IMPULSE AUS POLEN DE - DIE BRANCHE DER PRODUKTION VON MEDIZINISCHER AUSRÜSTUNG. BEARBEITUNG - GIT VERLAG

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     ImPULSE aus POLEN

DIE BRANCHE DER PRODUKTION
VON MEDIZINISCHER AUSRÜSTUNG.
BEARBEITUNG
IMPULSE AUS POLEN DE - DIE BRANCHE DER PRODUKTION VON MEDIZINISCHER AUSRÜSTUNG. BEARBEITUNG - GIT VERLAG
ImPULSE aus POLEN

vorstellen. Dieser Beitrag entstand im Rahmen des Brancheneigenen Programms zur Förderung
der Branche für die medizinische Ausrüstung und Messapparatur für die Jahre 2012-2015.

        Anhand     von     Expertenanalysen      hat
                                                                Um die Entwicklung der polnischen
                                                        Hersteller der   medizinischen   Ausrüstung
                                                        und der Messapparatur zu fördern, hat das
wurden insbesondere die Branchen, die aus kleinen
                                                        dessen Ziel ist es, die individuellen Hersteller in
gerade sie verfügen über die größte Fähigkeit,
                                                        der weltweiten Vermarktung ihrer Produkte zu
                                                        unterstützen. Dies soll helfen, eine starke Marke der
                                                        polnischen Hersteller aus dieser Branche aufzubauen.
       Die     Branche    der  Herstellung   von
medizinischer Ausrüstung und Messapparatur gehört

                                                        oder an Matchmaking-Veranstaltungen (B2B). Diese
ihre zahlreichen Vorzüge und Entwicklungschancen.
                                                        sowie von einer Reihe von Fachschulungen zum
                                                        Thema Außenhandel unterstützt. Die geplanten

und personellen Ressourcen. All diese Faktoren          Märkten, überwiegend in Polen, Deutschland, in
tragen dazu bei, dass sich die Branche seit fast zwei   den USA, Russland, Brasilien und in den Vereinigten

weiter entwickelt: größer werden die Anzahl der

                 Fur weitere Informationen besuchen Sie folgende Internetseite:

                                                                    www.polskamedical.pl
IMPULSE AUS POLEN DE - DIE BRANCHE DER PRODUKTION VON MEDIZINISCHER AUSRÜSTUNG. BEARBEITUNG - GIT VERLAG
INHALTSVERZEICHNIS

    DAS WIRTSCHAFTLICHE UMFELD                                          1

    DIE GESCHICHTE DER HERSTELLUNG VON MEDIZINISCHER AUSRÜSTUNG         2-3

    DER INLÄNDISCHE MARKT DER MEDIZINAUSRÜSTUNG                         4-5

    DIE CHARAKTERISTIK DER HAUPTSEGMENTE DER BRANCHE                    6-8

    WAS ZEICHNET DIE POLNISCHEN HERSTELLER DER MEDIZINAUSRÜSTUNG AUS?   9 - 10

    POLNISCHE FIRMEN UND DER GLOBALE MARKT                              11 - 13

    PROJEKTE IM RAHMEN DES OPERATIONELLEN PROGRAMMS INNOVATIVE
    WIRTSCHAFT                                                          14 - 24

    STAATLICHE ORGANISATIONEN ZUR FÖRDERUNG DER ENTWICKLUNG VON
    INNOVATIONEN IM SEKTOR DER MEDIZINISCHEN AUSRÜSTUNG
    UND MESSAPPARATUR                                                   25

    INSTITUTIONEN DER WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG IM BEREICH DER HERSTELLUNG
    VON MEDIZINSCHER AUSSTATTUNG                                        26 - 29

    AUSLÄNDISCHE STAATLICHE STELLEN, ZUSTÄNDIG FÜR DIE
    HANDELSBEZIEHUNGEN ZWISCHEN AUSLÄNDISCHEN WIRTSCHAFTSEINHEITEN
    UND POLNISCHEN FIRMEN                                               29 - 33
IMPULSE AUS POLEN DE - DIE BRANCHE DER PRODUKTION VON MEDIZINISCHER AUSRÜSTUNG. BEARBEITUNG - GIT VERLAG
DAS WIRTSCHAFTLICHE UMFELD

      Bei der Vorstellung der polnischen Branche der medizinischen Ausrüstung erscheint es notwendig,
      das Umfeld ihrer Tätigkeit - die gesamte polnische Wirtschaft – zu zeigen. Mit Gewissheit kann man
      sagen, dass diese von Jahr zu Jahr konkurrenzfähiger wird und weltweit an Bedeutung gewinnt. Seit
      1995 stieg das Bruttoinlandsprodukt jährlich durchschnittlich um 4,8%. Polen erwies sich als
      widerstandsfähig gegen die äußeren Erschütterungen der Weltwirtschaftskrise. Zu verdanken ist es
      der großen Binnennachfrage, dem umfangreichen Sortimentsspektrum des polnischen Exports sowie
      der sicheren Bedingungen der gewerblichen Tätigkeit. Polen punktet mit einem niedrigen Risiko einer
      Finanzkrise (die Verschuldung im privaten Sektor liegt unterhalb 55,0% des BIP, während der
      Durchschnitt in der EU bei 80,0% BIP liegt). Der Wert der verkauften Produktion lag 2010 bei 986
      Milliarden PLN (ca. 295 Milliarden USD). Die Produktion (im Festpreis) war 2010 um 33,1% höher als
      im Jahr 2005.
      Aufgrund ihrer Wettbewerbsfähigkeit und anerkannter Qualität erfreuen sich die polnischen Produkte
      im Ausland einer großen Beliebtheit. In der Zeit vom Januar bis November 2011 lag der Wert des
      polnischen Exports bei 125 Milliarden Euro, was 113% des Wertes aus dem gleichen Zeitraum im
      Vorjahr ausmacht. Die größte Steigerungsdynamik weist der Export nach Deutschland, Frankreich,
      Großbritannien, Italien, Tschechien und Russland auf.

      Die dynamische Entwicklung der polnischen Wirtschaft wird mit den Mitteln der Europäischen Union
      unterstützt, deren voraussichtliche Höhe für die Jahre 2007-2015 67 Milliarden Euro beträgt. Mit
      diesen Mitteln soll die Wettbewerbsfähigkeit der polnischen Wirtschaft gesteigert werden – mithilfe
      der EU-Gelder werden neue Straßen, Flughäfen und Bahnlinien finanziert. Den polnischen Firmen
      stehen viele Möglichkeiten zu, an Kapital zu kommen. Das polnische Bankensystem erwies sich
      angesichts der Krise als eines der stabilsten in Europa. Außerdem gibt es eine Reihe von Kreditfonds,
      die günstige Kredite aus den staatlichen oder kommunalen Mitteln vergeben. Zurzeit verfügen über
      70 Institutionen über Kreditfonds, mit einem Kapital von über einer Milliarde PLN (ca. 300 Millionen
      USD), das von Jahr zu Jahr steigt.

    Das polnische Bankensystem erwies sich angesichts der Krise als eines der
    stabilsten in Europa. Außerdem gibt es eine Reihe von Kreditfonds, die günstige
    Kredite aus den staatlichen oder kommunalen Mitteln vergeben.

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IMPULSE AUS POLEN DE - DIE BRANCHE DER PRODUKTION VON MEDIZINISCHER AUSRÜSTUNG. BEARBEITUNG - GIT VERLAG
DIE GESCHICHTE DER HERSTELLUNG VON MEDIZINISCHER AUSRÜSTUNG

  Die Tradition der Herstellung von Medizingeräten in Polen reicht ins 19. Jahrhundert zurück. Trotz der
  komplizierten politischen Lage wurden schon damals auf dem Gebiet Polens Firmen gegründet, auf
  deren Traditionen die heutigen Hersteller der Medizingeräte aufbauen. Als das älteste
  quellengesicherte Beispiel gilt die bis heute in Warschau tätige Firma Farum, deren Wurzel bis ins Jahr
  1819 zurückreichen.
  Man muss hier allerdings anmerken, dass die wirklich bedeutende und dynamische Entwicklung der
  polnischen Produktion der Medizingeräte in den zwanziger und dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts
  stattgefunden hat, als die polnischen Ingenieure in Zusammenarbeit mit Ärzten eine der zu damaliger
  Zeit fortschrittlichsten Technologien zur Nutzung der Röntgenstrahlen geschaffen haben. So begann
  im Jahre 1934 in der Warschauer Fabrik der Röntgenlampen „Rurix” die Produktion der RTG-Lampen,
  die für die Diagnostik sowie für die Röntgentherapie geeignet waren. Zum Vorläufer der neuen
  Technologien wurde beispielsweise der in Lemberg und Warschau tätige Professor Bronisław Sabat,
  der bereits im Jahre 1911 eine Methode der Röntgenkymographie zur Aufzeichnung der Bewegungen
                                       1
  von inneren Organen entwickelt hat .
  Ein anderes spannendes Beispiel liefert die Geschichte der Firma Famed aus Żywiec, die bereits im
  Jahre 1921 mit der Produktion von Betten und Möbeln aus Stahl begonnen hat und in den
  kommenden Jahren zu einem der Marktführer in der Herstellung der Krankenhausausstattung
  geworden ist. Diese Firma war bis in die Anfangsjahre des 21. Jahrhunderts auf dem Markt präsent.
  Ihren Platz hat heute eine Reihe von Unternehmen angenommen, die intensiv an der Entwicklung
  moderner Technologien für den Krankenhausbedarf arbeiten.
  Die Nachkriegszeit (nach 1945) gilt als die Epoche der systematischen Entwicklung der medizinischen
  Technik in Polen. Die Produktion der Medizingeräte in der Zeit der sog. Planwirtschaft (1945-1989)
  verfügte über eine solide Stütze in Form von neuentstehenden Wissenschafts- und
  Forschungsinstitutionen, deren Ziel es war, die Branche durch die Entwicklung und Etablierung von
  innovativen Lösungen voranzutreiben. In dieser Zeit entstand u.a. das Institut für Biokybernetik und
  biomedizinische Technik der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Warschau sowie das Institut
  für medizinische Technik und Apparatur in Zabrze (Region Schlesien).
  Veranschaulicht wird die Aktivität der Branche für medizinische Ausrüstung in dieser Zeit durch
  Beispiele wie das als Autorenkonzept der Schlesischen Technischen Hochschule entwickelte
  künstliche Lungen-Herz, die dynamische Entwicklung der Hersteller der hochwertigen bioelektrischen
  Geräte wie z.B. der Versuchsabteilung "Techpan" des Instituts für Technische Grundlagenforschung der

Die Tradition der Herstellung von Medizingeräten in Polen reicht ins 19.
Jahrhundert zurück. Trotz der komplizierten politischen Lage wurden schon
damals auf dem Gebiet Polens Firmen gegründet, auf deren Traditionen die
heutigen Hersteller der Medizingeräte aufbauen. Als das älteste
quellengesicherte Beispiel gilt die bis heute in Warschau tätige Firma Farum,
deren Wurzel bis ins Jahr 1819 zurückreichen.

                                                                                                            2
DIE GESCHICHTE DER HERSTELLUNG VON MEDIZINISCHER AUSRÜSTUNG

       Polnischen Akademie der Wissenschaften, die am Ende der siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts die
       ersten polnischen Ultraschallgeräte entwickelt und produziert hat 2 oder der Produktionsstätte Unitra-
       Biazet aus Białystok, die Patientenmonitore, später auch Defibrillatoren herstellte, die auch bei
       westlichen Abnehmern Anerkennung fanden 3. Diese Tradition wird u.a. von der Firma Emtel aus
       Zabrze fortgeführt, dem Hersteller hochwertiger Patientenmonitore und Defibrillatoren.
       Über die benötigte Qualität und Sicherheit der Medizingeräte bewachte die gesamtpolnische
       Zertifizierungsstelle - das Zentrum für die Medizinische Technik (Centralny Ośrodek Techniki
       Medycznej) in Warschau. Eine große Anzahl an Institutionen, die im Bereich der Tests, Forschung und
       Wissenschaft tätig waren, ermöglichte eine vielschichtige Entwicklung des medizinischen
       Ingenieurwesens sowie die Produktion einer breiten Palette an Geräten, darunter Röntgengeräten,
       Patientenmonitoren,    Narkosegeräten,      einer    Reihe    von     bioelektronischen     Geräten
       (Patientenmonitore, Defibrillatoren, EKG-Geräte), vollständiger Ausstattung für Krankenhäuser,
       darunter medizinischer Möbel (Operationstische, Krankenbetten, Transportwägen, Einbaumöbel für
       Krankenhäuser und Laboratorien etc.), medizinischer Geräte und Instrumente (u.a. für den
       chirurgischen und zahnärztlichen Bedarf), OP-Lampen, sowie diverser Kleingeräte und Accessoires. In
       dieser Zeit wurde in Polen der Entwicklung der Branche der Medizingeräte ein besonderer Wert
       beigemessen. Dies hatte zufolge, dass Polen in den Jahren 1945-1989 zu einem der
       Hauptversorgungszentren für medizinischen Erzeugnisse für die Länder des sog. Ostblocks geworden
       ist.
       Charakteristisch für den polnischen Markt war außerdem ein über mehrere Jahrzehnte hinweg
       prosperierendes Netz aus Reparaturzentren, das zur Kaderschmiede für Spezialisten für die
       Bedienung und Service von Medizinausrüstung wurde. Diese Tradition trug dazu bei, das sich bis
       heute in Polen ein Markt aus unabhängigen Service-Dienstleistern, d.h. Firmen, die nicht als
       autorisierter Partner eines bestimmten Herstellers, Dienstleistungen oder Ersatzteile nach dessen
       Richtlinien anbieten, aufrechterhalten konnte. Aus diesem Grund gilt Polen heute als ein energisches
       und wettbewerbfähiges Zentrum für Dienstleistungen, die auf dem Markt der Servicedienstleistungen
       für Medizinausrüstung als Multivendor-Service bezeichnet werden.

3
DER INLÄNDISCHE MARKT DER MEDIZINAUSRÜSTUNG

  Im Jahr 2010 stieg der Marktwert der medizinischen Geräte in Polen um 5 % gegenüber dem
                                                                                                4
  Vorjahreswert und erreichte somit die Höhe von ca. 3,9 Milliarden PLN (ca. 1,2 Milliarden USD) . Nach
  Angaben des PMR Publications wird ab 2013 die Wachstumsdynamik des Marktwertes über 25%
  betragen. Aufrechterhalten soll sich diese Tendenz bis ins Jahr 2016, das als endgültiger Termin für
  die Anpassung des Gesundheitssektors an die europäischen Standards festgelegt wurde (für die
  medizinischen Ausrüstung sollen 7 Milliarden PLN – ca. 2,1 Milliarden USD ausgegeben werden). Die
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  Kumulierung der Investitionen soll in den Jahren 2015-2016 stattfinden .

  Die Gesamtausgaben für den Gesundheitsschutz, d.h. für die laufenden Ausgaben und Investitionen
  lagen im Jahr 2009 bei 99 Milliarden PLN und machten 7,4% des BIP aus (7,0% des BIP im Jahre 2008).
  Im Jahr 2010 gab es in Polen 836 Krankenhäuser. Obwohl auch dieses Jahr die Anzahl der privaten
  Krankenhäuser kontinuierlich stieg während die Anzahl der staatlichen Institutionen weiter sank,
  bilden weiterhin die staatlichen Krankenhäuser die entscheidende Mehrheit (65,8%). Die gesetzliche
  medizinische Versorge hat 2009 fast 6,6 Milliarden PLN (ca. 1, 9 Milliarden USD) für Investitionen
  ausgegeben, also 12% mehr als im Vorjahr. Um über 33% stiegen außerdem zwischen 2008 und 2009
  die Ausgaben für Forschung und Entwicklung – im Jahr 2009 lagen sie bei 965 Millionen PLN (ca. 289
  Millionen USD).
  In Polen wird ein dynamisches Wachstum des privaten Gesundheitssektors verzeichnet. Die
  umfangreichen technischen und Personalressourcen haben zur Entwicklung zahlreicher Netze von
  privaten Gesundheitszentren beigetragen. Es handelt sich bei ihnen um ambulante Zentren,
  multifunktionale Kliniken sowie Diagnostikzentren (Bilddiagnostik, biochemische und
  Labordiagnostik). Laut des Berichts des PMR Publications: der „Markt des privaten
  Gesundheitssektors Polen 2012” – lag der Marktwert der privaten medizinischen Versorge im Jahre
  2011 bei 30,8 Milliarden PLN (ca. 9,2 Milliarden USD), was eine Steigerung von 7% gegenüber Vorjahr
  bedeutet. Bis 2014 soll das Wachstum für diesen Markt ein Jahresdurchschnittstempo von 5 %
  beibehalten, wodurch sich der Marktwert im Jahre 2014 der Grenze von 36 Milliarden PLN (ca. 10,8
  Milliarden USD) annähern wird, was fast eine Verdoppelung im Vergleich zu 2005 bedeutet 6. Die
  Investitionsausgaben des privaten Gesundheitssektors lagen 2008 bei 1,5 Milliarden PLN (ca. 450
  Millionen USD), stiegen dann im Jahr 2009 auf die Höhe von 1,7 Milliarden PLN (ca. 510 Millionen
  USD). Die dynamische Entwicklung des privaten Sektors der medizinischen Dienstleistungen ist für die
  Hersteller der medizinischen Geräte die beste Gelegenheit, neue Kunden zu gewinnen, neue
  Produkte auf den Markt zu bringen sowie die technischen und Serviceressourcen für die Bedienung
  der angebotenen Geräte auszubauen.

In Polen wird ein dynamisches Wachstum des privaten Gesundheitssektors
verzeichnet. Die umfangreichen technischen und Personalressourcen haben zur
Entwicklung zahlreicher Netze von privaten Gesundheitszentren beigetragen. Es
handelt sich bei ihnen um ambulante Zentren, multifunktionale Kliniken sowie
Diagnostikzentren (Bilddiagnostik, biochemische und Labordiagnostik).

                                                                                                          4
DER INLÄNDISCHE MARKT DER MEDIZINAUSRÜSTUNG

      Mit der Steigerung der Quantität und der Qualität der privaten medizinischen Stellen wächst auch in
      Polen der Markt für die Gesundheitstouristik. Immer mehr ausländische Patienten entscheiden sich
      für eine Behandlung in den polnischen Kliniken, die über Qualitätszertifikate verfügen und
      systematisch von zuständigen Kontrollstellen überprüft werden. Der Polnischen Gesellschaft für die
      Medizinische Touristik (PSTM) zufolge dürfte der Wert der Branche für die medizinische Touristik im
      Jahre 2011 sogar die Grenze von 800 Millionen PLN (ca. 240 Millionen USD) erreicht haben und
      wurde von 300 Tausend Patienten in Anspruch genommen. Die Wachstumsprognosen des polnischen
      Marktes, der medizinische Dienstleistungen für ausländische Patienten anbietet, werden auf ca. 12 –
      15 % jährlich geschätzt. Attraktiv für die ausländischen Besucher sind hauptsächlich die Preise,
      deutlich niedriger als in Westeuropa, wie auch die Qualität der Leistungen. Dem Bericht des
      Forschungsunternehmens TechSciResearch zufolge soll das dynamische Wachstum des Marktes für
      die medizinische Touristik in Polen auch an der kurzen Wartezeit auf die Behandlungen liegen.
      Als relevant für das Wachstum des Marktes für die Medizinausrüstung in Polen gelten auch die
      demographischen und sozialen Wandel. Von Jahr zu Jahr werden die polnischen Bürger
      wohlhabender. Das Bruttoinlandprodukt ist innerhalb der letzten 20 Jahre fast um das 3-fache
      gestiegen und die Wirtschaft rückte weltweit auf den 20. Platz. Die Polen legen immer mehr Wert auf
      die Gesundheit und auf den gesunden Lebenswandel. Eine ebenso wichtige soziale Veränderung liegt
      in der Tatsache, dass die Bevölkerung Polens, die bis vor Kurzem im Vergleich zu den übrigen
      Bewohnern Europas relativ jung war, schnell altert. Schätzungsweise wird in Polen der Anteil an
      Personen im Alter von 65 Jahren und älter im Verhältnis zu Personen zwischen 15-65 Jahren im Jahre
      2050 die Grenze von 40% überschreiten und somit zu den höchsten in Europa zählen. Die veränderte
      Erkrankungsstruktur der alternden Bevölkerung wird zum vermehrten Bedarf an hochwertigen
      medizinischen Behandlung, Rehabilitation und Langzeitpflege führen, wie auch die Qualität und die
      Struktur der angebotenen medizinischen Leistungen entscheidend prägen.

5
DIE CHARAKTERISTIK DER HAUPTSEGMENTE DER BRANCHE

       Der Markt der Medizinausrüstung entwickelt sich zurzeit dynamisch und vielseitig. Dank seiner
       breitgefächerten Produktpalette bleibt er gegen temporäre Konjunkturschwankungen resistent. Seit
       1995 steigt in Polen kontinuierlich die Zahl der Medizingerätehersteller. Dies liegt sowohl an dem
       kontinuierlichen Wachstum des inländischen Marktes als auch an der immer effektiveren Expansion
       der polnischen Firmen in ausländische Märkte.
       Zeichnung 1. Anzahl der Medizingerätehersteller in Polen in den Jahren 2003-2011

8500
                                                                                                    7895        7929
8000
                                                                                          7579
7500
7000
6500
                                                                            6116
6000                                                            5839
                                         5681        5703
                             5407
5500             5138
5000
                 2003        2004        2005        2006       2007        2008          2009      2010        2011

                                                                                   Quelle: Daten des Zentralen Amtes für Statistik

       Zu den wichtigsten Exportprodukten der polnischen Medizingerätehersteller zählen: die
       bioelektronische Apparatur, Ausstattung der Operationssäle, Rehabilitationssausrüstung, Möbel für
       medizinische Räume, chirurgische Instrumente sowie Geräte, die mit Technologie der medizinischen
       Bildgebung arbeiten.
       Zu den am besten entwickelten Zweigen der Branche gehört die Produktion der bioelektronischen
       Apparatur, die u.a. bei der Überwachung der Lebensfunktionen verwendet wird (Patientenmonitore,
       Defibrillatoren mit Überwachungs- und Datenvermittlungsfunktion, EKG-Geräte, Holter-
       Registriergeräte, Spirometer etc.). Die Überwachungsgeräte werden auch in Form von
       Netzwerksystemen angeboten. Auf diese Weise können die Geräte im integrierten System der
       Zentralüberwachung miteinander kommunizieren, was die Übermittlung und Sichtung der Daten
       sowie die Zusammenarbeit mit dem Managementsystem der klinischen Information ermöglicht.
       Patientenmonitore, als Modulsysteme auf Basis von Bauelementen und Zubehör bekannter Hersteller
       gebaut, lassen sich entsprechend den tatsächlichen Bedürfnissen und Möglichkeiten des Nutzers
       konfigurieren und erlauben somit die optimale Zusammenstellung ihrer diagnostischen Funktionen.
       Zum Bestandteil dieser Lösungen gehören außerdem telemedizinische Systeme, die sowohl die

  Zu den am besten entwickelten Zweigen der Branche gehört die Produktion der
  bioelektronischen Apparatur, die u.a. bei der Überwachung der
  Lebensfunktionen verwendet wird (Patientenmonitore, Defibrillatoren mit
  Überwachungs-       und    Datenvermittlungsfunktion, EKG-Geräte,    Holter-
  Registriergeräte, Spirometer etc.).

                                                                                                                                     6
DIE CHARAKTERISTIK DER HAUPTSEGMENTE DER BRANCHE

      direkte Überwachung des Zustands des Patienten, die Übermittlung seiner Daten als auch den Zugriff
      auf die Daten auf dem Monitor oder auf einem anderen Speichermedium mithilfe eines Standard-
      Internetbrowsers (für Nutzer mit Zugriffsrechten) erlauben.
      Darüber hinaus gelten die polnischen Firmen als geschätzte Hersteller der Ausstattung für
      Operationssäle und für postoperative Pflege (u.a. Operationslampen, elektrochirurgische Systeme,
      Infusionspumpen, Krankenbetten und anderes Mobiliar für den Krankenhausbereich). Im Bereich der
      Operationslampen findet man im Angebot der polnischen Hersteller sowohl traditionelle Lösungen
      (Lampen mit Halogenleuchten), als auch moderne Geräte, die das Operationsfeld mithilfe der
      Technologie der LED-Dioden ausleuchten, ausgestattet mit Systemen der audiovisuellen
      Kommunikation sowie der Möglichkeit der digitalen Registrierung, Datenübermittlung und
      Bildbearbeitung. Die in Polen hergestellten elektrochirurgischen Systeme bieten sowohl die
      Möglichkeiten der klassischen Schnitt- und Koagulationstechnik, als auch der sicheren Schließung der
      Gefäße und der Arbeit unter Argonschutz.
       Eine andere Gruppe der polnischen Hersteller spezialisiert sich auf komplexe Dienstleistungen im
       Bereich der Ausstattung von Operationssälen, von Wand- und Deckenverkleidung mit
       Wunschmaterial (z.B. Stahlprofile), bis hin zur Lieferung und Inbetriebnahme aller dort benötigten
      Geräte. Der gut entwickelte Markt der Hersteller von medizinischen Möbeln bietet außerdem
      Lösungen zur Planung und Installation von professioneller Einrichtung, z.B. für Sektionssäle,
      Laboratorien oder andere Klinikbereiche. Neben Geräten zum direkten Kontakt mit dem
      menschlichen Körper verfügen die polnischen Hersteller über eine umfangreiche Palette an Lösungen
      zur Planung und zur komplexen Umsetzung von Infrastrukturelementen für Krankenhausgebäude wie
      z.B. der Bau der Installation für medizinische Gase (von Behältern, über Rohrleitungen, bis hin zu
      Versorgungssäulen im Bereich der Operationssäle oder Intensivstationen). Dank ihrer großen
      Flexibilität bearbeiten die Hersteller neben den im Katalog angebotenen Standardlösungen auch
      individuelle Projekte zur Organisation der für die Funktionalität der medizinischen Apparatur
      benötigten Versorgungsmedien. Ähnliche komplexe Lösungen bietet man für die Bereiche der
      Klimaanlagen und der zentralen Sterilisationsanlagen – sowohl im Bezug auf die Sterilisationsgeräte
      als auch auf die vollständigen technologischen Systeme, die aus der Einrichtung und Möbeln aus
      rostfreiem Stahl oder anderen für diese Bereiche zugelassenen Materialien bestehen.
      Das Problem der alternden Bevölkerung wurde sehr schnell registriert und durch dynamische
      Entwicklung von Firmen, die Rehabilitationsgeräte herstellen (insbesondere Geräte zur Magneto-,
      Laser- und Elektrotherapie sowie zur Kryochirurgie und Kryostimulation), behoben. Eine große Vielfalt

      Eine andere Gruppe der polnischen Hersteller spezialisiert sich auf komplexe
      Dienstleistungen im Bereich der Ausstattung von Operationssälen, von Wand-
      und Deckenverkleidung mit Wunschmaterial (z.B. Stahlprofile), bis hin zur
      Lieferung und Inbetriebnahme aller dort benötigten Geräte.

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DIE CHARAKTERISTIK DER HAUPTSEGMENTE DER BRANCHE

von Herstellern in diesem Segment bietet eine Auswahl zwischen Geräten mit unterschiedlicher
Funktionalität, die an die wirklichen Bedürfnisse des Benutzers vorzüglich angepasst sind. Probleme
der Pflege und des Gesundheitsschutzes werden von einer Reihe von Herstellern gelöst, die
Ausrüstung zur Rehabilitation und zur Konditionssteigerung anbieten. Die invasiven Methoden zur
Korrektur des Bewegungsapparates werden wiederum mithilfe von den in Polen hergestellten,
hochwertigen Geräten zur Stabilisierung, Verlängerung von Armen und Beinen sowie zur Korrektur
anderer Behinderungen oder Verletzungen, bei denen Implantationsmaterialien verwendet werden,
durchgeführt.
Die Tradition und Erfahrung der polnischen Produzenten der chirurgischen Instrumente entwickeln
sich weiter durch die Verwendung von zertifizierten, für diese Zwecke geeigneten Materialien. Zum
Standard wird dabei die Analyse der bei der Herstellung verwendeten Materialien hinsichtlich ihrer
physisch-chemischen Zusammensetzung. Hersteller dieser Instrumente bieten den Garantie- und
Nachgarantieservice in Form von komplexen Reparaturen der Werkzeuge und Instrumente wie auch
den Austausch der Ersatzteile und die vollständige Behandlung der Oberfläche.
Als Beispiel für das große Engagement der polnischen Medizinindustrie in den Spitzentechnologien
gelten die in ganz Polen entstehenden Fabriken zur Herstellung von Radionukliden, die u.a. bei
Untersuchungen im Bereich der PET/CT – Technologie sowie bei anderen Bereichen der
Nuklearmedizin verwendet werden. Den Beitrag der polnischen Hersteller zu den
Spitzentechnologien der medizinischen Bildgebung veranschaulichen etwa:
    Die Produktion von Digitalgeräten für die Steuerung des Operationssaals, mit Zugriffsfunktion auf
    Bild- und Filmmaterial, das in Systemen PACS/RIS archiviert wird;
    Die Produktion von Software zur Verwaltung von diagnostischen Bildern und Patientendaten;
    Geräte zur Unterstützung der Analyse und Beschreibung von diagnostischen Bildern (z.B. analoge
    und digitale Negatoskope).
Insbesondere bei digitalen (elektronischen) Negatoskopen handelt es sich um hybride,
multifunktionale Geräte, die einen komplexen Umgang mit Patientendaten ermöglichen. Die
neuesten Kommunikationsstandards wie DICOM 3.0. oder HL7 erlauben ihren eine optimale Nutzung
von Informationen und Untersuchungsergebnissen jedes Patienten. Die auf diese Weise integrierten
chirurgischen Multimediasysteme ermöglichen die Herstellung von Operationsberichten,
Fernsteuerung vieler Geräte sowie Anpassung des Arbeitssystems an die Bedürfnisse oder
Gewohnheiten jedes Benutzers.

Die Tradition und Erfahrung der polnischen Produzenten der chirurgischen
Instrumente entwickeln sich weiter durch die Verwendung von zertifizierten, für
diese Zwecke geeigneten Materialien. Zum Standard wird dabei die Analyse der
bei der Herstellung verwendeten Materialien hinsichtlich ihrer physisch-
chemischen Zusammensetzung.

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WAS ZEICHNET DIE POLNISCHEN HERSTELLER DER MEDIZINAUSRÜSTUNG AUS?

    DIE HOHE QUALITÄT                        Mit dem Eintritt in die Europäische Union hat Polen die
           europäischen Standards zur Produktion der Medizinausrüstung anerkannt. Die polnischen Firmen
           sind verpflichtet, sich an die Normen und Gesetze des europäischen Rechtes zu halten. Alle Produkte
           müssen über Qualitätszertifikate der EU verfügen. Als der wichtigste rechtliche Beschluss in diesem
           Bereich gilt dabei das Gesetz über die medizinischen Produkte, in dem u.a. die Problematik der
           Markteinführung sowie der Gebrauch der medizinischen Apparatur mit besonderer Berücksichtigung
           der Sicherheit des Patienten und der Haftung des Gerätebenutzers geregelt sind. Die hohen Normen,
           die von den polnischen Herstellern angewendet werden, erleichtern später den Erwerb von
           Zertifikaten, die für die Zulassung an den außereuropäischen Märkten benötigt werden -
           insbesondere an den russischen und amerikanischen Märkten.
    DER GÜNSTIGE GEBRAUCH                     Die Herstellung der polnischen Produkte kennzeichnet eine
           außergewöhnliche Sorgfalt und dadurch eine äußerst niedrige Fehlerquote. Die lange Gebrauchszeit,
           die niedrigen Preise der austauschbaren Elemente und Verschleißteile trägen zur
           Wettbewerbsfähigkeit der polnischen Medizinausrüstung bei. Um die Herstellungs- und
           Nutzungskosten zu senken, wird bei einem großen Teil der Geräte die Hybridisierung angewendet,
           d.h. sie werden nicht nur für eine Funktion eingesetzt, sondern lassen sich nach aktuellem Bedürfnis
           des Nutzers für unterschiedliche Nutzungsarten verwenden (als Beispiel gelten hier die
           multifunktionalen Defibrillatoren, die neben der Standardnutzung auch als Geräte zur Überwachung
           der Lebensfunktionen verwendet werden können oder elektronische Negatoskope, die neben der
           Betrachtungsfunktion für diagnostische Bilder als Informationsplattform über viele andere
           Patientendaten dienen können).
DIE UNIVERSALITÄT                         Die entscheidende Mehrheit der Geräte ermöglicht einen
           uneingeschränkten Zugriff auf das Zubehör. Man hat dabei die Möglichkeit, Füllmaterial und
           Ersatzteile unterschiedlicher Hersteller zu benutzen. Auf diese Weise ist der Nutzer nicht auf den
           Hersteller als Lieferanten angewiesen, sondern kann auf günstigere Angebote anderer Lieferanten
           zurückgreifen.
DIE FLEXIBILITÄT                            Die polnischen Firmen bearbeiten jede Bestellung individuell. In
           vielen Fällen gibt es die Möglichkeit, das Gerät entsprechend der konkreten Bestellung des Kunden
           anzufertigen und zu konfigurieren, um den speziellen Anforderungen des Nutzers oder der jeweiligen
           Gesetzlage gerecht zu werden. Diese Offenheit gegenüber den Kundenbedürfnissen gilt als eine
           zusätzliche Garantie, dass der Kunde nicht nur beim Kauf, sondern auch während der Inbetriebnahme
           und der gesamten Laufzeit des Gerätes als Partner behandelt wird. Die polnischen Hersteller bieten
           eine Reihe von Installationen, die als Musterbeispiele der in der Praxis anwendbaren Lösungen
           dienen. Sie werden auch als Referenz- und Schulungszentren benutzt, in denen Interessenten oder
           Käufer an den Schulungen teilnehmen oder Informationen über die Nutzungsart und Wirksamkeit der
           Produkte sammeln können.
DER BENUTZERFREUNDLICHE SERVICE                                   Dass das Kundeninteresse im Vordergrund
           steht, zeigt sich insbesondere in dem umfangreichen Angebot an Schulungen, nicht nur zur Nutzung
           der medizinischen Ausrüstung sondern auch im Bezug auf deren Service wie z.B. die Überlassung des
           Großteils der technischen Dokumentation, die zur Herstellung von Gerätediagnosen verwendet
           werden kann oder die Durchführung von einfachen Servicetätigkeiten durch das geschulte Personal.
           Die polnischen Herstellerfirmen verzichten meistens auf die Verschließung des Servicezugangs mittels
           Servicecodes, die den Zugang zu Servicetätigkeiten für andere Personen als der Hersteller selbst
           erschweren. Dies ermöglicht in der Nachgarantiezeit eine freie Wahl zwischen verschiedenen
           Anbietern von Reparatur- und Serviceleistungen. Die Geräte lassen sich somit schneller reparieren,
           was besonders wichtig ist, wenn sich in der Nähe kein autorisierter Servicedienstleister befindet.

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WAS ZEICHNET DIE POLNISCHEN HERSTELLER DER MEDIZINAUSRÜSTUNG AUS?

MENSCHLICHES KAPITAL                         Als natürliche Personalressourcen für Institutionen, Firmen
       und Krankenhäuser dienen Hochschulen mit umfangreichem Angebot an Fachrichtungen des
       Ingenieurwesens aus dem medizinischen Umfeld wie z.B. Biomechanik, biomedizinische Technik,
       Medizintechnik, Technik der Biomaterialien etc. In Polen gibt es 11 medizinische Hochschulen (dabei
       u.a. das Collegium Medicum der Jagiellonenuniversität in Krakau, im 14. Jahrhundert gegründet), 16
       Forschungsinstitute, die direkt dem Gesundheitsministerium unterstehen (u.a. das Onkologische
       Institut - das Maria-Skłodowska-Curie-Institut, das Mutter-und-Kind-Institut), 20 Schulungszentren,
       die in 32 Studiengängen Spezialisten auf dem Gebiet der Konstruktion neuer medizinischer Geräte
       ausbilden. Absolventen dieser Fachrichtungen verfügen über Qualifikationen u.a. in der Entwicklung
       der medizinischen Apparatur, der schnellen Aneignung von Prozeduren zu ihrer Inbetriebnahme
       sowie im Management (Verkauf der Produkte und Dienstleistungen). Eine Reihe von Hochschulen
       bietet nicht nur technische Studiengänge sondern auch Fachrichtungen im Bereich der Wirtschaft
       und Administration im Zusammenhang mit der Verwaltung der Produktionsprozesse und der Logistik
       der medizinischen Ausrüstung.
DIE INNOVATION                        Viele polnische innovative Lösungen werden auf internationalen
       Wettbewerben und Messen entdeckt und anerkannt. Als Beispiel für die Anerkennung der polnischen
       Produkte gilt u.a. CardiAccel ANP – 701 – ein Speiseröhre-Kardiostimulationsgerät, der mit der
       Goldmedaille mit Auszeichnung sowie mit dem Grand Prix du Jury INNOVA 2010 auf der
       internationalen Ausstellung für Innovationen, Forschung und neue Technologien Brussels Innova
       2010 ausgezeichnet wurde. Als eine spannende Erfindung gilt außerdem die Robin Heart Vision – die
       mechatronischen chirurgischen Instrumente zur Steuerung des Laparoskops.
INTERDISZIPLINARITÄT                          Die polnischen Hersteller sowie andere Firmen und
       Institutionen aus dem Umfeld der Branche (u.a. Institutionen der Wirtschaftsförderung,
       wissenschaftliche und Forschungseinheiten) sind stets an der Zusammenarbeit interessiert.
       Erkennbar ist sie in der Entstehung diverser Konsortien, Cluster oder Plattformen zum Austausch von
       Informationen. Als Beispiel für diese Art von Zusammenarbeit gelten das Zentrum für
       Spitzentechnologien (Centrum Zaawansowanych Technologii) „BioTechMed”, Polnische Plattform für
       die Technologie der Innovativen Medizin (Polska Platforma Technologii Innowacyjnej Medycyny)
       sowie das Konsortium Biocentrum Ochota der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Die
       Konkordanz der Forschung überwacht außerdem das Nationale Zentrum für Forschung und
       Entwicklung (Narodowe Centrum Badań i Rozwoju), mit dem Ziel, die Zusammenarbeit zwischen der
       polnischen freien Wirtschaft und den Wissenschaftlern zu stärken sowie die Kommerzialisierung der
       Forschungsergebnisse zu intensivieren.
TECHNOLOGISCHE RESSOURCEN                                Die polnischen Hersteller und Forschungszentren
      haben Zugang zu den modernsten Forschung- und Produktionsgeräten. Sie ermöglichen ihnen die
      Entwicklung von weltweit innovativen Lösungen. Die Finanzierung von neuen Forschungsgeräten wird
      durch spezielle staatliche und europäische Programme zur Förderung der Innovativität und
      Wettbewerbsfähigkeit der polnischen Unternehmen ermöglicht. Darüber hinaus entstehen auf dem
      Gebiet Polens zahlreiche Industrie- und Technologieparks, welche zur Diffusion des Wissens und der
      Technologie unter den dort tätigen Firmen und Institutionen beitragen. Heute gibt es 36 Parks,
      weitere 28 sind geplant. Als Beispiel für einen Technologiepark aus dem Bereich der Branche für
      medizinische Ausrüstung gilt der Medizinische Park für Wissenschaft und Technologie in Breslau. Sein
      Ziel ist die Kumulation der Aktivitäten auf dem Gebiet der modernen ITC-Technologien im
      Gesundheitssektor sowie der telemedizinischen Systeme zur Unterstützung der Krankenpflege.
NIEDRIGE PREISE                           Aller oben genannten Vorteile bewusst, sind die polnischen
      Hersteller der medizinischen Ausrüstung in der Lage, ihren Kunden die Ware von höchster Qualität
      zum relativ niedrigen Preis anbieten.

                                                                                                             10
POLNISCHE FIRMEN UND DER GLOBALE MARKT

           Für die rasche Entwicklung der polnischen Branche für medizinische Ausrüstung spricht die
           Steigerung ihres Exportwerts innerhalb der letzten 20 Jahre. 1992 lag er bei 18,6 Millionen USD und
           erreichte im Jahre 2011 die Höhe von 524,2 Millionen USD.
                                                                                                                                                       7
           Zeichnung 2. Der Exportwert der polnischen medizinischen Instrumente in den Jahren 1992 -2011 (In Millionen USD)
     600
     500
     400
     300
     200
     100
     0
                  1992

                         1993

                                1994

                                       1995

                                              1996
                                                     1997

                                                            1998

                                                                   1999

                                                                          2000

                                                                                 2001

                                                                                        2002

                                                                                               2003

                                                                                                      2004

                                                                                                                    2006

                                                                                                                           2007

                                                                                                                                  2008
                                                                                                                                         2009

                                                                                                                                                2010
                                                                                                                                                       2011
                                                                                                             2005
                                                                                                                             Quelle: Daten UN Comtrade

           Die höchste Steigerung des Exportwerts erfolgte nach 2004, also nach dem Eintritt Polens in die
           Europäische Union, als andere Mitgliedsstaaten der EU zu Hauptabnehmern der polnischen Produkte
           wurden. Der größte Abnehmer ist Deutschland, das die polnische medizinische Ausrüstung für 218,8
           Millionen Dollar jährlich importiert. Frankreich und Großbritannien beziehen jährlich polnische
           Medizinprodukte im Gesamtwert von 84,4 Millionen Dollar. 8% des polnischen Exports wiederum
           erreicht den anspruchsvollen amerikanischen Markt.
                                                                                                 8
           Zeichnung 3. Abnehmer der polnischen Medizininstrumente im Jahr 2011

                                                              18% ANDERE
                                       1% CHINA
                                1% UKRAINE
                     1% ITALIEN                                                                                     42% DEUTSCHLAND

                                3% RUSSLAND
                          3% BELGIEN
           3% NIEDERLANDE
                       4% DÄNEMARKT

                           6% GROßBRITANNIEN
                                                                                                10% FRANKREICH
                                                                   8% USA                                                    Quelle: Daten UN Comtrade

         Der größte Abnehmer ist Deutschland, das die polnische medizinische
         Ausrüstung für 218,8 Millionen Dollar jährlich importiert.

11
POLNISCHE FIRMEN UND DER GLOBALE MARKT

Ebenso bemerkenswert sind die Daten zur Exporthöhe in den benachbarten und verbundenen
Branchen. Sowohl im Segment der optischen Produkte als auch der Messgeräte ist der Exportwert
deutlich gestiegen. Im Falle der optischen Produkte stieg der Exportwert von 1,3 Millionen USD im
Jahr 1992 auf 22,1 Millionen USD im Jahr 2011. Eine noch größere Wertsteigerung wird im Sektor der
Messapparatur sichtbar – im Jahr 1992 lag er bei 35,5 Millionen USD, um 2011 auf die Höhe von
730,5 Millionen Dollar zu steigen.

                                                                                                                                      9
Zeichnung 4. Der Exportwert der polnischen optischen Produkte in den Jahren 1992 -2011 (in Millionen USD)

                                                                                                                                                        30
                                                                                                                                                        25
                                                                                                                                                        20
                                                                                                                                                        15
                                                                                                                                                        10
                                                                                                                                                        5
                                                                                                                                                        0

                                                                                                         2006

                                                                                                                2007

                                                                                                                       2008
                                                                                                                               2009

                                                                                                                                          2010
                                                                                                                                                 2011
       1992

              1993

                     1994

                            1995

                                   1996
                                          1997

                                                 1998

                                                        1999

                                                               2000

                                                                      2001

                                                                             2002

                                                                                    2003

                                                                                           2004

                                                                                                  2005

                                                                                                                  Quelle: Daten UN Comtrade

                                                                                                                              10
Zeichnung 5. Der Exportwert der polnischen Messapparatur in den Jahren 1992-2011 (in Millionen USD)

                                                                                                                                                        800
                                                                                                                                                        700
                                                                                                                                                        600
                                                                                                                                                        500
                                                                                                                                                        400
                                                                                                                                                        300
                                                                                                                                                        200
                                                                                                                                                        100
                                                                                                                                                        0
                                                                                                         2006

                                                                                                                2007

                                                                                                                       2008
                                                                                                                               2009

                                                                                                                                          2010
                                                                                                                                                 2011
       1992

              1993

                     1994

                            1995

                                   1996
                                          1997

                                                 1998

                                                        1999

                                                               2000

                                                                      2001

                                                                             2002

                                                                                    2003

                                                                                           2004

                                                                                                  2005

                                                                                                                  Quelle: Daten UN Comtrade

Polens Eintritt in die Europäische Union erzwang einen Prozess von schnellen Gesetzesänderungen,
die auch die Gebrauchsproblematik von medizinischen Geräten regeln. Die in Polen und seinen
Nachbarländern hervorgetretenen sozial-politischen Wandel blieben nicht ohne Einfluss auf die

                                                                                                                                                              12
POLNISCHE FIRMEN UND DER GLOBALE MARKT

       Änderung der Absatzmärkte. Die polnischen Hersteller nehmen aktiv an den weltweit größten
       Messen der medizinischen Ausstattung (Düsseldorf, Sao Paulo, Dubai) teil und richten ihr Angebot
       praktisch an jeden Kontrahenten, der ein Interesse an ihren Produkten äußert. Auch in Polen findet
       eine renommierte Messe der medizinischen Ausstattung statt, die SALMED (Internationale Messe für
       medizinische Geräte und Ausstattung) in Posen, die sich seit Jahren als Treffpunkt für Händler und
       Hersteller der medizinischen Ausstattung etabliert hat.
       Neben Herstellern der medizinischen Ausstattung verfügen auch Firmen, die sich auf Produktion von
       Bauelementen (insbesondere elektronischen Elementen wie Gerätetreiber, Datenschreiber etc)
       spezialisieren, über ein spannendes Angebot, das insbesondere für große Konzerne von Interesse sein
       kann. Diese Firmen können sich leicht einer breiten Auftragspalette aus dem Bereich der Produktion
       und des Services der Bauelemente für die medizinische Apparatur anpassen. Als Beispiel für das
       Engagement in der polnischen Medizinindustrie lassen sich die Aktivitäten folgender Firmen
       heranziehen:
           Canon (Übernahme der Anteile der Firma Optopol, eines Herstellers der optischen Apparatur);
           Aesculap (langjährige Beteiligung an der Firma Chifa, die u.a. medizinische Werkzeuge und
           Instrumente sowie kardiologische Ausrüstung produziert, sowie an der Fachklinik für Orthopädie
           und Rehabilitation Ortopedicum in Krakau);
           Stiegelmayer (Übernahme und Investition in die Firma Stolter, die u.a. medizinische Möbel,
           Krankenbetten oder anderes Mobiliar für die Ausstattung von Krankenhäusern herstellt).
       Diese Beispiele veranschaulichen die Entwicklungsmöglichkeiten der in Polen niedergelassenen
       Firmen. Aufgrund der langjährigen Erfahrung und Bekanntheit der Marke sind sie in der Lage, den
       lokalen Markt weiterhin zu versorgen sowie hochwertige Produkte im Auftrag und unter dem Namen
       von Investoren oder neuen Eigentümern herzustellen. Die ausgeglichene Zusammenarbeit ermöglicht
       ihnen auf diese Weise die Modernisierung der traditionellen Produktion sowie den Anschluss neuer
       Absatzmärkte mithilfe der investierenden Konzerne, den Investoren wiederum eröffnete sie den Weg
       auf den polnischen Markt und gab somit die Möglichkeit zur einfacheren Produktion und Logistik der
       eigenen Erzeugnisse.
       Immer mehr polnische Firmen wollen sich nicht nur auf die Rolle der Teilhaber und Sublieferanten
       ausländischer Unternehmen beschränken. Jedes Jahr werden sie der eigenen Vorzüge bewusster und
       lernen, diese auf dem globalen Markt einzusetzen. Sie beschränken sich nicht nur auf den
       inländischen oder europäischen Markt sondern werden immer öfter zu erfolgreichen Mitspielern auf
       der globalen Ebene.

     Auch in Polen findet eine renommierte Messe der medizinischen Ausstattung
     statt, die SALMED (Internationale Messe für medizinische Geräte und
     Ausstattung) in Posen, die sich seit Jahren als Treffpunkt für Händler und
     Hersteller der medizinischen Ausstattung etabliert hat.

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PROJEKTE IM RAHMEN DES OPERATIONELLEN PROGRAMMS INNOVATIVE
                                                                                   WIRTSCHAFT

Das Operationelle Programm Innovative Wirtschaft hat die Förderung der breit konzipierten
Innovativität zum Ziel. Es soll die Firmen dazu anleiten, Forschungs- und Entwicklungsarbeit zu
betreiben, die Lösungen vom wissenschaftlichen in den wirtschaftlichen Sektor bzw. zwischen den
einzelnen Unternehmen zu transferieren, Einkäufe zu betätigen sowie Forschungs- und
Entwicklungsergebnisse umzusetzen.
Das Programm wird landesweit durchgeführt, aus den Mitteln der EU mitfinanziert und im Rahmen
des Nationalen Strategischen Rahmenplans (NSRO) für die Jahre 2007–2013 ausgearbeitet, Es richtet
sich vor allem an Firmen, die an der Durchführung innovativer Projekte im Bereich der Forschung,
Entwicklung und neuer Technologien sowie Investitionen mit großer wirtschaftlicher Bedeutung oder
an der Einführung und Anwendung von Informations- und Vermittlungstechnologien interessiert sind.
In den Jahren 2007-2013 erhalten im Rahmen des Programms Unternehmer, Institutionen zur
Wirtschaftsförderung, Forschungs- und Wissenschaftseinheiten sowie Institutionen der öffentlichen
Verwaltung eine Unterstützung in Höhe von 10,2 Milliarden Euro für die Durchführung von
unterschiedlichen Projekten, die zum Ziel haben, die polnische Wirtschaft und polnische Firmen
innovativer zu gestalten. 8,7 Milliarden Euro davon stammen aus den Mitteln des Europäischen Fonds
für die Regionale Entwicklung (EFRR), die restlichen 1,5 Milliarden Euro aus der Staatskasse.
Das Programm unterstützt Aktivitäten im Bereich der Innovativität von Produkten, Prozessen,
Marketing und Organisation, die direkt oder indirekt zur Entstehung und Entwicklung von innovativen
Unternehmen beitragen.

                                                                                                      14
PROJEKTE IM RAHMEN DES OPERATIONELLEN PROGRAMMS INNOVATIVE
 WIRTSCHAFT

        Projektnahme: Gruppe von therapeutischen Mini-Kardiostimulationsgeräten zur ferngesteuerten
        Überwachung des Therapieverlaufs
        Hersteller: Institut für medizinische Technik und Apparatur ITAM (Instytut Techniki i Aparatury
        Medycznej ITAM)

        Der Projektwert: 1 864 140 PLN (ca. 543 Tausend USD)

        Finanzierungshöhe: 1 584 519 PLN (ca. 475 Tausend USD)

        Im Rahmen des Projekts werden Forschungs- und Entwicklungsarbeiten durchgeführt, mit dem Ziel,
        eine Gruppe von temporären therapeutischen Kardiostimulationsgeräten zu entwickeln. Die Geräte
        der Gruppe sollen unterschiedliches technisches und funktionales Niveau repräsentieren. Diese
        Lösung soll die Erwartungen der zukünftigen Nutzer mit unterschiedlichen Bedürfnissen hinsichtlich
        der Funktionalität und des Preises erfüllen.
        In allen Geräten ist die Verwendung eines farbigen Schwachstrom-Bildschirms neuer Generation (vom
        Typus AMOLED) vorgesehen, der die Wahl des Arbeitsmodus und die Skalierung der Parameterwerte
        ermöglicht. Alle Geräte verfügen über die Arbeitsmodi VVI, VOO, AAI, AOO sowie über die
        Schnellstimulation (nach der Wahl der Stimulation der Vorkammer). Möglich wird außerdem die
        Durchführung von Grundmessungen während der Implantation des Herzschrittmachers, d.h. der
        Impedanz der Elektroden, der Amplitude der R-Zacke oder P sowie der Stimulationsschwellen für
        verschiedene Impulsbreiten.
        Die Grundversion des geplanten Gerätes wird vielseitiger sein, als das momentan produzierte
        Kardiostimulationsgerät MIP-801, das zur Grundausstattung der meisten medizinischen Zentren
        Polens gehört. Die fortgeschrittene Version soll zusätzlich über einen Pfad zur Signalverarbeitung
        EGM (ElectroGraM) verfügen, das von einer ins Herz eingeführten oder schon dort befestigten
        Elektrode empfangen wird, was die Befestigung der Elektrode ohne Anschluss eines EKG-Monitors
        oder Elektrokardiographen sowie eine zusätzliche Bewertung der Qualität des Signals zur
        Synchronisierung (Blockierung) des Kardiostimulationsgeräts ermöglicht. Die fortschrittlichste Version
        soll über eine einen Pfad zur Signalverarbeitung EGM, empfangen aus der im Herz angebrachten
        Elektrode zusammen mit den Parametern der Stengen des Kardiostimulationsgeräts, sowie über eine
        Präsentation auf dem Monitor eines Pocket Computers (Pocket PC, Palmtop, Tablet PC) oder eines
        Personalcomputer (PC) verfügen.

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PROJEKTYPROJEKTE
                                     W RAMACHIM PROGRAMU
                                                RAHMEN DES OPERATIONELLEN
                                                         OPERACYJNEGO     PROGRAMMS
                                                                       INNOWACYJNA  INNOVATIVE
                                                                                   GOSPODARKA
                                                                                    WIRTSCHAFT

                      Projekt: Entwicklung eines vollautomatisierten Operationssaals ALVO INTEGRA

                                                                          Hersteller: Alvo Sp. z o.o.

                                              Der Projektwert: 2 086 110 PLN (ca. 625 Tausend USD)

                                         Finanzierungshöhe: 588 187,25 PLN (ca. 176 Tausend USD)

ALVO MEDICAL ist ein Teil der Gruppe ALVO und gestaltet moderne Lösungen und Ausstattung für
Operationssaale und andere Krankenhausräume. Sie produziert moderne, oft einzigartige Produkte,
die schon mehrere Preise und Auszeichnungen auf nationalen und internationalen Messen gewon-
nen haben. Sie bietet außerdem Dienstleistungen im Bereich der Planung.
Im Rahmen des aus den Mitteln der POIG bezuschussten Projekts entstand ALVO INTEGRA – ein in-
novativer, vollautomatisierter OP-Saal. Dieses Projekt enthält den vollständigen Prozess der Gestal-
tung eines modernen OP-Saals – von der innovativen Methode zur Vermessung des Saals mithilfe
eines Laserscanners, über die Übermittlung der Masse in die technische Dokumentation mittels pro-
fessionellen Software, die Ausarbeitung der Dokumentation, die Produktion und Lieferung der Ele-
mente des vollautomatisierten OP-Saals, bis hin zur Inbetriebnahme des Informatiksystems zur Steu-
erung der Parameter und der Ausstattung des OP-Saals.
ALVO INTEGRA ist ein System zur Steuerung des OP-Saal mit offener Struktur, seine Architektur er-
möglicht eine stufenweise Integration neuer medizinischer Ausstattung und Geräte des Operations-
saals, entsprechend der Kundenwünschen.
Einen unverkennbaren Vorteil des Systems INTEGRA bildet die bisher erreichte Funktionalität sowie
die Möglichkeit der ständigen Entwicklung, wie auch die offene Struktur, die eine Integration mit
anderen schon vorhandenen Ausstattungselementen des OP-Saals ermöglichen, entsprechend der
neuesten internationalen Trends.
Die ALVO INTEGRA ermöglicht die Steuerung folgender Geräte: Operationstische, allgemeine
Beleuchtung, Beleuchtung des OP-Bereiches, Klimaanlage, Belüftungsanlage, Monitore, Negatoskope,
die im Raum und in den Operationslampen installierten Kameras, Jalousien, Türe oder medizinische
Gase.
Die Ausstattung und Geräte lassen sich sowohl mittels eines Touch-Paneels als auch über den
Computer steuern. In beiden Fällen sind visuelle Interfaces der einzelnen Geräte sichtbar. Bei der
Steuerung mittels eines Touchpads hat insbesondere die Intuitivität eine immense Bedeutung, die zur
Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität des OP-Saales entscheidend beiträgt. Das System
ermöglicht die Fernsteuerung vieler Geräte im OP-Saal, steigert somit die Effektivität und
Arbeitskomfort des medizinischen Personals.

                                                                                                        16
PROJEKTE W
 PROJEKTY IMRAMACH
            RAHMENPROGRAMU
                   DES OPERATIONELLEN PROGRAMMS
                            OPERACYJNEGO        INNOVATIVE
                                          INNOWACYJNA GOSPODARKA
 WIRTSCHAFT

         Projektname: Der Ausbau des Unternehmens durch die Einführung innovativer Technologie zur Her-
         stellung von Sicherheitslanzetten

         Hersteller: HT Lancet (Teil der Kapitalgruppe HTL)

         Der Projektwert: 11 589 512 PLN (ca. 3,5 Millionen USD)

         Finanzierungshöhe: 5 326 474,80 PLN (ca. 1,6 Millionen USD)

        Die Firma HTL-Strefa entstand im Jahre 2000, allerdings reicht die Geschichte der Herstellung von
        sicheren Instrumenten zur Blutabnahme, auf die sie sich spezialisiert hat, bis ins Jahr 1994. Die
        Aktivität der Firma stützt sich auf drei Produktgruppen: Sicherheitslanzetten für den klinischen
        Bedarf, Personallanzetten für den privaten Bereich sowie Insulinnadel zur Diabetesbehandlung. Die
        Firma besitzt ihre eigene Schleifwerkstatt sowie das nötige Know-how zur Produktion von
        Stahlnadeln und Lanzetten. Sie ist heute der größte Hersteller von Sicherheitslanzetten (über 50%
        Marktanteile), liegt außerdem auf dem dritten Platz in der Herstellung von Personallanzetten (über 13
        % Marktanteile). Zur Gruppe gehören zwei Produktionswerkstätten, die in der Wirtschaftssonderzone
        von Łódz gelegen sind.
        Das Projekt, das im Rahmen des Programms Innovative Wirtschaft, Tätigkeit Pt. 4.4. „ Neue
        Investitionen vom hohen innovativen Potential” durchgeführt wird, hat den Ausbau des
        Unternehmens durch die Einführung der innovativen Technologie zur Produktion von Geräten zur
        Abnahme von Blutmikroproben zum Ziel. Die Umsetzung der Investition ermöglicht die Erweiterung
        des Firmenangebots um ein völlig neues Produkt sowie die Einführung auf den Markt einer
        wesentlich verbesserten Sicherheitslanzette, die sich durch einzigartige Qualitäts- und
        Funktionalitätseigenschaften auszeichnet. Diese Tätigkeit ermöglichte der Firma HTL-Strefa, die sich
        bisher auf Produktion von Komponenten für diagnostische Geräte (Nadeln, Bauelemente und
        Federn) spezialisiert hat, die Erweiterung ihres Sortiments um neue Produkte. Durch seinen Beitrag
        zur Entwicklung der sicheren Diagnostik und zur Verbesserung der Gesundheit hat das durchgeführte
        Projekt außerdem einen sozialen Charakter.

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PROJEKTE IM RAHMEN DES OPERATIONELLEN PROGRAMMS INNOVATIVE
                                                                                     WIRTSCHAFT

 Projektname: Die Entwicklung des Stimulationsgeräts zur Polymodalen Sensorischen Wahrnehmung

               Hersteller: Zentrum für das Gehör und die Sprache (Centrum Słuchu i Mowy Sp. z o.o.)

                                                  Wartość projektu: 2 737 170 PLN (ok. 820 tys. USD)

                                               Finanzierungshöhe: 1 089 169 PLN (326 Tausend USD)

Die Untersuchung der kindlichen Bildungsmöglichkeiten deutet auf einen hohen Anteil von Störungen
der Artikulation wie etwa die Dyslalie, Dyslexie, das Stottern, Lernschwierigkeiten,
Konzentrationsstörungen oder Autismus hin. Zu den Ursachen dieser Störungen gehören
Behinderungen der mittleren Hörwege sowie die Probleme mit der Wahrnehmungs- und
motorischen Integration.
Das Ziel des Projekts „SPPS” ist die Durchführung von Industrieuntersuchungen und
Entwicklungsarbeiten zur Planung und Herstellung eines Geräteprototypus zur Durchführung eines
polymodalen Hörtrainings. Das geplante Gerät soll ein innovatives Instrument zur Durchführung einer
speziell dafür entwickelten Therapie zur Stimulation unterschiedlicher Sinnesorgane und somit zur
Behandlung verschiedener Störungsfaktoren bilden.
Die Innovativität der angewendeten Lösungen bildet die Möglichkeit, die Therapie um die Stimulation
mehrerer Funktionen gleichzeitig zu erweitern. Das geplante Gerät (Grundterminal) soll in seiner
Miniaturform eine Reihe von modernen technischen Lösungen enthalten, die es an die Spitze dieser
Art von Geräten bringen werden. Es wird über eine Funktion der Speicherung von
Parameteränderungen zur Modifikation der Töne sowie von Therapieprogrammen verfügen. Das
besonders innovative Element des Geräts bildet dabei der multimediale Terminal, der das Training um
zahlreiche Übungen für mehrere Sinnesorgane gleichzeitig erweitern soll.
Als eine weitere Neuerung, die für die hohe Funktionalität des Produkts spricht, gilt die
Programmierung der Therapie an sich. Nach der Speicherung von Patientendaten, Ergebnissen seiner
Untersuchungen und Tests wird das Gerät – anhand der vorher genau festgelegten Algorithmen –
die für den Patienten am besten geeignete Therapieart auswählen. Das Programm lässt sich in
Hinblick auf die vom Patienten geäußerten Schwierigkeiten und dessen Alter modifizieren. Die
Modifizierung wird sich auf das Tonmaterial sowie auf die Übungen an dem multimedialen Panel
beziehen. Das geplante Gerät wird laufend die Fortschritte im aktiven Teil der Therapie kontrollieren
und das Programm der Intensität der Fortschritte anpassen.
Mit dem Stimulationsgerät wird auf den Markt eine neue, leicht zugängliche Methode zur
Patientenbehandlung eingeführt, die bei vielen Behinderungs- und Störungsarten von Nutzen sein
kann.

                                                                                                        18
PROJEKTE IM RAHMEN DES OPERATIONELLEN PROGRAMMS INNOVATIVE
 WIRTSCHAFT

         Projektname: Laser- und Optotechnologien zur industriellen und medizinischen Verwendung.
         Hersteller: Das Zentrum für fortgeschrittene Produktionssysteme (CAMT) – Technische Hochschule
         Breslau (Centrum Zaawansowanych Systemów Produkcyjnych - Politechnika Wrocławska)

         Der Projektwert: 16 530 006 PLN (ca. 5 Millionen USD)

         Finanzierungshöhe: 14 050 505 PLN (ca. 4,2 Millionen USD)

        Das Zentrum für fortgeschrittene Produktionssysteme entstand im Jahr 2000. Ab diesem Moment
        steigt kontinuierlich die Bedeutung der Stelle als Zentrum für fortgeschrittene Untersuchungen auf
        dem Gebiet des Reverse Engineering, der virtuellen Realität, der Incremental Development-
        Technologie, der Planung von technologischen Prozessen, der simultanen Modellierung, des Lean
        Manufacturing, des Qualitätsmanagements, der Planung und Optimierung von Produktionsgeräten,
        der Automatisierung und Robotisierung, der Laser - und Optotechnologien sowie der Material- und
        Mechanikuntersuchungen. Seit 2008 gehört CAMT zum Internationalen Forschungszentrum des
        Fraunhofer Project Center (FPC), das mit dem Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik aus
        Dresden auf dem Gebiet der Laser- und generativen Technologien wissenschaftlich
        zusammenarbeitet.
        Im Rahmen des Projekts „ Laser- und Optotechnologien zur industriellen und medizinischen Verwen-
        dung” hat das Zentrum die modernste Ausstattung aus dem Bereich der Laser- und Plasmatechnolo-
        gien, der Computertomographie, Mikroskope, Messapparatur, Geräte zur Überwachung von Prozes-
        sen und Ausdaueruntersuchungen sowie zur Feinmechanik bekommen.
        Dank den betätigten Investitionen hat das CAMT eine Reihe von innovativen Projekten durchgeführt.
        Zu den wichtigsten zählt die „LasTech – Technologie der lasergesteuerten Herstellung von räumlichen
        und oberflächigen Funktionsstrukturen”. Die Hauptaufgabe des Projekts war die Identifikation von
        den wichtigsten Parametern der Laser-Mikrometallurgie. Diese Untersuchungen führten zur
        Entwicklung neuer technologischer Lösungen. Im Bereich der industriellen Lösungen entstanden etwa
        neue Methoden zur Herstellung von fortgeschrittenen Produkten, die über Eigenschaften verfügen,
        die mit klassischen Produktionstechniken nicht zu erreichen sind und die zugleich über innere
        Raumstrukturen und funktionale Oberflächen von besonderen physischen und mechanischen
        Konstruktionseigenschaften verfügen, die schwierigen Arbeitsbedingungen, Korrosion sowie hoher
        mechanischer Belastung ausgesetzt werden können. Die medizinischen Lösungen bezogen sich u.a.
        auf die Produktion von Implantaten und Prothesen. Die Entwicklung von Lasertechnologien im
        medizinischen Bereich wird die Erhöhung ihrer Biokompatibilität und mechanischen Eigenschaften
        ermöglichen. Durch eine größere Effektivität der Prozesse zur Herstellung von Implantaten, Prothesen
        und ihren Elementen (z.B. Schrauben) wird sie außerdem die Verwendung von teuren Materialien,
        die bei diesen Prozessen eingesetzt werden, reduzieren.

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