Innovation, Nachhaltigkeit und Resilienz - November - Black Forest Diamond
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Inhalt Einleitung 3 Ergebnisse der 2. Studie 4-9 Projekte 10-13 Team 15 Prof. Dr. Hansjörg Drewello, Hochschule Kehl Dr. Nina Kulawik, Hochschule Kehl Dr. Carsten Hutt, SciConomy Design und Gestaltung: ideenreich GRAFIKDESIGN, www.ideenreich-grafik.de Bilder: pixabay.com KONTAKT E-Mail: start@black-forest-diamond.de
Einleitung Ursprung und Grundgedanke des Black Forest Diamond Der Schwarzwald ist so bekannt, wie kaum eine Forschungseinrichtungen in einem globalen Think- andere Region weltweit. Tüftler*innen, Unterneh- tank für Regional- und Strategieentwicklung einzu- mer*innen und Künstler*innen schufen ein einzig- betten. Damit entstehen weitere Chancen, um die artiges Selbstverständnis und Image der Region und zentralen Herausforderungen der Region, wie die entwickelten es über Jahrhunderte fort. Dabei war Fachkräftegewinnung und das Aufrechterhalten der die enge Vernetzung zwischen dem Mittelgebirge und Innovationskraft, zu meistern. den Städten im Rheintal sowie die Verbindungen in Hinter dem Black Forest Diamond steht ein Konsor- die Schweiz, den Raum Stuttgart und das Elsass ein tium aus Unternehmen, Hochschulen, Kommunen Gewinn für die wirtschaftliche und gesellschaftliche und Intermediären. Die Ergebnisse der wissenschaft- Entwicklung. Heute ist der Schwarzwald ein Kultur- lichen Studien bilden die Grundlage für die Arbeit raum, mit dem sich die Menschen im Mittelgebirge des Konsortiums. Innovationspotentiale können ebenso identifizieren wie am Hoch- und Oberrhein. durch die Forschung identifiziert, zielorientierte Pro- Eine einzigartige Landschaft, Agrar- und Forstwirt- jekte entwickelt und umgesetzt werden. Hierfür ent- schaft sowie mittelständische Unternehmen, vor al- wickelten die Initiatoren gemeinsam mit Partnern lem im produzierenden Gewerbe, prägen die Region. aus Wissenschaft und Wirtschaft mehrere Formate, Forschungseinrichtungen und Hochschulen geben die entweder online oder, wenn nach der Corona- Impulse für die ökonomische und gesellschaftliche Pandemie wieder möglich, in den Räumen des Black Entwicklung und sind Anziehungspunkt für junge Forest Diamonds im Freiburger Hauptbahnhof statt- Talente aus aller Welt. Die Region ist ein Kraftzen- finden. So haben sich einwöchige Solution Labs mit trum mit Weltruf. Doch der demografische Wandel, Studierenden aus verschiedensten Fachrichtungen die Digitalisierung und neue Technologien im Ma- zur Ideen- und Lösungsfindung als sehr effektiv he- schinen- und Fahrzeugbau sowie der Klimawandel rausgestellt. Hinzu kommen Projektgruppen, in de- stellen die Region vor große Herausforderungen. Mit nen Vertreter*innen von Unternehmen, Forschungs- dem Black Forest Diamond wollen die Initiatoren einrichtungen und Institutionen an konkreten die Wettbewerbsfähigkeit der Region stärken, Lö- Fragestellungen in Themenfeldern wie „Zukunfts- sungsansätze für die aktuellen Herausforderungen weisenden Produktionsmethoden“, „Innenstadtent- aufzeigen und zukunftsweisende Projekte anstoßen. wicklung“ oder „Steigerung der Innovationskraft Der Name des Programms geht zurück auf das soge- im ländlichen Raum“ zusammenarbeiten. Trotz der nannte Diamantmodell von Michael E. Porter, einem Pandemie wurden so in kokreativen Prozessen Pro- der renommiertesten Wirtschaftswissenschaftler der jektideen entwickelt und umgesetzt. Welt und Gründer des Institute For Strategy And Die vorliegende Broschüre beinhaltet zum einen die Competitiveness an der Harvard Business School. Ergebnisse der 2. Studie Black Forest Diamond – In- In seinem Modell zur Analyse regionaler Entwick- novation, Nachhaltigkeit und Resilienz. Zum ande- lung beschreibt er das Zusammenwirken der Bedin- ren zeigt sie, wie das Konsortium des Black Forest gungsfaktoren für die Bildung von Clustern und die Diamond einen Beitrag zur Steigerung der Innova- Steigerung regionaler Wettbewerbsfähigkeit. Dieses tionskraft und der regionalen Wettbewerbsfähigkeit Modell, das in seiner grafischen Darstellung an ei- leistet. Theorie und Praxis werden in einzigartiger nen geschliffenen Diamanten erinnert, stand Pate bei Weise miteinander verzahnt und weisen den Weg der Namensfindung für den Black Forest Diamond. zum Tüftlertum im 21. Jahrhundert. Durch die Einbettung in das Netzwerk Microecono- mics of Competitiveness an der Harvard Business School bietet der Black Forest Diamond zudem die Herzlichst, Möglichkeit, die Region, ihre Unternehmen und Prof. Dr. Hansjörg Drewello 3|
Ergebnisse der 2. Studie Black Forest Diamond – Innovation, Nachhaltigkeit und Resilienz Räumliche Abgrenzung Vernetzung der Cluster zur der Schwarzwaldregion Verhinderung des Fachkräftemangels Als geografische Abgrenzung für die Schwarzwald- Im Zentrum der zweiten Studie stehen die Bezie- region wurde die Definition der Schwarzwald Tou- hungen der in der ersten Studie identifizierten sechs rismus AG zugrunde gelegt (siehe Karte unten). Sie Cluster im Schwarzwald: Präzisionstechnik, Maschi- umfasst auch Städte wie Freiburg, Offenburg, Karls- nenbau, Medizintechnik, Informations- und Kom- ruhe oder Pforzheim am Rande des Schwarzwaldes munikationstechnologie (IKT), Holzwirtschaft und und in der Oberrheinregion, da diese funktionell- Tourismus. Ziel war es, mehr über die Vernetzung wirtschaftlich, kulturell und historisch seit jeher mit innerhalb und zwischen den Clustern zu erfahren dem Schwarzwald verbunden sind und sich auch und Innovationspotentiale durch Kooperationen nach außen als Teil der Schwarzwaldregion repräsen- aufzudecken. tieren. Nach dieser Definition unterteilt sich die Re- Die regionalökonomische Theorie zeigt, dass Clus- gion in 17 Kreise, darunter die vier kreisfreien Städte ter Innovationspotentiale und Wettbewerbsfähigkeit Karlsruhe, Pforzheim, Baden-Baden und Freiburg. voll ausschöpfen können, wenn die Vernetzung der Unternehmen gegeben ist und sich diese unterein- ander und mit ihrem Umfeld, z.B. mit Forschungs- einrichtungen und Intermediären, austauschen. Die Kommunikation zwischen Unternehmen und Intermediären innerhalb der Schwarzwaldregion Heidelberg scheint sehr gut zu sein: nur 6% der befragten Un- ternehmen empfinden diese Kontakte als unwich- tig. Die Vernetzung mit der Wissenschaft ist in den Heilbronn Produktionsclustern intensiver als in den beiden Karlsruhe Clustern Holzwirtschaft und Tourismus. In der IKT KA Enzkreis und im Maschinenbau arbeiten über 70% der Rastatt PF befragten Unternehmen mit Hochschulen und ich akademischen Einrichtungen zusammen. Eine kre Stuttgart BB Karlsruhe Verbesserung der Situation kann durch Clus- an Calw Fr termanager*innen in der Holzwirtschaft und im Tourismus sowie durch Aktivitäten der Hoch- Ortenaukreis Freudenstadt Tübingen schulen erreicht werden. Das bestehende Potential Ulm für eine intensivere Zusammenarbeit in der Region Rottweil könnte durch die Zusammenarbeit mit bereits beste- Emmendingen Freiburg henden Studiengängen und Forschungsvorhaben an Schwarzwald Baar Kreis Tuttlingen den Hochschulen und Universitäten besser genutzt FR Breisgau werden. Eine engere Vernetzung und Kooperation Hochschwarz- wald mit der Wissenschaft können nicht nur Innovatio- nen im Tourismus und der Holzwirtschaft fördern, Lörrach Waldshut sondern auch angehende Fachkräfte mit den Betrie- ben der Region in Kontakt bringen. Dies kann ein Schweiz probates Mittel gegen den Fachkräftemangel sein. Die Dualen Hochschulen sind auf Grund ihres Kon- Gebiet des Black Forest Diamonds. zepts bereits gut mit den Unternehmen im Bereich |4
Aus- und Weiterbildung sowie Forschung, Innova- Produktionscluster sind zudem stark deutschland- tion und Transfer vernetzt1. Ein weiteres Best-Prac- weit und im Ausland vernetzt. Einige Unternehmen tice Beispiel für diese Form der Zusammenarbeit ist haben Standorte außerhalb der Schwarzwaldregion. die Hochschule Rottenburg die mit Praxispartner*in- Diese Konstellation beugt dem in der Regionalöko- nen aus der Holzwirtschaft kooperiert. Hier existie- nomie diskutierten Lock-in-Effekt vor. Die systema- ren neben den verpflichtenden Praxissemestern in tische Einbeziehung von clusterexternen Wissens- den Bachelorstudiengänge und den Projekten in den quellen durch die Unternehmen kann verhindern, Masterstudiengängen weitere Kooperationen mit dass lokale Netzwerke zu eng und exklusiv werden, Unternehmen im Rahmen von Forschungsprojek- das Wissen zu gleichförmig wird und sich dies nega- ten, die Unternehmen auch helfen, adäquates Fach- tiv auf die regionale Performance auswirkt.3 personal zu akquirieren2. Die Vernetzung der Unternehmen im eigenen Clus- ter ist deutlich stärker ausgeprägt als die Vernetzung zu Unternehmen in anderen Clustern. Die Cross- Vernetzung über die Region Cluster-Beziehungen sind noch ausbaufähig. Hier und das eigene Cluster hinaus sind die Produktionscluster, insbesondere die IKT und der Maschinenbau, sowohl innerhalb der eige- Die meisten Unternehmen sind eng mit der Schwarz- nen Branche als auch darüber hinaus gut vernetzt. waldregion verbunden. Insbesondere die Tourismus- Allerdings besteht auch hier noch Potential. Ein posi- branche und die Holzwirtschaft sind geographisch tives Beispiel der Vernetzung in der Schwarzwald-Re- fast ausschließlich auf das BFD-Gebiet ausgelegt. Die gion ist das Cluster Medizintechnik, das viele Hidden Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung mit wiss. Einrichtungen... … aus dem BFD-Gebiet … aus anderen Regionen … aus dem Ausland (n=61) (n=62) Deutschlands (n=61) sehr intensive/ weniger in- sehr intensive/ weniger in- sehr intensive/ weniger in- intensive Zu- tensive/keine intensive Zu- tensive/keine intensive Zu- tensive/keine sammenarbeit Zusammen- sammenarbeit Zusammen- sammenarbeit Zusammen- arbeit arbeit arbeit Präzisions- 100 % 0% 17 % 0% 0% 75 % technik IKT 23 % 31 % 25 % 50 % 8% 75 % Maschinenabu 63 % 19 % 25 % 31 % 6% 81 % Medizintechnik 80 % 0% 10 % 60 % 20 % 80 % Tourismus 10 % 50 % 40 % 50 % 10 % 70 % Holzwirtschaft 63 % 25 % 63 % 13 % 38 % 38 % TOTAL 63 % 23 % 31 % 38 % 13 % 80 % Ergebnisse der Befragung zu Zusammenarbeit in Forschung und Entwicklung mit wissenschaftlichen Einrichtungen aus verschiedenen Regionen. 1 DHBW (2020): Forschung, Innovation und Transfer. Online verfügbar unter: https://www.dhbw.de/die-dhbw/forschung-innovation- und-transfer. Abgerufen am 29.10.2020. 2 Hochschule Rottenburg (2020): Praxissemester/Projektphase/Praxisprojekt. Online verfügbar unter: https://www.hs-rottenburg.net/ informationen-fuer/studierende/studium-organisieren/praxisse-mester-/-projektphase-/-praxisprojekt/. Aufgerufen am 29.10.2020. 3 Bathelt, H.; Malmberg, A.; Maskell, P. (2004): Clusters and knowledge: Local buzz, global pipelines and the process of knowledge crea- tion. In: Progress in Human Geography, 28(1), S. 31-56. 5|
Intensität der Cross-Cluster-Beziehungen im Gebiet des Black Forest Diamonds. Champions hervorgebracht hat. weltweit führende den, sind gleichzeitig Potentiale, die genutzt werden Unternehmen hervorgebracht hat4. Das Cluster hat sollten, um die Unternehmen in der Schwarzwald- sich zu einem der weltweit führenden Standorte region im globalen Wettbewerb durch Innovationen für Medizintechnik entwickelt. Ein wichtiger Grund besser zu positionieren. Die negativen Auswirkun- hierfür scheint die gute Vernetzung mit den Clustern gen einer unzureichenden Vernetzung zeigen sich Maschinenbau und Präzisionstechnik zu sein. Deut- auch anhand der rückläufigen Entwicklung in der lich schlechter vernetzt sind die Tourismusbranche Holzbranche im Schwarzwald.5 und die Holzwirtschaft. In der Untersuchungsregion Die Cluster-Managements im Schwarzwald sollten existieren mit den Tourismusnetzwerken Schwarz- Cross-Clustering als eine Pflichtaufgabe begreifen. Es wald Tourismus GmbH und der Hochschwarzwald ist zu erwarten, dass durch eine intensivere Beschäf- Tourismus GmbH sowie mit proHolz Schwarzwald tigung mit diesem Thema neue, ressourcenschonen- für die Holzwirtschaft Institutionen, die Clusterini- dere Techniken des Cross-Clustering entstehen. Ge- tiativen ähneln. Sie führen bereits Aktivitäten durch, rade im Zuge der Digitalisierung verschwimmen die die typischerweise von einem Clustermanagement Grenzen zwischen Branchen und Fachdisziplinen. übernommen werden. Es wäre sinnvoll, wenn in Dies ist eine große Chance – vor allem für eine facet- diesen Netzwerken das komplette Spektrum eines tenreiche und mittelständisch geprägte Wirtschafts- Clustermanagements abgedeckt würde. Defizite in landschaft, wie sie Baden-Württemberg besitzt. der Vernetzung, wie sie in der Studie aufgezeigt wer- 4 Drewello, H. (2020): Medizintechnik im Schwarzwald. Schriftenreihe des Europäischen Kompetenzzentrums Clustermanagement (3) 2020. Online verfügbar unter: http://www.research-clustermanagement.org/ uploads/media/2020_10_Medizintechnik_im_Schwarz- wald.pdf Aufgerufen am 29.10.2020.Ein_besonderer_Produktionsstandort.pdf. Aufgerufen am 23.10.2020. 5 Drewello, H.; Hutt, C.; Kaufmann, T. (2020): Der Schwarzwald – ein besonderer Produktionsstandort. Ergebnisse der ersten Clusterstudie im Projekt Black Forest Diamond. Schriftenreihe des Europäischen Kompetenzzentrums Clustermanagement. Online verfügbar unter: http://www.research-clustermanagement.org/ uploads/media/2020_01_Drewello_et_al_Der_Schwarzwald-Ein_besonderer_Produk- tionsstandort.pdf . Aufgerufen am 23.10.2020. |6
Die Schwarzwaldregion – ein Vorbild für Drei Herausforderungen: Digitalisierung Vernetzung im ländlichen Raum Demografischer Wandel, Klimawandel Trotz der hier aufgezeigten Defizite in der Koopera- Strukturelle Schwachstellen zeigen sich über alle tion lässt sich nach drei Jahren intensiver Arbeit mit sechs Branchen hinweg im Umgang mit den drei Zu- der Wirtschaftsstruktur im Schwarzwald festhalten, kunftsthemen Digitalisierung, demografischer Wan- dass die Entwicklung der Clusterstrukturen in die- del und Klimawandel. Der demografische Wandel – sem vor allem ländlich geprägten Raum bemerkens- vor allem der Aspekt des Fachkräftemangels - und wert ist. Die aktuelle Lehrmeinung geht davon aus, die Digitalisierung sind sehr aktuelle Herausforde- dass Entwicklung von ausgeprägter Innovation vor rungen für die regionale Wirtschaft im Schwarzwald. allem in Ballungsräumen stattfindet6. Die Dichte an In der Studie wird deutlich, dass die Bekämpfung Informationsströmen, die Intensität des Wissensaus- des Fachkräftemangels und die Digitalisierung eine tausch, die Anzahl an potentiellen Clusterakteuren, große Schnittstelle aufweisen: Um neue Fachkräf- die vorhandene Diversität für das Entstehen von In- te anzuziehen, genügt es nicht mehr, nur monetäre novation und das vorhandene Fachkräftereservoir Anreize zu bieten. Gut ausgebildete Hochschulab- werden als notwendige Rahmenbedingungen gese- solvent*innen legen immer mehr Wert auf flexible hen, die vor allem in Großstädten und Verdichtungs- Arbeitsmodelle, die nur mit Hilfe der Digitalisierung räumen, nicht aber im ländlichen Raum gegeben umgesetzt werden können. Hinzu kommen das Le- sind. bensumfeld, gesellschaftliche Kristallisationspunkte Am Beispiel des Schwarzwaldes zeigt sich jedoch, und Wohnmöglichkeiten, die den Bedürfnissen jun- dass der ländliche Raum sehr wohl in der Lage ist, ger Menschen entsprechen. Dies beeinflusst stark die Innovationsökosysteme von beträchtlicher Intensität Sichtweise der jungen Talente auf die Attraktivität hervorzubringen. Die genauen Ursachen hierfür sind der regionalen Unternehmen. Wenn es nicht gelingt, wenig beleuchtet. Möglicherweise finden Unterneh- die Absolvent*innen der Hochschulen stärker in der men interne Organisationsformen, die Diversität si- Region zu halten, werden sich voraussichtlich die cherstellen7. Externe, außerhalb der Region liegende, anderen Folgen des demografischen Wandels, wie Wissensquellen werden möglicherweise stärker in Überalterung und Abwanderung junger Menschen Anspruch genommen8. Es wird auch auf die Gefahr aus den ländlichen in die städtischen Regionen, ver- der Informationsüberlastung hingewiesen, die sich stärken. im ländlichen Raum weniger ergibt9. In dieser Studie Es ist jedoch nicht ausreichend, die Herausforde- wird vor allem deutlich, dass Beziehungen zwischen rung des demografischen Wandels ausschließlich mit den Clustern im ländlichen Raum eine zusätzliche Hilfe der Digitalisierung anzugehen. Es müssen viel- Option sind, um das Diversitätsdefizit gegenüber Bal- mehr weitere Strategien zur Steigerung der Attrakti- lungsräumen auszugleichen. vität der Region und ihrer Kleinstädte konzipiert und Die Entwicklung von Clusterstrukturen im ländli- umgesetzt werden. Beispielhaft ist hierfür die Stra- chen Raum hat bisher in der Regionalforschung kei- tegie der Wirtschaftsregion Ortenau, einem regiona- ne Rolle gespielt. Der Black Forest Diamond ist für len Netzwerk aus Kommunen und mittelständischen die Regionalpolitik im ländlichen Raum eine inter- Unternehmen. Gemeinsam wird Standort-Marke- essante Fallstudie, die zudem zeigt, dass die Suche ting mit der Anwerbung junger Talente verknüpft. nach Clustern im ländlichen Raum nicht vergebens Ein weiteres Konzept, das mit Hilfe der Studiener- sein muss. gebnisse im Konsortium des Black Forest Diamond 6 vgl. Bathelt, Malmberg, Maskell 2004 a.a.O.; Boschma, R. A. (2005): Proximity and Innovation: A Critical Assessment. In: Regional Studies, 39, S. 61-74.; Florida, R.; Adler, P.; Mellander, C. (2017): The City as Innovation Machine. In: Regional Studies, 51, S. 86-96. 7 Meili, R.; Shearmur, R. (2019): Diverse diversities—Open innovation in small towns and rural areas. In: Growth & Change 50 (2), S. 492-514. 8 Belussi, F.; De Noni, I.; Orsi, L. (2018): Mapping Inventors’ Networks to Trace Knowledge Flows Among EU Regions. In: Isaksen A., Martin R., Trippl M. (Hrsg.): New Avenues for Regional Innovation Systems - Theoretical Advances, Empirical Cases and Policy Lessons. Springer, S. 173-197; Fitjar, R. D.; Rodríguez-Pose, A. (2017): Nothing is in the air. Growth and Change, 48 (1), S. 22-39. Online verfügbar unter: http://eprints.lse. ac.uk/84287/1/Rodr%C3%ADguez-Pose_Nothing%20in%20the%20air_2017.pdf. Aufgerufen am 28.10.2020. Grillitsch, M.; Nilsson, M. (2015): Innovation in peripheral regions: Do collaborations compensate for a lack of local knowledge spillovers? In: The Annals of Regional Science 54(1), S. 299-321. 9 Fitjar, Rodríguez-Pose 2017 7|
entwickelt wurde, ist der „ZUKUNFTSKERN“ für wie dem Borkenkäfer, aus. Auch Dürreperioden, den ländlichen Raum. Dieses Instrument der Inno- wie in den Sommern 2019 und 2020, beeinträchti- vationsförderung verbindet Co-Living im ländlichen gen die Branche, vor allem durch die Verringerung Raum mit Start-up-Förderung und der Einbindung der Qualität und der Menge des Rohstoffes Holz11. in internationale Netzwerke10. Diese Bedrohung durch den Klimawandel wird von den Unternehmen der Holzbranche deutlich wahr- > Eine ausführliche Beschreibung der genommen. In den anderen fünf Branchen wird er Projekte erfolgt ab Seite 9 zwar als Problem unserer Zeit beobachtet, allerdings häufig nicht als direkte Herausforderung für Unter- Fachkräftemangel in der Schwarzwaldregion ist nehmen in der Region. Betriebswirtschaftliche Kos- auch auf die unzureichende Praxis-Qualifizierung tenaspekte in Folge des Klimawandel spielen schein- junger Absolvent*innen für den Arbeitsmarkt zu- bar bisher keine Rolle. Dies betrifft insbesondere die rückzuführen. Auf Basis der Ergebnisse dieser Studie eher technisch orientierten Branchen Präzisions- entstand ein Konzept für ein kooperatives Trainee- technik, Maschinenbau, Medizintechnik und IKT. Programm für Absolvent*innen. Es soll der Orien- Wichtig erscheint deshalb, ein Bewusstsein bei den tierung der jungen Arbeitskräfte dienen und ihnen Unternehmer*innen zu schaffen: Strategien zum Themenfelder und Entwicklungsmöglichkeiten in Umgang mit dem Klimawandel sind nicht nur auf Unternehmen in der Region vermitteln. Energieeinsparungen beschränkt. Eine Klimawan- Die Studie offenbart, dass die Unternehmen in allen delfolgenabschätzung ist für viele Unternehmen in analysierten Branchen der Digitalisierung große Be- der Region sinnvoll, da sich durch das veränderte deutung beimessen. Allerdings wurde deutlich, dass Klima beispielsweise das Überschwemmungsrisiko das Thema insbesondere für kleine Unternehmen erhöht, Wasser nicht mehr ausreichend vorhanden noch wenig greifbar ist. Ein, im Black Forest Dia- ist oder dieses zu Lieferengpässen führen kann. Auch mond entwickelter, Lösungsvorschlag hierfür ist die die möglichen Auswirkungen des Klimawandels auf Eröffnung eines Showrooms in der Region. In ihm die Logistik und damit die Verlässlichkeit der Wert- sollen die unterschiedlichen Möglichkeiten der Di- schöpfungsketten sind bisher noch nicht ausreichend gitalisierung anhand von realen Beispielen aus der für die Schwarzwaldregion untersucht worden. Praxis vorgestellt und greifbar gemacht werden. Möglicherweise besteht auch eine Querbeziehung Für die Holzbranche zeigt sich neben der Ausschöp- zum Fachkräftemangel, wenn sich herausstellen fung von Innovationspotential ein weiterer wichti- sollte, dass die Attraktivität des Arbeitgebers von ger Grund für eine engere Kooperation: die Bedro- den zukünftigen Absolvent*innen auch an deren hung der Branche durch den Klimawandel. Dieser Unternehmensstrategie bezüglich des Klimawandels wirkt sich negativ auf die Verfassung der Wälder, z.B. gemessen wird. durch ein erhöhtes Aufkommen an Schädlingen, 10 Black Forest Diamond (2020): ZUKUNFTSKERN. Online verfügbar unter: https://www.black-forest-diamond.de/projekte/zukunfts- kern-das-innovationsdorf-fuer-regionale-entwicklung/. Aufgerufen am 22.10.2020. 11 ChmielewskI, F.-M. (2007): Folgen des Klimawandels für Land- und Forstwirtschaft. In: Endlicher, W.; Gerstengarbe, F.-W. (Hrsg.): Der Klimawandel - Einblicke, Rückblicke und Ausblicke. Potsdamer Institut für Klimaforschung, Potsdam. Online verfügbar unter: https://edoc.hu-berlin.de/bitstream/handle/18452/ 2630/75.pdf?sequence=1. Aufgerufen am 23.10.2020. |8
pixabay.com Projekte des Black Forest Diamonds Showroom für Digitalisierung dargestellt werden. Die Beispiele sind für die in den Die Einrichtung eines Showrooms für Digitalisie- jeweiligen Programmen adressierten Besucher*in- rung an einem zentralen, gut erreichbaren Ort in nen erlebbar und zeigen ihnen die Möglichkeiten Baden-Württemberg kann für Entscheidungsträ- der Digitalisierung im eigenen Betrieb auf. Neben ger*innen in Unternehmen und Institutionen die der physischen Ausgestaltung des Showrooms ist ein Digitalisierung greifbarer machen. Alternativ ist digitales Programm geplant, das Akteure, Methoden auch ein mobiler Showroom denkbar, der einzel- und Lösungen vorstellt und so reale und digitale ne Aspekte der Digitalisierung zielgruppenspezifisch Welt verbindet. aufbereitet und präsentiert. Bei der Gestaltung des Ziel: Sensibilisierung von KMU in Baden-Württem- Showrooms sollten Unternehmen, Intermediäre, die berg für die Digitalisierung; Aufzeigen der Möglich- Wissenschaft und Expert*innen für interaktive Aus- keiten der Digitalisierung für Unternehmen und In- stellungen, einbezogen werden. Das Netzwerk des stitutionen. Black Forest Diamonds hat bereits einen Entwurf Anmerkung: Diese Handlungsempfehlung kann erarbeitet. In diesem Konzept werden auch Schulen auch als Cross Cluster-Projekt konzipiert werden. einbezogen, um schon junge Menschen mit digitalen Ein ähnlicher Ansatz bietet sich für die Sensibilisie- Produktions- und Wertschöpfungsprozessen vertraut rung der KMU für unternehmensinterne Maßnah- zu machen. In dem Ausstellungsraum sollen konkre- men als Folge des Klimawandels an. te Beispiele für Digitalisierung branchenübergreifend 9|
Förderung von Innovation durch modulare Produktions- und Recyclinginfrastruktur Eine konkrete Projektidee, die im Rahmen einer Produktion- und Recyclinginfrastruktur, Konnekti- Projektgruppe des Black Forest Diamonds im Bereich vität bis hin zur Integration von 5G-Campus-Netz- Innovation und Digitalisierung weiterentwickelt werken bieten. Sie können mobil konstruiert, digital wird, ist die Bildung modularer Produktions- und gewartet und gesteuert und somit ortsunabhängig Recyclinginfrastruktur. Der Ansatz beschreibt neue, eingesetzt werden. Mit Hilfe der Clusterinitiativen flexible Produktions- und Recyclingkonzepte, die zu können Unternehmen, die von dieser Art der Pro- einem Kernelement einer resilienten und dezentra- duktion profitieren, branchenübergreifend mitein- len Infrastruktur entwickelt werden können. In dem ander vernetzt werden, um gemeinsam Module zu interdisziplinären Vorgehen, bei dem Wissenschaft, entwickeln und zu nutzen. Start-ups, KMU und Großunternehmen zusammen- Ziel: Förderung von Innovation und Digitalisierung arbeiten, spielen auch Kreislaufwirtschaft und Bio- sowie Beitrag zum Aufbau resilienter Infrastruktur ökonomie eine zentrale Rolle. Die ersten Ergebnisse der Projektgruppe zeigen Module, die nachhaltige Aufbau der interdisziplinären Projektgruppe „Modulare Produktions- und Recycling-Infrastruktur“ aus Unternehmen, Hochschulen, Kommunen und Gewerbeparks Modulbau mit Digitalisierung, Produktions- Anwendungs- Anschlüssen, Steuerungs- technologien, z.B. partner, wie Energie- technik, 3D-Druck, Fräsen Gewerbeparks, versorgung, Kennektivität, 5G, etc. sowie Kommunen und Modularität Schulung, digitale Recycling- internationale Produktplanung Technologien Partner („Disassembling“) Arbeitsbereiche der Projektgruppe "Modulare Produktons- und Recyclinginfrastruktur". | 10
Möglicher Standort für einen Zukunftskern: Das Alemoserhof Areal in Gutach / Schwarzwaldbahn. Zukunftskern Das Konzept ZUKUNFTSKERN ist ein ganzheit- zept trägt dazu bei, den ländlichen Raum für junge liches Programm für den ländlichen Raum. Hier Menschen attraktiv zu gestalten und kann so dem werden junge Talente die Möglichkeit erhalten, ihre Fachkräftemangel entgegenwirken. Erste Kom- Ideen umzusetzen, Innovationen zu schaffen und munen, mit denen die Umsetzung des Konzepts Synergien zu nutzen. Eigene Geschäftsideen können ZUKUNFTSKERN in die konkrete Planung geht, sind in einem innovativen Umfeld, abseits der urbanen die Gemeinden Gutach (Schwarzwaldbahn) und Räume, umgesetzt werden. Neben gemeinsamem Baiersbronn/Freudenstadt. Co-Working für die Bewohner*innen sollen Räume Ziel: Innovationspotential schaffen, Start-ups an- mit unterschiedlichen Maschinen und Geräten, u.a. siedeln und Fachkräfte für den ländlichen Raum für modulare Produktion, ausgestattet werden. Zu- gewinnen. dem sind verschiedene Wohnformen geplant: vom Co-Living für junge Talente über Tiny Houses für > Mehr Informationen zum Menschen, die in anderen Regionen Berufserfahrung ZUKUNFTSKERN unter gesammelt haben und in die Region zurückkehren www.Zukunftskern.de wollen, bis hin zu Familienwohnungen. Dieses Kon- 11 |
Gruppenarbeit während eines Solution Labs. Trainee-Programm Um die Qualität und Eignung der Bewerber*in- Interesse ist. Der Arbeitsplatz der Gruppen wird im nen zu verbessern, wurde ein Trainee-Programm für Black Forest Innovation House in Freiburg sein, das Hochschulabsolvent*innen entwickelt, dass diese auf auch die methodische Betreuung übernimmt. In- das Arbeitsleben vorbereiten und ihnen einen besse- haltlich werden die Teilnehmenden von den auftrag- ren Eindruck der Arbeitswelt, der Themen und Tech- gebenden Unternehmen unterstützt. Das Programm nologien vermitteln soll. Bei einer Laufzeit von 6 bis erfordert eine Koordination ähnlich der Ausbil- 12 Monaten können die Teilnehmenden Projekte be- dungsverbunde im Dualen System. Also Koordinator gleiten und Einblicke in die entsprechenden Berufs- für die Unternehmen bieten sich Clusterinitiativen felder erhalten. Das Programm ist unternehmens- oder andere regionale Wirtschaftsnetzwerke an. übergreifend und richtet sich vor allem an KMU. Die Ziel: Bindung von Absolvent*innen und jungen Ta- Absolvent*innen arbeiten während des Programms lenten an die Region; Abmilderung des Fachkräfte- für mehrere Unternehmen in Kleingruppen an ei- mangels; Vernetzung fördern. nem Thema, dass von mehreren Unternehmen von | 12
Architektur des Black Forest Innovation House. Darstellung von Christoph Geisel. Mobiles “Black Forest Innovation House“ Eine wesentliche Triebfeder des Schwarzwälder und Kommunen mit einem einzigartigen Raum und Tüftlertums war in früheren Jahrhunderten die Ab- einem umfangreichen Methodenbaukasten für In- geschiedenheit der Schwarzwaldhöfe. Die in Wiesen novationsmanagement zu unterstützen. und Wäldern gelegenen autarken Höfe waren oft die Mit Christoph Geisel konnte Black Forest Diamond Keimzelle für Erfindungen, vor allem in der Fein- einen erfahrenen Architekten für dieses ambitio- werk- und Präzisionstechnik. Aber auch neue Ver- nierte Projekt gewinnen: „Die Idee, einen mobilen, triebs- und Geschäftsmodelle vom Uhrenträger bis autarken und technisch hoch entwickelten Innova- zum Liftbetrieb entstanden in den Schwarzwaldtä- tionsraum zu schaffen, begeistert mich seit Jahren. lern. Architektur, Technologie und Funktion schaffen hier Die Idee, einen autarken Innovationsraum in der eine Einheit.“ Natur zu gestalten, ist heute Anknüpfungs- und Ausgangspunkt für das Konzept des mobilen “Black Forest Innovation House“. Ziel ist es, Unternehmen 13 |
Wechselnder Wilhelm: Programm für soziale Kristallisations- punkte und Innenstadtentwicklung Neben harten Standortfaktoren konnte in der Studie Vor diesem Hintergrund entwickelten Studieren- „Black Forest Diamond: Innovation, Nachhaltigkeit de und Expert*innen aus Freiburg, Karlsruhe und und Resilienz“ gezeigt werden, dass soziale Kristal- der Wirtschaftsregion Stuttgart ein Konzept, das die lisationspunkte, kulturelle Angebote und regionale Trends in Handel und Tourismus als Basis für neue Identität auch für die wirtschaftliche Entwicklung Konzepte in Innenstädten und Bahnhöfen nutzt. entscheidend sind. Traditionell übernehmen Orts- Kern des Ansatzes sind feste Ladenflächen an meh- und Stadtkerne diese gesellschaftlichen Funktionen. reren Standorten, die mit wechselnden Programmen Gerade in Klein- und Mittelstädten entziehen jedoch bespielt werden. Die Programme stehen jeweils unter Wertewandel und die Digitalisierung des Handels einem Motto und umfassen Produkte, Dienstleistun- den Unternehmen und Institutionen in den Innen- gen, Erlebnis sowie Kunst und Kultur. Sie werden städten zunehmend die wirtschaftliche Grundlage. gemeinsam mit Gründungsprojekten aus den Hoch- Die Schwarzwaldregion, wie auch andere Teile schulen, etablierten Unternehmen, Sozialunterneh- Baden-Württembergs, sind stark von Klein- und men sowie der Kunst- und Kulturszene entwickelt Mittelstädten geprägt. Somit steht der Südwesten und umgesetzt. Die Programme gastieren jeweils Deutschlands in besonderem Maße vor der Heraus- für einen Zeitraum von ca. zwei Monaten an einem forderung, den Strukturwandel der Zentren zu be- Standort und ziehen dann in den nächsten Ort um. wältigen. Durch die Corona-Krise hat nicht nur die Parallel entstehen digitale Angebote, die mit den je- Dringlichkeit, die Attraktivität der Innenstädte zu weiligen Standorten verknüpft sind. Noch im Jahr erhalten, zugenommen. Es sind auch weitere Orte 2020 soll der erste Laden mit dem Programm "Fahr- hinzugekommen. So brachten die Lock-Downs Ein- rad-Horizonte" in der Reutlinger Innenstadt eröffnet zelhandelsunternehmen und Gastronomiebetriebe werden. Der Projektname „Wechselnder Wilhelm“ in Verkehrsknotenpunkten der Großstädte, wie in entstand aus dem Wechsel der Programme und Bahnhöfen, in wirtschaftliche Schwierigkeiten. dem Namen der Straße des ersten Standortes, der Wilhelmstraße 101 in der Reutlinger Innenstadt. Grundriss und Raum-Funktionskonzept des "Wechselnder Wilhelm" in der ehemaligen Löwen Apotheke in Reutlingen. | 14
Team Wissenschaftliche Leitung Prof. Dr. Hansjörg Drewello Leiter des Europäischen Kompetenz- und Forschungszentrums Clustermanagement Hochschule Kehl E-Mail: drewello@hs-kehl.de Dr. Nina Kulawik Wissenschaftliche Mitarbeiterin Hochschule Kehl Projektmanagement und Solution-Labs, SciConomy & Black Forest Diamond E-Mail: kulawik@hs-kehl.de Dr. Carsten Hutt Geschäftsführer SciConomy & Black Forest Diamond E-Mail: Hutt@SciConomy.de 15 |
E-Mail: start@black-forest-diamond.de
Sie können auch lesen