Job-Polarisierung in informationellen Städten - Ramona Dornstädter, Susanne Finkelmeyer und Niransana Shanmuganathan, Düsseldorf

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Job-Polarisierung in informationellen Städten - Ramona Dornstädter, Susanne Finkelmeyer und Niransana Shanmuganathan, Düsseldorf
Informationelle Städte
Job-Polarisierung in informationellen Städten
Ramona Dornstädter, Susanne Finkelmeyer und Niransana Shanmuganathan, Düsseldorf

                                                                                                  rufe und in Nicht-Routineberufe. Unter
Job-Polarisierung ist ein Phänomen, welches die Arbeitswelt und somit die ausge-                  die Nicht-Routineberufe fallen zwei ver-
übten Berufe durch Automatisierung und Computerisierung wandelt. Es ist eine                      schiedene Schichten. Einmal die Berufs-
Begleiterscheinung der Wissensgesellschaft. Informationstechnologische Maß-                       gruppen der höher qualifizierten Kräfte,
nahmen führen dazu, dass Routineberufe, meist von der Mittelschicht ausgeübt,                     wie Wissenschaftler oder Manager, und
durch computergesteuerte Programme oder Maschinen ersetzt werden. Die Mittel-                     im Gegensatz dazu die weniger quali-
schicht verteilt sich neu auf die Ober- und Unterschicht, wodurch eine Kluft zwi-                 fizierten Kräfte, wie Friseure oder Rei-
schen den Armen und Reichen sowie Gebildeten und Ungebildeten entsteht. Die                       nigungskräfte. Die Beschäftigten, die
Informationstechnik ermöglicht es Unternehmen, sowohl ausgebildete wie auch                       Routinearbeiten ausführen, bilden die
                                                                                                  Mittelschicht. Diese Berufe stellen mo-
ungelernte Arbeitskräfte zu ersetzen oder ihre Tätigkeiten zu erleichtern. Es wird
                                                                                                  notone Arbeitsabläufe dar, die oftmals
eine empirische Untersuchung durchgeführt, die vornehmlich die These der Job-
                                                                                                  durch computergesteuerte Programme
Polarisierung auf Städte-Ebene herunterbricht. Dabei werden die Städte Singapur,
                                                                                                  oder Maschinen ersetzt werden können.
London und Düsseldorf und ihr Wandel auf dem Arbeitsmarkt in den letzten zehn
                                                                                                  Viele Unternehmen setzen auf informati-
Jahren analysiert.                                                                                onstechnologische Maßnahmen, um ein
                                                                                                  erfolgreiches Geschäftsumfeld mit sehr
Job-Polarization in Informational Cities                                                          wenig Personal aufzubauen. Die Informa-
Job-Polarization is a phenomenon which changes the working environment and                        tionstechnik ermöglicht es Unternehmen,
their professions as a consequence of automation and computerization. Routine                     viele Tätigkeiten zu ersetzen oder zu er-
occupations, which are mostly practiced by the middle class, are replaced by                      leichtern, hiervon betroffen sind sowohl
computer-controlled programs or machines. On the one hand the middle class is                     qualifizierte wie ungelernte Arbeits-
put off to the upper class and on the other hand to the lower class, this is crea-                kräfte.
ting a gap between the rich and poor and educated and uneducated. Information                     In gewissen Städten wird massiv auf den
technology allows companies to replace skilled and unskilled workers just as well                 Einsatz von Informations- und Kommu-
facilitate their employment. This paper discusses an empirical study, which con-                  nikationstechnik gesetzt. Castells (1989)
centrates on the theory of Job-Polarization on city level. Thereby the cities of Sin-             bezeichnet solche Städte als „informatio-
gapore, London and Düsseldorf are analyzed by their changes in the labor markets                  nelle Städte“. Wie verhält es sich mit der
in the last ten years.                                                                            Job-Polarisierung in solchen Städten? Da
                                                                                                  hier bewusst und mit großem Einsatz mit
                                                                                                  Automatisierung und Computerisierung
  Einleitung                                       skills) and falling relative demand in the     gearbeitet wird, müsste – theoretisch –
                                                   ‚middling‘ jobs that have typically required   die Job-Polarisierung hier besonders aus-
Die Arbeitswelt und die ausgeübten Be-             routine manual and cognitive skills (Goos &    geprägt ausfallen (Stock, 2011).
rufe befinden sich derzeit im Wandel.              Manning, 2007, 118).                           In diesem Artikel soll diskutiert wer-
Der Arbeitsmarkt in einer Wissensge-                                                              den, inwiefern die neuen Informations-
sellschaft weist eine starke Tendenz zur          Sie begründen die Umverteilung der Ar-          technologien Einfluss am Wegfall der
Splittung in Ober- und Unterschicht auf.          beitswelt durch den technologischen             Mittelschicht haben. Zudem handelt es
Dieses Phänomen wird in der Fachlite-             Fortschritt. Hinzu kommt die globale            sich um eine empirische Untersuchung,
ratur als „Job-Polarisation“ bezeichnet           Vernetzung, die es ermöglicht Arbeits-          die die These der Job-Polarisierung auf
(Goos & Manning, 2007; Goos, Manning              abläufe zu vereinfachen und/ oder ein-          Städte-Ebene herunterbricht. Weitere
& Salomons, 2009). Zu den wichtigsten             zusparen. Oesch und Rodriguez Menez             Forschungsfragen sind: Wie sieht die ak-
Studien in diesem Bereich zählt das Werk          (2010) spezifizieren Job-Polarisierung als      tuelle Arbeitsmarktsituation in den ein-
„Lousy and lovely jobs: The rising po-             Employment growth in [...] countries has       zelnen Städten aus? Welche Berufsgrup-
larization of work in Britain“ von Goos            taken place both in high-paid professional     pen fallen unter diese Rationalisierung?
und Manning (2007), das sich auf die               and managerial jobs and in low-paid per-       Wie sieht es bei den Information Profes-
Forschungsarbeit von Autor, Levy und               sonal service jobs, whereas employment in      sionals aus? Und – ganz wichtig: Gibt es
Murnane (2003) und Autor, Katz und                 average-paid production and office jobs has    Besonderheiten der Job-Polarisierung bei
Krue­ger (1998) bezieht. Goos und Man-             been declining (Oesch & Rodriguez Menez,       informationellen Städten?
ning definieren Job-Polarisierung wie              2010, 2).
folgt:                                            Die Anfrage nach höher qualifizierten
 The impact of technology will be to lead to      sowie weniger qualifizierten Arbeitskräf-         Was heißt „Mittelschicht“?
 rising relative demand in well-paid skilled      ten steigt, während die Berufe mit mitt-
 jobs (that typically require nonroutine cog-     leren Einkommen wegfallen (Acemoglu,            Der Verfall der Mittelschicht ist deutlich
 nitive skills) and low-paid least-skilled jobs   1998). Das Beschäftigungsfeld lässt sich        abzusehen, wie im späteren Verlauf die-
 (that typically require nonroutine manual        in zwei Sparten gliedern: in Routinebe-         ser Studie gezeigt wird. Einleitend sollte

                   62(2011)2-3, 95-102                                                                                                 95
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Job-Polarisierung

     geklärt werden, welche Bevölkerungs-             Job-Polarisierung                           ist beispielsweise, dass auch die routine-
     gruppe die Mittelschicht bildet. Zur Mit-                                                    mäßigen analytischen und interaktiven
     telschicht gehören Personen, die in Bezug        auf Gesellschaftsebene                      Aufgaben im Laufe der Zeit geringer wer-
     auf Einkommen und Bildung nicht zu den                                                       den (Schneider, Seibert, & Wobel, 2010).
     Reichen, aber auch nicht zu den Armen        Die einflussreiche Studie The Skill Con-        Ähnlich sieht es in Dänemark aus; Hus-
     zählen. Das Deutsche Institut für Wirt-      tent of Recent Technological Change: An         sain (2007) nennt als primäre Ursachen
     schaftsforschung definiert als mittleres     Empirical Exploration (Autor, Levy, &           die schnellen Einkommenszuwächse bei
     Einkommen 70 bis 150 Prozent des Durch-      Murnane, 2003) befasst sich mit der Com-        schon vorhandenem hohem Einkommen.
     schnittseinkommens in Deutschland            puterisierung und hinterfragt diese im          Weitere Untersuchungen zu diesem
     (Grabka & Frick, 2008, 102). 2005 betrug     Zusammenhang mit Job-Polarisierung in           Thema wurden von Polavieja (2005),
     das Medianeinkommen in einem Vier-Per-       den Vereinigten Staaten. Außerdem spie-         Gong und Keller (2003), Benassi, Cellini
     sonen-Haushalt etwa 1.844 Euro (Goebel,      len bei dieser Untersuchung die neuen           und Chirco (1999), Larudee (2009), Kolev
     Gornig, & Häußermann, 2010, 3).              Produktionstechnologien eine wesentli-          und Saget (2010), Esteban, Gradín und
     Laut Goebel et al. (2010) gehören 2009       che Rolle. Computer und Maschinen er-           Ray (2007) und Wang (2009) durchge-
     nur 61,5 Prozent der Deutschen zur Mit-      setzen die Tätigkeiten von Arbeitern, die       führt, die alle den Einbruch der Mittel-
     telschicht, während sich im Jahr 2000        Routineaufgaben erledigen. Nicht ersetz-        schicht auf die Technologisierung und
     der Anteil auf 66,5 Prozent belief (Goe-     bar hingegen wären diejenigen Nicht-            Automatisierung zurückführen.
     bel, Gornig, & Häußermann, 2010, 4).         Routineausführungen, die den Einsatz
     Es findet eine Umverteilung der Mittel-      kognitiver Fähigkeiten und des Körpers
     schicht statt, die entweder zur Ober-        verlangen. Die Autoren konzentrieren               Job-Polarisierung auf Städteebene
     schicht auf- oder zur Unterschicht ab-       sich nicht ausschließlich auf die routine-
     steigt. Angehörige der Mittelschicht         mäßigen, manuellen Aufgaben, sondern            Die Studie Double dutch: Polarization
     führen häufig Tätigkeiten aus, die im        auch auf den Zuwachs im Bereich des             Trends in Amsterdam and Rotterdam
     Zuge raschen technologischen Wan-            gut bezahlten Sektors. Sie verwenden            after 1980s von Kloostermann (1996) be-
     dels entweder wegfallen oder die in die      Daten von 1960 bis 1998 (Autor, Levy, &         schäftigt sich mit der Polarisierung in den
     Tätigkeitsprofile der qualifizierten An-     Murnane, 2003, 1279). Mit ihren Erkennt-        zwei größten Städten der Niederlande.
     gestellten verlagert werden (Lengfeld        nissen wollen die Verfasser aufzeigen,          Der Artikel zeigt die stattgefundene Po-
     & Hirschle, 2008, 6). Dies spiegelt sich     dass ihre Studie noch ein fehlendes kon-        larisierung auf, jedoch können keine ein-
     auch in dem Bildungsniveau der Perso-        zeptionelles und empirisches Glied der          deutigen Faktoren und Gründe dieser
     nen wider. Es kristallisiert sich eine so-   ökonomischen Literatur über technische          Polarisierung ausgemacht werden (Kloo-
     genannte „Bildungsschicht“ heraus, in        Änderungen und neue Qualifikationen ist         stermann, 1996, 465). Kloostermann stellt
     der Kinder aus Arbeiterfamilien einen        (Autor, Levy, & Murnane, 2003, 1281). Er-       fest, dass Mitte der 1980er Jahre ein
     schlechteren Bildungsstand haben als         gebnisse dieser Studie sind, dass eine er-      Wendepunkt stattgefunden hat, der den
     Nachkommen gebildeter Arbeitskräfte          höhte Nachfrage nach ausgebildeten Ar-          Rückgang im verarbeitenden Gewerbe
     (Becker & Lauterbach, 2008, 12). Zu be-      beitskräften besteht, die sich in der Com-      und einen Anstieg im Dienstleistungs-
     obachten ist, dass einerseits die Zahl der   puterwelt auskennen und zurechtfinden.          bereich beschreibt. Rotterdam erfüllt
     ärmeren Haushalte stetig wächst und          Goos und Manning (2007) vertreten               genau dieses „‘disappearing middle’ or
     zugleich immer ärmer wird, andererseits      genau wie Autor, Levy und Murnane               ‘hollowing-out’ scenario“ (Kloostermann,
     gibt es auch immer mehr Reiche, die im       (2003) die Meinung, dass die routiniza-         1996, 474). Für Amsterdam sind die Be-
     Durchschnitt immer vermögender wer-          tion eine bessere Erklärung für die Job-        lege weniger eindeutig, weil die Gesamt-
     den (Goebel, Gornig, & Häußermann,           Polarisierung ist, und nicht nur der Skill-     zahl der gut bezahlten Arbeiter zwischen
     2010, 2). Besorgniserregend ist hierbei,     Biased Technical Change (SBTC)1 (siehe          1980 und 1992 leicht schrumpft (Klooster-
     dass immer mehr Menschen von der Mit-        hierzu auch Acemoglu, 1998; Card &              mann, 1996, 474). Trotzdem bestätigen
     telschicht in die Unterschicht zu den Ge-    DiNardo, 2002) dafür verantwortlich ist.        die Ergebnisse grundsätzlich die These
     ringverdienern zurückfallen. Laut Goe-       Ergänzend stellen sie fest, dass zwischen       der Job-Polarisierung (Kloostermann,
     bel, Gornig und Häußermann (2010) ge-        1975 und 1999 für Großbritannien ein be-        1996, 474).
     hörten im Jahr 2000 noch 19 Prozent zur      stimmtes Muster bei der Arbeitsmarkt-           Milkman und Dwyer (2002) untersuchen
     unteren Schicht, während die Zahl neun       entwicklung vorliegt. Es besteht ein An-        Städte in Kalifornien, etwa San Francisco
     Jahre später auf fast 22 Prozent gestie-     stieg bei sehr gut bezahlten Jobs und           und die Bay Area sowie Los Angeles. Das
     gen ist (Goebel, Gornig, & Häußermann,       ebenfalls bei den Niedriglohnbeschäftig-        Ergebnis für Los Angeles ist eine U-för-
     2010, 4). Der Wegfall der Mittelschicht      ten. Goos und Manning kommen zu dem             mige Kurve bei der Arbeitsplatzentwick-
     deutet die Gefahr der Entzweiung der         Schluss, dass die Technologie eine starke       lung; ganz anders in San Francisco, wo
     Gesellschaft an: einmal in die Ober-         Auswirkung auf den aktuellen Arbeits-           eine J-förmige Verteilungsform zu sehen
     schicht, die einen höheren Lebensstil        markt hat. Zwar kann die SBTC einen             ist (zu Details siehe Stock, 2011).
     und Bildungsstand genießt, sowie in die      Teil dieser Entwicklung erklären, vor
     Unterschicht, die arm ist und sich keine     allem was in der oberen Hälfte der Job-
     gute Ausbildung ermöglichen kann.            Verteilung geschieht, dies ist aber nicht          Arbeitsmarktstruktur
     Hauptursache für die zunehmende Kluft        der einzige Grund der Job-Polarisierung.
     der Einkommensgruppen ist die Ent-           Da kommen die Verfasser wieder auf die          In der Berufswelt gibt es viele verschie-
     wicklung auf dem Arbeitsmarkt, genauer       Routinisierung zurück (Goos & Manning,          dene Tätigkeiten, die ausgeübt werden
     die Computerisierung und die Automa-         2007, 132).                                     können. Diese lassen sich, je nach Aus-
     tisierung, die es möglich machen, Men-       Die Job-Polarisierung trifft neben USA          legung in drei bis fünf Kategorien glie-
     schen durch Computer oder Maschinen          und UK auch auf kontinentaleuropäische          dern. Meist wird zwischen gut, mittel
     zu ersetzen. Betroffen sind hier größten-    Länder zu (Goos, Manning, & Salomons,           und schlecht bezahlten Arbeitskräften
     teils die Routinejobs, welche monotone       2009; Ezcurra, 2009). Diverse Analysen          – analog hierzu hoch/gut, mittel und
     immer gleichwährende Abläufe bein-           und Ansätze werden in der Fachliteratur         niedrig qualifizierten Arbeitskräften un-
     halten. Tätigkeiten, die in die Kategorie    diskutiert. Die Prognose für Deutschland        terschieden (Autor & Dorn, 2009; Autor,
     Industriearbeit oder Fließbandarbeiten                                                       Levy, & Murnane, 2003; Goos & Man-
     fallen, werden nun kostengünstig und in      1   Die Idee des SBTC wurde verwendet, um die   ning, 2007; Goos, Manning, & Salomons,
     kürzerer Zeit von Maschinen erledigt.            Lohnungleichheit zu erklären.               2009; Oesch & Rodriguez Menez, 2010).

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Job-polarisierung

Das Okkupationsfeld differenziert sich in         gende Fähigkeiten: „flexibility, creativity,       Methode
Routineaufgaben und Nicht-Routineauf-             generalized problem-solving, and com-
gaben, wobei die letzteren wiederum in            plex communications [and] do not (yet)          Job-Polarisierung wurde bisher vornehm-
low- und high-skilled Tätigkeiten auf-            lend themselves to computerization”             lich auf Länderebene untersucht. Was
gesplittet werden (Autor & Dorn, 2009;            (Autor, Levy, & Murnane, 2003, 1284).           aber passiert auf Städteebene? Ist Job-
Goos & Manning, 2007; Goos, Manning,              Die Nicht-Routineberufe lassen sich in          Polarisierung eine Erscheinung, welche
& Salomons, 2009). Es gibt aber auch an-          zwei verschiedene Okkupationsfelder             nur in den Städten mit hohem technolo-
dere Gliederungsmöglichkeiten. Ähnlich            gliedern: gut bezahlte (high-skilled) und       gischen Standard auftritt oder ist dieses
wie Autor, Levi und Murnane (2003) teilt          schlecht bezahlte (low-skilled) Jobs.           Phänomen ein allgemeines Problem? An-
Spitz-Oener (2006) die Berufe in fünf so                                                          hand einer empirischen Untersuchung
genannte Skill-Kategorien ein:                    Unter die „high-skilled“-Tätigkeiten fal-       von drei Städten soll analysiert werden,
 non-routine analytical tasks such as             len meist Berufe, die komplementär zur          ob und wie Job-Polarisierung in informa-
 research, planning or evaluation activities;     heutigen Technologie laufen. Sie sind           tionellen Städten auftritt.
 non-routine interactive tasks such as selling,   auf den Stand der Technik abgestimmt            Unser Ansatz zur Untersuchung der Job-
 the coordination and delegation of work;         und profitieren von dem technologischen         Polarisierung benötigt eine Gliederung in
 routine cognitive tasks such as double-entry     Wandel. Aufgrund dessen können Ar-              Berufssparten, die nach dem Gehalt ge-
 bookkeeping and calculating; routine             beitsabläufe besser und schneller aus-          staffelt ist. In Analogie zur Untersuchung
 manual tasks such as machine feeding or          geführt werden. Dies stellt einige Anfor-       von Milkman und Dwyer (2002) bietet
 running a machine and non-routine manual         derungen an die Personen, die in diesem         sich eine Einteilung in zehn Berufsgrup-
 tasks such as housekeeping or restoring          Bereich tätig sind, wie Hunter und Lafkas       pen an. Außerdem soll die Studie einen
 houses (Spitz-Oener, 2006, 239).                 (2003) zeigen: „computer-driven auto-           Zeitraum von zehn Jahren abdecken, um
In diesem Artikel wird das drei-gliedrige         mation may require those workers who            Änderungen in der Berufsstruktur auf
Modell näher betrachtet. Die Berufe der           use it to possess new skills” (Hunter &         dem Arbeitsmarkt sichtbar werden zu
Routinebeschäftigungen sind am stärks-            Lafkas, 2003, 226). Demnach müssen die          lassen. Aufgrund dessen sollten für jede
ten von dem Rückgang der Arbeitsplätze            Arbeitskräfte fähig sein, die Informa-          der drei Städte (Singapur, London, Düs-
betroffen. Dies geht aus der These der            tions- und Kommunikationstechnologie            seldorf) Daten aus den Jahren 1999 und
„Routinisierung“ hervor, die wie folgt be-        zu bedienen und in ihren Arbeitsalltag          2009 herangezogen werden. Die Daten-
schrieben wird:                                   zu integrieren (Spitz-Oener, 2006). Die         beschaffung erfolgte per E-Mail, durch
 ‘Routinization’ [..] suggests that the effect    Beschäftigung dieser Kräfte erfordert im        Internet- und Telefonrecherche. Zudem
 of technological progressisto replace            Allgemeinen abstrakte, kreative, inter-         haben die verschiedenen Mitarbeiter der
 ‘routine’ labor which tends to be clerical       aktive und/oder umfassende personelle           Statistischen Ämter unsere Studie erheb-
 and craft jobs in the middle of the wage         Tätigkeiten, die sich vor allem durch pro­      lich unterstützt.
 distribution (Goos, Manning, & Salomons,         blemlösende Aufgaben, komplexe Kom-             Warum wählten wir gerade diese drei
 2009, 1).                                        munikation und Manager-Fähigkeiten,             Städte? London gilt in der Literatur als
Routinetätigkeiten stellen monotone, prä-         wie die Leitung, Planung und Kontrolle          Weltstadt der ersten Hierarchieebene
zise, einfache, meist manuelle Arbeits-           von Aktivitäten, auszeichnen. Zudem             (Nowag, Perez, & Stuckmann, 2011), Sin-
abläufe dar. Zudem fallen auch informa-           spielen Eigenschaften wie analytisches          gapur wird als Musterbeispiel einer infor-
tionslastige sowie kognitive Aufgaben             und logisches Denkvermögen eine wich-           mationellen Stadt angesehen (Khvesh-
in den Routinebeschäftigungsbereich.              tige Rolle (Autor & Dorn, 2009, 1; Autor,       chanka, Mainka, & Peters, 2011), Düssel-
Sie können oftmals durch (Informations-)          Levy, & Murnane, 2003, 1280, 1284,              dorf ist die Stadt, in der wir derzeit leben.
Technologie ersetzt und/oder vereinfacht          1293). Hierzu zählen u.a. Fachpersonal in       Von Singapur standen Statistiken mit
werden (Autor & Dorn, 2009, 1; Goos &             Form von Wissenschaftlern, Information          einer Kategorisierung der Berufe schon
Manning, 2007, 118). In Bezug auf die             Professionals, Medizinern oder Managern         zur Verfügung, die dann als Vorlage für
Job-Polarisierung fällt der Großteil an Ar-       (Goos & Manning, 2007, 118, 120).               London und Düsseldorf dienten. Die Glie-
beitskräften bei den Routineberufen weg.                                                          derung in Singapur besteht aus zehn Be-
Hierbei ist das produzierende Gewerbe             Zum anderen bilden die weniger bezahl-          rufsgruppen, denen die Arbeitskräftezah-
mit seinen Manufakturarbeitern, darun-            ten Kräfte, wie zum Beispiel Hilfsarbeiter      len in den letzten zehn Jahre zugeordnet
ter Fertigungsarbeiter und Maschinenbe-           beim Bau, Straßenreiniger, Körperpfle-          sind. Die zehn Berufsgruppen lauten
diener am stärksten beeinträchtigt (Goos          gepersonal, Personal-Service-Kräfte oder        „Cleaner, Labourer & Related Workers“,
& Manning, 2007, 125ff). Zudem zählen             Friseure, den Nicht-Routineberufszweig          „Working Proprietors“, „Service & Sales
sowohl Angestellte in der Industrie als           der manuellen Beschäftigungen. Die-             Workers”, „Plant & Machine Operators
auch im Service, beispielsweise als Buch-         ses Arbeitsfeld ist im Gegensatz zu den         & Assemblers”, „Agricultural & Fishery
halter oder Sekretäre, zu den Betroffenen         zuvor beschriebenen kognitiven Tätig-           Workers”, „Production Craftsmen & Re-
(Autor & Dorn, 2009, 1; Goos, Manning,            keiten nicht direkt von der Technologie         lated Workers”, „Clerical Workers”, „As-
& Salomons, 2009, 9, Oesch & Rodriguez            betroffen. Die technologischen Folgen in        sociate Professionals & Technicians”,
Menez, 2010; Berman, Bound, & Machin,             anderen Ökonomiezweigen führen in die-          „Professionals” und „Managers & Ad-
1998, 1273).                                      sem Bereich jedoch zu einem Wachstum.           ministrators”. Die daraus resultierenden
Nicht-Routineaufgaben sind solche, die             The nonroutine manual tasks that make          Ergebnisse wurden anhand einer zwei-
nicht ausreichend programmiert und                 up many of the most unskilled jobs such        ten Tabelle (MOM, 2010) nach dem Pro-
durch Maschinen ausgeführt werden                  as cleaning are not directly affected by       Kopf-Einkommen sortiert.
können. Diese Aufgaben sind durch vi-              technology, but the impact of technology in    Die Statistiken von London stammen von
suelle und motorische Fähigkeiten ge­              other parts of the economy is likely to lead   der Website des „Office for National Sta-
kenn­z eichnet, wie aus der Studie von             to a rise in employment in these unskilled     tistics“, die Daten zu den jeweiligen Be-
Autor, Levy und Murnane (2003) her-                jobs (Goos & Manning, 2007, 118).              rufsgruppen, Einkommen sowie deren
vorgeht: „The reason is that these tasks          Folgende Eigenschaften sind für diese           Beschäftigtenzahl bereitstellen. Für die
require visual and motor processing ca-           Gruppe ausschlaggebend: “...‘manual’            Erstellung der Graphik wurde die vorge-
pabilities that cannot at present be de-          tasks requiring, variously, situational ad-     gebene Statistikeinteilung von London
scribed in terms of a set of programmable         aptability, visual and language recogni-        an die Vorgabe von Singapur überführt.
rules“ (Autor, Levy, & Murnane, 2003,             tion, and in person interactions“ (Autor &      Die Bezeichnung der einzelnen Gruppen
1283). Diese Tätigkeiten verlangen fol-           Dorn, 2009, 1).                                 lautet 2009 wie folgt (die Abweichungen

                  62(2011)2-3, 95-102                                                                                                    97
Job-Polarisierung

     von 1998 in Klammer dahinterstehend):          Tabelle 1. Berufsgruppen (in Anlehnung an ISCO-88 und Singapore Department of Statistics, 2010b).
     „Managers and Senior Officials“, „Profes-
     sional Occupations“, „Associate Profes-         Berufsgruppe                            Exemplarische Berufe
     sional and Technical Occupations“, „Ad-                                                 Gebäude-/Maschinen-/Fahrzeugreiniger, Küchenhilfe,
                                                      1   Hilfsarbeiter
     ministrative and Secretarial Occupations                                                Gärtner, (Hilfs-)Bauarbeiter
     (Clercial and Secretarial Occupations)“,
     „Skilled Trades Occupations(Craft and            2   Leiter kleiner Unternehmen         Kleingastronomen, Friseure, Imbissbudenbesitzer
     Related Occupations)”, „Personal Service             Dienstleistungsberufe &
                                                      3                                      Kellner, Köche, Verkäufer, Masseure, Kindergärtner
     Occupations (Personal and Protective                 Verkäufer
     Service Occupations)”, „Sales Customer
                                                          Anlagen- und
     Service Occupations (Sales Occupa-               4                                      Monteure, Maschinenführer, LKW-Fahrer
     tions)”, „Process, Plant and Machine Op-             Maschinenbediener
     eratives (Plant and Machine Operatives)”             Fachkräfte in                      Landwirte, Weinbauer, Tierzüchter, Fischer, Förster,
                                                      5
     and „Elementary Occupations (Other Oc-               Landwirtschaft & Fischerei         Jäger, Bergleute
     cupations)”. Da die Kategorisierungen
                                                          Handwerks- und verwandte           Uhrenmacher, Schmiede, Schneider, Buchdrucker,
     von Singapur und London große Ähnlich-           6
     keit aufwiesen, wurden die Angaben der               Berufe                             Schlosser
     Arbeitskräfte an die Vorgabe von Singa-              Bürokräfte &                       Telefonisten, Sekretäre, Sprechstundenhilfen,
     pur angepasst bzw. in diese eingeordnet.         7
                                                          kaufmännische Angestellte          Verbraucherberater
     Zu Düsseldorf gibt es im Gegensatz zu
     London und Singapur nur Informatio-                  Techniker & gleichrangige          Zahntechniker, Bankangestellte, Laboranten,
                                                      8
     nen zu einzelnen Berufsgruppen bzw.                  nicht technische Berufe            Krankenpfleger
     Berufsordnungen, ohne Gehälter. Die
                                                                                             Wirtschaftsprüfer, Architekten, Bibliothekare,
     Daten hierfür wurden auf Anfrage für                 Wissenschaftler &
                                                      9                                      Chemiker, Pharmazeuten, Psychologen,
     diese Studie vom Statistik-Service West              Ingenieure
                                                                                             Rechtsanwälte
     der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Die
     statistische Erhebung zu 1999 und 2009             Leitende
     umfasst die Anzahl der insgesamt (Teil-         10 Verwaltungsbedienstete &             Manager, Unternehmensberater, Geschäftsführer
     zeit und Vollzeit) sozialversicherungs-            Geschäftsleiter
     pflichtigen Beschäftigten am Arbeits-
     ort Düsseldorf nach der Berufsordnung.
     Grundlage dieser statistischen Erhebung
                                                    Tabelle 1. Berufsgruppen (in Anlehnung an ISCO-88 und Singapore Department of Statistics, 2010b).
     ist ein Schlüssel zur Klassifizierung der      zur Veranschaulichung der einzelnen Be-               den Geringverdienern. Ist eine J-Kurve
     Berufe: Gliederung nach Berufsklassen          rufsgruppen dargestellt.                              ein Indiz dafür, dass die untersuchte
     für die Statistik der Bundesagentur für        Die Berufssparten werden aufsteigend                  Stadt eine informationelle Stadt ist?
     Arbeit - Stand September 1988 (Statistik       nach Einkommen sortiert, wobei Ein-
     der Bundesagentur für Arbeit, 2009). Ins-      heit eins die am niedrigsten bezahlten
     gesamt wurden alle 763 Berufsgruppen           Jobs darstellt und die zehnte Gruppe die                  Ergebnisse: Arbeitsmarktentwicklungen
     der Düsseldorfer Beschäftigungsstatistik       höchstbezahlten Arbeitsplätze aufzählt.
     intellektuell an die Vorlage von Singapur      Mit Hilfe von Statistiken aus den Jahren                  in Singapur, London und Düsseldorf
     angepasst. Die Berufe wurden mit Hilfe         1999 (für London 1998) und 2009 wur-
     der vorgegebenen Gliederung und deren          den für die drei Städte Graphen erstellt,                Singapur
     dazugehörigen Berufen aus Singapur ver-        die die Arbeitsmarktbilanzen (Wachstum                Als Prototyp einer informationellen Stadt
     glichen und dementsprechend zugeord-           oder Verlust) der einzelnen Sparten in                wurde Singapur ausgewählt, weil sich
     net. Anschließend wurde die Anzahl der         den letzten zehn Jahren darstellen. Um                dort eine Wissensgesellschaft zu ent-
     Arbeitskräfte in den nun neu geglieder-        diese zu erhalten, wird die Differenz zwi-            wickeln beginnt. Durch politische Pro-
     ten Beschäftigungssparten für die Jahre        schen der Arbeitskräftezahl in den zehn               gramme sowie den Aufbau einer digi-
     1999 und 2009 separat addiert, damit die       Berufsgruppen im Jahr 1999/1998 und                   talen Infrastruktur versucht der Staat,
     Gesamtzahl der Arbeitskräfte ermittelt         2009 berechnet. (Die verwendeten Sta-                 Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen,
     werden kann.                                   tistiken werden im Literaturverzeichnis               und diese zu einer „knowledge society“
     An Anlehnung an die „International             unter „Statistik“ aufgeführt.)                        (Khveshchanka, Mainka, & Peters, 2011)
     Standard Classification of Occupations         Anhand der Kurvenform wird beurteilt,                 zu formen.
     (ISCO-88)” (ILO, 1990) und der Statistik       inwieweit die Job-Polarisierung stattge-
     von Singapur (Singapore Department of          funden hat. Eine U-förmige Verteilung                 In Abbildung 1 ist zu sehen, dass in den
     Statistics, 2010b) wurden zehn Berufs-         bei der Arbeitsplatzentwicklung wäre                  vergangenen zehn Jahren die mittlere
     gruppen gebildet (Hoffmeyer-Zlotnik,           ein eindeutiges Zeichen zum Beleg die-                Einkommensgruppe insgesamt an Per-
     Hess, & Geis, 2006, 102): (1) Hilfsarbei-      ser These in den jeweiligen Städten. Eine             sonal verloren hat (Berufsgruppen 3 bis
     ter, (2) Leiter kleiner Unternehmen, (3)       starke Ausprägung an den oberen und                   7), während die gut bezahlten Jobs wie
     Dienstleistungsberufe & Verkäufer, (4)         unteren Gehaltsgruppen und eine ge-                   Techniker & gleichrangige nicht techni-
     Anlagen- und Maschinenbediener, (5)            ringe Ausprägung in der Mitte entspre-                sche Berufe (Berufsgruppe 8), Wissen-
     Fachkräfte in Landwirtschaft & Fischerei,      chen einer U-Kurve. Wenn die Verteilung               schaftler & Ingenieure (Berufsgruppe 9)
     (6) Handwerks- und verwandte Berufe,           am rechten Randbereich der Kurve (sehr                und Leitende Verwaltungsbedienstete &
     (7) Bürokräfte & kaufmännische Ange-           gut qualifizierte Arbeitskräfte) enorm an-            Geschäftsleiter (Berufsgruppe 10) immer
     stellte, (8) Techniker & gleichrangige nicht   steigt und im Gegensatz dazu die linke                stärker wachsen. Auch die Randgrup-
     technische Berufe, (9) Wissenschaftler &       Seite (weniger Qualifizierte) zwar steigt,            pen der Geringverdiener (Berufsgruppen
     Ingenieure, (10) Leitende Verwaltungs-         aber nicht so extrem und die Mitte (wie               1 und 2) haben ein Wachstum zu ver-
     bedienstete & Geschäftsleiter. Bis auf die     schon bei der U-Kurve) weniger wird, so               buchen. Beachtet werden sollte jedoch,
     Klasse 2, die in Singapur eingesetzt wird,     spricht man von einer J-förmigen Kurve.               dass in dieser Berechnung nur Residents,
     entspricht die Einteilung der ISCO-88. In      Diese hat ausgeprägte Zuwächse in den                 also Staatsbürger von Singapur, mit ein-
     Tabelle 1 werden exemplarische Berufe          oberen Gruppen, aber nur moderate bei                 bezogen wurden. Die Non-Residents

     98                                                                                                          62(2011)2-3, 95-102
Job-polarisierung

                                                                                                               Beobachtet man den Arbeitsmarkt von
                                                                                                               Singapur, so kann festgestellt werden,
                                                                                                               dass im Laufe der letzten zehn Jahre die
                                                                                                               Produktion und der Vertrieb von Gütern
                                                                                                               stark ins Ausland ausgesiedelt wurde.
                                                                                                               Stattdessen fördert der Staat die Krea-
                                                                                                               tivbranche. In diesem Stadtstaat werden
                                                                                                               die drei Kreativindustrien Kunst und Kul-
                                                                                                               tur, Design und Medien von verschiede-
                                                                                                               nen Initiativen unterstützt. Im Bereich
                                                                                                               Medien zielt Singapur darauf ab, ein glo-
                                                                                                               bales Medienzentrum zu werden (MDA,
                                                                                                               2003). Im Jahr 2000 nehmen die „IT- und
                                                                                                               Softwaredienstleistungen unter den krea-
                                                                                                               tiven Industrien den ersten Rangplatz im
  Abbildung 1. Singapur: Entwicklung der Anzahl der Arbeitsplätze in den einzelnen Berufsgruppen zwischen      Hinblick auf den Mehrwert, die Beschäf-
  1999 und 2009.                                                                                               tigtenanzahl und den Exportumfang, ge-
  Abbildung 1. Singapur: Entwicklung der Anzahl der Arbeitsplätze in den einzelnen Berufsgruppen               folgt von Werbung, Rundfunk und Ver-
  zwischen 1999 und 2009.                                                                                      lagswesen, ein“ (Khveshchanka, Mainka,
Abbildung 1. Singapur: Entwicklung der Anzahl der Arbeitsplätze in den einzelnen Berufsgruppen zwischen
1999 und 2009.
                                                                                                               & Peters, 2011).

                                                                                                               Mit Einbeziehen der Non-Residents ergibt
                                                                                                               sich eine U-förmige Verteilung. Beschrän-
                                                                                                               ken wir uns nur auf die Residents, ergibt
                                                                                                               sich eine J-förmige Kurve. Dies ist ein
                                                                                                               Indiz dafür, dass in Singapur eine beson-
                                                                                                               dere Art der Job-Polarisierung stattfindet.
                                                                                                               Auffällig hierbei ist, dass Singapur sich
                                                                                                               bemüht, gebildete Personen als Staats-
                                                                                                               bürger zu behalten und diese fördert,
                                                                                                               während für die Bauarbeiten Gastarbeiter
                                                                                                               verpflichtet werden, welche nicht in Sin-
                                                                                                               gapur ansässig werden dürfen.

                                                                                                                   London
                                                                                                               London ist eine Weltstadt, nicht nur weil
                                                                                                               hier Finanzzentren zusammenlaufen und
  Abbildung 2: London. Entwicklung der Anzahl der Arbeitsplätze in den einzelnen Berufsgruppen                 Investitionen getätigt werden, sondern
  zwischen 1998 und 2009.                                                                                      auch weil Entscheidungen in der Wirt-
  Abbildung 2: London. Entwicklung der Anzahl der Arbeitsplätze in den einzelnen Berufsgruppen zwischen 1998   schaft getroffen werden, die Auswirkun-
  und 2009.                                                                                                    gen auf die ganze Welt haben (Nowag,
                                                                                                               Perez, & Stuckmann, 2011). Abbildung
                                                                                                               2 gibt eine Übersicht des Wandels des
Abbildung 2: London. Entwicklung der Anzahl der Arbeitsplätze in den einzelnen Berufsgruppen zwischen 1998
                                                                                                               Arbeitsmarktes in London von 1998 bis
und 2009.
                                                                                                               2009 wieder, der sich in den vergange-
                                                                                                               nen elf Jahren extrem verändert hat. Be-
                                                                                                               trachtet man die erste Jobgruppe Hilfsar-
                                                                                                               beiter, kann man einen starken Anstieg
                                                                                                               beobachten. Berufsgruppen 2 (Leiter
                                                                                                               kleiner Unternehmen) und 7 (Bürokräfte &
                                                                                                               kaufmännische Angestellte) haben große
                                                                                                               Einbußen in ihrer Berufssparte zu ver-
                                                                                                               buchen. Die mittleren Bereiche (3 bis 6)
                                                                                                               zeigen keine großen Änderungen. Hier ist
                                                                                                               der Bestand an Arbeitsplätzen ausgegli-
                                                                                                               chen, und es sind nur minimale Verluste
                                                                                                               in der Berufssparte der Dienstleistungsbe-
                                                                                                               rufe & Verkäufer zu sehen.
  Abbildung 3: Düsseldorf. Entwicklung der Anzahl der Arbeitsplätze in den einzelnen Berufsgruppen             Gruppe 8 hat den höchsten Zuwachs
  zwischen 1999 und 2009.                                                                                      neben den Gruppen 9 und 10.
 Abbildung 3: Düsseldorf. Entwicklung der Anzahl der Arbeitsplätze in den einzelnen Berufsgruppen zwischen     In London wird die These bestätigt, dass
 1999 und 2009.                                                                                                die besser qualifizierten Arbeitskräfte
  wurden in die Analyse nicht mit auf-                     einen begrenzten Zeitraum in Singapur               immer mehr gefördert und am Arbeits-
  genommen, da die meisten von ihnen                       zu bleiben. Den Gastarbeitern ist es nicht          markt unersetzlich geworden sind. Ins-
  Gastarbeiter aus verschiedenen Ländern                   erlaubt, ihre Familie nach Singapur zu              gesamt gewinnen die hochqualifizierten
  und nicht in Singapur wohnhaft sind. 75                  holen und dort ansässig zu werden. In               Berufe. Abbildung 2 ähnelt einer J-Kurve,
  Prozent dieser Non-Residents gehören                     den letzten zehn Jahren ist die Zahl der            weil die Anzahl der Geringverdiener ver-
  der unteren Arbeitsklasse an und sind                    arbeitenden Immigranten um mehr als                 gleichsweise wenig und die der gut be-
  z. B. als Bauarbeiter oder Hilfsarbeiter                 319.000 gestiegen (Singapore Depart-                zahlten Berufstätigen überdurchschnitt-
  tätig. Sie bekommen die Erlaubnis, für                   ment of Statistics, 2010a).                         lich ansteigt.

                      62(2011)2-3, 95-102                                                                                                            99
Job-Polarisierung

        Düsseldorf                                      Berufe in den mittleren Einkommens-            Information Professionals
     Als Gegenbeispiel zu der informationel-            gebieten (siehe Gruppen 4 und 6) an
     len Stadt Singapur und der Weltstadt               Arbeitskräften verlieren, steigen diese        in informationellen Städten
     London tritt die Stadt Düsseldorf, die             im Allgemeinen in den guten sowie in
     Hauptstadt des deutschen Bundeslan-                den schlechter bezahlten Jobs, mit Aus-      Welche Rolle spielen Information Profes-
     des Nordrhein-Westfalen, auf. Im Ver-              nahme der niedrigsten Einkommens-            sionals in informationellen Städten? Wie
     gleich zu den anderen beiden Städten               klasse. Die Kurve für die Stadt Düs-         hoch ist der Anteil der Informationsbe-
     ist Düsseldorf deutlich kleiner und hat            seldorf lässt sich weder als eindeutige      rufe am gesamten Arbeitsmarkt? Auf
     knapp 600.000 Einwohner (Statistische              J-Kurve (zu erwartendes Ergebnis bei         welche konkreten Berufe verteilt sich
     Ämter des Bundes und der Länder,                   einer informationellen Stadt) noch als       der jeweilige Arbeitsmarkt der Informa-
     2010). Der Wandel des Arbeitsmarktes               eindeutige U-Form (deutlicher Beleg für      tion Professionals? Wir haben in den of-
     wird in Abbildung 3 veranschaulicht.               Job-Polarisierung) deuten. Klar ist aller-   fiziellen Statistiken Angaben sowohl für
     Wie zu sehen ist, trifft die These der             dings, dass auch hier die Wissenschaft-      Singapur als auch – allerdings in anderer
     Job-Polarisation nur ansatzweise auf               ler und die Ingenieure mit deutlichen        Klassifikation – für Düsseldorf gefunden.
     die Stadt Düsseldorf zu. Während die               Zuwächsen in Erscheinung treten.             Da für London keine Zahlen zu erhalten

     Abbildung 4: Arbeitsbereiche von Information Professionals in Singapur (MOM, 2010).

     Abbildung 5: Arbeitsbereiche von Information Professionals in Großbritannien (ONS, 2009).

     100                                                                                                  62(2011)2-3, 95-102
Job-polarisierung

waren, berichten wir zur ersten Einschät-     tigt, was 3,83 Prozent des Düsseldorfer
zung über den gesamten Arbeitsmarkt in        Arbeitsmarktes entspricht. Wie in Abbil-
Großbritannien.                               dung 6 zu sehen ist, setzen sich die In-
                                              formation Professionals nach der Klassifi-
    Singapur                                  kation der Bundesagentur für Arbeit aus
Im Jahr 2009 sind in Singapur 99.900 Be-      den Klassen „Bibliothekare, Archivare,
rufstätige im Bereich Information und         Museumsfachleute“, „Datenverarbei-
Kommunikation beschäftigt, was ca. fünf       tungsfachleute“ und „Publizisten“ zu-
Prozent der Berufstätigen im gesamten         sammen (Statistik der Bundesagentur für
Stadtstaat entspricht (MOM, 2010). Die        Arbeit, 2010). Die Anzahl der Datenverar-
Arbeitsbereiche, in denen Information         beitungsfachleute ist in den letzten zehn
Professionals in Singapur tätig sind, sind    Jahren von 8.855 auf 11.962 Kräfte ge-
vielfältig. Es dominieren allerdings in-      wachsen, die Berufe der Gruppe „Biblio-
formatiknahe Berufe wie der „Systems          thekare, Archivare, Museumsfachleute“
designer and analyst“, „Computer and          mussten dagegen in den letzten zehn
information systems manager“ und „Ap-         Jahren Einbußen verzeichnen (Schrump-        Abbildung 6: Arbeitsbereiche von Information
plication programmer“, die insgesamt          fung von 621 auf 559 Berufstätige). Die      Professionals in Düsseldorf (Statistik der Bun-
bereits rund die Hälfte der Arbeitsplätze     Anzahl der Publizisten ist leicht von        desagentur für Arbeit, 2010).
von Information Professionals stellen. Bi-    1.153 auf 1.214 gestiegen. Hinzu kommen
bliothekare („Library officer“, „Librarian“   in Düsseldorf (in Abbildung 6 nicht aus-
und „Library clerk“) sowie Marktforscher      gewiesen) knapp 100 Information Profes-      zierten. Unsere Ergebnisse legen nahe,
(„Market research analyst“) kommen            sionals, die in Informationsvermittlungs-    dass in einer informationellen Stadt die
auf ca. 5 Prozent des Arbeitsmarktes für      stellen von Unternehmensberatungen           Entwicklungen am Arbeitsmarkt einer J-
Information und Kommunikation. In Ab-         arbeiten (Schätzung auf der Basis von        förmigen Verteilung folgen – und nicht,
bildung 4 sind die Arbeitsbereiche von        Noack, Reher & Schiefer, 2009). Die Infor-   wie sonst, der U-Form.
Information Professionals mit deren rela-     mation Professionals in Düsseldorf sind      Wenn man die drei Städte in Bezug auf
tiven Häufigkeiten aufgeführt. Auffällig      fast ausschließlich der Berufsgruppe 9       die Arbeitskräfte im Bereich Information
ist hierbei, dass der größte Teil (85 Pro-    Wissenschaftler & Ingenieure zuzuordnen.     und Kommunikation vergleicht, fällt auf,
zent) der Information Professionals unter                                                  dass Düsseldorf nur 3,83 Prozent Infor-
die Berufsgruppe 9 (Wissenschaftler &                                                      mation Professionals beschäftigt. In Sin-
Ingenieure) fällt. Die übrigen 15 Prozent       Fazit                                      gapur und in Großbritannien entfallen
der Information Professionals sind in Be-                                                  jeweils rund fünf Prozent des Gesamt-
rufsgruppe 10 (Leitende Verwaltungsbe-        Aus den diskutierten Studien und unse-       arbeitsmarktes auf Information Profes-
dienstete & Geschäftsleiter), Berufsgruppe    ren Untersuchungen geht hervor, dass         sionals. In beiden Städten und auch im
8 (Techniker & gleichrangige nicht tech-      sich der technologische Wandel auf den       Vereinigten Königreich wird der Teilar-
nische Berufe) und Berufsgruppe 7 (Büro-      Arbeitsmarkt niederschlägt. Computer
                                                                                           beitsmarkt der Informationsberufe von
kräfte & kaufmännische Angestellte) tätig.    sowie Automatisierungsprozesse und die
                                                                                           informatiknahen Tätigkeiten dominiert,
                                              globale Vernetzung des Internets werden
                                                                                           während bibliothekarische Berufe unge-
   Großbritannien                             immer besser und fortschrittlicher. In-
                                                                                           fähr fünf Prozent ausmachen.
Daten zu London sind nicht verfügbar,         zwischen sind sie aus dem Arbeitsalltag
                                                                                           Es besteht weiterhin Forschungsbedarf
deshalb beziehen wir uns hier auf ganz        vieler Routine- und (hoch qualifizierter)
                                                                                           auf dem Gebiet der Job-Polarisierung
Großbritannien. Rund 1,5 Mio. Arbeits-        Nicht-Routineberufe nicht mehr wegzu-
kräfte sind im Jahr 2009 im Bereich           denken. Während die vormaligen Routi-        auf Städteebene. Gründe, warum die Be-
„Information and Communication“ be-           nearbeiten heutzutage von computer-          schäftigtenzahlen in den einzelnen Städ-
schäftigt, was 5 Prozent des gesamten         gesteuerten Maschinen übernommen             ten gestiegen oder gefallen sind, müssen
Arbeitsmarktes in Großbritannien aus-         werden, kommt es bei den Nicht-Routi-        herausgearbeitet werden. Die Rolle der
macht. In Großbritannien steigt die An-       netätigkeiten zu neuen Herausforderun-       Information Professionals in informati-
zahl der Beschäftigten, die im Bereich        gen im Umgang mit der IKT-Branche. Es        onellen Städten (die alle im Bereich der
„Information and Communication“ lie-          kommt zu einer Umverteilung auf dem          prosperierenden „lovely jobs“ angesie-
gen. Laut der Angaben des „Office for         Arbeitsmarkt. Unsere Studie zeigt, dass      delt sind) bedarf eingehender Analysen.
National Statistics“ gewinnt die Informa-     die Polarisierung der Jobs auch auf Städ-    Auch gilt es, unsere These der J-förmi-
tionssparte 182.000 Beschäftigte (Mes-        teebene stattfindet. In den drei unter-      gen Verteilung bei informationellen Städ-
sungen zwischen März 1998 bis März            suchten Städten Singapur, London und         ten intensiver zu analysieren.
2010). Wenn man Abbildung 5 betrach-          Düsseldorf verringert sich das Berufsfeld
tet, sieht man, wie vielfältig die Einsatz-   der Routinearbeiter. Besonders in den
möglichkeiten von Information Professio-      großen und bedeutenden Städten Singa-           Literatur
nals in der Berufswelt sind. Die größten      pur und London sind die Top-Verdiener
Gruppen sind dabei „Software professi-        – Manager und Berufsgruppen in Wissen-       Acemoglu, D. (1998). Changes in unemployment
                                                                                           and wage inequality: An alternative theory and
onals“ mit 23 Prozent und „Information        schaft, Technik und Medizin (WTM) – in       some evidence. NBER Working Paper No. 6658.
and communication technology mana-            den letzten zehn Jahren sehr stark ge-       Cambridge, MA: National Bureau of Economic Re-
gers“ mit 20 Prozent. Die Gruppen der         wachsen sowie in Düsseldorf die WTM-         search.
Bibliothekare und Archivare („Library as-     Professionals. Diese sehr gut qualifizier-   Autor, D.H., Levy, F., & Murnane, R.T. (2003). The skill
sistants & clerks“, „Librarians“ und „Ar-     ten Arbeitskräfte bewerkstelligen Nicht-     content of recent technological change. An empiri-
chivists“) machen 5 Prozent der Arbeits-      Routinetätigkeiten, die meist den Einsatz    cal exploration. The Quarterly Journal of Economics,
                                                                                           118(4), 1279-1333.
kräfte aus, die im Bereich „Information &     und einen professionellen Umgang mit
Communication“ tätig sind.                    Technik voraussetzen. Die Anzahl der Ar-     Autor, D.H., & Dorn, D. (2009). This job is ‚getting
                                                                                           old.‘ Measuring changes in job opportunities using
                                              beitnehmer in den unteren Einkommens-        occupational age structure. IZA Discussion Paper No.
   Düsseldorf                                 gruppen besonders in Singapur und Lon-       3970. Bonn: Institut zur Zukunft der Arbeit.
Im Jahr 2009 sind knapp 14.000 Informa-       don ist zudem angestiegen, wenn auch         Autor, D.H., Katz, L.F., & Krueger, A.B. (1998). Compu-
tion Professionals in Düsseldorf beschäf-     nicht so stark wie die der höher Qualifi-    ting inequality. Have computers changed the labor

                62(2011)2-3, 95-102                                                                                                       101
Job-Polarisierung

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                                                                                                                         Die Autorinnen
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     289-298.
                                                               Noack, D., Reher, S., & Schiefer, J. (2009). Die Be-      rich-Heine-Universität Düsseldorf und
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                                                                                                                         haben sich im Rahmen eines Teampro-
     tional evidence. Quarterly Journal of Economics,          – Wissenschaft und Praxis, 60(8), 421-430.                jektes intensiv mit den Auswirkungen
     113(4), 1245-1279.                                                                                                  der Job-Polarisierung in unterschiedli-
                                                               Nowag, B., Perez, M., & Stuckmann, M. (2011). Infor-
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                                                               Oesch, D., & Rodriguez Menez, J. (2010). Upgrading
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                                                                                                                                         (Jg. 1985) studiert seit
     Basil Blackwell.                                                                                                                    2010 im Masterstudi-
                                                               Polavieja, J.G. (2005). Flexibility or polarization?
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                                                               Schneider, J., Seibert, H., & Wobel, M. (2010). Job po-
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                                                               Singapore Department of Statistics (2010b). Singa-        2008 als Teamleiterin bei der Medien-
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     Mittelschicht – Anzeichen einer dauerhaften Pola-                                                                                   Heinrich-Heine-Uni-
                                                               Statistiken
     risierung der verfügbaren Einkommen? Wochenbe-                                                                                      versität Düsseldorf.
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                                                               nings. London, UK: Office for National Statistics.
     Hoffmeyer-Zlotnik, J.H.P., Hess, D., & Geis, A.J.                                                                   Marketing und Informationsmanage-
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                                                                                                                         ment bei der Medienvermarktung
     (ISCO-88): Vorstellen eines Instruments. ZUMA-                                                                      Curio + Keil bzw. bei der Cagoi Net-
     Nachrichten, 58, 101-113.                                 ONS (2009). Labour Force Survey: Employment sta-
                                                               tus by occupation and sex (4 digit SOC). London, UK:      works AG tätig.
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                                                               beitsmarkt in Zahlen, Sozialversicherungspflichtig
                                                                                                                         Niransana Shanmuganathan, B.A.
     larization. Time, length of accounting periods, equi-
     valence scales, and income definitions. Employment        Beschäftigte nach Berufsordnungen, Nürnberg,                              (Jg. 1986) studiert
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                                                                                                                                         seit 2009 im Mas-
     ILO (1990). ISCO-88. International Standard Classifi-     Statistik der Bundesagentur für Arbeit (2010). Sozi-
                                                               alversicherungspflichtig Beschäftigte (SvB) am Ar-
                                                                                                                                         terstudiengang der
     cation of Occupations. Geneva: International Labour                                                                                 Informationswissen-
     Office.                                                   beitsort (AO) nach Berufsordnung, Düsseldorf, Aus-
                                                               gewählte Stichtage, Datenstand: September 2010.                           schaft und Sprach-
     Khveshchanka, S., Mainka, A., & Peters, I. (2011). Sin-
     gapur: Prototyp einer informationellen Stadt. Infor-      Statistische Ämter des Bundes und der Länder                              technologie an der
     mation – Wissenschaft und Praxis, 62(2), 111-121.         (2010). Bevölkerungsstand: Bevölkerung nach Ge-                           Heinrich-Heine-
                                                               schlecht. https://www.regionalstatistik.de/genesis/
     Kloosterman, R.C. (1996). Double Dutch. Polarization      online [04.12.10]                                                         Universität Düssel-
     trends in Amsterdam and Rotterdam after 1980. Re-                                                                   dorf. Im Rahmen ihrer Masterarbeit
     gional Studies, 30(5), 467-476.                                                                                     befasst sie sich vertiefend mit dem
     Kolev, A., & Saget, C. (2010). Are middle-paid jobs in                                                              Thema Job-Polarisierung in informa-
     OECD countries disappearing? An overview. Geneva:                                                                   tionellen Städten. Seit 2009 arbeitet
     International Labour Office. (Working paper; 96).
                                                                                                                         sie beim Unternehmen Pressrelations
     Larudee, M. (2009). Sources of polarization of in-            Stadt, Beruf, Gesellschaft, Mittel-                   als Werkstudentin im Bereich Online-
     come and wealth. Offshore financial centers. Re-              schicht, Beschäftigung, Arbeitsmarkt,
     view of Radical Political Economics, 41(3), 343-351.                                                                Monitoring.
                                                                   Routinetätigkeit, Nicht-Routinetätig-                 niransana.shanmuganathan@
     Lengfeld, H., & Hirschle, J. (2008). Die Angst der Mit-
     telschicht vor dem Abstieg. Hagener Arbeitsberichte           keit, Information Professionals, Singa-               uni-duesseldorf.de
     zur Soziologischen Gegenwartsdiagnose, 07.                    pur, London, Düsseldorf, empirische
     MDA (2003). Media 21: Transforming Singapore into             Untersuchung
     a global media city. Singapore: Media Development

     102                                                                                                                     62(2011)2-3, 95-102
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