Instacops - Fluch und Segen - Berlin

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Instacops - Fluch und Segen - Berlin
Berlin

WIR BRAUCHEN HANDLUNGSSICHERHEIT                                                                      lowern können dann auch Straftäter stecken,
                                                                                                      vor allem aber auch Medienvertreter, die un-

Instacops – Fluch                                                                                     sere Posts ausgraben, wenn unsere Maßnah-
                                                                                                      men in ihren und den öffentlichen Fokus ge-
                                                                                                      raten. Das Beispiel Sophie ist oft gefallen. Was

und Segen                                                                                             aber ist, wenn ich eine Story über mein Box-
                                                                                                      training poste und am nächsten Tag bei einer
                                                                                                      Festnahme am Kotti körperliche Gewalt ein-
                                                                                                      setzen muss? Was ist, wenn ich mich beim Zo-
                                                                                                      cken von Ego-Shootern poste und am nächsten
                                                                                                      Tag einen Schusswaffengebrauch habe? Wol-
Sophie steigt aus dem Funkwagen. Vor ihr steht ein Kerl, der                                          len wir als die, die gern schlagen und zur Waf-
                                                                                                      fe greifen, auf der BILD-Titelseite landen? Ein
gerade mit 70 durch eine 30er-Zone gebrettert ist, zwei Leuten                                        anderer Aspekt hat sich durch meine Funktion
die Vorfahrt genommen und seinen AMG gerade sanft vor                                                 als Landesjugendvorsitzender der GdP leider
                                                                                                      erledigt, aber für viele meiner Kolleginnen und
              einer Feuerwehrzufahrt abgestellt hat. Sie gibt                                         Kollegen sollte er dennoch eine Rolle spielen.
               sich zu erkennen und fordert Führerschein und                                          Ist eine Social-Media-Präsenz mit Polizeibezug
                                                                                                      es wert, dass ich mir bestimmte Türen für die
               Fahrzeugpapiere. Er bäumt sich vor ihr auf und                                         spätere Verwendung für immer verschließe?
               sagt „Schätzchen, Du kannst von mir alles
               haben, wenn Du beim nächsten Bild auf Insta                                            Polizeistudis entwickeln
                 einen roten Bikini am Strand anziehst.“                                              Leitlinien

                                                                                                       Wir haben heute unzählige Polizeiazubis und
                              Norman Back                                                             -studis, die sich, kaum in der Behörde ange-
                              Landesjugendvorsitzender                                                 kommen, bereits medial präsentieren. Seit ei-
Foto: CandyPottPictures
                                                                                                       nigen Jahren pilgert das Team Social Media
                                                                                                       zu den neuen Anwärterinnen und Anwärter
                                                                                                       an die PA, um zum Thema zu sensibilisieren.
Beweggründe und Realität                            lästern oder sie zweifeln, ob Polizei wirklich     Es scheint leider nur kaum Wirkung zu ent-
                                                    das Richtige für sie ist. Ganz objektiv stellt     falten. An der HWR war es, bis auf einen Info-
Es mag eine vollkommen theoretische Situa-          sich mir da die Frage, ob das mit den Beweg-       tag zu Beginn, überhaupt nicht Thema. Nun
tion sein, völlig irrational ist sie längst nicht   gründen vereinbar ist.                             habe ich mich dieses Semester gemeinsam
mehr. Neben den 366 offiziellen Accounts                                                               mit 13 anderen Studierenden des gehobenen
der einzelnen Polizeien der Länder und des                                                             Dienstes im Vertiefungsseminar Instacops, In-
Bundes sprießen täglich neue privat betrie-         Angreifbar und schnell im                          fluencer, Likes – Chancen und Risiken durch
bene Accounts meiner Kolleginnen und Kol-           öffentlichen Fokus                                 Polizist*innen im Social Media erstmalig in-
legen aus dem Boden. Sie sagen, sie sind stolz                                                         tensiv mit der Problematik beschäftigt. Wir
auf ihren Beruf, wollen das nach außen prä-         Natürlich bin auch ich im Social Media aktiv.      haben über Berlins Landesgrenzen hinaus-
sentieren, Polizeiarbeit transparent machen         Bei keinem Profil aber zeige ich mich mit poli-    geschaut, uns mit Regelungen in Niedersach-
und junge Menschen motivieren, einen ähn-           zeilichem Bezug, um mich selbst nicht angreif-     sen, Baden-Württemberg oder bei der Bundes-
lichen Weg einzuschlagen. Ich möchte diese          bar zu machen und zu schützen. Insbesonde-         wehr beschäftigt, mit dem Team Social Media,
Beweggründe überhaupt nicht infrage stellen         re Aufnahmen von Führungs- und Einsatzmit-         dem Pressesprecher der Berliner Polizei, Poli-
und glaube, dass insbesondere Kolleginnen           teln können schnell problematisch werden.          tiker Tom Schreiber, Journalist Axel Lier und
mit gigantischer Reichweite durchaus Nach-          Gleiches gilt für Fotos auf Dienststellen. Wir     Instacops unterhalten. Auf dieser Basis haben
wuchskräfte für unsere Berliner Polizei wer-        müssen uns auch dessen bewusst sein, dass          wir nicht nur unseren Horizont erweitert und
ben. Aber ich sehe eben auch problematische         wir uns damit nicht nur intern angreifbar ma-      den Blick auf Chancen und Gefahren geweitet,
Posts. Ob es das Bikini-Foto am Strand, Poli-       chen, sondern vor allem auch extern. Polizei-      sondern auch Leitlinien erarbeitet, die wir als
zisten mit offenem Diensthemd beim Spiegel-         accounts ziehen traditionell Follower an. Das      GdP veröffentlichen werden. Nicht um Insta-
selfie oder die Party-Bilder vom Wochenende         Verbrechen weckt ebenso Interesse wie Uni-         cops an die Leine zu nehmen, sondern im Rah-
sind. Daneben sehe ich Fotos aus den Dienst-        form. Wenn ich irgendwann eine Reichweite          men der Fürsorge gemeinsame Regularien zu
stellen und mit eingeschaltetem Blaulicht.          habe, die über meine privaten und beruflichen      entwickeln und so behördliche Interessen und
Man hört in ihren Stories, dass sie eine stres-     Kontakte hinausgeht, kann ich nicht mehr           individuelle Social-Media-Aktivitäten in Ein-
sige Nachtschicht hatten, Kollegen über sie         kontrollieren, wer mitliest. Unter diesen Fol-     klang zu bringen. I
Instacops - Fluch und Segen - Berlin
2                                                                                                       Berlin | Deutsche Polizei 09/2020   DP

          Liebe Kolleginnen und Kollegen,                           unsere Anregungen dazu bereits übermittelt und auch im Ge-
          Wenn Ihr Euch diese Ausgabe zu Gemüte führt, ist das      spräch mit unserem Interviewpartner nochmal für unsere Ideen
          politische Geschäft wieder voll ins Rollen gekommen.      geworben. Dass wir ohnehin nicht nur verwalten, sondern voraus-
            Vor uns liegt ein Herbst, in welchem mindestens drei    schauen, beweist unser Landesjugendvorsitzender, der im Leitar-
             Gesetzesvorhaben mit Bezug zu Euren Arbeitsberei-      tikel unseres Landesjournals mal ein Thema diskutiert, dem wir
              chen im parlamentarischen Raum behandelt und fi-      uns als GdP seit Längerem widmen.
              nalisiert werden. Wir haben den Verantwortlichen      Viel Spaß beim Lesen! Benjamin Jendro, Landesredakteur

GdP im Gespräch beim
Innensenator
E  nde Juli pilgerten unser Landeschef
   Norbert Cioma, Landesvize Stephan
Kelm sowie unser Landesjugendvorsitzen-
                                              Dienst verwies. Andreas Geisel zeigte sich
                                              zudem offen gegenüber unserem Vorschlag,
                                              eine Möglichkeit zur Gewährung von Leis-
                                                                                           tungsprämien für Studis und Azubis, die
                                                                                           unsere Junge Gruppe tatkräftig vorantrei-
                                                                                           ben möchte. I
der Norman Back auf Einladung des Innen-
senators in die Klosterstraße. Im Gespräch

                                                                                                                                                 Foto: GdP Berlin
wurde sich über zahlreiche Themen aus-
getauscht. So diskutierten wir über das ge-
plante und Anfang August vorgestellte Pro-
gramm gegen extremistische Tendenzen in
Berlins Verwaltung, die Problematik rund
um die Parkraumbewirtschaftung und die
geplante Einführung der Bodycams zum
Schutz unserer Kolleginnen und Kollegen.
Des Weiteren erkundigten wir uns zum ak-
tuellen Stand der Novellierung der Lauf-
bahnverordnung, bei der Norman Back
nochmals auf die bisherige Ungleichbe-
handlung der Aufsteiger zum gehobenen

                                                                                                                                                 Bild: GdP Berlin
Instacops - Fluch und Segen - Berlin
DP   Deutsche Polizei 09/2020 | Berlin                                                                                                              3

INTERVIEW DES MONATS

Im Gespräch mit
Frank Zimmermann (SPD)

                                                                                                                                                          Foto: SPD Berlin
Mittlerweile sitzt Frank Zimmermann seit 19 Jahren im
Abgeordnetenhaus der Hauptstadt, ist in dieser
Legislaturperiode als innenpolitischer Sprecher der SPD
zudem das parlamentarische Rückgrat des Innensenators.
Im Gespräch mit der DP erzählt er, was innenpolitisch bis
2021 noch so zu erwarten ist, warum er den Mittelweg
zwischen staatlichem Eingriff und Erhalt von Individualität
neu ausloten will und das, was Rot-Rot-Grün in Sachen
Innere Sicherheit nicht geschafft hat.

Benjamin Jendro

DP: Lieber Herr Zimmermann, wann sind               wichtige Vorbildfunktion innehat. Wir leben in     wicklungen und Defiziten konfrontiert, die sie
Sie das letzte Mal in eine Verkehrskon-             einem Ballungsraum mit großem Konfliktpo-          allein nicht beheben kann. Es gibt eine wach-
trolle geraten?                                     tenzial. Diese anspruchsvolle Aufgabe bewäl-       sende Selbstbezogenheit, eine „Feier des
                                                    tigt die Berliner Polizei hervorragend. Dazu ge-   Ich“ bis hin zur rücksichtslosen Durchset-
Z: Das ist sehr lange her, in den 90er-Jahren,      hört auch, dass sie Probleme, die in einem so      zung eigener Interessen gegen andere. Zwei-
wenn ich mich richtig erinnere. Ich hatte au-       großen Personalkörper natürlicherweise beste-      tens erzeugt die gesellschaftliche Spaltung
ßerhalb meiner politischen Tätigkeit bis auf        hen, selbst analysiert und behebt. Das gelingt     zunehmend unterschiedliche Lebenswelten.
einen Bußgeldbescheid lange keinen Kon-             nach meiner Einschätzung, wir können uns im        Folgen: Die Identifikation mit dem Gemein-
takt mit der Polizei.                               Vergleich mit anderen definitiv sehen lassen.      wesen nimmt ab. Statusunterschiede senken
                                                                                                       die Hemmungen. Und drittens: Latente und
DP: Spricht das dafür, dass wir zu wenig            DP: Nichtsdestotrotz hören auch Sie die            schleichende Risiken wie Klimawandel, Ter-
Polizei in der Stadt haben?                         aktuellen Stimmen. Als Innenpolitiker              ror oder die Anfälligkeit kritischer Infrastruk-
                                                    entscheiden Sie über das Handwerks-                turen bedrohen den Staat und die Integrität
Z: Ja. Wir müssen feststellen, dass wir auch        zeug, die Ermächtigungsgrundlagen für              des Einzelnen gleichermaßen.
bei der Verkehrsüberwachung Nachhol-                die Polizei. Muss da vielleicht irgendwo              Deshalb glaube ich, dass wir mit dem alten
bedarf haben. Wir haben mehr Stellen be-            nachjustiert werden?                               Ansatz der Sicherheitsdefinition – was soll der
schlossen, aber es braucht weiteren Perso-                                                             Staat dürfen, was sollen die Bürger gegenüber
nalzuwachs in den kommenden Jahren.                 Z: Da sind wir bei einem zentralen Thema, das      dem Staat abwehren können – allein nicht
                                                    uns in Zukunft beschäftigen wird – die Frage       mehr auskommen. Wir müssen den Blick wei-
DP: Wie sehen Sie die Berliner Polizei?             nach der Definition von Sicherheitspolitik. Wir    ten. Die individuellen Rechte und der demo-
Wir führen ja gerade zahlreiche Debat-              haben Tendenzen in unserer Gesellschaft, die       kratische Verfassungsstaat sind gleicherma-
ten in unserem Land ...                             mich mit großer Sorge erfüllen. Es gibt zuneh-     ßen von der fragmentierten Gesellschaft und
                                                    mende Gewaltbereitschaft, erhöhte Aggressio-       ihren Gewalttendenzen betroffen. Das sehen
Z: Ich sehe sie als Bürgerpolizei, die Spiegel-     nen, Enthemmungen, brutalisiertes Verhalten.       wir bei der Gewalt gegen Einsatzkräfte und
bild der Gesellschaft ist, aber gleichzeitig eine   Die Polizei ist mit gesellschaftlichen Fehlent-    den Auseinandersetzungen untereinander.
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„  Ich glaube, dass wir in 15 Jahren bundesweit soweit sind, dass wir Cannabis legalisieren.
Ohne eine gesellschaftliche Debatte aber wird das nicht funktionieren und ich glaube,
dass die Gesellschaft noch nicht so weit ist, leichte Drogen zu legalisieren, um damit der
Kriminalität den Nährboden zu entziehen. Eine derartige Regelung für harte Drogen wie
Kokain, Chrystal oder Heroin schließe ich aus, das werden wir auf keinen Fall machen.

                                                                                                                      sagen haben. Ich glaube, dass die Polizei da

                                                                                                   Foto: GdP Berlin
                                                                                                                      im Ergebnis deutlich darunter liegen wird.

                                                                                                                      DP: Sollte in einer Studie vielleicht her-
                                                                                                                      auskommen, dass Racial Profiling durch
                                                                                                                      jeweilige Polizeigesetze begünstigt wird,
                                                                                                                      müsste der Gesetzgeber nachrudern,
                                                                                                                      womöglich mal die 17 einzelnen Geset-
                                                                                                                      ze harmonisieren ...

                                                                                                                      Z: Da sind wir absolut dafür. Wir würden gern
                                                                                                                      bei den Eingriffsbefugnissen einen Gleich-
                                                                                                                      klang herstellen, nicht nur beim Thema Terro-
                                                                                                                      rismus. Dass wir das so schnell hinbekommen,
                                                                                                                      glaube ich allerdings nicht. Es gibt seit Jahr-
                                                                                                                      zehnten Bestrebungen und Entwürfe zu ei-
                                                                                                                      ner Harmonisierung. Das ist bisher aufgrund
                                                                                                                      der unterschiedlichen politischen Konstella-
                                                                                                                      tionen nicht gelungen. Mal abgesehen davon
                                                                                                                      wollen wir in Berlin das ASOG novellieren. Im
                                                                                                                      Entwurf wurde deshalb der Tatbestand der
                                                                                                                      ausländerrechtlichen Verstöße als kbO-Pa-
                                                                                                                      rameter entfernt. Er wird von vielen als Ein-
Wir müssen uns fragen, wie wir das mit Re-        Z: Ich kann dem nicht zustimmen. Es gibt                            gangstor für Racial Profiling gesehen. Ich per-
pression, aber auch Prävention in den Griff be-   sicherlich auch in Berlin Fälle, vermutlich                         sönlich sehe das nicht so, aber wir haben die
kommen. Ich habe keine fertige Antwort, aber      mehr, als dass man sie an einer Hand abzäh-                         Rückmeldung aus der Polizei, dass man mit
genau das ist unsere Aufgabe.                     len kann. Grundsätzlich aber handelt die Ber-                       der Streichung leben kann und die anderen
                                                  liner Polizei auf dem Boden des Grundgeset-                         Tatbestände ausreichen. Damit endet dann
DP: Die Corona-Krise hat jetzt aber durch-        zes. Dementsprechend gibt es für einen der-                         hoffentlich eine uralte Diskussion, bei der
aus gezeigt, dass sich die meisten Men-           artigen Pauschalvorwurf keinen Anlass. So                           auch viel Irrationalität mitfließt. Es ist nicht
schen in der Stadt an Regeln halten, auch         eine Äußerung verursacht auch eine Abwehr-                          allen klar, dass es eben keine Diskriminierung
wenn sich ihnen der Sinn nicht ganz er-           haltung, weshalb ich sehr für Differenzie-                          ist, wenn die Polizei einen Schwarzen in der
schließt. Sie sprechen von zunehmen-              rung plädiere. Genau deshalb kann es durch-                         Hasenheide kontrolliert, weil die Erfahrungs-
der Gewalt. Wo liegt da die Lösung, mehr          aus sinnvoll sein, dass man nochmal von ex-                         werte klar zeigen, dass dort vor allem nordafri-
staatliches Eingreifen oder mehr Individu-        tern draufschauen lässt, auch um die Polizei                        kanische Menschen dealen. Es ist kein Racial
alität?                                           zu entlasten. Ob es rational gesehen notwen-                        Profiling, auch wenn ich dann die zehn Wei-
                                                  dig ist, spielt keine Rolle mehr, wenn der öf-                      ßen nicht kontrolliere.
Z: Ich bin fest davon überzeugt, dass wir         fentliche Druck immer größer wird. Entschei-
eine stärkere Präsenz des Staates in ver-         dend ist aber, wie man die Studie gestaltet.                        DP: Jetzt sagt Bundesinnenminister See-
schiedenen gesellschaftlichen Bereichen                                                                               hofer, er möchte eine solche Studie nicht,
brauchen. Das betrifft die Polizei, aber auch     DP: Hätten Sie denn einen Vorschlag, wie                            aber eine über Gewalt gegen Einsatzkräf-
die Ordnungsbehörden und die Daseinsvor-          so eine Studie aussehen könnte?                                     te. Wie sehen Sie das?
sorge. Die Präsenz des Staates wird deshalb
zunehmend bedeutsamer, weil die Leute in          Z: Es kommt sehr auf die Fragestellung an.                          Z: Es ist bedauerlich, dass sich Herr Seehofer
einer komplizierten krisenhaften Entwick-         Nicht jede Islamkritik ist gleich Rassismus,                        von dem eigentlichen Konsens der Innenmi-
lung wie gerade staatliche Vorsorge und Hil-      nicht jede Frage zum Aufenthaltsrecht, nicht                        nisterkonferenz verabschiedet hat. Aber der
fe erwarten. Corona ist eine sehr schöne Er-      jedes Vorurteil. Man muss sehr darauf achten,                       Ansatz, eine Studie über die aktuell ausufern-
fahrung, was die veränderte Betrachtung           wie die Fragen formuliert sind. Es darf auch                        de Gewalt zu machen, nicht nur gegen Einsatz-
des Staates angeht. Das ist eine Chance, die      keine Suggestion sein. Wenn die Studie wis-                         kräfte, sondern generell bei Jugendgruppen
wir gestalterisch nutzen müssen.                  senschaftlich sauber angelegt ist und seriös                        und aus der Partyszene, finde ich richtig. Wir
                                                  ausgewertet wird, kann es sein, dass wir sig-                       haben alte Studien, gerade zur Jugendgrup-
DP: Wie stehen Sie zum Vorwurf Ihrer              nifikante Aussagen gewinnen und das einen                           pengewalt. Aber die aktuelle Entwicklung,
Bundesvorsitzenden, die innerhalb der             Nutzen hat. Es gibt viele Studien zum Rechts-                       dass solche Gewaltausbrüche ansatzlos, ohne
Sicherheitsbehörden einen latenten Ras-           extremismus und Rassismus in der Bevölke-                           vorherige Absprachen und anscheinend ohne
sismus ausgemacht hat? Brauchen wir               rung. Die zeigen, dass wir bei 20 bis 25 % der                      politischen Hintergrund aus Ansammlungen
jetzt eine Studie dazu?                           Menschen Zustimmung zu rassistischen Aus-                           passieren, gehört untersucht. Aus meiner Sicht
Instacops - Fluch und Segen - Berlin
DP   Deutsche Polizei 09/2020 | Berlin                                                                                                                      5

                                                                               Frank Zimmermann
                                                                               Innenpolitischer Sprecher SPD

wissen wir über diese aktuellen Entwicklun-           grundlagen für Präventivmaßnahmen. Klar                pazitäten sein, sodass engagierte und mo-
gen zu wenig. Wenn wir die eine Studie ma-            ist, dass wir uns nicht mit allem durchset-            tivierte Mitarbeitende in einem politischen
chen, sollten wir die andere auch machen.             zen konnten.                                           Klima der absoluten Wertschätzung für die
                                                                                                             Leistungen des öffentlichen Dienstes ihrer
DP: Wer bestimmt in der Koalition, ich                DP: Schauen wir mal ein wenig auf das                  Arbeit nachgehen können. Es braucht noch
welche Richtung es beim Thema Innere                  Gesamte! Mit Blick auf die Innere Sicher-              mehr Anerkennung als jetzt, denn der öf-
Sicherheit geht?                                      heit, in einem Jahr wird gewählt, Ihr bis-             fentliche Dienst wird an Bedeutung für die-
                                                      heriges Fazit?                                         se Stadt gewinnen. Das bedeutet, dass all
Z: Im Zweifel entscheidet der Koalitionsaus-                                                                 das, was bereits in der letzten Wahlperio-
schuss. Natürlich nehmen wir es als SPD für           Z: Nach den Konsolidierungsjahren ist die              de eingeleitet und in der jetzigen verstetigt
uns in Anspruch, dass wir durch die Leitung           Trendumkehr gelungen. Wir bauen die Si-                wurde, bis 2025 fortgesetzt werden muss. In-
des Ressorts das entscheiden, was inner-              cherheitsbehörden systematisch aus, Polizei,           nere Sicherheit muss ein zentraler Schwer-
halb des Ressorts entschieden werden kann             Feuerwehr und Justiz werden personell ge-              punkt bei zukünftigen Haushaltsbeschlüs-
und nicht von grundsätzlicher Bedeutung ist.          stärkt und stehen am Ende der Legislaturpe-            sen darstellen.
Gleichzeitig müssen die Grundfragen inner-            riode besser da als vorher. An den Kriminali-
halb der Koalition abgeklärt sein. Wir müs-           tätsschwerpunkten der Stadt haben wir eine             DP: Sie sprechen von ausreichenden Per-
sen selbstverständlich immer schauen, dass            erhöhte Polizeipräsenz organisiert, die The-           sonalkapazitäten, wie viele Polizisten
wir einen Konsens auf Augenhöhe finden.               men Clankriminalität und Raserei wurden in             braucht denn die Hauptstadt?
Das ist bei den Themen Personalaufwuchs,              den Fokus gerückt. Zum Fazit gehört aber auch,
bessere Ausstattung und Besoldungsan-                 dass uns die aktuellen Entwicklungen z. B. bei         Z: Das würden wir gern genauer mit der
stieg auch von Anfang an gelungen. Andere             der Jugendgewalt Sorge bereiten. Wir müssen            GdP besprechen. Aber wir brauchen in je-
Sachen, wie zum Beispiel beim ASOG, erfor-            Antworten suchen, um darauf zu reagieren.              dem Fall mehr und müssen den Aufwuchs
derten eine längere Debatte, das war zugege-          Das kann nicht allein Aufgabe der Polizei sein.        fortsetzen.
benermaßen etwas schwierig.
                                                      DP: Gibt es irgendwas, bei dem Sie 2016                DP: Wie sieht denn Ihre ganz persönliche
DP: Jetzt hat es gut drei Jahre gedauert,             gesagt haben, das wollen wir unbedingt                 Zukunft aus?
ehe Rot-Rot-Grün den Entwurf zum neu-                 schaffen, das aber noch nicht erreicht
en ASOG vorgelegt hat. Was waren die                  wurde?                                                 Z: Offen. Aber für die nächste Wahlperio-
Streitpunkte?                                                                                                de werde nicht mehr für das Abgeordneten-
                                                      Z: Wir müssen selbstkritisch anmerken,                 haus kandidieren. Nach 20 Jahren kann ich
Z: Es hat solange gedauert, weil wir ein gan-         dass wir keine Lösung für die Rigaer Straße            jetzt durchaus mal das Feld für jüngere Kol-
zes Paket auf den Weg bringen mussten. Wir            gefunden haben. Das ist ein fortwährendes              legen räumen.
novellieren nicht nur das ASOG, sondern               Problem, das wir der Öffentlichkeit und vor
schaffen ein Versammlungsfreiheitsgesetz,             allem der Polizei nicht weiter zumuten kön-            DP: Interessanter Schritt. Dann anders
einen Bürger- und Polizeibeauftragten, ein            nen. Es gibt Ansatzpunkte, aber wir haben              gefragt, was möchte Frank Zimmermann
Abstimmungsgesetz. Alles hängt irgendwie              das Problem nicht gelöst. Auch beim Dro-               im letzten Jahr im Abgeordnetenhaus
miteinander zusammen. Deshalb konnten                 genproblem müssen wir die Anstrengungen                noch erreichen?
wir nicht ein Gesetz gesondert einbringen,            verstetigen, weil wir hier kaum nachhaltige
sondern mussten für alles einen Konsens               Verbesserungen erzielen konnten.                       Z: Ich möchte, dass wir die angesprochenen
finden. Das sind einige Knoten entstanden,                                                                   Gesetze noch in der Legislaturperiode über
die wir erst wieder lösen mussten. Neben              DP: Skizzieren Sie uns mal das Bild, das               die Bühne bringen. Dazu kommen auch
diesem Punkt war die Debatte um Eingriffs-            Sie sich von der Polizei, der Feuerwehr                noch das Katastrophenschutzgesetz und
befugnisse auch etwas diffiziler. Ich denke,          und dem LABO im Jahr 2025 vorstellen?                  das Veranstaltungssicherheitsgesetz, ein
wir werden das im Herbst verabschieden                                                                       Gesetz zum Lobbyregister und das Trans-
können, schaffen neue Möglichkeiten bei               Z: Es sollten technisch top ausgestattete Ver-         parenzgesetz. Das ist noch mal eine schö-
der TKÜ, die Bodycams und eigene Rechts-              waltungen mit personell ausreichenden Ka-              ne Palette. I

 DP – Deutsche Polizei                   Geschäftsstelle                      Redaktion                                 Konten
                                         Kurfürstenstraße 112, 10787 Berlin   Benjamin Jendro (V.i.S.d.P.)              Commerzbank
 Berlin
                                         Telefon (030) 210004-0               Telefon (030) 210004-13                   IBAN: DE69 3004 0000 0634 3073 00
                                         Telefax (030) 210004-29              jendro@gdp-berlin.de
                                         gdp-berlin@gdp-online.de
                                         www.gdp-berlin.de
                                         Adress- und Mitgliederverwaltung:
                                         Zuständig sind die jeweiligen
 ISSN 0170-6411                          Geschäftsstellen der Landesbezirke
Instacops - Fluch und Segen - Berlin
6
             „
                                                                                                    Berlin | Deutsche Polizei 09/2020   DP

                Wir sind der Prellbock auf der Straße – für bestimmte Probleme findet die Politik
             keine Lösung, wir werden in den Einsatz geschickt und dafür mit Beleidigungen,
             Häme, ungerechtfertigter Kritik und Gewalt überzogen (Landesvize Stephan Kelm
             nach 30 verletzten Kollegen bei Syndikat-Demo via B.Z.).

Geburtstage
80. Geburtstag                                    89. Geburtstag                       100. Geburtstag
Margarete Volz Dir 3                              Inge Engel Dir 2                     Hans Deutschmann Dir 1
Bernd Waldzus Dir 6                               Werner Grün Dir 2
Christa Grünheid Dir E/V                          Gerda Naujoks Dir 5                  Jubiläen
Winfried Spatzker Dir E/V                         Paul Höhne Dir E/V
Rolf Woock Dir E/V                                Martin Hoffmann LKA                  25 Jahre
Baerbel Futter PA/PP                                                                   Bernd Buth
Ute Schwoch LABO                                  90. Geburtstag                       Christian Heck
                                                  Günter Portmann Dir 2                Jacqueline Heinzig
85. Geburtstag                                    Guenter Nölte Dir 3                  Markus Hoffmann
Margot Obereder Rudolph Dir 1                     Ingrid Block LABO                    Christian Günther Jakob
Manfred Strauss Dir 1                                                                  Heike Mischorr
Heinz Werner Schmidt Dir 2                        91. Geburtstag                       Thomas Sopart
Joachim Loth Dir 4                                Ursula Lange Dir 1                   Christiane Steuer
Hans Dankowski Dir 5                              Renate Perschke Dir 1
Erwin Gohlisch Dir 5                              Wolfgang Schmidt Dir 4               40 Jahre
Werner Schirrmeister Dir 6                        Siegbert Aron PA/PP                  Dietmar Appel
Günter Wurzler Dir E/V                            Helga Gaffke PA/PP                   Klaus Mattern
                                                  Inge Voigt PA/PP                     Birgit Meyer
86. Geburtstag                                                                         Hendrigk Meyer
Anneliese Lüdtke LABO                             92. Geburtstag                       Bettina Rüdrich
Erich Stolzenburg Dir 1                           Hubert Cichy Dir 3                   Heino Schrader
Alfred Guelle Dir 3                               Werner Iszdons Dir 5                 Carsten Schulze
Guenter Riedel Dir 4                              Guenter Becker PA/PP                 Michael Schäfer
Rudolf Siebler Dir 4                                                                   Jutta Schütz
Wolfgang Zuchowsky Dir 4                          94. Geburtstag
Jutta Hansen PA/PP                                Helmut Götzner Dir 2                 50 Jahre
Horst Reimann PA/PP                                                                    Reinhard Grüttke
Ursula Klix LABO                                  96. Geburtstag                       Wolf Seidel
                                                  Gunhilde Hoffmann Dir 2              Karsten Trost
87. Geburtstag
Gerda Kranepuhl Dir E/V                           97. Geburtstag                       60 Jahre
Günter Krause Dir E/V                             Horst Pinschke Dir 1                 Ilse Behrendt
Wilfried Meisel PA/PP                             Kurt Peters Dir 4                    Margit Sünkler

88. Geburtstag                                    98. Geburtstag
                                                                                       Nachrufe
Hildegard Rosenberger Dir 1                       Maria Schmidtke LKA
Hans Bähr Dir 2
                                                                                          Wir trauern um unsere Mitglieder
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    Ih en Alltag bestimmt die Sorge für Recht und Ordnung. Wir sorgen dafür
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    dass Sie sich nicht auch noch um Ihre Beihilfe- und Krankenkostenabrec
                                                        Krankenkostenabrech-
    nungen kümmern müssen. Unser Komplett-Service entlastet Sie sofort                        Günter Zabel, 73 Jahre, LKA
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    als 35 Jahre Erfahrung als B
                               Beihilfeberater
                                 ihilfeberater und zugelassener Rechtsdienstleister
                                                                Rechtsdienstleister.
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    Für Sie im Einsatz, damit mehr Zeit fürs Wesentliche bleibt:   030 / 27 00 00
                                                                               0
                                                                                                  Andenken bewahren.
    Informieren Sie sich!                                        www.medirenta.de
Instacops - Fluch und Segen - Berlin
DP   Deutsche Polizei 09/2020 | Berlin                                                                                                                                7

                                                                    Habt Ihr Anmerkungen zur aktuellen Ausgabe?
                                                                    Schreibt uns eine Mail an meinung@gdp-berlin.de!
                                                                    Redaktionsschluss für unsere September-Ausgabe,
                                                                    auch für Veranstaltungen, ist der 5. September 2020.

Veranstaltungen
Bezirksgruppen                                                    telefonisch bzw. per E-Mail kurzfristig be-              Info: Versammlung – Die Vorschriften der
                                                                  kannt gegeben.                                           Corona-Verordnung (Masken- und Ab-
Dir 5
                                                                                                                           standspflicht) sind zu beachten!
Wann: Dienstag, 8. September, 16 Uhr.                             Ehem. Dir 3 – LPD/PPr/ZS i.A.
Wo: Im Hufeisen, Fritz-Reuter-Allee 48,                           Wann: Dienstag, 1. September, 16 Uhr.                    Wann: Dienstag, 15. September, 11 Uhr.
12359 Berlin.                                                     Wo: FRABEA, Afrikanische Staße 90/Ota-                   Wo: Treffpunkt vor dem S-Bahnhof Tiergar-
                                                                  wistraße, 13351 Berlin-Wedding.                          ten, 10555 Berlin.
Dir 6                                                             Kontakt: Alberto Fourneaux, Tel.: (030)                  Info: Kulturtreffen – Spaziergang durch den
Wann: Donnerstag, 24. September, 16 Uhr.                          4651559 oder alberto@fourneaux.de.                       Tiergarten – Die Vorschriften der Corona-Ver-
Wo: Kantine der Direktion 6, Poelchaustra-                                                                                 ordnung (Masken- und Abstandspflicht) sind
ße/Märkische Allee, 12681 Berlin.                                 Dir 4                                                    zu beachten! Anmeldung erforderlich!
                                                                  Wann: Mittwoch, 9. September, 16 Uhr.                    Kontakt: Jürgen Heimann, Tel.: (030)
Seniorengruppen                                                   Wo: Adria Grill, Kaiser-Wilhelm-Straße 55,               7217547 oder Marianne Fuhrmann, Tel.:
                                                                  12247 Berlin.                                            (030) 7451353.
Dir 1                                                             Kontakt: Peter Müller, Tel.: (030) 7967520.
Wann: Montag, 14. September, ab 13 Uhr.                                                                                    LABO
Wo: MAESTRAL, Eichborndamm 236,                                   PA                                                       Wann: Mittwoch, 9. September, 15 Uhr.
13437 Berlin.                                                     Wann: Dienstag, 29. September, 15 Uhr.                   Wo: Piazza Papa Pane bei Yasmin, Wil-
Kontakt: Werner Faber, Tel.: (030) 4032839.                       Wo: Marjan Grill, Flensburger Straße/Ecke                helmstraße 15–17, 10963 Berlin.
                                                                  Bartningallee, 10557 Berlin.
Dir 2                                                                                                                      Landesfrauengruppe
Leider bleibt der Seniorenklub Südpark,                           LKA                                                      Wann: Dienstag, 29. September, 16–18 Uhr.
Weverstraße 38, 13595 Berlin, im Septem-                          Wann: Dienstag, 1. September, 15 Uhr.                    Wo: GdP-Geschäftsstelle, Kurfürstenstra-
ber auch für unsere Seniorengruppe                                Wo: GASTHAUS KOCH, Friedrich-Wilhelm-                    ße 112, 10787 Berlin.
geschlossen. Ein eventuelles Treffen wird                         Straße 68, 12103 Berlin.

ERDNÜSSE, CHIPS UND ENERGY-DRINKS FÜR KOLLEGEN

Danke an die Unterstützer
I n den letzten Monaten haben einige
  Firmen ihre Wertschätzung für die Ar-
beit unserer Kolleginnen und Kollegen
in Form von groß angelegten Benefit-
Lieferungen zum Ausdruck gebracht. So
spendierte die Firma update events sat-
te 26.000 Tütchen ültje Erdnüsse für die
Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr.
Von der Firma hempfprigge GmbH gab
es 15.000 Packungen funny-frisch-Chips,
die ebenso an unsere Mitglieder verteilt
wurden. Für die in den Sommermonaten
dringend benötigte Flüssigkeit sorgte zu-
letzt Getränke Hoffmann, die uns 1.500
Dosen des zuckerfreien, koffeinhaltiges
Citrus-Erfrischungsgetränk Guampa zur
                                              Fotos: GdP Berlin

Verfügung stellten. Danke an alle drei Un-
terstützer, die Kolleginnen und Kollegen
haben es verdient. I
Instacops - Fluch und Segen - Berlin
8                                                                                                                                             Berlin | Deutsche Polizei 09/2020   DP

                                                             Hier findest Du uns
                                                             im Social Media
                                                                                                                           @gdpberlin             gdp_berlin        @GdPHauptstadt

Bezirksgruppe LPD/PPr/Dir ZS hat sich konstituiert                                                                         sem Zweck beschlossen wir im Rahmen ei-
                                                                                                                           ner Sitzung unseres neuen Vorstandes unter
Carsten Prenzel                                              Räumen der Geschäftsstelle der Grundstein                     anderem einen zweimonatigen Zyklus für
Bezirksgruppenvorsitzender                                   für eine gemeinsame Zukunft unserer neu-                      die Mitgliederversammlungen. Wir freuen
                                                             en Bezirksgruppe LPD/PPr/Dir ZS gelegt.                       uns auf die neuen Aufgaben, die vom Zu-
                                                             Ergänzt durch Alberto Fourneaux, den                          sammenwachsen einerseits und vom Vorbe-

D   ie Strukturreform in unserer Polizei
    schreitet weiter voran und natürlich
hat sie auch Auswirkungen auf die Struk-
                                                             Vorsitzenden der ehemaligen Dir-3-Senio-
                                                             rengruppe, machten wir uns umgehend an
                                                             die Arbeit, um den inneren Betrieb und die
                                                                                                                           reiten des Wahlkampfes für GPR und HPR
                                                                                                                           in den drei verschiedenen Dienstbereichen
                                                                                                                           LPD, PPr und Dir ZS andererseits, geprägt
tur unserer GdP. So wurde Ende Juli in den                   Abläufe in dieser BezGr zu regeln. Zu die-                    sein werden. I

    Bezirksgruppenvorsitzender                                 4. Stellvertretende Vorsitzende                             Schriftführer
    Carsten Prenzel PR LPD                                     Doris Richter, FV PPr                                       Berthold Franke, Dir ZS SE TL
    1. Stellvertretender Vorsitzender                                                                                      Stellv. Schriftführer
    Heino Engelhardt, LPD ELZ                                  Beisitzer/-in                                               Holger Fleischmann, PR Dir ZS
    2. Stellvertretende Vorsitzende                            Bernhard Marek, Pensionär (LPD)                             Kassiererin
    Karin Schmidt, PR PPr                                      Ansgar Bürger, PR LPD                                       Simone Fuchs, PR LPD
    3. Stellvertretender Vorsitzender                          Yvonne Goersdorf, FV Dir ZS                                 Stellv. Kassierer
    Burkhard Opitz, PR Dir ZS                                  Philipp Puppe, Dir ZS                                       Mark Heinrichs, Dir ZS II A 2

VOR- UND NACHTEILE                                                                                                         rührt. Beide Wege der Versicherung stehen den
Für wen lohnt sich die Pauschale Beihilfe?                                                                                 Kolleg*innen offen. Mit der Einführung der
                                                                                                                           Pauschalen Beihilfe wird aber erstmals eine
Thomas Woelke                                                                                                              Wahlmöglichkeit eingeräumt. Die Entschei-
                                                                                                                           dung für eine Versicherung in der GKV oder
                                                                                                                           eine Versicherung in der PKV muss jeder selbst

M     it der rückwirkend zum 01.01.2020 ein-
      geführten Pauschalen Beihilfe erhalten
jetzt auch freiwillig in der gesetzlichen Kran-
                                                             herrn. Mit der Umsetzung einer zentralen
                                                             DGB-Forderung wird für ca. 20.000 Kolleg*in-
                                                             nen ein finanzieller Nachteil ausgeglichen. Die
                                                                                                                           treffen. Beide Systeme bieten Vor- und Nachtei-
                                                                                                                           le. Wir haben uns bemüht, die Möglichkeiten
                                                                                                                           der Beihilfemöglichkeiten gegenüberzustellen.
kenversicherung (GKV) versicherte Beamt*in-                  Möglichkeit, sich weiterhin in einer privaten                 Diese Vor- und Nachteile sind natürlich nicht
nen eine finanzielle Beteiligung an den Kran-                Krankenversicherung (PKV) mit der gewohn-                     abschließend und immer von den einzelnen
kenversicherungsbeiträgen durch den Dienst-                  ten Beihilfe zu versichern, bleibt hiervon unbe-              individuellen Faktoren abhängig. I

             Pauschale Beihilfe für freiwillig in der GKV         Individuelle Beihilfe in der PKV                         Pauschale Beihilfe im Basistarif der PKV
             Versicherte
Vorteile     Beiträge sind altersunabhängig und Vorerkrankun-     niedrige Beiträge in der PKV durch die individuelle
             gen werden nicht berücksichtigt (Solidarprinzip)     Beihilfe des Dienstherrn
             Familienversicherungsmöglichkeit von Angehöri-       individuelle Anpassung der Versorgung durch Wahl-
             gen (Ehegatte, Kind)                                 möglichkeit zwischen den Tarifen (Komforttarif)
             Kosten müssen nicht selbst bezahlt bzw. vorver-      zeitnahe Terminvergabe bei Arztterminen
             auslagt werden
             Abrechnungen von Krankheitskosten gegenüber                                                                   Abrechnungen von Krankheitskosten erfolgen gegenüber
             der Beihilfestelle entfallen                                                                                  der PKV
Nachteile    höhere Versicherungskosten durch das Solidar-        Beiträge sind altersabhängig und es kann zu Zuschlä-     höhere Beiträge im Basistarif, keine individuelle Wahlmög-
             prinzip                                              gen wegen Vorerkrankungen kommen                         lichkeit innerhalb der Tarife der PKV
             u. U. weniger Leistungen der GKV zum gewählten       Abschluss eines Beihilfe-Ergänzungstarif geboten,        u. U. geringere Erstattungen der für Ärzte vorgesehenen
             Tarif in der PKV und längere Wartezeiten auf Arzt-   um die Differenzen in der Kostenerstattung der Beihil-   Vergütungssätze (nur 1,7- statt 2,3 -fachen Satz)
             termine                                              fe und der PKV auszugleichen
                                                                  Kosten müssen zunächst selbst vorverauslagt und
                                                                  dann gegenüber der PKV und Beihilfestelle eigen-
                                                                  ständig abgerechnet werden
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