"Isti sunt libri, quos ego Amplonius Ratinck de Berka habeo " - Amplonius Novus
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Amplonius NOVUS Studienstiftung für das Amplonius-Gymnasium „Isti sunt libri, quos ego Amplonius Ratinck de Berka habeo …“ Am 1. Mai 1412 ruft Amplonius de Berka eine wohltätige Stiftung ins Leben, mit deren Hilfe junge Menschen, u.a. aus seiner nieder- rheinischen Heimat, an der Universität Erfurt kostenlos studieren, im Haus der Stiftung („Zur Himmelspforte“) unentgeltlich wohnen und in der bedeutenden Bibliothek des Amplonius arbeiten und ler- nen können. 2012, zum 600-jährigen Jubiläum der mittlerweile aufgelösten Amplonianischen Stiftung, entsteht die Idee, die Stiftung an „sei- ner“ Schule wiederaufleben zu lassen. Stifter/-innen aus Rhein- berg und anderswo engagieren sich mit großen und kleinen Beträ- gen dafür, daß Amplonius NOVUS an den Start gehen kann. Seit 2013 ist die neue Stiftung erfolgreich für Schüler/-innen des Amplo- nius-Gymnasiums tätig und unterstützt talentierte Absolventen der Schule bei ihrem Studium. Bis heute wurden 37 Abiturientinnen und Abiturienten bei ihrem Eintritt in ein Hochschulstudium durch ein Büchergeld zur Anschaf- fung von Erstliteratur unterstützt. Dafür hat die Stiftung bislang 3.000 Euro „in die Hand genommen“. Seit 2014 werden Studentinnen und Studenten mit einem monatli- chen Lebenshaltungszuschuß von 100 Euro unterstützt. Augen- blicklich hat die Stiftung drei Stipendiaten; bislang wurden über 14.000 Euro an Stipendien ausgezahlt. Der vorliegende Kalender präsentiert kleine Ausschnitte aus der „Bibliotheca Amploniana“, der heute noch in Erfurt beheimateten größten, beinahe geschlossen erhaltenen Handschriftensammlung eines spätmittel- alterlichen Gelehrten weltweit. Wer sich für die lange Geschichte der Bibliothek und der amplonianischen Stiftung interessiert oder mehr über Amplonius de Berka erfahren möchte, wird auf der Homepage der Stiftung Amplonius NOVUS mit Sicherheit fündig (www.amplonius-novus.de). Mit Ihren Spenden und Zustiftungen unterstützen Sie die Stiftung Amplonius NOVUS bzw. direkt Absol- ventinnen und Absolventen des Rheinberger Amplonius-Gymnasiums, für die ein Studium sonst nicht so einfach möglich wäre. Natürlich würden wir uns sehr freuen, wenn wir auch Sie als Stifter/-in bei Amplonius NOVUS begrüßen könnten! Bitte sprechen Sie uns an oder schreiben Sie uns. Mit amplonianischen Grüßen Heinz Pannenbecker (Vorsitzender des Stiftungsvorstandes) Bitte unterstützen Sie die Arbeit von Amplonius NOVUS durch eine Spende oder Zustiftung! Jeder Betrag ist willkommen und kommt direkt bei den Amplonianerinnen und Amplonianern an. Unsere Konto-Nr. bei der Sparkasse am Niederrhein: IBAN: DE40 3545 0000 1101 0368 44.
Januar 2021 KW Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag 1 2 3 53 Neujahr 4 5 6 7 8 9 10 1 Heilige Drei Könige 11 12 13 14 15 16 17 2 18 19 20 21 22 23 24 3 25 26 27 28 29 30 31 4 Alle Angaben in diesem Kalender ohne Gewähr!
Februar 2021 KW Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag 1 2 3 4 5 6 7 5 8 9 10 11 12 13 14 6 15 16 17 18 19 20 21 7 Rosenmontag 22 23 24 25 26 27 28 8 März 2021 KW Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag 1 2 3 4 5 6 7 9 8 9 10 11 12 13 14 10 15 16 17 18 19 20 21 11 22 23 24 25 26 27 28 12 Beginn der Sommerzeit 29 30 31 13
April 2021 KW Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag 1 2 3 4 13 Karfreitag Ostern 5 6 7 8 9 10 11 14 Ostermontag 12 13 14 15 16 17 18 15 19 20 21 22 23 24 25 16 26 27 28 29 30 17
Mai 2021 KW Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag 17 1* 2 Tag der Arbeit 18 3 4 5 6 7 8 9 Muttertag 19 10 11 12 13 Christi 14 15 16 Himmelfahrt 20 17 18 19 20 21 22 23 Pfingsten 21 24 25 26 27 28 29 30 Pfingstmontag 22 31 * 1 Mai 1412: Beginn der Amplonianischen Stiftung
Juni 2021 KW Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag 1 2 3 4 5 6 22 Fronleichnam 7 8 9 10 11 12 13 23 14 15 16 17 18 19 20 24 21 22 23 24 25 26 27 25 28 29 30 26
Juli 2021 KW Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag 1 2 3 4 26 5 6 7 8 9 10 11 27 12 13 14 15 16 17 18 28 19 20 21 22 23 24 25 29 26 27 28 29 30 31 30
August 2021 KW Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag 30 1 31 2 3 4 5 6 7 8 32 9 10 11 12 13 14 15 33 16 17 18 19 20 21 22 34 23 24 25 26 27 28 29 35 30 31
September 2021
September 2021 KW Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag 1 2 3 4 5 35 6 7 8 9 10 11 12 36 13 14 15 16 17 18 19 37 20 21 22 23 24 25 26 38 27 28 29 30 39 Oktober 2021 KW Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag 1 2 3 39 Tag der Deut- schen Einheit 4 5 6 7 8 9 10 40 11 12 13 14 15 16 17 41 18 19 20 21 22 23 24 42 25 26 27 28 29 30 31 Reforma- 43 tionstag / Ende Sommerzeit
Oktober 2021
November 2021 KW Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag 1 2 3 4 5 6 7 44 Allerheiligen 8 9 10 11 12 13 14 45 15 16 17 18 19 20 21 46 22 23 24 25 26 27 28 47 1. Advent 29 30 48
Dezember 2021 KW Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag 1 2 3 4 5 48 6 7 8 9 10 11 12 49 13 14 15 16 17 18 19 50 20 21 22 23 24 25 26 51 Heiligabend 1. Weih- 2. Weih- nachtstag nachtstag 27 28 29 30 31 52 Silvester
„Isti sunt libri, quos ego Amplonius Ratinck de Berka habeo …“ Details aus der Bibliotheca Amploniana präsentiert von der Studienstiftung Amplonius NOVUS. In den Jahren 1410-12 verfaßt Amplonius eigenhändig einen Katalog seiner Bücher- sammlung. Dieser catalogus librorum dokumentiert auf 46 Seiten die 633 Handschrif- tenbände der privaten Bibliothek des mittelalterlichen Gelehrten aus Rheinberg. Das Verzeichnis folgt einer fachlichen Gliederung in zwölf Abteilungen entsprechend der zeitgenössischen Aufteilung der Wissenschaftsdisziplinen. Jedes Kapitel seines Ka- talogs beginnt Amplonius – voller Besitzerstolz – mit den Worten: „Isti sunt libri, quos ego Amplonius Ratinck de Berka habeo …“. Der vorliegende Kalender der Stiftung Amplonius NOVUS präsentiert anhand priva- ter Aufnahmen unterschiedliche Details aus Büchern der Bibliotheca Amploniana, die Amplonius dem von ihm gegründeten Collegium Amplonianum 1412 „für ewige Zei- ten“ („perpetuis temporibus“) vermacht und die sich heute noch in Erfurt befindet. Nachfolgend finden Sie eine kurze Einordnung der einzelnen Blätter des Kalenders in den Kontext der Bibliotheca Amploniana. Eine ausführlichere Darstellung befindet sich als PDF-Datei auf der Stiftungs-Homepage www.amplonius-novus.de. Titelblatt Einband des von Amplonius selbst geschriebenen Bücherkatalogs (1410-1412). Die Beschriftung lautet: „Amplonii Ratynck de Berka (al. de Fago) artium et medicinae doctoris catalogus librorum manuscriptorum in propria bibliotheca asservatorum“. Januar Beginn des Kapitels zu den medizinischen Büchern im „catalogus librorum“: „De medicina: Isti sunt libri quos ego Amplonius habeo in arte medicine”. Von den zwölf Abteilungen, in die Amplonius seine Bibliothek einteilt, ist die Theologie mit 212 Codices die größte, gefolgt von der Medizin mit 101 Codices. Februar CA 4° 194 Bl. 65 ff: Das Pestgutachten der medizinischen Fakultät der Universität Paris: „Tractatus de epidimia (a. 1349 a facultate medica Parisiensi editus)“. Auch Amplonius hat sich als Arzt zur Pest geäußert. März CA 2° 32, Bl. 74-78: Liber Averroys commentatoris de phisonomia (Averroes: Liber physionomiae). Handschrift aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. In der Miniatur ist ein Lehrer mit seinem Schüler dargestellt. April CA 4° 185: Practica cyrurgice (!) de cauteriis et seconibus. Die Handschrift datiert aus der Zeit des Übergangs vom 13. zum 14. Jahrhundert und ist evtl. italienischer Herkunft. Schum, aaO, S. 444, kommentiert die Abbildungen: „… in Wasserfarben gemalte menschliche Figuren zur Darstellung der einzelnen Kurmethoden in ver- schiedenen Krankheiten.“ Mai Die Stiftungsurkunde vom 1. Mai 1412 (cf. Paasch, aaO, S. 29): Amplonius de Berka gründet an der Erfurter Universität das Collegium Amplonianum und übereignet ihm seine wertvolle Bibliothek. Juni CA 4° 353: Schmuckvolle Initiale “S” aus einer Handschrift zu Euklid. Euclidis geometriae librorum VIII translatio ab Adelhardo Bathoniensi confecta fine mutila. Handschrift aus dem sehr frühen 13. Jahrhundert, in der Bibliotheca Amploniana in der Abteilung „Mathematica“ geführt. Juli CA 2° 31 (2. Hälfte des 13. Jahrhunderts): Libri duo Aristotelis de proprietatibus elementorum secundum translacionem communem. Die Initiale „P“ zeigt einen Gelehrten mit seinen Schülern. In seinen Händen hält der Mann eine Darstellung der Welt – als Scheibe. Der Text beginnt: „Postquam premissus est sermo …“ August CA 2° 319 aus dem frühen 14 Jahrhundert und italienischer Herkunft. Thomas von Aquin: Questio- nes de veritate. Schum, aaO, S. 221: „Initialen der Hauptabschnitte in bunten Farben auf Goldgrund mit großen um den ganzen Text herumreichenden Arabesken, phantastisch gestaltete Vögel zumeist u. einmal gut getroffene Scenen einer Hasenjagd enthaltend; im Inneren des 1. Initials ist eine Vorlesung eines Dominicaners vor Ordensbrüdern dar- gestellt.“ September CA 2° 287: Hippocratis aphorismi a Galieno commentati – Aphorismen des Hippokrates mit einem Kommentar von Galen in der Übersetzung von Constantinus Africanus. Die Hauptinitiale der Seite zeigt ein ca. 17 cm großes „P“; die Initiale „V“ zeigt „ein größeres bunt ausgeführtes lebendiges Bild einer ärztlichen Consultation, das durch die Tracht einer weiblichen Figur für die damalige Zeit äußerst characteristisch ist“ (Schum, aaO, S. 195).
Oktober CA 2° 240: Guilelmi Placentini practicae libri (Wilhelm Placentinus von Saliceto: Vier Bücher der praktischen Medizin). Handschrift aus dem frühesten 14. Jahrhundert, evtl. noch 13. Jahrhundert, verziert mit interes- santen Miniaturen aus der medizinischen Praxis. Oben auf der abgebildeten Seite ist ein Arzt bei der Herstellung von Medikamenten dargestellt, die Miniatur unten auf der Seite zeigt die Verteilung von Arzneien an Patienten. November CA 2° 141: Wilh(elmi) Parisiensis de virtutibus et viciis – Wilhelm von Auvergne, Bischof von Paris: „Über Tugenden und Laster“. Das Manuskript stammt aus dem frühesten 15. Jahrhundert, der Entstehungsort ist nicht bekannt. Mit der Initiale „P“ beginnt der Text: „Post hec aggrediemur cum die auxilio partis huius sume de de virtutibus partem secundam …“ Dezember CA 2° 52: Parabole Salomonis, ecclesiastes, liber sapiencie et cantica canticorum, glosate. An- fang von Vers 5 des 1. Kapitels der Sprüche Salomos in einer Handschrift aus dem frühen 13. Jahrhundert, Herkunfts- land wahrscheinlich Italien. Die Initiale „A“ markiert den Beginn des (kommentierten) Bibeltextes. Weitere Informationen unter: www.amplonius-novus.de © Studienstiftung Amplonius NOVUS MMXX Vorstandsvorsitzender: Heinz Pannenbecker, c/o Amplonius-Gymnasium Rheinberg, Dr. Aloys-Wittrup-Str. 18, 47495 Rheinberg, eMail: amplonius-novus@t-online.de, IBAN: DE40 3545 0000 1101 0368 44 Literatur: Paasch, Kathrin (Hrsg.), Der Schatz des Amplonius - Die große Bibliothek des Mittelalters in Erfurt, Begleit- buch zur gleichnamigen Ausstellung der Stadt- und Regionalbibliothek Erfurt und des Angermuseums Erfurt vom 2. September bis 4. November 2001, Erfurt 2001 Pfeil, Brigitte, Annäherung an ein Leben - Neue Forschungen zu Amplonius Rating de Berka, Universität Er- furt, Universitäts- und Forschungsbibliothek, Bibliotheca Amploniana – Bildungsgeschichte(n), Öffentliche Vor- lesung, 03. Dezember 2008, http://www.db-thueringen.de /servlets/DocumentServlet?id=11877 Schum, Wilhelm, Beschreibendes Verzeichnis der Amplonianischen Handschriften-Sammlung zu Erfurt, Berlin 1887, Neudruck Hildesheim 2010; online: https://archive.org/details/BeschreibendesVerzeichnissDerAmplonia
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