Integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) der Stadt Barth Fortschreibung 2009
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ISEK 2009 Stadt Barth Integriertes Stadtentwicklungskonzept der Stadt Barth Fortschreibung 2009 August 2009 Aufraggeberin Stadt Barth Teergang 2 18356 Barth Auftragnehmer Erika Streubel Bertha-von-Suttner-Straße 5 Rahmenplanerin der Stadt Barth 19061 Schwerin Woltow Ausbau 36 18195 Woltow Telefon 0385 3031770 Telefax 0385 3031790 Telefon 038205 13286 E-mail: buero.schwerin@egs-mv.de Telefax: 038205 13286 Internet: www.egs-mv.de E-mail: e-streubel@t-online.de Bearbeitung: Dr. Birgit Nolte (EGS) Erika Streubel -2-
ISEK 2009 Stadt Barth Inhaltsverzeichnis Einführung und Hintergrund der Fortschreibung...............................4 1. Stadtstruktur und stadträumliche Gliederung ............................4 2. Demographische Entwicklung ...................................................6 2.1 Allgemeine Bevölkerungsentwicklung und Alterstruktur ....6 2.2 Natürliche Bevölkerungsentwicklung ................................8 2.3 Wanderungsbewegungen.................................................8 2.4 Entwicklung in den Stadtgebieten...................................11 2.5 Bevölkerungsprognose ...................................................12 3. Wohnungsbestand und Wohnungsnachfrage..........................16 3.1 Wohnungsbestand..........................................................16 3.2 Leerstand .......................................................................17 3.3 Bauland ..........................................................................18 3.4 Prognose Wohnungsnachfrage ......................................18 4. Wirtschaft und Arbeitsmarkt ....................................................21 4.1 Wirtschaftsstruktur und Gewerbeentwicklung .................21 4.2 Tourismus.......................................................................21 4.3 Arbeitsmarkt und Pendlerverflechtungen ........................22 4.4 Kaufkraft .........................................................................23 5. Technische und soziale Infrastruktur.......................................25 5.1 Technische Infrastruktur .................................................25 5.2 Soziale Infrastruktur........................................................26 6. Abgleich ISEK 2002 und Realisierung 2008............................29 7. Überprüfung und Anpassung bestehender Planungen............33 8. Beteiligungsverfahren relevanter Akteure................................34 9. Zusammenfassung der Bestandsanalyse................................35 9.1 Bedeutung des Umlandes ..............................................35 9.2 Stärken-Schwächen-Analyse..........................................35 10. Handlungsorientierte Zielvorgaben der Stadtentwicklung ...37 10.1 Leitbilder (Oberziele) ......................................................37 10.2 Haupthandlungsschwerpunkte und ihre Ziele .................37 11. Schlüsselprojekte mit Maßnahmenkatalog .........................43 12. Zusammenfassung und Resümee ......................................48 -3-
ISEK 2009 Stadt Barth Einführung und Hintergrund der Fortschreibung Die Stadtverwaltung in Barth beauftragte die EGS Entwicklungs- gesellschaft mbH, die als Sanierungsträger in Barth schon lange tätig ist, gemeinsam mit der zuständigen Rahmenplanerin Frau Streubel eine Fortschreibung des Integrierten Stadtentwicklungs- konzeptes (ISEK) zu erarbeiten. Barth gehörte zu den 260 ostdeutschen Kommunen, 40 davon aus Mecklenburg-Vorpommern, die 2002 im Rahmen des Bundes- wettbewerbs „Stadtumbau Ost“ ein ISEK erarbeiteten. Das ISEK Barth wurde in diesem Wettbewerb mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet. Das ISEK galt als konzeptionelle Grundlage für die Stadt- entwicklung. Inzwischen ist ein aktuelles ISEK auch Voraussetzung für die Bewilligung von öffentlichen Fördermitteln. Das ISEK 2002 erfüllt diesen Tatbestand nicht mehr. Mit der Fortschreibung und Aktualisierung des ISEKs für die Stadt Barth werden die bisher erreichten Ziele und Maßnahmen evaluiert sowie neue Entwicklungsziele und Handlungsfelder aufgezeigt. Der Hauptschwerpunkt wurde nicht nur auf Wohnen gelegt (wie 2002) sondern integrativ auf alle Handlungsbereiche einer Stadt- entwicklung. ISEKs sind informelle Planungen. Das ISEK hat keine Verbindlichkeit gegenüber Privatpersonen. Es dient als Selbstbindungsinstrument der Stadt und stellt die Handlungs- grundlage für die Stadtvertretung und Verwaltung für alle zukünftigen Entscheidungsfindungen über Maßnahmen dar, die die weitere Stadtentwicklung baulich und inhaltlich maßgeblich prägen werden. Für zukünftige kommunale Entscheidungsfindungen wäre es wichtig, dass die zu erwartenden Effekte für die weitere Stadtentwicklung entsprechend der Grundsätze des vorliegenden ISEKs von der Verwaltung aufbereitet werden. Dies gilt auch für besonders wichtige Maßnahmen, die nicht unmittelbar auf das ISEK Bezug nehmen. Das Untersuchungsgebiet umfasst die Stadt Barth und das dazugehörige Amt. Themenspezifisch wird darüber hinaus das Untersuchungsgebiet um weitere Kooperationsräume erweitert, insbesondere für den Bereich Tourismus. 1. Stadtstruktur und stadträumliche Gliederung Die Stadt Barth liegt an der Vorpommerschen Boddenküste, von der Ostsee getrennt durch die vorgelagerte Halbinsel Darß/Zingst. Die „provinca Barta“, das Land Barth, findet im Jahre 1159 erste Erwähnung. Im Jahre 1255 verlieh Fürst Jaromar II. von Rügen der Marktsiedlung am Bodden das „Lübische Stadtrecht“. Dokumente über Stadtmauer und Befestigungsanlagen sind erst aus dem 14. Jahrhundert bekannt. Das Wirtschaftsleben der Mittelalterstadt war durch Brauerei – Barther Bier war zu dieser Zeit Exportschlager - durch Fischerei, durch das Handwerk und den Ackerbau geprägt. -4-
ISEK 2009 Stadt Barth Der in dieser Zeit entstandene mittelalterliche Stadtgrundriss ist im Wesentlichen noch heute erhalten. Barth gehört neben Ribnitz-Damgarten und Grimmen zu den größten Städten des Landkreises Nordvorpommern und übernimmt für die umliegenden Gemeinden wichtige Versorgungsfunktionen. Die Stadt Barth bildet das wirtschaftliche, kulturelle und soziale Zentrum der Region Darß-Zingst-Vorpommersche Boddenland- schaft. Die Bebauungsstruktur der Stadt Barth wird von zwei Bereichen geprägt: 1. dem historischen Altstadtkern mit geschlossener Bebauung und 2. einem Wohngebiet, „Barth-Süd“, 2,5 km südlich von der Altstadt entfernt, mit industriell gefertigtem Wohnungsbau, weitaus überwiegenden Wohnfunktion und einer geringen gesamtstädtischen Integration Nördlich der Altstadt ist der Hafenbereich vorgelagert mit Resten von Speicherbebauung, großen Freiflächen und Industriebrachen. Westlich, östlich und südlich der Altstadt an den Ausfallstraßen herrscht eine gemischte Bebauung mit 1-bis-3-geschossigen Gebäuden, in teilweise offener, teilweise geschlossener Bauweise vor. Darauf aufbauend wurden drei Untersuchungsgebiete gewählt: - die Altstadt mit dem Hafenbereich, - Barth-Süd - die übrigen Gebiete der Stadt Barth. -5-
ISEK 2009 Stadt Barth 2. Demographische Entwicklung 2.1 Allgemeine Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur Die Stadt Barth hat in den letzten 13 Jahren stark an Einwohnern verloren. Hatten 1994 noch 10.633 Personen ihren Hauptwohnsitz in Barth so waren dies 2007 nur noch 9.011. Dies ist ein Bevölkerungsrückgang von 25 %. Abbildung 1: Bevölkerungsentwicklung der Stadt Barth von 1994 bis 2007 11.000 10.633 10.473 10.000 10.381 10.304 10.191 10.090 9.877 9.663 9.524 9.434 9.000 9.353 9.227 9.147 9.011 8.000 7.000 6.000 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Dieser starke Bevölkerungsrückgang verlief im Landkreis Nordvorpommern im Durchschnitt ähnlich, allerdings in einzelnen Gemeinden sehr unterschiedlich. Seit 2001 konnte nur die Gemeinde Fuhlendorf ihre Bevölkerung bis 2007 halten. In den meisten anderen Gemeinden des Amtes Barth waren die Bevölkerungsverluste ähnlich wie in der Stadt Barth. Allerdings liegen diese Werte mit einem Verlust von mind. 7 % zwischen 2001 und 2007 deutlich über dem Landesdurchschnitt von 5 %. -6-
ISEK 2009 Stadt Barth Abbildung 2: Bevölkerungsentwicklung in den amtsangehörigen Gemeinden seit 2001 105% 100% Fuhlendorf; 99% MV; 95% 95% Barth; 93% Landkreis NVP; 93% 90% Trinwillershagen; 89% 85% 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Neben der absoluten Abnahme der Bevölkerungszahlen, hat sich auch die Zusammensetzung der Bevölkerung nach Alter stark verändert. 2001 waren in Barth 37 % der Bevölkerung älter als 50. Bis 2007 ist dieser Anteil auf knapp 45 % gestiegen. Über 60 % sind heute älter als 40 Jahre. Im Vergleich zum Landesdurchschnitt ist der Anteil der älteren Bevölkerung in Barth hoch. Im gesamten Land Mecklenburg-Vorpommern liegt der Anteil der über 50-Jährigen bei nur 41 %. Abbildung 3: Veränderung der Altersstruktur der Bevölkerung von 2001 bis 2007 100% 70 u.älte r 80% 60-69 50-59 60% 40-49 40% 30-39 20% 20-29 10-19 0-9 0% 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 -7-
ISEK 2009 Stadt Barth Abbildung 4: Einwohner von Barth nach Geschlecht 2007 Bei der Geschlechterverteilung wird deutlich, dass 52 % der Barther weiblich sind. Dies liegt daran, dass bei den Einwohnern über 60 Jahre der männlich Frauenanteil bei fast 60 % liegt. Diese Verteilung weiblich 48% liegt deutlich über dem Landesdurchschnitt, der 52% insgesamt eine ausgeglichene Verteilung der Geschlechter darstellt. 2.2 Natürliche Bevölkerungsentwicklung Die Veränderung der Bevölkerung einer Gemeinde ist abhängig zum einen von der Entwicklung der Geburten und Sterbefälle – also der natürlichen Bevölkerungsbewegung – und zum anderen von der Entwicklung von Zu- und Wegzügen – also der Wanderungen. Die Anzahl der Geburten ist seit 2001 mit Werten um die 60 relativ stabil. Allerdings variieren die Sterbefälle im gleichen Zeitraum zwischen 92 und 128. Für die Bevölkerungsveränderung ist der Saldo – also Anzahl der Geburten minus Anzahl der Sterbefälle – von Bedeutung. Seit 2001 liegt dieser somit eindeutig im Minusbereich. Der Saldo für 2007 lag bei -49, d.h. es gab 49 Sterbefälle mehr als es im gleichen Jahr Geburten gab. Abbildung 5: Natürliche Bevölkerungsentwicklung in Barth von 2001 bis 2007 100 Geburten Sterbefälle Saldo 75 50 25 0 -25 -21 -50 -49 -49 -51 -49 -63 -75 -66 -100 -125 -150 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2.3 Wanderungsbewegungen Die Wanderungsbewegungen beeinflussen maßgeblich die Bevölkerungsveränderung. Die Zahl der jährlichen Zuzüge variierte in der Zeit von 2001 bis 2007 zwischen 250 und 406 Personen. Die Zahl der Wegzüge lag stets darüber, mit jährlichen Werten zwischen 410 und 560. Daraus ergibt sich ein negativer Wanderungssaldo in -8-
ISEK 2009 Stadt Barth jedem Jahr seit 2001, d.h. es sind in den letzten sieben Jahren deutlich mehr Personen von Barth weggezogen als zugezogen; allerdings schwankten die Zahlen erheblich. Im Jahr 2007 verringerte sich die Einwohnerzahl der Stadt Barth um 86 Personen aufgrund von Abwanderungen. Abbildung 6: Zu- und Wegzüge der Stadt Barth 2001 - 2007 500 400 Zuzüge 300 200 100 0 -100 -32 -29 -67 -71 -63 -86 -200 -200 -300 -400 -500 -600 -700 Saldo W egzüge 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Abbildung 7: Saldo der Zu- und Wegzüge sowie der Geburten und Sterbefälle seit 2001 50 0 -50 -100 -150 -200 W anderungssaldo (Zuzüge - W egzüge) -250 Natürliches Saldo (Geburten - Sterbefälle) Gesamtsaldo -300 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 -9-
ISEK 2009 Stadt Barth Wird nun der Wanderungssaldo zusammen mit dem natürlichen Saldo über die letzten sieben Jahre betrachtet, so wird deutlicher, dass die Bevölkerungsverluste zum überwiegenden Teil durch Abwanderung verursacht wurden. Die Abwanderung konzentriert sich auf die Altersgruppe der 15-30 Jährigen. In dieser Altersgruppe hat die Stadt Barth in den letzten drei Jahren über 200 Personen durch Abwanderung verloren. Im Gegensatz dazu, lässt sich ein leichtes Wanderungsplus in der Altersgruppe ab 55 feststellen. Allerdings liegen die Zahlen für die letzten drei Jahren hier insgesamt nur bei +30 Personen. Interessant ist auch die Betrachtung der Quell- und Zielgebiete der Wanderungen. 2007 zogen insgesamt 494 Personen aus der Stadt Barth weg. Mehr als 60 % blieben dabei in Mecklenburg- Vorpommern und sogar über ein Drittel blieb im Landkreis wohnen. Bei den Zuzügen sieht dieses Bild noch etwas „regionaler“ aus. Von den insgesamt 408 Zuzügen im Jahr 2007 kamen fast 70 % aus Mecklenburg-Vorpommern und auch der Anteil der Zuzüge aus dem Landkreis nach Barth ist mit 45 % sehr hoch. Zusammengefasst sind die Wanderungen insgesamt stark regional geprägt, dennoch ist der Anteil der Wanderungen über die Landesgrenze hinaus bei den Wegzügen höher. Abbildung 8: Quell- und Zielgebiete der Weg- und Zuzüge 2001 bis 2007 W egzüge 2007 W egzüge 2006 W egzüge 2005 W egzüge 2004 W egzüge 2003 W egzüge 2002 W egzüge 2001 Zuzüge 2007 Landkreis NVP incl. Amt Barth Zuzüge 2006 Rest MV Bundesländer Ost Zuzüge 2005 Bundesländer W est Ausland Zuzüge 2004 Zuzüge 2003 Zuzüge 2002 Zuzüge 2001 -600 -500 -400 -300 -200 -100 0 100 200 300 400 500 - 10 -
ISEK 2009 Stadt Barth 2.4 Entwicklung in den Stadtgebieten Entgegen der Vorgehensweise im ISEK 2002 wurden die einzelnen Stadtgebiete aggregiert betrachtet. Für die weitere Entwicklung der Stadt Barth sind vor allem die Entwicklungen in der Altstadt mit ihren Sanierungsgebieten wichtig, sowie das Neubaugebiet Barth-Süd. Der Rückgang der Bevölkerung in Barth vollzog sich in den Stadtgebieten nicht einheitlich. So verlor die Altstadt seit 2001 nur 2 % der Einwohner, während Barth Süd im gleichen Zeitraum 19 % der Einwohner verlor. Heute (2007) leben in der Altstadt von Barth 2.015 Personen mit Hauptwohnsitz und in Barth Süd mittlerweile nur noch 1.579. Abbildung 9: Bevölkerungsveränderung in den Stadtgebieten seit 2001 105% 100% 98% Altstadt 95% Gesamt 93% 90% 85% Neubaugebiet 80% 81% 75% 70% 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 Die Alterszusammensetzung in Barth ist in den Stadtgebieten sehr unterschiedlich: Auffällig ist, dass im Altstadtbereich mehr als 32 % der Bevölkerung älter als 60 ist. Dies ist wesentlich mehr, als im Neubaugebiet, wo die Bevölkerung insgesamt etwas jünger ist, als in der gesamten Stadt. Auch bei den Wanderungen werden diese Strukturen deutlich. Insbesondere ältere Menschen über 60 ziehen gern in die Altstadt, aber in einem geringeren Umfang können auch Zuwanderungen von Kindern unter 15 festgestellt werden. Der Altstadtbereich ist der Stadtteil, der positive Wanderungssalden aufweist. Im Neubaugebiet Barth Süd vollzieht sich der Trend in entgegengesetzter Richtung: Die Bewohner ziehen eher aus dem Stadtteil weg (im Jahr 2007 waren es 200 Wegzüge und 137 Zuzüge). - 11 -
ISEK 2009 Stadt Barth Abbildung 10: Bevölkerungszusammensetzung nach Altersgruppen und Stadtgebieten 2007 100% 90% 75 und älter 80% 60-74 70% 60% 45-59 50% 40% 30-44 30% 15-29 20% 10% unter 15 0% Altstadtbereich Barth-Süd Gesamtstadt 2.5 Bevölkerungsprognose Die Dynamik der Bevölkerungsentwicklung ist wesentliche Planungsgrundlage für viele Bereiche des öffentlichen Lebens. Besondere Bedeutung kommt ihr z. B. bei der Planung von Schulen und öffentlichen Gesundheitseinrichtungen, der Finanzplanung und der Bereitstellung von Baulandflächen sowie Infrastruktur- einrichtungen zu. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, schon vorab möglichst genaue Angaben über die zukünftige Entwicklung der Bevölkerung zu bekommen. Die zukünftige Bevölkerungsentwicklung wird durch die Entwicklung zweier Komponenten bestimmt: 1) der Entwicklung von Geburten und Sterbefällen (natürliche Bevölkerungsentwicklung) und 2) der Abschätzung von Zuzügen und Wegzügen (der Wanderungen). Die natürliche Bevölkerungsentwicklung ist gegenwärtig wie zukünftig geprägt von relativ konstanten Faktoren: Die Geburtenrate wird sich auf einem geringen Niveau stabilisieren und die Lebens- erwartung steigt. Im Ergebnis verschiebt sich die Altersstruktur zu Gunsten der Anteile von älteren Personen. Hieraus resultiert eine Zunahme der Sterberate, die weiterhin deutlich über der Zahl der Geburten liegen wird und somit eine wachsende negative Differenz zwischen Geburten und Sterbefälle bewirkt. Die Wanderungsbewegung ist aufgrund der vielschichtigen Gründe für Zu- bzw. Abwanderungen eine beeinflussbare und somit für die Erstellung der Prognose eine wesentliche Variable der Bevölkerungsentwicklung. Als wesentliche Gründe für Wanderungen gelten Arbeits- und Ausbildungsplatz. Die Entwicklung von Zu- und Wegzügen ist also maßgeblich von der Arbeitsmarktsituation in der Region abhängig. Weiterhin ist auch die Attraktivität als Wohn- - 12 -
ISEK 2009 Stadt Barth standort ein wichtiger Faktor, der für Zuzüge sorgen kann (Pendler in andere Arbeitsorte). Allgemeine Tendenzen der Wanderungen, die in Mecklenburg- Vorpommern typisch sind, können auch für Barth relevant werden: Abwanderungen finden selektiv statt. Vor allem junge Menschen und insbesondere junge Frauen, die potentielle Mütter sind, ziehen weg. Somit gehen der Region nicht nur die abgewanderten Personen verloren, sondern mit Ihnen auch potentielle Geburten. Die Zahlen der Abwanderungen aus Barth von Frauen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren zeigen zwar noch keinen deutlichen Trend (2007: 53 % und 2006: 49 %) dennoch ist dies zukünftig eine wahrscheinliche Annahme. Neben diesem sich verstärkenden Effekt wird auch von einer Abnahme der Suburbanisierungsintensität bis 2022 ausgegangen. Die Auswirkungen dieser allgemeinen Trends fallen regional unterschiedlich aus, so dass für Barth drei mögliche Entwicklungs- optionen der regionalen wirtschaftlichen Lage (im besten Fall, mittlere Annahmen und im schlechtesten Fall) erarbeitet wurden, die einen Korridor der Entwicklung aufzeigen. Diese Szenarientechnik wird für die Berechnung der Bevölkerungsprognose und der Prognose der Haushalte angewandt und in drei Prognosezeiträumen 2008-2012, 2013-2018 und 2019-2022 ermittelt. Bereits im ISEK 2002 wurde die Bevölkerungsentwicklung bis ins Jahr 2016 prognostiziert. Allerdings wird bereits heute deutlich, dass die Annahmen damals zu positiv getroffen wurden. Schon fünf Jahre nach der Prognose lag die tatsächliche Anzahl der Einwohner mit 9.147 unterhalb der prognostizierten Werte. Würden wir die Wanderungsbewegungen gleich Null setzen und annehmen, dass die Bevölkerung nur aufgrund von Sterbeüberschüssen abnimmt, so wäre auch hier die Entwicklung deutlich negativer als es noch bei der Bearbeitung des ISEK 2002 absehbar war. Die Ausgangs- bedingungen haben sich also verändert. Abbildung 11: Bevölkerungsprognose bis 2016 aus dem ISEK 2002 10.000 9.500 tatsächliche Entw icklung alte obere Variante 9.000 9.147 9.019 alte m ittlere Variante 8.679 8.500 nur Sterbeübers chus s 8.141 alte untere Variante 8.000 7.500 2001 2006 2011 2016 - 13 -
ISEK 2009 Stadt Barth Die Neuberechnung der Prognose aktualisiert die Werte und verlängert den Prognosezeitraum bis 2022. Szenarien der aktualisierten Bevölkerungsprognose: Szenario A: Untere Variante (pessimistische Annahmen) Die Wirtschaft in der Region ist von einem Abschwung gekennzeichnet. Eigene wirtschaftliche Potentiale können nicht generiert werden und wesentliche Impulse sind nicht zu erwarten. Es werden demnach keine Arbeitsplatzeffekte und kaum wesentliche Einkommensverbesserungen entstehen. Die Fortzüge werden auch in den nächsten 15 Jahren weit über den Zuzügen liegen. Allerdings ist der negative Wanderungssaldo auf hohem Niveau rückläufig, da die Zahl der 18-30 Jährigen kleiner wird und sich somit das Migrationspotential verringert. Szenario B: Mittlere Variante (Trendfortschreibung) Die Entwicklung der letzten 15 Jahre wird sich kaum verändern und stabilisiert sich. Die Entwicklung der letzten Jahre in Barth wird fortgeschrieben. Die Zuzüge und Abwanderungen halten sich zuerst auf dem Niveau der letzten Jahre. Der hohe negative Wanderungssaldo schwächt sich aufgrund weniger werdender mobiler Bevölkerungsschichten allmählich ab; bleibt aber auch in 15 Jahren deutlich negativ. Szenario C: Obere Variante (optimistische Annahmen) Die Wirtschaft wird sich insgesamt positiv entwickeln und wirtschaftliche Potentiale können auch vor Ort aktiviert werden, so dass sich verstärkende Arbeitsplatzeffekte in der Kommune sowie in der Region entstehen. Der wirtschaftliche Aufschwung erzeugt Zuzüge in die Kommune, die am Ende des Prognose- zeitraums auch für einen ausgeglichenen Wanderungssaldo sorgen kann. Abbildung 12: Aktualisierte Prognose der Bevölkerung bis 2022 9.500 9.011 9.000 8.614 8.500 obere V ariante 8.439 8.264 8.184 8.000 7.873 7.761 mittlere V ariante 7.488 7.500 7.334 7.000 untere V ariante 6.728 6.500 6.000 2007 2012 2017 2022 - 14 -
ISEK 2009 Stadt Barth Im Ergebnis zeigt die Prognose der Bevölkerung für die drei Zeiträume bis 2012, bis 2017 und bis 2022 einen deutlichen Abwärtstrend für die Stadt Barth. So wird nach der optimistischen Variante die Bevölkerung bis 2022 sich um 1.250 Einwohner reduzieren bzw. um fast 14 %. In der unteren Variante sind die Verluste mit minus 2.283 Personen bis zum Jahr 2022 dramatisch. Die Bevölkerung würde sich um ein Viertel reduzieren. Eine detaillierte Übersicht über die Ergebnisse der Bevölkerungs- prognose bis 2022 bietet die Tabelle 1, die somit den Entwicklungskorridor zwischen oberer und unterer Variante beschreibt. Tabelle 1: Ergebnis der Bevölkerungsprognose bis 2022 2012 2017 2022 untere mittlere obere untere mittlere obere untere mittlere obere Var. Var. Var. Var. Var. Var. Var. Var. Var. Bevölkerung 8.264 8.439 8.614 7.488 7.873 8.184 6.728 7.334 7.761 gesamt Verlust in % -8% -6% -4% -17% -13% -9% -25% -19% -14% zu 2007 Absoluter Verlust zu 747 572 397 1.523 1.138 827 2.283 1.677 1.250 2007 Dies würde bedeuten, dass die Stadt Barth bis zum Jahr 2022 zwischen 14 % und 25 % seiner Bevölkerung von heute verlieren würde. Nach derzeitigem Stand erscheint eine Entwicklung zwischen der mittleren und unteren Variante wahrscheinlich. Die Bertelsmann Stiftung hat für alle deutschen Kommunen über 5.000 Einwohner neue Bevölkerungsprognosen bis zum Jahr 2025 berechnet. Die Berechnungen für die Stadt Barth kommen zu ähnlichen Ergebnisse: für 2025 wird ein Bevölkerungsrückgang von 17,9 % bezogen auf das Basisjahr 2006 prognostiziert.1 1 www.wegweiser-kommune.de - 15 -
ISEK 2009 Stadt Barth 3. Wohnungsbestand und Wohnungsnachfrage 3.1 Wohnungsbestand Die Wohnungsbestandszahlen wurden auf der Basis der, im Rahmen des ISEK 2002, ermittelten Zahlen fortgeschrieben. Berücksichtigt wurden der Abbruch von Wohnungen, die Modernisierungsverluste, die Umnutzungen von Wohnungen und die Zugänge durch Neu- sowie Aus- und Umbauten. Seit 2002 hat sich demnach die Anzahl der Wohnungen kaum verändert. Am 01.01.2002 hatte die Stadt Barth 4.923 Wohnungen. Um die genannten Daten korrigiert ergibt sich ein Bestand zum 01.07.2008 von 4.908 Wohneinheiten (WE). Ca. 71 % des heutigen Wohnungsbestandes wurde vor 1960, davon ca. 42 % vor 1910 erbaut. In der Zeit zwischen 1961 und 1990 entstanden 25 % der heutigen Wohnungen, 79 % davon wurden in Barth Süd errichtet. Der größte Teil der Wohnungen, die vor 1990 erbaut wurden, befindet sich in der Altstadt. Dank umfassender Mittel aus der Städtebauförderung ist der Anteil der sanierungsbedürftigen Gebäude in den letzten Jahren rückläufig. In den vergangenen sieben Jahren wurde eine erhebliche Anzahl an Wohnungen in der Altstadt saniert. Eine präzise Zahl kann nicht genannt werden, da besonders in der Altstadt das Privateigentum an Wohnungen dominiert. Private Aktivitäten zur Verbesserung der Wohnqualität sind nicht komplett erfasst und somit unbekannt. Der Sanierungsbedarf der Wohnungen der Altstadt einschließlich des Hafenbereiches betrug am 01.01.2002 ca. 40 %. Per 30.07.2008 kann von einem Rückgang auf nur noch 30 % sanierungsbedürftiger Wohnungen ausgegangen werden. Die Sanierungsbedürftigkeit wurde durch äußeren Augenschein des Gebäudes eingeschätzt sowie durch Bauantragsunterlagen und sanierungsrechtlicher Genehmigungen. Der Sanierungsbedarf des Bereiches 3 – Randbereiche der Stadt außer Barth Süd – lag per 01.01.2002 bei ca. 21 %, zum 30.07.2008 kann von noch ca. 17 % ausgegangen werden. - 16 -
ISEK 2009 Stadt Barth Tabelle 2: Berechnung des heutigen Wohnungsbestandes in Wohneinheiten (WE) Barth Altstadt Rest Gesamt Süd Bestand 2002 1.267 972 2.684 4.923 Abbruch 2002- 30 0 39 69 2008 Modernisierungs- 5 10* 15 schwund Zugang 49 32 81 Verlust durch 4 8 12 Umnutzung Bestand 2008 1.277 972 2.659 4.908 Anteil in % 26% 20% 54% 100% * Schätzung 3.2 Leerstand Tabelle 3: Leerstand in Barth nach Gebieten Altstadt Barth Süd Rest Gesamt Leerstandsquote 8% 10 % 5% 7% Leerstand absolut in WE 104 98 124 326 Wie die Tabelle 3 zeigt, sind Leerstände besonders in Barth Süd zu verzeichnen und hier konzentriert im Wohnungsbestand der Barther Wohnungsgesellschaft. Der Grund liegt zum Teil an nicht modernisierten Wohnungen, Wohnungen in den Obergeschossen sowie am unattraktiven Umfeld. Der relativ hohe Leerstand im Bereich Altstadt/Hafen ist besonders durch noch vorhandene Gebäude mit zum Teil schweren Bauschäden bedingt. Der geplante Rückbau von 36 Wohnungen „An der Zuckerfabrik“ wurde realisiert. Die Anzahl der Leerstände in den übrigen Stadtteilen wird durch den extrem hohen Leerstand in der „Nikolajewsiedlung“ (Plattenbauten) mit 70 % negativ beeinflusst. Dieses Wohngebiet befindet sich in erheblicher Entfernung von der Stadt mitten im Wald. Ziel des ISEK 2002 war der Rückbau dieser Wohnungen und die Renaturierung der Fläche. Der Rückbau wurde nicht realisiert, die Anlage wurde verkauft. - 17 -
ISEK 2009 Stadt Barth 3.3 Bauland Der Flächennutzungsplan der Stadt weist ausreichend Bauland für die unterschiedlichen Bedürfnisse aus. Wohnbauflächen • Lücken im Altstadtbereich sowie größere Freiflächen im Hafenbereich stehen für 2-3-geschossige Bebauung in ausreichendem Maße zur Verfügung. • An den Rändern der Altstadt sind Flächen zur Arrondierung und teilweise Ergänzung vorhandener Eigenheimgebiete vorhanden. • Die Bodenpreise in der Altstadt und im Hafenbereich bewegen sich je nach Standort zwischen 40 € und 80 € je m² Bauland, in den Randbereichen zwischen 30 und 40 €, in Ausnahmefällen bei voll erschlossenem Bauland über 50 €. Vorzugsstandorte für Wohnbebauung. • Die Lückenschließung in der Altstadt und in altstadtnahen Bereichen: Vorrangig Dammstraße, Fischerstraße, Baustraße, Hunnenstraße, Badstüberstraße • Die Ergänzung der Bebauung, auch der Wohnbebauung, im Hafenbereich im Zusammenhang mit der Neuordnung der noch vorhandene Industriebrachen: Ehemalige Fischfabrik ehemaliger Schlachthof, Wasserbaubetrieb am Osthafen • Die Arrondierung von vorhandenen altstadtnahen Eigenheimgebieten: Bereich östlich der Altstadt, Bereich südwestlich der Altstadt (Weidenweg), Sankt-Jürgen-Straße, Kemmacker. Tabelle 4: Bauflächen der Stadt Barth Wohnbauflächen 214,0 ha Gemischte Bauflächen 40,5 ha Gewerbliche Bauflächen 86,0 ha Sonderbauflächen 82,4 ha Bauflächen gesamt 422,9 ha 3.4 Prognose Wohnungsnachfrage Die Prognose der Wohnungsnachfrage ist nicht nur von der Bevölkerungsentwicklung abhängig, da Wohnungstrends die Nachfrage zusätzlich beeinflussen. So ist davon auszugehen, dass die durchschnittliche Haushaltsgröße auch in Zukunft weiter sinken wird (in der Planungsregion Vorpommern liegt sie bei 2,03 Personen - 18 -
ISEK 2009 Stadt Barth pro Haushalt). Dadurch kann auch die Anzahl der Haushalte trotz Bevölkerungsrückgang stabil bleiben bzw. sogar steigen. Die Entwicklung hin zu kleineren Haushalten vollzieht sich bundesweit, in der Fläche weniger rasant als in den größeren Städten. Eine Zunahme der Ein- und Zweipersonenhaushalte ist aufgrund der demographischen Entwicklung zu erwarten. Der Anteil der Haushalte mit vier und mehr Personen wird deutlich zurückgehen. Gründe hierfür liegen in der immer noch höher liegenden Lebenserwartung der Frauen und der steigenden Lebenserwartung der Männer, so dass Ein- und Zweipersonen- haushalte im Seniorenalter zunehmen werden. Aber auch die niedrige Geburtenhäufigkeit, die Zunahme der Partnerschaften mit getrennter Haushaltsführung und die hohe Mobilität führen zu kleineren Hauhalten bei der Bevölkerung im jüngeren und mittleren Alter. Der zukünftige Wohnungsbedarf errechnet sich aus der Bevölkerungsprognose minus einer konstant angenommenen Zahl an Heimbewohnern. Wenn diese Zahl durch die Anzahl der durchschnittlichen Haushaltsgröße von 2,03 Personen pro Haushalt geteilt wird, ergibt sich die Zahl der Haushalte und damit die Zahl der nachfragenden Haushalte. Denn nicht Einzelpersonen sind Nachfrager nach Wohnungen sondern Haushalte. Zur realistischen Einschätzung eines tatsächlichen Wohnungsbedarfs wird mit einer zusätzlichen Mobilitätsreserve von 3 % gerechnet, da für Umzüge Wohnungen verfügbar sein müssen. Dieser prognostizierte Wohnungsbedarf wird dem prognostizierten Wohnungsbestand gegenüber gestellt. Bei der Berechnung des zukünftigen Wohnungs- bestandes werden unterschiedliche Werte für Wohnungsneubau und Wohnungsabgang je nach Szenario angenommen und dem heutigen Wohnungsbestand hinzugefügt bzw. abgezogen. Abbildung 13: Prognose des Wohnungsüberhangs 1600 Untere Variante 1400 Mittlere Variante 1.338 1200 Obere Variante 1000 1.088 978 800 826 843 600 627 559 628 400 430 200 0 2007 2012 2017 2022 - 19 -
ISEK 2009 Stadt Barth Aus der Differenz zwischen Wohnungsbedarf und Wohnungs- bestand wird der Wohnungsüberhang berechnet, d.h. die Anzahl der Wohneinheiten, die voraussichtlich leer stehen werden (siehe Abbildung 13). Der momentane Wohnungsüberhang von ca. 300 WE wird sich in allen drei Szenarien bis 2022 deutlich verschlechtern und voraussichtlich um die 1.000 WE betragen. Selbst im besten angenommenen Fall wird sich der Leerstand in den nächsten 15 Jahren mehr als verdoppeln. Hieraus entsteht ein dringender Handlungsbedarf, um frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, die dieser Entwicklung entgegen steuern können. - 20 -
ISEK 2009 Stadt Barth 4. Wirtschaft und Arbeitsmarkt 4.1 Wirtschaftsstruktur und Gewerbeentwicklung Die wirtschaftlichen Strukturen haben sich in Barth seit 2002 nicht wesentlich verändert. Die Anzahl der Betriebe wird nach Gewerbestatistik der Stadt im Jahr 2008 mit 612 angegeben. Laut Arbeitsmarktstatistik bieten die Betriebe 1994 Arbeitsplätze vor Ort. Dies ergibt einen rein rechnerischen Wert von nur 3,3 Beschäftigte pro Betrieb. Es gibt kaum größere Arbeitsgeber in Barth und die maritime Wirtschaft ist in Barth mit 3 Betrieben im Bereich Schiffbau nur noch marginal vertreten. Unverändert, seit 2002, bilden die in Barth ansässigen Betriebe des Bau- und Tiefbaugewerbes (6 Betriebe) und die beiden Werften einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor. Heute sind über die Hälfte der Betriebe im Dienstleistungsgewerbe angesiedelt. Das Gewerbegebiet „Am Betonwerk“ ist zu knapp 40 % ausgelastet und bietet noch genügend Platz für potentielle neue Gewerbe- ansiedelungen. Das neue Gewerbegebiet „Am Wirtschaftshafen“ ist mit 100 % ausgelastet. In den anderen kleineren Gewerbegebieten der Stadt bestehen geringfügige Möglichkeiten der Ansiedlung weiterer Gewerbebetriebe. Insgesamt verfügt die Stadt über acht Gewerbegebiete. Zukünftig plant die Stadt verstärkt die maritime Wirtschaft zu fördern: Nach gegenwärtigem Wissensstand sollen im Wirtschaftshafen neue Arbeitsplätze geschaffen werden (Umschlag von Baustoffen – angestrebte Ladekapazität von 120.000 t, maritime Dienstleistungen für Sportschifffahrt – Winterlager, Reparaturwerft). 4.2 Tourismus Für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Barth spielt der Tourismus eine wesentliche Rolle. Die mittelalterliche Stadtstruktur, die vielen historisch wertvollen Gebäude und die besondere Lage am Bodden sind für Touristen sehr attraktiv. Insbesondere die Segmente maritimer Tourismus und Kulturtourismus können in Barth bedient werden. Im Bereich des maritimen Tourismus ist der Barther Hafen von größter Bedeutung. Um 1890 als Wirtschaftshafen erbaut, wird er heute mehr von Freizeitkapitänen und Fahrgastschiffen angelaufen. Zur Zeit bietet der Barther Hafen Liegeplätze für mehr als 400 Boote. Ein Ausbau auf 700 ist in Planung. Auch die jetzige Anzahl der Anlegeplätze von fünf soll sich auf sieben erhöhen. Die Fahrten mit den Fahrgastschiffen von Barth nach Zingst, Hiddensee oder Richtung Fischland werden fast ausschließlich von Touristen genutzt. Der Hafen dient auch als Stätte für kulturelle und sportliche Höhepunkte: die Segel- und Hafentage Anfang August, das Theaterspektakel "Klabautermanngeschichten" Mitte Juli bis Mitte August (von 1999 bis 2004 wurde es "Vinetafesttage" genannt), das Lichterfest im Oktober und die große Silvesterparty. Das Vier- Sterne-Hotel "Speicher Barth" prägt die Silhouette des Barther Hafens. Es ist in einem alten, modernisierten Speicher - 21 -
ISEK 2009 Stadt Barth untergebracht und bietet 44 Doppelzimmer und Suiten inklusive Wellnessbereich und Tagungsbetrieb sowie gehobene Gastronomie. Im Kulturtourismus ist die Altstadt von Barth Mittelpunkt der touristischen Aktivitäten: Vineta-Museum, Bibelzentrum, Backstein- kirche St.-Marien und Adliges Fräuleinstift mit seinem zentralen Bauteil für kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen. Insgesamt entwickeln sich die Gästezahlen für die Stadt Barth positiv. 2008 sind im gesamten Amtsbereich 162.830 registrierte Übernachtungen getätigt worden. Ein besonders herausragendes Jahr war 2005 mit dem 750-jährigen Stadtjubiläum. In den letzten Jahren konnte sich der Tourismus auch qualitativ verbessern: Es sind neue Pensionen und Ferienwohnungen mit qualitativ gutem Standard entstanden. Im Vergleich zu den Unterkünften in Zingst oder Prerow kann in Barth eine vergleichbare Ferienwohnung preiswerter gemietet werden. 2008 gab es im Amtsbereich Barth über 1.000 registrierte Betten, inklusive Ferienwohnungen. Wie an der gesamten Oststeeküste ist die saisonale Abhängigkeit auch in Barth spürbar. Barth profitiert besonders an nicht „badefreundlichen“ Tagen. Dann werden auch Tagestouristen zu einem wichtigen Faktor für die Barther Gastronomie und den Einzelhandel. Saisonverlängernde Angebote, wie Indoor- Spielplätze, überdachte Freizeitaktivitäten sind in Barth nur im geringen Umfang vorhanden. Hier gibt es Nachholbedarf. 4.3 Arbeitsmarkt und Pendlerverflechtungen Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte mit Wohnort Barth sind nach Arbeitsamtstatistik 2.829 Personen. Arbeitsplätze vor Ort gibt es knapp 2.000. Daraus folgt rein rechnerisch, dass mehr Personen zum Arbeiten aus Barth hinaus pendeln müssen als innerhalb der Gemeinde einen Arbeitsplatz ausüben können. Abbildung 14: Pendlerverhalten und Arbeitsmarkt in Barth 3.500 Arbeitsplätze vor Ort Einpendler 3.000 Auspendler Beschäftigt am W ohnort 2.500 1.994 2.000 1.745 1.500 1.084 1.000 910 500 0 1997 2000 2004 2005 2006 2007 2008 - 22 -
ISEK 2009 Stadt Barth In den letzten zehn Jahren haben sich die Arbeitsplätze vor Ort um 40% reduziert, allerdings ist die Zahl in den letzten drei Jahren relativ stabil geblieben. Die Anzahl der Auspendler ist hingegen gestiegen. Barth ist kein klassischer Arbeitsort, der für die Region Arbeitsplätze vorhält. Die Anzahl der Einpendler ist in den letzten zehn Jahren rückläufig. In der Zeit von 2005 bis 2007 ist die Zahl der Arbeitslosen insgesamt von 1.353 auf 1.103 zurückgegangen. Ebenso positiv ist die rückläufige Entwicklung der Langzeitarbeitslosen, deren Anzahl sich in dieser Zeit mehr als halbieren konnte, so dass der Anteil an allen Arbeitslosen zur Zeit bei knapp 20 % liegt. Im Gegenzug dazu hat sich allerdings der Anteil der Hartz IV-Empfänger an allen Arbeitslosen vergrößert. Lag er 2005 bei 67 % so stieg er 2007 auf mehr als 73 % an. Diese Werte sind sehr hoch, da für Mecklenburg- Vorpommern insgesamt der Anteil der Hartz IV-Empfänger an allen Arbeitslosen bei 57 % liegt. Im zugehörigen Landkreis Nord- vorpommern liegt der Anteil sogar „nur“ bei 54 %.2 Abbildung 15: Anzahl der Arbeitslosen, Anteil Hartz IV-Empfänger und Langzeitarbeitslose der Stadt Barth 1600 Hartz IV-Em pfänger ALG 1-Em pfänger Langzeitarbeits los e 1400 1200 1000 800 600 400 200 0 2005 2006 2007 4.4 Kaufkraft Der hohe Anteil an Hartz IV-Empfänger in Barth deutet auf eine relativ geringe Kaufkraft hin. Die Kaufkraft ist ein wichtiger Indikator für das Konsumpotential der ortsansässigen Bevölkerung. Die Kaufkraft in Barth wird angegeben für das Jahr 2007 mit 13.615 EUR pro Einwohner. Wie der unten stehenden Tabelle entnommen werden kann, liegt dieser Wert 2 Alle Zahlen aus der Statistik der Bundesagentur für Arbeit - 23 -
ISEK 2009 Stadt Barth unterhalb des Wertes für den gesamten Landkreis Nord- vorpommern. In den letzten 10 Jahren konnte sich, so wie im gesamten Landkreis die Kaufkraft positiv entwickeln. 1998 2001 2005 2007 2008 Nordvorpommern 9.175 12.040 12.382 13.657 14.370 Torgelow (9.909 EW) 9.177 11.012 11.015 12.433 13.026 Teterow (9.387 EW) 8.784 11.796 12.299 13.803 14.516 Barth 9.170 10.926 11.193 12.342 13.615 Die Berechnung des Kaufkraftindex basiert im Wesentlichen auf Lohn- und Einkommensstatistiken, das heißt auf Daten der Finanzämter und auf Daten im Zusammenhang mit staatlichen Transferleistungen (Arbeitslosen- und Kindergeldzahlungen, Familienbeihilfe, Pensionen etc.). Im Jahr 2007 lag das Kaufkraftniveau nur bei 85 % des Landesdurchschnitts. - 24 -
ISEK 2009 Stadt Barth 5. Technische und soziale Infrastruktur 5.1 Technische Infrastruktur Medienerschließung Das Wasserdargebot ist ausreichend und in guter Qualität. Die Trinkwasserversorgung erfolgt über die Wasserwerke Barth und Divitz. Die Abwasserentsorgungsanlagen sind ebenfalls aus- reichend. Das anfallende Schmutzwasser wird in der Kläranlage Barth behandelt, die für eine Kapazität von 24.400 Einwohner- gleichwerte ausgelegt ist. Die Kläranlage hat für die, im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Bauflächen und Baugebiete, ausreichende Kapazitätsreserven. Mangelhaft und erneuerungsbedürftig sind nach wie vor in einigen Stadtteilen die Ver- und Entsorgungsnetze. Die Stromversorgung der Stadt wird über ein 20kV- und ein 1-kV- Netz realisiert. Das Netz besteht aus Freileitungen und Erdkabeln. Die Stadt wird mit einer hohen Anschlussdichte mit Gas versorgt. Der Leitungsbestand ist zum großen Teil in einem guten Zustand. Die Stadt hat ein Fernwärmeversorgungsnetz. Das Fernmeldenetz ist ausreichend. Netzerweiterungen erfolgen jeweils im Rahmen von Erweiterungen oder Neuerschließungen von Baugebieten. Barth ist an die zentrale Abfallentsorgung des Landkreises Nordvorpommern angeschlossen. Verkehrserschließung Über die 8 km südlich der Stadt gelegene Bundesstraße ist Barth an das überregionale Straßennetz angeschlossen. Der Anschluss zur A 20 ist mit einer Entfernung von ca. 55 km über die L 23 gegeben, jedoch funktionell mangelhaft. Die Anbindung an das überregionale Schienennetz erfolgt über die Bahnstrecke Velgast-Barth. Am Südrand von Barth befindet sich der Ostseeflughafen Stralsund- Barth mit Bauschutzbereich, Nacht- und Instrumentenflug- betriebserlaubnis. Der Flughafen wurde im letzten Jahrzehnt technisch ausgebaut. Damit ist der Flugbetrieb mit Flugzeugen größer als 14 t Gesamtflugmasse ermöglicht. Der Flughafen Barth ist heute nur teilweise gut ausgebaut, bietet Abstellflächen- beschränkt auch Hallenplätze, einen guten Service mit Leihwagen und Unterkunftsvermittlung, Taxiflüge, eine Flugschule sowie Foto- und Rundflüge. Der Tower und das Abfertigungsgebäude stammen aus den 1950er Jahre und ist technisch und moralisch total verschlissen. In den Jahren 2010-11 sollen diese Anlage als dritte Ausbaustufe durch Neubauten ersetzt werden. Eine Förderungszusage des Landes liegt bereits vor. - 25 -
ISEK 2009 Stadt Barth 5.2 Soziale Infrastruktur Schulen In der Stadt Barth befinden sich 5 Schulen: 2 Grundschulen, eine Förderschule, eine Regionale Schule und das Gymnasium. Gymnasium und Förderschule sind noch in Trägerschaft des Landkreises. Geplant ist für Ende 2009 ein Schulzentrum in städtischer Trägerschaft zu gründen, das alle vier Schulzweige vereinigt. Es wird im Schuljahr 2009/10 eine kooperative Gesamtschule eingerichtet mit Regionaler Schule und Gymnasium. Im darauf folgenden Jahr werden dann die Förderschule und die Grundschule in das Schulzentrum integriert. Durch dieses Konzept erscheint es möglich, den gymnasialen Schulstandort in Barth in städtischer Trägerschaft zu halten. Die Schülerzahlen werden sich für den gymnasialen Bereich wahrscheinlich eher rückläufig entwickeln, während die Zahlen für Grundschule und Regionale Schule wohl eher stabil bleiben werden. Bereits 2006 wurde die städtische Realschule „Fritz Reuter“ geschlossen. Tabelle 5: Schülerzahlen in Barth 2001, 2007 und 2008 Schule 2001 2007 2008 Gymnasium 764 362 268 Förderschule „J.-A.-Komensky“ 106 92 77 Evangelische Grundschule 21 56 Turmstr.1 Regionale Schule „K. 428 419 354 Liebknecht“ Barth Süd Zentrale Grundschule „F. A. 354 312 304 Nobert Der Bedarf an Schülerplätzen kann ausreichend bedient werden. Ein erheblicher Anteil der Schülerschaft wird aus den umliegenden Gemeinden generiert. Dies zeugt von einer wichtigen Funktion der Stadt Barth fürs Umland im Bereich der Bildung. Hierbei spielt auch die Volkshochschule mit einem umfassenden Programm von ca. 45 Kursen mit 850 Teilnehmern im Jahr sowie die Musikschule eine Rolle. Für Barth selbst sowie auch für das Umland spielt die Produktionsschule am Bleicherwall eine wichtige Rolle zur Förderung von Jugendlichen, die keinen Schulabschluss haben. Die Schule bildet in unterschiedlichen Handwerksberufen aus. Besonders hervorzuheben ist dabei die Ausbildung zur Holzver- und -bearbeitung. An allen Schulen wurden in den letzten Jahren bzw. gegenwärtig (evangelische Grundschule) Sanierungsarbeiten getätigt, so dass der Gebäudezustand als gut eingeschätzt werden kann. - 26 -
ISEK 2009 Stadt Barth Kindertagesstätten, Horte Zur Kinderbetreuung gibt es Kindergärten, Krippen und Horteinrichtungen in unterschiedlicher Trägerschaft (Wohlfahrts- verbände DRK und Lebenshilfe, evangelische Kirche und Stadt). Tabelle 6: Anzahl Betreuungsplätze und Einrichtungen in Barth 2008 Anzahl der Einrichtung Plätze Einrichtungen Kindergarten 3 229 Hort 2 213 Krippe + Tagesmütter 2+6 63 + 18 Die in Tabelle 6 dargestellten Kapazitäten decken zurzeit den Bedarf. Die Auslastung der Kindertagesstätten (Kindergarten und Krippe) liegt bei ca. 96 %, die der Horte bei ca.92 %. Die Einrichtungen haben noch Sanierungsbedarf. Soziale Einrichtungen In Barth befindet sich ein Altenpflegeheim (Baustraße 9) mit 105 Pflegeplätzen und 10 Tagesplätzen. Mit den Pflegeplätzen wird neben Barth auch das Umland bedient. Die Einrichtung ist in einem guten baulichen Zustand. Aufgrund des großen Anteils älterer Bevölkerung gewinnt das „Betreute Wohnen“ zunehmend an Bedeutung. In den Seitenflügeln der ehemaligen Klosteranlage wurden altersgerechte Wohnungen errichtet, 62 Einwohner dieser Anlage werden zurzeit betreut. In 3 weiteren Objekten (Markt16/17, Baustraße 46 und August- Bebel-Straße 4) werden gegenwärtig 30 Personen betreut. Die genannten Objekte sind neu erbaut oder saniert. Aufgrund des demographischen Wandels ist mit insgesamt einem steigenden Bedarf zu rechnen. Begegnungsstätten Die Volkssolidarität betreibt eine Begegnungsstätte im ehemaligen Kloster, die täglich für Veranstaltungen, Beratungen und zwanglose Treffen geöffnet ist. Des Weiteren gibt es das Vereinsgebäude der „Lebenshilfe Barth e.V.“, das allen Altersgruppen zur Verfügung steht. Beide Einrichtungen sind in einem guten Bauzustand. Der Jugendklub „Alte Post“ befindet sich in einem sanierungs- bedürftigen Gebäude. - 27 -
ISEK 2009 Stadt Barth Sporteinrichtungen Barth verfügt über - eine Freizeitsportanlage in Barth-Süd - einen in den Jahren 2000 bis 2001 sanierten Sportplatz hinter dem Rathaus mit einer 400 m-Bahn, einem Klein- und einem Großspielfeld. Die Anlage ist behindertengerecht ausgebaut und für alle Altersklassen geeignet. Die Anlage wird für Schul- und Freizeitsport genutzt und verfügt über eine Zuschauertribüne mit 268 Sitzplätze. - einen Sportplatz am Gymnasium, der neben dem Schulsport für Vereins- und Familiensportfeste genutzt werden kann. Auch dieser Platz ist behindertengerecht ausgebaut. - eine Skaterbahn im Gewerbegebiet „Am Betonwerk“ - eine Sporthalle ebenda, beide Einrichtungen sind öffentlich nutzbar. Alle Einrichtungen befinden sich in einem guten baulichen Zustand. - Des Weiteren befindet sich eine stark sanierungsbedürftige Sporthalle an der Liebknechtschule mit Zuschauertribüne. Kinderspielplätze Im Stadtgebiet befinden sich 8 Spielplätze. Obwohl die Anlagen teilweise neu sind (Bleicherwall und Badstüber Straße) ist der Zustand nicht als allgemein befriedigend anzusehen. - 28 -
ISEK 2009 Stadt Barth 6. Abgleich ISEK 2002 und Realisierung 2008 Bei der Evaluation handelt es sich um eine Ex-post- Ablauf ISEK 2002 Evaluation. Die Auswirkungen und die Zielerreichung der im ISEK 2002 genannten Maßnahmen sollen im Analysephase: Bestand u. Prognose: Folgenden überprüft werden. ♦ Demographie Im ISEK 2002 wurde die Stadt Barth in insgesamt 22 ♦ Wirtschaft Gebiete unterschieden und nach vier Kriterien ♦ Infrastruktur eingeschätzt: • Entwicklung Bestand – Handlungsbedarf Beteiligungsprozess: Experten- • Umbau – Handlungsbedarf werkstatt/Arbeitsgruppen • Entwicklung Neubau – ohne ♦ Räumliche Handlungs- Handlungsbedarf schwerpunkte erarbeiten • Erhalt Bestand - konsolidiert ♦ Prioritäten festlegen ♦ Maßnahmen benennen Zwei Gebiete erhielten dabei höchste Handlungs- priorität: Barth Süd (Platten- und Blockbebauung) sowie der erweiterter Stadtkern inklusive Hafen Konzeptphase: (Altstadt). ♦ Analysedaten aufarbeiten Sowie es im Bundeswettbewerb Stadtumbau Ost ♦ Beteiligungsergebnisse 2002 gefordert war, wurde der Schwerpunkt der integrieren ♦ Ergebnisse gutachterlich erarbeiteten Maßnahmen auf den Bereich Wohnen zusammenstellen gelegt. Die Erarbeitung von Maßnahmenpaketen erfolgte demnach für Rückbau und Aufwertung. Tabelle 7: Ziele aus dem ISEK 2002 für die Altstadt und Barth-Süd Altstadt – Ergänzung der Bebauung in den Lücken bei Berücksichtigung der alten Parzellenstruktur – Gestalterische u. funktionelle Aufwertung von Gebäuden, vorrangig v. Denkmalen u. städtebaul. wichtigen Gebäuden – Erneuerung der Erschließungsanlagen verbunden mit Erhöhung der Aufenthalts- qualität v. Straßen, Plätzen u. Freianlagen – Herstellung / Erneuerung zentrumsnaher Stellflächen – Sicherung der Erschließbarkeit der Grundstücke – Sanierung wertvoller Speicher, Gebäude – Beseitigung von Ruinen/Industriebrachen – Betriebsverlagerung Wasserbaubetrieb/ Neuordn. Industriebrachen, Freiflächen, – Schaffung von Parkplätzen, – Erneuerung v. Erschließungsanlagen, Freiflächen – Neubau v. Wohnanlagen, Einrichtungen zur Saisonverlängerung, Ferienanlagen Barth Süd – Rückbau komplett und geschossweise – Modernisierung v. Gebäuden – Erneuerung v. Straßen u. Plätzen – Neuordnung der Freiflächen – Herstellung v. Sport- u. Spielanlagen – Wiederherstellung eines Ortsteilzentrums (im Bereich der alten Kaufhalle) - 29 -
ISEK 2009 Stadt Barth Die Realisierung der Maßnahmen im Bereich der Altstadt erfolgte seit 2002 laufend im Rahmen der Stadtsanierung. Vorrangig wurden hier städtebaulich wichtige Gebäude saniert, einzelne Baulücken geschlossen sowie die Erneuerung von öffentlichen Straßen und Plätzen vorangetrieben. In Barth-Süd erfolgte so gut wie keine Realisierung der Maßnahmen. Ein Rückbau von Wohnungen war aus finanziellen Gründen nicht möglich (Altschulden). Eine Aufwertung des Bereiches konnte nicht erfolgen, da Barth nicht in das entsprechende Förderprogramm aufgenommen wurde. Die Auflistung der Maßnahmen und ihr detaillierter Umsetzungs- status kann der folgenden Tabelle entnommen werden. BEREICH PLAN ISEK 2002 REALISIERUNG NOVEMBER 2008 - Lückenschließung: Fischer- Ecke BEREICH 1 Gartenstraße, Bleicherstraße 30, 134, Altstadt - Ergänzung der Bebauung in den Hunnen- Ecke Wendestraße, Lücken bei Berücksichtigung der Gartenstraße 5 alten Parzellenstruktur - noch nicht erfolgt: Lückenschließung nördl. Fischerstr., Dammstr., Baustr., Hunnenstraße, Badstüber Straße - Diverse kleinteilige private Maßnahmen zur Ortsbildverbesserung - Gestalterische u. funktionelle - Sanierung Dammtor, Fangelturm, Aufwertung von Gebäuden, „adliges Fräuleinstift“, Markt 1, 2, - vorrangig v. Denkmalen u. Lange Str.79, 12, Ecke Klosterstr./ städtebaul. wichtigen Gebäuden Fischerstr., Reifergang 68-74, Schule Turmstraße 1, - Teilsanierung Rathaus - Erneuerung der Erschließungs- - Klosterstr., Mauerstr., 2. BA anlagen verbunden mit Erhöhung der Reifergang, Turmstr., Wallstr., Aufenthaltsqualität v. Straßen, - teilweise Wendestr., Plätzen u. Freianlagen - in Vorbereitung: Hunnenstr., Wieckstr. - Herstellung / Erneuerung - Parkplatz Turm/Wendestr., zentrumsnaher Stellflächen - in Vorbereitung: Klosterstr./Hunnenstr. - Sicherung der Erschließbarkeit der - im Zusammenhang mit der Herstellung Grundstücke v. Erschließungsanlagen u. Lückenschließungen Hafenbereich - Sanierung wertvoller Speicher, - Hafenstr. 12, Werftstr.3 Gebäude - Beseitigung von - Abbruch alte Fischfabrik, Ruinen/Industriebrachen - in Vorbereitung: Fläche Osthafen - Betriebsverlagerung - In Vorbereitung Wasserbaubetrieb - 30 -
ISEK 2009 Stadt Barth - In Vorbereitung: Fläche alte Fleischfabrik Baugenehmigung - Fläche Fischverarbeitung: B-Plan, - Neuordnung Industriebrachen, Planungsskizzen, Freiflächen - Fläche Wasserbaubetrieb: B-Plan, Investorengespräche, Planungs- skizzen - Schaffung von Parkplätzen, - Großraumparkplatz Osthafen - Erneuerung Hafenplatz, Hafenstraße - Erneuerung von Erschließungs- 1. BA, Fischereipier, Wirtschaftshafen, anlagen, Freiflächen - in Vorbereitung: 2.BA Hafenstr., Holzerlandplatz, Werftstr., teilweise Eichgraben u. Trienseestr. - Neubau Wohnanlage betreutes - Neubau von Wohnanlagen, Wohnen (Fläche alte Fleischfabrik) - Bar am Osthafen (Fischereipier), - Jugendsport- u. Freizeitzentrum - Einrichtungen zur Saison- Westhafen, verlängerung, Ferienanlagen - B-Plan östlich des Wirtschaftshafens: Hotel und Ressort Barth, Planung vorhanden - Rückbau komplett u. geschossweise Nicht erfolgt BEREICH 2 - Modernisierung v. Gebäuden Im geringen Umfang erfolgt Barth Süd - Erneuerung v. Straßen u. Plätzen Nicht erfolgt - Neuordnung der Freiflächen Nicht erfolgt - Herstellung v. Sport- u. Spielanlagen Nicht erfolgt - Wiederherstellung eines Ortsteilzentrums (im Bereich der Nicht erfolgt alten Kaufhalle) - Sanierung / Modernisierung v. - Private Einzelmaßnahmen BEREICH 3 Gebäuden Übrige - Barthestraße v. Einmündung Stadtteile Trienseestraße bis Umgehungsstraße, - Sanierung/Erneuerung v. Sundische Straße, Busbahnhof (in Erschließungsanlagen Vorbereitung), Abwasser: Karl- Liebknecht-Straße, Teergang, Holzreiterwall - Arrondierung von Eigenheimgebieten - Ergänzungen der entsprechend vorhandener B-Pläne: Eigenheimbebauung Schützenhaus, Kemmacker, Divitzer Weg, Am Anger, Barthestraße, Teergang - Gestaltung Bleicher- u. Holzreiterwall Nicht erfolgt - 31 -
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