CHORTirol - FRAUEN-POWER POWER-FRAUEN Schwerpunkt - Chorverband Tirol
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CHORTirol C H O R V E R B A N D.T I R O L Schwerpunkt FRAUEN-POWER POWER-FRAUEN Starke weibliche Persönlichkeit in der Kulturbranche. AUSGABE 03 | 2021 C H O R M AG A Z I N D E S Frauen berichten von ihrem Berufsalltag. C H O RV E R BA N D T I R O L
CHOR TIROL INHALT CHOR Tirol AUSGABE 3 | 2021 24 Was Jugendliche zu sagen haben 10 Interview mit Julia Moretti und Therese Fiegl 7 Gastkommentar Marlies Schild 4 Powerfrauen im Haus der Musik 8 Hedi Preissegger Ein Leben für die Musik IMPRESSUM Chor Tirol: Sprechstunden: Chormagazin des Chorverband Tirol Landesobfrau und Landeschorleiter: 15 Kurzmeldungen Ausgabe 3, 2021 Nach Vereinbarung Inhaber und Sitz der Redaktion: Blattlinie: Chorverband Tirol Aktuelle Informationen zum nationa- 16 Rückblick Sing- & ChorleiterInnen- Universitätsstraße 1 len und internationalen Chorwesen; 6020 Innsbruck erscheint viermal Jährlich woche ZVR: 865651825 Nächste Ausgabe: Für den Inhalt verantwortlich: Dezember 2021 Ausgabe 04/2021 Landesobfrau Ursula Oberwalder 20 Nachlese Redaktionsschluss Winterausgabe: Redaktion: 12. November 2021 Kerstin Schaffenrath, Verena Hiltpolt, Viktor Schellhorn Kontaktadresse: 20 Literaturempfehlung Chorverband Tirol Grafik / Layout: Universitätsstraße 1 Raphael Perle, hello@raphael-m.at 6020 Innsbruck 21 Des keat viel mehr g’sungen Fotos: T 0512 588801 M sekretariat@chorverband.tirol Chorverband Tirol, Anton www.chorverband.tirol Hiltpolt, Reinhold Sigl, Sarah 22 Hörgenuss – Das sollte man kennen. Peischer, Goodlight Photography Die Redaktion behält sich eventuelle & Art / Thorben Jureczko, Tanja Kürzungen und sprachliche Abände- Cammerlander, Bernhard Stelzl rungen der zugesandten Berichte vor. Photography, Medienkolleg 23 Rezept Innsbruck, pexels.com 2 CHORTirol
Liebe Chorbegeisterte A uch im Jahr 2021 ist es für Frauen immer noch schwierig an vorders- ter Front ihren Mann (= ihre Frau) zu stehen. In Männerdomänen zu bestehen ist trotz ebenbürtiger Ausbildung, Erfahrung und Prakti- kum schwer, obwohl gerade bei Frauen die emotionalen und empa- thischen Seiten ausgeprägter sind. Es scheint, als ob in der der Rollenverteilung nach wie vor das „starke Geschlecht“ die besseren Karten hat – auch im Zeit- alter der Emanzipation. Doch Es ändert sich etwas. Heutzutage leiten Frauen Unternehmen und kümmern sich parallel dazu um ihre Familie. Die Frauen „schwimmen sich frei“ und nehmen Bildungsmöglichkeiten in Anspruch, die nicht mehr nur den Männern vorbehalten sind. Zum Beispiel Frauen als Dirigentinnen. Viele Füh- Ursula Oberwalder rungsaufgaben im Kulturbereich sind noch immer Männerdomänen, so wie etwa Landesobfrau die Führung von Theatern, Regie und Dirigieren. Aus der Geschichte sind aber schon auch dirigierende Frauen bekannt. Ohne dass die Musikgeschichte davon Notiz nahm dirigierten Frauen bereits ab dem 16. Jahrhundert. Und heute? Denken Sie Beispielsweise an Joana Mallwitz. Sie wurde 2019 bei der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Opernwelt“ zur Dirigentin des Jahres gewählt. Spätestens seit ihrem Salzburger Festspieldebüt mit Così fan tutte im Jahr 2020 zählt sie zu den herausragendsten Dirigentenpersönlichkeiten ihrer Generation. In der 100-jährigen Festspielgeschichte war sie die erste Frau, der eine Neuproduktion und eine gesamte Aufführungsserie anvertraut wurde. Liebe Kolleginnen in der Musik Die Zukunft gehört Euch! Das Sternchen * = Sternchen = Verkleinerung von „Stern“ = englisch star – a star is born! W er würde das nicht gerne über sich lesen? Das Sternchen – zur Ver- kleinerung verkommenes Anhängsel. So dürfen wir uns im Gender- deutsch nicht fühlen, aber grammatikalisch ist es doch irgendwie so, wir Dirigent*innen, Komponist*innen, Musiker*innen … Das ist schon so eine Sache mit uns Frauen in der Musik. Wir waren immer da, denken wir an Anna Magdalena Bach, der der große J.S. ein Notenbüchlein widmete, das Nannerl, die Schwester und selbst auch Wunderkind neben DEM Mozart, Clara Schumann oder Fanny – aber da gibt es schon wieder ein Hoppala: nennen Ingrid Czaika wir sie nun Fanny Mendelssohn, als die sie geboren wurde, oder Fanny Hensel, Landeschorleiter als die sie verheiratet starb? Nur Probleme hat „man“ mit uns Frauen, aber siehe Stellvertreterin da: die Chorszene lehrt uns seit Jahrzehnten etwas anderes: als „Dirigentin“ war ich im Studium, bei Bewerbungen oder Wettbewerben meist die einzige oder auch die erste. Als Chorleiterin bin ich nichts „besonderes“. Die Chorszene ist viel unkomplizierter! Und als Chorleitung stehe ich plötzlich vor einer Gruppe hauptsächlich singender Damen. Welcher gemischte Chor ist nicht von Männer- mangel geplagt! Wo bleiben also plötzlich die Männer in der Musik? Mir bleibt kein Gedanke mehr an uns „arme“ Frauen, stattdessen rufe ich mit einem Mal: Mander s’isch Zeit zum Singen!
Wie erleben, bemerken Sie im täglichen Kulturmanagement das (Zahlen)Verhältnis Frau – Mann? Ist es ausgewogen? Hat man es als Frau schwerer? Leichter? Stößt man manchmal auf männerdefinierte Grenzen? Glauben Sie, hat es der Kulturbereich bezüglich der DiskussionFrauen – Männer leichter oder schwerer gegenüber anderen Lebensthemen (Wirtschaft, Pflege, …)? Kerstin Schaffenrath Chor Tirol hat im Haus der Musik nachgefragt! SEKRETARIAT CHORVERBAND TIROL Es fängt schon mal damit an, dass Frauen und Männer einfach anatomisch verschieden sind. Gebären kann halt nur eine Frau und so sind schon gewisse Gegebenheiten vorgegeben. Ich bin gerne Frau und den Gleichberechti- gungsikonen dankbar für ihre Kämpfe und ihren Einsatz! Nur verwechseln einige – wenn auch wenige – Frauen Gleichberechtigung mit Bevorzugung. Gleiche Ausbildung, gleiche Chancen, gleiche Ar- beit, gleicher Gehalt, hinter diesen Aussagen stehe ich zu 100%. Schwierig ist dann das Menschliche. Beispiel: Frauen, die ihren Standpunkt vertreten gelten als zickig, Männer wiederum als smart. Frauen, die ihre Stimme erheben sind hysterisch, aber Männer dominant. So- lange in den Köpfen diese Bilder verankert sind, wird sich nichts ändern. Also liegt es an uns selber hier aktiv zu werden. Ich persönlich habe mir angewöhnt, mich mit Menschen zu umgeben, die mein Leben bereichern, und so mache ich es auch in meinem Beruf. Es gibt hier keine Männer, die mir den Berufsalltag erschweren. Und sollte es dennoch einmal passieren, weiß ich dies mit meiner weiblichen Diplomatie zu lösen. Auf den Punkt Teresa Schautzer gebracht: In meiner kulturellen Tätigkeit fühle ich mich richtig positioniert und gleichberechtigt! SEKRETARIAT UNIVERSITÄT MOZARTEUM MUSIKPÄDAGOGIK (INNSBRUCK) Bei uns am Mozarteum wurde der Fokus auf Gleich- berechtigung schon vor längerer Zeit gesetzt, was uns Frauen im universitären Bereich hilft, sich gleichberech- tigt zu fühlen, und sich auch bei der Frauenquote in Leitungsfunktionen widerspiegelt. Natürlich fällt es mir aber negativ auf, dass in vielen Kultureinrichtungen Män- ner an oberster Stelle stehen und die Früchte der Arbeit anderer, meist Frauen im Hintergrund, allein ernten. Dies ist aber leider immer noch ein Problem unserer Sozial- struktur und betrifft nicht nur den Kulturbereich. CHORTirol 5
Sonja Steusloff-Margreiter BÜROLEITUNG / PROJEKTMANAGEMENT TIROLER VOLKSMUSIKVEREIN Im Tiroler Volksmusikverein hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan und der Vorstand besteht heute zu über der Hälfte aus Frauen. Das zieht sich auch bei den Mitarbeiterteams, bei Veranstaltungen und Wett- bewerben, im Büro, bei Seminaren usw. durch. Somit arbeite ich täglich mit vielen Frauen zusammen und es stellt sich mir eigentlich selten die Frage bezüglich dieser Diskussion. Und ich weiß ob meiner Stärken und Talente und hoffe immer damit überzeugen zu können. Was mir bisher auch sehr gut gelungen ist. Angelika Eichler SEKRETARIAT (RECHTS) & Julia Baumgartner GESCHÄFTSFÜHRENDE ASSISTENTIN (LINKS) BLASMUSIKVERBAND TIROL Die Fragestellung für diesen Bericht hat uns im Büro des Blasmusikverbandes Tirol sehr beschäftigt, denn wir sehen uns nicht als weniger wertgeschätzt oder weniger Verena Salzer wichtig als beispielsweise die Männer im Landesvorstand. Wir in der Verwaltung sind der verlängerte Arm und set- zen die Ideen der Vorstände um, da diese aufgrund ihrer VERANSTALTUNGSMANAGERIN – HAUS DER MUSIK ehrenamtlichen Tätigkeit oftmals nicht genügend Zeit dafür aufbringen können. Im Allgemeinen kann man aber Es ist schön zu sehen, welch ein Frauen-Power wir hier sagen, dass im Blasmusik-Bereich der Frauenanteil in den im Haus der Musik Innsbruck haben! Seit Einzug der un- Kapellen stetig wächst und die Frauen auch immer mehr terschiedlichen Institutionen im Sommer 2018 sind wir führende Funktionen in den Vereinen und auf Bezirks- schnell zusammengewachsen, um den Arbeitsalltag zu ebene übernehmen. meistern und die verschiedenen Herausforderungen mit viel Engagement, Empathie und einer Hands-on-Men- talität anzunehmen. Diese Eigenschaften dürfen wir Frauen – auch in der Kulturbranche – uns noch stärker als Führungsqualitäten bewusst machen. Denn damit geht eine Verinnerlichung der notwendigen Selbstver- marktung als Entscheidungsträgerin einher. 6 CHORTirol
Gastkommentar Marlies Schild Zweifel und Versagensängste gehörten zur Tagesordnung. Was für den Zuseher oft leicht und spielerisch wirkte, war das Ergebnis harter Arbeit und eines langen Weges. I ch habe überlegt, was ich den Lesern in meinem Gastkommentar mitgeben kann. Ich kam zu dem Schluss, dass das Gefühl der Begeisterung in meinem Leben ein ständiger Begleiter ist. Am intensivsten waren diese Begegnungen während meiner aktiven Zeit im Leistungssport. Ich durfte sehr erfolgreich sein, es gab aber auch einige Krisen zu überwinden. Zweifel und Versagensängs- te gehörten zur Tagesordnung. Was für den Zuseher oft leicht und spielerisch wirkte, war das Ergebnis harter Arbeit und eines langen Weges. Einfach hin- gehen und Leistung abliefern wäre für manche zwar wünschenswert, für mich gehörte dieser Weg des Zweifelns, Nachdenkens und Hinterfragens aber dazu. Es ließ mich Erfahrungen sammeln und stärker werden, und macht aus heutiger Sicht meine Erfolge für mich noch wertvoller. Das Gefühl der Begeisterung für meine Tätigkeit, welches mir unheimlich half bei Herausforderungen mein Herz in die Hand zu nehmen und mit großem Vertrauen in mein Können dem Ziel ent- gegenzufliegen, bescherte mir Erlebnisse die ich nie vergessen werde. Begeisterung vermag Berge zu versetzen. Ob im Sport, in der Familie, im Beruf oder auch bei Auftritten wie jenen eines Chors. Wenn man die Dinge mit dem positiven Gefühl, welches aus der Tiefe des Herzens kommt anpackt, kann man sein Potential voll ausschöpfen und was fast noch schöner ist, sein Publi- kum ebenso damit anstecken. Eure Marlies Schild CHORTirol 7
Das Gespräch führten HEDI PREISSEGGER Ein Leben Verena Hiltpolt, Kerstin Schaffenrath und Viktor Schellhorn für die Musik Während der Sing- und Wandertage des „Klin- genden Leutaschtales“ konnte das Redaktions- team des Chorverband Tirol ein Gespräch mit Hedi Preissegger, der Grande Dame der Chor- musik, führen und Einblicke in ein bewegtes sängerisches Leben erhalten. „AM ANFANG WAR ES SCHON ich draußen und sage wo’s lang EIN BISSERL SCHWER…“ geht. Das haben die nicht so gerne Eigentlich wollte Hedi NIE Chorlei- gewollt.“ terin werden, wie sie uns erzählt, weil sie selber wahnsinnig gerne „DIE MUTTI WURDE IN EINE singt. „Ich bin ja eine begeisterte KOMPLETTE MÄNNERDOMÄNE Sängerin und wollte eigentlich HINEINGESTOSSEN.“ immer nur singen. Ich habe natür- Bereits mit vier Jahren gab Hedi ihr lich in meiner Jugend einige „Debut“ als Solistin im Grenzland- Chorleiterkurse besucht, lauter chor, der von ihrer Mutter, Gretl angesehene männliche Chorleiter.“ Komposch 1947 gegründet und Und dann musste Hedis Vorgänge- geleitet wurde. Aus der damaligen rin aus familiären Gründen den Chor Zeit heraus betrachtet, der Krieg verlassen und hat Hedi inständig ge- war noch nicht so lange vorbei, war beten einzuspringen. Für ein halbes „alles ausgehungert nach Fröhlich- Jahr, bis ein Chorleiter, eine Chorlei- keit, nach Frohsinn, nach Positi- terin gefunden wird, hat sie vem“. Und wenn auch der erste zugestimmt. Inzwischen ist dieses Auftritt des Gesangsensembles, halbe Jahr bereits 16 Jahre her! Und aus dem dann der Grenzlandchor die ersten Proben waren alles Arnoldstein entstehen sollte, kein andere als leicht. Auch wenn der fröhlicher war, so wurde doch klar, Grenzlandchor bereits vorher von dass die Leute singen wollen und in zwei Frauen geleitet wurde, musste kürzester Zeit war der Grenzland- sich Hedi als Chorleiterin beweisen. chor geboren. „Die Mutti hat schon „Am Anfang war es schon ein bisserl eine Zeit gebraucht, musste schwer, weil die „Mannsbilder“, und reinwachsen – war aber dann das sage ich ganz bewusst, die erfolgreich und ist in ihrer Zeit in haben mich als blondes Mädel eine komplette Männerdomäne gesehen, die mit 15 Jahren angefan- hineingestoßen worden. Die Frauen gen hat, solo im Chor zu singen, von waren daheim, die Männer sind zu der Mutti immer sehr gefördert, den Jungen ins Wirtshaus gegan- aber auch gefordert, und jetzt stehe gen – die haben gesungen und eine 8 CHORTirol
Frau durfte nichts sagen und hat sich nicht ausgekannt „ICH HAB MEIN LIED NICHT WIEDERERKANNT“ – zumindest probierte man es ihr so weiszumachen. Die Ein großer Vorteil des Neuen Kärntner Liedes ist seine Mutti hat sich über alles hinweggesetzt, ist total Flexibilität. Für Hedi ist es klar, dass Männerchöre, erfolgreich geworden und das war sicher ein rotes Tuch Frauenchöre, Gemischte Chöre,… ihre Lieder singen für einige Männer“ dürfen und sollen. Sie hilft auch gerne mit, wenn ein Chor sie darum bittet. Aber es gibt Grenzen. „Ja ich „ICH SETZE MICH NICHT HIN UND KOMPONIERE, werde gefragt, ob ich einen Satz für Männerchor BEI MIR KOMMT DAS DURCH EINEN IMPULS“ schreibe – was ich vielleicht gerne machen würde, wenn Hedi hat über 100 Lieder komponiert und in einer ich Zeit habe, aber meistens kommt es darauf an, wer Umfrage des steirischen Volksliedwerkes kam heraus, mich fragt, weil manche gehen ihren eigenen Weg und dass drei ihrer Lieder unter den zehn beliebtesten dann hab ich mein Lied nicht wiedererkannt.“ Liedern von steirischen Chören rangieren. „Gernhabn tuat guat“ sogar an erster Stelle, worüber sie sich „DIE BURSCHEN HATTEN ALLE HERZLEIN IN DEN natürlich sehr freut. Was das Komponieren angeht, und AUGEN“ sie nennt es nicht „komponieren“, sondern „schreiben“, Ob eine Frau anders probe als ein Mann fragen wir. Hedi hat sie von Anfang an klar gemacht, dass sie so schreibt schmunzelt und erzählt: „Dann kam Petra (Petra wie sie möchte und diverse Ratschläge nicht notwendig Schnabl-Kuglitsch Anm.d.R.) – eine junge Person, noch sind. „Und da gab es einen Lehrer der, rot angezeichnet, Musikstudentin in Wien, noch nicht so chorleitungser- gemeint hat, dass ich hier diese Harmonie ändern sollte fahren, aber wir haben alles gemacht, was sie wollte. Die – ich hatte einen Molldreiklang eingebaut, der mir gut Burschen hatten alle Herzlein in den Augen und haben gefallen hat, weil ich mich nicht hinsetze und komponie- alles aufgesaugt was Petra gesagt hat. […] Ich denke re, sondern bei mir kommt das durch einen Impuls und aber, dass eine Frau schon ein wenig weicher agiert. Ich dann schreibe ich das auf. Ich habe zurückgeschrieben, selbst bin meiner Meinung nach gutmütig. Ich spüre dass ich klarerweise nicht damit einverstanden bin.“ wenn sich jemand gegen mich stellt und wenn ich etwas (Man musste ein komponiertes Lied zur Begutachtung erreichen will, greif ich schon stärker durch. Egal ob beim Bildungswerk einreichen Anm.d.R.) männlich oder weiblich; man muss durchgreifen!“ „MEINE SACHEN VERDIENEN DIE BEZEICHNUNG „NUR SACHEN SINGEN, MIT DENEN MAN SICH NEUES KÄRNTNER LIED“ PERSÖNLICH IDENTIFIZIEREN KANN“ Dieses Sich-Treu-Bleiben ist auch der Erfolg ihrer Was die Zukunft der Chorszene anbelangt, ist Hedi voll Lieder; natürlich steht an der Spitze „Gernhabn tuat Hoffnung. Es gibt schon das Problem, dass die Jugend so guat“, aber auch „In Gedånkn bin i bei dir“, oder „Für di viele andere Angebote hat und sich einfach nicht mehr so sing i a Liadl“ haben längst Einzug in der Chorlandschaft binden will. Zwei- bis dreimal am Wochenende unterwegs Österreichs gefunden und, wie Hedi erzählt, passiert es sein möchten die Jungen nicht. Aber andererseits auch, dass ihre Lieder als Volkslieder betrachtet werden. bemerkt man, „dass sehr viele Chorleiterinnen jetzt im Sie selbst würde ihre Lieder als Neues Kärntner Lied Kommen sind.“ Und die haben alle eine tolle Ausbildung, bezeichnen. „Das ist eine neue Form des Kärntner vor allem theoretisch – und der Rest kommt sowieso zum Liedes; ein paar Sachen sind ein bisschen anders als im größten Teil durch die Praxis beim Chor. Und deshalb ursprünglichen Kärntner Lied aufgezeichnet wurde und lautet ihr Ratschlag an alle jungen Chorleitenden: “Selbst- ein Volkslied mutiert zum Volkslied, wenn es vom Volk bewusst vor den Chor stellen und nur Sachen singen, mit angenommen wird. „Gernhabn tuat guat“ wird ein denen man sich persönlich identifiziert. Man kann nur so Volkslied werden – sagt man mir!“ authentisch rüberkommen und Erfolg haben.“ CHORTirol 9
INTERVIEW Das Gespräch führten Kerstin Schaffenrath, Verena Hiltpolt und Viktor Schellhorn Visionen haben ist oft ein MÄNNLICHER LUXUS. Chorverband Tirol Ländern wird es so gehandhabt, dass bei einem Paar „Therese Fiegl ist Geschäftsinhaberin, Ideengeberin und beide 70% der Erwerbsarbeit nachgehen und beide sich Visionärin, die Regionales fördern, Handwerk und Über- gemeinsam um ihr Zuhause und um die Kinder kümmern. liefertes bewahren und weiterentwickeln will.“ (HP) Gibt es für Sie, wenn Sie eine Vision haben, und daran Julia Moretti arbeiten, irgendwann einen Punkt, bei dem Sie sagen: Dein Bild von der Bauernkiste vor der Tür gefällt mir gut, Jetzt ist es Realität geworden. Und wenn Ja, wie fühlt Du hattest das Endprodukt und die Freude daran vor man sich da? Augen. Ich habe das Gefühl, große und riskante Visionen zu haben, ist manchmal ein männlicher Luxus oder ein- Therese Fiegl: Ja, den Punkt gibt es absolut. Wenn ich fach eine andere Perspektive. Ich kenne sehr viel mehr an die Bauernkiste denke, Männer, die Visionen ha- dann hatte ich wirklich das ben, und Frauen, die diese Bild, wie so eine Bauern- kiste mit wunderbaren „Ich denke nie an dann mit umsetzen. Dieses Modell begegnet mir ein- Produkten, die mir helfen, meinen Alltag zu bewäl- Hürden, ich denke fach öfter als umgekehrt. Bei der Bauernkiste z.B. tigen und meine Familie gesund zu ernähren, vor immer an das Bild.“ ging es um einen Bereich, der Frauen auch näher ist. meiner Tür steht. Diese In unserer Landwirtschaft Kiste war dann vor meiner habe ich vielfältige Ideen, Tür, physisch. Und somit ist die Vision Realität geworden. vor allem Produktideen, weil Lebensmittel für mich Ich habe immer ganz klare Bilder vor Augen und damit tu immer ein faszinierender Bereich waren. Ich habe immer ich mich einfach leichter. Ich denke nie an die Hürden, ich den pragmatischen Aspekt der Umsetzbarkeit im Blick. denke immer an das Bild, das ermutigt. Die Hürden kommen ja sowieso. Ich glaube an diese Kraft Chorverband Tirol der Bilder. Ich habe zum Beispiel in Bezug auf Gleich- Bedeutet das, dass der Mann lieber etwas macht, bei berechtigung folgendes Bild vor mir: In den nordischen dem er einen wirtschaftlichen Anreiz hat? CHORTirol 11
INTERVIEW Julia Moretti auf ein Thema fokussiert, und gibt da 120%, aber eine Ich befürchte, dass wir Frauen uns diese ganz großen Frau kann breiter gefächert mehrere Projekte gleichzei- wirtschaftlichen Projekte leider oft selber nicht zutrauen, tig vorantreiben. Würden sie dem zustimmen? vielleicht liegt es in unserer Natur, Risiken vorsichtiger abzuwägen. Ein Evolutionsbiologe könnte das sicher Julia Moretti besser beantworten, aber ich habe immer wieder das Ge- Ja, das ist mir schon begegnet. Aber ich stereotypisiere fühl, irgendetwas in unseren weiblichen Gehirnen ordnet das nicht so gerne, und ich weiß auch nicht, ob das die alles in ein größeres System von Zusammenhängen und Diskussion wirklich fördert. Beziehungen ein und fokussiert sich nicht ausschließlich auf ein einziges Projekt. Warum gibt es in Führungs- Therese Fiegl positionen weniger Frauen als Männer? Das ist nicht nur, Ich bin ohne Bruder aufgewachsen, ich bin die ältere weil wir für die Familie sorgen, sondern es ist auch, weil von 2 Schwestern und hatte immer das Gefühl, dass ich wir uns nicht drübertrauen. Ich glaube, wir Frauen sind stark in Kooperationen, alleinige Führung scheint immer noch oft etwas Männliches zu sein. Es gibt sie, diese weiblichen Persönlichkeiten unter uns, die in die Führung „Warum gibt es in Führungspositionen weniger Frauen als Männer? Weil wir es uns leider oft nicht zutrauen“ gehen, oder Kooperationen leben, und gleichzeitig für die Allgemeinheit arbeiten. Darum wünsche ich uns Frauen, besonders der jungen Generation, Courage und Selbst- bewusstsein, große Projekte oder viele kleinere Koope- rationen zu übernehmen. Je nachdem, was mein persön- ein Sohn Ersatz war. Deshalb habe ich mehr männliche, liches System erlaubt. fokussierte Seiten in mir, und habe ein Projekt nach dem anderen gemacht, das war ja nicht parallel. Wenn ein Pro- Therese Fiegl jekt gelaufen ist, hat sich das nächste ergeben. Ist das nicht eh richtig so? Nachhaltig und wirtschaftlich gedacht. Muhammad Yunus, bengalischer Wirtschafts- wissenschaftler und Friedensnobelpreisträger sagt, er gibt viel lieber den Frauen in Afrika einen Mikrokredit, da „Ich bin meistens die diese zum Beispiel eine Nähmaschine kaufen und ihren Söhnen und Töchtern das Nähen beibringen, und ein klei- einzige Frau unter neun nes Unternehmen starten. Und die Männer kaufen sich einen Fernseher oder ein Motorrad. oder zehn Männern.“ Chorverband Tirol Frau Moretti, auf der Homepage heißt es: „Ursprünglich Chorverband Tirol kommt Julia Moretti aus Vorarlberg und eigentlich und Müssen sie beide als Frau tagtäglich ihren Mann tatsächlich ist sie Oboistin und obendrauf Bäuerin“. Frau stehen? Hatten sie mit Problemen bei ihren Startups Fiegl, sie haben Landwirtschaft studiert, haben ein Pro- zu kämpfen? Gibt es in der Musik noch immer eine jekt gestartet, die Bauernkiste, dann nacheinander wei- Ungleichbehandlung? Frau Fiegl, sind sie bei der Wirt- tere Projekte bis hin zu „Tiroler Edler“. Das sind riesige schaftskammer? kreative Bögen. Eine andere Theorie: Ein Mann ist eher 12 CHORTirol
INTERVIEW Therese Fiegl auch in den Programmen im Orchester modern_times Ja, seit ich mein Geschäft habe, bin ich gezwungener dargestellt und es gibt fast keine größere gesellschaft- maßen bei der Wirtschaftskammer. Zuerst als Vermitt- liche Entwicklung über die Jahrhunderte als das Thema lerin war ich gewerbefrei. Ganz lange konnte ich sagen, Mann und Frau. Haben Sie jemals dran gedacht, ein dass ich keinen Unterschied bei der Gleichberechtigung Mann/Frau Konzert zu machen? merkte. Dadurch, dass mein Projekt schnell von Erfolg gekrönt war, habe ich die Bauern und Bäuerinnen über- Julia Moretti zeugen können, man hat mir vertraut. Aber jetzt würde Das haben wir. Das Problem ist nur, dass es in der Ba- ich das nicht mehr sagen. Ich bin in vielen Gremien und rockmusik – das war ja unser Schwerpunkt – und in der Think Tanks, und da muss ich als Frau wahnsinnig kämp- Klassik nicht viele Komponistinnen gab. Wir haben viele fen. Ich bin da überall meistens die einzige Frau unter 9 Programme zu revolutionären Umbrüchen vor allem um oder 10 Männern. In der Landwirtschaft und wenn es um 1800 zusammengestellt und uns intensiv mit den ge- sellschaftlichen Entwicklungen des Freiheitsgedankens auseinandergesetzt. Chorverband Tirol Sie haben aber nicht nur Barockmusik gemacht, sondern verschiedenste Projekte, auch CD-Aufnahmen zum Bei- spiel?! „Wenn ein Projekt ge- laufen ist, hat sich das nächste ergeben.“ Julia Moretti Wir haben viel Musik aus Archiven ausgegraben und international anerkannte CD Projekte gemacht, die auch mit Preisen versehen wurden. Außerdem haben wir Projekte mit Tobias (Anm. d. Red. Ehemann Tobias Moretti) und anderen Schauspielern entwickelt, Klassik mit Jazz verschränkt, mit Videos, auf großen Festivals Lebensmittel geht, regt es mich besonders auf, weil 80% gespielt. Wir waren ja allesamt Musiker, die auch moder- der Kaufentscheidungen von Frauen gefällt werden und ne Instrumente gespielt haben, ich habe auch moderne da kann man nicht mit 1 Frau und 9 Männern diskutieren. – neben Barock und klassischer Oboe – studiert. Diese Ich bin sehr stolz darauf, dass ich in einem Gremium nach Verschränkung der Musiksprachen verschiedener Epo- der dritten Sitzung aufgestanden bin und mich verab- chen, diese Gegenüberstellung, das Instrumentarium in schiedet habe, da ich nicht die „Alibifrau“ bin. Unter der einem Programm zu wechseln, das hat es bis zu uns nicht Voraussetzung, dass in der nächsten Sitzung die Hälfte in dieser Form gegeben. der Teilnehmer Frauen sind, bin ich geblieben und es wa- ren dann auch tatsächlich bei der nächsten Sitzung die Chorverband Tirol Hälfte Männer und die Hälfte Frauen anwesend. Zum Thema Tradition, aufbauend auf ein Zitat: „Frau Therese Fiegl möchte Handwerk und überliefertes be- Julia Moretti wahren und weiterentwickeln“. Wenn man in Tirol von Das ist ja dieser erste Schritt, der weltweit diskutiert Tradition spricht, denkt man wahrscheinlich, in erster wird, dass wir politisch, quasi gesetzlich eine Frauenquo- Linie an Trachten und Männer. Viel weniger sieht man te verankern. Aber ganz wichtig: Was liefern wir Frauen, Bäuerinnen und Bauern oder Menschen, die dafür sor- wenn wir vorne stehen? Ich denke, da werden gerade rie- gen, dass Tradition weitergeführt wird. Wäre das ein Ziel sige Schätze für die Gesellschaft entdeckt. Dann braucht für sie, dass irgendwann das was sie machen das Wort es die Quote auch gar nicht mehr. Tradition bekommt? Chorverband Tirol Therese Fiegl Fr. Moretti, sie haben gesellschaftliche Entwicklungen Ich finde es unglaublich interessant, mich damit zu be- CHORTirol 13
INTERVIEW schäftigen, wie es früher war. Es geht um die Verwur- Traditionsbetrieb sein könnte, denn ich bin eher innova- zelung, im positiven Sinne, dass man weiß woher man tiv, ich will schon anders sein. kommt und was sich bewährt oder nicht bewährt hat. Dieses Eingefrorene, Starre, Leblose mag ich nicht. Es Julia Moretti ist einerseits toll, dass es Bewahrer gibt, aber ich mag es Ich finde, da muss man schon unterscheiden: Tradition ist nicht, wenn es ausschließt. nicht nur Fortbestand oder Überleben, sie misst sich we- niger in Jahren als an ihrem „Wir Frauen dürfen Julia Moretti ethischen Hintergrund. Der Als ich nach Ranggen ge- Begriff Tradition wird oft kommen bin, habe ich mich missbräuchlich verwendet. beheimatet gefühlt, und ich habe auch eine Tracht. uns auch gegenseitig Es gibt halt einfach ver- schiedene Interpretationen Es gibt keinen Grund, warum ich das nicht dürfen mehr stärken.“ des Wortes. So wie wir es verwenden, im agrokultu- sollte. Ich habe eher ein rellen Bezug und im nach- Problem damit, wenn ich mich zu Dresscodes verpflich- haltigen Sinne, wird das fortgeführt, was Sinn macht, tet fühle. Dresscodes sind sowieso schwierig, und im was gut ist, der Gesellschaft wohltut und die Werte zu trachtigen Bereich überhaupt, weil sie ausschließen und denen wir stehen weiterträgt. uniformieren. Chorverband Tirol Chorverband Tirol Sind sie Teil einer Tradition? Fr. Fiegl, wären sie gerne Gründerin einer Tradition durch ihre Arbeit? Julia Moretti Ja. Therese Fiegl (lacht) Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Chorverband Tirol Traducere ist Latein und bedeutet Hinüberführen. Also Hätten sie einen Wunsch oder haben sie eine Message zu die positiven Seiten hinüberführen in das Jetzt. dem Thema Mann/Frau? „Tradition ist nicht Chorverband Tirol Julia Moretti Seit kurzem ist das DEZ Wir Frauen dürfen uns Einkaufszentrum, weil 50 auch gegenseitig mehr Jahre alt, ein Traditionsbe- trieb. Betriebe im DEZ sind nur Fortbestand oder stärken. Ich bin zum Bei- spiel gegen eine Frauen- 30 Jahre alt und erhalten offiziell von LR Mattle die Überleben, sie misst quote. Die Politik sollte und muss weiterhin Rahmenbe- Auszeichnung „Traditions- betrieb“ überreicht. sich weniger in Jahren dingungen gestalten, durch die Gleichberechtigung Therese Fiegl als an ihrem ethischen zur Selbstverständlichkeit wird, was sie in vielen Be- Hintergrund.“ Mir imponieren solche reichen ja schon ist. So ent- Zahlen schon sehr, weil ich steht auch ein Bewusstsein, Respekt vor allem habe, das in die Partnerschaften wo man so dranbleibt und hineinreicht. Denn wie viel sowas nur möglich ist, wenn der wirtschaftliche Erfolg berufliche Freiheit eine Frau hat, hängt natürlich auch da ist. vom Partner ab, vom Umfeld und von beruflichen Voraus- setzungen. Es gibt eine Fülle von Faktoren. Julia Moretti Für mich ist das so wie ein Marketing Pickerl. Therese Fiegl In der Gesellschaft muss es dazu kommen, dass es eine Chorverband Tirol Bereicherung ist, wenn wir miteinander auf Augenhöhe Wie weit ist die Bauernkiste von dieser Tradition ent- und gleicher Gewichtung reden. Dann ist es ein Erfolgsre- fernt? zept für eine ganz tolle Gesellschaft. Ich bin ganz stark für dieses Miteinander. Gleichberechtigung und Anerkennung Therese Fiegl aber nicht mit dem Hammer, sondern mit Respekt, der Nächstes Jahr gibt es die Bauernkiste schon 25 Jahre. Es dann automatisch entsteht, weil wir ganz viel voneinander fühlt sich aber nicht so gut an, dass das in 6 Jahren ein lernen können. Wir müssen nur aufeinander zugehen. 14 CHORTirol
KURZMELDUNGEN Generalversammlung Niederösterreich Am Samstag 04. September von der Vogelweide-Ehrenmedaille 2021 fanden im Sitzungssaal des in Silber“ überreicht. Ehrenobmann Niederösterreichischen Landhau- des Chorverbandes Tirol, Manfred ses St. Pölten die Feierlichkeiten Duringer, überbrachte Grüße und anlässlich des Abschiedes von Gratulation des Vorstandes und Anton Nimmervoll als Obmann des wünschte dem Jubilar alles Gute Chorverband Nö und Wien statt. für seinen „Ruhestand“! Diese außerordentliche Generalver- sammlung wurde von zwei Chö- Bild von links ren musikalisch umrahmt. Anton Manfred Duringer Nimmervoll wurde von der Vollver- Ehrenobmann Chorverband Tirol sammlung einstimmig zum Ehren- Anton Nimmervoll obmann ernannt. Weiters erhielt er Ehrenobmann Chorverband Nö und Wien vom Präsidenten des Österreichi- DDr. Karl-Gerhard Straßl schen Chorverbandes die „Walther Präsident Österreichischer Chorverband Ehrungen am Hohen Frauentag Am 15. August wurden fünf ver- Bild von Links: diente Sängerinnen und Sänger Iris Frech Obfrau Singkreis Thaur, von LH Arnold Kompatscher und Chorleiter Josef Egger Liedertafel Frundsperg, Brigitte Berauer Obfrau LH Günther Platter mit der Ver- Kammerchor Collegium Vocale IBK, dienstmedaille des Landes aus- Ehrenlandesobmann Chorverband Tirol gezeichnet! Der Chorverband Tirol Manfred Duringer, Sonja Mayer Bezirks- gratuliert herzlich zu dieser sehr obfrau IBK Süd, Johann Stotter Obmann verdienten Ehrung. Lienzer Sängerbund 1860 Tiroler Landespreis für Chöre & Ensembles 2021 Trotz der pandemiebedingten Pau- Die Preisträger dieses Jahres sind: se wurde 2021 der Landespreis für Chöre und Ensembles vergeben. Kinderchor „Spatzenhaufen” Der Landespreis für Chormusik Ltg. Stefan Auer dient der Würdigung herausragen- der Leistungen von Tiroler Chören Gospelchor Wildschönau und Ensembles mit dem Ziel, die Ltg. Martin Spöck kontinuierliche Aufbauarbeit und Weiterentwicklung in den Chören Der Chorverband gratuliert sichtbar zu machen und dadurch ganz herzlich zu dieser tollen auch andere Chöre und Ensembles Auszeichnung! zur Hebung ihres Leistungsniveaus und zu hervorragender Vereins- arbeit zu motivieren. CHORTirol 15
NACHBERICHT „Jede Stimm’ tragt was bei, schen klingt’s z’samm ja allwei.“ (Aus: „A kloans Liadl voll Freud“, M: A. Gassner, T: S. Rettenbacher), Autorin: Mechthild Thalhammer Ein Rückblick auf die Sing- und ChorleiterInnenwoche 2021 Rund 45 Musikbegeisterte fanden sich Mitte August Auch wenn aufgrund der geltenden 3G-Regel das am Bildungsinstitut Grillhof ein, um an der Sing- und Risiko einer Covid-19-Infektion im Unterschied zum Vor- ChorleiterInnenwoche 2021 des Chorverbandes Tirol jahr wesentlich geringer war, hatten die Verantwortlichen teilzunehmen. des Chorverbandes Tirol und der Leiter des Grillhofs bei Der Tatendrang der beiden Referenten Andreas der Vorbereitung der Veranstaltung die eine und andere Gassner und Jean Kleeb sowie der Stimmbildnerin Hürde mit Flexibilität und Hartnäckigkeit überwinden Maria Wendlinger und des Stimmbildners Willi Rogl war müssen. Schon allein deshalb hielten sich die Teilnehme- bereits bei der Begrüßung zu spüren. Die wichtigsten rinnen und Teilnehmer diszipliniert an das erstellte Maß- Informationen zum Ablauf des Kurses wurden an die nahmenkonzept. Bei Wegen im Gebäude trug man einen zahlreichen Neuankömmlinge weitergeben. Ansonsten Mund-Nasen-Schutz, und im Probensaal erduldete man fasste man sich kurz. Man wollte keine langen Reden tapfer die bei weit geöffneten Fenstern zeitweise doch schwingen, sondern mit dem Einstudieren der Werke recht frischen Temperaturen. Der vorgegebene Abstand beginnen. Die Gruppe fand sich stimmlich und mensch- beim Singen hatte außerdem den positiven Effekt, dass lich innerhalb weniger Stunden. Es entfalteten sich die man mit mehr Aufmerksamkeit bei der Sache war und ersten zauberhaften Klänge, und es wagten sich sowohl mehr Eigenständigkeit entwickelte. erfahrenere Chorleiterinnen und Chorleiter als auch be- Die sechs intensiven und abwechslungsreichen herzte Anfängerinnen ans Pult. Kurstage vergingen wie im Flug. Beim morgendlichen 16 CHORTirol
Einsingen mit Maria und Willi wurden Zwerchfell und die Vielfalt ihrer Ausdrucksmittel von rhythmisch bis Stimmbänder sanft geweckt. Dann probte man mit romantisch. Sie zeigten vollen Einsatz sowohl in leiten- Andreas und Jean entweder im Plenum oder parallel der Funktion als auch zur stimmlichen Unterstützung in den Sing- und Dirigierstudios. Die insgesamt doch der kleinen aber sehr feinen Männerregister. beachtlichen stimmlichen Herausforderungen konnte Obwohl Corona-bedingt kein öffentliches Ab- man auch Dank der hilfreichen Unterstützung in den schlusskonzert möglich war, war gegen Ende der Woche Einzelstimmbildungseinheiten gut bewältigen. Yoga bei den Sängerinnen und Sängern, speziell auch bei den mit Margit Fröhlich wetterbedingt noch im Saal und Dirigentinnen und Dirigenten ein Anflug von Aufregung Qui Gong mit Veronique Santeler wieder bei angeneh- zu bemerken. Man hatte intensiv an den Musikstücken men Temperaturen im Garten förderten zusätzlich das gearbeitet und wollte in der abschließenden Präsenta- gemeinsame Atmen und Schwingen. Beim abendlichen tion nochmals sein Bestes geben. Das interne 6-köpfige Singen von Volksliedern mit Thomas Waldner lösten die Publikum belohnte das Dargebotene mit kräftigem verschiedenen Dialekte und so mancher zweideutige Applaus und machte gut gelaunt bei der Zugabe mit. Text Heiterkeit aus. Das Team des Grillhofes sorgte für In gelöster Stimmung ließ man den Nachmittag aus- ein angenehmes Umfeld und kulinarische Hochgenüsse. klingen und verabschiedete sich mit dem Wunsch eines Trotz ihrer unterschiedlichen Charaktere und Zu- Wiedersehens im nächsten Jahr. gänge hatten Andreas Gassner und Jean Kleeb schon Was uns die Sing- und ChorleiterInnenwoche 2021 bei der Sing- und ChorleiterInnenwoche 2020 ausge- nach einigen musikalischen Lockdown-Durststrecken in sprochen gut miteinander harmoniert. Und auch heuer besonderer Art und Weise bewusst gemacht hat? Chor- waren sie ein ideales Zweigestirn, das konzentrierte Pro- singen hat einen ideellen Wert, es bereichert unseren benarbeit mit Esprit und Witz verband. Man wurde in Geist und unsere Seele. Durch die gemeinsame Pro- imaginäre Klangwelten entführt und reiste gedanklich benarbeit wird ein Musikstück zu mehr als der Summe vom hohen Norden bis zu den südlichsten Städten der der einzelnen Töne, wir nehmen die Momente vor dem Welt. Wenn Andreas zum sprachlichen Tanz und Jean Beginn, die Pausen und die Stille danach wahr. Gelingt zum Schwingen der Hüften animierte, sprang der Funke es uns, dass wir durch ein wertschätzendes Miteinander über. Als Komponisten vertrauten sie den ChorleiterIn- zusammen an den musikalischen Herausforderungen nen und SängerInnen die während des Lockdowns ent- wachsen, so wird unser Chor zu mehr als der Summe standenen musikalischen Perlen an. Man staunte über der einzelnen Stimmen. 8. Tiroler Volksliedwettbewerb „A Liadl lasst‘s hearn!“ Samstag, 05. Februar 2022 | 09:00 – 18:00 Uhr | Studio 3, ORF Tirol Anmeldung & Infos unter: www.tiroler-volksmusikverein.at CHORTirol 17
NACHlese Innsbruck Land Ost Männergesangsverein Hall Der Männergesangsverein Hall 1853 präsen- tierte: Singen, Tanzen und Musizieren – Spiel und Spaß. Kinder schon im Vorschulalter auf spielerische Weise mit Musik vertraut machen: Das bietet der MGV-Hall 1853 mit seinem neuen Chorleiter Gregor Matters- berger und der Chorleiterin der Musikschule Hall Sara Schöpf an. Für Spiel und Spaß wurde von Tafelmeister und „Altpfadfinder“ Christoph Fischler gesorgt. Auch die Bürger- meisterin Frau Dr. Eva Maria Posch war sehr von den jungen Talenten angetan. Der Ein- tritt war natürlich frei. Kufstein Sängerrunde Schwoich 11.000 Stunden für die Sängerrunde Schwo- ich. Eine außergewöhnliche Ehrung erlebte das Publikum dieser Tage in Schwoich: Se- bastian Egerbacher wurde für 60 Jahre Mit- gliedschaft bei der Sängerrunde ausgezeich- net. Die Sänger eröffneten am Mittwoch, den 11. August das Platzkonzert der Schwoi- cher Musikkapelle mit einem kurzen Auftritt. Die ideale Gelegenheit, um dem Chorleiter am Ende vor großem Publikum eine unge- wöhnliche Ehrung zukommen zu lassen. 18 CHORTirol
Verdiente Ehrungen beim MGV Kirchbichl Anlässlich der Jahreshauptversammlung des MGV Kirchbichl im Gasthof Schroll wurden die Sänger Wolfgang Thomas und Johann Lettenbichler mit dem goldenen Ehren- zeichen und Kranz vom Chorverband Tirol ausgezeichnet. Die Ehrenzeichen überreichten unser Bürgermeister Herbert Rieder und Landes- chorleiterstellvertreter Martin Spöck. Der Männergesangsverein Kirchbichl mit Ob- mann Raimund Stern gratulierte und sang das Lied „Heimat“. Anschließend begann der gemütliche Familienabend mit Essen und Trinken und einigen Liedern. Innsbruck Stadt Sängervereinigung Wolkensteiner Innsbruck Feierliche Gottesdienstumrahmung im Innsbrucker Dom Die Sängervereinigung Wolkensteiner Dt. Messe von Franz Schubert, russische wurde eingeladen im Innsbrucker Dom zu Kirchenhymnen, sowie einen Spiritual, St.Jakob die (Corona bedingt) verschobene bei dem das Solo vom 87-jährigen, aber Festmesse zum 100. Todestag von Klemens stimmlich immer noch jugendlich gebliebe- Maria Hofbauer musikalisch feierlich zu nen, Franz Wiedenhofer gesungen wurde. umrahmen. Die musikalischen Darbietungen wurden Hauptzelebrant war der Provinzial des von den anwesenden Gläubigen am Ende Redemptoristen Ordens, welcher extra für der Festmesse mit einem für eine Bischofs- diese Festmesse aus Würzburg angereist kirche unüblichen Applaus wertgeschätzt. war. Neben der Sängervereinigung beglei- Im Anschluß daran lud der Veranstalter tete Domkapellmeister Christoph Klemm noch ins Gasthaus Goldenes Dachl ein, um die beiden Marien-Volksgesänge zu Beginn dieses feierliche Jubiläum gebührend aus- und am Ende der Festmesse auf der Orgel. klingen zu lassen. Der 26-köpfige Männerchor sang Teile der CHORTirol 19
MUSIKTIPP LITERATUR EMPFEHLUNG Maierhofer kompakt 36 seiner beliebtesten Wenn sich in unserer aktuellen Ausgabe der CHOR Tirol schon alles um das Chor-Highlights für Frauenchor SSA(A) a Thema Frauen dreht, dann muss sich das auch in meinen Notentipps cappella widerspiegeln. Und so möchte ich diesmal eben besonders für unsere Frauenchöre und Frauenensembles einige interessante Sammlungen Zum 65. Geburtstag vorstellen. des bekannten österreichischen Euer Thorsten Komponisten und Arrangeurs Lorenz Maierhofer ist eine kleine Sammlung mit vielen seiner Highlights entstanden. La Femme Chorale No.1 Chor aktuell Auch dieses Heft gibt es im praktischen Kleinformat für unterwegs und daheim, aber auch im lesefreundlichen Großfor- Musik mit Anspruch Frauenstimmen mat. Selbstverständlich ist diese für Frauenchor Die Reihe „Chor aktuell“ Sammlung auch für Männerchor und Melancholia, aus dem Bosse-Verlag gemischten Chor erschienen. 5 Volkslieder aus der ist vielen für die Renaissance gemischten Bände Erschienen im Helbling Verlag bekannt. Es gibt aber Die bekannte Berliner auch eine spannende Sängerin und Arrangeu- Sammlung mit 72 rin beschäftigt sich in dem ersten Band dieser neuen Reihe mit dem melancholi- Liedern für Frauenchor Chor to go und Mädchenchor. Hier findet man von schen Volkslied in der Renaissance. weltlicher und geistlicher Chormusik Wenn euer Chor nach Herausforderun- Das Frauenchorbuch über Gospel und Weltmusik bis zu Pop gen sucht, die aber die Mühe lohnen, ist für die Handtasche sicher interessante Stücke, um das diese Sammlung genau richtig. Perfekt Repertoire der Sängerinnen zu Ganz frisch von der auch die Gesamtaufnahmen und erweitern. chor.com in Hannover Übe-Tracks auf der kostenlosen möchte ich euch einen Erschienen im SCHOTT Music Verlag MediaApp. So geht effektives Proben! weiteren Band der Erschienen im HELBLING Verlag. Reihe „Chor to go“ des Herausgebers Tristan Meister empfehlen. Diesmal hat er sich der Literatur für Frauenchöre gewidmet Women of Our World und eine bunte Sammlung zusammen- gestellt, die im Kleinformat tatsächlich in die Handtasche passt und so den Interkulturelles Frauenchören ein guter Begleiter für Chorbuch für Frauen- unterwegs sein kann. stimmen Erschienen im BOSSE Verlag Zusammenkommen, zu- sammen singen, zusammenwachsen – kultureller Austausch durch Musik Gutschein Die erfahrene Chorleiterin Hayat Chaoui hat ein einzigartiges Chorbuch heraus- gegeben, in dem sich zwei- bis dreistim- mige Arrangements für Frauenstimmen finden. Soweit noch nicht außergewöhn- 5,– lich, wenn man aber weiß, dass es 40 Chorstücke in 25 verschiedenen * eim Kauf ab einem Wert B Sprachen aus mehr als 30 Ländern € beinhaltet, dann sieht es schon anders von € 30,- bei Pro Musica aus. Zu allen Liedern gibt es singbare Notenhandel! Transkriptionen, Aussprachehilfen und Die Aktion ist nur für die auf dieser Übersetzungen sowie Einführungstexte. Seite angeführten Bücher gültig. Be- Eine perfekte Sammlung für Chöre, die Rabatt für Chor stellungen über schellhorn@tsb.tirol nicht nur über ihren Tellerrand schauen, verband sondern noch viel weiter! Mitglieder* Erschienen im Breitkopf & Härtel Verlag 20 CHORTirol
DES KEAT VIEL MEHR G’SUNGEN IN JEDER AUSGABE DES CHOR TIROL WIRD EIN TIROLER VOLKSLIED PRÄSENTIERT, DAS KOPIERT WERDEN DARF. VIEL VERGNÜGEN BEIM SINGEN! Übern Tauern, da tuats schauern Tirol aus mündlicher Überlieferung Satz: Peter Reitmeir 1. Ü - bern Tau - ern, da tuat´s schau- ern, geaht an eis - kal - ter Wind, geaht an 2. Und´s Dian - dl isch sau - ber im Sunn - tig - gwan - tl, im 3. Jatz Bua - bm seids lus - tig, tuats nim - mer trau - ern, tuats eis - kal - ter Wind, geaht an eis - kal - ter Wind, und´s Sunn - tig - gwan - dl, im Sunn - tig - gwan - dl. Da nim - mer trau - ern, tuats nim - mer trau - ern. Der Dian - dl tuat trau - ern, weil der Bua nim - mer kimmt weil der wach - tln von wei - tn die Für - ta - ban - dln,* die Tui - fl hats ver - spielt mit zwoa Pusch - tra - bau - ern, mit zwoa Bua nim - mer kimmt auf die Alm. Für - ta - ban - dln im Wind. Pusch - tra - bau - ern, bei der Nacht! 1.-3. Geasch mit mit mir, geasch a mit mir, sonst geh i´s halt al - loan, sonst 2. 1. geh i´s halt al - geh i´s halt al - loan, sonst loan, geasch loan bei der Nacht. * Fürtabandl =Schürzenbänder CHORTirol 21
CD-VORSTELLUNG Hörgenuss DAS SOLLTE MAN KENNEN. AUTOR Dr. Franz Gratl Kustos der Musiksammlung Tiroler Landesmuseen Johanna Winkel Sophie Harmsen Michael Feyfar Ludwig Mittelhammer RIAS Kammerchor Berlin RIAS Kammerchor Florian Helgath Akademie für Alte Musik Berlin Capella de la Torre Leitung: Lukasz Borowicz Katharina Bäuml Accentus, 9482764, 2018 DHM 10365231, 2021 Requiem Praetorius & Italy von Anton Bruckner Werke von Michael Praetorius E D ine zweite Einspielung des RIAS Kammerchores er RIAS Kammerchor Berlin unter Florian Hel- Berlin, diesmal mit der Akademie für Alte Musik gath ist einer der Spitzenchöre Deutschlands Berlin und unter der Gesamtleitung von Lukasz und die Capella de la Torre unter der Leitung Borowicz, stellt mit Anton Bruckners frühem der Schalmei-Spielerin Katharina Bäuml eines Requiem ein wenig bekanntes Werk des Oberösterrei- der international renommiertesten Ensembles für die chers in den Mittelpunkt. Und dieses Requiem ist eine Interpretation der Musik der Renaissance. Beide Forma- echte Entdeckung, denn es zeigt exemplarisch, wie sehr tionen arbeiten regelmäßig zusammen. Aus Anlass des Bruckner in der klassischen österreichischen Kirchen- doppelten Praetorius-Jubiläumsjahres (450. Geburtstag musiktradition verwurzelt war. Sein Requiem, das er als und 400. Todestag) haben beide nun ein Album vor- 24-jähriger schrieb, steht nicht nur in der gleichen Ton- gelegt, das zeigt, wie sehr Michael Praetorius sich an art wie Mozarts Opus ultimum, es ist stellenweise ge- italienischen Vorbildern der Zeit um 1600 orientiert. Da radezu eine Stilkopie. Die Deutung der Berliner ist von hört man wunderbar klangschön und feinsinnig mu- hohem vokalem und instrumentalem Niveau gekenn- sizierte Werke des großen mitteldeutschen Meisters, zeichnet, Bruckners teils originelle, manchmal noch hör- etwa ein großes Magnificat, das hierzulande viele von bar unausgereifte Ideen kommen sehr gut zur Geltung. einer Aufnahme unter Howard Arman kennen dürften. Auch die kleineren Chorwerke und die Instrumental- Bei Arman stehen die Kontraste und Affekte im Vorder- stücke liegen hier in einer exemplarischen Einspielung grund, die Interpretation des RIAS Kammerchores und vor. Mein Tipp: Mozart und Bruckner satzweise einander der Capella de la Torre ist runder, homogener, mehr auf gegenüberstellen. Das erhellt vielfältige Bezüge. Perfektion hin angelegt, aber ebenso klangsinnlich. Ein großes Plus: Die vielen Raritäten, die es auf der CD zu entdecken gibt. CDs erhältlich an der Museumskassa Ferdinandeum, im Handel, auf amazon und jpc. 22 CHORTirol
t Ist das nich e P ra c ht ? ! ei n Kü r b i s - creme s u p p e b s t m it s e in en bun- Der He r n Fa r b e n e n tschädigt für te ben Tag. a n c h e n t r ü so m ie S onnen- ß e n w ir d Genie die Früchte, strahlen und ie u n s je t z t in Hülle und d Zubereitung: n werden. Fülle gebote it Sommer m Zwiebel, Ingwer, Karotten und Kürbisstücke in Butter h d em ich den ganzen es Nac Äpfel mein anschwitzen, mit der Suppe aufgießen und weichdüns- eitung der der Verarb mes besch äf- ten. Sehr fein pürieren, Kokosmilch unterrühren, mit Salz, n G ra ve n steiner Bau ei se alte , die teilw Pfeffer und Zitronensaft abschmecken und heiß servieren. t w ar (c a. 70!! Strudel üt- tig für gem Wer mag, kann mit Sojasauce nachwürzen. ruhe lagern in der Kühlt ac hmittage, Als Einlage eignen sich gebratene Garnelen, Knoblauch- W in te r-Kaffee-N lic h e uchen und croutons oder Reis. Die leicht exotische Suppe schmeckt u n o ch ei nige Apfelk daz Apfelchips, aber genau so gut mit einem Stück Brot. V o rr at sgläser mit - viel e nen als Kin Jetzt bin ich nur noch neugierig, wie hoch die Männer- m ein e sü ßen Enkelin ic h d ie .), freut m quote beim Nachkochen liegt? Also Männer: ran an die g ar te n ja use lieben… te d er er Früch Töpfe und bietet den vielen fleißigen Bienchen (meistens) im nblick ander jetzt der A d ie verwenden Hintergrund einmal eure Kochkünste an! Aber wir Frauen ma- s d em G arten und au klassisches chen das ja auch gern, denn wir wissen: Der Mann ist der Kopf, d o ch g le ich für ein w ir rpretiert, aber die Frau der Hals. Der dreht den Kopf wie es ihm gefällt! b st g er ic ht, neu inte t- H er r ein gemü Schönen Start in ein neues Chorjahr! Eure Maria as si ch w underbar fü d nach der mmensein liches Beisa er- bzw. P ro b e n ac h der So m m 1. ZUTATEN: se eignet. Coronapau › 1 Hokkaidokürbis, NICHT kleinschneiden schälen (ergibt eine schönere › 1 Zwiebel, schälen und orange Farbe) oder Butter- kleinschneiden › 1 Dose Kokosmilch nusskürbis (muss nicht › etwas Butter zum › Saft 1 Zitrone geschält werden für Suppen, Anschwitzen › Salz, Pfeffer, Sojasauce (nach aber dann gründlich pürieren) › 1l klare Gemüsesuppe (selbst- Belieben, ich muss sie nicht › 3 Karotten, kleinschneiden gemacht oder mit Suppen- haben, aber man kann sie ja › 1 Stück Ingwer, schälen und würze hergestellt) zum Nachwürzen reichen) CHORTirol 23
Autorin: Nina Redlich-Zimmermann PHILIP LEHMANN: „CHORLEITER COACHING“ „1004 WEGE dich, dein Dirigieren & deinen Laienchor zu optimieren“ „Laienchorleitung ist ein schöner Beruf – ob haupt- oder nebenberuflich. Leider sind alle mir bekannten Lehrformate für Laienchorleitung nicht realitätsnah, da sie schlicht nicht auf die Arbeit mit Laienchören ausgerichtet sind. Das Hauptproblem: Die Schüler und Studenten müssen sich in den praktischen Übungen nur mit Kommilitonen oder Kollegen auseinandersetzen. Der Laienchorleiter ist im Gegensatz zum Dirigenten eines professionellen Chores oder Orchesters kein kleines Rädchen im System, sondern maßgeblich für die Qualität, die Ausrichtung und Zufriedenheit der Sänger seines Chores verantwortlich. Er ist das Zentrum um das sich alles dreht.“ Ein interessantes Buch mit vielen Ratschlägen und Vor- schlägen für eine gelungene Chorprobe, für ein gelun- genes Konzert! Das Buch hat 808 Seiten und ist im allgemeinen Buchhandel erhältlich als Hardcover (ISBN 978-3-347-32420-6) Paperback (ISBN 978-3-347-32419-0) eBook (ISBN 978-3-347-32421-3) 24 CHORTirol
Was Jugendliche zu sagen haben ERFAHRUNGEN AUS DEM JUGENDCHOR ÖSTERREICH (JCÖ) Es war kein gewöhnlicher Sommer für Sophie, Paul und Stefanie. Sie durf- ten im Juli 2021 als Tiroler Vertreter*innen des Tiroler Landesjugendcho- res, unter der Leitung von Oliver Felipe Armas, die musikalische Reise mit dem JCÖ zum Europa Cantat Festival in Slowenien antreten. Das beeindru- ckende Konzertprogramm ließ sich das Team für Kinder- und Jugendchor- arbeit des Chorverbandes Tirol natürlich nicht entgehen. Noch mehr sollte aber das Ziel sein, mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen und an ihren Gedanken teilzuhaben. D er Chorverband Ös- Oliver Stech und Florian Maierl mit terreich hat nach den den jungen Gesangstalenten ein schwierigen Umständen anspruchsvolles Konzertprogramm im letzten Jahr keine erarbeiteten. Im Zentrum Feldbach Mühen gescheut, die Sommersing- wurde dann das Programm „Songs wochen 2021 für den Jugendchor for Future“, umrahmt von bewegen- Österreich wieder möglich zu ma- den Poetry-Slam-Texten zum The- chen. Damit wurde 45 Jugendlichen ma Klimawandel, vor begeistertem aus allen Landesjugendchören Ös- Publikum präsentiert. Die Sommer- terreichs sowie des Landesjugend- singwochen fanden anschließend ih- chores Südtirols der Traum erfüllt, ren Höhepunkt beim Europa Cantat wieder miteinander und über die Festival in Ljubljana, bei dem sich Grenzen hinaus zu singen. Gestartet die Stimmen des JCÖ mit anderen wurde mit einer intensiven Proben- großartigen Chören aus Slowenien woche in der Steiermark, an denen und Spanien zu einem stimmgewal- die beiden künstlerischen Leiter tigen Ganzen vereinten. CHORTirol 25
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