahrzeuge und Schwimm- Maßnahmen unter allen Um- körper müssen so weit in die ständen möglich ist und ein An- Schleusenkammer einfahren prall an die Schleusentore oder und sich so hinlegen, dass die an die Schutzvorrichtungen so- nachfolgenden Fahrzeuge bei wie an andere Fahrzeuge oder der Einfahrt und in der Aus- an Schwimmkörper ausgeschlos- nutzung der Schleusenkammer sen ist. nicht behindert werden. Ins- In den mit Schwimmpollern aus- besondere muss das letzte vom gerüsteten Schleusen dürfen Oberwasser her einfahrende zum Anhalten nur die Kanten- Fahrzeug so weit vorfahren, dass und Nischenpoller verwendet es beim Leeren der Schleusen- werden. Schwimmpoller dürfen kammer nicht auf den Drempel erst belegt werden, nachdem das aufsetzen kann. Fahrzeug oder der Verband zum Stillstand gekommen ist. Der 9. In den Schleusenkammern Schiffsführer hat dafür zu sor- gen, dass das Fahrzeug durch a) haben sich die Fahrzeuge, so- Belegen der Poller oder Halte- fern an den Schleusenwänden kreuze der Schleusenkammer Grenzen markiert sind, inner- mit Drahtseilen oder Tauen im halb dieser Grenzen zu hal- Notfall auch ohne Maschinen- ten; kraft rechtzeitig angehalten b) müssen die Fahrzeuge wäh- werden kann. Er hat ferner dafür rend des Füllens und Leerens zu sorgen, dass die Decksmann- der Schleusenkammer und schaft, die für die sichere Schleu- bis zur Freigabe der Ausfahrt sendurchfahrt erforderlich ist, festgemacht sein und die vom Beginn der Fahrt in die Befestigungsmittel derart be- Schleuse bis zur Beendigung der dient werden, dass Stöße Ausfahrt aus der Schleuse an gegen die Schleusenwände, Deck ist.
40 Informationen für Wasserspor tler die Schleusentore oder die Bugstrahlanlage zu benutzen, Schutzvorrichtungen sowie es sei denn, dass dies aus gegen die anderen Fahrzeuge Sicherheitsgründen kurz- oder Schwimmkörper ver- fristig erforderlich ist; mieden werden; f) müssen Kleinfahrzeuge c) sind Fender zu verwenden, ausreichend Abstand zu die schwimmfähig sein anderen Fahrzeugen halten. müssen, wenn sie nicht fest mit dem Fahrzeug verbunden sind; Reihenfolge der Schleusungen d) ist es verboten, 1. Es wird, soweit nachstehend – Fahrzeuge oder Schwimm- nichts anderes bestimmt ist, in körper abzuwaschen oder der Reihenfolge des Eintreffens abzukehren; vor der Schleuse, bei mehreren Schleusen vor der gewählten – von den Fahrzeugen oder oder durch Richtungsweiser zu- Schwimmkörpern Wasser gewiesenen Schleuse geschleust. auf die Schleusenplattform, Die Wahl der Schleuse darf ohne auf die anderen Fahrzeuge besondere Erlaubnis der Schleu- oder Schwimmkörper zu senaufsicht nicht geändert wer- schütten oder ausfließen zu den. lassen; 2. Zur Schleusung anstehende – ohne Erlaubnis der Schleu- Fahrzeuge müssen so weit auf- senaufsicht Fahrgäste ein- schließen, dass sie unverzüglich und aussteigen zu lassen; nach dem Zeichen zur Einfahrt in e) ist es verboten, nach dem die Schleuse einfahren können. Festmachen des Fahrzeugs bis Versäumt ein Fahrzeug das Auf- zur Freigabe der Ausfahrt den rücken, verliert es für die anste- Maschinenantrieb sowie die hende Schleusung seinen Rang.
Informationen für Wasserspor tler 41 Fahrzeuge, die auf das Zeichen Dauer der Wartezeit unzumut- zur Einfahrt nicht schleusungs- bar ist. Kleinfahrzeuge, die mit bereit sind, werden so lange zu- Sprechfunk ausgerüstet sind, rück gestellt, bis sie ihre Vorbe- können nach rechtzeitiger reitungen beendet haben. Anmeldung an der Schleuse auch ohne Wartezeiten einzeln geschleust werden, soweit es mit 3. Fahrzeuge der Wasserstraßen- dem übrigen Verkehrsaufkom- und Schifffahrtsverwaltung des men, der Verkehrslage und Bundes, Fahrzeuge, die zur Aus- Maßnahmen zur Stauhaltung übung von Hoheitsaufgaben der Wasserstraße vereinbar ist. unterwegs sind und schwer Bei gemeinsamer Schleusung beschädigte Fahrzeuge haben von Kleinfahrzeugen mit ande- vor allen übrigen Fahrzeugen ren Fahrzeugen dürfen Klein- das Recht auf Schleusung außer fahrzeuge erst nach den anderen der Reihe (Schleusenvorrang); Fahrzeugen und nach Aufforde- das Gleiche gilt für Rettungs- rung durch die Schleusenauf- und Feuerlöschfahrzeuge auf sicht in die Schleuse einfahren. der Fahrt zur Unfallstelle. 4. Kleinfahrzeuge, soweit sie nicht 5. Von den durch Verordnung fest- Bootsschleusen, Bootsgassen gesetzten Schleusenbetriebs- oder Bootsumsetzanlagen be- zeiten kann aus Gründen des nutzen, können nur in Gruppen Verkehrsbedarfs oder wegen oder zusammen mit anderen betrieblicher Erfordernisse Fahrzeugen geschleust werden. vorübergehend abgewichen Ausnahmsweise können Klein- werden. fahrzeuge auch einzeln ge- schleust werden, soweit die
42 Informationen für Wasserspor tler Fahrgeschwindigkeit • im Stadtgebiet Hann. Mün- (siehe Karte auf Seite 96) den von Weser-km 0,00 bis km 1,40 1. Fahrgeschwindigkeiten auf • im Stadtgebiet Boden- Flüssen (Weserstromgebiet mit werder von km 110,81 bis Weser, Werra, Fulda, Aller, Lei- km 111,73 ne, Schneller Graben, Ihme): Die zulässige Höchstgeschwin- • unterhalb des Ortes Ohr bis digkeit gegenüber dem Ufer einschließlich Stadtgebiet beträgt für motorisierte Klein- Hameln von km 130,40 bis fahrzeuge 35 km/h mit den fol- km 135,65 genden Ausnahmen: • im Stadtgebiet Minden von a) Höchstens 12 km/h auf der km 202,50 bis km 207,00 Mittelweser in den Schleusen- • unterhalb der Schleuse kanälen und auf dem Verbin- Bremen bis zur Eisenbahn- dungskanal zur Leine sowie brücke in Bremen von auf der Werra, Fulda, Aller, km 362,00 bis Uwe-km 1,38 Leine, Ihme und dem Schnel- len Graben 2. Fahrgeschwindigkeit auf Kanä- b) Höchstens 12 km/h zu Berg len (Mittellandkanal und seine und zu Tal 18 km/h auf den Stichkanäle, Elbe-Seitenkanal) nachfolgenden Flussstrecken Die zulässige Höchstgeschwin- der Weser: digkeit für Kleinfahrzeuge • auf der Mittelweser ober- gegenüber dem Ufer beträgt halb und unterhalb der 12 km/h mit Ausnahme der aus- Wehre (Wehrarme) von gebauten Strecken des Mittel- den Abzweigungen bis zu landkanals, dem Stichkanal den Einmündungen der zu- Salzgitter und auf dem Elbe- gehörigen Schleusenkanäle Seitenkanal: dort gilt 15 km/h (siehe Karte letzte Seite).
Informationen für Wasserspor tler 43 Stillliegen 3. Stillliegende Fahrzeuge, Ver- Allgemeine Grundsätze für das Still- bände, Schwimmkörper sowie liegen schwimmende Anlagen müssen so verankert oder festgemacht 1. Unbeschadet anderer Bestim- werden, dass sie ihre Lage nicht mungen dieser Verordnung in einer Weise verändern kön- müssen Fahrzeuge und nen, die andere Fahrzeuge ge- Schwimmkörper ihren Liege- fährdet oder behindert. Dabei platz so nahe am Ufer wählen sind insbesondere Wind- und wie es ihr Tiefgang und die ört- Wasserstandsschwankungen lichen Verhältnisse gestatten. Sie sowie Sog und Wellenschlag zu dürfen keinesfalls die Schifffahrt berücksichtigen. behindern. An Böschungen ist vorsichtig heranzufahren. 4. Soweit auf Schifffahrtskanälen und in Schleusenkanälen das 2. Unbeschadet der im Einzelfall Stillliegen erlaubt ist, müssen von der zuständigen Behörde Fahrzeuge und Schwimmkörper erteilten Auflagen muss der Liege- festgemacht werden. platz für eine schwimmende Anlage so gewählt werden, dass 5. Kleinfahrzeugen ist das Stilllie- die Fahrrinne für die Schifffahrt gen an einer Liegestelle ohne Er- frei bleibt. laubnis der zuständigen Behörde nur bis zu drei Tagen gestattet.
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