Jetzt oder nie FILMTAGE FRIEDRICHSHAFEN 14.-17. FEBRUAR 2020 - KIESEL IM K42 - Kulturbüro ...
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Grußwort des Oberbürgermeisters Andreas Brand Liebe Zuschauerinnen, liebe Zuschauer, 2020 finden die Filmtage Friedrichshafen zum zwölften Mal statt. Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass sich dieses Festival als eine feste Institution in unse- rer Stadt etabliert hat. Unter dem Motto JETZT ODER NIE werden ausgewählte Kurz- und Dokumentarfilme aus Deutsch- land, Österreich und der Schweiz gezeigt, die aufgrund ihres Genres sonst kaum ein Forum haben. Doch die Filmtage Friedrichshafen bieten nicht nur eine spannende Auswahl an beachtenswerten Filmen, sie ermöglichen darüber hinaus den Kontakt zu vielversprechenden Nachwuchsfilmemachern. In moderierten Publikumsgesprächen können Sie, die Besuche- rinnen und Besucher, den anwesenden Filmemacherinnen und Filmemachern Ihre Fragen stellen und mit ihnen und an- deren Zuschauern ins Gespräch kommen. Wo hat man sonst schon die Gelegenheit dazu? Es ist uns ein Anliegen, die jungen Filmemacherinnen und Filmemacher auch finanziell zu unterstützen. Daher werden zwei Preise verliehen: Der mit 500 € dotierte Publikumspreis im Bereich der Kurzfilme wird von der ZF Kunststiftung ge stiftet. Der Jurypreis für den besten Kurzfilm ist mit 1.500 € dotiert und wird gestiftet von der Zeppelin-Stiftung der Stadt Friedrichshafen und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Ich wünsche Ihnen ereignisreiche Tage mit unterhaltsamen, kurzweiligen Filmen in einer außergewöhnlichen Festival „Man geht nicht bloß ins Kino, um sich Filme anzusehen. atmosphäre! Man geht vielmehr ins Kino, um zusammen mit zweihundert Menschen zu lachen und zu weinen.“ John Naisbitt (US-amerikanischer Autor) Andreas Brand, Oberbürgermeister Filmstill aus „Chris the Swiss“ 3
Jetzt oder nie Grußwort Filmtage Friedrichshafen des Kulturbüros Dieses Festival präsentiert Kurz- und Dokumentarfilme Liebes Publikum, junger Filmemacher*innen aus Deutschland, Österreich und Kurz- und Dokumentarfilme sind Filme jenseits des Main- der Schweiz. Die Altersgrenze für die Regisseur*innen liegt streams. Aufgrund ihres Formats gibt es nur wenige Gelegen- bei 40 Jahren. Alle Filme sind in den letzten beiden Jahren heiten, sie zu sehen – und das, obwohl sie allesamt hervor erschienen. Das Festival bietet die Chance, diese vielfach ragend sind! Viele der in diesem Jahr bei den Filmtagen Fried- bereits preisgekrönten und unbedingt sehenswerten Filme richshafen präsentierten Filme wurden bereits mit Preisen JETZT ODER NIE anzuschauen. Im Anschluss an die Vorfüh- ausgezeichnet. Nutzen Sie die Gelegenheit, sie sich anzusehen: rungen finden moderierte Publikumsgespräche mit den anwe- JETZT ODER NIE! senden Filmemacher*innen statt. Im Bereich der Kurzfilme Kurzfilme haben den Vorteil, dass sie uns innerhalb kürzester werden ein Publikums- und ein Jurypreis verliehen. Die Preis- Zeit eine ganz neue Welt eröffnen, zu ganz unterschiedlichen verleihung ist am Samstag, 15. Februar, im Anschluss an das Themen und in völlig verschiedenen Genres. Zudem ist die letzte Kurzfilmprogramm. Produktionszeit verhältnismäßig kurz, das bedeutet, dass die Damit es Ihnen – neben einem unterhaltsamen Programm – Inhalte häufig sehr aktuelle Bezüge haben. In den Dokumen- auch sonst an nichts mangelt, werden in diesem Jahr erstmals tarfilmen gehen die Regisseure in die Tiefe eines Themas am Festivalsamstag und -sonntag im Foyer kleine Speisen und bringen es uns auf ansprechende, unterhaltsame und verkauft. Getränke sind im Restaurant Felders erhältlich. natürlich informative Weise nahe. Erstmals gibt es 2020 bei den Filmtagen Friedrichshafen einen langen Dokumentarfilm für Kinder bzw. Familien im Programm, und ebenfalls zum ersten Mal bieten wir zu später Stunde ein „Grusel Special“ – für Erwachsene – an. Falls Sie Lust bekommen sollten, selber einmal als Regis- seur*in die Filmklappe zu schlagen: Im Foyer gibt es am Samstag und Sonntag an mehreren aufgebauten Stationen die Gelegenheit, eigene Animationsfilme zu erstellen. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen und sagen: Film ab! Ihr Kulturbüro-Team 4 Filmstill aus KURZ UND GUT 1: „Mall“ 5
Freitag ⁄ 14.02. ⁄ 19:15 Uhr Eröffnung durch Bürgermeister Andreas Köster Im Anschluss: HI, AI Dokumentarfilm von Isa Willinger Deutschland 2019, 90 Minuten, FSK 12, OmU Humanoide Roboter sind die neuen Lebewesen auf unserem Planeten. Sie sind an der Rezeption tätig, in Shopping Malls oder als Köche. Und sie führen bereits Beziehungen mit Men- schen: Chuck kauft sich eine Roboter-Partnerin und bricht mit ihr zu einem Road Trip durch die USA auf. Doch der Sex-Robo- ter Harmony, so stellt sich auf den zweiten Blick heraus, mag Bücher und kann aus dem Stegreif Ray Kurzweil zitieren. Am Freitag ⁄ 14.02. ⁄ 16:30 Uhr anderen Ende der Welt, in Tokio, bekommt Oma Sakurai den CHECKER TOBI UND DAS GEHEIMNIS niedlichen Roboter Pepper geschenkt. „Damit ich nicht verkal- ke“, sagt die alte Dame. Leider entpuppt sich Pepper als echter UNSERES PLANETEN Lausbube, den Omas Gesprächsthemen wenig interessieren. Dokumentarfilm von Martin Tischner, mit Tobias Krell Während Harmony und Chuck nach der Liebe suchen, und Pep- Deutschland 2019, 84 Minuten, per und Oma die Zeit totschlagen, stellt sich zunehmend die FSK: 0 (Altersempfehlung: ab 6 Jahren) Frage: Wie werden wir mit künstlicher Intelligenz zusammen- Das größte Abenteuer seines Lebens beginnt für Checker Tobi leben? Was werden wir gewinnen, was verlieren? Und: Wer auf einem Piratenschiff mitten im Meer. Dort entdeckt er eine sind eigentlich die Hauptfiguren dieser schönen, neuen Welt? Flaschenpost, in der ein Rätsel steckt. Wenn er es löst, wird er das Geheimnis unseres Planeten lüften. Eine aufregende Dieser unterhaltsame, aufschlussreiche Film, der sowohl Vor- Schnitzeljagd um die Erde beginnt! Tobi klettert auf den Krater als auch Nachteile künstlicher Intelligenzen beleuchtet, wurde eines feuerspeienden Vulkans, taucht mit Seedrachen im Pazi- u.a. mit dem Max Ophüls Preis 2019 für den Besten Dokumen- fik, erkundet mit Klimaforschern die einsamsten Gegenden tarfilm ausgezeichnet und für den Deutschen Filmpreis 2019 der Arktis und landet ausgerechnet in der trockensten Zeit des nominiert. Die Presse schrieb: „Der Film zeigt, wie weit die Jahres in Indien. In Mumbai wird er zum Bollywoodstar, ehe weltbesten Forscher bereits sind. Die Beispiele, die Willinger der Monsun die Megametropole verwandelt. Schließlich checkt zusammenträgt, rauben einem den Atem.“ Tobi, dass er des Rätsels Lösung während seiner ganzen Reise Im Anschluss findet ein Publikumsgespräch mit dem Produzen- vor Augen hatte. ten Stefan Kloos sowie mit Tobias Danzer (Firma Nox Robots) Der KiKA-Held vieler Kinder erobert endlich die große Leinwand. und dem humanoiden Roboter Pepper statt. „Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten“ ist ein Abenteuerfilm für die ganze Familie! Ausgezeichnet mit dem „Prädikat besonders wertvoll“. Im Anschluss findet ein moderiertes Publikumsgespräch mit dem Regisseur Martin Tischner statt. 6 7
„Naiwan“ Freitag ⁄ 14.02. ⁄ 22:00 Uhr Vor der Veranstaltung werden im Foyer stilecht kleine „Bloody Marys“ serviert. Im Anschluss GRUSEL SPECIAL an die Filmvorführung findet ein moderiertes „Naiwan“ von Andreas Irnstorfer, 30 Minuten Publikumsgespräch mit Andreas Irnstorfer und „Séance“ von Johannes Franke, 26 Minuten Johannes Franke sowie mit weiteren Mitglie- Erstmals präsentieren wir zu später Stunde zwei hervorra- dern der Filmteams statt. gende Gruselkurzfilme. „Naiwan“ erzählt die Geschichte eines Paars, bei dem es schon seit längerem kriselt. Jan hat Bina davon überzeugt, eine Südostasienreise mit ihm zu machen. Eine Nacht zu zweit mit Candle Light Dinner auf einer kleinen, einsamen Insel soll die Gefühle zurückbringen. Doch was als traumhafter Strandurlaub beginnt, wird zur psychologischen Zerreißprobe, als die geplante Abholung nicht kommt. Nachts durchlebt Bina unnatürliche Alpträume, die sie daran zweifeln lassen, ob sie auf der Insel wirklich alleine sind. Der Film wurde für den Deutschen Kamerapreis nominiert. Vielfach preisge- krönt und ebenfalls hochspannend ist auch „Séance“: Der Mentalist Erik und sein Medium Eva haben sich auf klassische Geisterbeschwörungen für private und gesellschaftliche Anläs- se spezialisiert. An diesem Abend führt sie ihr Engagement zu Jochen Buchholz, der das Haus seiner Großmutter geerbt hat und dort einige seiner Freunde mit einer echten Geisterbeschwö- rung überraschen will. Angesichts der seltsamen Energien im Haus wird Eva jedoch immer unsicherer, ob die Séance an die- sem scheinbar vorbelasteten Ort wirklich eine gute Idee ist ... 8 „Seance“ © Elena Helfrecht 9
Ausgewählte Kurzfilme für Kinder 4+ Ausgewählte Kurzfilme für Kinder 7+ Samstag ⁄ 15.02. ⁄ 14:00 Uhr Samstag ⁄ 15.02. ⁄ 15:00 Uhr FILM AB! Montag ⁄ 17.02. ⁄ 10:00 Uhr In diesem Programm zeigen wir fünf tolle Kurzfilme, die sich FILM AB! Fünf internationale Kurzfilme werden in diesem Programm besonders für Kinder ab vier für Kinder ab sieben Jahren präsentiert. Berührende Streifen Jahren eignen. Kater Percy freut sind ebenso dabei wie spannende und lustige. Etwas Beson- sich auf einen erholsamen Tag deres sind sie alle! Wunderschön gezeichnet ist „Der letzte in „Cat Lake City“ – das Urlaubs Herbsttag“: Die Tiere im Wald bereiten sich emsig auf ein paradies der Katzen. Aber nichts großes Ereignis vor – das Fahrradrennen am letzten Herbst- läuft so, wie es im Urlaubsprospekt tag. Es gibt noch eine Menge zu tun, denn jedes Tier braucht den Anschein hatte … Der Film wurde mit dem „Prädikat be- ein passendes Gefährt. Vielfach prämiert ist dieser Film: sonders wertvoll“ ausgezeichnet. Aus der Begründung der „Matilda“ liegt nachts wach im Bett und entdeckt ihr Kin- Jury: „Ein pädagogisch und künstlerisch origineller Film, der derzimmer in der Dunkelheit ganz neu. In dem sensiblen noch dazu gute Laune verbreitet.“ In dem warmherzigen Film Spielfilm „Knopf“ geht es um ein kleines Mädchen, dessen „Die Schachtel“ entdeckt ein alter Mann entdeckt einen Mutter hart arbeiten muss. Das Mädchen vermisst deren neuen, quirligen Mitbewohner, den er gerne wieder loswerden Aufmerksamkeit und stellt sich vor, wie es wäre, wenn die möchte – eine Maus! Doch das ist gar nicht so einfach. Ein beiden Zeit füreinander hätten. Ein magischer Knopf hilft Pinguin hat es sich auf einer Eisscholle gemütlich gemacht, ihr … Mehrfach ausgezeichnet wurde auch als plötzlich ein Eisbär dieselbe Scholle für sich beansprucht: „Der Drachen“: Ein Enkel und sein Groß- „Polar Opposites“ heißt dieser Streifen, in dem einige Kom- vater lassen einen Drachen steigen promisse gemacht werden müssen. „Der Tiger ohne Streifen“ und gehen auf eine unerwartete beschließt, sich auf eine Reise zu begeben, um das Rätsel Reise. Zwei Bären sind sehr hung- seiner verlorenen Streifen zu lösen. In „Schlürfen“ leidet eine rig, aber zu faul, um das drecki- Familie unter den Essgeräuschen der Oma. Zum Glück hört ge Geschirr abzuwaschen, also ihr Enkel eine Dokumentation über Elefanten und kommt auf engagieren sie einen „Geschirr- eine geniale Idee! spüler“. Ob das wirklich eine Das Programm dauert insgesamt ca. 50 Minuten und gute Idee war? wird moderiert. Der Text eines fremd- Das Programm dauert ca. 50 sprachigen Filmes wird deutsch Minuten und wird moderiert. eingesprochen. Die Texte zweier fremd- sprachiger Filme werden deutsch eingesprochen. 10 11
Die Kurzfilme im Wettbewerb Kurz und gut sind alle hier gezeigten Kurzfilme, thematisch und stilistisch sind sie jedoch sehr unterschiedlich. Jeder Kurzfilm eröffnet in wenigen Minuten eine ganz eigene Welt. Die meisten von ihnen wurden bereits mit Preisen ausgezeichnet. Alle drei Kurzfilmprogramme dauern etwa eine Stunde und ent- halten fünf bzw. sechs verschiedene Filme. Viele der Filme- macher*innen sind anwesend und stehen für ein moderiertes Publikumsgespräch zur Verfügung. Die Filme konkurrieren KURZ UND GUT 1: „Guy proposes ...“ © Adrian Bidron um einen mit 500 € dotierten Publikumspreis, gestiftet von der ZF Kunststiftung, und um einen mit 1.500 € dotierten Jurypreis, gestiftet von der Zeppelin-Stiftung der Stadt Friedrichshafen Samstag ⁄ 15.02. ⁄ 16:15 Uhr und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst KURZ UND GUT 1 Baden-Württemberg. Beim Publikumspreis sind wir auf Ihre In der erfrischenden Kurzdokumentation „Herzblut“ erläutern Hilfe angewiesen: Stimmen Sie mit! drei Personen, warum es wichtig ist, seinen Beruf zu lieben. Der Spielfilm „Eigenbedarf“ zeigt augenzwinkernd ein Szenario der Zukunft: Wegen Wohnungsmangel leben viele Menschen in Zelten. Schwarzen Humor braucht man für „Heinz“, denn er hat ein Problem im Krematorium. Ein junger Mann möchte seiner Freundin in „Guy Proposes to His Girlfriend on a Mountain” den perfekten Heiratsantrag machen. Leider gibt es unerwar- tete Zwischenfälle … Einfühlsam erzählt der Animationsfilm „Elise“ von einer alten Dame, die an Alzheimer leidet. Schwarz- weiß ist der berührende Spielfilm „Mall“: Ein Junge geht mit seinen Brüdern und dem Vater einkaufen, traut sich aber nicht, seinen größten Wunsch auszusprechen. 12 UND GUT 1: „Herzblut“ KURZ KURZ UND GUT 2: „Ein fairer Deal“ 13
Samstag ⁄ 15.02. ⁄ 20:15 Uhr KURZ UND GUT 3 „Girl meets Boy“ ist das klassische Motiv jeder Liebesge- schichte. Doch in diesem warmherzigen Erzählfilm gibt es eine unerwartete Entwicklung. Ein bisschen schräg ist der Film „Rude Boys“ über zwei supercoole Typen auf dem Weg zum Triathlon. In „Would you Listen?“ wird in knapp eineinhalb Minuten ein ernstes Thema angesprochen. Eine Frau berichtet in der Kurzdokumentation „Die letzte aller Optionen“, wie es dazu kam, dass sie mit über 40 begann, als Prostituierte zu arbeiten. Gänsehaut verursacht der Film „Beyond the Tide“, KURZ UND GUT 2: „Kippa“ der nach und nach die Details eines tragischen Bootsunglücks aufdeckt und mit einem überraschenden Ende aufwartet. Samstag ⁄ 15.02. ⁄ 18:15 Uhr KURZ UND GUT 2 Auf wahren Begebenheiten beruht der bereits vielfach ausge- zeichnete Streifen „Kippa“: Nachdem seine Mitschüler erfahren haben, dass er Jude ist, wird Oscar in der Schule drangsaliert. Er sucht eigene Wege, um damit umzugehen. Augenzwinkernd beschreibt dieser Film eine Situation, die wahrscheinlich vie- len bekannt ist: An Weihnachten dreht sich das Gespräch einer Familie im Kreis. Ein junger Mann sieht nur einen Weg aus- zubrechen: „Widerstand“. Sensibel beschreibt der Spielfilm „Löwin“ die Situation eines Mädchens, dessen Vater an De- pressionen leidet. Wunderschön gezeichnet ist „Albino“, eine Animation, die von einem Kind erzählt, das die Welt entdeckt. KURZ UND GUT 3: „Girl meets Boy“ In „Ein fairer Deal“ wird mit viel Humor über den Verkauf einer „ganz normalen Zeitmaschine“ verhandelt. Im Anschluss findet im Kiesel die Verleihung des Publikums- sowie des Jurypreises statt. Danach treffen sich alle Filmemacher*innen, das Festivalteam und hoffentlich viele Zuschauer*innen im Restaurant Felders, das an diesem Abend ausnahmsweise bis 2 Uhr geöffnet hat. 14 UND GUT 2: „Albino“ KURZ 15
Sonntag ⁄ 16.02. ⁄ 11:00 Uhr GOLDEN AGE Dokumentarfilm von Beat Oswald Schweiz 2019, 85 Minuten, FSK: keine Angabe, OmU Dieser Film gewährt Einblicke in die wundersame Welt der Superreichen einer Altersresidenz in Miami. Ob tägliche Happy Hour, verrückte Halloween Party oder Hofhaltung mit Zepter und Krone: Hier ist alles möglich. „Golden Age“ öffnet exklu- siv die Türen des Seniorenheims „Palace“ – ein Ort, der mit seinen Vergoldungen, funkelnden Kronleuchtern und Marmor- böden auf halbem Weg zwischen Luxushotel und einer ameri- kanischen Kopie von Versailles liegt – und lässt uns am Alltag derjenigen teilhaben, die keine finanziellen Sorgen haben. Sie leisten sich nochmals alles, was das Herz begehrt. Morgens trinken sie Champagner aus dem Strohhalm und abends tanzen Sonntag ⁄ 16.02. ⁄ 14:00 Uhr sie mit ihrem Rollator zur Live-Musik. Doch der endlose Luxus CHICHINETTE – verdeckt nicht, dass auch mit Geld die Sorgen des Alters nicht verschwinden. Einsamkeit, Krankheit oder Angst vor dem Tod WIE ICH ZUFÄLLIG SPIONIN WURDE Dokumentarfilm von Nicola Alice Hens sind bei den Bewohnern des „Palace“ durchaus ein Thema – Deutschland 2019, 84 Minuten, FSK: keine Angabe, OmU sie lenken sich nur sehr gut ab: eine konsequente Fortführung Dieser Film zeigt das Gegenmodell zur Dauerbespaßung im der Spaßgesellschaft. Ein unterhaltsamer, aber auch nach- Luxus-Altenheim (siehe Dokumentarfilm „Golden Age“): Die denklicher Film, der zudem das boomende Geschäft mit dem quirlige Marthe Hofnung Cohn, genannt „Chichinette“ (Die Alter kritisch hinterfragt. Nervensäge), tourt mit ihren 96 Jahren durch die Welt und Im Anschluss findet ein moderiertes Publikumsgespräch erzählt ihre unglaubliche Lebensgeschichte. Als französische mit dem Regisseur Beat Oswald statt. Jüdin erlebte sie den Zweiten Weltkrieg und wurde eher zufäl- lig Spionin für die Alliierten in Nazi-Deutschland. Unter Lebens- gefahr kämpfte sie dort für ein Ende des Krieges. Ausgestat- tet mit diversen Medaillen lebte sie anschließend 60 Jahre lang ein normales Alltagsleben – unter anderem in Lindau – und erzählte niemandem von ihren Erlebnissen. („Warum? Es hat halt niemand gefragt.“) Erst in hohem Alter wurde es ihr wich- tig, ihre Erfahrungen vor allem mit der jungen Generation zu teilen. Denn „wenn man die Vergangenheit nicht kennt, kann man die Zukunft nicht gestalten“, findet Marthe Cohn. Eine absolut fesselnde Geschichte mit einer überaus char- manten Protagonistin, deren Vorträge voller Pointen und Schlagfertigkeit sind. Im Anschluss findet ein moderiertes Publikumsgespräch mit der Regisseurin Nicola Alice Hens statt. 16 17
Sonntag ⁄ 16.02. ⁄ 18:00 Uhr CHRIS THE SWISS Dokumentarfilm von Anja Kofmel Schweiz 2018, 90 Minuten, FSK: keine Angabe, OmU Kroatien, Januar 1992. Mitten in den Jugoslawienkriegen wird Chris, ein junger Schweizer Journalist, in der Uniform einer internationalen Söldnergruppe unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden. Zwanzig Jahre später erforscht seine Cousine, die Regisseurin Anja Kofmel, die Hintergründe. Was genau ist passiert? Wieso übt Krieg auf einige Menschen solch eine Fas- zination aus? Und kann man über Krieg berichten, ohne selbst involviert zu sein? Anja Kofmel begibt sich in diesem Film nicht nur auf die Spu- Sonntag ⁄ 16.02. ⁄ 16:15 Uhr rensuche eines nahen Verwandten und seines ungewöhnlichen Schicksals, sie interessiert sich überdies für die Motivation von HASSJÜNGER Journalisten, die aus gefährlichen Gebieten und Situationen Dokumentarfilm von Julia Knopp und Maximilian Damm berichten. Diese zugleich höchst persönlichen und allgemein- Deutschland 2019, 60 Minuten, FSK: keine Angabe gültigen Inhalte setzt die Regisseurin auch filmisch hochinte Die Regisseure Julia Knopp und Maximilian Damm erzählen ressant um, indem sie animierte Szenen mit realen kombiniert. mit „Hassjünger“ die Geschichte zweier Aussteiger: Felix „Chris the Swiss“ wurde vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Benneckenstein war überzeugter Neo-Nazi, Dominic Schmitz Schweizer Filmpreis in den Kategorien Bester Dokumentarfilm, radikaler Salafist. Beide mischten in den jeweiligen Szenen Beste Musik und Bester Schnitt. ganz oben mit und versuchten, in der jeweiligen Ideologie ihre Identität zu finden. In völlig unterschiedlichen Gruppierungen, Die Presse schrieb: aber mit einer ähnlichen Biographie. Die Dokumentation über „Es ist eine aufregende Untersuchung, eine Reflexion über die die alltägliche Realität extremistischer Jugendlicher versucht, Schrecken des Krieges, ein Thriller, eine Initiationsreise, durch- nicht anzuprangern, sondern zu verstehen. Welche Gründe setzt mit Animationssequenzen von beängstigender Schönheit.“ führen dazu, dass junge Menschen sich extremen Ideologien „Einer der Höhepunkte der Semaine de la Critique.“ anschließen? Welche Mechanismen greifen? Wie entsteht Hass? Hinter einer Radikalisierung steht immer ein Ursachen- geflecht – der Film setzt genau hier an: bei den persönlichen Lebensumständen zweier Menschen, die auf den Irrweg führten. Noch heute werden beide bedroht, zeitweise standen sie unter Personenschutz. Trotzdem lassen sie sich nicht einschüch- tern: Sie sprechen offen und unverhüllt über ihre individuellen Geschichten, um andere zu warnen. Im Anschluss findet ein moderiertes Publikumsgespräch mit Julia Knopp und Maximilian Damm statt. 18 19
Rahmenprogramm Werden Sie selbst zur Filmemacherin / zum Filmemacher! Im Foyer des k42 können Sie zusehen, wie Animationsfilme gemacht werden – und auch selber welche drehen Zeiten: Samstag ⁄ 15.02. ⁄ 12:30 – 22:00 Uhr Sonntag ⁄ 16.02. ⁄ 13:00 – 18:00 Uhr Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Filmwissenschaftler Dr. Rayd Khouloki lehrt am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien. Dort gibt er auch Praxisseminare in Stop-Motion-Animation. Gemeinsam mit zwei Studierenden kommt er 2020 zu den Film- tagen Friedrichshafen, um Einblicke in diese Kunstform zu geben. Wie sieht es konkret aus, wenn ein Animationsfilm gemacht wird? Was benötigt man dafür, und wie werden die Figuren/ Objekte bewegt? Hier können Sie zusehen, Fragen stellen, sich Tipps holen – und selber eigene Filme erstellen. Viel Spaß! Das Rahmenprogramm findet in Kooperation mit dem Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaften Wien statt. Cineastische Unterhaltung für alle im Foyer In der „Fernsehecke“ laufen ausgesuchte Kurzfilme Wie schon in den vergangenen Jahren können Sie sich auch 2020 die Wartezeit im Foyer verkürzen, indem Sie hervorra- gende Kurzfilme anschauen. Vielleicht ergattern Sie ja einen Platz auf dem Sofa?! Die Filme laufen täglich ab eine Stunde vor Beginn des offiziellen Festivalprogramms im Kiesel bis zum Ende des jeweiligen Tagesangebots. Das Zuschauen ist kostenlos. ©20 Lena Reiner 21
Die Moderatoren Margrit Schreiber-Brunner ist Kulturjournalistin mit Schwer- Sebastian B. Voß und Jessica Manstetten punkt Film und Medien und langjährige Redakteurin bei 3sat/ZDF, wo sie u.a. die Reihe „Dokumentarfilmzeit“ mit Studiogesprächen Der erste Kurzfilm von Sebastian Voß lief unter Ausschluss der konzeptionierte. Sie initiierte den 3sat-Dokumentarfilmpreis auf der Öffentlichkeit, sein sechster immerhin auf diversen, auch inter- Duisburger Filmwoche sowie Kooperationen mit dem Goethe-Institut nationalen Festivals. Seit mehr als 15 Jahren produziert er abend- und ist Mitglied im Kuratorium vom Haus des Dokumentarfilms in füllende Spielfilme für die großen deutschen Sender, hat aber Stuttgart. Sie lebt und arbeitet in der Nähe von Frankfurt/Main. auch Non-Fiction, Kino und Games-Development gemacht. Zurzeit arbeitet er für Ziegler Film, eine der letzten großen unabhängigen Produktionsfirmen. Dreimal war er Mitglied der Preisjury der Die Auswahljury Filmtage Friedrichshafen; 2020 moderiert er das Festival. Bernd Eiberger, Claudia Engemann, Jessica Manstetten ist Filmwissenschaftlerin, Kuratorin, Über- Melanie del Giudice und Stefanie Weidner setzerin und Dozentin. Derzeit arbeitet sie für die Internationalen Bernd Eiberger war von 2002 bis 2018 Kulturmanager im Kultur- Kurzfilmtage Oberhausen, das Kasseler Dok- und Videofest und zentrum/Programmkino Linse in Weingarten und dort als Geschäfts- das Internationale Frauenfilmfestival Dortmund / Köln. Im Auftrag führer auch lange Jahre für das Filmprogramm verantwortlich. des von ihr gegründeten Vereins „KinoEulen“ zeigt sie regelmäßig Seit Oktober 2018 ist er bei der Kulturhaus Caserne gGmbH als ausgewählte internationale Kurzfilmprogramme für Kinder im stellvertretender Leiter tätig. Ruhrgebiet, die sie auch moderiert. Claudia Engemann ist Theater-, Film- und Fernsehwissen- schaftlerin und arbeitet seit 2006 als Veranstaltungsleiterin im Die Preisjury Kulturbüro Friedrichshafen. Seit ihrer Gründung 2008 leitet und David Dybeck, Melanie Eisele, Dr. Rayd Khouloki kuratiert sie die Filmtage Friedrichshafen. und Margrit Schreiber-Brunner Melanie del Giudice studiert Kultur, Kommunikation und David Dybeck ist Regisseur und Drehbuchautor aus Frankfurt/ Management an der Zeppelin Universität. Als Werkstudentin im Main. Er studierte Wirtschaftsingenieurswesen in Berlin und Mel- Kulturbüro Friedrichshafen unterstützt sie in diesem Jahr die bourne, bevor er seine ersten Kurzfilme drehte, die auf zahlreichen Durchführung der Filmtage JETZT ODER NIE. Filmfestivals national und international gezeigt wurden (u. a. Stefanie Weidner studiert Literatur-Kunst-Medien – mit Fokus „Nachtschicht“ bei den Filmtagen Friedrichshafen 2019). Als Regie- auf Filmwissenschaft – an der Universität Konstanz. Seit April 2017 Praktikant von Sönke Wortmann wirkte er bei dessen Spielfilmen ist sie ehrenamtliches Mitglied des Zebra Kinos (Kommunales Kino „Sommerfest“ (2017) und „Der Vorname“ (2018) mit. Konstanz e.V.) und beteiligt sich an der Programmgestaltung. Zu- Melanie Eisele hat Literatur-Kunst-Medien an der Universität dem organisiert und koordiniert sie die Konstanzer kurz.film.spiele. Konstanz studiert und arbeitet seit Juli 2018 als Veranstaltungs- leiterin im Kulturbüro Friedrichshafen. Davor war sie über elf Jahre als Kulturmanagerin für den culturverein caserne e.V. in Friedrichs- hafen tätig und dort u.a. für die Gestaltung des Filmprogramms des Programmkinos Studio 17 verantwortlich. Dr. Rayd Khouloki ist Filmwissenschaftler und lehrt am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien. Er publizierte u.a. zum filmischen Raum und Genretheorie. Darüber hinaus bietet er Praxisseminare zur Stop-Motion-Animation an.
PROGRAMM 2020 Freitag‚ 14. Februar 16:30 Uhr ⁄ CHECKER TOBI UND DAS GEHEIMNIS UNSERES PLANETEN ⁄ Dokumentarfilm Ab 18:30 Uhr ⁄ Sektempfang im Foyer 19:15 Uhr ⁄ Offizielle Eröffnung; im Anschluss: HI, AI ⁄ Dokumentarfilm 22:00 Uhr ⁄ GRUSEL SPECIAL ⁄ Zwei Gruselkurzfilme Samstag‚ 15. Februar 14:00 Uhr ⁄ FILM AB! ⁄ Ausgewählte Kurzfilme für Kinder 4+ 15:00 Uhr ⁄ FILM AB! ⁄ Ausgewählte Kurzfilme für Kinder 7+ 16:15 Uhr ⁄ KURZ UND GUT 1 ⁄ Kurzfilme im Wettbewerb 18:15 Uhr ⁄ KURZ UND GUT 2 ⁄ Kurzfilme im Wettbewerb 20:15 Uhr ⁄ KURZ UND GUT 3 ⁄ Kurzfilme im Wettbewerb Im Anschluss: Preisverleihung ⁄ Publikumspreis + Jurypreis „Bester Kurzfilm“ Sonntag‚ 16. Februar 11:00 Uhr ⁄ GOLDEN AGE ⁄ Dokumentarfilm 14:00 Uhr ⁄ CHICHINETTE – WIE ICH ZUFÄLLIG SPIONIN WURDE ⁄ Dokumentarfilm 16:15 Uhr ⁄ HASSJÜNGER ⁄ Dokumentarfilm 18:00 Uhr ⁄ CHRIS THE SWISS ⁄ Dokumentarfilm Montag‚ 17. Februar 10:00 Uhr ⁄ Film ab! ⁄ Ausgewählte Kurzfilme für Kinder 7+ Veranstaltungsort: Kiesel im k42 ⁄ Karlstr. 42 ⁄ 88045 Friedrichshafen Vorverkauf: Graf-Zeppelin-Haus ⁄ 07541 288-444 kartenservice.gzh@friedrichshafen.de ⁄ kultur-friedrichshafen.de Kasse im Kiesel (1 Std. vor Vorstellungsbeginn): 07541 203-3322 Kartenpreise: Filme: Einzelticket: 6 €, erm. 4 € ⁄ Kinderprogramme: je 4 € (Einheitspreis) „Kurzfilmticket“ (für KURZ UND GUT 1, 2 & 3): 12 €, erm. 8,50 € „Festivalticket“ (für alle Filme): 24 €, erm. 16,50 € Rahmenprogramm: Eintritt frei Hinweis: Für Inhaber eines Festivaltickets gibt es aus organisatorischen Gründen nur bei Erscheinen bis 10 Minuten vor Beginn eine Sitzplatzgarantie. 24
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