Informationsbrief zur zivilen Sicherheitsforschung
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Informationsbrief zur zivilen Sicherheitsforschung 08/21 Aktuelle Förderrichtlinie „Künstliche Intelli- genz in der zivilen Sicherheitsforschung II“ Seite 2 Horizont Europa: Einreichungsfristen für Ausschreibungen im Oktober/November 2021 Seite 2 Online-Stammtisch des Graduierten- Netzwerks am 9. Juni 2021 Seite 3 Horizont Europa: Workshop „Uptake Stories“ am 4. Juni 2021 Seite 3 DRS Information Day am 14. Juni und DRS-Week vom 27. bis 30. September 2021 Seite 3 Research & Innovation Days der Europäischen Kommission am 23. und 24. Juni 2021 Seite 4 Kooperationsanfragen für die Ausschreibungen 2021 aus Spanien und Großbritannien Seite 4 Videoaufzeichnungen der Konferenz „Zivile Sicherheit im demokratischen Staat“ online Seite 5 Forschungsprojekt WuKAS: Evaluation eines Projektes unter Pandemiebedingungen Seite 5 Presserückschau und Links Seite 7
2 BMBF veröffentlicht Förderrichtlinie „Künstliche Intelligenz in der zivilen Sicherheitsforschung II“ Künstliche Intelligenz (KI) gehört zu den technologi- und weitere KI-Methoden sollen im Bereich der zivi- schen Bereichen, die sich rasant entwickeln und viele len Sicherheit und dort vor allem bei den Anwen- alltägliche Lebensbereiche beeinflussen. KI besitzt ein dern breiter zum Einsatz kommen, damit diese neue, hohes Potenzial, Lösungen für die großen gesell- datengetriebene Anwendungen realisieren können. schaftlichen Herausforderungen wie beispielsweise Schwerpunkt und Neuheitsgrad der Vorhaben müs- Klimaschutz, demographischer Wandel und auch die sen sich aus intelligenten Ansätzen ergeben, bei denen Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu liefern und die einzusetzende KI zu einem deutlichen Mehrwert voranzutreiben. gegenüber etablierten Verfahren führt (zum Beispiel intelligente Assistenzsysteme, innovative oder leis- Da der Forschungsbedarf zu KI-Anwendungen im Be- tungsstärkere Analysewerkzeuge). Mögliche For- reich der zivilen Sicherheit nach wie vor hoch ist, hat schungsfelder finden sich im Risikomanagement, in das Bundesministerium für Bildung und Forschung der Auswertung von Massendaten, in der Entschei- (BMBF) am 27. Mai 2021 die Förderrichtlinie „Künstli- dungsunterstützung sowie bei der Qualifizierung von che Intelligenz in der zivilen Sicherheitsforschung II“ Anwendern. veröffentlicht, die an die Richtlinie vom 27. August 2019 anknüpft. Dabei sollen jetzt unter anderem die Es ist darauf zu achten, dass die Lösungen das Ver- Multidimensionalität und Kaskadeneffekte von Kri- trauen in KI stärken und sich durch den Einsatz von sen und deren Auswirkungen auf die Resilienz von KI keine neuen Gefahrenpotenziale ergeben, damit Staat und Gesellschaft berücksichtigt werden. Ziel ist die Möglichkeiten eines missbräuchlichen Einsatzes es, die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger durch sowie manipulativer Eingriffe minimiert werden. Da- die Entwicklung KI-basierter Sicherheitslösungen her sind ethische, juristische und gesellschaftliche As- weiter zu erhöhen. pekte von Anfang an mit zu betrachten. Dazu werden interdisziplinäre vorwettbewerbliche Hinweise und Links Forschungs- und Entwicklungsverbundvorhaben zu Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt. In der KI-basierten Sicherheitslösungen gefördert, in denen ersten Verfahrensstufe sind dem beauftragten Pro- die Kooperation zwischen Anwendern wie beispiels- jektträger, der VDI Technologiezentrum GmbH, bis weise Behörden und Organisationen mit Sicherheits- spätestens 23. Juli 2021 zunächst maximal 15-seitige aufgaben (BOS) oder Betreibern kritischer Projektskizzen in schriftlicher und elektronischer Infrastrukturen, Unternehmen, Hochschulen und Form vorzulegen. Vordrucke für Förderanträge, Forschungseinrichtungen als relevanter Innovations- Richtlinien, Merkblätter, Hinweise und Nebenbe- faktor gestärkt wird. Die Ansätze sollen dabei kon- stimmungen finden Sie hier. Es wird empfohlen, be- krete Anwendungsprobleme lösen und die Bedarfe reits bei der Erstellung der Projektskizze Kontakt mit der BOS sowie der Betreiber kritischer Infrastruktu- dem Ansprechpartner beim PT aufzunehmen. ren („Anwender“) berücksichtigen. Die vollständige Richtlinie finden Sie hier. Gegenstand der Förderung Ansprechpartner: Dr. Christian Fenster, VDI Techno- Bei den in den Vorhaben zu entwickelnden KI-basier- logiezentrum GmbH, Projektträger Sicherheitsfor- ten Sicherheitslösungen sollen die kognitiven Leis- schung, Telefon: +49 211/6214-378, E-Mail: tungen des Menschen in konkreten Anwendungen fenster@vdi.de unterstützt werden. Innovative Maschine Learning zurück Horizont Europa: Einreichungsfristen für die ersten Ausschreibungen im Cluster „Zivile Sicherheit für die Gesellschaft“ auf Oktober und November 2021 verschoben Am 27. April 2021 hat das Europäische Parlament Jahre 2021 und 2022 lässt mit wenigen Ausnahmen seine endgültige Zustimmung zu den Gesetzestexten auf sich warten. Auch das Arbeitsprogramm des Clus- für Horizont Europa gegeben. Doch die offizielle Ver- ters „Zivile Sicherheit für die Gesellschaft“ ist bisher öffentlichung der ersten Arbeitsprogramme für die noch nicht veröffentlicht worden.
3 Eine Entwurfsversion ist jedoch weiterhin im Trans- Somit bleibt Interessenten mehr Zeit, Konsortien zu parenzregister der Europäischen Kommission zu- bilden und ihre Projektideen auszuarbeiten. Bitte be- gänglich. Abweichend von den dort geplanten Fristen achten Sie, dass sich diese Daten und auch die Texte ist nun jedoch vorgesehen, die Ausschreibungen erst der Ausschreibungen bis zur finalen Veröffentlichung zum 23. November 2021 zu schließen (eine Ausnahme des Arbeitsprogramms des Clusters „Zivile Sicherheit bildet der Bereich Cybersicherheit, dessen Ausschrei- für die Gesellschaft“ noch verändern können. bungen bereits zum 21. Oktober 2021 schließen sol- zurück len). Online-Stammtisch des Graduierten-Netzwerks am 9. Juni 2021 Der nächste Online-Stammtisch des Graduierten- gebiet) mit einer kurzen E-Mail an Friedrich Gabel, Netzwerks „Zivile Sicherheit“ trifft sich am 9. Juni um die Einwahldaten zu erhalten. Ebenfalls können 2021 von 19:00 Uhr bis 20:30 Uhr. Dieser Stammtisch Sie der Xing-Gruppe Graduierten-Netzwerk „Zivile ist themenoffen. Sicherheit“ beitreten. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Sollten Sie Interesse haben, am Online-Stammtisch teilzunehmen, wenden Sie sich bitte unter Angabe Ih- Weitere Informationen zum Graduierten-Netzwerk res individuellen Hintergrunds (Fachgebiet, Arbeits- erhalten Sie auf www.sifo-graduierte.de. zurück Horizont Europa: Workshop „Uptake Stories – 3 avenues from R&I to deployment“ am 4. Juni 2021 Die Europäische Kommission lädt im Rahmen der Die Europäische Kommission legt bei den Workshops Community of European Research and Innovation im Rahmen der CERIS besonderen Wert auf die Inter- for Security (CERIS) am 4. Juni 2021 von 9:15 Uhr bis aktion mit den Teilnehmenden, so dass auch eigene 13:00 Uhr zu einem virtuellen Workshop zum Thema Perspektiven und Fragen eingebracht werden können „Transfer von Forschungsergebnissen in die Praxis“ und sollen. ein. Im Rahmen des Workshops werden mit den Der Workshop bietet zudem die Chance, zentrale Ak- Teilnehmenden drei Wege diskutiert, die zu einem teure der europäischen Sicherheitsforschung kennen Transfer von Forschungsergebnissen in die Anwen- zu lernen. dung führen können: Angebotsgesteuert, nachfrage- gesteuert oder durch Kooperation zwischen Die Registrierung für den Workshop ist hier möglich. Entwicklern, Anbietern und Bedarfsträgern. zurück Einladungen der Community of European Research and Innovation for Security (CERIS) zum Förderbereich katastrophenresiliente Gesellschaften Organisiert von der Community of European Rese- Diskussionen zu gesellschaftlicher Resilienz, zu Tech- arch and Innovation for Security (CERIS) finden am nologien für Ersthelfer, zur Unterstützung des 14. Juni 2021 im Rahmen des DRS Information Day Sendai-Rahmenabkommens der Vereinten Nationen, Paneldiskussionen mit wichtigen Vertretern des För- zu Klima-Extremereignissen, zum Risikomanage- derbereichs Katastrophenresiliente Gesellschaften ment kritischer Infrastrukturen und zu Pandemien (Disaster Resilient Societies (DRS)) des Clusters „Zivile gesammelt wurden. Zudem werden die Ausschrei- Sicherheit für die Gesellschaft“ in Horizont Europa bungen 2021 und 2022 aus dem Förderbereich Kata- statt. Sie stellen die aktuell wichtigsten forschungsbe- strophenresiliente Gesellschaften vorgestellt. zogenen Empfehlungen und Perspektiven vor, die aus
4 Vom 27. bis 30. September 2021 findet zudem die bei der CERIS und geben Sie dort Ihr Interessensfeld DRS-Week statt, die als hybride Veranstaltung ge- an. Zu den Veranstaltungen aus dem Förderbereich plant ist. Merken Sie sich bei Bedarf auch diesen Ter- katastrophenresiliente Gesellschaften können Sie min vor. Für die kommenden Monate sind zudem sich auch direkt über die Webseite anmelden, wäh- Workshops und eine Themenwoche zum Förderbe- rend der Förderbereich Bekämpfung von Kriminalität reich Bekämpfung von Kriminalität und Terroris- und Terrorismus nur über die persönliche Einladung mus geplant. Um direkt zu einer der Veranstaltungen nach der Registrierung zugänglich ist. eingeladen zu werden, registrieren Sie sich bitte direkt zurück Research & Innovation Days der Europäischen Kommission am 23. und 24. Juni 2021 Die Europäische Kommission lädt alle Interessierten statt, in denen unter anderem Hinweise zu den zu den diesjährigen Research and Innovation Days Grundregeln von Horizont Europa gegeben werden, am 23. und 24. Juni ein. Die Veranstaltung findet voll- beispielsweise „Recipe for success: Tips and Tricks ständig virtuell statt. Neben Vorträgen zu übergrei- while writing your Horizon Europe proposal“. Das fenden Themen finden an beiden Tagen Workshops Programm und die Anmeldung finden Sie hier. zurück Kooperationsanfragen für die Ausschreibungen 2021 aus Spanien und Großbritannien Die Nationale Kontaktstelle Sicherheitsforschung er- • Intelsat – interessiert an den Ausschreibungen zu hält regelmäßig Anfragen aus europäischen Instituti- „Improved underwater detection“ und „European onen, die sich im Rahmen aktueller Ausschreibungen infrastructures“ einem Konsortium anschließen möchten oder die • Smith Myers – interessiert an der Ausschreibung Teilnehmerinnen und Teilnehmer für bereits existie- zu „Enhanced security and management of borders rende Konsortien suchen. Diese Anfragen haben uns by increased surveillance capability“ bisher erreicht: • SiriusInsight.AI – interessiert an der Ausschrei- • The Spanish School of Rescue and Detection bung zu „Enhanced security and management of with Dogs (ESDP) – interessiert an Ausschreibungen borders by increased surveillance capability“ aus den Bereichen Management von Grenzen, kata- strophenresiliente Gesellschaften und Stärkung der • Ridgeway – interessiert an der Ausschreibung zu Innovation in der Sicherheitsforschung (SSRI) „Disinformation and fake news“ • The Euro-Arab Foundation (FUNDEA) – interes- • Exter University – interessiert an der Ausschrei- siert an den Ausschreibungen zu „Disinformation bung zu „Disinformation and fake news“ and fake news“, „Domestic and sexual violence“ und Wenn Sie an Informationen und Unterlagen zu ei- „Prevention of child sexual exploitation“ nem dieser potenziellen Partner interessiert sind, • Innovasec – interessiert an der Ausschreibung zu kontaktieren Sie bitte formlos die Nationale Kon- „Improved detection of concealed objects“ taktstelle Sicherheitsforschung. Projektpräsentation der Security Mission Information & Innovation Group (SMI2G) Brokerage- Veranstaltung online Im Informationsbrief 5/21 haben wir Sie über die Partnering-Veranstaltung der Security Mission Information & Innovation Group (SMI2G) am 31. Mai und 1. Juni 2021 informiert. Die Registrierung für diese Partnering- Veranstaltung ist inzwischen geschlossen. Wer die Anmeldung verpasst hat, kann sich auf der Webseite der Veranstaltung dennoch über die Teilnehmer und ihre Projektvorschläge informieren. zurück
5 Zum Nachschauen und -hören: Videoaufzeichnungen der Konferenz „Zivile Sicherheit im demokratischen Staat“ nun online Am 22. und 23. April 2021 fand im Auftrag des BMBF an beiden Tagen durch die Veranstaltung und mode- die Online-Konferenz des Fachdialogs Sicherheitsfor- rierte aus der historischen Heeresbäckerei in Berlin- schung zum Thema „Zivile Sicherheit im demokrati- Kreuzberg, die kurzerhand zum professionellen Fern- schen Staat“ statt. Das Themenspektrum der Tagung sehstudio umgebaut worden war. mit über 360 registrierten Teilnehmerinnen und Teil- Auch die abschließende Podiumsdiskussion zum nehmern reichte von Expertenwissen in der Demo- Thema „Zivile Sicherheit im demokratischen Staat. kratie über Polizei im demokratischen Staat bis hin zu Krisenerfahrungen und Zukunftsperspektiven“ Bedrohungen durch Rechtsextremismus und -terro- wurde live aus dem Studio gestreamt. rismus. Mit dabei waren hier Prof. Dr. Ina Schieferdecker (Ge- Den Auftakt der Veranstaltung bildete ein Grußwort neraldirektorin für Forschung für technologische von Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. Souveränität und Innovationen beim BMBF), Karolin Darin hob sie hervor, dass angesichts von Ereignissen Schwarz (Autorin), Maja Smoltczyk (Berliner Beauf- wie Naturkatastrophen, Terrorismus, Kriminalität tragte für Datenschutz und Informationsfreiheit), Dr. und eben auch Pandemien, deren Folgen die Men- Thorsten Thiel (Leiter der Forschungsgruppe „Demo- schen in unserem Land hart träfen, die zivile Sicher- kratie und Digitalisierung“ am Weizenbaum-Institut heitsforschung uns Grund gebe, zuversichtlich zu für die vernetzte Gesellschaft, Berlin) und Prof. Dr. Jo- sein. Weiter führte Karliczek aus, dass eine Krise im- seph Vogl (Professor für Literatur- und Kulturwissen- mer auch eine Chance sei, weshalb das BMBF gleich schaft/Medien an der Humboldt-Universität Berlin). zu Beginn der Pandemie ein Zukunftspaket über viele Diskutiert wurden hier unter anderem auch aktuelle Milliarden aufgelegt habe, das einen ganz klaren Fragen zur technologischen Souveränität Europas. Fokus auf Zukunftstechnologien legt. Zudem be- dankte sie sich bei den Akteuren der zivilen Sicher- Videoaufzeichnungen der Konferenz: Die vielen heitsforschung, „denn zivile Sicherheitsforschung spannenden Vorträge und Diskussionen der Konfe- macht ein gutes, ein sicheres Leben für jeden Men- renz wurden vollständig aufgezeichnet und stehen schen in diesem Land möglich“, so Karliczek. den Teilnehmenden der Konferenz ab sofort bis Ende Juli 2021 hier zur Verfügung. Ebenfalls bis Ende Juli Im Anschluss an das Grußwort der Ministerin refe- haben Sie auf dieser Webseite noch die Möglichkeit, rierte Prof. Dr. Hans Vorländer zur Frage „Wie belast- sich in der digitalen Poster-Ausstellung der Konfe- bar ist die Demokratie?“ und erläuterte, inwiefern renz über aktuell laufende Projekte der zivilen Sicher- Demokratien bzw. ihre Institutionen, Akteure und heitsforschung zu informieren. Auch die Beiträge der Verfahren in Krisen unter Druck geraten können. BMBF-Nachwuchsforschergruppen zur Konferenz Prof. Dr. Ilona Otto gab in ihrer Keynote einen Ein- finden Sie nach wie vor in der Rubrik „NWG-Ausstel- blick in „Kaskadierende Risiken des Klimawandels“ lung“. und deren gesellschaftliche Auswirkungen. Dabei er- örterte sie u.a., wie wirksame politische Antworten Wichtiger Hinweis: Um Zugang zu den Videos zu er- zur Stärkung der globalen Resilienz und somit zur Si- halten, müssen Sie für die Konferenz registriert sein. cherheit von Gesellschaften formuliert werden kön- Eine Registrierung ist auch im Nachhinein der Veran- nen. Die Journalistin Elif Senel führte das Publikum staltung noch kostenfrei hier möglich. zurück Forschungsprojekt WuKAS: Evaluation eines Projektes unter Pandemiebedingungen In dem vom BMBF geförderten Forschungsprojekt und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben unter- „Wissens- und Kompetenzvermittlung im Arbeits- stützen. Im Rahmen einer Übung wurden diese Un- und Gesundheitsschutz bei Spontanhelfenden terlagen nun hinsichtlich ihrer Praxistauglichkeit (WuKAS)“ wurden Unterlagen zur Einbindung von überprüft. Spontanhelfenden in einem Katastrophenschutz- einsatz entwickelt. Diese sollen im Notfall Behörden
6 Planung mit Hindernissen Durchführung real und online Die Einbindung von Spontanhelfenden in klassische Nach einer intensiven Abstimmungsphase mit einer Strukturen der BOS ist immer wieder von Unsicher- Vielzahl von Online-Planungstreffen trafen dann heiten und Vorbehalten hinsichtlich des rechtlichen am 27. März 2021 Führungskräfte des THW und des Status und der Verantwortlichkeiten sowie der Um- MHD, Evaluierende der Bergischen Universität Wuppertal, realistische Unfalldarsteller sowie die WuKAS-Übungsleitung zum ersten Mal im Trai- ningszentrum im nordrhein- westfälischen Weeze zusammen. Dabei galt, wie in diesen Pandemiezei- ten selbstverständlich, ein umfangreiches Hygiene- konzept. Auf dem Übungsgelände in Weeze wurden unter- schiedliche Schadenslagen simuliert, die von ver- schiedenen Führungskräfteteams durchlaufen wurden. Dabei liefen immer zwei Schadensszena- rien parallel. Vormittags setzten sich die Kräfte des Bild 1: Im Rahmen des WuKAS-Projekts wurde der „Leitfaden für THW mit den Szenarien „Deichverteidigung“ sowie den sicheren Einsatz von Spontanhelfenden“ erstellt. ©Universität Wuppertal, ZIM „Hauseinsturz“ auseinander. Nachmittags hatten dann Führungskräfte des MHD die Szenarien „Zug- setzbarkeit geprägt, da viele Führungskräfte keine unglück“ sowie „Einrichtung einer Notunterkunft“ Erfahrungen hiermit haben und bisher entspre- zu bewältigen. chende Leitlinien fehlen. Diese Unsicherheiten zu überwinden und eine Handlungssicherheit für die eingesetzten Führungs- kräfte zu schaffen ist das Ziel von WuKAS. Hierfür wurde in Zusammenarbeit mit Experten aus unter- schiedlichen Bereichen ein Leitfaden erstellt, wel- cher nun auf Herz und Nieren geprüft wurde. Zu diesem Zweck war ursprünglich eine Katastrophen- schutzvollübung geplant, in der Einsatzeinheiten des Malteser Hilfsdienstes (MHD) sowie Kräfte des Technischen Hilfswerkes (THW) mit Spontanhel- fenden gemeinsam eine Krisenlage bewältigen. Bild 2: Ein Übertragungswagen ermöglichte die direkte Verbindung Durch die Coronapandemie war die Durchführung zu den Spontanhelfenden ©Universität Wuppertal, ZIM einer solchen Übung mit einer großen Zahl an Per- Bei der Hälfte dieser Szenarien war ein Übertra- sonen vor Ort leider nicht möglich. gungswagen vor Ort, über den eine Videokonferenz- Um die erarbeiteten Ergebnisse dennoch zu evaluie- schaltung ermöglicht wurde. Durch diese konnten ren und gleichzeitig die Einschränkungen durch die die Spontanhelfenden trotz räumlicher Distanz Pandemie zu beachten, wurde die Übung entspre- „live“ an der Einsatzstelle eingebunden werden. Mit chend angepasst. Nach Abwägung der unterschied- Hilfe von Kameras und Mikrofonen, die die Füh- lichen Optionen fiel die Entscheidung auf eine rungskräfte während ihres Einsatzes in den ver- Führungsübung vor Ort, bei der nur die Führungs- schiedenen Szenarien begleiteten, erhielten die kräfte auf dem Übungsgelände anwesend waren. Die Spontanhelfenden über die Videokonferenz die Spontanhelfenden wurden mithilfe einer Video- Möglichkeit, das Einsatzgeschehen direkt mitzuver- übertragung eingebunden. Somit konnten trotz folgen. Darüber hinaus konnten die Führungskräfte pandemiebedingter Einschränkungen die Lageer- mit den Spontanhelfenden interagieren, wodurch kundung, Gefährdungsbeurteilung und die sich da- die Kommunikation und vor allem die Unterwei- raus ableitenden Maßnahmen möglichst einsatznah sung einer größeren Gruppe externer Personen dar- durchgeführt werden. gestellt werden konnte. In den Szenarien ohne Einbindung von Spontanhelfenden bekamen die Im Vorlauf zur Übung fand eine Online-Schulung Führungskräfte Bögen mit fiktiven Spontanhelfen- statt, in der die Unterlagen, insbesondere der „Leit- den, die sie je nach Fähigkeiten und Bedarf in den faden zum sicheren Einsatz von Spontanhelfenden“, Einsatz einplanen konnten. Zusätzlich gab es in je- vorgestellt und Fragen im Umgang hiermit geklärt dem Szenario anschließend eine vor Ort anwesende wurden.
7 Person, die von den Führungskräften unterwiesen Unterlagen mit etwas Abstand zu bewerten, wurde werden sollte. Somit konnte zusätzlich die Interak- zwei Wochen nach der Übung eine Videokonferenz tion der Führungskräfte mit anwesenden Spontan- mit den Führungskräften veranstaltet. Neben den helfenden beobachtet werden, ohne eine große durchweg positiven Eindrücken von der Übung und Anzahl an Personen vor Ort haben zu müssen. den vom Projekt bereitgestellten Unterlagen gab es als besondere Überraschung die Information eines Nachbereitung und Einsatz Teilnehmers, dass dieser die Unterlagen bereits in ei- Die Kombination von realer Einsatzdarstellung und nem realen Einsatz angewendet und dabei diese Videokonferenz stellte für alle Beteiligten in dieser auch anderen beteiligten Hilfsorganisationen zur Form Neuland dar. Verfügung gestellt hat. Somit ist schon vor der ab- Es hat sich gezeigt, dass die Übungskonzeption dabei schließenden Veröffentlichung der Projektergeb- geholfen hat, den „Leitfaden zum sicheren Einsatz nisse ein erster Transfer in die Praxis gelungen, was von Spontanhelfenden“ insbesondere hinsichtlich die Praxistauglichkeit der Projektergebnisse unter- des Arbeitsschutzes zu evaluieren. Nach der streicht. Übungsumsetzung folgt nun die Auswertung der am Autorin: Ruth Winter, Malteser Hilfsdienst e.V. Übungstag stattgefundenen Experteninterviews, Beobachtungsprotokolle und Kameraaufzeichnun- Weitere Informationen zum Projekt unter gen. www.wukas.de Um die neuartige Form der Übungsdurchführung zurück sowie den Einsatz der in WuKAS entwickelten Presserückschau und Links Presserückschau Tweet zum Projekt A-DRZ, 04.05.2021 „KI-basiertes Warnsystem vor Starkregen und urba- Links nen Sturzfluten“, Artikel auf idw-online, 04.05.2021, BMBF-Seite zur zivilen Sicherheitsforschung Projekt KIWaSuS www.sifo.de Soziale Medien Informationsbrief zur zivilen Sicherheitsforschung Nachrichten vom Twitter- und Facebookkanal des www.sifo-informationsbrief.de BMBF Nationale Kontaktstelle für die EU-Sicherheitsfor- Tweet zu den internationalen Kooperationen, schung 14.05.2021 www.sifo-nks.de Tweet zum Projekt LaBeCo, 14.05.2021 Fachdialog Sicherheitsforschung www.sifo-dialog.de Tweet zum Projekt PflegeForensik, 14.05.2021 zurück Tweet zum Projekt KIWaSuS, 07.05.2021
8 Impressum Herausgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Heinemannstraße 2, 53175 Bonn Telefon: +49 228 9957-0 Fax: +49 228 9957-8-3601 E-Mail: information@bmbf.bund.de DE-Mail: Poststelle@bmbf-bund.de-mail.de USt-IdNr. des BMBF: DE169838195 Redaktion: VDI Technologiezentrum GmbH, VDI-Platz 1, 40468 Düsseldorf Telefon: +49 211 6214-401 E-Mail: vditz@vdi.de, Internet: https://www.vditz.de Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Sascha Hermann Amtsgericht Düsseldorf HRB 49295, USt.-ID: DE 813846179 Ansprechpartner und verantwortliche Redakteure: Dr. Michael Klink - Projektträger Sicherheitsforschung Telefon: +49 211 6214-286, E-Mail: klink@vdi.de Dr. Christine Prokopf - Nationale Kontaktstelle Sicherheitsforschung Telefon: +49 211 6214-945, E-Mail: prokopf@vdi.de Bildnachweis: Titel: BMBF Versanddatum: 28.05.2021 Informationsbrief hier abonnieren
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