INTERREG IVB NWE PROJECT CODE24 - EIN KORRIDOR - EINE STRATEGIE FÜR EINE DAUERHAFTE INTERREGIONALE ALLIANZ ZUR INTEGRIERTEN UND AUSGEWOGENEN ...

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INTERREG IVB NWE PROJECT CODE24 - EIN KORRIDOR - EINE STRATEGIE FÜR EINE DAUERHAFTE INTERREGIONALE ALLIANZ ZUR INTEGRIERTEN UND AUSGEWOGENEN ...
INTERREG IVB NWE Project   CODE24
                Corridor 24 Development Rotterdam – Genoa

November 2014
                 Ein Korridor – Eine Strategie
                 Für eine dauerhafte interregionale Allianz zur
                 integrierten und ausgewogenen Entwicklung
                 des Rhein-Alpen Korridors
2   C O D E 2 4 E i n K o r r i do r – E i n e S t r at e g i e !

1 Einleitung

                                                                 EU-
                                                           Korridorforum
                                                             Rhein-Alpen

                          Verkehrs-                   Nationale           Regional-              Nutzer
                           sektor                      Ebene             kommunale
                                                                           Ebene

                      Infrastruktur-                  Politische              EVTZ          Unternehmen,
                      betreiber und                    Akteure           „Interregional       Fahrgäste,
                         -nutzer,                                       Alliance for the   Nichtregierungs-
                      Unternehmen                                       Rhine-Alpine-       organisationen
                       der Logistik-                                        Corridor”
                         branche

                                    Gemeinsame Entwicklung des Korridors

    CODE 24 (Corridor 24 Development Rotterdam – Genoa)                   heit und Förderung des regionalen Personenverkehrs als
    ist eine von der kommunalen und regionalen Ebene aus-                 wichtige Grundsäule der räumlichen Entwicklung in allen
    gehende Strategieinitiative im Rahmen des EU-Programms                Regionen muss Vorrang haben.
    INTERREG IVB Nordwesteuropa (EU-Förderprogramm euro-
    päische territoriale Zusammenarbeit). Die Verzahnung von              Planungen müssen von allen Beteiligten gemeinsam
    wirtschaftlicher Entwicklung, Raum-, Verkehrs- und Um-                durchgeführt werden: den zuständigen Behörden (inter-
    weltplanung entlang des Verkehrskorridors Rhein-Alpen                 national/national/regional/kommunal), der Verkehrsbran-
    im transeuropäischen Kernnetz (TEN-V-Kernnetzkorridor)                che und den Nutzern. Für die internationale Durchführung
    trägt dazu bei, dringliche Kapazitäts-, Nachhaltigkeits- und          dieser Planungen und die Umsetzung in den Räumen
    Lebensqualitätskonflikte entlang dieses Korridors anzuge-             müssen die notwendigen Plattformen geschaffen werden.
    hen. Nach fünf Jahren Projektlaufzeit legen die CODE24-
    Projektpartner nun eine gemeinsame Strategie für die                  Wir wollen die erfolgreiche Zusammenarbeit der CODE24-
    künftige Entwicklung des für Europa wichtigsten Rhein-                Partner in einer derzeit sich im Aufbau befindlichen Nach-
    Alpen Korridors vor.                                                  folgeorganisation mit eigener Rechtsform fortführen.
                                                                          Als geeignete Form der Zusammenarbeit wurde ein
    Eine ganzheitliche Landschafts-, Siedlungs- und Verkehrs-             Europäischer Verbund für territoriale Zusammenarbeit
    planung ist zur Erfüllung dieser Aufgabe in diesem dicht              (EVTZ) gewählt, der für seine Mitglieder mit einer Stimme
    besiedelten und stark beanspruchten Raum erforderlich.                sprechen kann. Daher ist der EVTZ als wichtigster Interes-
    Die überregionale Akzeptanz gegenüber Infrastrukturpro-               senvertreter der kommunalen und regionalen Ebene für
    jekten ist nur dann möglich, wenn die Planungen für den               die an der gemeinsamen Entwicklung des Rhein-Alpen
    Gütertransport keine Nachteile für den Personenverkehr                Korridors als Teil des Transeuropäischen Verkehrsnetzes
    auf Kurz- und Langstrecken mit sich bringen. Die Sicher-              anzusehen.
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2 Korridoranalyse

    2.1 Die wichtigsten Herausforderungen

    Drei zentrale Herausforderungen hat die CODE24-Initiative           Entwicklungspotenzial nutzen
    für die Korridorentwicklung dabei identifiziert:
                                                                        Eine vorausschauende Flächennutzung und eine effiziente
    Förderung internationaler Wettbewerbsfähigkeit                      Organisation der Logistik- und Mobilitäts-, Landschafts-
                                                                        und Siedlungsentwicklung muss mit der Verkehrsinfra-
    Eine effiziente Nutzung von Kapazitäten und Finanz-                 struktur und den Verkehrsangeboten abgestimmt werden.
    mitteln auf europäischer Ebene bietet eine solide Grund-            Das Schienennetz und die Flächenentwicklungsreserven
    lage für die Siedlungsschwerpunkte entlang der Verkehrs-            müssen bewertet werden, um eine multifunktionale Achse
    infrastruktur. Da Mobilität für das Leben in einer immer            zu bilden, die die Lebens- und Arbeitsbedingungen in den
    stärker globalisierten Wirtschaft von zentraler Bedeutung           dicht besiedelten Metropolregionen und Ballungsräumen
    ist, muss Europa in eine ausreichende und zuverlässige              zwischen Nordsee und Mittelmeer stärkt.
    Infrastruktur investieren. Ansonsten wird es nicht möglich
    sein, im internationalen Wettbewerb zu bestehen. Wenn
    der Rhein-Alpen Korridor als wichtigste Verkehrsachse
    Europas seine Stellung behaupten will, muss er sich zu-
    dem dem Wettbewerb mit anderen europäischen Korri-
    doren stellen.

    Finanzierungsprioritäten setzen

    Es stehen keine ausreichenden öffentlichen Mittel zur
    Verfügung, um alle gewünschten Projekte zu finanzieren.
    Die Kosten für die vorgesehenen Projekte zur Beseitigung
    von Engpässen und zur beschleunigten Fertigstellung
    des Rhein-Alpen Korridors belaufen sich auf bis zu
    35 Milliarden Euro. Um die begrenzten Finanzmittel
    effizient zu verwenden, müssen entlang des Korridors
    Prioritäten gesetzt werden. Das gilt umso mehr für die
    Finanzmittelverwendung auf europäischer und
    nationaler Ebene. Möglichkeiten dauerhafter Finanzie-
    rung müssen gefunden werden, um Planungssicherheit
    für Unternehmen der Regionen zu gewährleisten. Eine
    koordinierte und ganzheitliche Entwicklung der räum-
    lichen Planung ist erforderlich.
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2.2 Gemeinsame Planung

Die Ergebnisse der regionalen CODE24-Workshops zeigen,              Folgende Kriterien werden als Mindestanforderungen für
dass viele an der Achse gelegene Regionen ähnliche                  Korridorprojekte angesehen, um die Durchführbarkeit
Probleme haben. Es ist außerdem offensichtlich, dass sich           eines Projekts hinsichtlich seiner Akzeptanz in der Bevöl-
Maßnahmen in einer Region auch auf andere Regionen                  kerung und seiner langfristigen Auswirkungen nicht nur
im Korridor auswirken. Daher muss die Suche nach                    für den gesamten Korridor, sondern auch für die betroffe-
Lösungen gemeinsam erfolgen. Entlang des Korridors                  ne Bevölkerung prüfen zu können:
treten zwei Problembereiche immer wieder auf: Erstens
der Schutz vor Schienenlärm, der vor allem durch den                •   Regionale Unterstützung für die Planungsorganisation
Güterverkehr verursacht wird, und zweitens die Gefahr               •   Beteiligung der betroffenen Bevölkerung
der Verdrängung des Regionalverkehrs und dessen Beein-              •   Integrierte regionale Raumentwicklungsstrategie.
trächtigung. Daraus ergeben sich drei Postulate:
                                                                    Die Infrastrukturplanung ist eine langfristige Aufgabe.
Ganzheitliche Planung:                                              Dabei kann es zu Vorlaufzeiten von 20 bis 30 Jahren
Die Probleme des Korridors wirken sich auf die räumliche            kommen. Als Bestandteil des TEN-V-Netzes (Transeuro-
Entwicklung der betroffenen Regionen aus. Lösungen                  päisches Verkehrsnetz) benötigt der Rhein-Alpen Korridor
müssen gemeinsam mit allen Beteiligten aus allen Regionen           eine zusätzliche strategische Zeitplanung (bis 2050), um
gefunden werden. Nur wenn sämtliche Probleme offen                  die notwendigen Räume zu sichern. Allerdings birgt
diskutiert werden, können dauerhafte Lösungen gefunden              dieser Planungshorizont viele Unsicherheiten, da neue
werden, um künftige Hindernisse bei Planungsprozessen               Infrastrukturen und Maßnahmen in der klassischen
zu vermeiden.                                                       Raumplanung frühere Realisierungshorizonte erforderlich
                                                                    machen.
Relevante Akteure einbeziehen:
Die Zuständigkeiten für Raum- und Infrastrukturentwick-             Demgegenüber sind Raumplanungsstrategien und -pläne
lung sind auf verschiedene Institutionen und Verwal-                für Siedlungsgebiete eher kurzfristiger Natur. Dabei wird
tungsebenen verteilt. Der Kreis der betroffenen Akteure             normalerweise von einem zeitlichen Rahmen von 10 bis
in Funktionsräumen hat wenig mit der Gliederung der                 20 Jahren ausgegangen. Diese unterschiedlichen Zeitrah-
Verwaltungsorgane gemein. Wo künftig gemeinsame                     men für die Entwicklung von Siedlungen und Verkehrs-
Projekte umgesetzt werden, ist gemeinsame Planung                   infrastrukturen führen häufig zu Konflikten. Daher ist es
und Projektentwicklung als erster Schritt notwendig.                für die Planungssicherheit regionaler Unternehmen und
Der CODE24-EVTZ bietet eine Partnerschaft, die hier die             privater Partner wichtig, über klare Kooperationsstrategien
wesentlichen Interessen entlang des Korridors vertritt.             als Planungsrichtlinien zu verfügen.

Plattformen schaffen:
Um Lösungen für die wichtigsten Koordinationsaufga-
ben zu finden, müssen die für die jeweiligen Aufgaben
relevanten Gruppen zu einem frühen Zeitpunkt einbezo-
gen werden. Dazu müssen die entsprechenden Plattfor-
men eingerichtet werden. Eine im Jahr 2015 verfügbare
Plattform bildet der EVTZ, der durch CODE24 ins Leben
gerufen werden wird. Die Teilnahme an europäischen
Foren ist von zentraler Bedeutung.
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3 Strategie und Prioritäten

3.1 Entwicklungsprioritäten festlegen

Die Entwicklung des Rhein-Alpen Korridors benötigt eine                    gen, indem beispielsweise Neuansiedlungen verhindert
europäische Finanzierung, beispielsweise durch das EU-                     oder hochwertige Naturräume beeinträchtigt werden.
Förderprogramm für den Ausbau der transeuropäischen                        Eine hohe Lärmbelastung schadet einerseits gesunden
Netze (Connecting Europe Facility). Sollte die Finanzierung                Lebens- und Arbeitsbedingungen und der Lebensquali-
nicht ausreichen, müssen Projekte gemäß den Kriterien,                     tät entlang des Korridors und führt andererseits zu einer
die von den CODE24-Projektbeteiligten und bei den damit                    geringeren Akzeptanz des Verkehrskorridors. Ferner steht
verbundenen Veranstaltungen (zum Beispiel runde Tische                     sie künftigen Bemühungen zur Weiterentwicklung des
etc.) vereinbart wurden, priorisiert werden. Finanzierungs-                Korridors entgegen. Lärmschutzmaßnahmen und Land-
prioritäten sollen für Projekte bestimmt werden, die…                      schaftsgestaltung spielen bei der gemeinsamen Korri-
                                                                           dorstrategie daher eine Schlüsselrolle. Der Aufbau einer
…die Vernetzung, Verfahren und Zusammenarbeit                              Elektrofahrzeugflotte kann die Nachhaltigkeit verbessern.
zwischen Hauptakteuren optimieren
                                                                           …die Geschwindigkeit steigern
Die vorhandene Infrastruktur weist noch immer Verbes-
serungspotenzial auf. Maßnahmen zur Steigerung von                         Europa befindet sich bei der Nutzung von Hochge-
Verfügbarkeit und Auslastung müssen Vorrang haben.                         schwindigkeitszügen deutlich im Hintertreffen. In China
Auch Projekte, die der Steigerung der Zuverlässigkeit,                     bewältigt man eine Strecke, die der Entfernung zwischen
der Funktionalität und der Integration unterschiedlicher                   Rotterdam und Genua entspricht, in etwa drei Stunden.
Verkehrsträger, Logistikzentren und Terminals sowie der                    Derartige Fahrzeiten machen die Schiene zu einem
Raumentwicklung durch operative Maßnahmen dienen,                          echten Konkurrenten des Luftverkehrs in ganz Europa.
müssen Vorrang erhalten. Das gilt weit über Infrastruktur-                 Die Bevölkerungsdichte in Europa und die gewünschten
investitionen hinaus und umfasst auch Verbesserungen                       Verbindungen zwischen Städten und Sehenswürdig-
der Betriebsabläufe sowie die Förderung der Entwick-                       keiten erfordern allerdings unterschiedliche Strategien.
lungsmöglichkeiten von Unternehmen vor Ort.                                Maßnahmen zur Geschwindigkeitssteigerung können
                                                                           dort getroffen werden, wo andere Schienenverkehre
…die Kapazitäten vergrößern                                                nicht beeinträchtigt werden.

Im Zusammenhang mit Knotensystemen (die Bedienung                          Die wichtigsten Projektergebnisse
wichtiger Halte entlang der Strecke) bieten höhere Ge-
schwindigkeiten nur geringe Vorteile für bestimmte Ab-                     Die wichtigsten Ergebnisse des CODE24-Projekts unter-
schnitte, Routen und Beziehungen. Da die Knotenzeiten                      mauern diese Prioritäten und identifizieren mehrere
für Umsteigebeziehungen schon jetzt weitgehend festge-                     Hauptprojekte. Diese Projektergebnisse sind in der folgen-
legt sind, sind nur große Geschwindigkeitsunterschiede                     den Tabelle aufgeführt.
vorteilhaft. Kapazitätssteigerungen - auch an Terminals
- bieten hingegen rasch Vorteile für alle Verkehrsträger.                  Die Prioritäten spiegeln auch die Kostenwirksamkeit wider,
                                                                           was die Steigerung der Gesamtleistung des Korridors
…die Räume aufwerten und die Nachhaltigkeit                                angeht. Sie sind dabei jedoch nicht in einer bestimmten
verbessern                                                                 Reihenfolge zu berücksichtigen, da zum Beispiel Räume
                                                                           mit gravierenden Lärmproblemen sofortige Lösungen er-
Negative Auswirkungen einer bestehenden oder zu                            fordern. Darüber hinaus sind bereits vorbereitete Investiti-
entwickelnden Verkehrsinfrastruktur können das Ent-                        onen zur Kapazitätssteigerung bevorzugt zu behandeln.
wicklungspotenzial benachbarter Flächen beinträchti-
6     C O D E 2 4 E i n K o r r i do r – E i n e S t r at e g i e !

    Priorität „Dauerhaftigkeit“                                         Priorität „Erhöhung der Kapazität“

    · Korridor-Infosystem CIS                                           · Korridor-Infosystem CIS
    · Werkzeug zur gemeinschaftlichen Beurteilung                       · Werkzeug zur gemeinschaftlichen Beurteilung
    · Fallstudien zu potenziellen Logistik-Clustern                     · Testplanung Raum Wesel (Niederrhein)
    ·	Machbarkeit einer Shuttle-Zugverbindung Norditalien –             · Bewertungsmethode für Flächennutzungspotenziale in
      Süddeutschland                                                      Hafengebieten
    · Studie zur regionalen Erreichbarkeit                              · Entwicklungskonzept Hafen.Stadt.Mannheim 2035+
    · CODE 24 Verkehrsmodell zur Wirtschaftlichkeits-Rechnung           · Studie zur regionalen Erreichbarkeit
    · Online-Transportbörse für die Schiene (ORFE)                      · Vorstudie zur Planung des Logistikknotens Lahr
    · Wanderausstellung

    Priorität „Räume aufwerten“                                         Priorität „Geschwindigkeit steigern“

    · Werkzeug zum Management der ökologischen                          · Integrierter Taktfahrplan für den Korridor
      Ausgleichsmaßnahmen
    · Planerisches Werkzeug für innovativen Lärmschutz
    ·	Auralisierungs-Werkzeug (Hörbarmachung von
      Lärmsituationen)

3.2 Eine gemeinsame Strategie
Kapazität und Zuverlässigkeit (unter anderem Pünktlich-               lässt, ohne das andere Verkehrsmittel in ihrer Entwicklung
keit) sind wichtiger als Geschwindigkeit. Dies ergibt sich            beeinträchtigt werden.
aus der Tatsache, dass die kleineren Siedlungen und Orte
entlang des Einzugsgebiets des Rhein-Alpen Korridors                  Die bevorzugte Behandlung des Personentransports wird
vom Hochgeschwindigkeitsverkehr nur bedingt profitie-                 aufgegeben, damit der Korridor stattdessen eine ausrei-
ren würden. Investitionen in Strecken mit gemischtem                  chende Zahl an Gleisen für alle Zugarten erhalten kann,
Verkehr schaffen dagegen Vorteile für alle Verkehrsträger.            sowie eine durchgängige Sicherheit (zum Beispiel ERTMS
Das spricht für eine Korridorstrategie, die Kapazitäts-               – European Rail Traffic Management System, System für
steigerungen bei der Infrastrukturentwicklung Priorität               Management und Steuerung des Eisenbahnverkehrs auf
einräumen.                                                            den Strecken der Transeuropäischen Netze) und eine
                                                                      internationale Koordinierung ermöglicht werden.
Die gemeinsame Strategie berücksichtigt auch Maßnah-
men zur Koordinierung der Infrastruktur mit den Erfor-                Die Züge des Regionalverkehrs teilen dort Abschnitte mit
dernissen regionaler Raumstrategien. Wo dies notwendig                Güterzügen, wo dies die Kapazität zulässt. Wo Kapazitä-
ist, werden Änderungen oder Alternativen bestehender                  ten fehlen, werden regionale S-Bahnnetze auf separaten
Infrastrukturen einbezogen, um die Lebensqualität zu                  Gleisen geführt.
erhalten.
                                                                      Die wichtigsten Maßnahmen zur Umsetzung dieser
Hochgeschwindigkeitsverkehr wird nicht als einheitliche               gemeinsamen Strategie werden in der folgenden Abbil-
Strategie entlang des Rhein-Alpen Korridor umgesetzt,                 dung veranschaulicht:
sondern eher an Stellen, an denen die Kapazität dies zu-
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                                                                                                                                                                 Priority „Provide Continuity“
                                                                                                                                                                 3’700m€

                                                                                                                                                                        Priority „Raise Capacity“
                                                             Amsterdam                                                                                                  16'512m€

                                                                             Randstad                                                                                          Priority „Repair Spaces“
                                                                                                                                                                               2'400m€

                                                                                                                                                                                      Priority „Accelerate Speed“
                                                                                                                                                                                      13'800m€
                                                                   Utrecht            Arnhem                                                                                   Noise mitigation Oberhausen-Emmerich
                                              Rotterdam                                                                                                                        50m€
                                                                                             Emmerich
                                                                                                                                                                        Third Track Oberhausen-Emmerich
                                                                                                                                                                        1'300m€
                                                                                                          Lippemündung
                                                                                                                                                                        Trimodal Terminal Emmelsum
                                                                                                                                                                        100m€
                                                      Antwerpen                                                Oberhausen
                                                                             Venlo       Duisburg                                                                       Upgrade node Oberhausen
                                                                                                                                                                        150m€

                                      Brussels                                Düsseldorf                                           Rhein-Ruhr
                                                                                                                                                                                      New line Köln-Duisburg
                                                                                                               Leverkusen                                                             1’300 m€
                                Flemish Diamond                          Lüttich     Montzen
                                                                                                                Köln                                                    New Trimodal Terminal Köln Area
                                                                                                  Hürth                                                                 100m€

                                                                                                  Bonn

                                                                                                    Andernach

                                                                                                          Koblenz                                                              Environmental upgrade existing line
                                                                                                                                                                               1’500-2’000m€ (further studies needed)

                                                                                                                                                        Frankfurt

                                                                                                                                Mainz

                                                                                                                                                     Darmstadt   New line Mannheim-Frankfurt
                                                                                                                                                Gernsheim        2’100m€
                                                                                                                            Worms
                                                                                                                                                     Frankfurt-Mannheim
Rhein-Alpenkorridor
Rhine-Alpine Corridor–- Gemeinsame Strategie
                        Common strategy
Strategiebausteine
                                                                                                                                                    Mannheim            Extension Trimodal Terminal Mannheim
Strategy elements                                                                                                        Ludwigshafen
                                                                                                                                                                        100m€

              Neubaustrecke
              New Line 1st Priority
              Ausbaustrecke
              Upgrade Existing Line 1st Priority
                                                                                                                                           Karlsruhe             Tunnel Rastatt
              2nd Priority
              Weitere  Maßnahme                                                                                                                                  under construction

              Minderung  von
              Environmental   Umweltbelastungen
                            mitigation

              Geschwindigkeiten
              Increasing Speed  steigern                                                 Strasbourg                      Kehl
                                                                                                                                                                        New Bimodal Terminal Lahr
              Aufwertung improvement
              Railway-node der Eisenbahnknoten                                                                                                                          200m€
                                                                                                   Lahr
                                                                                                                                                                        3rd+4th track Offenburg-Oftringen
              Neuer Bi-/Trimodalknoten
              New Bi-/Trimodal Hub                                                                                                                                      1’900m€
                                                                                                                Freiburg

              Stärkung  des Logistik-Clusters
              Foster Logistics Clusters                                                                                                                                        Environmental upgrade existing line
                                                                                                                                                                               300m€
                                                                              Mulhouse
              Schienenorientierte
              Transport            Siedlungsentwicklung
                        Oriented Development (existing/new)(bestehend/neu)                                                                                              New Trimodal Terminal Basel
                                                                                                          Basel                                                         100m€

                                                                                                                            Reckingen                                   Upgrade Node Basel
                                                                                                                                                                        1’100m€
                                                                                                                                                                                    New line Zurich-Basel
                                                                                                                                                                                   4’300m€
                                                                                                          Aarau                         Zürich
Erläuterung
Assessment                                                      Nordwest Schweiz                                                                                 Upgrade 4m Corridor
                                                                                                                                                                 900m€
                                                                                                                            Zentralschweiz                                            New line Schwyz-Thalwil
              Strecke
              track   > 200 km/h bzw. Tunnel
                    >200km/h/Tunnel                                                                                                                                                   1’600m€
                                                                                                                                                                 Tunnel Axen
              Bestehendes
              Existing         Schienennetz
                       rail network                                             Bern                                                                             700m€

              Verdichtungsräume
              Metropolitan Area

              Bi-/Trimodalknoten
              Bi-/Trimodal Hub

              Rangierbahnhof
              Shunting Yard                                                                Brig
                                                                                                                                                                                      New line Biasca-Camorino
                                                                                                                                                                                      2’500m€

                                                                                          Domodossola                                     Ticino                               Noise mitigation Cadenazzo-Luino
                                                                                                                 Luino                                                         50m€
                                                                                                                                                                                      New line Lugano-Chiasso
                                                                                                                                                                                     3 500m€
                                                                                                                                                                                     3’500m€
                                                                                                                                   Chiasso                              Upgrade line Monza-Chiasso (4 tracks)
                                                                                                                                                                        1'412m€
                                                                                                                                         Milano                         New line
                                                                                                                                                                        N    li Seregno-Treviglio
                                                                                                                                                                                 S        T i li
                                                                                                          Gallarate                                                     2’400m€
                                                                                                                                                     Melzo
                                                                                                                                                                        New Bimodal Terminal Milano Est
                                                                                                      Novara                                  Segrate
                                                                                                                                              S    t
                                                                                                                           Rho                                          150m€
                                                                                                                                         Milano

                                                                                                                                                                                      Upgrade line Tortona-Milano
0    10                 50            100 Kilometer                                                                                                                                   600m€
                                                                                            Alessandria
                                                                                                                      Rivalta
                                                                                                                    Novi Ligure

IRL – Institut für Raum- und
                                                                                                                                                                        3rdd Apennine Crossing
Landschaftsentwicklung                                                                                                                                                  6’200m€
                                                                                                                            Genova
Professur für Raumentwicklung

                                                                                                                                                                        Port Extension and Upgrade
fg                                                                                       Savona                                                                         1'000m€ until 2020 (300m€ until 2017)
                                                                                                                                        La Spezia
8    C O D E 2 4 E i n K o r r i do r – E i n e S t r at e g i e !

4 Schlussfolgerungen

    Die gemeinsame Strategie zur Entwicklung des Rhein-Alpen Korridors, die von den
    CODE24-Partnern in diesem Papier vorgelegt wird, bietet einen Ausblick auf die künftigen
    Aufgaben des zu gründenden EVTZ mit dem Namen „Interregionale Allianz für den Rhein-
    Alpen Korridor“.

    Drei zentrale Schlussfolgerungen lassen sich aus den CODE24-Projektergebnissen ziehen:

    Erstens ist eine Fortführung der Zusammenarbeit und der Entwicklung entscheidend,
    was sowohl für den Erhalt der vorhandenen Infrastruktur als auch für die dauerhafte, grenz-
    überschreitende Koordinierung auf institutioneller Ebene gilt. Der EVTZ bietet dafür eine
    geeignete Plattform.

    Zweitens ist eine ganzheitliche Planung der Raum-, Wirtschafts- und Verkehrsent-
    wicklung für die Schaffung nachhaltiger und gesunder Lebens- und Arbeitsbedin-
    gungen entlang des Korridors entscheidend. Der EVTZ berücksichtigt dies, indem
    er kommunale und regionale Perspektiven in einen ganzheitlichen und überörtlichen
    Entwicklungsansatz einbringt.

    Schließlich hat dieses Papier die Investitionsprioritäten hinsichtlich strategischer
    Verkehrsinfrastrukturprojekte herausgestellt. Die Projekte zielen vor allem darauf ab,
    die Kapazität auf den Strecken und in den Knotenpunkten zu steigern. In einem weiteren
    Schritt können auch Projekte berücksichtigt werden, die eine Steigerung der Geschwindig-
    keit entlang des Korridors zum Ziel haben. Neben derartigen Infrastrukturinvestitionen
    wird die Umsetzung von Maßnahmen der Wirtschaft zur Stärkung einer multimodalen
    Logistikentwicklung wesentlich zur Gesamtentwicklung des Korridors beitragen. Die ge-
    meinsame Strategie des EVTZ bietet eine geeignete Plattform, um die künftige Priorisie-
    rung dieser Projekte weiter zu diskutieren und abzuwägen.

    Kurz gesagt: Dieses Positionspapier zeigt den Weg für erste Schritte auf, die vom EVTZ
    zur weiteren Entwicklung einer gemeinsamen Strategie für den Rhein-Alpen Korridor zu
    ergreifen sind.

    		                  CODE24 Projektpartner:
                                                                                                                         Source: duisport, Photo: Felden, Reinhard

                                                                                                  Regionalverband Ruhr
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