Ischämischer Schlaganfall - Ferrari J, Lang W www.kup.at/ - Krause und Pachernegg

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Journal für

 Neurologie, Neurochirurgie
 und Psychiatrie
             www.kup.at/
 JNeurolNeurochirPsychiatr   Zeitschrift für Erkrankungen des Nervensystems

Ischämischer Schlaganfall
                                                                               Homepage:
Ferrari J, Lang W
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Journal für Neurologie                                           JNeurolNeurochirPsychiatr

Neurochirurgie und Psychiatrie                                         Online-Datenbank
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2013; 14 (4), 149-155
                                                                      und Stichwortsuche

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                     www.kup.at/JNeurolNeurochirPsychiatr
Ischämischer Schlaganfall

                                          Ischämischer Schlaganfall
                                                                        J. Ferrari, W. Lang

  Kurzfassung: Ziele der Akutbehandlung des is-          deglied zwischen Rettungswesen einerseits und secondary prevention, (3) prevention, early rec-
  chämischen Schlaganfalls sind (1) die rasche           der weiteren Rehabilitation andererseits dar.     ognition, and therapy of complications, and (4)
  Wiederherstellung der Perfusion, (2) die frühe                                                           initiation of the process of rehabilitation. Recent
  Einleitung einer Sekundärprävention, (3) Präven-       Schlüsselwörter: Ischämischer Schlaganfall, developments in these fields are reported. Stroke
  tion, frühes Erkennen und Behandeln von Kompli-        systemische Thrombolyse, endovaskuläre Thera- units with their specialized, multi-disciplinary
  kationen und (4) frühe Einleitung der Rehabilita-      pie, Stroke Unit                                  teams have been proven to be the adequate struc-
  tion. In allen Bereichen wurden Fortschritte er-                                                         ture. J Neurol Neurochir Psychiatr 2013; 14
  zielt, die Inhalt dieser Übersicht sind. Die Stroke                                                      (4): 149–55.
  Unit mit ihrem spezialisierten multiprofessio-         Abstract: Ischemic Stroke. The aims of the
  nellen Team hat sich als geeignete Struktur für        treatment for patients with acute ischemic stroke Key words: Ischemic stroke, thrombolysis, endo-
  die Akutbehandlung erwiesen und stellt das Bin-        are (1) rapid restoration of blood perfusion, (2) vascular therapy, stroke unit

 Definition und klinische Beurteilung                                              im Fluss: Die Definition aus den 1950er-Jahren, dass eine
  in der Akutsituation                                                              TIA dann besteht, wenn sich die Symptome innerhalb von 24
                                                                                    Stunden zurückbilden, wird allgemein nicht mehr akzeptiert.
Als ischämischer Schlaganfall wird ein akutes, fokales neuro-                       Die moderne Bildgebung zeigt oft auch bei transienter Klinik
logisches Defizit aufgrund einer umschriebenen Durchblu-                            die Frühzeichen eines Infarkts (Diffusion-Weighted-Imaging-
tungsstörung des Gehirns bezeichnet. Der Durchblutungsstö-                          Magnetresonanztomographie [DWI-MR]). Bei Läsionsnach-
rung zugrunde liegt der Verschluss oder die hochgradige                             weis wird die Diagnose eines „Hirninfarkts“ bzw. eines ischä-
Einengung einer Hirnarterie.                                                        mischen Schlaganfalls gestellt. Die mittlere Dauer einer klas-
                                                                                    sischen TIA liegt bei 12 Minuten. Wenn die Symptome > 2
Das Ereignis tritt „aus heiterem Himmel“ auf. Allerdings                            Stunden anhalten, wird – auch bei fehlendem Läsionsnach-
kann die Situation Hinweise auf die Pathophysiologie liefern:                       weis – die Diagnose eines ischämischen Schlaganfalls ge-
Eine Tätigkeit mit hohem intrathorakalem Druck, beispiels-                          stellt.
weise bei Gartenarbeit in gebückter Haltung, kann eine para-
doxe Embolie über ein offenes Foramen ovale begünstigen.                            Klinisch ist eine topographische Zuordnung des ischämi-
Rasche Kopfdrehungen und Traumata im Halsbereich (z. B.                             schen Schlaganfalls möglich. Eine ausgedehnte Durchblu-
Gurtverletzungen) können zu einer Dissektion führen. Das                            tungsstörung im Versorgungsbereich der A. carotis bzw. der
Maximum der Symptomatik ist in der Regel bei Beginn des                             A. cerebri media wird als Total Anterior Circulation Syndro-
Ereignisses. Das Vorhandensein von Fluktuationen ist aber                           me (TACS) klassifiziert. Es besteht aus folgenden Sympto-
bedeutsam: Beim „capsular warning sign“ besteht eine inter-                         men/klinischen Zeichen:
mittierend vorhandene Ischämie in einem der lentikulo-                              – Wachheit/reduzierte Vigilanz
striatalen Gefäße mit wiederholt auftretenden Hemiparesen.                          – Kontralaterale Hemiparese oder -plegie
Bei der Atherothrombose im vertebrobasilären Versorgungs-                           – Kontralaterale Pyramidenbahnzeichen
bereich kommt es oft zu Fluktuationen der Klinik mit ver-                           – Kontralaterale Hemihypästhesie
schiedenen Symptomen. Die Ischämie verursacht in der Re-                            – Hemianopsie
gel eine Ausfallssymptomatik, wie Parese oder Plegie. In sel-                       – Herdblick (konstant, inkonstant; mit Augen- und/oder
tenen Situationen kennen wir aber auch eine „Reizsymp-                                 Kopfdeviation)
tomatik“ als Folge der Ischämie wie das „limb shaking“. Hier                        – Aphasie/Apraxie (linkshirnig) oder Hemineglect (rechts-
ist die vaskuläre Reserve in der Grenzzone zwischen A. cere-                           hirnig)
bri anterior und A. cerebri media erschöpft. Auch ein geringer
Abfall des Perfusionsdrucks wie beim raschen Aufstehen                              Eine partielle Durchblutungsstörung im Versorgungsbereich
kann zur Ischämie und zu rhythmischen Zuckungen des Beins                           der A. cerebri media (Partial Anterior Circulation Syndrome
der Gegenseite führen.                                                              [PACS]) ist in der Regel durch eines der folgenden Syndrome
                                                                                    gekennzeichnet:
Die Unterscheidung zwischen einem ischämischen Schlagan-                            – Motorisches/somatosensorisches Defizit + Hemianopsie
fall und einer transitorischen ischämischen Attacke (TIA) ist                       – Motorisches/somatosensorisches Defizit + Störung einer
                                                                                       höheren Hirnfunktion
                                                                                    – Störung einer höheren Hirnfunktion + Hemianopsie
Eingelangt am 15. Mai 2013; angenommen am 28. Juni 2013; Pre-Publishing Online      – Rein motorisches/somatosensorisches Defizit, einen Teil
am 17. Juli 2013                                                                       des Körpers betreffend (z. B. Monoparese des Arms)
Aus der Abteilung für Neurologie, Neurologische Rehabilitation und Akutgeriatrie,
                                                                                    – Isolierte Störung einer höheren Hirnfunktion (z. B. Aphasie)
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder, Wien
Korrespondenzadresse: Dr. med. Julia Ferrari, Abteilung für Neurologie, Neuro-
logische Rehabilitation und Akutgeriatrie, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder,     Leitsymptome bei Durchblutungsstörungen im vertebrobasi-
A-1020 Wien, Johannes von Gott Platz 1; E-Mail: julia.ferrari@bbwien.at             lären Versorgungsbereich (Posterior Circulation Syndrome

                                                                                                            J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2013; 14 (4)     149
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Ischämischer Schlaganfall

[POCS]) sind: vestibuläre, vestibulär-okuläre Symptome, vi-       hatte in einer Studie zu einer Zunahme des neurologischen
suelle Symptome, beidseitige Manifestationen somatosen-           Defizits geführt. Diese Daten und das Wissen, dass die Auto-
sibler oder motorischer Defizite und zerebelläre Zeichen.         regulation der Hirndurchblutung im Randbereich des ischä-
                                                                  mischen Schlaganfalls beeinträchtigt ist, waren die Begrün-
Eine Ischämie im Bereich der lentikulo-striatalen Gefäße ist      dung für ein Belassen höherer Blutdruckwerte in der Akut-
oft leicht als lakunäres Syndrom erkennbar (Lacunar Syndro-       situation. Es ist gegenwärtiger Standard, systolische Blut-
me [LACS]):                                                       druckwerte bis 220 mmHg und diastolische Blutdruckwerte
– PMS (Pure Motor Stroke): rein motorische Halbseiten-            bis 120 mmHg in der Akutsituation zu belassen [2]. Es wird
   symptomatik, alle Bereiche des Körpers (Gesicht/Arm/           ein Zielwert von 180 mmHg systolisch bzw. 100–105 mmHg
   Bein) betreffend                                               diastolisch für Patienten mit vorbestehender Hypertonie und
– PSS (Pure Somatosensory Stroke): Hemihypästhesie (late-         ein Zielwert von 160–180/90–100 mmHg für Patienten ohne
   raler Thalamus)                                                vorbestehende Hypertonie in den ersten 24–48 Stunden an-
                                                                  gegeben. Ausnahmen sind: Senkung des Blutdrucks < 185/
Der Schweregrad des ischämischen Schlaganfalls wird nach          110 mmHg bei Durchführung einer systemischen Thrombo-
der National Institutes of Health Stroke Scale (NIHSS) ange-      lyse mit rt-PA, Blutdrucksenkung < 160/90 mmHg bei akuter
geben. Die Skala beschreibt die Ausprägung von 15 klini-          Myokardischämie (Klinik oder ST-Senkungen) oder hyper-
schen Symptomen mit Werten zwischen 0 (kein Symptom)              tensivem Lungenödem und Senkung des Blutdrucks bei
und 42 (maximale Ausprägung aller Symptome) [1].                  Gerinnungsstörungen (laufende orale Antikoagulation,
                                                                  Thrombozytopenie [< 100.000/µl], Fibrinogen < 100 mg/dl,
Die Erfassung des Ereignisbeginns, die klinische Klassifikation   klinisch relevante Störung der Leberfunktion, Alkoholkrank-
und Lokalisation sowie die Beschreibung des Schweregrads          heit) oder in seltenen Situationen wie bei Aortenaneurysma
und des klinischen Verlaufs erfordern nur einen geringen Zeit-    (z. B. RR < 140/80 mmHg). An den Stroke Units in Österreich
aufwand, stellen aber die Basis für die Akutbehandlung dar.       am meisten verwendet wird Urapidil als Bolus mit anschlie-
                                                                  ßender, kontinuierlicher intravenöser Gabe (z. B. Bolus
                                                                  12,5 mg i.v., Wiederholung nach 15 Minuten und dann
 Akute Schlaganfallbehandlung
                                                                  4–8 mg/h i.v.). Obsolet ist die Gabe von Nifedipin i.v. oder
Ziele der Schlaganfallbehandlung sind:                            sublingual, da das Ausmaß der oft raschen Blutdrucksenkung
– Allgemeine Behandlung/Basistherapie                             nicht vorhersehbar ist.
– Spezifische Maßnahmen: rekanalisierende Therapie
– Sekundärprophylaxe                                              Eine Hypotonie bei Aufnahme ist in der Regel die Folge einer
– Erkennung, Vorbeugung und Behandlung von Komplikatio-           Exsikkose, kann aber auch auf eine Herzinsuffizienz, eine
   nen                                                            Myokardischämie oder eine Aortendissektion bzw. -ruptur
– Frührehabilitation                                              hinweisen. Eine Exsikkose ist auszugleichen, andere Ursa-
                                                                  chen einer Hypotonie müssen erkannt und behandelt werden.
Allgemeine Behandlung/Basistherapie
Die Erhaltung der Vitalfunktionen und die Behandlung ent-         Kardiale Arrhythmien, insbesondere meist tachykardes Vor-
gleister physiologischer Parameter ist eine Basis der Akut-       hofflimmern, sind in der Akutsituation ein häufiges Problem.
behandlung des Schlaganfalls. Vitalfunktionen (Blutdruck,         Die Frequenzstabilisierung ist von der hämodynamischen Si-
Pulsfrequenz, Sauerstoffsättigung, Atemfrequenz) müssen           tuation und den Begleiterkrankungen abhängig und erfolgt in
überwacht werden.                                                 Zusammenarbeit mit Internisten/Kardiologen.

Die Atemwege sind freizuhalten, auf eine Gefahr der Aspira-       Viele Schlaganfallpatienten sind Diabetiker. Eine Hyperglyk-
tion ist zu achten. Zentral bedingte Hypoventilation, reduzier-   ämie findet sich aber bei bis zu 60 % der Schlaganfallpatien-
te Vigilanz und Aspirationsgefahr sind zu beachten. Beim is-      ten ohne bekannten Diabetes mellitus. In den Leitlinien der
chämischen Schlaganfall ist selten eine Intubation in der         Deutschen Gesellschaft für Neurologie wird empfohlen, in
Akutsituation erforderlich. Ausnahme ist der akute Verschluss     der Akutsituation den Blutglukosespiegel ab einem Wert von
der A. basilaris. Die Kriterien zur Intubation ergeben sich aus   200 mg/dl zu behandeln, da es Hinweise gibt, dass eine Hy-
der Reduktion der Vigilanz (Sopor/Koma), der respiratori-         perglykämie den Infarkt vergrößert und ungünstig für den
schen Insuffizienz (Atemfrequenz < 8/Min.), Sauerstoffsätti-      weiteren Krankheitsverlauf ist. Die Europäische Schlagan-
gung (< 85 %) und Blutgasanalyse. Sauerstoff wird in der          fall-Organisation (ESO) gibt einen Grenzwert von 180 mg/dl
Regel bei einem leichten Abfall der Sauerstoffsättigung über      an. Es ist zu beachten, dass eine intensivierte Blutzucker-
eine Nasensonde gegeben. Blutdruck und Herzfrequenz wer-          kontrolle mit intravenöser Gabe von Insulin das Risiko für
den kontinuierlich überwacht.                                     eine Hypoglykämie signifikant erhöht. In der INSULIN-
                                                                  FARCT-Studie bestanden bei nahezu 1/3 der Patienten Hypo-
Bei ca. 75 % der Patienten bestehen in der Akutsituation          glykämien bei i.v.-Therapie mit Insulin. Die Hypothese, dass
nach einem Schlaganfall erhöhte Blutdruckwerte (RR syst.          eine intensivierte Blutzuckerkontrolle mit intravenös verab-
> 140 mmHg), aber nur bei der Hälfte dieser Patienten ist         reichtem Insulin das Infarktvolumen vermindert, wurde nicht
anamnestisch eine Hypertonie bekannt. Bei ca. 50 % der Pati-      bestätigt [3]. Eine rezente Studie fand sogar eine Zunahme
enten sinkt der Blutdruck innerhalb der ersten 90 Min. nach       des Infarktvolumens bei rascher Senkung des Blutzuckerspie-
Aufnahme ohne spezifische Medikation. Die rasche Senkung          gels durch intravenöse Gabe von Insulin [4]. Die Österrei-
des Blutdrucks durch die intravenöse Gabe von Nimodipin           chische Schlaganfall-Gesellschaft schlägt in einer SOP einen

150   J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2013; 14 (4)
Ischämischer Schlaganfall

Zielwert des Blutzuckerspiegels von 120–140 mg/dl vor. Die        ●  Die Altersbegrenzung in der gegenwärtigen europäischen
Interventionsgrenzen werden mit < 80 mg/dl und > 180 mg/dl           Zulassung der systemischen Thrombolyse mit 80 Jahren ist
festgelegt. Es wird empfohlen, geringe Erhöhungen des Blut-          wissenschaftlich nicht begründet.
zuckers in der Akutsituation (180–250 mg/dl) mit Insulin s.c.     Die Metaanalyse über 12 randomisierte Studien, in denen Pa-
auszugleichen. Bei Werten > 250 mg/dl wird ein Insulin-           tienten in einem Zeitfenster bis zu 6 Stunden behandelt wur-
bypass empfohlen. Wichtig sind eine Kontrolle der Elektroly-      den, zeigt, dass der Nutzen der Therapie bei Patienten > 80
te, insbesondere bei intravenöser Gabe von Insulin (Kalium!),     Jahre derselbe ist wie bei Patienten < 80 Jahre [11]. Im Inter-
und der Ausgleich der Elektrolyte. Eine Hypokaliämie stellt       national Stroke Trial-3 (IST-3) erfolgte eine Randomisierung
ein Risiko für Arrhythmien dar, weshalb Kalium hochnormal         zwischen systemischer Thrombolyse und Placebo auf Basis
eingestellt werden sollte.                                        einer Unsicherheit bei der Entscheidung zur Therapie. 53 %
                                                                  der eingeschlossenen Patienten waren > 80 Jahre. In der Ana-
                                                                  lyse der Daten nach Altersgruppe (> 80 Jahre und ≤ 80 Jahre)
Rekanalisierende Maßnahmen                                        wurde der Nutzen der Therapie auch bei den älteren Men-
Systemische (intravenöse) Thrombolyse                             schen nachgewiesen [12]. In Europa wurde ein Register auf-
Die systemische Thrombolyse mit rt-PA wird innerhalb eines        gebaut, in dem von vielen Zentren prospektiv Patienten doku-
Zeitfensters von 4,5 Stunden zur Behandlung des ischämi-          mentiert werden, die eine systemische Thrombolyse erhielten
schen Schlaganfalls an erfahrenen Zentren (Stroke Units)          (Safe Implementation of Thrombolysis in Stroke [SITS]).
empfohlen (0,9 mg/kg Körpergewicht [KG], Maximum 90 mg;           Diese Daten können mit den Placebogruppen aus Studien vor
10 % der Gesamtdosis als Bolus, die restlichen 90 % im An-        Zulassung der Thrombolyse (meist neuroprotektive Studien),
schluss über 60 Minuten als Infusion). Zwei randomisierte         zusammengefasst im Virtual International Stroke Trials Ar-
Studien haben die Wirksamkeit dieser Therapie bewiesen [5,        chive (VISTA), verglichen werden. Diese Analysen zeigen,
6]. Diese beiden Studien haben die Praxis der Akutbehand-         dass der Nutzen der systemischen Thrombolyse für alle unter-
lung des ischämischen Schlaganfalls verändert. Die Gabe von       suchten Altersgruppen zwischen 31 und 90 Jahren nachweis-
rt-PA ist die einzige Akutbehandlung des ischämischen Schlag-     bar ist [13, 14]. Ältere Menschen haben auch keine höhere
anfalls mit nachgewiesenem Nutzen. Es konnte in weiterer          Rate an relevanten Einblutungen in den Hirninfarkt [15].
Folge gezeigt werden, dass die Zeit bis zur Einleitung dieser
Therapie ganz entscheidend ist: Wenn die Therapie innerhalb       ● Wirksamkeit und Sicherheit der systemischen Thrombolyse
von 90 Minuten nach Symptombeginn erfolgt, dann ist die             in speziellen klinischen Situationen
NNT (number needed to treat), um eine Behinderung zu ver-         Die systemische Thrombolyse erfolgte mit Einschränkungen.
hindern, 4–5. Im Zeitfenster von 91–180 Minuten müssen 9          Eine Einschränkung betraf Patienten mit ischämischem
Patienten behandelt werden, um einen vor der Behinderung          Schlaganfall in der Anamnese und Diabetes mellitus als Be-
zu bewahren, und im Zeitfenster von 181–270 Minuten beträgt       gleitkrankheit. Auf Basis von SITS-ISTR (Safe Implemen-
die NNT 14 [7]. Es ist also von entscheidender Bedeutung,         tation of Thrombolysis in Stroke – International Stroke Throm-
dass die Therapie so rasch wie möglich erfolgt und Verzöge-       bolysis Register) und VISTA wurden Patienten verglichen,
rungen verhindert werden. Dies ist möglich durch eine ent-        die entweder eine Thrombolyse erhielten oder nicht und die in
sprechende Öffentlichkeitsarbeit, durch ein Avisosystem zwi-      der Anamnese Diabetes mellitus, einen ischämischen Schlag-
schen Rettung und Stroke Units und durch systematische Ver-       anfall oder beides hatten. In allen Gruppen waren die nach Al-
kürzung der Abläufe im Spital (door-to-needle time [DNT]          ter und Schweregrad bei Aufnahme korrigierten 3-Monats-
[8, 9]). Über viele Jahre galt als Ziel, die DNT auf < 60 Minu-   Daten signifikant günstiger für Patienten mit Thrombolyse im
ten zu reduzieren. Nun wurde das Ziel auf < 45 Minuten redu-      Vergleich zu Patienten ohne Thrombolyse [16]. Die Daten
ziert. Aktuell beträgt an den Stroke Units in Österreich die      sind ein Argument gegen die Einschränkung der Zulassung
mittlere DNT bereits 45 Minuten. Die Verkürzung der Zeit          der Thrombolyse bei Patienten mit Diabetes mellitus und
wurde möglich durch Messungen der Gerinnung (INR) mit             einem ischämischen Schlaganfall in der Anamnese.
Bedside-Tests. Es wurde auch gezeigt, dass das Vorliegen einer
relevanten Koagulopathie (INR-Wert > 1,7; Zahl der Throm-         Die Sicherheit der systemischen Thrombolyse bei Patienten
bozyten < 100.000/µl) bei Kandidaten für eine systemische         mit einer Dissektion der hirnzuführenden Gefäße konnte in
Thrombolyse ohne Hinweis auf eine Koagulopathie in der            einer multizentrischen Fallserie gezeigt werden [17].
Anamnese sehr gering (0,4 %) ist, was den Behandlungs-
beginn mit rt-PA auch vor Erhalt der Laborwerte bei ansons-       Die systemische Thrombolyse ist auch wirksam bei Verschlüs-
ten geeigneten Patienten rechtfertigt, die keinen Hinweis bzw.    sen der A. cerebri media, nachgewiesen durch ein hyperdenses
Verdacht auf eine Koagulopathie haben [10].                       Mediazeichen. Dies konnte durch eine nachträgliche Auswer-
                                                                  tung der NINDS-Studie gezeigt werden: 91 der 616 Patienten
Da die Zahl der Patienten, die in den beiden relevanten Studi-    hatten dieses Zeichen eines Verschlusses der A. cerebri media.
en randomisiert wurden, gering war (648 in der NINDS-Study        Bei Anwendung der systemischen Thrombolyse waren 28 %
[5]; 821 in ECASS III [6]), waren weitere Studien und Daten       der Patienten nach 3 Monaten unbehindert, unter Placebo nur
aus Registern von großer Bedeutung, um die notwendige Si-         18 % [18]. Diese Studie ist auch im Hinblick auf Studien zur
cherheit im Umgang mit der Therapie zu erlernen. In diesem        endovaskulären Therapie bedeutsam. Auch diesen Personen
Zusammenhang muss erwähnt werden, dass die systemische            darf die etablierte Therapie der systemischen Thrombolyse
Thrombolyse wirksam ist, aber das Risiko einer Einblutung in      nicht vorenthalten werden. Eine umfassende Fallserie der
den Hirninfarkt signifikant erhöht. Wesentliche Erkenntnisse      Stroke Units aus Italien zeigt, dass auch Patienten mit einem
der nachfolgenden Studien/Auswertungen sind:                      akuten Verschluss der A. carotis interna ein besseres Ergebnis

                                                                                      J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2013; 14 (4)   151
Ischämischer Schlaganfall

mit systemischer Thrombolyse haben als ohne diese Therapie         nach der Gabe von rt-PA erfolgen. In der ARTIS-Studie wur-
(28 % gutes Ergebnis vs. 18 %) [19].                               den alle Patienten, die eine systemische Thrombolyse erhiel-
                                                                   ten, entweder mit 300 mg ASS intravenös innerhalb von 90
Zirka 15 % der Patienten erleiden den Schlaganfall in den Mor-     Minuten nach Beginn der Thrombolyse behandelt oder mit
genstunden und haben einen unklaren Ereignisbeginn. Eine           Placebo. Die orale Sekundärprävention mit Thrombozyten-
Fallserie konnte ein besseres Ergebnis beim Einsatz der syste-     funktionshemmern begann 24 Stunden nach der Gabe von
mischen Thrombolyse als ohne diese Therapie zeigen [20].           rt-PA. Primärer Endpunkt der Studie war ein gutes Ergebnis
Gegenwärtig wird an immer mehr Zentren beim „Wake Up               nach 3 Monaten. Die Studie wurde aus Sicherheitsgründen
Stroke“ ein multimodales MR-Imaging durchgeführt und bei           abgebrochen, da es eine signifikante Erhöhung symptomati-
Nachweis des Gefäßverschlusses und einem Mismatch zwischen         scher intrakranieller Blutungen in der Gruppe mit frühzeitiger
DWI-Läsion und Ausdehnung des minderperfundierten Hirn-            Gabe von ASS gab (14 von 322 vs. 5 von 350) [29].
gebiets eine systemische Thrombolyse durchgeführt. Da es sich
um eine Anwendung außerhalb der Zulassung handelt, ist eine        Orale Antikoagulation
Risikominimierung erforderlich. Die MRT bietet die Möglich-        Die Frage, wie mit Patienten umgegangen werden soll, die mit
keit einer Einschätzung des Risikos einer relevanten Einblutung    einem Vitamin-K-Antagonisten (VKA) wie z. B. Warfarin be-
in den Infarkt: Je ausgedehnter die DWI-Läsion, desto größer ist   handelt wurden, deren INR aber im subtherapeutischen Be-
das Einblutungsrisiko [21]. Auch der Ausprägungsgrad der zere-     reich liegt, wird in den USA und Europa ganz unterschiedlich
bralen Mikroangiopathie ist ein unabhängiger Prädiktor für eine    gehandhabt. Die American Heart Association empfiehlt, bei
Blutungskomplikation [22]. Das SITS-Register zeigt zudem,          Patienten mit einer INR < 1,7 die Thrombolyse durchzufüh-
dass dem Blutdruckmanagement innerhalb der ersten 24 Stun-         ren, während die europäischen Leitlinien den Einsatz von
den bei/nach Durchführung der systemischen Thrombolyse be-         rt-PA nicht empfehlen, wenn Patienten mit VKA vorbehan-
sondere Bedeutung zukommt: Ein erhöhter Blutdruck innerhalb        delt sind. Eine Reihe von Fallserien und Metaanalysen zeigt
der ersten 24 Stunden nach Thrombolyse geht signifikant mit        ein erhöhtes Risiko einer symptomatischen Einblutung bei
einem schlechteren Behandlungsergebnis einher. Systolische         Vorbehandlung mit VKA. In einer Metaanalyse lag der INR
Blutdruckwerte zwischen 140 und 150 mmHg sind mit der ge-          bei vorbehandelten Patienten zwischen 1,15 und 1,5. Das
ringsten Blutungsrate assoziiert [23].                             Risiko einer symptomatischen Blutung war um den Faktor 2,6
                                                                   erhöht, wenn Patienten mit VKA vorbehandelt waren. Bezüg-
Fluktuierende Verläufe wurden mit nichtfluktuierenden Ver-
                                                                   lich des funktionellen Outcomes und der Mortalität ergaben
läufen verglichen. Der Nutzen der Thrombolyse war ebenso
                                                                   sich aber keine signifikanten Unterschiede [30]. Zu ähnlichen
vorhanden [24]. Ganz besonders wichtig ist auch eine Meta-
                                                                   Ergebnissen kommen 2 rezente Fallserien [31, 32].
analyse aller randomisierten Thrombolysestudien zur Frage,
ob die systemische Thrombolyse auch bei Subgruppen des
                                                                   ●  Zukünftige Entwicklungen der systemischen Thrombolyse
Schweregrads nach NIHSS wirksam ist. Die Analyse zeigte,
                                                                   Eine kürzlich publizierte Phase-II-Studie zur Tenecteplase
dass die systemische Thrombolyse in den Bereichen der NIHSS
                                                                   zeigt vielversprechende Ergebnisse: Ein signifikant besseres
zwischen 4 und 25 wirksam ist. Nur bei sehr leichten (NIHSS
                                                                   3-Monats-Outcome im Vergleich zu rt-PA (Alteplase) bei
1–4) und sehr schweren Schlaganfällen (NIHSS > 25) ist die
                                                                   niedrigerem Blutungsrisiko [33]. Tenecteplase ist noch Fi-
Wirkung nicht gesichert [25].
                                                                   brin-spezifischer und deshalb möglicherweise sicherer als
Die Zeitspanne zwischen Symptombeginn und Beginn der               Alteplase. Eine Studie der Innsbrucker Neurologie zeigt, dass
systemischen Thrombolyse ist für den Therapieerfolg von            40 % der symptomatischen Blutungen nach intravenöser
großer Bedeutung: je früher, desto besser. Für eine Untergrup-     Thrombolyse auf die mangelnde Fibrin-Spezifität von Alteplase
pe von Patienten könnte nach MR-basierten Auswahlkriterien         und die Entwicklung einer so genannten Fibrinogen-Deple-
auch ein individuell längeres Zeitfenster bestehen [26, 27].       tionskoagulopathie zurückzuführen sind [34]. Eine interes-
                                                                   sante Perspektive ist auch die Sonothrombolyse [35, 36].
●   Sicherheit der systemischen Thrombolyse bei Vorbehandlung
                                                                   Endovaskuläre Therapie
    mit Plättchenhemmern und mit oraler Antikoagulation
                                                                   Die intraarteriell thrombolytische Behandlung mit Pro-Uro-
Plättchenhemmer                                                    kinase führte in einer randomisierten Studie bei Patienten mit
Die Vortherapie mit Acetylsalicylsäure stellt keine Kontrain-      Verschluss der proximalen A. cerebri media innerhalb von
dikation für eine systemische Thrombolyse dar. Die große           6 Stunden nach Symptombeginn zu einer signifikanten Ver-
europäische Fallserie zur Anwendung der systemischen               besserung des klinischen Ergebnisses [37]. Die Studie war zu
Thrombolyse in der Praxis (SITS) zeigt, dass die Vortherapie       klein für eine Zulassung der Therapie. Die Therapie selbst
mit einem Plättchenhemmer das Risiko für eine symptomati-          wurde aber als eine Therapieoption in den Leitlinien der Eu-
sche Einblutung in den Hirninfarkt von 1,1 % (ohne Vorthe-         ropäischen Schlaganfall-Organisation (ESO) aufgenommen.
rapie) auf 1,7 % (Vortherapie: Clopidogrel), 2,5 % (Vorthe-
rapie: ASS) bzw. 4,1 % (duale Plättchenhemmung mit ASS             Die endovaskuläre Therapie wurde in den vergangenen Jah-
und Clopidogrel als Vortherapie) erhöht. Wichtig ist aber auch     ren um die Möglichkeiten einer mechanischen Thrombek-
die Beobachtung, dass es in Bezug auf das 3-Monats-Ergeb-          tomie erweitert und beinhaltet nun die lokale (intraarterielle)
nis keinerlei Unterschiede gab [28]. Zum Thema Plättchen-          Thrombolyse und/oder die mechanische Thrombusentfer-
hemmer und systemische Thrombolyse ist auch eine rezente           nung. Im März 2013 wurden die ersten 3 größeren rando-
Studie interessant: Nach derzeitigen Leitlinien soll die           misierten Studien in einer Ausgabe des New England Journal
Thrombozytenaggregation mit ASS frühestens 24 Stunden              of Medicine veröffentlicht.

152    J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2013; 14 (4)
Ischämischer Schlaganfall

In IMS III (Interventional Management of Stroke III) wurden         hemmer Acetylsalicylsäure (ASS) in einer Dosierung von 160
656 Patienten mit einem ischämischen Schlaganfall innerhalb         bzw. 300 mg untersucht worden. Durch diese sehr frühe ASS-
eines Zeitfensters von 3 Stunden nach Symptombeginn in 2            Verabreichung kann eine signifikante, wenn auch absolut ge-
Therapiegruppen randomisiert [38]: systemische Thrombo-             sehen geringe Risikoreduktion von 9 Ereignissen (Schlagan-
lyse alleine (Standard) bzw. systemische Thrombolyse und            fall und Tod) pro 1000 behandelten Patienten erreicht werden.
nachfolgende endovaskuläre Therapie (Interventionsgruppe).          Entsprechend sollte, sofern vonseiten des Einblutungsrisikos
Bei Studienbeginn wurden in der Interventionsgruppe nur 2/3         vertretbar, ASS in der angegebenen Dosis bereits innerhalb
der Standarddosis von rt-PA über eine Zeit von 30 Minuten           der ersten 24–48 Stunden verabreicht werden. Nach Durch-
intravenös verabreicht, 1/3 der Dosis intraarteriell. Nachdem       führung der intravenösen Thrombolyse darf ASS erst nach 24
eine andere Studie die Sicherheit einer intravenösen Gabe der       Stunden eingesetzt werden, wenn die CCT-Kontrolle ein
Standarddosis von rt-PA (0,9 mg/kg KG; 10 % als Bolus, 90 %         intrazerebrales Hämatom ausgeschlossen hat.
über eine Stunde i.v.) vor einem endovaskulären Eingriff
zeigte [39], wurde ab dem Jahr 2011 in der Interventions-           Verhinderung von Komplikationen
gruppe die volle Standarddosis verabreicht. Zu Beginn der           Ergebnisse der Wiener Schlaganfalldatenbank zeigten, dass in
Studie wurden Patienten mit einem NIHSS-Score ≥ 10 rando-           den Jahren 1998–2001 ca. 20 % der Schlaganfallpatienten
misiert. Später wurden auch Patienten mit einem NIHSS-Score         eine Komplikation erlitten, meist innerhalb der ersten 5 Tage.
von 8 und 9 eingeschlossen, wenn der Verschluss einer proxi-        Häufigste neurologische und medizinische Komplikationen
malen Hirnarterie (distale A. carotis interna, A. cerebri media,    sind: neuerlicher Schlaganfall, Einblutungen in einen Hirn-
A. basilaris) in der Bildgebung nachweisbar war. Die mecha-         infarkt oder Pneumonie infolge von Dysphagie und Aspirati-
nische Thrombektomie erfolgte fast ausschließlich mit Merci-        on. Neurologisches Monitoring und Dysphagiescreening
Retriever oder Penumbra-System. Nur 4 Patienten in der In-          können diese Komplikationen nachweislich reduzieren. In
terventionsgruppe wurden mit einem Stent-Retriever behan-           diesem Zusammenhang ist erwähnenswert, dass der an der
delt. Primärer Endpunkt war der Anteil der Patienten mit einem      Neurologischen Abteilung in Gugging/Tulln entwickelte
guten Outcome (Rankin Scale Score ≤ 2). In der Interventions-       Dysphagie-Screeningtest („GUSS-Test“) zwischenzeitlich
gruppe erreichten 40,8 % dieses gute Ergebnis, in der Stan-         internationaler Standard wurde [46].
dardgruppe 38,7 %. Dieser Unterschied war nicht signifikant.
                                                                    Niedrig dosiertes niedermolekulares Heparin innerhalb von
Konklusionen dieser Studie sind: Obwohl die endovaskuläre           48 Stunden nach einem ischämischen Schlaganfall mit Im-
Therapie die Rate der Rekanalisation gegenüber der Standard-        mobilität aufgrund einer Beinparese reduziert das Risiko für
therapie um ca. 40 % erhöhte, machte sich dieser Unterschied        tiefe Beinvenenthrombosen, symptomatische und tödliche
nicht im klinischen Ergebnis bemerkbar. Diskutiert wird, dass       Lungenembolien auf 10 % [47]. Kompressionsstrümpfe ver-
die Rekanalisation durch den endovaskulären Eingriff zu spät        hindern nicht das Risiko einer Beinvenenthrombose, sondern
erfolgte. Unseren Erachtens möglich ist auch, dass die Reka-        erhöhen das Risiko für Komplikationen wie Hautnekrosen
nalisation mit den „älteren“ Systemen zwar eine Gefäßöffnung        [48].
bewirkte, aber keine ausreichende Perfusion in der Peripherie.
Auf dieses Phänomen wurde bereits in früheren Metaanalysen          Mangelernährung ist bei Schlaganfallpatienten häufig und ein
hingewiesen [40]. Dennoch ist eine Botschaft der Studie, dass die   Prädiktor für ein ungünstiges Ergebnis. Eine routinemäßige
endovaskuläre Therapie früh eingesetzt werden sollte. Der frühe     Ernährung für alle Schlaganfallpatienten verbesserte das Out-
endovaskuläre Behandlungsbeginn zeigte tendenziell ein günsti-      come in einer randomisierten Studie nicht [49]. In der glei-
geres Ergebnis [41]. Die neuen Methoden zur mechanischen            chen Studie zeigte sich kein Vorteil einer frühen (> 48 Stun-
Thrombektomie („Stent-Retriever“) haben sich bereits als über-      den) gegenüber einer verzögerten (7 Tage) Ernährung über
legen gegenüber den älteren bewiesen [42, 43].                      eine nasogastrale Sonde.

Die italienische Synthesis-Studie ist bemerkenswert, da eine        Frühanfälle ereignen sich meist innerhalb von 24 Stunden
Randomisierung in 2 Gruppen erfolgte – die Standardtherapie         nach Beginn des Schlaganfalls und betreffen (je nach Studie)
der systemischen Thrombolyse bzw. die endovaskuläre The-            2–6,5 % der Patienten. Sie sind die Folge einer akuten, zellu-
rapie (ohne vorausgegangene systemische Thrombolyse).               lären biochemischen Dysfunktion, wobei die Freisetzung von
Das Zeitfenster für den Einschluss war 4,5 Stunden. Die Stu-        Glutamat eine besondere Rolle spielt. Prädiktoren sind der
die ist negativ: Es besteht kein Unterschied im Ergebnis nach       Schweregrad des Schlaganfalls und eine kortikale Lokalisa-
3 Monaten [44].                                                     tion. Das Risiko für eine spätere Epilepsie ist bei Frühanfällen
                                                                    um das 8-Fache erhöht. Die vorbeugende Gabe von Antiepi-
Die dritte Studie (MR Rescue) überprüfte das MR-Mismatch-           leptika bei Patienten mit einem ischämischen Schlaganfall
Konzept in einem 8-Stunden-Zeitfenster und verglich eine            ohne bisherigen epileptischen Anfall wird derzeit nicht emp-
endovaskuläre Therapie (mit oder ohne vorherige systemi-            fohlen. Zur akuten Behandlung eines Frühanfalls eingesetzt
sche Thrombolyse) gegen eine systemische Thrombolyse                werden Benzodiazepine (z. B. Lorazepam) in Kombination
(30 % innerhalb von 4,5 Stunden bzw. keine rekanalisierende         mit einem Antiepileptikum. In der gegenwärtigen Praxis ver-
Maßnahme). Auch diese Studie war negativ [45].                      wendet werden Phenytoin, Valproinsäure und Levetiracetam.

Frühe Sekundärprävention                                            Patienten, die nach einem Schlaganfall Fieber entwickeln,
In der Akutphase des Schlaganfalls, d. h. in den ersten 24–48       haben einen Nutzen von einer Behandlung mit Paracetamol
Stunden, ist bislang als einziger Thrombozytenfunktions-            zur Temperatursenkung [50].

                                                                                         J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2013; 14 (4)   153
Ischämischer Schlaganfall

Die Entwicklung eines „malignen Mediainfarkts“ (oder auch         Literatur:                                        19. Paciaroni M, Balucani C, Agnelli G, et al.
                                                                                                                    Systemic thrombolysis in patients with
„raumfordernden Mediainfarkts“) sollte frühzeitig erkannt         1. Brott T, Adams HP Jr, Olinger CP, et al.
                                                                                                                    acute ischemic stroke and Internal Carotid
                                                                  Measurements of acute cerebral infarction:
werden, um eine dekompressive Kraniotomie erwägen zu                                                                Artery Occlusion: the ICARO study. Stroke
                                                                  a clinical examination scale. Stroke 1989;
                                                                                                                    2012; 43: 125–30.
können. Der „maligne Mediainfarkt“ wird meist definiert           20: 864–70.
                                                                  2. Diener HC, Weimar C. Leitlinien für Diag-      20. Barreto AD, Martin-Schild S, Hallevi H,
durch klinische und radiologische Zeichen wie NIHSS-Score         nostik und Therapie in der Neurologie, Akut-      et al. Thrombolytic therapy for patents who
> 18, Beeinträchtigung der Vigilanz, Nachweis eines ausge-        behandlung des ischämischen Schlaganfalls.        wake-up with stroke. Stroke 2009; 40: 827–
                                                                  Thieme, Stuttgart, 2012.                          32.
dehnten Infarkts auf ein Gebiet > 2/3 des Versorgungsbereichs                                                       21. Singer OC, Humpich MC, Fiehler J, et al.
                                                                  3. Rosso C, Corvol JC, Pires C, et al. Inten-
der A. cerebri media und Zeichen der Raumforderung (Verla-        sive versus subcutaneous insulin in patients      MR Stroke Study Group Investigators. Risk
                                                                                                                    for symptomatic intracerebral hemorrhage
gerung der Mittellinie, Kompression der Seitenventrikel).         with hyperactute stroke: results from the
                                                                                                                    after thrombolysis assessed by diffusion-
                                                                  randomized INSULINFARCT trial. Stroke
Klinische und radiologische Parameter in der Akutsituation        2012; 43: 2343–9.                                 weighted magnetic resonance imaging. Ann
                                                                                                                    Neurol 2008; 63: 52–60.
sind: hoher NIHSS-Score, kombinierter Verschluss der A.           4. McCormick M, Hadley D, McLean JR,
                                                                  et al. Randomized, controlled trial of insulin    22. Neumann-Haefelin T, Hoelig S, Berkefeld
carotis interna und A. cerebri media und Größe der DWI-Lä-                                                          J, et al. Leukoaraiosis is a risk factor for
                                                                  for acute poststroke hyperglycemia. Ann
sion. Eine DWI-Läsion > 82 ml hatte einen hohen prädiktiven       Neurol 2010; 67: 570–8.                           symptomatic intracerebral hemorrhage after
                                                                                                                    thrombolysis for acute stroke. Stroke 2006;
Wert für die Entwicklung eines „malignen Mediainfarkts“ in        5. Marler JR for the NINDS Study Group.           37: 2463–6.
den ersten 6 Stunden [51].                                        Tissue plasminogen activator for acute
                                                                  ischemic stroke. N Engl J Med 1995; 333:          23. Ahmed N, Wahlgren N, Brainin M, et al.
                                                                  1581–7.                                           Relationship of blood pressure, antihyper-
                                                                                                                    tensive therapy, and outcome in ischemic
Frührehabilitation                                                6. Hacke W, Kaste M, Bluhmki E, et al.
                                                                                                                    stroke treated with intravenous thromboly-
                                                                  Thrombolysis with alteplase 3 to 4.5 hours
Pflege und Rehabilitation verfolgen bereits in der Akut-          after acute ischemic stroke. N Engl J Med
                                                                                                                    sis: retrospective analysis from Safe Imple-
                                                                                                                    mentation of Thrombolysis in Stroke – Inter-
situation Ziele, die im Team festgelegt werden. Art und Aus-      2008; 359: 1317–29.
                                                                                                                    national Stroke Thrombolysis Register
maß der oralen Flüssigkeits- und Nahrungsaufnahme werden          7. Lees KR, Bluhmki E, von Kummer R, et al.       (SITS-ISTR). Stroke 2009; 40: 2442–9.
                                                                  Time to treatment with intravenous alte-
individuell festgelegt und im Verlauf angepasst. Die Art der      plase and outcome in stroke: an updated
                                                                                                                    24. Ozdemir O, Beletsky V, Chan R, et al.
                                                                                                                    Thrombolysis in patients with marked clini-
Kommunikation berücksichtigt das Vorhandensein von Apha-          pooled analysis of ECASS, ATLANTIS,
                                                                                                                    cal fluctuations in neurological status due to
                                                                  NINDS, and EPITHET trials. Lancet 2010;
sie, Apraxie und Verhaltensstörungen. Die Mobilität wird ge-      375: 1695–703.
                                                                                                                    cerebral ischemia. Arch Neurol 2008; 65:
                                                                                                                    1041–3.
fördert. So konnte nachgewiesen werden, dass das Ausmaß           8. Ferrari J, Knoflach M, Kiechl S, et al.
                                                                  Stroke thrombolysis: having more time             25. Mishra NK, Lyden P, Grotta JC, et al.
der frühzeitigen Mobilisierung bereits einen signifikanten Ef-                                                      Thrombolysis is associated with consistent
                                                                  translates into delayed therapy. Stroke
fekt auf die Gehfähigkeit nach 3 Monaten hat. Pflege und spe-     2010; 41: 2001–4.                                 functional improvement across baseline
                                                                                                                    stroke severity: a comparison of outcomes
zifische Rehabilitation (Physiotherapie, Ergotherapie, Logo-      9. Meretoja A, Strbian D, Mustanoja S, et         in patients from the Virtual International
                                                                  al. Reducing in-hospital delay to 20 minutes
pädie) bilden in Stroke Units eine Einheit. Es werden bereits     in stroke thrombolysis. Neurology 2012; 79:
                                                                                                                    Stroke Trials Archive (VISTA). Stroke 2010;
                                                                                                                    41: 2612–7.
beginnend in der Akutsituation die Ziele der Rehabilitation       306–13.
                                                                                                                    26. Albers GW, Thijs VN, Wechsler L, et al.
besprochen, das Erreichen der Ziele überprüft und neue Ziele      10. Rost NS, Masrur S, Pervez MA, et al.          Magnetic resonance imaging profiles pre-
                                                                  Unsuspected coagulopathy rarely prevents          dict clinical response to early reperfusion:
definiert. Das Gehirn kann als ein „sich selbst reorganisieren-   iv thrombolysis in acute ischemic stroke.         the diffusion and perfusion imaging evalua-
der Computer“ betrachtet werden, der Fehler erkennt und           Neurology 2009; 73: 1957–62.                      tion for understanding stroke evolution (DE-
neue Schaltkreise aufbaut, um die Funktion wieder zu erwer-       11. Wardlaw JM, Murray V, Berge E, et al.         FUSE) study. Ann Neurol 2006; 60: 508–17.
                                                                  Recombinant tissue plasminogen activator          27. Schelling PD, Thomalla G, Fiehler J, et
ben. Der Lernvorgang muss aber frühzeitig gefördert werden.       for acute ischaemic stroke: an updated sys-       al. MRI-based and CT-based thrombolytic
Stroke Unit und post-akute Nachsorge (Phase B und C) sind         tematic review and meta-analysis. Lancet          therapy in acute stroke within and beyond
                                                                  2012; 379: 2364–72.                               established time windows: an analysis of
als Einheit zu betrachten. Ohne Frührehabilitation im Akut-       12. The IST-3 Collaborative Group. The ben-       1210 patients. Stroke 2007; 38: 2640–5.
spital ist die Leistung der Stroke Unit nicht möglich. Das in     efits and harms of intravenous thrombolysis
                                                                                                                    28. Diedler J, Ahmed N, Sykora M, et al.
den österreichischen Spitälern entwickelte Konzept der Inte-      with recombinant tissue plasminogen acti-
                                                                                                                    Safety of intravenous thrombolysis for acute
                                                                  vator within 6h of acute ischaemic stroke
                                                                                                                    ischemic stroke in patients receiving anti-
gration von Akutversorgung und Frührehabilitation muss un-        (the third international stroke trial [IST-3]):
                                                                                                                    platelet therapy at stroke onset. Stroke 2010;
bedingt erhalten bleiben und wird international gewürdigt.        a randomised controlled trial. Lancet 2012;
                                                                                                                    41: 288–94.
                                                                  379: 2352–63.
                                                                                                                    29. Zinkstok SM, Roos YB; on behalf of the
                                                                  13. Mishra NK, Ahmed N, Andersen G, et al.
                                                                                                                    ARTIS Investigators. Early administration of
                                                                  Thrombolysis in very elderly people: control-
                                                                                                                    aspirin in patients treated with alteplase for
  Relevanz für die Praxis                                        led comparison of SITS International Stroke
                                                                  Thrombolysis Registry and Virtual Interna-
                                                                                                                    acute ischaemic stroke: a randomised con-
                                                                                                                    trolled trial. Lancet 2012; 380: 7311–7.
                                                                  tional Stroke Trials Archive. BMJ 2010; 341:
  Die Ziele der akuten Schlaganfallbehandlung sind die            c6046.                                            30. Miedema I, Luijchx GJ, de Keyer J, et al.
  Basistherapie, spezifische Maßnahmen wie die rekana-            14. Mishra NK, Diener HC, Lyden PD, et al.        Thrombolytic therapy for ischaemic stroke in
                                                                  Influence of age on outcome from throm-           patients using warfarin: a systematic review
  lisierende Therapie, die Sekundärprophylaxe, die Erken-                                                           and meta-analysis. J Neurol Neurosurg Psy-
                                                                  bolysis in acute stroke: A controlled com-
  nung, Vorbeugung und Behandlung von Komplikationen              parison in patients from the Virtual Interna-     chiatry 2012; 83: 537–40.

  und die Frührehabilitation. Die systemische Thrombo-            tional Trials Stroke Archive (VISTA). Stroke      31. Prabhakaran S, Rivolta J, Vieira JR, et
                                                                  2010; 41: 2840–8.                                 al. Symptomatic intracerebral hemorrhage
  lyse innerhalb eines Zeitfensters von 4,5 Stunden ist           15. Ford GA, Ahmed N, Azevedo E, et al. In-       among eligible warfarin-treated patients re-
  immer noch die einzige Akutbehandlung des ischämi-              travenous alteplase for stroke in those older     ceiving intravenous tissue plasminogen acti-
                                                                  than 80 years old. Stroke 2010; 41: 2568–         vator for acute ischemic stroke. Arch Neurol
  schen Schlaganfalls mit nachgewiesenem Nutzen. Zu-              74.                                               2010; 67: 559–63.
  künftige Entwicklungen sind der Einsatz neuer, noch             16. Mishra NK, Ahmed N, Davalos A, et al.         32. Ruecker M, Matosecic B, Willeit P, et al.
  spezifischerer Fibrinolytika und für eine kleine, noch zu       Thrombolysis in acute ischemic stroke pa-         Subtherapeutic warfarin therapy entails an
                                                                  tients with prior stroke and diabetes melli-      increased bleeding risk after stroke throm-
  definierende Patientengruppe die endovaskuläre Thera-           tus. Neurology 2011; 77: 1886–72.                 bolysis. Neurology 2012; 79: 31–8.
  pie.                                                            17. Engelter ST, Dallongeville J, Kloss M, et     33. Parsons M, Spratt N, Bivard A, et al. A
                                                                  al. Thrombolysis in cervical artery dissection    randomized trial of tenecteplase versus
                                                                  – data from the Cervical Artery Dissection        alteplase for acute ischemic stroke. N Engl
                                                                  and Ischaemic Stroke Patients (CADISP) da-        J Med 2012; 366: 1099–107.
 Interessenkonflikt                                              tabase. Eur J Neurol 2012; 19: 1199–206.          34. Matosevic B, Knoflach M, Werner P, et
                                                                  18. Qureshi AI, Ezzedine MA, Nasar A, et al.      al. Early fibrinogen degradation coagulopa-
Die korrespondierende Autorin verneint einen Interessen-          Is IV tissue plasminogen activator beneficial     thy and bleeding complications after intra-
                                                                  in patients with hyperdense artery sign?          venous thrombolysis for ischemic stroke.
konflikt.                                                         Neurology 2006; 66: 1171–4.                       Neurology 2013; 80: 1216–24.

154   J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2013; 14 (4)
Ischämischer Schlaganfall

35. Eggers J, König IR, Koch B, et al. Sono-       stroke treatment. Circulation 2011; 123:          47. Sherman DG, Albers GW, Bladin C, et al.   multicentre randomised controlled trial. Lan-
thrombolysis with transcranial color-coded         2591–601.                                         The efficacy and safety of enoxaparin ver-    cet 2005; 265: 764–72.
sonography and recombinant tissue-type             41. Khatri P, Abruzzo T, Years SD, et al. Good    sus unfractionated heparin for the preven-
plasminogen activator in acute middle cer-                                                           tion of venous thromboembolism after acute    50. Den Hertog HM, van der Worp HB, van
                                                   clinical outcome after ischemic stroke is                                                       Gemert HM, et al. The Paracetamol (Aceta-
ebral artery main stem occlusion: results          time dependent. Neurology 2009; 73: 1066–         ischaemic stroke (PREVAIL Study): an open-
from a randomised study. Stroke 2008; 39:                                                            label randomised comparison. Lancet 2007;     minophen) In Stroke (PAIS) trial: a multicen-
                                                   72.                                                                                             tre, randomised, placebo-controlled, phase
1470–5.                                                                                              369: 1247–355.
                                                   42. Saver JL, Jahan R, Levy E, et al. Solitaire                                                 III trial. Lancet Neurol 2009; 8: 434–40.
36. Alexandrov AV, Mikulik R, Ribo M, et al.                                                         48. CLOTS Trials Collaboration. Effective-
                                                   flow restoration device versus the MERCI          ness of thigh-length graduated compression
A pilot randomized clinical safety study of        Retriever in patients with acute ischemic                                                       51. Götz T, Hartmann F, Juettler E, et al. Pre-
sonothrombolysis augmentation with ultra-                                                            stockings to reduce the risk of deep vein     diction of malignant middle cerebral artery
                                                   stroke (SWIFT): a randomised, parallel-group,     thrombosis after stroke (CLOTS trial 1): a
sound-activated perflutren-liquid microspheres     non-inferiority trial. Lancet 2012; 380:                                                        infarction by magnetic resonance imaging
for acute ischemic stroke. Stroke 2008; 39:                                                          multicentre, randomised controlled trial.     within 6 hours of symptom onset: a prospec-
                                                   1241–9.                                           Lancet 2009; 373: 1958–65.
1464–9.                                                                                                                                            tive multicenter observational study. Ann
                                                   43. Nogueira RG, Lutsep HL, Gupta R, et al.       49. Dennis MS, Lewis SC, Warlow C. Effect     Neurol 2010; 68: 435–45.
37. Furlan A, Higashida R, Wechsler I, et al.      Trevo versus Merci retrievers for thrombec-
Intra-arterial pro-urokinase for acute ischemic                                                      of timing and method of enteral tube feed-
                                                   tomy revascularisation of large vessel occlu-     ing for dysphagic stroke patients (FOOD): a
stroke. The PROACT II study: a randomized          sion in acute ischaemic stroke (TREVO 2): a
controlled trial. Prolyse in Acute Cerebral        randomised trial. Lancet 2012; 380: 1231–
Thromboembolism. J Am Med Ass 1999;                40.                                                OA Dr. med. Julia Ferrari
282: 2003–11.
                                                   44. Ciccone A, Valvassori L, Nichelatti M, et      2000 Promotion an der Medizinischen Univer-
38. Broderick JP, Palesch YY, Demchuk AM,          al. Endovascular treatment for acute ische-
et al. Endovascular therapy after intrave-                                                            sität Wien. Neurologische Ausbildung an der
                                                   mic stroke. N Engl J Med 2013; 368: 904–
nous t-PA versus t-PA alone for stroke. N          13.                                                Universitätsklinik Wien und bei den Barmher-
Engl J Med 2013; 368: 893–903.
                                                   45. Kidwell CS, Jahan R, Gornbein J, et al.
                                                                                                      zigen Brüdern Wien. Seit 2008 Fachärztin für
39. Shaltoni HM, Albright KC, Gonzales NR,         A trial of imaging selection and endovascu-        Neurologie, seit 2011 Oberärztin im Kranken-
et al. Is intra-arterial thrombolysis safe after   lar treatment for ischemic stroke. N Engl J        haus der Barmherzigen Brüder.
full-dose intravenous recombinant tissue           Med 2013; 368: 914–23.
plasminogen activator for acute ischemic                                                              Schwerpunkt der klinischen und wissenschaft-
                                                   46. Trapl M, Enderle P, Nowotny M, et al.
stroke? Stroke 2007; 38: 80–4.
                                                   Dysphagia bedside screening for acute
                                                                                                      lichen Tätigkeit im Bereich zerebrovaskuläre
40. Meyers PM, Schumacher C, Sander Con-           stroke patients: the Gugging Swallowing            Erkrankungen.
nolly E, et al. Current state of endovascular      Screen. Stroke 2007; 38: 2948–52.

                                                                                                                                   J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2013; 14 (4)               155
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