Jan - Apr 2023 - Jüdisches Museum Frankfurt
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Begrüßung Begrüßung HERZLICH Liebe Freundinnen und Freunde des Jüdischen Museums Frankfurt, WILLKOMMEN mit der Ausstellung „Zurück ins Licht“ präsentieren wir Ihnen ein Ergebnis jahrelanger Forschungs- und Sammlungs tätigkeit. Rosy Lilienfeld, Amalie Seckbach, Erna Pinner und Ruth Cahn zählten zu den ersten Frauen, die die Kunstszene SELBST IST Frankfurts prägten, international ausstellten, eine kosmopo- litische Lebensweise pflegten und sich neben ihren männli- DIE FRAU chen Kollegen behaupteten. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten bereitete ihren Karrieren ein Ende. Dem möchten wir mit dieser posthumen Würdigung entgegen- treten. Ein ähnliches Anliegen verfolgt das Shoah Memorial Frank- furt, eine Website, die wir im November 2022 gelauncht haben und nun weiter ausbauen. Sie gibt jedem der mehr als 12.000 Menschen, die als Jüdinnen und Juden während der nationalsozialistischen Herrschaft entrechtet, verfolgt, in den Tod getrieben oder ermordet wurden, die eigene Geschichte in Form von biografischen Darstellungen zurück. Mit Beginn des neuen Jahres wird unser Deli von einem neuen Pächter übernommen und Sie fortan mit veganen koscheren Speisen empfangen. Kommen Sie vorbei! Oder besuchen Sie eine unserer Veranstaltungen, in denen wir unter anderem jene beeindruckenden Frauen würdigen, die Prof. Dr. Mirjam Wenzel © Sandra Hauer vor 100 Jahren ihr Leben als Künstlerin, als Reisende oder als "Neue Frau" eigenständig in die Hand nahmen. Sie gingen einen Weg, den zu beschreiten noch immer, und dieser Tage insbesondere, Mut erfordert: Selbst ist die Frau … Ihre Prof. Dr. Mirjam Wenzel und das Team des Jüdischen Museums 2 3
Inhalt Inhalt AUSSTELLUNGEN Samson Schames: VERANSTALTUNGEN Wie weiblich ist der Fragmente des Exils Kunstmarkt – Kabinettausstellung um 1920 und heute? WIR SIND JETZT 22 Finissage „Hier bin ich – Meidner“ 48 Dauerausstellung im Vorstellung Werkverzeichnis Jüdischen Museum Videoinstallationen von 32 Queer-feministisch, intersektional 12 Hadassa Goldvicht und jüdisch – (wie) geht das und Yael Serlin Die „neue Frau“ – heute zusammen? Masel und Broche Kabinettausstellung Gespräch mit Enissa Amani und Podiumsdiskussion Dauerausstellung im 24 Dr. Hannah Peaceman 50 Museum Judengasse 34 14 Mapping Memories: Denken ohne Geländer Judengasse Extended Denken ohne Geländer Emanzipation Ostend – Pop-up-Ausstellung Liebe Gesprächsreihe Blick in ein jüdisches Viertel 26 Gesprächsreihe 52 Tafelausstellung 36 16 Lebensmelodien documenta 15: Konzert der Skandal und die Folgen 54 Podiumsgespräch 38 Juden in der Ukraine Gespräch 40 Jüdische Künstlerinnen im Exil Zurück ins Licht. Kuratorenführung & Gespräch Vier Künstlerinnen – 42 Ihre Werke. Ihre Wege Wechselausstellung The Samaritans – A biblical people Mapping Memories: Judengasse 18 Filmpremiere & Gespräch Judengasse Extended (auf Englisch) Eröffnung „Hier bin ich – Meidner“ Das Junge Europa 44 56 Kabinettausstellung Pop-up-Ausstellung 20 28 Kunstproduktion in Theresienstadt „Versöhnungstheater“ Vortrag und Gespräch Lesung und Gespräch mit Prof. Dr. Anna Hájková und 58 Dr. Markus Roth 46 4 5
Inhalt Inhalt KINDERPROGRAMM DIGITALES MUSEUM „Das kleine Ich bin ich“ Shoah Memorial Frankfurt Vorlesesonntag mit Website gemeinsamem Basteln 70 62 Joffi-Club FÖRDERVEREIN © Jüdisches Museum Frankfurt Post aus dem Kinder-Atelier East Western Divan Orchestra Kunst-Workshop 63 Neues von der Gesellschaft der Freunde und Förderer „Die Maus, die an das des Jüdischen Museums e. V. Gute glaubte.“ 74 Vorlesesonntag mit gemeinsamem Basteln 64 INFORMATIONEN & Was für ein Schlamassel! FÜHRUNGEN Workshop 65 Führungsangebote „Die Sonnenprinzessin“ 80 © Jüdisches Museum Frankfurt, Foto: Frank Rumpenhorst Vorlesesonntag mit gemeinsamem Basteln Besucherinformation 66 94 Pessach mit allen Sinnen Eröffnung Ausstellung Zurück ins Licht Workshop 67 „Lena feiert Pessach mit Alma“ Vorlesesonntag mit gemeinsamem Basteln 68 6 7
8 Inhalt Open-air-Konzert mit der israelischen Musikerin J. Lamotta © Jüdisches Museum Frankfurt 9 Inhalt Eröffnung Ausstellung Videoinstallationen von Hadassa Goldvicht und Yael Serlin © Jüdisches Museum Frankfurt
10 / GESCHICHTE IN AUSSTELLUNGEN G ESCHICHTEN ERLEBEN © Jüdisches Museum Frankfurt, Fotos: Norbert Miguletz
Ausstellungen Ausstellungen WIR SIND JETZT Neben Kunst und Kunsthandwerk, persönlichen Aufzeichnungen, zum Spielen und eigene Hörsta tionen. Ein Mitmachheft mit den Fotografien und Filmen, histori- Maskottchen Levi und Fanny lädt schen Dokumenten und Alltagsge- zu Entdeckungstouren ein. genständen umfasst die Ausstel- DAUERAUSSTELLUNG lung mediale Rauminszenierungen, Schattenspiel- und Film-Projektio- Die Ausstellung wird von dem Buch „Jüdisches Frankfurt: Von der IM nen sowie interaktive Mehrkanal- Video-Installationen. Junge Besu- Aufklärung bis zur Gegenwart“ begleitet, das in einer deutschen ROTHSCHILD-PALAIS cherinnen und Besucher erwarten Hands-on-Stationen mit Objekten und einer englischen Ausgabe im Beck-Verlag erschienen ist. // © Jüdisches Museum Frankfurt, Foto: Norbert Miguletz ↗ Jüdisches Museum, Bertha-Pappenheim-Platz 1 Auf drei Etagen des Rothschild- Jüdinnen und Juden prägten die Palais bietet die Dauerausstellung kulturelle, wirtschaftliche, wissen- WIR SIND JETZT einen per schaftliche und gesellschaftliche sönlichen Zugang zur jüdischen Entwicklung Frankfurts auch nach Geschichte und Kultur im moder- der Schoa. Sie verliehen der Stadt Familie Frank Zentrum nen Frankfurt. Ausgehend von des Verlagswesens, der Wissen- der Gegenwart schildert sie die his- schaft, des Handels und der Finan- torischen Entwicklungen und Kon- zen eine europaweite Bedeutung. flikte seit der Aufklärung aus unter- Um die außergewöhnlich bedeut- schiedlichen Perspektiven. Sie geht same jüdische Geschichte Frank- dabei insbesondere auf den Wan- furts in persönlichen Geschichten del der jüdischen Tradition in eine erfahrbar zu machen, widmet Vielfalt religiöser Praktiken und sich die Ausstellung sowohl dem Auffassungen ein. Zudem themati- Wirken jüdischer Gelehrter wie HIGHLIGHT-FÜHRUNG DURCH SATOURDAY-FÜHRUNGEN siert sie Formen der Abwehr gegen Samson Raphael Hirsch und Intel- DIE DAUERAUSSTELLUNG Jeden letzten Samstag im Monat Diskriminierung und Gewalt. Einen lektueller wie Martin Buber oder Mittwochs um 15 Uhr, freitags um um 14 Uhr durch die besonderen Stellenwert hat die Prä- Max Horkheimer, als auch detail- 14 Uhr, sonntags um 15 Uhr Dauerausstellung sentation der bildenden Kunstwerke liert den Geschichten der jüdi- (jeden letzten Sonntag im Monat in Der Museums-Eintritt und die von Moritz Daniel Oppenheim, schen Familien Senger, Frank und englischer Sprache) Führungen sind kostenfrei Henri Matisse, Jakob Nussbaum, Rothschild. Abschließend zeigt Ludwig Meidner und zeitgenössi- sie Alltagsgegenstände und Doku- Der Museums-Eintritt ist kosten- Bitte melden Sie sich für alle scher Positionen, etwa von Nir Alon. mente aus dem Besitz dieser pflichtig, die Führungen kostenfrei. Führungen an unter: Familien. besuch.jmf@stadt-frankfurt.de 12 13
Ausstellungen Ausstellungen MASEL UND mehr als 2.000 Grabsteine zählt und einer der bedeutendsten jüdi- Die Ausstellung wird von dem Buch „Die Frankfurter Judengasse“ BROCHE schen Friedhöfe Europas ist. begleitet, dass in einer deutschen und einer englischen Ausgabe im Beck-Verlag erschienen ist. // DAUERAUSSTELLUNG IM © Jüdisches Museum, Foto: Norbert Miguletz MUSEUM JUDENGASSE ↗ Museum Judengasse, Battonnstraße 47 Museum Judengasse Als die Stadt Frankfurt 1987 ein Fundamente von fünf Häusern neues Gebäude für die Stadtwerke bringt sie rituelle Gegenstände, errichten will, stößt man auf Fun- Bilder, archäologische Funde und damente von Häusern der ehema- Schriften zum Sprechen, die einst ligen Judengasse. Nach öffentli- vor Ort gefertigt oder genutzt wur- chen Kontroversen wird mit einem den. Sie thematisiert jüdisches Teil der archäologischen Funde Alltagsleben in der Frühen Neuzeit FÜHRUNG „JÜDISCHES LEBEN der Führung wie die Zeichen auf ein Museum eingerichtet. Dieses und die Beziehungen, die die Ein- IN DER FRÜHEN NEUZEIT“ den Grabsteinen und die Geschich- Museum hat mittlerweile neue wohnerinnen und Einwohner der Sonntags um 14 Uhr durch die Dau- ten der bedeutenden Personen, die Gestalt angenommen. Der Eingang Judengasse mit der christlichen erausstellung hier beerdigt wurden. wurde an die Battonnstraße ver- Bevölkerung der Stadt, dem Frank- legt und betont den Zusammen- furter Rat und dem Kaiser unter- Der Museums-Eintritt ist kosten- Die Führungen sind kostenfrei. hang mit anderen historischen hielten. Ein abschließender Raum pflichtig, die Führungen kostenfrei. Aspekten des Ortes: dem alten jüdi- bringt west-jiddische Literatur und SATOURDAY-FÜHRUNGEN schen Friedhof, der 1938 zerstör- Musik zum Klingen. Für junge FÜHRUNG ÜBER DEN Jeden letzten Samstag im Monat ten Börneplatz-Synagoge und der Besucherinnen und Besucher hält JÜDISCHEN FRIEDHOF um 14 Uhr durch die Gedenkstätte für die deportierten die Ausstellung Hands-on-Stationen BATTONSTRASSE Dauerausstellung und ermordeten Juden Frankfurts. sowie ein Mitmachheft bereit. Ein Jeden zweiten Sonntag Der Museums-Eintritt und die Mediaguide führt durch die Funda- (ab 08. Januar 2023) um 15 Uhr Führungen sind kostenfrei Die Ausstellung „Masel und Broche“ mente wie auch über den benach- zeigt Perspektiven auf das erste barten alten jüdischen Friedhof, Warum er auch heute noch von Bitte melden Sie sich für alle jüdische Ghetto Europas. Inmitten der – trotz der Zerstörung weiter Jüdinnen und Juden aus aller Welt Führungen an unter: der Rekonstruktion der Teile durch die Nationalsozialisten – aufgesucht wird, ist ebenso Thema besuch.jmf@stadt-frankfurt.de 14 15
Ausstellungen Ausstellungen OSTEND – BLICK IN EIN JÜDISCHES VIERTEL TAFELAUSSTELLUNG Ab 30. April 2023 Sonntags 11.00 Uhr – 14.00 Uhr ↗ Hochbunker, Friedberger Anlage 5 – 6 Israelitische Waisenanstalt im Röderbergweg 87 Am 30. April öffnet der Hochbunker der Israelitischen Gemeinde rich- wieder seine Türen und lädt zur tete die neo-orthodoxe Austrittsge- Besichtigung der Tafelausstellung meinde hier ab 1850 ihre Syna- „Ostend – Blick in ein jüdisches goge sowie Religionsschulen und © Jüdisches Museum Frankfurt Viertel“ ein. Die Schau veranschau- Wohlfahrtsinstitutionen ein. Ab licht die einzigartige Geschichte den 1880er Jahren zogen jüdische und Prägung des Ostends durch Geflüchtete aus Osteuropa zu, die seine jüdische Bevölkerung. Sie eigene Betstuben gründeten. Unter- erinnert an die systematische Zer- schiedliche Riten und religiöse störung jüdischen Lebens im Viertel Gebräuche bestimmten in der Zeit während des Nationalsozialismus den Alltag und das Stadtbild im und den fragilen Neubeginn nach Quartier. 1945. Unsere Veröffentlichungen Zu Beginn des 19. Jahrhunderts „Ostend – Blick in ein jüdisches entstand mit dem Ostend ein Viertel“ und „The East End – Look- Bitte denken Sie an warme Kleidung. neues Frankfurter Stadtquartier. ing into a Jewish Quarter“ doku- Hier lebten und arbeiteten Jüdin- mentieren die Ausstellung in Text Der Eintritt ist kostenfrei. Publikationen: jeweils 10 Euro nen und Juden, die zuvor in der und Bild. // benachbarten Judengasse gewohnt Ab dem 30. April findet jeden zweiten Sonntag im Monat eine Führung hatten. Neben den religiösen, sozi- In Kooperation mit der Initiative durch die Tafelausstellung im Hochbunker an der Friedberger Anlage statt. alen und Bildungseinrichtungen 9. November e.V. Beginn jeweils 11.30 Uhr 16 17
Ausstellungen Ausstellungen ZURÜCK INS LICHT. © Jüdisches Museum Frankfurt, Foto: Norbert Miguletz VIER KÜNSTLERINNEN – Blick in die Wechselausstellung „Zurück ins Licht. IHRE WERKE. IHRE WEGE Vier Künstlerinnen – Ihre Werke. Ihre Wege“ WECHSEL- AUSSTELLUNG Bis zum 17. April 2023 ↗ Jüdisches Museum, Bertha-Pappenheim-Platz 1 Sie gehören zu den ersten Frauen, Nationalsozialisten bereitet ihren nationalsozialistische Herrschaft Ausstellung und Katalog ermög- die in Frankfurt als Künstlerinnen Karrieren ein Ende. Sie werden als für das Leben und Werk der vier lichten der Kulturfonds Frankfurt reüssieren: die Autorin, Zeichnerin Jüdinnen verfolgt, ihre Werke ver- Künstlerinnen bedeutete. Sie mün- RheinMain, die Ernst Max von und Illustratorin Erna Pinner femt – und nach Ende des Zweiten det in der eigens geschaffenen multi- Grunelius-Stiftung, die Georg und (geboren 1890 in Frankfurt, gestor- Weltkriegs vergessen. Die Ausstel- medialen Installation „Re per toire“ Franziska von Speyer’sche Hoch- ben 1987 in London), die Zeichne- lung „Zurück ins Licht“ holt sie nun von Elianna Renner, die eine Refle- schulstiftung, die Stiftung Poly- rin Rosy Lilienfeld (geboren 1896 dahin, wo sie hingehören: in die xion und Auseinandersetzung mit technische Gesellschaft und die in Frankfurt, ermordet 1942 in Öffentlichkeit. Amalie Seckbach und Ruth Cahn Gesellschaft der Freunde und För- Auschwitz), die Bildhauerin und vornimmt, deren Werke heute zum derer des Jüdischen Museums. Malerin Amalie Seckbach (geboren Den Ausgangspunkt der Ausstellung großen Teil verschollen sind. Die 1870 in Hungen, ermordet 1944 in bildet ein Artikel der Kunsthistori- Arbeiten von Erna Pinner und Im Ausstellungszeitraum werden Theresienstadt) und die Malerin kerin Sascha Schwabacher aus dem Rosy Lilienfeld hingegen sind in mehrere Stadtspaziergänge zu Ruth Cahn (geboren 1875 in Frank- Israelitischen Gemeindeblatt im weiten Teilen erhalten und bilden Orten angeboten, die für die vier furt, gestorben ebenda 1966). In den Mai 1935, der einen Besuch in den einen Schwerpunkt in der Bilden- Künstlerinnen bedeutsam waren. wilden 1920er Jahren werden ihre Ateliers der vier Künstlerinnen in den Kunstsammlung des Jüdischen Werke international wahrgenom- Erinnerung ruft und deren Persön- Museums Frankfurt. Mehr dazu auf S. 88 men und ihre Ateliers aufgesucht. lichkeiten beschreibt. Die Ausstel- Mit ihren Ausstellungen und Reisen lung zeichnet diese vier Atelierbesu- Die Ausstellung wurde von Dr. lernen die vier Kosmopolitinnen che nach. Sie macht die Kunstszene Eva Atlan in Zusammenarbeit mit Europa und die Welt kennen. Die Frankfurts der 1920er Jahre ebenso Annika Friedman und Dennis Eiler Machtübernahme der erfahrbar wie den Bruch, den die kuratiert. Die Realisierung von 18 19
Ausstellungen Ausstellungen „HIER BIN ICH – MEIDNER“ KABINETTAUSSTELLUNG Bis zum 08. Januar 2023 ↗ Jüdisches Museum, Bertha-Pappenheim-Platz 1, Raum „Kunst und Exil“ der Dauerausstellung Ludwig Meidner, Caféhaus, 1944, Kohle und Aquarell WIR SIND JETZT @ Ludwig Meidner-Archiv, Jüdisches Museum In seiner Rede zur Eröffnung der besucht, wird gezeichnet: So lernen legendären Ausstellung „Synagoga“ auch Cornelia-Katrin von Plottnitz 1964 in Recklinghausen behauptete und Monika Thimm ihn kennen der Kunsthistoriker Lothar Scheyer, und finden sich unter den Porträtier- dass Ludwig Meidner verschollen ten wieder. sei. „Hier bin ich – Meidner“, ertönte es damals aus dem Publi- Die Kabinettausstellung, die von kum. Der Künstler selbst war Laura Schilling und Asta von anwesend. Mandelsloh kuratiert wurde, präsen- tiert Zeichnungen und Gemälde Ludwig Meidner wird als Expressi- aus dem Privatbesitz der Schwes- onist in Berlin gefeiert, von den tern. Die gesammelten Arbeiten Nationalsozialisten als „entartet“ aus- zeugen von der Vielfalt des künstle- gegrenzt, als Emigrant im Lon rischen Œuvres Ludwig Meidners. doner Kunstbetrieb ignoriert und Im Fokus steht das innere Erleben arbeitet dennoch kontinuierlich unter der Verwendung sich wan- weiter an seinem bildnerischen und delnder Stilmittel. Während der schriftstellerischen Werk, bevor er Laufzeit der Ausstellung wird ein 1953 nach Deutschland zurückkehrt. Großteil der Papierarbeiten ein- Die gesellschaftliche Enge in der mal ausgewechselt. In der zweiten Bundesrepublik Deutschland der Hängung sind Porträts neben 1950er Jahre weitet sich in seinem Arbeiten aus dem Exil zu sehen. // Atelier. Wer den Bohemien 20 21
Ausstellungen Ausstellungen SAMSON SCHAMES: VERNISSAGE Die Vernissage findet am ONLINE-FÜHRUNG DURCH DIE KABINETTAUSSTELLUNG FRAGMENTE DES EXILS Donnerstag, 26. Januar 2023 um 19 Uhr statt. Freitag 27. Januar 2023, 18.00 Uhr, in englischer Sprache Wir bitten um Anmeldung bis Am internationalen Holocaust- Mittwoch, 25. Januar, an: Gedenktag führt die Kuratorin KABINETTAUSSTELLUNG besuch.jmf@stadt-frankfurt.de Annika Friedman durch die Kabinett- ausstellung und verdeutlicht, wie Der Eintritt in die Kabinettausstel- der Künstler diese Thematik in sei- lung ist im Rahmen der Vernissage nen Mosaiken darstellt. Ab 27. Januar 2023 kostenfrei. ↗ Jüdisches Museum, Bertha-Pappenheim-Platz 1, Wir bitten um Anmeldung bis Raum „Kunst und Exil“ der Dauerausstellung Donnerstag, 26. Januar, an: WIR SIND JETZT besuch.jmf@stadt-frankfurt.de Samson Schames stammte aus Zerstörung entstanden sind, stehen einer alteingesessenen Frankfurter im Zentrum der neuen Kabinett jüdischen Familie. Mit Unterstüt- ausstellung im Raum „Kunst und zung seines Onkels, des renommier- Exil“. Die Präsentation thematisiert ten Galeristen Ludwig Schames, die drei wichtigen Lebensphasen fand er seinen eigenen Weg in die des Künstlers, setzt seine Frankfur- Kunstszene der 1920er Jahre. Er ter Zeit sowie die künstlerischen begann mit einer Ausbildung als Anfänge in Bezug zu seinem Werk Maler, Grafiker und Bühnenbild- im britischen Exil und schließlich ner. Seine Entwürfe, Zeichnungen zu dem in neuen Heimat in New und Ölgemälde aus der Zeit bis York. Zudem ist sie eine Hommage 1933 zeigen seine tiefe Verbunden- an die erste Ausstellung, die das heit mit Frankfurt und seinen Jüdische Museum Frankfurt 1989 © Jüdisches Museum Frankfurt Landschaften. zeigte. // Nach der nationalsozialistischen Die Ausstellung wurde von Annika Machtübernahme emigrierte Friedman kuratiert und in Koopera- Samson Schames Schames 1939 nach London. Hier tion mit dem Leo Baeck Institute, New schuf er aus den materiellen Zeug- York, entwickelt. nissen der Bombardierung, aus Glas-, Porzellan- und Geschirrscher- ben neuartige Mosaike. Diese groß- formatigen Kunstwerke, die aus der 22 23
Ausstellungen Ausstellungen VIDEOINSTALLATIONEN VON HADASSA GOLDVICHT UND YAEL SERLIN © Hadassa Goldvicht KABINETTAUSSTELLUNG ↗ Jüdisches Museum, Bertha-Pappenheim-Platz 1, Raum „Kunst und Tradition“ der Dauerausstellung WIR SIND JETZT Die israelische Künstlerin Hadassa Yael Serlin lebt und arbeitet eben- Goldvicht setzt sich in ihren Video - falls in Jerusalem. Sie wendet sich arbeiten und Installationen mit in ihren multidisziplinären Arbei- Sprache, Mythen und Intimität ten sowohl persönlichen als auch auseinander. Sie versucht, religiöse traditionell jüdischen Themen zu, Rituale aufzubrechen und neu zu die sie als religiös praktizierende lesen. Jüdin sowohl befragt als auch wei- terentwickelt. In ihrer Serie von Videoarbeiten © Doron Oved „Writing Lessons“ (2005-2012) Ihr Video „Kaddish“ (2018) greift bezieht sie sich auf die jüdische das Gebet auf, das traditioneller- Tradition, Jungen das Erlernen weise von Männern für Verstor- des hebräischen Alphabets und bene gesprochen wird. In der damit den Einstieg in das bevor- Videoinstallation jedoch rezi stehende Tora-Studium zu versü- tieren zehn Frauen das Totenge- Der Kabinettraum in der zweiten Etage der Dauerausstellung präsen- ßen. In den ausgestellten Videos bet und widmen es zugleich der tiert Reflexionen zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler, die sich wird sie selbst zur Protagonistin, Gewalt, die sie erlebt haben. // auf unterschiedliche Arten und Weisen mit Themen der jüdischen eignet sich diesen Brauch als Frau Gegenwart und der Tradition beschäftigen. an und schreibt ihm damit eine neue Bedeutung zu. 24 25
Ausstellungen Ausstellungen MAPPING MEMORIES: JUDENGASSE EXTENDED POP-UP-AUSSTELLUNG Blick auf Mapping Memories: ver(antw)ortung Börneplatz aus dem Jahr 2021, Do 13. bis So 23. April 2023 ↗ Gedenkstätte Neuer Börneplatz & Museum Judengasse „Mapping Memories: Judengasse Erbe um? Und was bedeutet uns © Jüdisches Museum Frankfurt, Foto: Jessica Schäfer Extended“ nimmt eine Intervention der städtische Raum? in den Stadtraum vor und ruft den Verlauf der ehemaligen Judengasse Die Frankfurter Judengasse gehörte in Erinnerung. Die Verbindung mehr als 300 Jahre lang zum digitaler und analoger Formate holt Frankfurter Stadtbild. Im 18. Jahr- deren bewegte Geschichte in das hundert lebten auf dem Areal, das Gedächtnis der Stadt zurück. Das sich heute zwischen Konstablerwa- Museum Judengasse bildet den che und Börneplatz befindet, mehr Ausgangs- und Kristallisationspunkt als 3.000 Menschen. Heute ist die der verschiedenen Aktivitäten. Mit Frankfurter Judengasse weitestge- Performances und künstlerischen hend aus dem Stadtbild verschwun- Interventionen, Installationen, per- den. Lediglich die Kellerruinen von spektivischer Archäologie, Gesprä- fünf Häusern im Museum Juden- chen, der Schaffung interaktiver gasse bezeugen ihre einstmalige Erlebnisräume, Stadtspaziergängen Existenz. // und der Einweihung einer neuen Außenfassade wird die einstige Die Pop-up-Präsentation ist eine Ver- Frankfurter Judengasse im urbanen anstaltung von „METAhub Frankfurt – METAhub ist ein Kooperationsprojekt des Jüdischen Museums Frankfurt, des Raum physisch erfahrbar gemacht. Museum, Education, Theatre, Arts – Archäologischen Museums Frankfurt und des Künstlerhauses Mousonturm Die zehntägige Pop-up-Präsenta- Kultur im digitalen und städtischen in Kooperation mit dem Node Verein zur Förderung digitaler Kultur. tion lädt zur Auseinandersetzung Raum“. mit verschiedenen Fragen ein: Wie Das detaillierte Programm und Information zur Anmeldung finden Sie im gehen wir mit unserem kulturellen Frühjahr unter: www.metahubfrankfurt.de 26 27
Ausstellungen Ausstellungen DAS JUNGE EUROPA POP-UP-AUSSTELLUNG Ab dem 23. April 2023 Szekeres Varsa Vera aus dem European Archive of Voices ↗ Jüdisches Museum, Bertha-Pappenheim-Platz 1, Bibliothek Im Rahmen der multimedialen Porträts stehen im Dialog mit Leit- Pop-up-Ausstellung „Erzähl’ mir motiven und Schlüsselgeschichten von Europa“ werden die Interviews des „European Archive of Voices“. des europäischen Zeitzeugenpro- So werden unterschiedliche Einbli- jekts „European Archive of Voices“ cke in den europäischen Gedächtnis- © Maximilian Gödecke der Initiative Arbeit an Europa raum eröffnet und eine persönli- erstmals einer breiteren Öffentlich- che Auseinandersetzung mit dem keit vorgestellt. Mehr als 50 gene- Gemeinschaftsprojekt „Europa rationsübergreifende Gespräche motiviert“ ermöglicht. Neben Fotos von und mit Europäerinnen und beinhaltet die Ausstellung auch eine Europäern umfasst das Archiv, das Hörstation, die die Vielfalt europäi- um Erinnerungen und Zukunfts- scher Sprachen und Erinnerungen entwürfe kreist. Die jüdische hörbar werden lässt. // Erfahrung des 20. Jahrhunderts GENERIZE EUROPE Zeitzeugeninterviews aus über 40 spielt dabei eine zentrale Rolle. Die Pop-up-Präsentation ist der Teil Fr 28. und Sa 29. April 2023 europäischen Ländern, der in einer Aktivitäten, die das Netzwerk ↗ Jüdisches Museum, Saal halbtägigen Séance mit Lesungen, Ab dem 23. April ist die Ausstellung Paulskirche zum 175. Jubiläum der Podiumsgesprächen und einer cho- für vier Wochen zu Gast in der Paulskirchenversammlung veran- An diesem Wochenende wird die reographischen Intervention von Bibliothek des Jüdischen Museums staltet. Der Eintritt ist kostenfrei. Ausstellung um einen temporären Frankfurter Schülerinnen und Schü- Frankfurt. Sie zeigt eine Serie an Streit- und Performance-Raum lern fortgeschrieben wird. Porträtfotografien des jungen Foto- erweitert, der die diskursive Ausein- grafen Maximilian Gödecke, der andersetzung zwischen jungen und Das genaue Programm wird zeitnah durch ganz Europa gereist ist, um älteren Generationsperspektiven auf der Website des Netzwerks die Europazeugen, ihre individuel- auf Europa inszeniert. Ausgangs- Paulskirche bekannt gegeben. len Charaktere und Umgebungen, und Bezugspunkt bildet dabei der (www.netzwerk-paulskirche.de) sichtbar werden zu lassen. Die Gedächtnisraum mit 28 29
VERANSTALTUNGEN ÜBER KUNST, GESCHICHTE UND POLITIK INS GESPRÄCH KOMMEN © Jüdisches Museum Frankfurt 30
Veranstaltungen Veranstaltungen So 08. Jan 2023 Jüdisches Museum, Finissage 18.00 Uhr Saal FINISSAGE „HIER BIN ICH – MEIDNER“ / VORSTELLUNG WERKVERZEICHNIS Stefan Moses, Ludwig Meidner in seinem Atelier in Die Finissage der Kabinettausstellung „Hier bin ich – Meidner“ innerhalb Marxheim, 1956, © Münchner Stadtmuseum der Dauerausstellung würdigt die Künstlerpersönlichkeit und geht auf ausgewählte Werke ein. Vorgestellt wird zudem das Werkverzeichnis der Gemälde Ludwig Meidners, ein Kooperationsprojekt der Ludwig Meidner Gesellschaft, der Stiftung Citoyen und des Ludwig Meidner-Archivs im Jüdischen Museum. Zu Beginn der Finissage führt Sie Asta von Mandelsloh, eine der Kura- torinnen, durch die Ausstellung. Nach einer Begrüßung von Prof. Dr. Mirjam Wenzel und Grußworten von Helga Dierichs (Stiftung Citoyen) und Cornelia-Kathrin von Plottnitz (Ludwig Meidner Gesellschaft) prä- sentiert Meidner-Spezialist Erik Riedel, Kurator am Jüdischen Museum Frankfurt, das Werkverzeichnis und berichtet von seinen jahrelangen Recherchen zu den Gemälden Meidners. Im Gespräch mit der Kuratorin gehen Cornelia-Kathrin von Plottnitz, Monika Thimm und Helga Die- richs anschließend auf die Geschichte ihrer Sammlungen der Werke Wir bitten um Anmeldung zur Finissage bis Freitag, 06. Januar 2023, Meidners ein, die in Teilen in der Kabinettausstellung zu sehen sind und an besuch.jmf@stadt-frankfurt.de. an dem Abend zudem eigens im Saal präsentiert werden. // In Kooperation mit der Ludwig Meidner Gesellschaft und der Stiftung Citoyen 32 33
Veranstaltungen Veranstaltungen CHSEL WE A – U T E L LU N G ZU SS INS RÜC T E L LU NG LIC K Do 12. Jan 2023 Jüdisches Museum, Gespräch HT SS U 19.00 Uhr Saal A – WE CHSEL Ihre Werke. Ihre Wege“ © Jüdisches Museum Frankfurt, Foto: Norbert Miguletz Impressionen aus der Ausstellung „Zurück ins Licht. Vier Künstlerinnen – DIE „NEUE FRAU“ – HEUTE Gespräch mit Enissa Amani und Dr. Hannah Peaceman Zu Beginn des 20. Jahrhunderts beginnen Frauen mit eigenständigen Lebensentwürfen an die Öffentlichkeit zu treten. In Romanen, Zeitungen und Zeitschriften werden sie als die „neue Frau“ beschrieben. In den Körperinszenierungen, die mit diesem neuen Selbstverständnis einher- gehen, zeichnen sich fluide Geschlechterrollen ab. Welche Bedeutung hat die „neue Frau“ der 1920er Jahre in der Geschichte des Feminismus? In welchem Verhältnis stehen Körperwahrnehmung und -inszenierung zu Selbstbestimmung und -behauptung? Und welche Rolle spielt das (eigene) Bild für Strategien der Selbstermächtigung? Über diese und andere Fragen unterhalten sich Enissa Amani und Hannah Peaceman mit Bezug auf die Ausstellung „Zurück ins Licht“, das Leitmotiv „Frauen, Leben, Freiheit“ der Proteste von Frauen im Iran und jüdisch-feministische Selbstverständnisse in der Gegenwart. Wir bitten um Anmeldung bis Mittwoch, 11. Januar 2023, an besuch.jmf@stadt-frankfurt.de. Enissa Amani ist eine international gefragte Stand-Up-Künstlerin und Influencerin. Ihre Online-Gesprächsrunde „Die beste Instanz“ wurde Eintritt: 10 €, ermäßigt: 5 € 2021 mit dem Grimme Online Award in der Kategorie „Spezial“ ausgezeichnet. Die Ausstellung „Zurück ins Licht. Vier Künstlerinnen – Ihre Werke. Ihre Wege“ und das Life Deli sind bis Veran- Dr. Hannah Peaceman ist Philosophin, wissenschaftliche Mitarbeiterin staltungsbeginn um 19.15 Uhr geöffnet. an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und unter anderem Mitbegrün- derin und -herausgeberin von „Jalta. Positionen zur jüdischen Gegenwart“. Das Gespräch moderiert Prof. Dr. Mirjam Wenzel. // 34 35
Veranstaltungen Veranstaltungen Mo 23. Jan 2023 Jüdisches Museum, Gesprächsreihe 20.00 Uhr Foyer DENKEN OHNE GELÄNDER Mithu Melanie Sanyal © Regentaucher LIEBE Prof. Dr. Michel Friedman im Gespräch mit Dr. Mithu Sanyal Wir leben in einer sich rapide verändernden Welt, die es zu verstehen gilt. Unter der von Hannah Arendt geprägten Wendung „Denken ohne Geländer“ setzt sich die intellektuell-persönliche Gesprächsreihe des Jüdischen Museums daher mit den Veränderungen unserer Gegenwart und deren Bedeutung für unser zukünftiges Zusammenleben auseinander. Die Gespräche finden in einer eigens dafür geschaffenen Sitzskulptur von Tobias Rehberger statt. An diesem Abend begegnet Prof. Dr. Michel Friedman, der Gastgeber © Frank Rumpenhorst der Reihe, im Foyer des Lichtbaus der Schriftstellerin, Journalistin und Kulturwissenschaftlerin Dr. Mithu Sanyal. Im Zentrum des Gesprächs Michel Friedman steht das meist besprochene aller Gefühle und dessen Bedeutung für unser Gemeinwesen: Liebe. What is love? // Tickets erhalten Sie unter: www.frankfurtticket.de Eintritt: 15 €, ermäßigt: 10 € Das Gespräch wird live auf dem YouTube-Kanal und der Facebook-Seite des Museums übertragen. 36 37
Veranstaltungen Veranstaltungen Di 24. Jan 2023 Jüdisches Museum, Podiumsgespräch 19.00 Uhr Saal DOCUMENTA 15: documenta 15 © documenta und DER SKANDAL UND Museum Fridericianum DIE FOLGEN Bereits vor der documenta 15 zeichnete sich ab, dass israelfeindliche Positionen in der weltweit größten zeitgenössischen Kunstausstellung eine unwidersprochene Bühne erhalten würden. Das Banner „The People’s Prof. Dr. Heinz Bude ist Soziologe und Publizist sowie Gründungsdirek- Justice“ von Taring Padi, das unmittelbar nach der Eröffnung auf dem tor des documenta Instituts für Ausstellungsstudien, einem außeruni Friedrichsplatz gehisst wurde, bestätigte alle Befürchtungen: Im Zentrum versitären Forschungsinstitut unter dem Dach der documenta und des Kassels wurden antisemitische Vorstellungen bildhaft ins Szene gesetzt. Museums Fridericianum, dem auch das documenta Archiv angehört. Auch wenn das Banner schnell wieder abgebaut wurde, präsentierte die documenta 15 bis zum Schluss israelfeindliche Positionen und erklärte Prof. Dr. Mirjam Wenzel ist Direktorin des Jüdischen Museums den palästinensischen Befreiungskampf zu einem zentralen Element Frankfurt. // postkolonialer Perspektiven. Wie kommt es zu dieser Positionierung des palästinensischen Kampfes in der zeitgenössischen Kunstszene? Worin Wir bitten um Anmeldung bis Montag, 23. Januar 2023, an: besteht der Skandal der documenta? Und welche Folgen hat er? theresa.gehring@freunde-jmf.de Über diese und weitere Fragen diskutieren an dem Abend Eintritt: 10 €, ermäßigt: 5 €, Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, Prof. Dr. Heinz Bude und Prof. Dr. Mirjam für Mitglieder des Fördervereins kostenfrei Wenzel. Die Ausstellung „Zurück ins Licht. Vier Künstlerinnen – Prof. Dr. Nicole Deitelhoff ist Leiterin des Leibniz-Instituts Hessische Ihre Werke. Ihre Wege“ und das Life Deli sind bis Veran- Friedens- und Konfliktforschung und geschäftsführende Sprecherin des staltungsbeginn um 19.15 Uhr geöffnet. Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“. Sie ist Vorsitzende der Expertenkommission zur documenta, die den Antisemitismusverdacht Eine Veranstaltung der Gesellschaft der Freunde und Förderer prüfen sollte. des Jüdischen Museums 38 39
Veranstaltungen Veranstaltungen Mi 22. Feb 2023 Jüdisches Museum, Gespräch Wir bitten um Anmeldung bis Montag, 20. Februar 2023, an: 19.00 Uhr Saal theresa.gehring@freunde-jmf.de Eintritt: 10 €, ermäßigt: 5 €, für Mitglieder des Fördervereins kostenfrei JUDEN IN Eine Veranstaltung der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums anlässlich des Jahrestags des russischen Angriffskriegs DER UKRAINE auf die Ukraine Die Ausstellung „Zurück ins Licht. Vier Künstlerinnen – Ihre Werke. Ihre Wege“ und das Life Deli sind bis Veran- Vortrag und Gespräch mit der Historikerin Prof. Dr. Anke Hilbrenner staltungsbeginn um 19.15 Uhr geöffnet. Die Geschichte der Jüdinnen und Juden in den Gebieten der heutigen Ukraine ist lang. Bereits in der Antike entstanden die ersten jüdischen Gemeinden am Schwarzen Meer. In der Frühen Neuzeit florierte hier der Chassidismus. Aufgrund von Pogromen in der Zeit des zaristischen Russlands und der Gewalt im Schatten des sowjetischen Bürgerkriegs verließen jedoch im 20. Jahrhundert immer mehr Jüdinnen und Juden das Territorium gen Westen. Während des Zweiten Weltkriegs war die Ukraine einer der zentralen Schauplätze des sogenannten „Holocaust by Bullets“. Auch in der Nachkriegszeit führte Stalin judenfeindliche Kampagnen durch. Wie aber erging es Jüdinnen und Juden nach der Unabhängigkeit der Ukraine? Welche Rolle spielt die Erinnerung an die Beteiligung an der Verfolgung und Ermordung von Jüdinnen und Juden während des Zweiten Weltkriegs in der ukrainischen Gesellschaft? Und welche Beziehung haben jüdische Ukrainerinnen und Ukrainer heute zur bedeutenden jüdischen Geschichte ihres Landes? Drohen die Zeugnisse dieser Geschichte von dem russischen Angriffskrieg zunichte gemacht zu werden? Über diese und weitere Fragen unterhält sich Prof. Anke Hilbrenner, Prof. Dr. Hilbrenner Professorin für osteuropäische Geschichte an der Heinrich-Heine- Universität in Düsseldorf, mit der Journalistin Ulrike Holler. // 40 41
Veranstaltungen Veranstaltungen CHSEL WE A – U T E L LU N G ZU SS INS RÜC T E L LU NG LIC K Do 23. Feb 2023 Jüdisches Museum, Kuratorenführung HT SS U 18.00 Uhr & Wechselausstellung & Gespräch A – WE CHSEL 19.15 Uhr und Saal © Jüdisches Museum Frankfurt, Foto: Norbert Miguletz Impressionen aus der Ausstellung „Zurück ins Licht. JÜDISCHE Vier Künstlerinnen – Ihre Werke. Ihre Wege“ KÜNSTLERINNEN IM EXIL Gespräch mit Dr. Sylvia Asmus und Thomas B. Schumann Während der nationalsozialistischen Herrschaft wurde viele Künstlerinnen und Künstler in die Emigration gezwungen. Ihre Werke galten als „entar- tet“, wurden verfemt und häufig auch zerstört. Nur wenigen gelang es, ihre Karriere im Exil fortzusetzen. Für die meisten stellte die nationalso- zialistische Verfolgung einen unwiederbringlichen Bruch dar, der sie nicht nur ihres Umfelds und ihrer Familien beraubte, sondern es auch den privaten Briefen und Dokumenten der Emigranten besteht. In der unmöglich machte, an Altbewährtes anzuknüpfen. Dies galt insbeson- Ausstellung „Zurück ins Licht“ sind zwei Ölgemälde von Ruth Cahn aus dere für die erste Generation von Frauen, die in sich in den 1920er Jah- seiner Sammlung zu sehen. ren als Künstle- Das Gespräch moderiert Erik Riedel, Ausstellungsleiter und rinnen einen Namen gemacht hatten, wie etwa die in Paris ausgebildete Kurator im Jüdischen Museum Frankfurt. Fauvistin Ruth Cahn, deren Werk in der Ausstellung „Zurück ins Licht“ zu sehen ist. Dr. Sylvia Asmus und Thomas Schumann unterhalten sich Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Deutschen Nationalbibliothek, an dem Abend über das Leben von jüdischen Künstlerinnen und Schrift- Frankfurt am Main, statt. stellerinnen im Exil. Um 18 Uhr findet eine Kuratorenführung mit Dr. Eva Atlan und Dennis Eiler Dr. Sylvia Asmus ist Leiterin des Deutschen Exilarchivs 1933-1945 der durch die Ausstellung unter besonderer Berücksichtigung von Ruth Cahn Deutschen Nationalbibliothek in Frankfurt am Main. Es verfügt über statt. Wir bitten um Anmeldung für Führung und Veranstaltung bis Mitt- eine umfangreiche Sammlung an ungedruckten Zeugnissen der deutsch- woch, 22. Februar 2023, an: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de sprachigen Emigration, auch von jüdischen Schriftstellerinnen und Künstlerinnen, auf die Sylvia Asmus im Gespräch näher eingehen wird. Eintritt: 10 € (ohne Führung 7 €), ermäßigt 5 € Thomas B. Schumann ist Verleger der Edition Memoria. Er hat im Laufe Die Ausstellung „Zurück ins Licht. Vier Künstlerinnen – der Jahre die umfangreichste private Sammlung zur deutschen Exil- Ihre Werke. Ihre Wege“ und das Life Deli sind bis Veran- Kultur zusammengetragen, die aus den Büchern und Kunstwerken sowie staltungsbeginn um 19.15 Uhr geöffnet. 42 43
Veranstaltungen Veranstaltungen Mi 01. Mär 2023 Jüdisches Museum, Filmvorführung & 19.00 Uhr Saal Gespräch (auf Englisch) THE SAMARITANS – A BIBLICAL PEOPLE Die Samaritaner werden bereits in der Bibel erwähnt. Sie galten als Abtrünnige, die keine Wallfahrten zum Tempel in Jerusalem unternahmen, sondern ein eigenes rituelles Zentrum auf dem Berg Garizim in Samaria hatte. Es gibt nur noch wenige Nachfahren der biblischen Gemeinschaft. Sie siedeln noch immer in der Nähe des Bergs Garizim wie auch in Holon THE SAMARITANS – A BIBLICAL PEOPLE © Alafilm Productions und kämpfen mit ihrer 3.500 Jahre alten biblische Tradition ums Über- leben. Gefährdet durch das sie umgebende moderne Leben und strenge Heiratsbräuche, versuchen sie, ihre Gemeinschaft, die Tora und ihren Heiligen Berg zu bewahren. Der Dokumentarfilm THE SAMARITANS – A BIBLICAL PEOPLE (Israel, 2022, Moshe Alafi, 78 Min.) fängt erstmals das Leben der Samaritaner ein. Im Anschluss findet mit dem Regisseur, Moshe Alafi ein Filmge- spräch auf Englisch statt. Der Abend bildet außerdem den Auftakt der Ausstellung „Respekt! Die Samaritaner:innen in der Bibel und heute“, die vom Yeshiva University Museum (New York City) kuratiert wurde und vom 01. März bis 28. Mai 2023 im BIMU Bibelhaus Erlebnismuseum, Frankfurt zu sehen ist. // Der Film wird auf Hebräisch/Arabisch mit englischem Untertitel gezeigt. Das Gespräch findet in englischer Sprache statt. Die Moderation über- nimmt der Direktor des Bibelhaus Erlebnismuseums Veit Dinkelaker. Eintritt: 7 €, ermäßigt: 5 € Die Ausstellung „Zurück ins Licht. Vier Künstlerinnen – Ihre Werke. Ihre Wege“ und das Life Deli sind bis Veran- Wir bitten um Anmeldung bis Dienstag, 28. Februar 2023, staltungsbeginn um 19.15 Uhr geöffnet. an besuch.jmf@stadt-frankfurt.de . 44 45
Veranstaltungen Veranstaltungen CHSEL WE A – U T E L LU N G ZU SS INS RÜC T E L LU NG LIC K Do 02. Mär 2023 Jüdisches Museum, Kuratorinnen HT SS U 18.00 Uhr & Wechselausstellung führung & A – WE CHSEL 19.15 Uhr und Saal Diskussion KUNSTPRODUKTION IN THERESIENSTADT Itzhak Katzenelson Holocaust and Jewish Amalie Seckbach, 15.1.43 Theresienstadt Vortrag und Gespräch mit Prof. Dr. Anna Hájková und Dr. Markus Roth (Originalbeschriftung der Künstlerin), 1943 © The Ghetto Fighters’ House – Theresienstadt diente als Sammel- und Durchgangslager für Jüdinnen und Juden vor der Deportation in die Vernichtungslager im Osten. Von der nationalsozialistischen Propaganda zur „Mustersiedlung“ ernannt, wurde eine Vielzahl bekannter jüdischer Persönlichkeiten in das Ghetto Resistance Heritage verschleppt – darunter auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Museum, Israel sowie Künstlerinnen und Künstler. In dem Zeichenstudio, das der Prager Zeichner und Karikaturist Bedřich Fritta leitete, mussten diese vor allem propagandistische Bilder anfertigen. Hier fanden Künstlerinnen und Künstler Tusche, Bleistift und Papier vor, um weiterhin zeichnen oder unter Lebensgefahr das Elend des realen Gettoalltags festhalten zu kön- nen. Eine dieser Künstlerinnen war Amalie Seckbach, deren Werke aus Theresienstadt in der Ausstellung „Zurück ins Licht“ erstmals umfäng- Durch den Abend führt hr2-Moderatorin Claudia Sauter. // lich gezeigt werden. Sie steht im Zentrum des Vortrags- und Gesprächsabends. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Fritz Bauer Institut statt. Prof. Anna Hájková ist Historikerin an der britischen Universität War- Die Kuratorinnen Dr. Eva Atlan und Annika Friedman führen ab 18 Uhr wick. Sie forscht und publiziert zur jüdischen Alltagsgeschichte des durch die Ausstellung und gehen dabei insbesondere auf Leben und Werk Holocaust und veröffentlichte 2020 „The Last Ghetto: An Everyday His- von Amalie Seckbach ein. Wir bitten um Anmeldung zu Führung und tory of Theresienstadt“. Darin analysiert sie die Alltagsgeschichte des Veranstaltung bis Mittwoch, 1. März 2023, an: Lagers. besuch.jmf@stadt-frankfurt.de Dr. Markus Roth ist seit 2020 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fritz Eintritt: 10 € (ohne Führung 7 €), ermäßigt 5 € Bauer Institut und Redakteur des Magazins „Einsicht. Bulletin des Fritz Bauer Instituts“. Er wurde an der Universität Jena mit einer Arbeit über Die Ausstellung „Zurück ins Licht. Vier Künstlerinnen – die deutschen Kreishauptleute im besetzten Polen und ihre Karrieren Ihre Werke. Ihre Wege“ und das Life Deli sind bis Veran- nach 1945 promoviert. staltungsbeginn um 19.15 Uhr geöffnet. 46 47
Veranstaltungen Veranstaltungen Do 16. Mär 2023 Jüdisches Museum, Kuratorinnen 18.00 Uhr & Wechselausstellung führung & 19.15 Uhr und Saal Podiumsgespräch Erna Pinner, Vier Frauen am Lago Maggiore, (Originaltitel: Lago Maggiore) 1925 © Estate of Erna Pinner / Jüdisches WIE WEIBLICH IST DER KUNSTMARKT – Museum Frankfurt, Foto: Herbert Fischer UM 1920 UND HEUTE? Podiumsgespräch mit Dr. Julia Voss und Barbara Weidle Als Publikum oder Modelle waren Frauen in der Kunst seit jeher gern gesehen – eine eigene Karriere als Künstlerin mit akademischem Stu- dium blieb ihnen jedoch lange verwehrt. Anders als in anderen deutschen Kunstzentren wie Berlin (ab 1919) oder München (ab 1920) konnten Frauen in Frankfurt bereits vor dem Ersten Weltkrieg an der Kunstaka- demie, der Städelschule, studieren. Für ihren Lebensunterhalt blieben sie Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Eva Atlan, Stellvertretende jedoch hier wie auch andernorts auf ihre Eltern oder ihren Mann ange- Direktorin des Jüdischen Museums Frankfurt und Kuratorin der Ausstel- wiesen. Wie sah in den 1920er Jahren der berufliche Weg einer Künstlerin lung „Zurück ins Licht“. // aus? Wie sieht er heute aus? Seit der #MeToo-Debatte hat Feminismus wieder Konjunktur. Doch gilt das auch für den Kunstmarkt? Die Kuratorinnen führen ab 18 Uhr durch die Ausstellung (begrenzte Anzahl von Plätzen). Das Gespräch beginnt gegen 19.15 Uhr. Dr. Julia Voss ist wissenschaftliche Mitarbeiterin Ausstellungsprogramm am Deutschen Historischen Museum Berlin, Kunstkritikerin, ehemalige Wir bitten um Anmeldung zur Führung und Veranstaltung bis stellvertretende Leiterin des Feuilletons der Frankfurter Allgemeinen Mittwoch, 15. März 2023, an: besuch.jmf@stadt-frankfurt.de Zeitung und Autorin der Biografie über die schwedische Malerin Hilma af Klint. Eintritt: 10 € (ohne Führung 7 €), ermäßigt 5 € Barbara Weidle, Kunsthistorikerin, setzt sich seit den 1990er Jahren Die Ausstellung „Zurück ins Licht. Vier Künstlerinnen – intensiv mit dem Werk und Leben Erna Pinners auseinander und hat die Ihre Werke. Ihre Wege“ und das Life Deli sind bis Veran- erste Retrospektive 1990 im Museum August Macke Haus in Bonn kuratiert. staltungsbeginn um 19.15 Uhr geöffnet. Ende 2022 hat sie das erfolgreichste Buch Pinners, „Curious Creatures“, neu aufgelegt. 48 49
Veranstaltungen Veranstaltungen Do 23. Mär 2023 Jüdisches Museum, Podiumsdiskussion 19.00 Uhr Saal QUEER-FEMINISTISCH, INTERSEKTIONAL UND JÜDISCH – (WIE) GEHT DAS ZUSAMMEN? Podiumsgespräch mit Dr. Judith Coffey, Irina Ginsburg, Ina Holev, Vivien Laumann und Miriam Yosef; moderiert von Dr. Véronique Sina und Jan Wilkens Jüdische Identität(en) und Lebenswelten sind vielfältig und komplex. Dennoch dominieren oftmals normative Vorstellungen das Bild von Jüdinnen und Juden im gesamtgesellschaftlichen Diskurs. Fragen von Geschlecht, Sexualität, Klasse oder der multiplen Verschränkung ver- schiedener Identitätskategorien und daraus resultierenden Diskriminie- Die Veranstaltung findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Queer-feministische rungen treten dabei in den Hintergrund. Im Gespräch mit Ina Holev Perspektiven“ und in Kooperation mit dem DFG-geförderten Forschungsprojekt und Miriam Yosef, den Gründer:innen der Bildungsinitiative „Jüdisch „Queering Jewishness – Jewish Queerness. Diskursive Inszenierungen von und Intersektional“, Irina Ginsburg von Keshet Rhein Main sowie den Geschlecht und ‚jüdischer Differenz‘ in (audio-)visuellen Medien“ statt. Autor:innen des Buchs „Gojnormativität. Warum wir anders über Anti- semitismus sprechen müssen“, Dr. Judith Coffey und Vivien Laumann, Wir bitten um Anmeldung bis Mittwoch, 22. März 2023, an: werden bildungspraktische sowie wissenschaftliche Erfahrungswerte besuch.jmf@stadt-frankfurt.de gebündelt und die Komplexität jüdischer Identität(en) aus queer-femi- nistischer wie auch intersektionaler Perspektive beleuchtet. Eintritt: 10 €, ermäßigt: 5 € Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Dr. Véronique Sina (Goethe Die Ausstellung „Zurück ins Licht. Vier Künstlerinnen – Universität Frankfurt) und Jan Wilkens (Universität Potsdam). // Ihre Werke. Ihre Wege“ und das Life Deli sind bis Veran- staltungsbeginn geöffnet. 50 51
Veranstaltungen Veranstaltungen Mo 27. Mär 2023 Jüdisches Museum, Gesprächsreihe 20.00 Uhr Foyer DENKEN OHNE GELÄNDER Prof. Dr. Rahel Jaeggi, Foto: Sybille Baier EMANZIPATION Prof. Dr. Michel Friedman im Gespräch mit Prof. Dr. Rahel Jaeggi Wir leben in einer sich rapide verändernden Welt, die es zu verstehen gilt. Unter der von Hannah Arendt geprägten Wendung „Denken ohne Geländer“ setzt sich die intellektuell-persönliche Gesprächsreihe des Jüdischen Museums daher mit den Veränderungen unserer Gegenwart und deren Bedeutung für unser zukünftiges Zusammenleben auseinander. Die Gespräche finden in einer eigens dafür geschaffenen Sitzskulptur von Tobias Rehberger statt. © Frank Rumpenhorst An diesem Abend begegnet Prof. Dr. Michel Friedman, der Gastgeber Michel Friedman der Reihe, im Foyer des Lichtbaus der Professorin für Praktische Philo- sophie Prof. Dr. Rahel Jaeggi. Im Zentrum des Gesprächs steht der Akt der Selbstständigkeit hin zur Gleichheit: Emanzipation. // Tickets erhalten Sie unter: www.frankfurtticket.de Eintritt: 15 €, ermäßigt: 10 € Das Gespräch wird live auf dem YouTube-Kanal und der Facebook-Seite des Museums übertragen. 52 53
Veranstaltungen Veranstaltungen Di 28. Mär 2023 Jüdisches Museum, Konzert 19.30 Uhr Foyer LEBENSMELODIEN In den unmenschlichsten Situationen der Verfolgung und Ermordung, zwischen Leben und Tod, sind Melodien entstanden, die Jüdinnen und Juden oftmals geholfen haben, in den Gettos und Lagern zu überleben. Hinter Lebensmelodien, die im Zeitraum von 1933-1945 komponiert, gesungen, gespielt und manchmal auch aufgeschrieben wurden, verber- gen sich die Lebensgeschichten jüdischer Schicksale. Seit 2022 widmet sich das Projekt „Lebensmelodien“, deren Kern das Nimrod Ensemble bildet, aber jeweils mit unterschiedlichen Musikerinnen und Musikern Lebensmelodien © Andrej Grilc besetzt ist, unter der Leitung von Nur Ben Shalom diesen Melodien und stellt diese in Konzerten, aber auch in Workshops an Schulen vor. Es will damit Erinnerungen durch Musik lebendig halten und bewahren. // Wir bitten um Anmeldung bis Freitag, 24. März 2023, an: theresa.gehring@freunde-jmf.de Eintritt: 15 €, ermäßigt: 10 € Mitglieder der Gesellschaft der Freunde und Förderer zahlen 10 €. Eine Veranstaltung der Gesellschaft der Freunde und Förderer des Jüdischen Museums Frankfurt. 54 55
Veranstaltungen Veranstaltungen Do 13. Apr 2023 Gedenkstätte Neuer Eröffnung 19.00 Uhr Börneplatz & Museum Judengasse MAPPING MEMORIES: JUDENGASSE EXTENDED Blick auf Mapping Memories: ver(antw)ortung Börneplatz aus dem Jahr 2021, Zum Auftakt der Pop-up-Präsentation „Mapping Memories: Judengasse Extended“ findet in und um das Museum Judengasse ein Frühlings- abend mit Performances, Führungen und Gesprächen statt, an dem die einstige Frankfurter Judengasse auf neue Art und Weise interaktiv und mit Bezug auf den urbanen Raum erfahrbar gemacht werden soll. © Jüdisches Museum Frankfurt, Foto: Jessica Schäfer Die Frankfurter Judengasse gehörte mehr als 300 Jahre lang zum Frank furter Stadtbild. Im 18. Jahrhundert lebten auf dem Areal, das sich heute zwischen Konstablerwache und Börneplatz befindet, mehr als 3.000 Menschen. Heute ist die Frankfurter Judengasse weitestgehend aus dem Stadtbild verschwunden. Lediglich die Kellerruinen von fünf Häusern im Museum Judengasse bezeugen ihre einstmalige Existenz. // Das Pop-up-Event ist eine Veranstaltung von „METAhub Frankfurt – Museum, Education, Theatre, Arts-Kultur im digitalen und städtischen Raum“. METAhub ist ein Kooperationsprojekt des Jüdischen Museums Frankfurt, des Archäologischen Museums Frankfurt und des Künstlerhauses Mousonturm in Kooperation mit dem Node Verein zur Förderung digitaler Kultur. Das detaillierte Programm und Informationen zur Anmeldung finden Sie im Frühjahr unter: www.metahubfrankfurt.de 56 57
Veranstaltungen Veranstaltungen Di 18. Apr 2023 Literaturhaus, Lesung und 19.30 Uhr Frankfurt Gespräch „VERSÖHNUNGS THEATER“ / VOM WARSCHAUER KNIEFALL ZUM PREUSSENKULT Lesung und Gespräch mit Max Czollek © Max Czollek © Paula Winkler Schlagartig berühmt wurde der Dichter Max Czollek durch seine Inter- ventionen. Die Streitschriften „Desintegriert euch!“ und „Gegenwarts bewältigung“ säten Zweifel an den deutschen Narrativen von Integration bis Leitkultur. Der neue Essayband „Versöhnungstheater“, scharf und gewitzt, schließt nun diesen Kreis. Czollek fragt darin nach der aktuellen Erinnerung an die Verbrechen der Vergangenheit. Er knüpft damit an die von ihm co-kuratierte Ausstellung „Rache. Geschichte und Fantasie“ an, die im vergangenen Jahr im Jüdischen Museum zu sehen war. Seit den weltweit bewunderten Gesten der deutschen Erinnerungskultur, vom Warschauer Kniefall bis zum Holocaust-Mahnmal in Berlin, hat sich viel verändert: Das Berliner Stadtschloss feiert Preußens Könige, die EZB Eine Veranstaltung des Literaturhauses Frankfurt in durfte die Großmarkthalle, Ort Frankfurter Deportationen, schließlich Kooperation mit dem Jüdischen Museum Frankfurt am Main doch architektonisch durchstechen und übertragen, und der Bundesprä- sident spricht auf seiner Israelreise von „Versöhnung“. Ist Deutschland Eintritt: 12 €, ermäßigt: 8 €, Stream: 5 € mustergültig im Versöhnungstheater? // Karten ab 20.12. unter https://literaturhaus-frankfurt.reservix.de/events 58 59
60 IM MUSEUM SPASS UND SPIEL KINDERPROGRAMM © Jüdisches Museum Frankfurt, Foto: Norbert Miguletz
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