Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft
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S2 Abstracts 43. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft Ort/Datum: Mnchen, 30. April bis 3. Mai 2008 Tagungsprsident: Prof. Dr. Hans Hauner, Mnchen / Freising-Weihenstephan Vortrge mal eine Quelle adulter Stammzellen zur Verfgung stehen, mit denen die Zellersatztherapie des Diabetes mellitus mglich wird. Freie Vortrge: Insulinsekretion, Betazelle, Autoimmunitt I Generierung von Betazell-Progenitorzellen aus Die beiden DNA-Bindungsdomnen des duktalen Stammzellen Transkriptionsfaktors Pax6 haben 1 Grabmaier U1, Offers M1, Seissler J1 2 unterschiedliche Funktionen in der Entwicklung 1 Medizinische Klinik Innenstadt, Diabetes Zentrum, des endokrinen Pankreas Mnchen, Deutschland Dames P1, Puff R1, Weise M1, Parhofer KG1, Gke B1, Favor J2, Graw J3, Lechner A1 1 Fragestellung: Eine Neogenese von Betazellen kann durch Proliferation Klinikum Großhadern/LMU, Medizinische Klinik 2, prexistenter Betazellen oder durch Differenzierung aus Progenitorzel- Mnchen, Deutschland, 2GSF-National Research Center for len/Stammzellen erfolgen. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, Environment and Health, Institute of Human Genetics, eine Methode zu etablieren, potentielle Stammzellen aus den Pankreas- Neuherberg, Deutschland, 3GSF-National Research Center gangzellen zu isolieren, die die Fhigkeit haben unter definierten Bedin- for Environment and Health, Institute of Developmental gungen in Betazellen auszureifen. Methodik: Aus Pankreata adulter Genetics, Neuherberg, Deutschland C 57Bl6 Muse wurden durch Kollagenaseverdau kleine Duktuli isoliert und auf kollagenebeschichteten Zellkulturplatten in Medium mit EGF Fragestellung: Pax6 ist ein Transkriptionsfaktor mit wesentlicher Be- kultiviert. Durch Limiting Dilution wurden die Zellen auf Einzelzellebe- deutung fr die Entwicklung des endokrinen Pankreas, des ZNS und ne ausplatiert und mittels FACS und RT-PCR auf Pankreasgang- und des Auges. Eine komplette Inaktivierung von Pax6 fhrt im Pankreas Stammzellmarker untersucht. Zelllinien mit epithelialen Charakteristika zum Fehlen glukagonproduzierender a-Zellen und zu einer verminder- (mDP-Zellen) wurden weiter phnotypisiert und fr Differenzierungs- ten b-Zellzahl. Pax6 besitzt zwei DNA-bindende Domnen, eine paarige experimente (Variation des Zellkulturmediums, Zugabe von Wachs- Domne („paired domain“/PD) und eine Homodomne (HD). Die spezi- tumsfaktoren) eingesetzt. Untersucht wurden stammzellassoziierte fischen Funktionen der beiden DNA-Bindungsdomnen in der Entwick- Marker (BCRP1, Nestin, Sox, Ck19), Progenitormarker (Pdx1, Ngn3, Neu- lung endokriner Langerhansinseln war bisher unklar. Gegenstand dieser roD, Nkx6.1, MafA, Pax4) und die Insulinexpression (Proinsulin I und II). Arbeit war es deshalb, dieser Frage nachzugehen. Methodik: Von em- Ergebnisse: Durch schrittweise Subkultivierung von Pankreasgangzel- bryonalem Pankreasgewebe (e17.5 – 18.5) aus Mauslinien, die entweder len ist es gelungen, Zelllinien zu generieren, die typische duktale Marker eine Mutation in der PD (Pax6-Aey18) oder in der HD (Pax6 – 4Neu) von exprimieren (Cytokeratin-19 und -20). Diese Zellen zeigen zustzlich Pax6 aufweisen, und von entsprechenden Wildtyp-Kontrollen, wurden Charakteristika von Stammzellen (BCRP1, Sca1, Nestin), sind aber nega- Gefrierschnitte angefertigt. Diese wurden mit Antikrpern gegen Gluka- tiv auf typische mesenchymale (CD 73, CD 90, CD 105) und hmatopoe- gon, Insulin, Ghrelin bzw. Amylase fluoreszenzmarkiert. Anhand digi- tische Stammzellmarker (CD 34, CD 45, CD 117). Die proendokrinen Tran- taler mikroskopischer Aufnahmen erfolgte anschließend die Quantifizie- skriptionsfaktoren NeuroD, Nkx6.1, Ngn3, MafA, Pax4 und Proinsulin rung glukagonproduzierender a- und insulinproduzierender b-Zellen. waren unter Basalbedingungen ebenfalls nicht nachweisbar. Durch eine Fr die statistische Analyse der Daten wurde der Student t-Test heran- nderung der Kulturbedingungen bzw. Suppression des Notch-Signal- gezogen. Ergebnisse: Pax6-Aey18-Muse (PD-Mutation) zeigten einen weges und Gabe von Retinsure konnte eine deutliche Expression von Phnotyp, der dem kompletten Pax6-knockout entspricht, mit einem MafA, einem wichtigen Regulator der Insulintranskription, und des Be- vlligen Fehlen glukagonproduzierender a-Zellen und einer Reduktion tazell-Progenitormarkers Ngn3 induziert werden. Die Proinsulin I und der Zahl insulinproduzierender b-Zellen. berdies ergab sich bei dieser Proinsulin II Genexpression war nach dieser ersten Phase der Differen- Mutante, entsprechend dem knockout, eine deutliche Vermehrung zierung nur sehr schwach nachweisbar. Schlussfolgerungen: Unsere Ghrelin-positiver e-Zellen. Pax6 – 4Neu-Muse (HD-Mutation) zeigten Experimente zeigen einen neuen Weg auf, duktale Stammzellen aus dagegen einen milderen Phnotyp. Hier waren a- und b-Zellen vorhan- adultem Pankreasgewebe zu isolieren und zu expandieren. Die induzier- den, jedoch gegenber Wildtypmusen in ihrer Anzahl signifikant ver- bare Expression von Ngn3 und MafA zeigt, dass die mDPs Stammzellen ringert (a-Zellen um 41%; b-Zellen um 39 %; p jeweils < 0,05). Das Ver- darstellen, die in endokrine Progenitorzellen ausreifen knnen. Momen- hltnis von a- zu b-Zellen blieb nahezu unverndert. Schlussfolgerun- tan wird untersucht, wie in einer zweiten Differenzierungsphase aus gen: Diese Untersuchung zeigt, dass die PD von Pax6 eine wichtigere den vordifferenzierten mDPs insulin-produzierende Betazellen her- Rolle bei der Entwicklung des endokrinen Pankreas spielt, als die HD. gestellt werden knnen. Wenn dies gelingt, knnte mit den mDPs erst- Insbesondere fr die Entstehung glukagonproduzierender a-Zellen und die gleichzeitige Repression ghrelinproduzierender e-Zellen ist die PD Diabetologie & Stoffwechsel 2008; 3: S1–S126 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002
S4 43. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | Mnchen, 30. April bis 3. Mai 2008 unabdingbar. Auch eine HD-Mutation bewirkt jedoch einen eindeutigen des Pankreas stieg zwischen Woche 9 und Geburt linear an (r = 0,60; pankreatischen Phnotyp. Im Gegensatz dazu ist bereits bekannt, dass p < 0,001). Die Beta-Zellen entwickelten sich zunchst als vereinzelte fr die Entwicklung des Vorderhirns fast ausschließlich die PD von Be- endokrine Zellen innerhalb des Gangepithels. Nach Differenzierung deutung ist. Das Auge wiederum scheint von beiden DNA-Bindungs- und Separation vom Gangepithel konnte das Auftreten von Beta-Zell- domnen im gleichen Ausmaß abhngig zu sein. Somit zeigt unsere Replikationen regelhaft in den neu gebildeten Inselzellkomplexen beob- Untersuchung interessante, organspezifische Unterschiede bezglich achtet werden (mittlere Frequenz 2,8 € 0,4 %). Ein geringer Prozentsatz der Rolle der beiden DNA-Bindungsdomnen in verschiedenen Pax6-ab- der endokrinen Zellen exprimierte sowohl Insulin als auch Glukagon in hngigen Geweben. Darber hinaus sollten weitere Untersuchungen der frhen Fetal-Periode. Whrend aller Phasen der prnatalen Pankre- spezifischer PD- und HD-Zielgene ein besseres Verstndnis der Entwick- as-Entwicklung fand sich eine enge Beziehung zwischen endokrinen lung der einzelnen Zellarten des endokrinen Pankreas ermglichen. Die- Inseln und Blutgefßen, was auf eine direkte Interaktion zwischen bei- ses Wissen knnte z. B. fr die gezielte Differenzierung embryonaler den Geweben hindeutet. Die Frequenz der Beta-Zell-Apoptose war ins- Stammzellen zur Diabetestherapie von großer Bedeutung sein. gesamt niedrig und relativ konstant in den unterschiedlichen Entwick- lungsstufen (1,5 € 0,3 %). Schlussfolgerung: Die Differenzierung von Be- ta-Zellen beim Menschen beginnt in der Woche 9 p. c. Die Beta-Zellen Die Dual-Leucine-Zipper-Bearing Kinase trgt zu entwickeln sich primr aus duktalen Vorluferzellen, von wo aus sie ins dem TNF-alpha induzierten Verlust der pankreatische Mesenchym wandern und sich schließlich ber den Me- 3 Beta-Zellmasse und -funktion bei chanismus der Replikation vermehren. Diese Studien belegen somit die Brchers S1, Klimpel C1, Blume R1, Oetjen E1 Bedeutung sowohl der Beta-Zell-Differenzierung als auch der Replikati- 1 Universitt Gttingen, Molekulare Pharmakologie, on whrend der prnatalen Expansion der Beta-Zell-Masse beim Men- Gttingen, Deutschland schen. Fragestellung: Produktion und die Sekretion des proinflammatorischen Cytokins TNF-alpha sind bei der Adipositas erhht. Durch Aktivierung Isolierung multipotenter Stammzellen aus der c-Jun-N-terminalen Kinase (JNK) fhrt TNF zu einer inhibitorischen adulten Haarfollikeln fr die Phosphorylierung des Insulinrezeptors, sodass TNF-alpha eine entschei- 5 Transdifferenzierung in insulinproduzierende dende Rolle fr die Entwicklung der Insulinresistenz spielt. In der hier Betazellen prsentierten Studie wurde die Wirkung von TNF-alpha fr das ber- Nath M1, Hummel M1, Offers M1, Sattler C1, Seissler J1 1 leben von Beta-Zellen untersucht. Methodik: MTT-Test, Immuncytoche- Medizinische Klinik Innenstadt, Diabetes Zentrum, mie mit einem Antikrper gegen fragmentierte Caspase-3, Immunprzi- Mnchen, Deutschland pitation, transiente Transfektionen und Reportergenassays in der Insulin produzierenden Beta-Zelllinie HIT. Ergebnisse: TNF-alpha verminderte Fragestellung: Durch die Transplantation von isolierten Inselzellen oder das berleben der Beta-Zellen um 10 %. Das Cytokin induzierte zeit- und des gesamten Pankreasorgans kann der Typ-1-Diabetes geheilt werden. konzentrationsabhngig die Fragmentierung der Caspase-3 und damit Der Mangel an Spenderorganen fhrt allerdings dazu, dass diese Metho- eine Apoptose. Die enzymatische Aktivitt der zellulren, immunprzi- de nur sehr wenigen Patienten angeboten werden kann. Ein neuer, viel- pitierten Dual-Leucine-Zipper-Bearing Kinase (DLK) wurde durch TNF- versprechender Ansatz ist die Herstellung von Betazellen aus Stamm- alpha (30 ng/ml) 1,5-fach erhht. Die Apoptose-induzierende Wirkung zellen. Bisher ist unklar, welcher Stammzelltyp prinzipiell fr die Gene- von TNF-alpha, gemessen als Fragmentierung der Caspase-3, wurde rierung von Betazellen eingesetzt werden kann. Ziel der Untersuchung durch die berexpression der DLK verstrkt und durch die berexpres- war es, das endokrine Potential adulter multipotenter Stammzellen aus sion einer Kinase-toten DLK Mutante vermindert. TNF-alpha hemmte der Haarwurzel zu untersuchen. Methodik: Fr die Isolierung von Haar- konzentrationsabhngig spezifisch die durch Membrandepolarisation follikelstammzellen wurden Hautbiopsien aus dem Rcken und aus der induzierte Aktivitt des Beta-Zellprotektiven Transkriptionsfaktors CREB Schnauzenregion von zwei verschiedenen Musestmmen entnommen und seiner DNA-Bindungssequenz, dem CRE. Eine Reduktion der zellu- und ber Nacht in Dispase verdaut. Nach Picken der Haarfollikel wurde lren DLK durch small interference RNA verminderte die TNF-alpha-in- eine Einzelzellsuspension hergestellt. Es folgte die Austestung verschie- duzierte Hemmung der CRE-abhngigen Gentranskription von 47 % auf dener Kulturbedingungen fr die Generierung von Stammzelllinien. Ab 27%. Ein verminderter zellulrer DLK-Gehalt fhrte ebenfalls zu einer Passage vier erfolgte die Zellcharakterisierung auf RNA- (RT-PCR) und verminderten TNF-alpha-induzierten Phosphorylierung von JNK. Proteinebene (FACS). Durch Gabe spezifischer Faktoren wurde das Diffe- Schlussfolgerung: In Anbetracht der Bedeutung von CREB fr die Auf- renzierungspotential in Knochen-, und Fettzellen sowie in endokrine rechterhaltung der Beta-Zellmasse und -funktion lassen unsere Daten Zellen analysiert. Ergebnisse: Unter definierten Isolierungs- und Kulti- vermuten, dass TNF-alpha durch Aktivierung der DLK zu einer Hem- vierungsbedingungen ist es gelungen, Haarfollikelstammzellen (mHFSC) mung der transkriptionellen Aktivitt von CREB fhrt. Auf diese Weise mit charakteristischen Expressionsprofil (Cytokeratin-19, Nestin, GA- knnte TNF-alpha zu einer verstrkten Beta-Zellapoptose und so zu der TA3) zu isolieren, die sich problemlos ber mehrere Passagen expandie- molekularen Pathogenese von Diabetes mellitus beitragen. ren lassen. Zustzlich waren stammzell-assoziierte Marker wie z. B. BRCP1, Sca-1 und Sox9 nachweisbar. Mesenchymale (CD 73, CD 90) und hmatopoetische Marker (CD 34, CD 45, CD 117) wurden nicht expri- Prnatale Inselzellentwicklung im humanen miert. Mit etablierten Differenzierungsprotokollen konnten aus den Pankreas mHFSCs Adipozyten (Oil-Red-Frbung) und Osteoblasten (Von-Kossa- 4 Meier JJ1, Alkhatib B1, Sergi C2, Junker T2, Klein HH3, Frbung) hergestellt werden. Nach der Kultivierung in serumfreiem-Me- Schmidt WE1, Fritsch H2 dium war der endodermale Marker HNF3beta nachweisbar. Schlussfol- 1 St. Josef-Hospital, Ruhr-Universitt, Bochum, Deutschland, gerungen: In der vorliegenden Arbeit wurde erstmals gezeigt, dass eine 2 Medical University, Innsbruck, sterreich, 3Bergmannsheil, Population von adulten Stammzellen aus dem Haarfollikel verwendet Ruhr-Universitt, Bochum, Deutschland werden kann, um endodermale Zellen herzustellen. Momentan werden die weiteren Ausreifungsbedingungen von den endodermalen Zellen hin Einleitung: Die Regeneration von Beta-Zellen gilt als mgliche Zu- zu endokrinen Progenitorzellen und reifen Betazellen untersucht. Da kunftsoption fr die Therapie des Diabetes. Allerdings ist bislang nur erste Ergebnisse besttigen, dass der gleiche Stammzelltyp auch aus wenig ber die Dynamik und die Quellen der prnatalen Beta-Zell-Ent- humanen Haarfollikeln angezchtet werden kann, besteht berechtigte wicklung beim Menschen bekannt. In Musen erfolgt die prnatale Ent- Hoffnung, dass es Zukunft gelingen knnte aus den HFSCs Betazellen wicklung von Beta-Zellen nahezu ausschließlich ber die Differenzie- fr die Diabetestherapie herzustellen. Damit stnde eine neue Quelle rung von duktalen Progenitorzellen, whrend die Beta-Zell-Replikation autologer, adulter Stammzellen zur Verfgung, die den Vorteil der ethi- eine untergeordnete Rolle spielt. In der vorliegenden Studie wurde die schen Unbedenklichkeit besitzt. zeitliche Dynamik des prnatalen Beta-Zell-Wachstums beim Menschen analysiert. Ferner wurden die mglichen Quellen der Beta-Zell-Entwick- lung (Replikation vs. Differenzierung) evaluiert. Methodik: Humanes Pankreasgewebe von 65 Embryos und Feten im Alter von acht Wochen post conceptionem (p. c.) und Geburt wurde untersucht. Pankreasschnit- te wurden fr Insulin, Glukagon, KI67, TUNEL und CD 31 angefrbt und einer morphometrischen Analyse zugefhrt. Ergebnisse: Die Expression von Insulin war ab Woche 9 p. c. nachweisbar, wohingegen Glukagon bereits in Woche 8 vorhanden war. Die fraktionelle Beta-Zell-Flche Diabetologie & Stoffwechsel 2008; 3: S1–S126 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002
S6 43. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | Mnchen, 30. April bis 3. Mai 2008 The stress-related protein p8 protects beta cells Glucosetoleranztest stieg die Blutglucosekonzentration der Kontrollrat- from streptozotocin (STZ)-induced cell death in ten auf 10,1 mM € 2,3, die der Insulintransformierten Ratten nur auf 8,5 6 vitro mM € 1,4. Nach Glibenclamidinjektion konnte kein signifikanter Unter- Pth G1, Perakakis N1, Ehler S1, van Loosen S1, Alt M1, schied im Anstieg der Seruminsulinkonzentrationen in den beiden Tier- Stahl T1, Seufert J1 gruppen gemessen werden. Immunhistochemische Untersuchungen der 1 Uniklinik Freiburg, Medizin II, Endokrinologie/Diabetologie, Lebern der Versuchstiere ergaben, dass ca. 20 % der Hepatocyten positiv Freiburg, Deutschland fr Insulin nach der Injektion von Insulin-Lentiviren waren. Schlussfol- gerungen: Durch einen lentiviralen Gentransfer furinsensitiven huma- Aims: Within the exocrine pancreas, p8 expression is induced by pan- nen Insulins in Hepatozyten diabetischer Ratten konnte ber einen Zeit- creatitis and protects exocrine tissue from inflammatory damage via raum von mehr als 180 Tagen eine Normalisierung der diabetischen inhibition of NFkB. In previous work, we investigated the role of p8 Stoffwechsellage erreicht werden. Mithilfe der Injektion von Glibencla- within the endocrine pancreas and characterised p8 as a glucose-depen- mid, das nur die Insulinsekretion der verbliebenen beta-Zellen stimu- dent mediator of beta cell proliferation. Here we investigate the hypoth- liert, konnte gezeigt werden, dass die Blutglucosesenkung durch den esis that p8 protects beta cells from cell damage by the diabetogenic Transfer des Insulingens in die Leber hervorgerufen wurde. drug STZ. Methods: We investigated native and transiently transfected INS-1E and beta-TC 3 beta cells. For transfections, we used a CMV-driven p8 expression plasmid or an empty plasmid control (mock). STZ-induced Der Einfluss hoher Glucose auf die Vitalitt von p8 gene expression and viability of cells were established with a MTS insulinproduzierenden Zellen assay and qPCR using commercially bench-tested primers, respectively. 8 Schmitt H1, Lenzen S1, Baltrusch S1 1 Initially we characterised time and dose response of cell lines to 6, 12, Medizinische Hochschule Hannover, Institut fr Klinische and 24 h STZ. Results: Mouse beta-TC 3 (24 h LD 50, 5 mM) were sub- Biochemie, Hannover, Deutschland stantially more resistant to STZ than rat INS-1E (24 h LD 50, 0.7 mM). In both cell lines, 6 h exposure to STZ dose-dependently enhances endo- Fragestellung: In insulinproduzierenden Zellen bernimmt die Gluco- genous p8 gene expression to a maximum of about 4fold at 24 h LD 50 kinase (GK) die Rolle eines Glucosesensors fr die glucoseinduzierte concentrations. Further increase of STZ dosages continuously reduces p8 Insulinsekretion. Die GK kann millimolare Vernderungen der extrazel- gene expression indicating that endogenous p8 cannot be induced in lulren Glucosekonzentration an signalgebende glykolytische Fluxnde- lethally damaged beta cells. Furthermore, transient p8 overexpression rungen koppeln. Ein Anstieg der GK-Expression fhrt somit zu einer enhances cell viability after 24 h exposure to STZ below 24 h LD 50 do- gesteigerten Insulinsekretion. Allerdings wird auch der toxische Einfluss sages in both INS-1E and beta-TC 3 about 20 % despite only low efficiency einer hohen Glucosekonzentration auf insulinproduzierende Zellen dis- of liposomal gene transfer (INS-1E, 30 – 50 %; beta-TC 3, 10 – 30 %). The kutiert. Es ist daher das Ziel dieser Studie, anhand einer generierten protective effect of ectopic p8 expression is abolished at dosages higher RINm5F-Zelllinie mit regulierbarer GK-Expression zu klren, ob die GK than 24 h LD 50 indicating that enhanced p8 levels cannot protect leth- zur Glucosetoxizitt in insulinproduzierenden Zellen beitrgt. Metho- ally damaged cells. Conclusion: These results demonstrate that, in beta dik: Das RheoSwitch Expressionssystem wurde eingesetzt, um eine cells, p8 is a stress-induced factor, which exerts protection against STZ- stabile GK berexprimierende RINm5F-Zelllinie zu generieren. Positive induced cell death. Whether p8 mediates its protective effects only via Klone mit prziser Regulation wurden ber G418 selektioniert. Die Zel- stimulation of cell proliferation or also via inhibition of apoptosis is len wurden bei 1, 10 und 30 mmol/l Glucose kultiviert und die GK En- under current research. zymaktivitt ber einen photometrischen Test gemessen. Die Zellvitali- tt wurde mittels MTT Assay und die Insulinsekretion mittels Radio- immunoassay analysiert. Das mitochondriale Membranpotential wurde Gentherapie diabetischer Ratten durch fluoreszenzmikroskopisch unter Verwendung der Indikatoren JC 1 und hepatische Insulinexpression nach lentiviralem TMRE bestimmt. Ergebnisse: Insulinproduzierende RINm5F Zellen mit 7 Gentransfer induzierbarer GK-Expression wurden fr 48 h mit ansteigenden Konzen- Elsner M1, Jrns A2, Lenzen S1 trationen des synthetischen Induktors RSL 1 (0, 0.5, 62.5, 125, 250 und 1 Medizinische Hochschule Hannover, Institut fr Klinische 500 nmol/l) bei 10 mmol/l Glucose kultiviert. RINm5F-R-EYFP-GK Zellen Biochemie, Hannover, Deutschland, 2Medizinische zeigten bei ansteigender Induktorkonzentration einen Anstieg der GK Hochschule Hannover, Zentrum Anatomie, Hannover, Aktivitt. Bei maximaler Induktion wurde ein 5facher Anstieg der GK Deutschland Aktivitt gemessen, der mit der Zunahme an GK Protein, analysiert mit- tels Fluoreszenzmikroskopie, korrelierte. Die Vitalitt der Fragestellung: Die Bildung von Insulin in nicht-endokrinen Zellen ist RINm5F-R-EYFP-GK Klone wurde durch Inkubation fr 48 h bei niedriger ein interessantes Therapiekonzept zur Behandlung eines insulinpflichti- (1 mmol/l) oder hoher (30 mmol/l) Glucosekonzentration im Medium gen Diabetes mellitus. Moderne lentivirale Vektorsysteme sind in der nicht beeinflusst. Ebenso fhrte die GK-Expression nicht zu toxischen Lage Transgene stabil auch in nichtteilende Zellen zur Expression zu Effekten in den Zellen. Auch bei einer Verlngerung der Inkubationszeit bringen und sind deshalb ein wertvolles Werkzeug fr gentherapeuti- auf 2 Wochen konnte nachfolgend kein Vitalittsverlust detektiert wer- sche Versuchsanstze. Ziel der vorliegenden Studie war es, durch lenti- den. In Gegenwart der GK-Expression war die glucoseinduzierte Insu- viralen Transfer des humanen Insulingens in Hepatozyten diabetischer linskretion unter Standardkulturbedingungen um das Zweifache erhht. Ratten eine Normalisierung der Blutglucosekonzentration zur erreichen. Dieser Effekt blieb bei Kultivierung der Zellen bei 30 mmol/l erhalten. Methodik: Die kodierende DNA fr furinsensitives humanes Insulin Der glucoseinduzierte Anstieg des mitochondrialen Membranpotentials wurde in ein lentivirales Vektorsystem kloniert. Lentiviren wurden war nach Induktion der Glucokinase signifikant erhht. Schlussfolge- durch Ultrafiltration mit einem Titer von 6 x 107 infektiser Partikel/ml rungen: Die Hypothese, dass die GK zur Glucosetoxizitt in insulinpro- isoliert. Die Virenlsung wurden in die Pfortader STZ-diabetischer Le- duzierenden Zellen beitrgt, konnte durch unsere Experimente mit pr- wis-Ratten (n = 6) mit einer mittleren Blutglucosekonzentration von 10,5 zise regulierbarer GK-Expression nicht besttigt werden. Durch die GK- mM € 1,5 injiziert. Diabetische Kontrollratten (n = 6) wurden mit Lenti- berexpression wurde hingegen die glucoseinduzierte Insulinsekretion viren die GFP zur Expression bringen nach demselben Schema behan- verbessert. Es erscheint daher unwahrscheinlich, dass durch eine chro- delt. Die Blutglucosekonzentrationen und das Krpergewicht der Ver- nisch hohe Glucosekonzentration im Glucosemetabolismus Faktoren suchstiere wurden ber 180 Tage hinweg gemessen. Nach 30 Tage wur- entstehen, die zur Beta-Zellschdigung im T2DM beitragen. de ein oraler Glucosetoleranztest (2 g/kg Krpergew.) durchgefhrt. Nach 90 Tagen wurde die Seruminsulinkonzentration von Ratten, die mit Insulinviren und GFP-Viren behandelt wurden, nach Glibenclami- Eine Population von CK19-positiven, dinjektion gemessen. Die Lebern der Ratten wurden immunhistoche- insulinproduzierenden Surrogatzellen hergestellt misch auf Insulin- und GFP-Expression untersucht. Ergebnisse: Durch 9 aus embryonalen Stammzellen der Maus die Injektion von Insulin-Lentiviren in die Pfortader STZ-diabetischer Naujok O1, Francini F1, Jrns A2, Lenzen S1 1 Ratten konnte die Blutglucosekonzentration bereits nach drei Tagen Medizinische Hochschule Hannover, Institut fr Klinische von 10,8 mM € 1,6 auf 5,5 mM € 0,7 gesenkt werden. Nach 180 Tagen Biochemie, Hannover, Deutschland, 2Medizinische lag die mittlere Blutglucosekonzentration nahezu unverndert bei 5,9 Hochschule Hannover, Zentrum fr Anatomie, Hannover, mM € 0,4. Fr Kontrollratten, die mit GFP-Viren behandelt wurden, er- Deutschland gab sich keine signifikante Blutglucosesenkung. Die mit Insulinviren injizierten Ratten wiesen mit 95 % eine signifikant hhere Gewichts- Fragestellung: Embryonale Stammzellen (ES-Zellen) sind in der Lage zunahme nach 180 Tagen als die Kontrolltiere mit 70% auf. Im oralen jeden adulten Zelltyp durch Differenzierung hervorzubringen. Die gerin- Diabetologie & Stoffwechsel 2008; 3: S1–S126 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002
43. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | Mnchen, 30. April bis 3. Mai 2008 S7 ge Verfgbarkeit von Spenderorganen zur Transplantationstherapie des Schwangerschaft zusammen hngt. Relativiert auf den Zeitraum treten, Typ-1-Diabetes mellitus hat daher die Erforschung von Surrogatzellen außer in Deutschland, nach der Geburt im Mittel in allen anderen Ln- aus ES-Zellen mit hnlichen Charakteristika wie endokrine Beta-Zellen dern mehr negative Lebensereignisse auf. Whrend der Schwangerschaft in den Fokus gerckt. Das Ziel dieser Studie war die Entwicklung eines unterscheidet sich Finnland von den drei anderen Lndern, dort werden Differenzierungsprotokolls, welches verlsslich insulinproduzierende von den Mttern am wenigsten Life Events angegeben. Nach der Geburt Zellen aus ES-Zellen erzeugt und die Kombinierung dieses Protokolls unterscheiden sich die Mtter in den USA von Schweden und Deutsch- mit einem Sortierungsverfahren dieser Zellen. Methodik: Die Sequenz land und Finnland weisen nochmals weniger Life Events auf. Es wurden des eYFP-Gens wurde in einem Plasmid durch Klonierung unter die sechs inhaltliche Kategorien von negativen Lebensereignissen gefunden, Kontrolle eines 2,9 kb großen Promoterfragments des Cytokeratin 19 die am hufigsten genannt wurden: (1) Krankheit, Verletzung, Kranken- Gens (CK19) gebracht. Maus-ES-Zellen der Linie ES-D 3 wurden mit die- hausaufenthalt, (2) Berufliche Schwierigkeiten, (3) Finanzielle Schwie- sem Plasmid stabil transfiziert und mit einem neuen Differenzierungs- rigkeiten, (4) Tod, (5) Gewalt, (6) Scheidung, Trennung. Schlussfolge- protokoll differenziert. Am Tag 12, 19 und 26 der Differenzierung wur- rung: Die Ergebnisse zeigen, dass die Hlfte der psychosozialen Stresso- den eYFP+ und eYFP- Zellen mit einem Durchflusszytometer aufgerei- ren sich auf Krankheit, Verletzung und Krankenhausaufenthalte der nigt und charakterisiert. Ergebnisse: Die Analyse der endogenen CK19 Mutter und naher Personen bezog. Die Proportion zwischen den einzel- Expression erbrachte am Tag 26 eine 7-fache Steigerung der CK19 Ex- nen Kategorien ist vergleichbar in der Schwangerschaft und whrend pression in YFP+ Zellen verglichen mit YFP- Zellen. Auch CA2 (Carboan- der ersten drei Monate nach der Geburt. Die Hufigkeitsverteilung der hydrase 2) zeigte eine 9fach erhhte Expression. Die quantitative Ana- negativen Life Events ist hnlich im Vergleich von Dezember 2006 lyse der Genexpression von Insulin zeigte eine geringe Expression bis (N = 1703) und Oktober 2007 (N = 3755), es scheint sich um ein stabiles zum Tag 19 des Differenzierungsprotokolls. Am Tag 26 konnte eine um Pattern zu handeln. In einem nchsten Schritte werden erste Analysen 38fach signifikant erhhte Expression von Insulin in YFP+ Zellen gegen- zeigen ob eher die Hufigkeit oder die Qualitt von negativen Life Events ber YFP- Zellen gemessen werden. Die Expression von Glucagon war Vorhersagequalitt fr Autoimmunitt oder T1DM haben. bis zum Tag 19 nicht messbar, stieg aber dann auf einen 12fach erhhten Wert in YFP- Zellen gegenber YFP+ Zellen an. Die Ultrastruktur von YFP+ Zellen zeigte eine eindeutige Differenzierung in insulinproduzie- Analyse telemedizinischer Anwendungen in rende Zellen mit subzellulren Organellen zur Synthese, Prozessierung, einer Hochschulambulanz fr Endokrinologie Speicherung und Freisetzung von Insulin in Form von sekretorischen 11 und Stoffwechselkrankheiten Granula. Außerdem waren nur eYFP+ Zellen immunoreaktiv fr C-Peptid Peixoto Modesto da Silva C1, Mller N1, Kloos C1, und Insulin. eYFP- Zellen waren negativ fr C-Peptid. Schlussfolgerun- Mandecka A1, Wolf G1, Schumann M2, Mller UA1 1 gen: Cytokeratin 19 ist ein Marker fr pankreatische Duktus-Zellen. In Universittsklinikum Jena, Klinik fr Innere Medizin III, der Annahme, dass ES-Zellen im Verlaufe ihrer Differenzierung mit dem Jena, Deutschland, 2Intelligent Technology Computing, neuen Differenzierungsprotokoll das Stadium der Duktuszelle durchlau- Marburg, Deutschland fen knnten, haben wir ein Differenzierungs- und Selektionsprotokoll kombiniert, um fluoreszierende, YFP+ Zellen von anderen Zellen abtren- Fragestellung: Durch den Einsatz der Gesundheits-Telematik entstehen nen zu knnen. Diese Zellen exprimierten stark vermehrt endogenes Freiheitsgrade in Raum (Fernbehandlung) und Zeit (zeitversetzte Exper- CK19, CA2 und Insulin. Die nicht-fluoreszierenden eYFP- Zellen wurden tenkonsultation), die neue Formen einer ortsunabhngigen und interna- ebenfalls aufgereinigt und zeigten keine nennenswerte Insulinexpressi- tionalen Zusammenarbeit vereinfachen. Diese Studie analysiert die tele- on, aber eine deutlich erhhte Glucagonexpression. Die Charakterisie- fonische rztliche Dokumentation als telemedizinische Anwendung in rung beider Populationen zeigte, dass nur eYFP+ Zellen das Insulingen einer Hochschulambulanz fr Endokrinologie und Stoffwechselkrank- exprimierten, Insulin prozessierten und speicherten und freisetzen heiten. Methodik: Von 2003 bis Ende 2007 wurden in der elektro- konnten. nischen Krankenakte EMIL 1801 Telefonkonsile dokumentiert und ana- lysiert nach rzteauskunft (Befundaustausch, Konsil, Beratung zwischen rzten), Therapieanpassung (nach Eintreffen der Befunde, Anpassung Freie Vortrge: Typ-1-Diabetes und pdiatrische Diabetologie der Diabetestherapie, Methizol-Therapie, Hormonsubstution), Befund- besprechung (aktuelle Laborbefunde, bildgebende Diagnostik, nuklear- Psychosozialer Stress: Negative Life Events in der medizinische Befunde und weitere Diagnostikplanung), sowie Entschei- TEDDY (The Environmental Determinants of dung ber Dringlichkeit der Terminvergabe bei Anmeldungen von Neu- 10 Diabetes in the Young) Studie oder Wiedervorstellungen durch Anamneseerhebung. Zur Unterstt- Roth R1, Johnson SB2, Lernmark B3, Simell T4, Baxter J5, zung der telemedizinischen Beratung enthlt die elektronische Kranken- Mcleod W6, TEDDY Group akte ein Patientenfoto. Ergebnisse: In den Jahren 2003 – 2007 haben 1 Universitt Graz, Graz, sterreich, 2Florida State Univers. 34.991 ambulante Konsultationen stattgefunden. In dieser Zeit erfolgten College of Medicine, Talahassee, USA, 3Lund University, 1.801 telemedizische Beratungen bei 931 Patienten (1,93/Patient): 14% Lund, Schweden, 4University of Turku, Turku, Finnland, bei Diabetes mellitus Typ1 (DM 1; Alter 45 J; Diabetesdauer 19,3 J; BMI 5 University of Colorado, Denver, USA, 6University of South 26,2 Kg/m2; HbA1C 7,7%;), 41 % Diabetes mellitus Typ 2 (DM 2; Alter Florida, Tampa, USA 62,7 J; Diabetesdauer 14,3 J; BMI 31,9; HbA1C 7,8 %), 3% Gestationsdia- betes (GDM; Alter 31,9 J; BMI 31,3 Kg/m2; HbA1C 5,3 %;), 42% andere Fragestellung: TEDDY (The Environmental Determinants of Diabetes in endokrine Erkrankungen; Alter 47.8 J; BMI 28,42; HbA1C 5,5%;). Der the Young) ist eine internationale multizentrische Studie, primres Ziel Grund der Beratung war in 24,7% Anamnese-Ergnzung bei (DM 1 stellt die Identifikation von Umweltfaktoren wie z. B. psychosoziale 13,4 %; DM 2 38 %; GDM 2 % andere endokrine Erkrankungen 46,6 %), Stressoren dar, die mit einem erhhtem Risiko einhergehen, Autoimmu- 22 % Arztberatung (DM 1 11,7%; DM 2 42,8 %; GDM 0,5 %; andere endokri- nitt bzw. Typ-1-Diabetes mellitus (T1DM) auszulsen. Life Events wur- ne Erkrankungen 54,7 %), 15,7% Befundbesprechung (DM 1 9%; DM 2 den bisher immer retrospektiv erfasst, in TEDDY geschieht dies erst- 39 %; GDM 2,7 %; andere endokrine Erkrankungen 49,3 %), 37,6% Thera- malig prospektiv. Neugeborene mit erhhtem genetischem Risiko, die pieanpassung (DM 1 19%; DM 2 44%; GDM 4,5 %; andere endokrine Er- nicht lter als 4 Monate sind aus der allgemeinen Bevlkerung (GP) oder kankungen 32 %). Schlussfolgerung: Der Hauptgrund fr eine telemedi- mit erstgradig Verwandten (FDR) mit Diabetes werden in die Studie zinische Beratung war Therapieanpassung, gefolgt von Ergnzung der aufgenommen. Sechs klinische Zentren in 4 Lndern, Finnland, Deutsch- Anamnese. Sie wurde vorwiegend bei Patienten mit Diabetes mellitus land, Schweden, Vereinigten Staaten (Georgia/Florida, Colorado, Wa- Typ 2 und Anpassung der Therapie bei Schilddrsen-, Nebennieren- und shington) nehmen an der Studie teil. Methodik: Ziel dieser ersten Teil- Hypophysenerkrankungen angewendet. Eine strukturierte elektronische auswertung war die Erfassung und der Vergleich von psychosozialem Krankenakte kann die ambulante Versorgung von Patienten mit Dia- Stress in Form der negativen Life Events, welche die Mtter whrend der betes und endokrinen Erkrankungen durch Arztberatung, Therapie- Schwangerschaft und in den ersten 3 – 4.5 Monaten nach der Geburt des anpassung, Befundbesprechung sowie Anamneseerhebung telemedizi- Kindes, jeweils bezogen auf sich bzw. auf das Kind erlebt haben. Es nische ermglichen. Verbesserungen der Lebensqualitt der Patienten, wurden sowohl die unterschiedlichen Kategorien der negativen Lebens- geringere Kosten fr Patienten und Gesundheitseinrichtung, sowie bes- ereignisse als auch die Hufigkeiten erfasst und zwischen den Zentren sere Therapieerfolge sind durch Telemedizin mglich. Diese Analysen verglichen. Es konnte auch ein Vergleich der Daten von Dezember 2006 sind geplant. (N = 1703) und Oktober 2007 (N = 3755) vorgenommen werden Ergeb- nisse: Whrend der Schwangerschaft wurde von mehr negativen Life Events berichtet als in den darauf folgenden 3 Monaten nach der Geburt des Kindes, wobei dies mit dem lngeren Zeitraum whrend der Diabetologie & Stoffwechsel 2008; 3: S1–S126 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002
S8 43. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | Mnchen, 30. April bis 3. Mai 2008 Einfluss des Stillens auf das Risiko fr agnose 5,9 € 2,4 Jahre). Europische RR- Referenzwerte von 28043 Kin- bergewicht bei Kindern von Mttern mit dern und Jugendlichen wurden zum Vergleich herangezogen. Alle Daten 12 Typ-1-Diabetes wurden nach Geschlecht und Alter stratifiziert in die Kohorten 6,0 – 9,9 Kreichauf S1, Pflger M2, Hummel S2, Ziegler AG2 Jahre (prpubertr), 10,0 – 15,9 Jahre (pubertr) und 16,0 – 19,9 Jahre 1 Staatsinstitut fr Frhpdagogik, Mnchen, Deutschland, (postpubertr). RR und BMI wurden mit der LMS-Methode analysiert 2 Institut fr Diabetesforschung, Mnchen, Deutschland (box-cox-power-Transformation, z-Score), außerdem wurden Pearson Korrelation, Kruskal Wallis und Wilcoxon Tests angewendet. Ergebnis- Fragestellung: Kinder von an Diabetes erkrankten Frauen haben ein se: Innerhalb der 3 Alterskohorten lagen die mittleren Werte (€ Stan- erhhtes Risiko fr bergewicht. In gesunden Populationen gilt Stillen dardabweichung) fr HbA1c bei 7,4 € 1,4%, 7,9 € 1,3%, 8,4 %€ 1,7, fr BMI als Schutzfaktor gegen bergewicht im Kindesalter. Bisherige Studien z-Score bei 0,24 € 0,73, 0,37 € 0,78, 0,60 € 0,89, fr systolischen RR bei zum Effekt des Stillens bei Kindern von diabetischen Mttern lieferten 106 € 7, 116 € 8, 127 € 11 mm Hg, fr diastolischen RR bei 65 € 6, 68 € 7, widersprchliche Ergebnisse bis hin zu einer mglichen Risikoerhhung 72 € 7 mm Hg. Der mittlere RR z-Score stieg mit zunehmendem Alter fr bergewicht durch die Aufnahme von Muttermilch in der ersten an. In den beiden jngeren Altersgruppen hatten 4% der Patienten einen Lebenswoche. In der vorliegenden Untersuchung wurde der Einfluss RR ber der 97. Perzentile, hingegen 13,9 % in der postpubertren Grup- des Stillens auf das bergewichtsrisiko von zweijhrigen Kindern von pe. RR sowie BMI z-Score korrelierten signifikant mit dem HbA1c-Wert. Mttern mit Typ-1-Diabetes analysiert. Methodik: Im Rahmen einer Eine Verlaufsanalyse („Tracking“) des RR ergab, dass prpubertre Pa- prospektiven Kohortenstudie wurden 816 Mtter mit Typ-1-Diabetes tienten mit erhhtem systolischem oder diastolischem RR auch in der zwischen 1989 und 2005 per Fragebogen zu ihrem Stillverhalten befragt. Pubertt und postpubertr signifikant dauerhaft hhere RR-Werte auf- Erhoben wurden sowohl die gesamte als auch die ausschließliche Still- wiesen als Kinder mit niedrigerem RR im prpubertren Zeitraum. dauer. In der als „ausschließlich“ definierten Stilldauer war die Gabe von Schlussfolgerungen: RR-Messungen bei jungen Menschen mit Diabetes Flssigkeiten wie Tee oder Wasser, Medikamenten, Vitaminen oder Mi- haben schon frhzeitig eine hohe Aussagekraft fr die Abschtzung des neralstoffen erlaubt. Der BMI der Kinder wurde aus den Grßen- und spteren kardiovaskulren Risikos. Hypertensive Risiken manifestieren Gewichtsangaben des U-Heftes ermittelt. Als bergewichtig wurden sich bei jungen Patienten mit Typ-1-Diabetes frh im Leben und sind Kinder mit einem BMI-Perzentil ‡ 90 eingestuft. Die Berechnung der daher einer frhzeitigen Intervention zugnglich. Odds Ratios (OR) und der 95%-Konfidenzintervalle (95 %-KI) erfolgte mittels logistischer Regression in SPSS, Referenzkategorie war jeweils die Gruppe der nie gestillten Kinder. Ergebnisse: Die anfngliche Still- Insulinresistenz ist auch bei Kindern mit einer quote betrug 77,9 Prozent. Nach einem halben Jahr stillten noch 33,1 subklinischen Entzndungsreaktion assoziiert Prozent der Mtter. 30,6 Prozent der Frauen stillten mindestens vier 14 Rose B1, Herder C1, Gornitzka G1, Bini V2, Murdolo G2 1 Monate lang ausschließlich. Die bergewichtsrate der Kinder im Alter Deutsches Diabetes-Zentrum an der Heinrich-Heine- von zwei Jahren betrug 14,5 Prozent. Nach Adjustierung fr mtterliches Universitt Dsseldorf, Institut fr Klinische Diabetologie, Rauchen in der Schwangerschaft, Geschlecht und Geburtsgewicht des Dsseldorf, Deutschland, 2Department of Internal Medicine, Kindes ergab sich eine 59,5-prozentige Risikoreduktion fr bergewicht University of Perugia, Section of Internal Medicine and im Alter von zwei Jahren (OR = 0,405; 95 %-KI: 0,211 – 0,779) bei einer Endocrine and Metabolic Sciences, Perugia, Italien gesamten Stilldauer von 12 bis 25 Wochen. Eine hnlich positive Asso- ziation zeigte sich auch bei der Betrachtung einer ausschließlichen Still- Fragestellung: Insulinresistenz und bergewicht sind bei Erwachsenen dauer von mindestens vier Monaten (OR = 0,500; 95 %-KI: 0,282 – 0,887). mit einer subklinischen Entzndungsreaktion assoziiert, die unabhngig Bereits ab einer Stilldauer von vier Wochen waren signifikant positive von klassischen Risikofaktoren des Typ-2-Diabetes ist, weshalb der sub- Effekte sichtbar. Eine Muttermilchaufnahme in der ersten Lebenswoche klinischen Inflammation wahrscheinlich eine entscheidende Bedeutung stellt keine Erhhung des bergewichtsrisikos dar. Schlussfolgerungen: in der Pathogenese des Typ-2-Diabetes zukommt. Neuere Arbeiten Mtter mit Typ-1-Diabetes stillen seltener und krzer als die Allgemein- konnten zeigen, dass auch bei Jugendlichen die Insulinresistenz mit bevlkerung. Stillen ist mit einem verminderten Risiko fr bergewicht einer systemischen Aktivierung des Immunsystems assoziiert ist. Ob im Alter von zwei Jahren verbunden und kann den Mttern uneinge- 1.) eine Assoziation zwischen Insulinresistenz und subklinischer Entzn- schrnkt empfohlen werden. Besondere Bedrfnisse im Hinblick auf das dung auch bei prpubertren Kindern nachzuweisen ist und 2.) die As- notwendige Blutzucker-Selbstmanagement mssen bercksichtigt wer- soziation unabhngig vom gleichzeitigen Vorliegen einer Adipositas ist, den, da an Diabetes erkrankte Mtter mit stark schwankenden Blut- sollte in der vorliegenden Studie untersucht werden. Methodik: In die- zuckerwerten in der Stillzeit und mglichen kurzfristigen Unterzucke- ser Querschnittsstudie wurden 305 Kinder (144 Mdchen, 161 Jungen) rungen whrend des Stillens selbst konfrontiert sein knnen. Eine spe- mit einem mittleren Alter von 9,0 € 1,6 Jahren untersucht, die sich alle zielle Stillberatung scheint angebracht. im prpubertren Stadium (Tanner-Stadium 1) befanden. Anthropome- trische Daten (BMI, Taillen- und Hftumfang, Fettmasse) wurden erfasst und Nchternblut zur Bestimmung von Lipiden, Glucose und Insulin Blutdruckverlauf („Tracking“) von der Kindheit sowie von Immunmediatoren im Serum abgenommen. Die Chemokine bis ins junge Erwachsenenalter: Eine IL-8, MCP-1, IP-10, MIF und RANTES, das Zytokin IL-18, das Adhsions- 13 multizentrische Verlaufsuntersuchung an 868 molekl sICAM-1 sowie die Adipokine Leptin und Resistin wurden mit- Patienten mit Typ-1-Diabetes in Deutschland und tels Luminex-Technologie im Serum bestimmt. Die Assoziation zwischen sterreich Immunmarkern und Parametern der Adipositas und Insulinresistenz Knerr I1, Dost A2, Lepler R3, Raile K4, Schober E5, (HOMA-IR) wurde mittels multipler linearer Regression untersucht. Er- Rascher W1, Holl RW6 gebnisse: Jungen und Mdchen unterschieden sich signifikant im Alter 1 Universittsklinikum, Kinder- und Jugendklinik, Erlangen, (9,4 € 1,6 vs. 8,6 € 1,5 Jahre), in der Fettmasse (30 € 12 vs. 34 € 12%), den Deutschland, 2Universittskinderklinik, Jena, Deutschland, Triglyzerid- und Glucosespiegeln (70 € 35 vs. 81 € 40 mg/dl bzw. 80 € 8 3 Kinderklinik Wilhelmstift, Hamburg, Deutschland, vs. 78 € 9 mg/dl) sowie den systemischen Spiegeln von MIF (3,8 [3,2; 4,6] 4 Universittsklinikum Charite, Zentrum fr Kinder und vs. 4,2 [3,4; 5,0] ng/ml) und Leptin (4,2 [1,6; 8,2] vs. 6,0 [1,8; 10,5] Jugendmedizin, Berlin, Deutschland, 5AKH – ng/ml). BMI, systolischer und diastolischer Blutdruck und HOMA-IR wa- Universittskliniken, Klinik fr Kinder- und ren vergleichbar. Nach Adjustierung fr Alter und Geschlecht waren das Jugendheilkunde, Wien, sterreich, 6Universitt Ulm, Abt. Adhsionsmolekl sICAM-1 (p < 0,0001), das Adipokin Leptin Angewandte Informationsverarbeitung, Ulm, Deutschland (p < 0,0001) und die Chemokine MCP-1 (p = 0,01), RANTES (p = 0,001), IP-10 (p = 0,01) und MIF (p = 0,003) positiv mit dem HOMA-IR assoziiert. Fragestellung: Arterieller Blutdruck (RR) und Hypertoniehufigkeit als Diese Assoziation wurde durch die weitere Adjustierung fr BMI abge- kardiovaskulre Risikofaktoren wurden bei 868 Patienten mit Typ- schwcht, blieb aber fr sICAM-1, Leptin, IP-10 und MIF signifikant 1-Diabetes aus 95 Zentren in Deutschland und sterreich im Langzeit- (p < 0,05). Schlussfolgerungen: Auch bei Kindern im prpubertren verlauf im Altersbereich von 6,0 bis 19,9 Jahren untersucht. Methodik: Stadium ist die Insulinresistenz mit einer differentiellen proinflamma- Bei den Patienten wurden mindestens 1 – 4 mal jhrlich body mass torischen Entzndungsreaktion im Serum verbunden. Diese Assoziation index (BMI), HbA1c und Ruhe-RR (sphygmomanometrisch oder mittels wird zu einem großen Teil durch die Adipositas vermittelt, weist aber Dinamap, Critikon) bestimmt. Die Daten wurden konform mit der De- auch adipositasunabhngige Komponenten auf. klaration von Helsinki im Zeitraum von 1977 bis 2006 erhoben und mittels der DPV Datenbank ausgewertet. 1353 Patienten wurden getes- tet, 962 eingeschlossen, komplette Datenstze fr alle 3 Altersbereiche lagen fr 868 Patienten vor (432 weiblich, 436 mnnlich, Alter bei Di- Diabetologie & Stoffwechsel 2008; 3: S1–S126 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002
S10 43. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | Mnchen, 30. April bis 3. Mai 2008 Zirkulierende endotheliale Progenitorzellen als die Suche nach Antikrpern blieb negativ. Nach initialer Insulintherapie Indikator fr frhe vaskulre Vernderungen bei wurde bei hervorragender Stoffwechsellage unter minimalem Insulinbe- 15 Kindern mit Adipositas darf nach 6 Monaten ein Auslassversuch mit alleiniger ditetischer Fh- Friebe D1, Erbs S2, Berthold A1, Tpfer M1, Adams V2, rung eingeleitet, der bei ansteigenden HbA1c-Werten nach weiteren 6 Kiess W1, Krner A1 Monaten beendet wurde. Aufgrund nachlassender schulischer Leistun- 1 Universitt Leipzig, Klinik und Poliklinik fr Kinder & gen und vermuteter Sehschwche folgte 2007 eine augenrztliche Un- Jugendliche, Leipzig, Deutschland, 2Universitt Leipzig, tersuchung, die eine OA mit Restvisus 5% beidseits ergab. Die Kombina- Herzzentrum Leipzig, Leipzig, Deutschland tion D.m. und OA veranlaßte zu einer molekulargenetische Unter- suchung. Diese besttigte die Verdachtdiagnose WFS (homozygote Mu- Fragestellung: Zirkulierende endotheliale Progenitorzellen spielen eine tation c.2642_2643delTC) bei beiden Kindern. Die Therapiefhrung wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Integritt des vaskulren konnte mittels eines entsprechend angepaßten Pens und einer Sehhilfe Endothels. Ziel der vorliegenden Studie ist es zu untersuchen, ob Kinder (Lupenbrille) verbessert werden. Ein Screening der Restfamilie steht mit Adipositas bereits eine eingeschrnkte regenerative Kapazitt und noch aus. Wir schlussfolgern, dass bei pdiatrischen Patienten mit D.m. Funktionalitt zirkulierender endothelialer Progenitorzellen (EPCs) auf- und einem fr D.m. Typ I untypischen Verlauf ein WFS in die differen- weisen und ob dies mit einer verminderten Insulinsensivitt assoziiert tialdiagnostischen berlegungen miteinbezogen werden muss. ist. Methodik: Bei bisher 22 adipsen Kindern (Alter 12 € 3, BMI-SDS 2,30 € 0,53) und 33 schlanken Kindern (Alter 13 € 3, BMI-SDS -0,41 € 0,77) wurde die Anzahl zirkulierender EPCs im Blut mittels Klinische, biochemische und durchflusszytometrischer Bestimmung von KDR und CD 34 doppelt po- molekulargenetische Charakterisierung einer sitiver Zellen untersucht. Die Funktionalittsanalyse erfolgte via Migra- 17 pdiatrischen Kohorte mit tions- und Matrigelassay. Zur Beurteilung der Insulinsensivitt wurde Autoantikrper-negativem Diabetes mellitus ein oraler Glucosetoleranztest durchgefhrt. Ergebnisse: Adipse Kin- (Typ-1B) der zeigten im Vergleich zu normalgewichtigen Kindern eine signifikant Mros R1, Galler A1, Blankenstein O1, Wiegand S1, Raile K1 1 reduzierte Anzahl von zirkulierenden EPCs (70 € 7 versus 119 € 13 Zellen/ Pdiatrische Diabetologie, Interdisziplinres SPZ, Charit – ml Blut, p < 0.05). Die Anzahl zirkulierender EPCs korrelierte signifikant Universittsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland negativ mit dem Ausmass des bergewichts in BMI-SDS (r =-0,2693; p < 0.05). Eine Beziehung zwischen der Anzahl zirkulierender EPCs und Kontext: Die aktuelle Klassifikation (ADA 1997, DDG-EBL 2007) unter- der Insulinsensivitt, bestimmt als HOMA-Index (HOMA-IR) und Insu- scheidet zwei Kategorien des Typ-1-Diabetes mellitus: Autoimmun-ver- linsensivitts-Index (ISI) war nicht nachweisbar. Die Migration der zir- mittelten Typ-1A-Diabetes mit Nachweis von Betazell-Autoantikrpern kulierenden EPCs entlang eines SDF-1 Gradienten erschien bei adipsen und „idiopathischen“ Typ-1B, der durch fehlenden Antikrpernachweis Kindern im Durchschnitt leicht vermindert im Vergleich zu normalge- und den Ausschluss von bekannten, monogenetischen Diabetesformen wichtigen Kindern (15930 € 2687 versus 21480 € 2682 Zellen/ 300 mm2, (MODY) charakterisiert ist. Diese Studie soll erstmals eine pdiatrische p = 0,07). Die Inkorporation in einen Endothelverband war nicht redu- Kohorte mit idiopathischem Typ-1B-Diabetes mellitus bezglich kli- ziert. Schlussfolgerung: Bereits im Kindesalter ist Adipositas mit einer nischer und biochemischer Parameter im Vergleich zu Autoantikrper- reduzierten Anzahl zirkulierender EPCs und eingeschrnkter migratori- positiven, gematchten Kontrollen, charakterisieren. Methodik: Ins- schen Kapazitt der EPCs assoziert. Dies kann – zumindest teilweise – gesamt 31 Patienten von insgesamt 635 kontinuierlich betreuten Kin- zum Pathomechanismus einer generalisierten Endotheldysfunktion bei- dern und Jugendlichen mit Diabetes erfllten die klinischen Kriterien fr tragen. (Frderung: DFG KFO 152 „Atherobesity“) „idiopathischen“ Typ-1B-Diabetes mit 1) fehlendem Nachweis von Auto- antikrpern innerhalb der ersten 12 Monate nach Manifestation (IA-2A, GAD 65A oder ICA), 2) fehlendem Nachweis von monogenetischem Dia- Seltene Ursache eines Diabetes mellitus im betes (Gene: GCK, HNF1A, HNF4A, HNF1B, HNF1B-Deletion) sowie 3) Kindesalter: Das Wolfram-Syndrom – eine Ausschluss von neonatalem Diabetes (Manifestation < 6 Monate), se- 16 Fallbeschreibung kundrem Diabetes, Insulinresistenz (Insulinbedarf > 2 IE/kg/d) oder kli- Boettcher C1, Enders J1, Leludas C1, Wiegand S1, nischen Syndromen. Aus einer Kontrollkohorte von 274 Patienten mit Zimmer KP1, Wudy SA1 Nachweis von IA-2A und/oder GAD 65A bei Manifestation wurden mit- 1 Pdiatrische Diabetologie & Endokrinologie, Zentrum fr tels retrogradem 2:1 Matching (Kriterien: 1. Geschlecht, 2. Alter bei Ma- Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Justus Liebig nifestation) 62 Kontrollen (Typ-1A-Kohorte) gewhlt und deren pro- Universitt, Gießen, Deutschland spektiv dokumentierte Verlaufsdaten (DPV-Datenbank) im Vergleich zur Typ-1B-Kohorte analysiert. Ergebnisse: Kinder und Jugendliche Das Wolfram-Syndrom (WFS) (Synonym DIDMOAD = Diabetes insipidus, mit Typ-1B-Diabetes mellitus zeigten keinen signifikanten Unterschied Diabetes mellitus, Optic atrophy, Deafness) ist ein autosomal rezessiv der klinischen Parameter bei Manifestation (Mittelwerte Typ-1B vs. vererbtes Syndrom, welches durch Assoziation eines insulinabhngigen Typ-1A: initialer pH 7,32 vs. 7,26; Hyperglykmie: 484 vs. 489 mg/dl; Diabetes mellitus (D.m.) mit progressiver Optikusatrophie (OA) im Alter HbA1c 12,4 vs. 11,5%). Beide Kohorten unterschieden sich auch inner- unter 16 Jahren gekennzeichnet ist. Weitere Merkmale sind bilaterale halb der ersten 24 Monate nach Manifestation (Analysen nach 3, 6, 12, progressive sensorineurale Taubheit, Diabetes insipidus zentralis, Dys- 18, 24 Monaten) nicht signifikant bez. HbA1c-Verlauf und Insulinbedarf funktion des autonomen Nervensystems und Zeichen der Neurodegene- (U/kg/d). Lediglich der BMI-SDS war nach 12 bzw. 24 Monaten in der ration. Das mediane Alter bei Auftreten des nicht autoimmun vermittel- Typ-1B-Kohorte signifikant niedriger (Typ-1B vs. Typ-1A, 12 Monate: ten, insulinpflichtigen D.m. liegt bei 6 Jahren. Mit zunehmendem Alter 0,15 vs. 0,64, p = 0,014; 24 Monate: 0,21 vs. 0,64; p = 0,022). Schluss- entwickelt sich das Vollbild der Erkrankung resultierend in einer ver- folgerungen: In dieser pdiatrischen Kohorte mit Typ-1B-Diabetes be- krzten Lebensspanne. Urschlich liegen dem WFS Mutationen des steht kein wesentlicher klinischer Unterschied in den Manifestations- Wolfram-Gens (WFS-1) auf dem kurzen Arm von Chromosom 4 zugrun- parametern oder in klinischen Parametern zum Diabetesverlauf (HbA1c, de, das fr Wolframin, ein Membranprotein des endoplasmatischen Re- Insulinbedarf) innerhalb der ersten 24 Monate. Diabetes Typ-1B mit tikulums (ER) kodiert. Stressmediierte Apoptose des ER besonders sus- Manifestation im Kindes- und Jugendalter kann daher nicht nach kli- zeptibler pankreatischer ß-Zellen gilt als Ursache des D.m. bei WFS. Wir nischen Kriterien von Typ-1A abgegrenzt werden. Bisherige Analysen in berichten ber 2 Geschwister konsanguiner Eltern persischen Ursprungs Erwachsenen Patienten mit idiopathischem bzw. AK-negativem Dia- mit WFS. Das mittlerweile 17-jhrige Mdchen stellte sich mit 11 Jahren betes zeigten, dass unter der Diagnose des Typ-1B-Diabetes mellitus bei Glukosurie und Nchternblutzucker 210 mg/dl ohne Ketoazidose vor. unterschiedliche Pathogenesen zusammengefasst sind, im wesentlichen Die Anamnese ergab Kopfschmerzen seit wenigen Tagen ohne Polyurie 1. autoimmun-vermittelter Diabetes ohne Nachweis etablierter Beta- oder Polydipsie. Der initiale HbA1c-Wert lag bei 8,1%, der Nachweis von zell-Autoantikrper und Inselzell-AK, GAD 65-AK und IA2-AK verlief negativ. Unter Insulinthera- 2. monogenetische Diabetesformen, die zuvor in diesen Patienten- pie mit geringem Insulinbedarf konnte zunchst ber 3 Jahre eine sehr gruppen nicht untersucht worden waren. gute Stoffwechsellage erzielt werden, im Verlauf nahmen Compliance- probleme bei depressiver Stimmungslage des Mdchens zu. Aufgrund rezidivierender Kopfschmerzen erfolgte nach 5-jhriger Diabetesdauer eine augenrztliche Untersuchung mit Diagnose einer OA mit Restvisus von 5 % beidseits. Der 3 Jahre jngere Bruder fiel erstmals 2005 mit Kopfschmerzen, Polyurie, Polydipsie und erhhten Spontanblutzucker- werten ohne Ketoazidose auf. Der anfngliche HbA1c-Wert lag bei 7,9%, Diabetologie & Stoffwechsel 2008; 3: S1–S126 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002
43. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | Mnchen, 30. April bis 3. Mai 2008 S11 Ernhrungsverhalten im ersten Lebensjahr bei ger milden Unterzuckerungen fhrte. In dieser Studie wurde nun der Kindern von Mttern mit und ohne langfristige Effekt (2 Jahre) bezogen auf den harten Endpunkt schwere 18 Typ-1-Diabetes: Ergebnisse der TEDDY (The Hypoglykmie (Kriterium: Behandlung mit Glucose und/oder Glukago- Environmental Determinants of Diabetes in the ninjektionen) untersucht. Methode: Von der ursprnglichen Stichprobe Young)-Studie konnten 2 Jahre nach Studienende (t3) immerhin noch 82.3 % der Teil- Hummel S1, Schoen S1, Norris JM2, Virtanen SM3, Mc nehmer nachuntersucht werden (KG 82,5 % vs. HyPOS 82,1% p =.95): 135 Leod W4, Andren-Aronsson C5, Gesualdo P2, TEDDY Study Typ-1-Diabetiker (69 HyPOS, 66 KG); HbA1c 7,3 € 0,9 %; Diabetesdauer Group 21,6 € 11,0 J., Alter 46,0 € 12.8 J. Die mittlere Nachbeobachtungszeitraum 1 Institut fr Diabetesforschung, Mnchen, Deutschland, hinsichtlich schwerer Hypoglykmien war in beiden Untersuchungs- 2 University of Colorado at Denver, Denver, USA, 3University gruppen nahezu identisch (KG 24,5 € 2.7 vs. HyPOS 24,3 € 3,2 Monate of Tampere, National Public Health Institute, Tampere, p =.62). Die Patienten bearbeiteten dieselben Fragebgen zur Hypogly- Finnland, 4University of South Florida, Tampa, USA, 5Lund kmiewahrnehmung und Anzahl schwerer Hypoglykmien, wie in der University, Malmo, Schweden Interventionsstudie. Ergebnisse: Die Anzahl schwerer Unterzuckerun- gen reduzierte sich bei HyPOS (t1: 0,87, t3: 0,14 Ereignisse pro Patien- Fragestellung: Die frhkindliche Ernhrung wird als mglicher Ein- tenjahr) signifikant strker (p =.04) als in der KG (t1:0,87, t3:0,27 Ereig- flussfaktor fr die Entstehung von Inselautoimmunitt und Typ-1-Dia- nisse pro Patientenjahr). Auch der Anteil von Personen mit schweren betes (T1D) diskutiert. Nationale und internationale Fachkommissionen Hypoglykmien reduzierte sich in der HyPOS-Gruppe signifikant empfehlen, Suglinge whrend der ersten 6 Monate ausschließlich zu (p =.035) strker (HyPOS t1: 37 %, t3: 13%; KG t1: 40,9 %, t3: 27,3%). Die stillen. Erst krzlich konnte die deutsche BABYDIAB Studie zeigen, dass odds ratio einer schweren Hypoglykmie betrug bei HyPOS im Vergleich Mtter mit T1D seltener und krzer stillen als Mtter ohne T1D. Im zur KG 0,4 (0.16 – 0.96 p =.04) – damit reduzierte sich das Risiko fr das Rahmen der internationalen TEDDY-Studie sollte dieser Befund geprft Auftreten einer schweren Unterzuckerung fr die Teilnehmer von HyPOS sowie der Einfluss einer mtterlichen T1D-Erkrankung auf die Einfh- im Vergleich zur KG um 60 %. Die Verlauf der glykmische Kontrolle war rung von Beikost whrend des ersten Lebensjahres untersucht werden. in beiden Gruppen vergleichbar (HyPOS t1: 7,2 € 0.9, t3: 7,1 € 0,9 %; KG Methodik: Die TEDDY-Studie wird von 3 Zentren in USA (Denver, Se- t1: 7,4%€ 1,0, t3: 7.3 € 1,1; p =.84). Diskussion: Schwere Hypoglykmien attle, Georgia/Florida) und 3 Zentren in Europa (Finnland, Schweden, stellen fr insulinbehandelte Diabetiker eine hohe Belastung und ein Deutschland) durchgefhrt mit dem Ziel, Umweltfaktoren zu identifizie- Gefhrdungspotential dar. Sie verursachen darber hinaus hohe Ge- ren, die in Abhngigkeit von genetischer Belastung Inselautoimmunitt sundheitskosten, da ihre Behandlung sehr hufig im Rahmen eines Not- und T1D verursachen. Insgesamt wurden bislang 4207 Kinder mit er- falleinsatzes erfolgt. Durch die Teilnahme an HyPOS konnte die Anzahl hhtem genetischen Risiko in die Studie eingeschlossen, von denen schwerer Unterzuckerungen auch im Verlauf von 2 Jahre in einem kli- 2343 bereits ber ein Jahr lang nachverfolgt und in diese Analyse einge- nisch relevanten Ausmaß signifikant gesenkt werden, ohne dass dies mit schlossen wurden. Darunter haben 96 eine Mutter mit T1D, 151 eine einer Verschlechterung der glykmischen Kontrolle einhergeht. Ins- nicht-diabetische Mutter, jedoch einen Vater und/oder ein Geschwister gesamt lag die Prvalenz schwerer Hypoglykmien nach Teilnahme an mit T1D und bei 2096 Kindern war kein erstgradiges Familienmitglied der HyPOS Schulung in etwa auf dem Niveau, welches fr Typ-1-Dia- an T1D erkrankt. Von allen Kindern wurden in 3-monatlichen Abstnden betiker ohne Hypoglykmieproblematik erwartbar ist. Informationen zur frhkindlichen Ernhrung gesammelt. Ergebnisse: Kinder von Mttern mit T1D werden seltener (80.2 % vs. 85.9 % der Kin- der mit einem anderen an T1D erkrankten Familienmitglied und 84.6 % Wie gut eignet sich der WHO 5 Fragebogen zum der Kinder aus der Allgemeinbevlkerung) und krzer gestillt. Whrend Wohlbefinden fr ein Depressionscreening? der ersten vier Lebenswochen erhielten 28,1% (SE 2,4) der Kinder von 20 Kulzer B1, Hermanns N1, Krille S2, Haak T1 1 Mttern mit T1D ausschließlich Muttermilch im Vergleich zu 47,7 % (SE Forschungsinstitut der Diabetes Akademie Bad 2,8) der Kinder mit einem anderen an T1D erkrankten Familienmitglied Mergentheim (FIDAM), Bad Mergentheim, Deutschland, 2 und 43,3 % (SE 0,7) der Kinder aus der Allgemeinbevlkerung (p < 0,001). Universitt Bamberg, Bamberg, Deutschland Auch die gesamte Stilldauer war bei Kindern von Mttern mit T1D kr- zer (p < 0,01). Whrend der ersten 4 Lebenswochen erhielten bereits Einleitung: Depressionen gehren zu den hufigsten psychischen Be- 64,9 % (SE 2,9) der Kinder von Mttern mit T1D Kuhmilchhaltige Beikost gleiterkrankungen des Diabetes mellitus und treten bei Menschen mit vs. 49% (SE 2,9) der Kinder mit einem anderen an T1D erkrankten Fami- Diabetes etwa doppelt so hufig auf wie in der Allgemeinbevlkerung. lienmitglied und 54,5 % (SE 0,7) der Kinder aus der Allgemeinbevlke- Da depressive Diabetiker in Hinblick auf die Selbstbehandlung, Lebens- rung (p < 0,001). Im Gegensatz dazu erhielten Kinder der Allgemeinbe- qualitt, glykmische Kontrolle, dem Auftreten von Folgeerkrankungen vlkerung frher glutenhaltige Beikost: im 5. Lebensmonat erhielten und Mortalitt eine ungnstige Prognose aufweisen, wird in den natio- 65,5 % (SE 0,8) der Kinder der Allgemeinbevlkerung glutenhaltige Bei- nalen und internationalen Behandlungsleitlinien die frhzeitige Identi- kost vs. 37,6% (SE 4,3) der Kinder von Mttern mit T1D vs. 42,3 % (SE 3,6) fikation von Depressionen gefordert. In der klinischen Praxis werden der Kinder mit einem anderen an T1D erkrankten Familienmitglied allerdings nur 25 % – 50 % aller depressiven Diabetiker identifiziert. Da- (p < 0.001). Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse besttigen frhere Be- her soll in dieser Untersuchung geprft werden, ob durch den Einsatz funde, dass Mtter mit T1D seltener und krzer stillen im Vergleich zu eines kurzen Screeninginstrumentes – dem WHO 5 Fragebogens zum gesunden Mttern. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass Mtter Wohlbefinden (WHO 5) – die Identifikation depressiver Diabetiker ver- mit T1D frher Kuhmilchhaltige Beikost einfhren, dass jedoch in Fami- bessert werden kann. Methodik: An dieser Studie nahmen 253 Diabeti- lien mit einem an T1D erkrankten Familienmitglied glutenhaltige Bei- ker (Alter 54.3 € 14.0 J.; 32.0 % Typ-1-Diabetiker; 55.2 % weiblich; HbA1c kost spter eingefhrt wird im Vergleich zu gesunden Familien. 8.6 %) teil. Diese Patienten bearbeiteten zu Beginn eines stationren Auf- enthaltes den WHO 5. Dieses Instrument besteht aus 5 positiv formu- lierten Fragen, die sich auf das Wohlbefinden in den zurckliegenden Freie Vortrge: Prvention, Schulung, Gestationsdiabetes, zwei Wochen beziehen. Bei jeder dieser Fragen kann einen Maximals- Psychologie core von 5 („die ganze Zeit) und ein Minimalscore von 0 („nie“) erreicht werden. Ein Gesamtscore von 25 weist auf ein optimales, ein Minimals- Langfristige Effektivitt eines neuen Schulungs- core von 0 auf ein sehr geringes psychisches Wohlbefinden hin. Das und Behandlungsprogramms fr insulinpflichtige Vorliegen einer depressiven Begleiterkrankung wurde nach einer stan- 19 Diabetiker mit Hypoglykmieproblemen (HyPOS) dardisierten Eingangsuntersuchung von geschulten „Fachpsychologen auf die Inzidenz schwerer Hypoglykmien DDG“ entsprechend den ICD-Kriterien gestellt. Die Screeningeigenschaf- Hermanns N1, Kulzer B1, Kubiak T2, Krichbaum M1, Haak T1 ten des WHO 5 wurden mittels einer Receiver Operating Curve (ROC) 1 Forschungsinstitut der Diabetes Akademie Bad analysiert. Ergebnis: Die Prvalenz einer klinischen depressiven Strung Mergentheim (FIDAM), Bad Mergentheim, Deutschland, (F30 – F39) war mit 9,1% auch in dieser Stichprobe gegenber der All- 2 Universitt Greifswald, Greifswald, Deutschland gemeinbevlkerung erhht. Die Flche unter der ROC des WHO 5 betrug .81 (p< .01). Somit ist die Screeningeigenschaft des WHO 5 signifikant Einleitung: Die bisherigen Evaluationsdaten von HyPOS (Hypoglyk- besser als eine Zufallsklassifikation. Die graphische Analyse der ROC legt mien – positives Selbstmanagement) – einem strukturierten Schulungs- in bereinstimmung mit der Literatur einen optimalen Cut-Off Score und Behandlungsprogramms fr insulinpflichtige Diabetiker mit Hypo- von 12 nahe. Hier sind Sensitivitt (100 %) und Spezifitt (60 %) in einem glykmieproblemen (5 Kurseinheiten) – zeigen, dass die Teilnahme an optimalen Verhltnis. Der positive prdiktive Wert lag bei 19,7 %, der HyPOS im Vergleich zu einer Kontrollgruppe (RCT) nach 6 Monaten zu negative prdiktive Wert betrug 100 %. Schlussfolgerung: Der WHO 5 einer verbesserten Hypoglykmiewahrnehmung und signifikant weni- zeigt sehr gute Screeningeigenschaften zur frhzeitigen Identifikation Diabetologie & Stoffwechsel 2008; 3: S1–S126 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002
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