JUGEND AM WASSER - LUST AUF FISCH - ÖKF FishLife
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JUGEND AM WASSER en te ue r Ab l n e Angeln g hützen Ang sc he ur e nu nd Nat LUST AUF FISCH Was macht Fische so besonders? Seite 12 LUST AUF ANGELN LUST AUF WASSER Was muss ich übers Wie sieht der Lebensraum Angeln wissen? Seite 28 der Fische aus? Seite 3
2 HERZLICH WILLKOMMEN LUST AUF WASSER 3 INHALT LUST AUF WASSER Wasser ist Lebensspender und Lebensraum 3 SE R IS T WAS Die Wasser-Plattform für Jugendliche 4 Fischregionen Fließende Gewässer 6 7 S SP EN DE R WUSSTEST DU, Bundesministerin Elisabeth Köstinger ÖKF-Geschäftsführerin Sonja Behr und ÖKF-Präsident Helmut Belanyecz Stehende Gewässer Seentypen 8 9 LEBE N U M ... dass nur knapp 3 % des gesamten A Wassers Süßwasser sind? ANGELN VOLL IM TREND Ufer voller Leben 10 LE B EN SR Was gibt es Schöneres, als die Freizeit an einem Fluss, See oder Teich zu verbringen? Sei es beim Chillen, beim Baden, beim Sport ... oder LUST AUF FISCHE Körperbau Innere Organe 12 13 UN D auch beim Angeln! Wie sich Fische bewegen und atmen 14 Ohne Wasser gibt es kein Leben, das hast du bestimmt Maul, Barteln und Körperformen 16 schon gehört. So wie wir Menschen Wasser benötigen, brau- Was man schätzt, schützt man! Raubfische 18 chen auch Tiere und Pflanzen das Wasser. Dein Körper besteht Das Angeln ist ein spannendes Hobby und lehrt uns einen verantwor- Friedfische 20 zum Großteil aus Wasser. Wir trinken Wasser, wir kochen und tungsvollen Umgang mit der Natur. Wenn wir unsere Gewässer schüt- Salmoniden 22 wir waschen uns mit ihm und schwimmen darin. Wasser ist die zen, können wir sie auch nützen, in der Wirtschaft, im Tourismus und Exoten und Invasoren 24 Grundlage unseres Lebens und unserer Gesundheit. ganz besonders auch in unserer Freizeit. Deshalb ist uns der Schutz Gefährdungen 26 der Natur und der Tiere ein besonderes Anliegen – dieses wollen wir euch mit diesem Projekt schmackhaft machen, ganz besonders auch LUST AUF ANGELN euch Mädchen. Angeln hilft der Natur 28 Verhalten am Wasser 29 Spannung und Wissen Angel, Kescher & Co 30 Diese Broschüre will dir Lust auf das Angeln in unseren heimischen Kleine Knotenkunde 34 WASSER IST EIN Gewässern machen. Sie überrascht dich mit vielen spannenden Kleine Köderkunde 36 Details über unsere Flüsse und Seen und die Lebewesen, die darin Angelmethoden 38 MENSCHENRECHT Für viele Tiere ist das Wasser aber nicht nur Nahrungs- wohnen. Gut informierte Anglerinnen und Angler genießen die Natur Das Auswerfen 40 Am 28. Juli 2010 hat die grundlage, sondern auch Lebensraum. Die Fische verbrin- und schützen diese auch. Richtiger Umgang mit dem Fisch 41 Vollversammlung der gen zum Beispiel ihr ganzes Leben im Wasser. Es gibt auch Fische brauchen Erholung 43 Vereinten Nationen den Pflanzen, die nur in der Nähe von Gewässern oder unter Wasser Wir wünschen dir eine spannende Lektüre und viel Freude beim Kleine Wetterkunde 44 Zugang zu sauberem wachsen. Wasser als Menschen- Angeln mit Naturgenuss! recht anerkannt. ANHANG Fische, Pflanzen und andere Lebewesen benötigen eine saubere ÖKF FishLife ® Rätselspaß 46 und gesunde Natur, so wie wir Menschen. Bäche, Flüsse und Quellen, Bildrechte und Impressum 47 Seen dürfen nicht gedankenlos verbaut und zerstört werden.
4 LUST AUF WASSER 5 Nur wer weiß, welche Bedeutung Wasser hat, Wasser ist Freizeit, Sport & Spiel kann helfen es zu schützen Welche Sportarten bieten sich zu den unterschiedlichen Jahres- Klimaschutz ist (auch) Wasserschutz. Wir berichten laufend zeiten am und im Wasser an? Wo finden Festivals an Öster- über Klimaschutz-Projekte von Jugendlichen aus aller Welt, reichs schönsten Seen statt? Welche spannenden Dokus und geben dir Infos, wie auch du unser Wasser schützen kannst und Filme gibt es über Wasser? Und wo kann ich eigentlich Museen l at tform erklären dir die Zusammenhänge zwischen Klima, Klimawandel und Wasser. Darüber hinaus zeigen wir auf, warum Plastik im und Ausflugsziele zum Thema Wasser besuchen? Generation Blue versorgt dich laufend mit Tipps, Infos und Adressen für Wa sse r-P Wasser keine gute Idee ist und wie die aktuellen politischen Rahmenbedingungen für unsere Gewässer aussehen. deine Freizeitgestaltung am Wasser. Die lic he Werde auch du Teil der Generation Blue: d Mitmachen und selbst aktiv werden www.generationblue.at J ug en Generation Blue lädt regelmäßig zu Mitmach-Aktionen und www.instagram.com/generation_blue_gb/ für Events zum Thema Wasser ein: So gibt es beispielsweise den www.facebook.com/GenerationBlue jährlichen Trinkpass für Schulen, den Danube Art Master-Wett- www.youtube.com/user/generationblu bewerb für kreative Einreichungen oder attraktive Gewinnspiele rund ums Thema Wasser. Darüber hinaus findet einmal im Jahr der Danube Day statt, bei dem sich rund 1.000 Kinder und Jugendliche spielerisch mit den verschiedensten Aspekten des Wassers auseinandersetzen können. Bei River Clean-Up Aktio- nen laden wir Jugendliche ein, gemeinsam für saubere Gewäs- ser zu sorgen. Alle Infos zu aktuellen Events und Wettbewerben findest du auf der Website. Für manche Menschen bedeutet Wasser schlicht und einfach Leben, für andere birgt Wasser in seinen unterschiedlichen Ausprägungen Gefahren. Während die einen Wasser mit Freizeit, Urlaub und Sport in Verbindung bringen, denken andere wiederum an Wasserkraft, Schifffahrt oder Klimaschutz. Was fällt dir ein, wenn du an Wasser denkst? Egal, welcher Zusammenhang einem als erster in den Sinn kommt, feststeht: WUSSTEST DU, Wasser geht uns alle an. Wasser-Wissen für die Schule ... dass es in Österreich ca. 6.000 natürlich entstandene Aus diesem Grund hat das Bundesministerium für Landwirt- Generation Blue ist deine Wissens-Plattform für alle Was- Gewässer gibt? schaft, Regionen und Tourismus Generation Blue ins Leben ser-Themen: Egal, ob für dein nächstes Referat oder deine gerufen – eine Plattform speziell für Jugendliche zum Thema schriftliche Arbeit – in unserem Schulservice stehen dir kostenlo- ... dass der Fisch 2021 die Äsche ist? Leider steht die Art Wasser. Hier findest du sämtliche Informationen über Trinkwas- se Schulunterlagen und Infomaterialien zur Verfügung, beispiels- auf der Roten Liste der Fische Österreichs und ist damit ser, Flüsse und Seen in Österreich, Fische und andere Was- weise zu folgenden Themen: Wasser als Lebensmittel, der blaue mittel- oder langfristig vom Aussterben bedroht. ser-Lebewesen sowie Zahlen, Daten und (kuriose) Fakten über Planet, das Element Wasser, Trinkwasser in Österreich oder Dies und noch viel mehr erfährst du unter das Wasser. Auch Themen wie Naturgefahren, Wasserschutz Wasser und Klimawandel. Darüber hinaus findest du hier auch www.generationblue.at/WasserWissen.html sowie Freizeit und Spaß am Wasser kommen nicht zu kurz. Du viele Anleitungen für Experimente mit Wasser sowie Ausflugs- findest Generation Blue im Web und auf Social Media sowie als tipps zu besonderen Wasser-Plätzen. Quiz-App.
6 LUST AUF WASSER 7 GIONEN FISCHRE DAS SIND DIE LEBENSRÄUME DER FISCHE Stadt- oder Landmenschen, Insel- oder Bergbewohner. So wie wir Menschen in den unterschiedlichsten Gegenden Die Forellenregion > Die Bachforelle mag es gerne schnell, kühl und sauerstoffreich, daher ist sie auch der wohnen und uns dort wohlfühlen, ist es auch bei den Fischen. sogenannte Leitfisch dieser Region. Sie ist zumeist am Oberlauf eines Fließge- Manche Fischarten bevorzugen stille kleine Gewässer, wässers zu finden und zeichnet sich durch eine starke Strömung aus. Der Untergrund wohingegen andere die großen reißenden Ströme lieben. ist von Geröll und Kies geprägt. Die Wassertemperatur liegt bei durchschnittlich maximal 10 °C. Von der Quelle bis zur Mündung Ein Fließgewässer wird in fünf Regionen eingeteilt, vier davon Äschenregion > sind nach Fischarten benannt, die ganz typisch für die jewei- Eine wahre Schönheit gibt dieser Region, die an die Forellenregion anschließt, lige Region sind. So sprechen wir von der Forellenregion, der ihren Namen. Auch die Äsche liebt die vorherrschende starke Strömung und hohen Äschenregion, der Barbenregion und der Brachsenregion. Die Sauerstoffgehalt, sie mag es aber wärmer. Die Wassertemperatur in der Äschenre- fünfte Region nennt man Brackwasserregion. Brackwasser ist gion liegt bei durchschnittlich maximal 15 °C. Es gibt hier mehr Pflanzen und der eine Mischung aus Süß- und Salzwasser. Bodengrund besteht vorrangig aus Kies. Barbenregion > Große Seen und kleine Teiche Die gesellige Barbe ist Namensgeberin dieser Region, die eine rasche und Auch die verschiedenen stehenden Gewässer werden häufig gleichmäßige Strömung und einen schwankenden Sauerstoffgehalt aufweist. Der nach den für sie typischen Fischen benannt. So gibt es bei- Bodengrund besteht hauptsächlich aus Kies und Sand. Das Gewässer ist breit und spielsweise den Forellensee, den Felchensee, den Brachsensee, das Ufer oftmals von Wasserpflanzen bewachsen. Typisch dafür ist das Gewässer- den Hecht-Schleien-See und den Zandersee. Es muss aber system der Donau. Die Wassertemperatur beträgt durchschnittlich um die 20 °C. nicht immer Fisch als Namensgeber sein – vielleicht hast du FLIESSENDE GEWÄSSER schon von einem Bagger-, Schotter- oder Stausee gehört. Brachsenregion > Unter Fließgewässer versteht man alle Wasserläufe, die Die Brachse bevorzugt Gewässer mit schlammigem Untergrund und vielen Pflanzen. sich oberirdisch befinden und in einen See, in ein anderes Auf die Tiefe kommt es an Die nach ihr benannte Region liegt am Unterlauf eines Flusses und bietet ihr die opti- Fließgewässer oder in ein Meer fließen. Das Wasser bewegt sich Manche Fische findest du eher an der Wasseroberfläche, andere malen Bedingungen. Das Gewässer hat eine sehr geringe Strömung, einen aufgrund der Schwerkraft von der Quelle bis zur Mündung mehr oder niedrigen Sauerstoffgehalt, dafür umso mehr Nährstoffe. Die Wassertemperatur fühlen sich am Grund des Gewässers am wohlsten. Grund- weniger rasch. Auch die Größe des Fließgewässers ist sehr unterschiedlich. beträgt durchschnittlich um die 24 °C. sätzlich teilt man die Gewässertiefe in die Bereiche Freiwasser, Bei Kleinen kennen wir ein Rinnsal oder einen Bach. Bei Großen unterscheiden wir Oberflächenwasser und Tiefwasser ein. Beim Boden unterschei- Brackwasserregion > zwischen dem Fluss oder dem Strom. © Bernhard Ziegler det man zwischen Uferzone und Bodenzone. In Österreich wirst du diese Region nicht finden, da sie im Mündungsbereich eines Meeres liegt. In manchen Ländern nennt man sie auch Kaulbarsch-Flunder-Region. Das Schaubild zeigt dir den Verlauf eines großen Gewässers und verdeutlicht die einzelnen Regionen. Klingt schon sehr interessant, oder? Auf den folgenden Der Sauerstoffgehalt des Wassers ist von den Gezeiten (Ebbe und Flut) beeinflusst. So siehst du auf einen Blick, wie der jeweilige Untergrund beschaffen ist, welche durchschnittliche Seiten erklären wir es dir noch genauer. Die Wassertemperatur kann im Sommer über 24 °C liegen. Temperatur das Wasser dort hat und wie schnell es aufgrund des Gefälles fließt. Für uns Anglerinnen und Angler ist natürlich besonders interessant, welche Fische sich wo am wohlsten fühlen.
8 LUST AUF WASSER 9 Seen sind im Gegensatz zu kleinen natürlichen Gewässern wie NT YPEN Tümpel oder Weiher tiefer und verfügen über eine sogenannte SEE Tiefenzone, die sich vom Rest des Sees hinsichtlich Sauerstoff- GEWÄSSER gehalt und Licht erheblich unterscheidet. Abhängig von der Tiefe, E dem Futterangebot und der geografischen Lage findet man STEHEND 0 5 unterschiedliche Fischarten, die den verschiedenen Seentypen auch ihren Namen geben. < Forellensee (Hochgebirgssee) 10 Forellenseen sind zumeist kleinere Gewässer, die sich im Hochgebirge, d. h. in Tiefe in m einer Seehöhe ab 1000 m befinden. Der See ist nicht sehr tief (durchschnitt- Steiniger/Felsiger Gewässergrund größte Sichttiefe im Sommer lich 10 m) und so klar, dass man bis auf den steinigen Grund sehen kann. Das Wasser ist sehr sauerstoffreich, aber bietet den Fischen nicht sehr viele 0 Nährstoffe. Das Ufer ist steil und nur von niedrigen Pflanzen bewachsen. 5 10 < Felchensee (Voralpensee) 15 Felchen kommen in großer Zahl im Bodensee vor, in Österreich nennt man 20 sie auch Reinanken. Der Bodensee ist ein typischer Voralpensee, der durch Tiefe in m Gletschertätigkeit entstanden ist. Felchenseen sind über 200 m tief und das Wasser ist kühl, klar und sauerstoffreich. Der Gewässergrund ist kiesig und sandig. Wasserpflanzen findet man nur in flachen Wasserzonen. Sandiger/Kiesiger/Steiniger größte Sichttiefe im Sommer Gewässergrund < Brachsensee (Flachlandsee mit schmaler Uferzone) 0 Die Brachse oder auch Brasse genannt, liebt es ruhig und warm, daher 5 fühlt sie sich in diesem Seetyp besonders wohl. Der Brachsensee hat 10 eine mittlere Wassertiefe von durchschnittlich 20 m. Im Gegensatz zum 15 Forellen- und Felchensee ist das Pflanzenwachstum hier sehr üppig. Der Nährstoffgehalt des Wassers ist hoch, jedoch ist es sauerstoffarm und oft 20 Stehende Gewässer, auch Stillgewässer genannt, sind Für Anfängerinnen und Anfänger sind stille Gewässer die ide- trüb. Der Bodengrund ist schlammig. Tiefe in m sogenannte Binnengewässer. Sie werden durch andere alen Orte, um die Handhabung der Angelausrüstung und den größte Sichttiefe im Sommer Schlammiger Gewässergrund Sauerstoffmangel Gewässer, durch Grundwasser oder Regenwasser, mit richtigen Umgang mit dem gefangenen Fisch zu erlernen. Aber < Hecht-Schleien-See (Flachlandsee mit sehr breiter Uferzone) Wasser versorgt. Unter anderem kennen wir natürliche auch für erfahrene Anglerinnen und Angler sind stille Gewässer Dieser See zeichnet sich durch große, ausgedehnte Flachwasserbereiche und 0 Gewässer wie Seen, Weiher, Augewässer, Tümpel oder besonders interessant und wichtig. wenig getrübtes Wasser aus. Die Wassertiefe ist mit bis zu 6 m gering und Pfützen. Aber auch künstlich angelegte stehende Gewäs- 5 die Temperatur ist überall gleich. Im Sommer kann das Wasser sehr warm 10 werden. Die Fische finden viele Nährstoffe vor, allerdings kommt es öfter zu ser wie ein Baggersee, ein Schotter- oder ein Stausee Wie im Fließgewässer gibt es bei den Stillgewässern Faktoren, Tiefe in m Schlammiger Gewässergrund größte Sichttiefe im Sommer Sauerstoffmangel, daher bildet sich auch oft Faulschlamm am Boden. laden zum Angeln ein. die direkten Einfluss auf die Fische haben, beispielsweise den Faulschlamm Sauerstoffmangel Sauerstoffgehalt, die Temperatur und die Strukturen des Boden- < Zandersee Illustrationen Jasmin Behr grundes. Sehen wir uns daher die verschiedenen Seenstruk- Der Zandersee ist mit bis zu 8 m nicht tief und verfügt über ausgedehn- turen genauer an. Wie dir gleich auffallen wird, sind auch diese 0 te Flachwasserbereiche. Hier kann es im Spätsommer am Grund zu nach Fischarten benannt, die sich dort besonders wohlfühlen. 5 Sauerstoffknappheit kommen. Karpfen fühlen sich hier dennoch wohl. Im Viele interessante Beiträge zu unseren 10 Zandersee gibt es sehr viele Nährstoffe, auch in Form von pflanzlichem Flüssen und Seen findest du auch auf der Die Grafiken zeigen dir auf einfache Weise die Besonderheiten Tiefe in m Schlammiger Gewässergrund größte Sichttiefe im Sommer Plankton. Der Grund ist sehr schlammig und es bildet sich meistens Plattform Generation Blue und Unterscheidungsmerkmale unserer Seen. Faulschlamm. Faulschlamm Sauerstoffmangel
10 LUST AUF WASSER ER LEBEN 11 VOLL UFER Die Uferzonen mit Schilf und anderen Feuchtpflanzen sind ein überlebenswichtiger Lebensraum für die Tiere an unseren Gewässern. Du wirst erstaunt sein, was es hier alles zu entdecken gibt. Da summt, raschelt, quakt und zwitschert es – hör und sieh genau hin. SÄUGETIERE INSEKTEN Die bekanntesten Säugetiere, die man am Wasser findet, sind Fischotter, Insekten sind mit weltweit an die 1 Million bekannten Arten die artenreichste Biber und Bisamratten. Aber auch Wanderratten und Wasserfledermäuse Tiergruppe. Sie bewohnen beinahe jeden terrestrischen Lebensraum und be- leben am Wasser und ernähren sich von Fischen, Insekten und Pflanzen. herrschen vor allem die Lüfte. Einige haben sich sogar an das Leben auf der Der Biber ist ein begnadeter Baumeister. Seine Dämme und Bauten sind Wasseroberfläche angepasst. Der bekannteste Vertreter ist der Wasserläu- sehr eindrucksvoll. AMPHIBIEN fer, er gehört zur Familie der Wanzen und ernährt sich von anderen Insekten. Der Fischotter ernährt sich hauptsächlich von Fisch, frisst aber auch Die meisten Amphibien wechseln im Laufe ihrer Entwicklung vom Wasser Ein sehr interessantes Insekt ist die Maifliege oder Eintagsfliege. Als Larve Krebse, Frösche, Würmer, Schnecken, Vögel, Mäuse, junge Bisamratten. aufs Land. Man kann sagen, dass Amphibien eine Verbindung zwischen verbringt sie ein bis drei Jahre im Wasser und häutet sich währenddessen Der Eingang der Otterbauten liegt zumeist unter Wasser. Wasserlebewesen und Landtieren sind. 20 bis 30-mal. Bei der letzten Häutung passiert etwas Faszinierendes. Die Die Wasserfledermaus jagt am Abend. Es ist sehr spannend ihr dabei Du kannst am Wasser sowohl Froschlurche wie Frösche, Kröten und Larve bildet einen kleinen Luftsack zwischen alter und neuer Haut. Dieser zuzusehen, wie sie knapp über der Wasseroberfläche fliegt und Insekten Unken sowie Schwanzlurche wie Molche und Salamander finden. Da sich treibt sie nach oben zur Wasseroberfläche, wo der Luftsack zerplatzt und das fängt. die Ringelnatter von Amphibien ernährt, ist auch sie an unseren Gewäs- Insekt schlüpft. Ab diesem Zeitpunkt hat das erwachsene Tier nur noch zwei sern heimisch. bis vier Tage, um sich zu paaren, bevor es stirbt. Neben diesen beiden Vertreterinnen findest du Libellen, Käfer, Mücken, Fliegen und zahlreiche andere Insekten am Wasser, die auch als Nahrung für VÖGEL Fische und Vögel dienen. Viele Vögel haben sich an das Leben am Wasser angepasst. Watvögel sind beispielsweise mit Bewegungssensoren an der Schnabelspitze ausgestat- tet. Ihre Schnäbel dienen zum Stochern, Bohren oder Hämmern. Zu den häufigsten Vögeln am Wasser zählen Stockenten, Blesshühner, Höckerschwäne sowie die Fischfresser Haubentaucher, Eisvögel, PFLANZEN Kormorane und Reiher. Die Pflanzen der Uferzone leben auf einem Boden, der immer wieder vom Wasser überschwemmt wird oder zumindest durchgehend relativ feucht bleibt. In der Bruchwaldzone, das ist der Teil des Ufers bis zur Wasserlinie, wachsen Bäume wie Schwarzerlen, Pappeln und Weiden. Diese müssen gut verzweigte Wurzeln haben, um nicht ausgeschwemmt zu werden, denn der Boden ist feucht und moorig. In der Röhrichtzone, das ist die Zone im Flachwasser- und Uferrand- bereich, wachsen hohe, sehr bewegliche und elastische Pflanzen. Gute Beispiele dafür sind Schilfrohr, Rohrkolben, Igelkolben, Rohr-Glanzgras, Wasser-Schwaden und Sumpf-Schwertlilie.
12 LUST AUF FISCH 13 bau INN ER E Körper E O RGA N Symbolische Abbildung Symbolische Abbildung eines Fischkörpers eines Fischkörpers ANPASSUNG UND SPEZIALISIERUNG Körperbau der Fische Innere Organe Der Körperbau eines Fisches ist von seinem Lebensraum und Mit wenigen Ausnahmen (z.B. Aal) ist der Aufbau aller Fisch- Das wohl außergewöhnlichste Organ der Fische ist die Schwimm- auch seiner Lebensweise abhängig. Pfeilförmige schlanke Fische körper gleich. Dieser unterteilt sich in Kopf, Rumpf und blase, ohne dieses Organ würden sie buchstäblich versinken. findet man üblicherweise in schnell fließenden Gewässern. Auch Schwanz. Die Flossen dienen der Steuerung und der Stabilität. Mithilfe der gasgefüllten Blase gleicht der Fisch ohne viel Ener- Raubfische haben oft einen pfeilförmigen Körperbau. Wohingegen Manche sind paarweise angeordnet. Die Lage der Kiemen ist gieaufwand sein Körpergewicht aus und schwebt so im Wasser. WUSSTEST DU, gedrungene Fische zumeist in stehenden Gewässern zu finden zumeist im Übergang von Kopf zum Rumpf. Aber auch die Kiemen, die dem Fisch zur Sauerstoffgewinnung ... dass es auch Fische gibt, die keine sind. Der Lebensraum Wasser ist begrenzt, daher teilen sich die dienen, sind sehr interessant. Das Herz liegt beim Fisch unterhalb Schwimmblase besitzen? Zum Beispiel der Fischarten das jeweilige Gewässer auf. Auch das hat Einfluss auf der Kehle, sehr nahe der Kiemen und pumpt das sauerstoffreiche Hai, der sich ständig bewegen muss um nicht den Körperbau und die Körpermerkmale. Blut zu den Organen. Die Niere befindet sich unterhalb der Wir- auf den Meeresgrund zu sinken. Aber auch Auf den folgenden Seiten zeigen wir euch den grundsätzlichen belsäule und regelt den Wasserhaushalt. Für die Entgiftung des die Koppe oder die Scholle, die auf dem Aufbau eines Fischkörpers und die auffälligsten Körpermerkmale. Fisches ist die Leber zuständig, welche nahe beim Herzen liegt. Gewässergrund leben. Der Karpfen hat keinen Magen, sondern einen Verdauungskanal.
14 LUST AUF FISCH n ... er atmen 15 e bewege ter wass ich Fisch und Un Wie s KIEMEN Auch Fische müssen atmen, damit ihre Organe mit dem FLOSSEN lebensnotwendigen Sauerstoff versorgt werden. Fische haben Die Flossen sind das charakteristische Merkmal der Fische, mit keine Lungen, sondern sie lösen den im Wasser gebundenen deren Hilfe sie steuern, das Gleichgewicht halten, beschleunigen, Sauerstoff mithilfe der Kiemen aus dem Wasser. Die Kiemen bremsen und auch Brutplätze graben. Paarige Flossen befinden beim Fisch bestehen aus zahlreichen Kiemenblättern, die stark sich am Bauch und an der Brust. Unpaarige Flossen sind Rü- durchblutet sind und durch die der Sauerstoff in den Blutkreis- cken-, Schwanz- und Afterflosse. Manche Fische besitzen auch lauf eindringen und das Kohlenstoffdioxid abgegeben werden noch eine zusätzliche Flosse, die sogenannte Fettflosse. kann – man spricht vom Gasaustausch. Fischarten lassen sich auch anhand der Form der Rückflossen und Bauchflossen gut bestimmen. Eine einteilige Rückenflosse ist Der Barsch hat brustständige typisch für das Rotauge Bauchflossen Wenn der Fisch sein Maul öffnet, strömt das sauerstoffreiche Wasser in die Kiemen, schließt er sein Maul, öffnen sich die Kiemendeckel, so kann das Wasser wieder ausströmen. Durch die Kiemenhaut der Kiemenplättchen dringt der Sauerstoff in Eine zweiteilig getrennte Rücken- Beim Rotauge befinden sich die den Blutkreislauf ein und wird durch das Herz zu den Organen flosse hat z.B. der Zander. Bauchflossen bauchständig transportiert. Interessant ist, dass Fische gleichzeitig ein- und ausatmen können. Dadurch werden die Kiemen ständig mit Wasser umspült, um möglichst viel Sauerstoff aus dem Wasser STEUERUNG filtern zu können. Denn es gibt im Wasser weniger Sauerstoff als Es sieht so leicht aus, wenn sich Fische durchs Wasser schlän- in der Luft. geln, hochspringen oder blitzschnell abtauchen. Tatsächlich Die Fettflosse vor der Schwanz- Bei der Aalrutte befinden sich die bedeutet das aber ein perfektes Zusammenspiel von Flossen, Werden die Kiemen längere Zeit nicht von Wasser umspült, flosse. Typisch für Salmoniden. Bauflossen kehlständig. Muskulatur und Schwimmblase. verkleben sie und der Fisch erstickt.
16 LUST AUF FISCH 17 MAUL KÖRPERFORMEN Das Aussehen und damit auch die spezielle Funktion des Mauls richtet sich nach der Lebensweise und Ernährung des Fisches. Auch an der Körperform kann man sehr gut erkennen, welche Fähigkeiten so ein Fisch hat, wo er lebt und wovon er sich ernährt. Wir unterscheiden grob die vier folgenden Typen beim Fischmaul. Schlangenförmig > Der Wasserwiderstand wirkt sich bei dieser Form äußerst gering aus und Typisch für: auch das ausdauernde Schwimmen fällt diesen Fischarten sehr leicht. Sie Aal und Neunauge leben hauptsächlich am Boden. Oberständiges Maul Endständiges Maul Es sind jene Fischarten, die in der oberen Zone des Gewässers leben und Vom endständigen Maul spricht man, wenn Ober- und Unterkiefer dieselbe Hochrückig > sich ihre Nahrung an oder über der Wasseroberfläche suchen. Der Ober- Länge haben. Typisch ist dieses Maul für Fischarten, die ihre Nahrung Typisch für: Fischarten mit dieser Körperform findet man versteckt in dicht bewachsenen kiefer ist deshalb kürzer als der Unterkiefer, damit er bequemer an seine jagen, sogenannte Raubfische. Als bekannteste Vertreter kann man die Karpfen, Brachsen Uferzonen von stehenden Gewässern. Der scheibenförmige Körper eignet sich und Karausche Nahrung gelangt. Typischer Vertreter ist die Rotfeder. Forellen nennen. auch für das Leben in langsam fließenden Gewässern. Torpedoförmig > Durch die Torpedoform haben die Fische einen sehr geringen Wasserwider- Typisch für: stand und können sich daher in schnell fließenden und reißenden Gewässern Forelle, Äsche gut bewegen. und Zander Unterständiges Maul Vorstülpbares Maul, auch Rüsselmaul Im Gegensatz zu Fischarten, die ihre Nahrung an der Wasseroberfläche Damit manche Fischarten ihre Nahrung regelrecht vom Boden aufsaugen Pfeilförmig > suchen, haben Bodenfische ein unterständiges Maul. Der Oberkiefer können, verfügen sie über ein vorstülpbares Maul. Der Karpfen ist bei- Schnell wie ein Pfeil. Vor allem Raubfische, die sehr schnell schwimmen Typisch für: ist länger als der Unterkiefer, damit fällt dem Fisch das Abgrasen des spielsweise so ein Fisch, der sein Maul wie einen Rüssel einsetzen kann. müssen, haben ein spitzes Maul. Die Rücken-und Afterflosse befinden sich Hecht Gewässergrundes leichter. Die Barbe ist ein bekannter Vertreter für diesen wie die Federn eines Pfeiles weit hinten am Körper. Maultyp. Keilförmig > BARTELN Ein breites Maul und ein keilförmiger Körperbau sind nicht die besten Voraus- Die Barteln, auch Bartfäden genannt, sind Sinnesorgane. Sie be- setzungen, um ein toller Schwimmer zu sein. Daher lauern diese Fische ihrer Typisch für: finden sich am Maul, an der Nase oder am Kinn vieler Fischarten Beute gerne am Boden auf. Wels und dienen zum Tasten und Schmecken. Die Anzahl der Barteln liegt zwischen einer und zehn, je nach Fischart. Besonders ein- drucksvoll sind die Barteln der Welse. 4 Barteln 1 Bartel 8 Barteln
18 LUST AUF FISCH 19 zwei getrennte Rückenflossen, die vordere mit Stachelstrahlen sechs bis elf dunkle dunkler Fleck am Ende der e Breites, oberständiges Maul mit ch Querbänder an den ersten Rückenflosse is Langgestreckter, etwas verdicktem Unterkiefer Raubf Körperseiten abgeflachter Körper RAPFEN kleiner Dorn am Ende Lebensraum: Er lebt vorwiegend in den Mündungsbereichen der Zuflüsse der Kiemendeckel und Altwässern der Donau und einigen Seen. Maulspalte Lebensweise: In der Jugend ein Schwarmfisch, im Alter ein Einzelgänger. Als Raubfische bezeichnet man jene, die sowohl Fische als FLUSSBARSCH reicht bis zur Augenmitte Laichverhalten: Laichen an stark überströmten Kies oder Geröll ab. auch Fischbrut fressen. Auch Vögel und Säugetiere stehen Lebensraum: Der Flussbarsch ist sehr anpassungsfähig und kommt in fast allen Nahrung: In seiner Jugend ist dieser Räuber ein Kleintierfresser, später auf deren Speiseplan. Vielleicht ist dir ja das Angelglück wärmeren, fließenden und stehenden Gewässern vor. besteht seine Nahrung fast ausschließlich aus Fischen. hold und es zappelt gerade an deiner Angel einmal so ein Lebensweise: Schwarmfisch Afterflosse sichelförmig Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen betragen zwischen 40 und 60 wunderschöner Fisch. Wir stellen dir hier die häufigsten Laichverhalten: Laicht an Wasserpflanzen und auf Kies eingebuchtet cm, aber Längen bis zu 100 cm und Gewichte bis 10 kg sind möglich. Raubfische in unseren heimischen Gewässern vor. Nahrung: Kleinere Wassertiere aller Art und Fische Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen liegen bei 15 cm bis 30 cm. Unter idealen Bedingungen kann er über 50 cm lang und über 3 kg schwer werden. HECHT Entenschnabelähnliches, Große, weit hinten Lebensraum: Stehende und langsam fließende liegende Rückenflosse oberständiges Maul Zwei Rückenflossen Stachelstrahlen Gewässer, hält sich gerne in Ufernähe auf. ZANDER Lebensweise: Standfisch und Einzelgänger Lebensraum: Der Zander fühlt sich in allen wärmeren, (Lauerjäger) Spitze Schnauze Laichverhalten: Laicht an Wasserpflanzen mit endständigem nährstoff- und planktonreichen Gewässern mit hartem, Maul sandigem Grund wohl. und überschwemmten Wiesen Lebensweise: Meist nahe des Gewässergrundes. Nahrung: Fische aller Art, Frösche, Vögel und Relativ langer Laichverhalten: Männchen bauen Nester, Brutpflege sogar kleine Säugetiere Kopf Nahrung: Kleine Wassertiere aller Art und Fische Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen liegen Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen liegen bei bei 50 cm bis 100 cm. Längen bis 150 cm oder Lang gestreckter, walzenförmiger und seitlich nur mäßig abgeflachter Körper Viele kleine Zähne, 40 bis 60 cm. Unter idealen Lebensbedingungen kann Gewichte von über 25 kg sind möglich. zwei sogenannte er bis 110 cm lang und über 15 kg schwer werden. Hundszähne AAL WELS, auch WALLER Lebensraum: Flüsse, Bäche und Seen Spitze, Ganoidschuppen Kleine, weiße Lebensraum: Der Wels lebt in größeren Seen oder Flüssen mit mit weichem oder schlammigem Grund langgestreckte Seitenschilder ruhigen Stellen und schlammigem Grund. Schnauze Lebensweise: Vergräbt sich tagsüber Rücken-, Schwanz- und Lebensweise: Dämmerungs- und nachtaktiver Bodenfisch. Afterflosse sind zu einem Relativ weit Laichverhalten: Laicht an Wasserpflanzen und Überschwemmungs- und jagt in der Nacht (nachtaktiv). Flossensaum zusammen- vorne sitzende Laichverhalten: Laicht im Meer Rückenflosse flächen, betreibt Brutpflege. gewachsen Breiter, flacher Nahrung: Größere und kleinere Wasser- Kopf mit großem, Nahrung: Fische, aber auch Amphibien, Wasservögeln, kleine Säuge- tiere, Fische und Fischlaich breitem Maul tiere und Aas. Vorstülpbares Maul mit vier Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrö- Bartfäden mit kurzen Fransen Weiße Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen liegen bei 100 cm bis 150 Kleine ßen liegen beim Männchen bei 50 cm. Flossensäume Augen cm. Längen bis 300 cm und Gewichte bis an die 200 kg sind möglich. STERLET Aalweibchen können bis zu 1,5 m lang Lebensraum: Der natürliche Lebensraum dieses Fisches ist die Donau. und 6 kg schwer werden. Lebensweise: Der Sterlet ist ein reiner Süßwasserbewohner, der zur Laichablage Keine Schuppen flussaufwärts wandert. Laichverhalten: Laicht im Freiwasser über felsigem Untergrund. Nahrung: Wirbellose Bodenorganismen (Insektenlarven, Würmer, Schnecken, Lange, bis zur Schwanzflosse Schlangenförmiger Körper Keine Bauchflossen Kleinkrebse) reichende Afterflosse Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgröße liegt bei 40 cm bis 60 cm. Sechs Barteln
Unterständiges Maul 20 LUST AUF FISCH mit wulstigen Lippen 21 Schlanker, Rückenflosse beginnt Augenrand fast immer über dem Ansatz der rötlich gefärbt e der Strömung ch Bauchflossen is angepasster Friedf Körper BARBE Vier Barteln am Rand ROTAUGE UND ROTFEDER der Oberlippe Lebensraum: Rotaugen und Rotfedern leben in langsam fließenden und Lebensraum: Dieser Fisch bewohnt ausschließlich schnell fließende Gewässer mit Schotter- und Sandgrund. stehenden Gewässern. Friedfische lieben ruhige und warme Gewässer. Sie fressen Maul endständig Lebensweise: Schwarmfisch Lebensweise: Geselliger Grundfisch. Kleine Maulspalte keine anderen Fische, sondern ernähren sich vorwiegend Laichverhalten: Laicht auf Kies Rückenflosse beginnt Laichverhalten: Laicht auf Wasserpflanzen und auf Kies. von Pflanzen, kleinen wirbellosen Tieren wie Krebsen und Nahrung: Verschiedenste Bodenorganismen, vorwiegend deutlich hinter dem Nahrung: Wirbellose Tiere (Zooplankton, Insekten und -larven, Würmer), Ansatz der Bauch- Oberständiges Maul Pflanzen und Algen. Schnecken, Insekten sowie Würmern. wirbellose Kleintiere, seltener pflanzliche Stoffe flossen Wenn du an einem Teich oder See deine Angel auswirfst, Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgröße liegt bei 30 bis 50 cm. Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgröße liegt bei 15 bis 20 cm. Unter güns- Größen bis 100 cm und Gewichte bis 10 kg sind auch möglich. tigen Lebensbedingungen kann er über 40 cm lang und bis zu 2 kg schwer dann stehen die Chancen sehr gut, einen Friedfisch zu werden. fangen. Wir stellen dir hier die häufigsten Friedfische in unseren heimischen Gewässern vor. Leicht unterständiges und rüsselartig BRACHSE Hochrückiger, stark vorstülpbares Maul abgeflachter Körper Lebensraum: Brachsen bewohnen Seen und Orange bis blutrot gefärbte Bauchflossen, Afterflosse und Schwanzflosse langsam fließende Gewässer der Barben- und Brachsenregion. KARPFEN fast drehrunder Kör- Lebensweise: Schwarmfische per mit meist dunkel Laichverhalten: Laicht an Wasserpflanzen Lebensraum: Der Karpfen bevorzugt warme, nahrungsreiche, gesäumten Schuppen ab. stehende und langsam fließende Gewässer mit weichem Grund (Netzzeichnung) Querständiges Rücken- und Maul mit hornigen Nahrung: Verschiedene Bodentiere und und Pflanzenbewuchs. großer, breiter, Schwanzflosse fast Lippen pflanzliche Stoffe Lebensweise: Üblicherweise sehr scheu und misstrauisch. gedrungener Kopf immer dunkelgrau Unterlippe mit Brustflossen reichen Größe/Gewicht: 40 cm bis 50 cm, aber auch Laichverhalten: Streifen ihren Laich auf Gras, Unterwasser- scharfkantigen Rändern bis zum Ansatz der 70 cm und ein Gewicht von 5 kg sind möglich. pflanzen, Wurzelwerk oder Schilf ab. Bauchflossen Nahrung: Wirbellose Bodentiere, sowie pflanzliche Stoffe Größe/Gewicht: Die mittleren Größen liegen bei 35 bis 50 cm mit 2 bis 3 kg Gewicht. Längen von 100 cm endständiges, weites Maul Roter (rotgelber) und Gewichte über 30 kg Afterflosse nach außen Wulstige Je ein Bart- Augenkreis sind auch möglich. gewölbt (konvex) Schnauze NASE faden in den Lebensraum: Die Nase kommt vor allem in der Barbenregion Maulwinkeln Sehr kleine Schuppen, DÖBEL oder AITEL der Flüsse vor und bevorzugt die Strömung. dicke Schleimschicht Lebensraum: Das Aitel ist sehr anpassungsfähig und Lebensweise: Schwarmfisch Breites, endständiges lebt in allen fließenden und auch stehenden Gewäs- Maul mit kurzer Laichverhalten: Laicht auf Kies. Maulspalte sern von der Forellen- bis zur Brachsenregion. Nahrung: Pflanzliche Stoffe und vor allem Algen werden mit den Lebensweise: Lebt als Einzelgänger oder in kleinen scharfkantigen Lippen vom Untergrund abgeschabt. SCHLEIE Gruppen. Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgröße liegt bei 30 bis 40 cm. Lebensraum: Die Schleie liebt stehende und langsam fließende Gewässer mit Laichverhalten: Laicht an grob kiesigen Untergründen Größere Exemplare erreichen eine Länge über 50 cm und ein weichem Grund und ausreichendem Pflanzenbewuchs. in schnellfließendem, sauerstoffreichem Wasser. Gewicht von über 2 kg. Lebensweise: Lebt hauptsächlich am Bodengrund. Nahrung: Jungfische ernähren sich von Kleintieren Endständiges, weit Laichverhalten: Laicht an Wasserpflanzen und Überschwemmungsflächen. vorstülpbares Maul aller Art und von pflanzlichen Stoffen. Das Aitel wird Nahrung: Wirbellose Kleintiere sowie pflanzliches Material Der Körper kann aber mit zunehmendem Alter auch räuberisch. ganz oder nur 4 Barteln Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen liegen bei 30 cm bis 35 cm. Sie können teilweise beschuppt Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgröße liegt bei 30 ein Gewicht von bis zu 4 kg erreichen. sein. bis 40 cm. Gar nicht so selten erreicht das Aitel eine Länge bis 60 cm und ein Gewicht über 3 kg.
22 LUST AUF FISCH 23 REINANKE, MARÄNE ODER RENKE N Viele schwarze Tupfen auf E Lebensraum: Kleinere und größere Seen des Voralpengebietes und die Donau. D Rote Tupfen mit heller Umrandung I Rücken sowie auf Rücken-, Fett- N Torpedoförmiger SALMO Fettflosse an den Körperseiten und Schwanzflosse Fettflosse Hält sich im Freiwasser auf und zieht nur selten ins Flachwasser. Körper Lebensweise: Gesellig lebender Schwarmfisch. Sehr kleine Schuppen Laichverhalten: Laicht in Ufernähe ab. Die Eier sinken zu Boden oder haften an Wasserpflanzen. Nahrung: Planktonkrebse, Insektenlarven und Würmer. Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen liegen bei 30 cm bis 50 cm. In nähr- Endständiges Die Familie der Salmoniden oder Forellenartigen findet Maul stoffreichen Seen sind Gewichte bis zu etwa 6 kg ohne Weiteres möglich. man in vielen Gewässern Österreichs vor. Die einzelnen BACHFORELLE Lebensraum: Kühle, sauerstoffreiche, fließende und stehende REGENBOGENFORELLE Rötliches Band Fettflosse Arten unterscheiden sich in einigen Merkmalen. In Bezug entlang der Gewässer vom Hochgebirge bis ins Flachland. Lebensraum: Dieser Fisch lebt in kalten, sauer- Kegelförmiger Kopf auf den anatomischen Aufbau findet man aber unzählige Seitenlinie und am Lebensweise: Ist sehr wählerisch, was die Wasserqualität stoffreichen, fließenden und stehenden Gewässern. Kiemendeckel Gemeinsamkeiten, welche diese Familie ausmachen. Ihr betrifft und ist ein kampfstarker Raubfisch. Lebensweise: Wenig standorttreue, anpassungsfä- Körperbau verleiht ihnen eine perfekte Anpassung an ihren Laichverhalten: Grundlaicher, bauen Laichgruben im Kies. hige Art. Eingebürgert aus Nordamerika. Lebensraum. Bäche, Flüsse und Seen, konzentriert auf Nahrung: Kleintiere aller Art, im Alter auch Fische. Laichverhalten: Grundlaicher, bauen Laichgruben Dunkle die Alpen und das Voralpenland bieten eine Heimat für die Größe/Gewicht: Die mittleren Größen liegen je nach Lebens- im Kies. Kleines, endständiges, selten (geschwärzte) unterständiges Maul Forellenartigen Österreichs. raum zwischen 20 bis 40 cm. Unter günstigen Bedingungen Nahrung: Kleintiere aller Art, im Alter auch Fische. Flossen kann dieser Fisch aber bis zu 10 kg schwer werden. Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgröße liegt bei Langgestreckter, etwas hochrückiger 25 bis 50 cm. Bis zu 5 kg schwer. Körper mit relativ großen Schuppen Hohe, lange Rücken- flosse (Fahne) Viele dunkle Flecken am Rücken Birnenförmige und an den Körperseiten, aber Fettflosse Pupillen Der Rücken ist Walzenförmiger, nicht auf Rückenflosse, Fett- und SEEFORELLE Bauch- und Afterflosse Schwanzflosse marmoriert langgestreckter Körper Lebensraum: Tiefe Seen des Alpen- und Torpedoförmiger haben einen dunklen Relativ große Saum mit weißem Rand. Fettflosse Voralpengebietes. Körper Endständiges Fettflosse Lebensweise: Die Seeforelle stellt einen Maul Ökotyp der europäischen Forelle dar. Laichverhalten: Sie wandern zum Lai- Relativ große Schuppen Kleines Maul chen in die Zuflüsse. Grundlaicher, bauen ÄSCHE Laichgruben im Kies. Lebensraum: Kühle, sauerstoffreiche, fließende Gewässer vom Hochgebirge Nahrung: Als Jungfisch Kleintiere aller bis ins Flachland. BACHSAIBLING HUCHEN Art, später ernährt sich die Seeforelle Lebensweise: Geselliger Friedfisch Lebensraum: Dieser Fisch lebt in kalten, sauerstoffreichen, flie- Lebensraum: Lebt in der Donau und deren größere Zuflüssen. ausschließlich von Fischen. Laichverhalten: Grundlaicher, bauen Laichgruben im Kies. ßenden und stehenden Gewässern und ist nicht so auf Verstecke Lebensweise: Räuberischer Standfisch der im Alter tiefe Fluss- Bei erwachsenen Tieren Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgröße Nahrung: Kleintiere aller Art (Driftorganismen und Anflugnahrung), im Alter angewiesen wie die Bachforelle. bereiche bevorzugt. verläuft der Hinterrand der liegt bei 40 bis 80 cm. Schwanzflosse gerade. auch Fische. Hohe Toleranz gegenüber niedrigen pH-Werten. Laichverhalten: Zum Ablaichen wandert er flussaufwärts und Fettflosse Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgröße liegt bei 35 bis 40 cm. Nur wenige Lebensweise: Wenig standorttreue Art, die keine festen Reviere sucht flach überströmte Kiesbänke mit hoher Fließgeschwindig- erreichen eine Länge von über 50 cm und ein Gewicht über 2 kg. beansprucht. Eingebürgert aus Nordamerika. keit auf. Laichverhalten: Grundlaicher, bauen Laichgruben im Kies. Nahrung: Ernährt sich schon im Jugendstadium fast aus- Nahrung: Kleintiere aller Art. Bei geeigneten Lebensbedingun- schließlich von Fischen. gen wird er sehr räuberisch und ernährt sich hauptsächlich von Größe/Gewicht: Der Huchen wird unter geeigneten Bedingun- Fischen. gen bis zu 150 cm lang und 20 bis 30 kg schwer. Sie verliert erst im Laufe ihres Schwarze, sternförmige Flecken am Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgröße liegt bei 35 cm, maxi- Wachstums die typischen Rücken und an den Körperseiten roten Flecken. mal 55 cm. Selten wird er über ein Kilogramm schwer.
24 LUST AUF FISCH 25 N VASOREN Schwarzer, manchmal auch SONNENBARSCH I scharlachroter Fleck am Ende D Zweiteilige verbundene Lebensraum: Dieser aus Nordamerika stammende Fisch bevorzugt vor N des Kiemendeckels U Rückenflosse, die vordere mit N Schlanke, nach vorne allem Gewässer mit starker Vegetation. TE Stachelstrahlen, hintere größer O und nach hinten deutlich X Lebensweise: Er mag sandige, lehmige oder schlammige Untergründe. Ist E Jede Schuppe trägt an verjüngende Körperform ihrem hinteren Ende vorrangig in der unteren bis mittleren Gewässerschicht anzutreffen. einen halbmondförmi- gen, dunklen Fleck Oberständiges Maul Laichverhalten: Beide Geschlechter betreiben echte Brutpflege. Nahrung: Wirbellose Kleintiere aller Art, Fischlaich und kleine Fische Dunkelblaues Band vom Zahlreiche Fische sind in Österreich nicht heimisch und Kiemendeckel bis zur Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen liegen bei 10 cm bis 15 cm. Unter ! Schwanzflosse. Hochrückiger, seitlich günstigen Bedingungen kann er eine Länge bis zu 30 cm erreichen. dürfen daher in unseren Gewässern nicht ausgesetzt wer- abgeflachter Körper den. Meistens ganz still erobern Invasoren einen fremden Kammschuppen BLAUBANDBÄRBLING Lebensraum und verdrängen dort oft unsere Arten. Lebensraum: Uferregion stehender und schwach fließender Gewässer. Nicht selten kommen diese aus China, Amerika oder Afrika TOLSTOLOB Lebensweise: Dieser Kleinfisch stammt aus Asien und wurde als Futterfisch Lebensraum: Stammt aus großen, warmen Seitenlinie mit Knick – die Globalisierung macht es möglich. Die Hauptschuld für die Teichwirtschaft nach Europa importiert. Relativ breites, Gewässern Chinas. oberständiges Maul Sehr kleine Schuppen trägt der Mensch. Nicht selten werden tropische Aquari- Laichverhalten: Aufgrund seiner hohen Fortpflanzungsrate und seiner An- Lebensweise: Geselliger Fisch, der im umsfische in heimische Teiche, Seen, Bäche und Flüsse passungsfähigkeit breitet er sich in freien Gewässern stark aus, was negative Freiwassser lebt. ausgesetzt. Fremde Arten werden oft im Ballastwasser der Auswirkungen auf den heimischen Fischbestand hervorruft. Laichverhalten: Kann sich aufgrund zu gerin- Frachtschiffe eingeschleppt. Neben Fischen erobern auch Nahrung: Kleintiere aller Art und auch Anflugnahrung. ger Temperatur in unseren Gewässern nicht artfremde Muscheln und Krebse unsere Gewässer. Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen liegen bei 6 cm bis 8 cm. fortpflanzen. Nahrung: Pflanzliches Plankton. Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen Sehr tief liegende liegen bei 50 cm bis 60 cm. Unter geeigneten Augen (unterhalb der Lebensbedingungen sind Längen über 100 cm Maulspalte) und Gewichte über 25 kg möglich. Dunkelumrandete, relativ AMUR ! große Schuppen Tiefliegende Augen Lebensraum: Wärmere Seen und Teiche. Wurde aus Ostasien importiert, wo er in den großen Flüssen (z. B. dem Amur) beheimatet ist. SIGNALKREBS Rückenflosse zweigeteilt, Keulenförmiger Körper Lebensweise: Bevorzug ruhige, kraftsparende Standplätze. Lebensraum: Der Signalkrebs stammt ursprünglich aus Nordamerika und Schwarzer Fleck am mit Hartstrahlen am mit relativ großen hinteren Ende der vorderen Teil Schuppen Laichverhalten: Der Amur pflanzt sich in unseren Gewäs- breitete sich in Österreich rasant aus. Er bewohnt stehende und fließende ersten Rückenflosse sern nicht natürlich fort! sommerwarme Gewässer mit Wassertemperaturen von mindestens 12 °C. Endständiges Maul Nahrung: Pflanzliche Nahrung (vorwiegend Wasserpflanzen). Er ist anpassungsfähiger als der heimische Edelkrebs. mit wulstigen Lippen Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen liegen bei 50 bis 70 cm. Lebensweise: Als Überträger der Krebspest (=Pilzinfektion), gegen die er Zu einer Saugscheibe Unter guten Lebensbedingungen (warmes Wasser) kann der Amur über 100 selbst teilresistent ist, bildet er eine sehr große Gefahr für die heimischen ! verwachsene Bauch- Kleiner, beweglicher Teil am Ende des cm lang und an die 30 kg schwer werden. Krebsbestände. Bei den europäischen Flusskrebsarten führt die Infektion flossen Langgestreckter, eher runder Körper Oberkiefers innerhalb weniger Wochen zum Tod. SCHWARZMUNDGRUNDEL Vermehrung: Die Eier und später die Larven werden vom Weibchen Lebensraum: Die Schwarzmundgrundel stammt aus der Region um das getragen und betreut. Schwarze Meer und breitete sich relativ rasch entlang der Donau flussauf- Breiter, flacher Kopf Keine Schuppen Nahrung: Allesfresser (tierische Nahrung, Wasserpflanzen, Algen) wärts aus. ZWERGWELS Endständiges, großes Maul Acht Barteln Fettflosse Größe/Gewicht: Körperlänge zwischen 15 und 18 cm (maximal bis 25 cm) Lebensweise: Bodenfisch, der Versteckmöglichkeiten wie zum Beispiel Lebensraum: Der Zwergwels wurde 1885 aus Nordamerika nach Europa und ein durchschnittliches Gewicht von 100 bis 150 g (maximal bis 350 g). Blockwurf bevorzugt. Anpassungsfähige bodenorientierte Art, die rasch eingeführt. Er lebt in Teichen, flachen Seen und Flüssen mit geringer Strö- Keine Dornen oder Höcker Populationen ausbilden kann und dadurch eine unerwünschte Nahrungskon- mung. Am Scherengelenk am Kopf-Brust-Panzer Lebensweise: Gefräßiger Raubfisch. Meist nachtaktiver Grundfisch. weißer bis hellblauer Hell- bis rötlich- kurrenz zur heimischen Fischfauna darstellt. Fleck braune Färbung Laichverhalten: Männchen bewacht versteckte Gelege. Laichverhalten: Eier und auch Brut werden vom Männchen bewacht. Nahrung: wirbellose Kleintiere aller Art, Fischbrut, -laich, Kleinfische. Nahrung: Kleintiere aller Art, aber auch Fischlaich, - brut und Krebse Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen liegen bei etwa 25 cm. Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgröße liegt bei 10 cm bis 15 cm. Längen bis 40 cm und Gewichte bis 2 kg sind möglich. ! Verdrängen sehr aggressiv die heimischen Arten.
26 LUST AUF FISCH 27 S CH E SIN D RE FI UNSE T Fische sterben lautlos GE FÄ HR D E Von den heimischen Fischarten in Fließgewässern sind 60 % gefährdet, stark gefährdet oder bereits vom Aussterben bedroht. Zu diesem Schluss STARK kommt eine Studie der Universität für Bodenkultur. Chemikalien vergiften die Gewässer Prädatoren Unsere Fische sind sensible, verlässliche Bioindikatoren Pestizide, Biozide sowie Arzneimit- Prädatoren sind Fressfeinde, in unserem Fall die Fischfresser. Nicht die und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Ökosystem Raubfische, sondern die Fischotter, die Kormorane und die Graureiher fres- telrückstände und hormonwirksame Wasser. Trotzdem werden sie zu wenig geschätzt. Vor sen die meisten Fische. Üblicherweise ist in der Natur die Beute-Räuber-Be- Substanzen werden nicht gänzlich durch allem fehlt es uns an Bewusstsein, wie gefährdet diese die Kläranlagen aus dem Abwasser ent- ziehung ausgeglichen und reguliert sich selbst. Wenn da nicht der Mensch Lebewesen tatsächlich sind. fernt. Daher gelangen diese Schadstoffe wäre und ununterbrochen in den Lebensraum der Fische eingreifen würde. in unsere Gewässer. In über 50 % der 42 Der durch die zahlreichen Gefährdungen bereits geschwächte Zustand der WIR ALLE HABEN ES IN DER HAND untersuchten Gewässer wurden seitens Fische kann große Fischotterbestände oder Scharen von Kormoranen und Es gibt eine Vielzahl von Bedrohungen, die unseren Fischen GLOBAL 2000 Abwasserbestandteile Graureihern nicht mehr verkraften. das Leben schwer macht und die Bestände immer mehr redu- identifiziert, die in der weiteren Folge mit ziert. Aber eines habe diese gemeinsam, sie sind alle von uns Missbildungen von Fischen in Verbindung Menschen verursacht; direkt oder indirekt. Das muss anders gebracht werden. werden, helft bitte aktiv mit. Invasoren Invasoren sind Pflanzen- und Tierarten, die sich in für sie neuen Bereichen ansiedelten. Beispielsweise erobert der aus Nordamerika eingeführte Signalkrebs viele Gewässer. Sie infizieren heimische Krebse mit der Krebspest und rotten sie damit aus. Auch viele andere Wassertiere stehen unter massivem Druck durch invasive Arten. Rettungsplan für unse- Erderwärmung tötet Fische re Fische und Gewässer Beinahe alle Wasserlebewesen haben eine genetisch Wir alle erfreuen uns an einer festgelegte Temperaturspanne innerhalb der Leben artenreichen, gesunden und und Vermehrung bzw. ein Überleben möglich ist. bestandsstarken Fischpopulation So auch die Fische, denn für sie als wechselwarme Schiffsverkehr zerstört und sauberen Gewässern. Die Tiere beeinflusst die Wassertemperatur ihr gesamtes Fischnachwuchs Menschheit muss aus ihrem Leben. Aber ebenso die Ausbreitung von Parasiten Es ist wunderschön mit einem Eingreifen in die Natur lernen und und Krankheiten wird in erwärmtem Wasser begüns- Schiff einen Fluss entlangzufahren die Auswirkungen von übertrie- tigt. Daraus folgen Erkrankung und Tod der Fische. und neue Orte zu entdecken. Gar Wasserkraftwerke zerstückeln Fische benem Artenschutz endlich zur nicht schön ist es aber, wenn diese Über 6.000 Wasserkraftwerke stehen entlang unserer Flüsse und produ- Kenntnis nehmen. Ausflugsschiffe durch die hohe zieren Ökostrom. Gleichzeitig richten sie aber auch erheblichen ökologi- Fahrtgeschwindigkeit so hohe Wellen schen Schaden an. Besonders für die Fische stellen Wasserkraftwerke unüberwindliche Todesfallen dar. Sie werden durch Turbinen zerstückelt schlagen, dass die Fischbrut zerstört Das ÖKF FishLife hat daher in einem oder sterben vor Erschöpfung, wenn sie versuchen, das Hindernis zu wird. Rettungsplan formuliert, welche Maß- überwinden. Viele Fische werden durch den Wasserschwall der Kraftwerke nahmen wir setzen müssen. Seht selbst: in seichte Bereiche geschleudert, wo sie dann qualvoll verenden.
28 LUST AUF ANGELN M WASSER 29 LTEN A VERHA Damit du beim Angeln erfolgreich bist und viel Freude bei deinem Hobby hast, solltest du die folgenden Tipps beachten. er helfen ANGl FISCHE SIND GUTE BEOBACHTER Es ist gar nicht so einfach, einen Fisch zu überlisten, denn sie hören und sehen sehr gut, auch nehmen sie Bewegungen sowie Erschütterungen bestens wahr. Damit du sie nicht verscheuchst, SAFETY FIRST Der Aufenthalt am Wasser ist nicht ganz ungefährlich, daher ist es ein MUSS für jede Anglerin oder jeden Angler schwimmen zu können. Trage gutes Schuhwerk für sicheren Halt, damit du empfiehlt es sich, möglichst leise zu sprechen und nicht herum- nicht ins Wasser fällst. Sonnenschutz gegen Sonnenbrand und zutoben. Achte darauf, dass dein Schatten nicht ins Wasser fällt, Insektenmittel gegen Mückenstiche können nicht schaden. Beim denn auch das erkennen die Fische und flüchten. Um einen gu- Angeln in einem Boot solltest du eine Schwimmweste verwen- SCHÜTZEN WAS MAN SCHÄTZT ten Angelplatz zu finden, ist es wichtig, das Verhalten der Fische den. Wenn du eine Wathose trägst, achte darauf, dass diese Der Hauptanteil der Arbeit von Fischerinnen und Fischer liegt im zu beobachten. Suche zum Beispiel die Wasseroberfläche nach mit einem Gürtel zugebunden ist, damit sie nicht mit Wasser Schutz, der Hege und der Pflege der Fischbestände und deren aufsteigenden Luftbläschen oder springenden Fischen ab. Du volllaufen kann. Lebensraum. Das beginnt bereits damit, die Uferbereiche regel- kannst auch erfahrene Fischerinnen und Fischer nach guten mäßig von jenem Unrat zu säubern, den unachtsame Menschen Von nichts zuviel Angelplätzen fragen, denn am Wasser hilft man einander. einfach weggeworfen haben. Es kommt auch schon mal vor, Natur- und Umweltschutz beginnt bereits zu Hause, ja sogar dass Gegenstände aus dem Wasser geborgen werden müssen. in deinem eigenen Zimmer. Sieh dich mal um und überleg dir, welche Ressourcen für die Lebensmittel und Dinge, die du siehst, NIMM BITTE RÜCKSICHT Viel Engagement zeigen die Fischereivereine bei der Erhaltung verbraucht wurden. Beobachte, was du und deine Familie an Als Anglerin oder Angler gehen wir mit gutem Beispiel voran der Gewässer und der liebevollen Bepflanzung der Ufer. Ein Abfall produzieren und wie man das verändern könnte. Es heißt und verhalten uns am Wasser möglichst ruhig, halten unseren besonderes Erlebnis ist es, wenn Jungfische ausgesetzt werden nicht, dass du auf alles verzichteten musst, was Spaß macht, was Angelplatz sauber und sind freundlich zu Tier und Mensch. Ach- und alle Vereinsmitglieder dabei mithelfen. schmeckt oder dir gefällt. Nein, es kommt auf die Menge an. te besonders darauf, dass du andere mit deinem Verhalten bei ihrem Hobby nicht störst. Halte genügend Abstand zu anderen Da man als Fischerin oder Fischer sehr viel über den Natur- Angelplätzen und entsorge deinen Abfall richtig. Besonders ver- schutz lernt, kann man dieses Wissen an andere weitergeben. Wertvolle Tipps dazu findest du gessene Angelschnüre können schnell zu Todesfallen für Fische Auch damit trägt man zur Verbesserung der Gewässer und im Abfall Trenn-ABC. und Vögel werden. Respektiere bitte Schutzzonen und folge den Artenvielfalt bei. Anweisungen der Aufsichtspersonen.
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