JUGEND AM WASSER - LUST AUF FISCH - ÖKF FishLife

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JUGEND AM WASSER - LUST AUF FISCH - ÖKF FishLife
JUGEND AM WASSER

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                                                                                          hützen
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                                                                         he
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                                                                           e
                                                                               nu
                                                                                  nd Nat

                             LUST AUF FISCH
                             Was macht Fische so
                             besonders? Seite 12   LUST AUF ANGELN
  LUST AUF WASSER                                  Was muss ich übers
  Wie sieht der Lebensraum                         Angeln wissen? Seite 28
  der Fische aus? Seite 3
JUGEND AM WASSER - LUST AUF FISCH - ÖKF FishLife
2     HERZLICH WILLKOMMEN                                                                                                        LUST AUF WASSER                                                                                                              3

                                                                                INHALT
                                                                                LUST AUF WASSER
                                                                                Wasser ist Lebensspender und Lebensraum    3

                                                                                                                                    SE R IS T
                                                                                                                                WAS
                                                                                Die Wasser-Plattform für Jugendliche       4
                                                                                Fischregionen
                                                                                Fließende Gewässer
                                                                                                                           6
                                                                                                                           7

                                                                                                                                       S SP EN DE R                                                                        WUSSTEST DU,
    Bundesministerin
    Elisabeth Köstinger
                                         ÖKF-Geschäftsführerin Sonja Behr und
                                         ÖKF-Präsident Helmut Belanyecz
                                                                                Stehende Gewässer
                                                                                Seentypen
                                                                                                                           8
                                                                                                                           9
                                                                                                                                LEBE N            U M
                                                                                                                                                                                                                  ... dass nur knapp 3 % des gesamten

                                                                                                                                                 A
                                                                                                                                                                                                                         Wassers Süßwasser sind?

    ANGELN VOLL IM TREND
                                                                                Ufer voller Leben                         10

                                                                                                                                      LE B EN SR
    Was gibt es Schöneres, als die Freizeit an einem Fluss, See oder Teich
    zu verbringen? Sei es beim Chillen, beim Baden, beim Sport ... oder
                                                                                LUST AUF FISCHE
                                                                                Körperbau
                                                                                Innere Organe
                                                                                                                          12
                                                                                                                          13
                                                                                                                                UN D
    auch beim Angeln!                                                           Wie sich Fische bewegen und atmen         14   Ohne Wasser gibt es kein Leben, das hast du bestimmt
                                                                                Maul, Barteln und Körperformen            16   schon gehört. So wie wir Menschen Wasser benötigen, brau-
    Was man schätzt, schützt man!                                               Raubfische                                18   chen auch Tiere und Pflanzen das Wasser. Dein Körper besteht
    Das Angeln ist ein spannendes Hobby und lehrt uns einen verantwor-          Friedfische                               20   zum Großteil aus Wasser. Wir trinken Wasser, wir kochen und
    tungsvollen Umgang mit der Natur. Wenn wir unsere Gewässer schüt-           Salmoniden                                22   wir waschen uns mit ihm und schwimmen darin. Wasser ist die
    zen, können wir sie auch nützen, in der Wirtschaft, im Tourismus und        Exoten und Invasoren                      24   Grundlage unseres Lebens und unserer Gesundheit.
    ganz besonders auch in unserer Freizeit. Deshalb ist uns der Schutz         Gefährdungen                              26
    der Natur und der Tiere ein besonderes Anliegen – dieses wollen wir
    euch mit diesem Projekt schmackhaft machen, ganz besonders auch             LUST AUF ANGELN
    euch Mädchen.                                                               Angeln hilft der Natur                    28
                                                                                Verhalten am Wasser                       29
    Spannung und Wissen                                                         Angel, Kescher & Co                       30
    Diese Broschüre will dir Lust auf das Angeln in unseren heimischen          Kleine Knotenkunde                        34                                    WASSER IST EIN
    Gewässern machen. Sie überrascht dich mit vielen spannenden                 Kleine Köderkunde                         36
    Details über unsere Flüsse und Seen und die Lebewesen, die darin            Angelmethoden                             38                                    MENSCHENRECHT                 Für viele Tiere ist das Wasser aber nicht nur Nahrungs-
    wohnen. Gut informierte Anglerinnen und Angler genießen die Natur           Das Auswerfen                             40                                    Am 28. Juli 2010 hat die      grundlage, sondern auch Lebensraum. Die Fische verbrin-
    und schützen diese auch.                                                    Richtiger Umgang mit dem Fisch            41                                     Vollversammlung der          gen zum Beispiel ihr ganzes Leben im Wasser. Es gibt auch
                                                                                Fische brauchen Erholung                  43                                    Vereinten Nationen den        Pflanzen, die nur in der Nähe von Gewässern oder unter Wasser
    Wir wünschen dir eine spannende Lektüre und viel Freude beim                Kleine Wetterkunde                        44                                     Zugang zu sauberem           wachsen.
                                                                                                                                                                Wasser als Menschen-
    Angeln mit Naturgenuss!
                                                                                                                                                                   recht anerkannt.
                                                                                ANHANG                                                                                                        Fische, Pflanzen und andere Lebewesen benötigen eine saubere
                                         ÖKF              FishLife    ®         Rätselspaß                                46                                                                  und gesunde Natur, so wie wir Menschen. Bäche, Flüsse und
                                                                                Quellen, Bildrechte und Impressum         47                                                                  Seen dürfen nicht gedankenlos verbaut und zerstört werden.
JUGEND AM WASSER - LUST AUF FISCH - ÖKF FishLife
4     LUST AUF WASSER                                                                                                                                                                                                                                                       5

                                                                                                                                          Nur wer weiß, welche Bedeutung Wasser hat,                       Wasser ist Freizeit, Sport & Spiel
                                                                                                                                          kann helfen es zu schützen                                       Welche Sportarten bieten sich zu den unterschiedlichen Jahres-
                                                                                                                                          Klimaschutz ist (auch) Wasserschutz. Wir berichten laufend       zeiten am und im Wasser an? Wo finden Festivals an Öster-
                                                                                                                                          über Klimaschutz-Projekte von Jugendlichen aus aller Welt,       reichs schönsten Seen statt? Welche spannenden Dokus und
                                                                                                                                          geben dir Infos, wie auch du unser Wasser schützen kannst und    Filme gibt es über Wasser? Und wo kann ich eigentlich Museen

               l at tform                                                                                                                 erklären dir die Zusammenhänge zwischen Klima, Klimawandel
                                                                                                                                          und Wasser. Darüber hinaus zeigen wir auf, warum Plastik im
                                                                                                                                                                                                           und Ausflugsziele zum Thema Wasser besuchen? Generation
                                                                                                                                                                                                           Blue versorgt dich laufend mit Tipps, Infos und Adressen für

    Wa sse r-P                                                                                                                            Wasser keine gute Idee ist und wie die aktuellen politischen
                                                                                                                                          Rahmenbedingungen für unsere Gewässer aussehen.
                                                                                                                                                                                                           deine Freizeitgestaltung am Wasser.

Die           lic he
                                                                                                                                                                                                           Werde auch du Teil der Generation Blue:

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                                                                                                                                          Mitmachen und selbst aktiv werden                                www.generationblue.at

    J ug en                                                                                                                               Generation Blue lädt regelmäßig zu Mitmach-Aktionen und          www.instagram.com/generation_blue_gb/

für
                                                                                                                                          Events zum Thema Wasser ein: So gibt es beispielsweise den       www.facebook.com/GenerationBlue
                                                                                                                                          jährlichen Trinkpass für Schulen, den Danube Art Master-Wett-    www.youtube.com/user/generationblu
                                                                                                                                          bewerb für kreative Einreichungen oder attraktive Gewinnspiele
                                                                                                                                          rund ums Thema Wasser. Darüber hinaus findet einmal im Jahr
                                                                                                                                          der Danube Day statt, bei dem sich rund 1.000 Kinder und
                                                                                                                                          Jugendliche spielerisch mit den verschiedensten Aspekten des
                                                                                                                                          Wassers auseinandersetzen können. Bei River Clean-Up Aktio-
                                                                                                                                          nen laden wir Jugendliche ein, gemeinsam für saubere Gewäs-
                                                                                                                                          ser zu sorgen. Alle Infos zu aktuellen Events und Wettbewerben
                                                                                                                                          findest du auf der Website.
    Für manche Menschen bedeutet Wasser schlicht und einfach Leben, für andere birgt Wasser in seinen unterschiedlichen
    Ausprägungen Gefahren. Während die einen Wasser mit Freizeit, Urlaub und Sport in Verbindung bringen, denken andere
    wiederum an Wasserkraft, Schifffahrt oder Klimaschutz. Was fällt dir ein, wenn du an Wasser denkst?

    Egal, welcher Zusammenhang einem als erster in den Sinn kommt, feststeht:

                                                                                                                                                                                                                               WUSSTEST DU,
    Wasser geht uns alle an.                                         Wasser-Wissen für die Schule                                                                                                           ... dass es in Österreich ca. 6.000 natürlich entstandene
    Aus diesem Grund hat das Bundesministerium für Landwirt-         Generation Blue ist deine Wissens-Plattform für alle Was-                                                                                                   Gewässer gibt?
    schaft, Regionen und Tourismus Generation Blue ins Leben         ser-Themen: Egal, ob für dein nächstes Referat oder deine
    gerufen – eine Plattform speziell für Jugendliche zum Thema      schriftliche Arbeit – in unserem Schulservice stehen dir kostenlo-                                                                    ... dass der Fisch 2021 die Äsche ist? Leider steht die Art
    Wasser. Hier findest du sämtliche Informationen über Trinkwas-   se Schulunterlagen und Infomaterialien zur Verfügung, beispiels-                                                                      auf der Roten Liste der Fische Österreichs und ist damit
    ser, Flüsse und Seen in Österreich, Fische und andere Was-       weise zu folgenden Themen: Wasser als Lebensmittel, der blaue                                                                              mittel- oder langfristig vom Aussterben bedroht.
    ser-Lebewesen sowie Zahlen, Daten und (kuriose) Fakten über      Planet, das Element Wasser, Trinkwasser in Österreich oder
                                                                                                                                                                                                                   Dies und noch viel mehr erfährst du unter
    das Wasser. Auch Themen wie Naturgefahren, Wasserschutz          Wasser und Klimawandel. Darüber hinaus findest du hier auch
                                                                                                                                                                                                                  www.generationblue.at/WasserWissen.html
    sowie Freizeit und Spaß am Wasser kommen nicht zu kurz. Du       viele Anleitungen für Experimente mit Wasser sowie Ausflugs-
    findest Generation Blue im Web und auf Social Media sowie als    tipps zu besonderen Wasser-Plätzen.
    Quiz-App.
JUGEND AM WASSER - LUST AUF FISCH - ÖKF FishLife
6     LUST AUF WASSER                                                                                                                                                                                                                                                             7

                                                    GIONEN
                                             FISCHRE
    DAS SIND DIE LEBENSRÄUME DER FISCHE
    Stadt- oder Landmenschen, Insel- oder Bergbewohner. So
    wie wir Menschen in den unterschiedlichsten Gegenden                                                                        Die Forellenregion >
                                                                       Die Bachforelle mag es gerne schnell, kühl und sauerstoffreich, daher ist sie auch der
    wohnen und uns dort wohlfühlen, ist es auch bei den Fischen.
                                                                              sogenannte Leitfisch dieser Region. Sie ist zumeist am Oberlauf eines Fließge-
    Manche Fischarten bevorzugen stille kleine Gewässer,
                                                                       wässers zu finden und zeichnet sich durch eine starke Strömung aus. Der Untergrund
    wohingegen andere die großen reißenden Ströme lieben.                    ist von Geröll und Kies geprägt. Die Wassertemperatur liegt bei durchschnittlich
                                                                                                                                             maximal 10 °C.
    Von der Quelle bis zur Mündung
    Ein Fließgewässer wird in fünf Regionen eingeteilt, vier davon                                                                     Äschenregion >
    sind nach Fischarten benannt, die ganz typisch für die jewei-           Eine wahre Schönheit gibt dieser Region, die an die Forellenregion anschließt,
    lige Region sind. So sprechen wir von der Forellenregion, der      ihren Namen. Auch die Äsche liebt die vorherrschende starke Strömung und hohen
    Äschenregion, der Barbenregion und der Brachsenregion. Die         Sauerstoffgehalt, sie mag es aber wärmer. Die Wassertemperatur in der Äschenre-
    fünfte Region nennt man Brackwasserregion. Brackwasser ist           gion liegt bei durchschnittlich maximal 15 °C. Es gibt hier mehr Pflanzen und der
    eine Mischung aus Süß- und Salzwasser.                                                                        Bodengrund besteht vorrangig aus Kies.

                                                                                                                                       Barbenregion >
    Große Seen und kleine Teiche                                               Die gesellige Barbe ist Namensgeberin dieser Region, die eine rasche und
    Auch die verschiedenen stehenden Gewässer werden häufig             gleichmäßige Strömung und einen schwankenden Sauerstoffgehalt aufweist. Der
    nach den für sie typischen Fischen benannt. So gibt es bei-        Bodengrund besteht hauptsächlich aus Kies und Sand. Das Gewässer ist breit und
    spielsweise den Forellensee, den Felchensee, den Brachsensee,      das Ufer oftmals von Wasserpflanzen bewachsen. Typisch dafür ist das Gewässer-
    den Hecht-Schleien-See und den Zandersee. Es muss aber              system der Donau. Die Wassertemperatur beträgt durchschnittlich um die 20 °C.
    nicht immer Fisch als Namensgeber sein – vielleicht hast du
                                                                                                                                                                 FLIESSENDE GEWÄSSER
    schon von einem Bagger-, Schotter- oder Stausee gehört.                                                                         Brachsenregion >             Unter Fließgewässer versteht man alle Wasserläufe, die
                                                                        Die Brachse bevorzugt Gewässer mit schlammigem Untergrund und vielen Pflanzen.           sich oberirdisch befinden und in einen See, in ein anderes
    Auf die Tiefe kommt es an                                           Die nach ihr benannte Region liegt am Unterlauf eines Flusses und bietet ihr die opti-   Fließgewässer oder in ein Meer fließen. Das Wasser bewegt sich
    Manche Fische findest du eher an der Wasseroberfläche, andere                 malen Bedingungen. Das Gewässer hat eine sehr geringe Strömung, einen          aufgrund der Schwerkraft von der Quelle bis zur Mündung mehr oder
                                                                             niedrigen Sauerstoffgehalt, dafür umso mehr Nährstoffe. Die Wassertemperatur
    fühlen sich am Grund des Gewässers am wohlsten. Grund-                                                                                                       weniger rasch. Auch die Größe des Fließgewässers ist sehr unterschiedlich.
                                                                                                                     beträgt durchschnittlich um die 24 °C.
    sätzlich teilt man die Gewässertiefe in die Bereiche Freiwasser,                                                                                             Bei Kleinen kennen wir ein Rinnsal oder einen Bach. Bei Großen unterscheiden wir
    Oberflächenwasser und Tiefwasser ein. Beim Boden unterschei-                                                              Brackwasserregion >                zwischen dem Fluss oder dem Strom.

                                                                                                                                                                                                                                                                       © Bernhard Ziegler
    det man zwischen Uferzone und Bodenzone.                           In Österreich wirst du diese Region nicht finden, da sie im Mündungsbereich eines
                                                                       Meeres liegt. In manchen Ländern nennt man sie auch Kaulbarsch-Flunder-Region.            Das Schaubild zeigt dir den Verlauf eines großen Gewässers und verdeutlicht die einzelnen Regionen.
    Klingt schon sehr interessant, oder? Auf den folgenden             Der Sauerstoffgehalt des Wassers ist von den Gezeiten (Ebbe und Flut) beeinflusst.        So siehst du auf einen Blick, wie der jeweilige Untergrund beschaffen ist, welche durchschnittliche
    Seiten erklären wir es dir noch genauer.                                                   Die Wassertemperatur kann im Sommer über 24 °C liegen.            Temperatur das Wasser dort hat und wie schnell es aufgrund des Gefälles fließt. Für uns Anglerinnen
                                                                                                                                                                 und Angler ist natürlich besonders interessant, welche Fische sich wo am wohlsten fühlen.
JUGEND AM WASSER - LUST AUF FISCH - ÖKF FishLife
8     LUST AUF WASSER                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   9

                                                                                                                                                                                                                                                                       Seen sind im Gegensatz zu kleinen natürlichen Gewässern wie

                                                                                                                                                                 NT YPEN                                                                                               Tümpel oder Weiher tiefer und verfügen über eine sogenannte

                                                                                                                                                              SEE
                                                                                                                                                                                                                                                                       Tiefenzone, die sich vom Rest des Sees hinsichtlich Sauerstoff-

                       GEWÄSSER                                                                                                                                                                                                                                        gehalt und Licht erheblich unterscheidet. Abhängig von der Tiefe,

                     E
                                                                                                                                                                                                                                                                       dem Futterangebot und der geografischen Lage findet man

              STEHEND                                                                                                                                          0

                                                                                                                                                               5
                                                                                                                                                                                                                                                                       unterschiedliche Fischarten, die den verschiedenen Seentypen
                                                                                                                                                                                                                                                                       auch ihren Namen geben.

                                                                                                                                                                                                                                                                       < Forellensee (Hochgebirgssee)
                                                                                                                                                               10
                                                                                                                                                                                                                                                                       Forellenseen sind zumeist kleinere Gewässer, die sich im Hochgebirge, d. h. in
                                                                                                                                                             Tiefe in m                                                                                                einer Seehöhe ab 1000 m befinden. Der See ist nicht sehr tief (durchschnitt-
                                                                                                                                                                          Steiniger/Felsiger Gewässergrund    größte Sichttiefe im Sommer                              lich 10 m) und so klar, dass man bis auf den steinigen Grund sehen kann.
                                                                                                                                                                                                                                                                       Das Wasser ist sehr sauerstoffreich, aber bietet den Fischen nicht sehr viele
                                                                                                                                                               0
                                                                                                                                                                                                                                                                       Nährstoffe. Das Ufer ist steil und nur von niedrigen Pflanzen bewachsen.
                                                                                                                                                               5

                                                                                                                                                               10                                                                                                      < Felchensee (Voralpensee)
                                                                                                                                                               15                                                                                                      Felchen kommen in großer Zahl im Bodensee vor, in Österreich nennt man
                                                                                                                                                               20                                                                                                      sie auch Reinanken. Der Bodensee ist ein typischer Voralpensee, der durch
                                                                                                                                                             Tiefe in m                                                                                                Gletschertätigkeit entstanden ist. Felchenseen sind über 200 m tief und
                                                                                                                                                                                                                                                                       das Wasser ist kühl, klar und sauerstoffreich. Der Gewässergrund ist kiesig
                                                                                                                                                                                                                                                                       und sandig. Wasserpflanzen findet man nur in flachen Wasserzonen.
                                                                                                                                                                          Sandiger/Kiesiger/Steiniger         größte Sichttiefe im Sommer
                                                                                                                                                                          Gewässergrund
                                                                                                                                                                                                                                                                       < Brachsensee (Flachlandsee mit schmaler Uferzone)
                                                                                                                                                               0                                                                                                       Die Brachse oder auch Brasse genannt, liebt es ruhig und warm, daher
                                                                                                                                                               5                                                                                                       fühlt sie sich in diesem Seetyp besonders wohl. Der Brachsensee hat
                                                                                                                                                               10
                                                                                                                                                                                                                                                                       eine mittlere Wassertiefe von durchschnittlich 20 m. Im Gegensatz zum
                                                                                                                                                               15
                                                                                                                                                                                                                                                                       Forellen- und Felchensee ist das Pflanzenwachstum hier sehr üppig. Der
                                                                                                                                                                                                                                                                       Nährstoffgehalt des Wassers ist hoch, jedoch ist es sauerstoffarm und oft
                                                                                                                                                               20
    Stehende Gewässer, auch Stillgewässer genannt, sind      Für Anfängerinnen und Anfänger sind stille Gewässer die ide-                                                                                                                                              trüb. Der Bodengrund ist schlammig.
                                                                                                                                                             Tiefe in m
    sogenannte Binnengewässer. Sie werden durch andere       alen Orte, um die Handhabung der Angelausrüstung und den                                                                                         größte Sichttiefe im Sommer
                                                                                                                                                                          Schlammiger Gewässergrund                                                 Sauerstoffmangel
    Gewässer, durch Grundwasser oder Regenwasser, mit        richtigen Umgang mit dem gefangenen Fisch zu erlernen. Aber                                                                                                                                               < Hecht-Schleien-See (Flachlandsee mit sehr breiter Uferzone)
    Wasser versorgt. Unter anderem kennen wir natürliche     auch für erfahrene Anglerinnen und Angler sind stille Gewässer                                                                                                                                            Dieser See zeichnet sich durch große, ausgedehnte Flachwasserbereiche und
                                                                                                                                                               0
    Gewässer wie Seen, Weiher, Augewässer, Tümpel oder       besonders interessant und wichtig.                                                                                                                                                                        wenig getrübtes Wasser aus. Die Wassertiefe ist mit bis zu 6 m gering und
    Pfützen. Aber auch künstlich angelegte stehende Gewäs-
                                                                                                                                                               5
                                                                                                                                                                                                                                                                       die Temperatur ist überall gleich. Im Sommer kann das Wasser sehr warm
                                                                                                                                                               10                                                                                                      werden. Die Fische finden viele Nährstoffe vor, allerdings kommt es öfter zu
    ser wie ein Baggersee, ein Schotter- oder ein Stausee    Wie im Fließgewässer gibt es bei den Stillgewässern Faktoren,
                                                                                                                                                             Tiefe in m           Schlammiger Gewässergrund           größte Sichttiefe im Sommer                      Sauerstoffmangel, daher bildet sich auch oft Faulschlamm am Boden.
    laden zum Angeln ein.                                    die direkten Einfluss auf die Fische haben, beispielsweise den
                                                                                                                                                                                  Faulschlamm                         Sauerstoffmangel
                                                             Sauerstoffgehalt, die Temperatur und die Strukturen des Boden-                                                                                                                                            < Zandersee

                                                                                                                                Illustrationen Jasmin Behr
                                                             grundes. Sehen wir uns daher die verschiedenen Seenstruk-                                                                                                                                                 Der Zandersee ist mit bis zu 8 m nicht tief und verfügt über ausgedehn-
                                                             turen genauer an. Wie dir gleich auffallen wird, sind auch diese                                  0
                                                                                                                                                                                                                                                                       te Flachwasserbereiche. Hier kann es im Spätsommer am Grund zu
                                                             nach Fischarten benannt, die sich dort besonders wohlfühlen.                                      5                                                                                                       Sauerstoffknappheit kommen. Karpfen fühlen sich hier dennoch wohl. Im
                Viele interessante Beiträge zu unseren                                                                                                         10                                                                                                      Zandersee gibt es sehr viele Nährstoffe, auch in Form von pflanzlichem
                Flüssen und Seen findest du auch auf der     Die Grafiken zeigen dir auf einfache Weise die Besonderheiten                                   Tiefe in m
                                                                                                                                                                                  Schlammiger Gewässergrund           größte Sichttiefe im Sommer                      Plankton. Der Grund ist sehr schlammig und es bildet sich meistens
                Plattform Generation Blue                    und Unterscheidungsmerkmale unserer Seen.                                                                                                                                                                 Faulschlamm.
                                                                                                                                                                                  Faulschlamm                         Sauerstoffmangel
JUGEND AM WASSER - LUST AUF FISCH - ÖKF FishLife
10     LUST AUF WASSER

                                           ER LEBEN                                                                                                                                                                                                                                                                   11

                                       VOLL
                                  UFER
     Die Uferzonen mit Schilf und anderen Feuchtpflanzen sind ein überlebenswichtiger
     Lebensraum für die Tiere an unseren Gewässern. Du wirst erstaunt sein, was es hier alles
     zu entdecken gibt. Da summt, raschelt, quakt und zwitschert es – hör und sieh genau hin.

     SÄUGETIERE                                                                                                                                                                                                                       INSEKTEN
     Die bekanntesten Säugetiere, die man am Wasser findet, sind Fischotter,
                                                                                                                                                                                                                                      Insekten sind mit weltweit an die 1 Million bekannten Arten die artenreichste
     Biber und Bisamratten. Aber auch Wanderratten und Wasserfledermäuse
                                                                                                                                                                                                                                      Tiergruppe. Sie bewohnen beinahe jeden terrestrischen Lebensraum und be-
     leben am Wasser und ernähren sich von Fischen, Insekten und Pflanzen.
                                                                                                                                                                                                                                      herrschen vor allem die Lüfte. Einige haben sich sogar an das Leben auf der
     Der Biber ist ein begnadeter Baumeister. Seine Dämme und Bauten sind
                                                                                                                                                                                                                                      Wasseroberfläche angepasst. Der bekannteste Vertreter ist der Wasserläu-
     sehr eindrucksvoll.
                                                                                                                                                        AMPHIBIEN                                                                     fer, er gehört zur Familie der Wanzen und ernährt sich von anderen Insekten.
     Der Fischotter ernährt sich hauptsächlich von Fisch, frisst aber auch
                                                                                                                                                        Die meisten Amphibien wechseln im Laufe ihrer Entwicklung vom Wasser          Ein sehr interessantes Insekt ist die Maifliege oder Eintagsfliege. Als Larve
     Krebse, Frösche, Würmer, Schnecken, Vögel, Mäuse, junge Bisamratten.
                                                                                                                                                        aufs Land. Man kann sagen, dass Amphibien eine Verbindung zwischen            verbringt sie ein bis drei Jahre im Wasser und häutet sich währenddessen
     Der Eingang der Otterbauten liegt zumeist unter Wasser.
                                                                                                                                                        Wasserlebewesen und Landtieren sind.                                          20 bis 30-mal. Bei der letzten Häutung passiert etwas Faszinierendes. Die
     Die Wasserfledermaus jagt am Abend. Es ist sehr spannend ihr dabei
                                                                                                                                                        Du kannst am Wasser sowohl Froschlurche wie Frösche, Kröten und               Larve bildet einen kleinen Luftsack zwischen alter und neuer Haut. Dieser
     zuzusehen, wie sie knapp über der Wasseroberfläche fliegt und Insekten
                                                                                                                                                        Unken sowie Schwanzlurche wie Molche und Salamander finden. Da sich           treibt sie nach oben zur Wasseroberfläche, wo der Luftsack zerplatzt und das
     fängt.
                                                                                                                                                        die Ringelnatter von Amphibien ernährt, ist auch sie an unseren Gewäs-        Insekt schlüpft. Ab diesem Zeitpunkt hat das erwachsene Tier nur noch zwei
                                                                                                                                                        sern heimisch.                                                                bis vier Tage, um sich zu paaren, bevor es stirbt.
                                                                                                                                                                                                                                      Neben diesen beiden Vertreterinnen findest du Libellen, Käfer, Mücken,
                                                                                                                                                                                                                                      Fliegen und zahlreiche andere Insekten am Wasser, die auch als Nahrung für
                                                                               VÖGEL                                                                                                                                                  Fische und Vögel dienen.
                                                                               Viele Vögel haben sich an das Leben am Wasser angepasst. Watvögel sind
                                                                               beispielsweise mit Bewegungssensoren an der Schnabelspitze ausgestat-
                                                                               tet. Ihre Schnäbel dienen zum Stochern, Bohren oder Hämmern. Zu den
                                                                               häufigsten Vögeln am Wasser zählen Stockenten, Blesshühner,
                                                                               Höckerschwäne sowie die Fischfresser Haubentaucher, Eisvögel,
                                                                                                                                                                                            PFLANZEN
                                                                               Kormorane und Reiher.
                                                                                                                                                                                            Die Pflanzen der Uferzone leben auf einem Boden, der immer wieder vom Wasser überschwemmt wird oder zumindest
                                                                                                                                                                                            durchgehend relativ feucht bleibt. In der Bruchwaldzone, das ist der Teil des Ufers bis zur Wasserlinie, wachsen Bäume
                                                                                                                                                                                            wie Schwarzerlen, Pappeln und Weiden. Diese müssen gut verzweigte Wurzeln haben, um nicht ausgeschwemmt zu
                                                                                                                                                                                            werden, denn der Boden ist feucht und moorig. In der Röhrichtzone, das ist die Zone im Flachwasser- und Uferrand-
                                                                                                                                                                                            bereich, wachsen hohe, sehr bewegliche und elastische Pflanzen. Gute Beispiele dafür sind Schilfrohr, Rohrkolben,
                                                                                                                                                                                            Igelkolben, Rohr-Glanzgras, Wasser-Schwaden und Sumpf-Schwertlilie.
JUGEND AM WASSER - LUST AUF FISCH - ÖKF FishLife
12      LUST AUF FISCH                                                                                                                                                                                                                                     13

             bau                                                                                                                        INN ER E
       Körper                                                                                                                                   E
                                                                                                                                        O RGA N
       Symbolische Abbildung                                                                                                                              Symbolische Abbildung
         eines Fischkörpers                                                                                                                                 eines Fischkörpers

     ANPASSUNG UND SPEZIALISIERUNG                                      Körperbau der Fische                                            Innere Organe
     Der Körperbau eines Fisches ist von seinem Lebensraum und          Mit wenigen Ausnahmen (z.B. Aal) ist der Aufbau aller Fisch-    Das wohl außergewöhnlichste Organ der Fische ist die Schwimm-
     auch seiner Lebensweise abhängig. Pfeilförmige schlanke Fische     körper gleich. Dieser unterteilt sich in Kopf, Rumpf und        blase, ohne dieses Organ würden sie buchstäblich versinken.
     findet man üblicherweise in schnell fließenden Gewässern. Auch     Schwanz. Die Flossen dienen der Steuerung und der Stabilität.   Mithilfe der gasgefüllten Blase gleicht der Fisch ohne viel Ener-
     Raubfische haben oft einen pfeilförmigen Körperbau. Wohingegen     Manche sind paarweise angeordnet. Die Lage der Kiemen ist       gieaufwand sein Körpergewicht aus und schwebt so im Wasser.                      WUSSTEST DU,
     gedrungene Fische zumeist in stehenden Gewässern zu finden         zumeist im Übergang von Kopf zum Rumpf.                         Aber auch die Kiemen, die dem Fisch zur Sauerstoffgewinnung
                                                                                                                                                                                                                 ... dass es auch Fische gibt, die keine
     sind. Der Lebensraum Wasser ist begrenzt, daher teilen sich die                                                                    dienen, sind sehr interessant. Das Herz liegt beim Fisch unterhalb
                                                                                                                                                                                                              Schwimmblase besitzen? Zum Beispiel der
     Fischarten das jeweilige Gewässer auf. Auch das hat Einfluss auf                                                                   der Kehle, sehr nahe der Kiemen und pumpt das sauerstoffreiche       Hai, der sich ständig bewegen muss um nicht
     den Körperbau und die Körpermerkmale.                                                                                              Blut zu den Organen. Die Niere befindet sich unterhalb der Wir-       auf den Meeresgrund zu sinken. Aber auch
     Auf den folgenden Seiten zeigen wir euch den grundsätzlichen                                                                       belsäule und regelt den Wasserhaushalt. Für die Entgiftung des         die Koppe oder die Scholle, die auf dem
     Aufbau eines Fischkörpers und die auffälligsten Körpermerkmale.                                                                    Fisches ist die Leber zuständig, welche nahe beim Herzen liegt.                  Gewässergrund leben.
                                                                                                                                        Der Karpfen hat keinen Magen, sondern einen Verdauungskanal.
JUGEND AM WASSER - LUST AUF FISCH - ÖKF FishLife
14       LUST AUF FISCH

                       n ...                                                                                                                                 er atmen                                                                                                                 15

               e bewege                                                                                                                              ter wass
      ich Fisch                                                                                                                                und Un
 Wie s                                                                                                                                          KIEMEN
                                                                                                                                                Auch Fische müssen atmen, damit ihre Organe mit dem
     FLOSSEN                                                                                                                                    lebensnotwendigen Sauerstoff versorgt werden. Fische haben
     Die Flossen sind das charakteristische Merkmal der Fische, mit                                                                             keine Lungen, sondern sie lösen den im Wasser gebundenen
     deren Hilfe sie steuern, das Gleichgewicht halten, beschleunigen,                                                                          Sauerstoff mithilfe der Kiemen aus dem Wasser. Die Kiemen
     bremsen und auch Brutplätze graben. Paarige Flossen befinden                                                                               beim Fisch bestehen aus zahlreichen Kiemenblättern, die stark
     sich am Bauch und an der Brust. Unpaarige Flossen sind Rü-                                                                                 durchblutet sind und durch die der Sauerstoff in den Blutkreis-
     cken-, Schwanz- und Afterflosse. Manche Fische besitzen auch                                                                               lauf eindringen und das Kohlenstoffdioxid abgegeben werden
     noch eine zusätzliche Flosse, die sogenannte Fettflosse.                                                                                   kann – man spricht vom Gasaustausch.

     Fischarten lassen sich auch anhand der Form der
     Rückflossen und Bauchflossen gut bestimmen.

     Eine einteilige Rückenflosse ist    Der Barsch hat brustständige
     typisch für das Rotauge             Bauchflossen

                                                                                                                                                                                                                  Wenn der Fisch sein Maul öffnet, strömt das sauerstoffreiche
                                                                                                                                                                                                                  Wasser in die Kiemen, schließt er sein Maul, öffnen sich die
                                                                                                                                                                                                                  Kiemendeckel, so kann das Wasser wieder ausströmen. Durch
                                                                                                                                                                                                                  die Kiemenhaut der Kiemenplättchen dringt der Sauerstoff in
     Eine zweiteilig getrennte Rücken-   Beim Rotauge befinden sich die                                                                                                                                           den Blutkreislauf ein und wird durch das Herz zu den Organen
     flosse hat z.B. der Zander.         Bauchflossen bauchständig                                                                                                                                                transportiert. Interessant ist, dass Fische gleichzeitig ein- und
                                                                                                                                                                                                                  ausatmen können. Dadurch werden die Kiemen ständig mit
                                                                                                                                                                                                                  Wasser umspült, um möglichst viel Sauerstoff aus dem Wasser
                                                                              STEUERUNG                                                                                                                           filtern zu können. Denn es gibt im Wasser weniger Sauerstoff als
                                                                              Es sieht so leicht aus, wenn sich Fische durchs Wasser schlän-                                                                      in der Luft.
                                                                              geln, hochspringen oder blitzschnell abtauchen. Tatsächlich
     Die Fettflosse vor der Schwanz-     Bei der Aalrutte befinden sich die   bedeutet das aber ein perfektes Zusammenspiel von Flossen,                                                                          Werden die Kiemen längere Zeit nicht von Wasser umspült,
     flosse. Typisch für Salmoniden.     Bauflossen kehlständig.              Muskulatur und Schwimmblase.                                                                                                        verkleben sie und der Fisch erstickt.
JUGEND AM WASSER - LUST AUF FISCH - ÖKF FishLife
16       LUST AUF FISCH                                                                                                                                                                                                                                                                               17

     MAUL                                                                                                                                                       KÖRPERFORMEN
     Das Aussehen und damit auch die spezielle Funktion des Mauls richtet sich nach der Lebensweise und Ernährung des Fisches.                                  Auch an der Körperform kann man sehr gut erkennen, welche Fähigkeiten so ein Fisch hat, wo er lebt und wovon er sich ernährt.
     Wir unterscheiden grob die vier folgenden Typen beim Fischmaul.

                                                                                                                                                                                                                  Schlangenförmig >
                                                                                                                                                                     Der Wasserwiderstand wirkt sich bei dieser Form äußerst gering aus und                                       Typisch für:
                                                                                                                                                                    auch das ausdauernde Schwimmen fällt diesen Fischarten sehr leicht. Sie                                       Aal und Neunauge
                                                                                                                                                                                                             leben hauptsächlich am Boden.

     Oberständiges Maul                                                           Endständiges Maul
     Es sind jene Fischarten, die in der oberen Zone des Gewässers leben und      Vom endständigen Maul spricht man, wenn Ober- und Unterkiefer dieselbe                                                                  Hochrückig >
     sich ihre Nahrung an oder über der Wasseroberfläche suchen. Der Ober-        Länge haben. Typisch ist dieses Maul für Fischarten, die ihre Nahrung                                                                                                                           Typisch für:
                                                                                                                                                                 Fischarten mit dieser Körperform findet man versteckt in dicht bewachsenen
     kiefer ist deshalb kürzer als der Unterkiefer, damit er bequemer an seine    jagen, sogenannte Raubfische. Als bekannteste Vertreter kann man die                                                                                                                            Karpfen, Brachsen
                                                                                                                                                                Uferzonen von stehenden Gewässern. Der scheibenförmige Körper eignet sich                                         und Karausche
     Nahrung gelangt. Typischer Vertreter ist die Rotfeder.                       Forellen nennen.                                                                                      auch für das Leben in langsam fließenden Gewässern.

                                                                                                                                                                                                                      Torpedoförmig >
                                                                                                                                                                  Durch die Torpedoform haben die Fische einen sehr geringen Wasserwider-                                         Typisch für:
                                                                                                                                                                stand und können sich daher in schnell fließenden und reißenden Gewässern                                         Forelle, Äsche
                                                                                                                                                                                                                              gut bewegen.                                        und Zander

     Unterständiges Maul                                                          Vorstülpbares Maul, auch Rüsselmaul
     Im Gegensatz zu Fischarten, die ihre Nahrung an der Wasseroberfläche         Damit manche Fischarten ihre Nahrung regelrecht vom Boden aufsaugen                                                                      Pfeilförmig >
     suchen, haben Bodenfische ein unterständiges Maul. Der Oberkiefer            können, verfügen sie über ein vorstülpbares Maul. Der Karpfen ist bei-            Schnell wie ein Pfeil. Vor allem Raubfische, die sehr schnell schwimmen                                       Typisch für:
     ist länger als der Unterkiefer, damit fällt dem Fisch das Abgrasen des       spielsweise so ein Fisch, der sein Maul wie einen Rüssel einsetzen kann.         müssen, haben ein spitzes Maul. Die Rücken-und Afterflosse befinden sich                                       Hecht
     Gewässergrundes leichter. Die Barbe ist ein bekannter Vertreter für diesen                                                                                                            wie die Federn eines Pfeiles weit hinten am Körper.
     Maultyp.

                                                                                                                                                                                                                            Keilförmig >
                                                                BARTELN                                                                                         Ein breites Maul und ein keilförmiger Körperbau sind nicht die besten Voraus-
      Die Barteln, auch Bartfäden genannt, sind Sinnesorgane. Sie be-                                                                                            setzungen, um ein toller Schwimmer zu sein. Daher lauern diese Fische ihrer                                      Typisch für:
      finden sich am Maul, an der Nase oder am Kinn vieler Fischarten                                                                                                                                             Beute gerne am Boden auf.                                       Wels
       und dienen zum Tasten und Schmecken. Die Anzahl der Barteln
        liegt zwischen einer und zehn, je nach Fischart. Besonders ein-
                                  drucksvoll sind die Barteln der Welse.                    4 Barteln                  1 Bartel                     8 Barteln
JUGEND AM WASSER - LUST AUF FISCH - ÖKF FishLife
18        LUST AUF FISCH                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           19
                                                                                                                     zwei getrennte Rückenflossen, die
                                                                                                                       vordere mit Stachelstrahlen
                                                                                              sechs bis elf dunkle                                 dunkler Fleck am Ende der

          e
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Breites, oberständiges Maul mit

        ch
                                                                                              Querbänder an den                                      ersten Rückenflosse

      is
                                                                                                                                                                                                      Langgestreckter, etwas                                                                        verdicktem Unterkiefer

 Raubf
                                                                                                 Körperseiten                                                                                          abgeflachter Körper
                                                                                                                                                                                                                                                                                          RAPFEN
                                                                                     kleiner Dorn am Ende                                                                                                                                                                                 Lebensraum: Er lebt vorwiegend in den Mündungsbereichen der Zuflüsse
                                                                                       der Kiemendeckel                                                                                                                                                                                   und Altwässern der Donau und einigen Seen.
                                                                                                                                                                                                                                                                          Maulspalte      Lebensweise: In der Jugend ein Schwarmfisch, im Alter ein Einzelgänger.
     Als Raubfische bezeichnet man jene, die sowohl Fische als                      FLUSSBARSCH
                                                                                                                                                                                                                                                                         reicht bis zur
                                                                                                                                                                                                                                                                          Augenmitte      Laichverhalten: Laichen an stark überströmten Kies oder Geröll ab.
     auch Fischbrut fressen. Auch Vögel und Säugetiere stehen                       Lebensraum: Der Flussbarsch ist sehr anpassungsfähig und kommt in fast allen                                                                                                                          Nahrung: In seiner Jugend ist dieser Räuber ein Kleintierfresser, später
     auf deren Speiseplan. Vielleicht ist dir ja das Angelglück                     wärmeren, fließenden und stehenden Gewässern vor.                                                                                                                                                     besteht seine Nahrung fast ausschließlich aus Fischen.
     hold und es zappelt gerade an deiner Angel einmal so ein                       Lebensweise: Schwarmfisch                                                                                                   Afterflosse sichelförmig                                                  Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen betragen zwischen 40 und 60
     wunderschöner Fisch. Wir stellen dir hier die häufigsten                       Laichverhalten: Laicht an Wasserpflanzen und auf Kies                                                                             eingebuchtet                                                        cm, aber Längen bis zu 100 cm und Gewichte bis 10 kg sind möglich.
     Raubfische in unseren heimischen Gewässern vor.                                Nahrung: Kleinere Wassertiere aller Art und Fische
                                                                                    Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen liegen bei 15 cm bis 30 cm. Unter idealen
                                                                                    Bedingungen kann er über 50 cm lang und über 3 kg schwer werden.
                                                                                                                                                                                         HECHT                                              Entenschnabelähnliches,
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Große, weit hinten
                                                                                                                                                                                         Lebensraum: Stehende und langsam fließende                                                         liegende Rückenflosse
                                                                                                                                                                                                                                              oberständiges Maul
                                          Zwei Rückenflossen                   Stachelstrahlen                                                                                           Gewässer, hält sich gerne in Ufernähe auf.
                                                                                                                     ZANDER                                                              Lebensweise: Standfisch und Einzelgänger
                                                                                                                     Lebensraum: Der Zander fühlt sich in allen wärmeren,                (Lauerjäger)
                                                                                                 Spitze Schnauze                                                                         Laichverhalten: Laicht an Wasserpflanzen
                                                                                                 mit endständigem
                                                                                                                     nährstoff- und planktonreichen Gewässern mit hartem,
                                                                                                       Maul          sandigem Grund wohl.                                                und überschwemmten Wiesen
                                                                                                                     Lebensweise: Meist nahe des Gewässergrundes.                        Nahrung: Fische aller Art, Frösche, Vögel und
                                                                                                                                                                                                                                           Relativ langer
                                                                                                                     Laichverhalten: Männchen bauen Nester, Brutpflege                   sogar kleine Säugetiere                               Kopf
                                                                                                                     Nahrung: Kleine Wassertiere aller Art und Fische                    Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen liegen
                                                                                                                     Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen liegen bei                   bei 50 cm bis 100 cm. Längen bis 150 cm oder                                  Lang gestreckter, walzenförmiger und
                                                                                                                                                                                                                                                                       seitlich nur mäßig abgeflachter Körper
                                                                                              Viele kleine Zähne,    40 bis 60 cm. Unter idealen Lebensbedingungen kann                  Gewichte von über 25 kg sind möglich.
                                                                                               zwei sogenannte       er bis 110 cm lang und über 15 kg schwer werden.
                                                                                                 Hundszähne

     AAL                                                                                                                                                                                                                                                                            WELS, auch WALLER
     Lebensraum: Flüsse, Bäche und Seen                                          Spitze,                                    Ganoidschuppen               Kleine, weiße                                                                                                              Lebensraum: Der Wels lebt in größeren Seen oder Flüssen mit
     mit weichem oder schlammigem Grund
                                                                             langgestreckte                                                              Seitenschilder                                                                                                             ruhigen Stellen und schlammigem Grund.
                                                                                Schnauze
     Lebensweise: Vergräbt sich tagsüber        Rücken-, Schwanz- und
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Lebensweise: Dämmerungs- und nachtaktiver Bodenfisch.
                                               Afterflosse sind zu einem                                                                                                                                                                            Relativ weit                    Laichverhalten: Laicht an Wasserpflanzen und Überschwemmungs-
     und jagt in der Nacht (nachtaktiv).       Flossensaum zusammen-                                                                                                                                                                               vorne sitzende
     Laichverhalten: Laicht im Meer                                                                                                                                                                                                                Rückenflosse                     flächen, betreibt Brutpflege.
                                                       gewachsen                                                                                                                                                   Breiter, flacher
     Nahrung: Größere und kleinere Wasser-                                                                                                                                                                        Kopf mit großem,                                                  Nahrung: Fische, aber auch Amphibien, Wasservögeln, kleine Säuge-
     tiere, Fische und Fischlaich
                                                                                                                                                                                                                   breitem Maul                                                     tiere und Aas.
                                                                            Vorstülpbares Maul mit vier
     Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrö-                                  Bartfäden mit kurzen Fransen                                                                            Weiße                                                                                            Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen liegen bei 100 cm bis 150
                                                                                                                                                                                                     Kleine
     ßen liegen beim Männchen bei 50 cm.                                                                                                                                       Flossensäume          Augen                                                                          cm. Längen bis 300 cm und Gewichte bis an die 200 kg sind möglich.
                                                                                       STERLET
     Aalweibchen können bis zu 1,5 m lang                                              Lebensraum: Der natürliche Lebensraum dieses Fisches ist die Donau.
     und 6 kg schwer werden.                                                           Lebensweise: Der Sterlet ist ein reiner Süßwasserbewohner, der zur Laichablage                                                                                       Keine Schuppen
                                                                                       flussaufwärts wandert.
                                                                                       Laichverhalten: Laicht im Freiwasser über felsigem Untergrund.
                                                                                       Nahrung: Wirbellose Bodenorganismen (Insektenlarven, Würmer, Schnecken,                                                                                                                                                                      Lange, bis zur Schwanzflosse
Schlangenförmiger Körper          Keine Bauchflossen                                   Kleinkrebse)                                                                                                                                                                                                                                    reichende Afterflosse
                                                                                       Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgröße liegt bei 40 cm bis 60 cm.                              Sechs Barteln
Unterständiges Maul
20          LUST AUF FISCH                                                                                                                                            mit wulstigen Lippen                                                                                                                                                                                      21
                                                                                  Schlanker,                                                                                                               Rückenflosse beginnt                             Augenrand fast immer
                                                                                                                                                                                                           über dem Ansatz der                                 rötlich gefärbt

           e
                                                                                der Strömung

         ch
                                                                                                                                                                                                              Bauchflossen

       is
                                                                                 angepasster

 Friedf
                                                                                   Körper

                                                                                                         BARBE                                                         Vier Barteln am Rand                                                                                            ROTAUGE UND ROTFEDER
                                                                                                                                                                           der Oberlippe                                                                                               Lebensraum: Rotaugen und Rotfedern leben in langsam fließenden und
                                                                                                         Lebensraum: Dieser Fisch bewohnt ausschließlich schnell
                                                                                                         fließende Gewässer mit Schotter- und Sandgrund.                                                                                                                               stehenden Gewässern.
       Friedfische lieben ruhige und warme Gewässer. Sie fressen                                                                                                                                                                                                 Maul endständig       Lebensweise: Schwarmfisch
                                                                                                         Lebensweise: Geselliger Grundfisch.                                                                                                                     Kleine Maulspalte
       keine anderen Fische, sondern ernähren sich vorwiegend                                            Laichverhalten: Laicht auf Kies                                                               Rückenflosse beginnt
                                                                                                                                                                                                                                                                                       Laichverhalten: Laicht auf Wasserpflanzen und auf Kies.
       von Pflanzen, kleinen wirbellosen Tieren wie Krebsen und                                          Nahrung: Verschiedenste Bodenorganismen, vorwiegend                                            deutlich hinter dem                                                            Nahrung: Wirbellose Tiere (Zooplankton, Insekten und -larven, Würmer),
                                                                                                                                                                                                        Ansatz der Bauch-                                  Oberständiges Maul          Pflanzen und Algen.
       Schnecken, Insekten sowie Würmern.                                                                wirbellose Kleintiere, seltener pflanzliche Stoffe                                                   flossen
       Wenn du an einem Teich oder See deine Angel auswirfst,                                            Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgröße liegt bei 30 bis 50 cm.                                                                                                                 Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgröße liegt bei 15 bis 20 cm. Unter güns-
                                                                                                         Größen bis 100 cm und Gewichte bis 10 kg sind auch möglich.                                                                                                                   tigen Lebensbedingungen kann er über 40 cm lang und bis zu 2 kg schwer
       dann stehen die Chancen sehr gut, einen Friedfisch zu
                                                                                                                                                                                                                                                                                       werden.
       fangen. Wir stellen dir hier die häufigsten Friedfische in
       unseren heimischen Gewässern vor.
                                                                                                     Leicht unterständiges
                                                                                                        und rüsselartig      BRACHSE
                                                     Hochrückiger, stark                              vorstülpbares Maul
                                                     abgeflachter Körper                                                     Lebensraum: Brachsen bewohnen Seen und                                                  Orange bis blutrot gefärbte Bauchflossen,
                                                                                                                                                                                                                         Afterflosse und Schwanzflosse
                                                                                                                             langsam fließende Gewässer der Barben-
                                                                                                                             und Brachsenregion.
                                                                                                                                                                                              KARPFEN                                                                                                             fast drehrunder Kör-
                                                                                                                             Lebensweise: Schwarmfische                                                                                                                                                          per mit meist dunkel
                                                                                                                             Laichverhalten: Laicht an Wasserpflanzen                         Lebensraum: Der Karpfen bevorzugt warme, nahrungsreiche,                                                           gesäumten Schuppen
                                                                                                                             ab.                                                              stehende und langsam fließende Gewässer mit weichem Grund                                                             (Netzzeichnung)
   Querständiges                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Rücken- und
  Maul mit hornigen                                                                                                          Nahrung: Verschiedene Bodentiere und                             und Pflanzenbewuchs.                                                                großer, breiter,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Schwanzflosse fast
       Lippen                                                                                                                pflanzliche Stoffe                                               Lebensweise: Üblicherweise sehr scheu und misstrauisch.                            gedrungener Kopf
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          immer dunkelgrau
     Unterlippe mit
                                                                                             Brustflossen reichen            Größe/Gewicht: 40 cm bis 50 cm, aber auch                        Laichverhalten: Streifen ihren Laich auf Gras, Unterwasser-
     scharfkantigen
        Rändern                                                                               bis zum Ansatz der             70 cm und ein Gewicht von 5 kg sind möglich.                     pflanzen, Wurzelwerk oder Schilf ab.
                                                                                                 Bauchflossen                                                                                 Nahrung: Wirbellose Bodentiere, sowie pflanzliche Stoffe
                                                                                                                                                                                              Größe/Gewicht: Die mittleren Größen liegen bei 35 bis 50 cm
                                                                                                                                                                                              mit 2 bis 3 kg Gewicht. Längen von 100 cm                                              endständiges,
                                                                                                                                                                                                                                                                                      weites Maul
                                                                                                        Roter (rotgelber)                                                                     und Gewichte über 30 kg                                                                                                                                       Afterflosse nach außen
Wulstige
                                                                                           Je ein Bart-   Augenkreis                                                                          sind auch möglich.                                                                                                                                               gewölbt (konvex)
Schnauze    NASE                                                                          faden in den
            Lebensraum: Die Nase kommt vor allem in der Barbenregion                      Maulwinkeln
                                                                                                                                         Sehr kleine Schuppen,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         DÖBEL oder AITEL
            der Flüsse vor und bevorzugt die Strömung.                                                                                   dicke Schleimschicht                                                                                                                                                            Lebensraum: Das Aitel ist sehr anpassungsfähig und
            Lebensweise: Schwarmfisch                                        Breites, endständiges                                                                                                                                                                                                                       lebt in allen fließenden und auch stehenden Gewäs-
                                                                                Maul mit kurzer
            Laichverhalten: Laicht auf Kies.                                      Maulspalte                                                                                                                                                                                                                             sern von der Forellen- bis zur Brachsenregion.
            Nahrung: Pflanzliche Stoffe und vor allem Algen werden mit den                                                                                                                                                                                                                                               Lebensweise: Lebt als Einzelgänger oder in kleinen
            scharfkantigen Lippen vom Untergrund abgeschabt.                             SCHLEIE                                                                                                                                                                                                                         Gruppen.
            Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgröße liegt bei 30 bis 40 cm.                Lebensraum: Die Schleie liebt stehende und langsam fließende Gewässer mit                                                                                                                                                       Laichverhalten: Laicht an grob kiesigen Untergründen
            Größere Exemplare erreichen eine Länge über 50 cm und ein                    weichem Grund und ausreichendem Pflanzenbewuchs.                                                                                                                                                                                in schnellfließendem, sauerstoffreichem Wasser.
            Gewicht von über 2 kg.                                                       Lebensweise: Lebt hauptsächlich am Bodengrund.                                                                                                                                                                                  Nahrung: Jungfische ernähren sich von Kleintieren
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Endständiges, weit
                                                                                         Laichverhalten: Laicht an Wasserpflanzen und Überschwemmungsflächen.                                                                                                                                  vorstülpbares Maul
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         aller Art und von pflanzlichen Stoffen. Das Aitel wird
                                                                                         Nahrung: Wirbellose Kleintiere sowie pflanzliches Material                                                             Der Körper kann                                                                                          aber mit zunehmendem Alter auch räuberisch.
                                                                                                                                                                                                                  ganz oder nur                                                                      4 Barteln
                                                                                         Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen liegen bei 30 cm bis 35 cm. Sie können                                        teilweise beschuppt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgröße liegt bei 30
                                                                                         ein Gewicht von bis zu 4 kg erreichen.                                                                                       sein.                                                                                              bis 40 cm. Gar nicht so selten erreicht das Aitel eine
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Länge bis 60 cm und ein Gewicht über 3 kg.
22      LUST AUF FISCH                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  23
                                                                                                                                                                                                                                                                                               REINANKE, MARÄNE ODER RENKE

          N
                                                                                                                                                                                                       Viele schwarze Tupfen auf

         E
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Lebensraum: Kleinere und größere Seen des Voralpengebietes und die Donau.

        D
                                                                                                                                                     Rote Tupfen mit heller Umrandung

       I
                                                                                                                                                                                                    Rücken sowie auf Rücken-, Fett-

      N
                                                                                   Torpedoförmiger

 SALMO
                                                                                                           Fettflosse                                       an den Körperseiten                            und Schwanzflosse                                  Fettflosse                       Hält sich im Freiwasser auf und zieht nur selten ins Flachwasser.
                                                                                        Körper
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Lebensweise: Gesellig lebender Schwarmfisch.
                                                                                     Sehr kleine
                                                                                     Schuppen
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Laichverhalten: Laicht in Ufernähe ab. Die Eier sinken zu Boden oder haften an
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Wasserpflanzen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Nahrung: Planktonkrebse, Insektenlarven und Würmer.
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen liegen bei 30 cm bis 50 cm. In nähr-
                                                                                                                                                                                     Endständiges
     Die Familie der Salmoniden oder Forellenartigen findet                                                                                                                             Maul                                                                                                   stoffreichen Seen sind Gewichte bis zu etwa 6 kg ohne Weiteres möglich.
     man in vielen Gewässern Österreichs vor. Die einzelnen
                                                                                                     BACHFORELLE
                                                                                                     Lebensraum: Kühle, sauerstoffreiche, fließende und stehende                                       REGENBOGENFORELLE                                            Rötliches Band                                                                                     Fettflosse
     Arten unterscheiden sich in einigen Merkmalen. In Bezug                                                                                                                                                                                                           entlang der
                                                                                                     Gewässer vom Hochgebirge bis ins Flachland.                                                       Lebensraum: Dieser Fisch lebt in kalten, sauer-                                       Kegelförmiger Kopf
     auf den anatomischen Aufbau findet man aber unzählige                                                                                                                                                                                                         Seitenlinie und am
                                                                                                     Lebensweise: Ist sehr wählerisch, was die Wasserqualität                                          stoffreichen, fließenden und stehenden Gewässern.             Kiemendeckel
     Gemeinsamkeiten, welche diese Familie ausmachen. Ihr                                            betrifft und ist ein kampfstarker Raubfisch.                                                      Lebensweise: Wenig standorttreue, anpassungsfä-
     Körperbau verleiht ihnen eine perfekte Anpassung an ihren                                       Laichverhalten: Grundlaicher, bauen Laichgruben im Kies.                                          hige Art. Eingebürgert aus Nordamerika.
     Lebensraum. Bäche, Flüsse und Seen, konzentriert auf                                            Nahrung: Kleintiere aller Art, im Alter auch Fische.                                              Laichverhalten: Grundlaicher, bauen Laichgruben                                                                                                                     Dunkle
     die Alpen und das Voralpenland bieten eine Heimat für die                                       Größe/Gewicht: Die mittleren Größen liegen je nach Lebens-                                        im Kies.                                                                         Kleines, endständiges, selten                                                   (geschwärzte)
                                                                                                                                                                                                                                                                                            unterständiges Maul
     Forellenartigen Österreichs.                                                                    raum zwischen 20 bis 40 cm. Unter günstigen Bedingungen                                           Nahrung: Kleintiere aller Art, im Alter auch Fische.                                                                                                                Flossen
                                                                                                     kann dieser Fisch aber bis zu 10 kg schwer werden.                                                Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgröße liegt bei                                                    Langgestreckter, etwas hochrückiger
                                                                                                                                                                                                       25 bis 50 cm. Bis zu 5 kg schwer.                                                                   Körper mit relativ großen Schuppen
                            Hohe, lange Rücken-
                               flosse (Fahne)

                                                                                                                                                                                                                                                              Viele dunkle Flecken am Rücken
                                                                          Birnenförmige
                                                                                                                                                                                                                                                               und an den Körperseiten, aber
               Fettflosse                                                    Pupillen
                                                                                                                                          Der Rücken ist                                                  Walzenförmiger,                                     nicht auf Rückenflosse, Fett- und                                           SEEFORELLE
                                                                                                                                                           Bauch- und Afterflosse                                                                                      Schwanzflosse
                                                                                                                                           marmoriert                                                  langgestreckter Körper                                                                                                             Lebensraum: Tiefe Seen des Alpen- und
                                                                                                                        Torpedoförmiger                     haben einen dunklen                                                                                                                               Relativ große
                                                                                                                                                           Saum mit weißem Rand.                                                                                                                               Fettflosse                 Voralpengebietes.
                                                                                                                             Körper
                                                                                                     Endständiges                                                       Fettflosse                                                                                                                                                        Lebensweise: Die Seeforelle stellt einen
                                                                                                        Maul                                                                                                                                                                                                                              Ökotyp der europäischen Forelle dar.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Laichverhalten: Sie wandern zum Lai-
                     Relativ große Schuppen                                 Kleines Maul                                                                                                                                                                                                                                                  chen in die Zuflüsse. Grundlaicher, bauen
     ÄSCHE                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Laichgruben im Kies.
     Lebensraum: Kühle, sauerstoffreiche, fließende Gewässer vom Hochgebirge                                                                                                                                                                                                                                                              Nahrung: Als Jungfisch Kleintiere aller
     bis ins Flachland.                                                                              BACHSAIBLING                                                                                      HUCHEN                                                                                                                             Art, später ernährt sich die Seeforelle
     Lebensweise: Geselliger Friedfisch                                                              Lebensraum: Dieser Fisch lebt in kalten, sauerstoffreichen, flie-                                 Lebensraum: Lebt in der Donau und deren größere Zuflüssen.                                                                         ausschließlich von Fischen.
     Laichverhalten: Grundlaicher, bauen Laichgruben im Kies.                                        ßenden und stehenden Gewässern und ist nicht so auf Verstecke                                     Lebensweise: Räuberischer Standfisch der im Alter tiefe Fluss-                 Bei erwachsenen Tieren                              Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgröße
     Nahrung: Kleintiere aller Art (Driftorganismen und Anflugnahrung), im Alter                     angewiesen wie die Bachforelle.                                                                   bereiche bevorzugt.                                                           verläuft der Hinterrand der                          liegt bei 40 bis 80 cm.
                                                                                                                                                                                                                                                                                       Schwanzflosse gerade.
     auch Fische.                                                                                    Hohe Toleranz gegenüber niedrigen pH-Werten.                                                      Laichverhalten: Zum Ablaichen wandert er flussaufwärts und                                                       Fettflosse
     Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgröße liegt bei 35 bis 40 cm. Nur wenige                        Lebensweise: Wenig standorttreue Art, die keine festen Reviere                                    sucht flach überströmte Kiesbänke mit hoher Fließgeschwindig-
     erreichen eine Länge von über 50 cm und ein Gewicht über 2 kg.                                  beansprucht. Eingebürgert aus Nordamerika.                                                        keit auf.
                                                                                                     Laichverhalten: Grundlaicher, bauen Laichgruben im Kies.                                          Nahrung: Ernährt sich schon im Jugendstadium fast aus-
                                                                                                     Nahrung: Kleintiere aller Art. Bei geeigneten Lebensbedingun-                                     schließlich von Fischen.
                                                                                                     gen wird er sehr räuberisch und ernährt sich hauptsächlich von                                    Größe/Gewicht: Der Huchen wird unter geeigneten Bedingun-
                                                                                                     Fischen.                                                                                          gen bis zu 150 cm lang und 20 bis 30 kg schwer.                                               Sie verliert erst im Laufe ihres
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Schwarze, sternförmige Flecken am
                                                                                                     Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgröße liegt bei 35 cm, maxi-                                                                                                                                      Wachstums die typischen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Rücken und an den Körperseiten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              roten Flecken.
                                                                                                     mal 55 cm. Selten wird er über ein Kilogramm schwer.
24       LUST AUF FISCH                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      25

             N VASOREN                                                                                                                                                                                                               Schwarzer, manchmal auch      SONNENBARSCH

            I
                                                                                                                                                                                                                                    scharlachroter Fleck am Ende

          D
                                                                                                                                                                                           Zweiteilige verbundene                                                  Lebensraum: Dieser aus Nordamerika stammende Fisch bevorzugt vor

         N
                                                                                                                                                                                                                                         des Kiemendeckels

        U
                                                                                                                                                                                        Rückenflosse, die vordere mit

      N
                                                                                                                                               Schlanke, nach vorne                                                                                                allem Gewässer mit starker Vegetation.

    TE
                                                                                                                                                                                        Stachelstrahlen, hintere größer

   O
                                                                                                                                              und nach hinten deutlich

  X
                                                                                                                                                                                                                                                                   Lebensweise: Er mag sandige, lehmige oder schlammige Untergründe. Ist

 E
                                                                                                                      Jede Schuppe trägt an   verjüngende Körperform
                                                                                                                       ihrem hinteren Ende                                                                                                                         vorrangig in der unteren bis mittleren Gewässerschicht anzutreffen.
                                                                                                                      einen halbmondförmi-
                                                                                                                        gen, dunklen Fleck
                                                                                                                                                                   Oberständiges Maul                                                                              Laichverhalten: Beide Geschlechter betreiben echte Brutpflege.
                                                                                                                                                                                                                                                                   Nahrung: Wirbellose Kleintiere aller Art, Fischlaich und kleine Fische
                                                                                              Dunkelblaues Band vom
     Zahlreiche Fische sind in Österreich nicht heimisch und                                   Kiemendeckel bis zur                                                                                                                                                Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen liegen bei 10 cm bis 15 cm. Unter

              !
                                                                                                  Schwanzflosse.                                                                                Hochrückiger, seitlich                                             günstigen Bedingungen kann er eine Länge bis zu 30 cm erreichen.
     dürfen daher in unseren Gewässern nicht ausgesetzt wer-                                                                                                                                     abgeflachter Körper
     den. Meistens ganz still erobern Invasoren einen fremden                                                                                                                                                                    Kammschuppen
                                                                                          BLAUBANDBÄRBLING
     Lebensraum und verdrängen dort oft unsere Arten.                                     Lebensraum: Uferregion stehender und schwach fließender Gewässer.
     Nicht selten kommen diese aus China, Amerika oder Afrika                                                                                                                               TOLSTOLOB
                                                                                          Lebensweise: Dieser Kleinfisch stammt aus Asien und wurde als Futterfisch                         Lebensraum: Stammt aus großen, warmen                                                   Seitenlinie mit Knick
     – die Globalisierung macht es möglich. Die Hauptschuld                               für die Teichwirtschaft nach Europa importiert.                                                                                                              Relativ breites,
                                                                                                                                                                                            Gewässern Chinas.                                        oberständiges Maul                                                        Sehr kleine Schuppen
     trägt der Mensch. Nicht selten werden tropische Aquari-                              Laichverhalten: Aufgrund seiner hohen Fortpflanzungsrate und seiner An-                           Lebensweise: Geselliger Fisch, der im
     umsfische in heimische Teiche, Seen, Bäche und Flüsse                                passungsfähigkeit breitet er sich in freien Gewässern stark aus, was negative                     Freiwassser lebt.
     ausgesetzt. Fremde Arten werden oft im Ballastwasser der                             Auswirkungen auf den heimischen Fischbestand hervorruft.                                          Laichverhalten: Kann sich aufgrund zu gerin-
     Frachtschiffe eingeschleppt. Neben Fischen erobern auch                              Nahrung: Kleintiere aller Art und auch Anflugnahrung.                                             ger Temperatur in unseren Gewässern nicht
     artfremde Muscheln und Krebse unsere Gewässer.                                       Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen liegen bei 6 cm bis 8 cm.                                  fortpflanzen.
                                                                                                                                                                                            Nahrung: Pflanzliches Plankton.
                                                                                                                                                                                            Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen
                                                                                                                                                                                                                                                      Sehr tief liegende
                                                                                                                                                                                            liegen bei 50 cm bis 60 cm. Unter geeigneten             Augen (unterhalb der
                                                                                                                                                                                            Lebensbedingungen sind Längen über 100 cm                    Maulspalte)
                                                                                                                                                                                            und Gewichte über 25 kg möglich.
                  Dunkelumrandete, relativ
                                                                                                    AMUR

                                                                                                                                                                                                 !
                     große Schuppen                                           Tiefliegende Augen
                                                                                                    Lebensraum: Wärmere Seen und Teiche. Wurde aus Ostasien importiert, wo er
                                                                                                             in den großen Flüssen (z. B. dem Amur) beheimatet ist.                                    SIGNALKREBS                                                                                                                      Rückenflosse zweigeteilt,   Keulenförmiger Körper
                                                                                                                     Lebensweise: Bevorzug ruhige, kraftsparende Standplätze.                          Lebensraum: Der Signalkrebs stammt ursprünglich aus Nordamerika und                                      Schwarzer Fleck am        mit Hartstrahlen am         mit relativ großen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 hinteren Ende der            vorderen Teil               Schuppen
                                                                                                                       Laichverhalten: Der Amur pflanzt sich in unseren Gewäs-                         breitete sich in Österreich rasant aus. Er bewohnt stehende und fließende                                ersten Rückenflosse
                                                                                                                       sern nicht natürlich fort!                                                      sommerwarme Gewässer mit Wassertemperaturen von mindestens 12 °C.                                                                                            Endständiges Maul
                                                                                                                      Nahrung: Pflanzliche Nahrung (vorwiegend Wasserpflanzen).                        Er ist anpassungsfähiger als der heimische Edelkrebs.                                                                                                        mit wulstigen Lippen
                                                                                                                Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen liegen bei 50 bis 70 cm.                        Lebensweise: Als Überträger der Krebspest (=Pilzinfektion), gegen die er
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zu einer Saugscheibe
                                                                                                      Unter guten Lebensbedingungen (warmes Wasser) kann der Amur über 100                             selbst teilresistent ist, bildet er eine sehr große Gefahr für die heimischen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  !
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            verwachsene Bauch-
                                                                            Kleiner, beweglicher
                                                                              Teil am Ende des
                                                                                                    cm lang und an die 30 kg schwer werden.                                                            Krebsbestände. Bei den europäischen Flusskrebsarten führt die Infektion                                                                                                     flossen
                                   Langgestreckter, eher
                                      runder Körper                              Oberkiefers                                                                                                           innerhalb weniger Wochen zum Tod.                                                               SCHWARZMUNDGRUNDEL
                                                                                                                                                                                                       Vermehrung: Die Eier und später die Larven werden vom Weibchen                                  Lebensraum: Die Schwarzmundgrundel stammt aus der Region um das
                                                                                                                                                                                                       getragen und betreut.                                                                           Schwarze Meer und breitete sich relativ rasch entlang der Donau flussauf-
                                                                                          Breiter, flacher Kopf         Keine Schuppen
                                                                                                                                                                                                       Nahrung: Allesfresser (tierische Nahrung, Wasserpflanzen, Algen)                                wärts aus.
     ZWERGWELS                                                                         Endständiges, großes Maul
                                                                                             Acht Barteln                                       Fettflosse                                             Größe/Gewicht: Körperlänge zwischen 15 und 18 cm (maximal bis 25 cm)                            Lebensweise: Bodenfisch, der Versteckmöglichkeiten wie zum Beispiel
     Lebensraum: Der Zwergwels wurde 1885 aus Nordamerika nach Europa
                                                                                                                                                                                                       und ein durchschnittliches Gewicht von 100 bis 150 g (maximal bis 350 g).                       Blockwurf bevorzugt. Anpassungsfähige bodenorientierte Art, die rasch
     eingeführt. Er lebt in Teichen, flachen Seen und Flüssen mit geringer Strö-
                                                                                                                                                                                                                                                 Keine Dornen oder Höcker                              Populationen ausbilden kann und dadurch eine unerwünschte Nahrungskon-
     mung.                                                                                                                                                                                                Am Scherengelenk                        am Kopf-Brust-Panzer
     Lebensweise: Gefräßiger Raubfisch. Meist nachtaktiver Grundfisch.                                                                                                                                   weißer bis hellblauer                                              Hell- bis rötlich-         kurrenz zur heimischen Fischfauna darstellt.
                                                                                                                                                                                                                Fleck                                                       braune Färbung             Laichverhalten: Männchen bewacht versteckte Gelege.
     Laichverhalten: Eier und auch Brut werden vom Männchen bewacht.
     Nahrung: wirbellose Kleintiere aller Art, Fischbrut, -laich, Kleinfische.                                                                                                                                                                                                                         Nahrung: Kleintiere aller Art, aber auch Fischlaich, - brut und Krebse
     Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgrößen liegen bei etwa 25 cm.                                                                                                                                                                                                                                     Größe/Gewicht: Die Durchschnittsgröße liegt bei 10 cm bis 15 cm.
     Längen bis 40 cm und Gewichte bis 2 kg sind möglich.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             !   Verdrängen sehr aggressiv die heimischen Arten.
26      LUST AUF FISCH                                                                                                                                                                                                                                                                                                              27

           S CH E SIN D
      RE FI
 UNSE               T
                                                                                                                                                                                                                                                       Fische sterben lautlos

        GE FÄ HR D E                                                                                                                                                                                                                                   Von den heimischen Fischarten in Fließgewässern sind 60 % gefährdet,
                                                                                                                                                                                                                                                       stark gefährdet oder bereits vom Aussterben bedroht. Zu diesem Schluss

 STARK                                                                                                                                                                                                                                                 kommt eine Studie der Universität für Bodenkultur.

                                                                                                                     Chemikalien vergiften die
                                                                                                                     Gewässer                                       Prädatoren
     Unsere Fische sind sensible, verlässliche Bioindikatoren
                                                                                                                     Pestizide, Biozide sowie Arzneimit-            Prädatoren sind Fressfeinde, in unserem Fall die Fischfresser. Nicht die
     und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Ökosystem                                                                                                        Raubfische, sondern die Fischotter, die Kormorane und die Graureiher fres-
                                                                                                                     telrückstände und hormonwirksame
     Wasser. Trotzdem werden sie zu wenig geschätzt. Vor                                                                                                            sen die meisten Fische. Üblicherweise ist in der Natur die Beute-Räuber-Be-
                                                                                                                     Substanzen werden nicht gänzlich durch
     allem fehlt es uns an Bewusstsein, wie gefährdet diese                                                          die Kläranlagen aus dem Abwasser ent-          ziehung ausgeglichen und reguliert sich selbst. Wenn da nicht der Mensch
     Lebewesen tatsächlich sind.                                                                                     fernt. Daher gelangen diese Schadstoffe        wäre und ununterbrochen in den Lebensraum der Fische eingreifen würde.
                                                                                                                     in unsere Gewässer. In über 50 % der 42        Der durch die zahlreichen Gefährdungen bereits geschwächte Zustand der
     WIR ALLE HABEN ES IN DER HAND                                                                                   untersuchten Gewässer wurden seitens           Fische kann große Fischotterbestände oder Scharen von Kormoranen und
     Es gibt eine Vielzahl von Bedrohungen, die unseren Fischen                                                      GLOBAL 2000 Abwasserbestandteile               Graureihern nicht mehr verkraften.
     das Leben schwer macht und die Bestände immer mehr redu-                                                        identifiziert, die in der weiteren Folge mit
     ziert. Aber eines habe diese gemeinsam, sie sind alle von uns                                                   Missbildungen von Fischen in Verbindung
     Menschen verursacht; direkt oder indirekt. Das muss anders                                                      gebracht werden.
     werden, helft bitte aktiv mit.                                                                                                                                                                            Invasoren
                                                                                                                                                                                                               Invasoren sind Pflanzen- und Tierarten, die sich in für sie neuen Bereichen
                                                                                                                                                                                                               ansiedelten. Beispielsweise erobert der aus Nordamerika eingeführte
                                                                                                                                                                                                               Signalkrebs viele Gewässer. Sie infizieren heimische Krebse mit der
                                                                                                                                                                                                               Krebspest und rotten sie damit aus. Auch viele andere Wassertiere stehen
                                                                                                                                                                                                               unter massivem Druck durch invasive Arten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                               Rettungsplan für unse-
                                                                                Erderwärmung tötet Fische                                                                                                                                                                                      re Fische und Gewässer
                                                                                Beinahe alle Wasserlebewesen haben eine genetisch                                                                                                                                                              Wir alle erfreuen uns an einer
                                                                                festgelegte Temperaturspanne innerhalb der Leben                                                                                                                                                               artenreichen, gesunden und
                                                                                und Vermehrung bzw. ein Überleben möglich ist.                                                                                                                                                                 bestandsstarken Fischpopulation
                                                                                So auch die Fische, denn für sie als wechselwarme                                      Schiffsverkehr zerstört                                                                                                 und sauberen Gewässern. Die
                                                                                Tiere beeinflusst die Wassertemperatur ihr gesamtes                                    Fischnachwuchs                                                                                                          Menschheit muss aus ihrem
                                                                                Leben. Aber ebenso die Ausbreitung von Parasiten                                       Es ist wunderschön mit einem                                                                                            Eingreifen in die Natur lernen und
                                                                                und Krankheiten wird in erwärmtem Wasser begüns-                                       Schiff einen Fluss entlangzufahren                                                                                      die Auswirkungen von übertrie-
                                                                                tigt. Daraus folgen Erkrankung und Tod der Fische.                                     und neue Orte zu entdecken. Gar
     Wasserkraftwerke zerstückeln Fische                                                                                                                                                                                                                                                       benem Artenschutz endlich zur
                                                                                                                                                                       nicht schön ist es aber, wenn diese
     Über 6.000 Wasserkraftwerke stehen entlang unserer Flüsse und produ-                                                                                                                                                                                                                      Kenntnis nehmen.
                                                                                                                                                                       Ausflugsschiffe durch die hohe
     zieren Ökostrom. Gleichzeitig richten sie aber auch erheblichen ökologi-
                                                                                                                                                                       Fahrtgeschwindigkeit so hohe Wellen
     schen Schaden an. Besonders für die Fische stellen Wasserkraftwerke
     unüberwindliche Todesfallen dar. Sie werden durch Turbinen zerstückelt
                                                                                                                                                                       schlagen, dass die Fischbrut zerstört                                                    Das ÖKF FishLife hat daher in einem
     oder sterben vor Erschöpfung, wenn sie versuchen, das Hindernis zu
                                                                                                                                                                       wird.                                                                                   Rettungsplan formuliert, welche Maß-
     überwinden. Viele Fische werden durch den Wasserschwall der Kraftwerke                                                                                                                                                                                  nahmen wir setzen müssen. Seht selbst:
     in seichte Bereiche geschleudert, wo sie dann qualvoll verenden.
28      LUST AUF ANGELN

                                                                                                                                                      M WASSER                                                                                                                    29

                                                                                                                                                LTEN A
                                                                                                                                           VERHA
                                                                                                                                             Damit du beim Angeln erfolgreich bist und viel Freude bei deinem Hobby hast,
                                                                                                                                             solltest du die folgenden Tipps beachten.

          er helfen
      ANGl                                                                                                                                 FISCHE SIND GUTE BEOBACHTER
                                                                                                                                           Es ist gar nicht so einfach, einen Fisch zu überlisten, denn sie
                                                                                                                                           hören und sehen sehr gut, auch nehmen sie Bewegungen sowie
                                                                                                                                           Erschütterungen bestens wahr. Damit du sie nicht verscheuchst,
                                                                                                                                                                                                                SAFETY FIRST
                                                                                                                                                                                                                Der Aufenthalt am Wasser ist nicht ganz ungefährlich, daher ist
                                                                                                                                                                                                                es ein MUSS für jede Anglerin oder jeden Angler schwimmen
                                                                                                                                                                                                                zu können. Trage gutes Schuhwerk für sicheren Halt, damit du
                                                                                                                                           empfiehlt es sich, möglichst leise zu sprechen und nicht herum-      nicht ins Wasser fällst. Sonnenschutz gegen Sonnenbrand und
                                                                                                                                           zutoben. Achte darauf, dass dein Schatten nicht ins Wasser fällt,    Insektenmittel gegen Mückenstiche können nicht schaden. Beim
                                                                                                                                           denn auch das erkennen die Fische und flüchten. Um einen gu-         Angeln in einem Boot solltest du eine Schwimmweste verwen-
     SCHÜTZEN WAS MAN SCHÄTZT                                                                                                              ten Angelplatz zu finden, ist es wichtig, das Verhalten der Fische   den. Wenn du eine Wathose trägst, achte darauf, dass diese
     Der Hauptanteil der Arbeit von Fischerinnen und Fischer liegt im                                                                      zu beobachten. Suche zum Beispiel die Wasseroberfläche nach          mit einem Gürtel zugebunden ist, damit sie nicht mit Wasser
     Schutz, der Hege und der Pflege der Fischbestände und deren                                                                           aufsteigenden Luftbläschen oder springenden Fischen ab. Du           volllaufen kann.
     Lebensraum. Das beginnt bereits damit, die Uferbereiche regel-                                                                        kannst auch erfahrene Fischerinnen und Fischer nach guten
     mäßig von jenem Unrat zu säubern, den unachtsame Menschen          Von nichts zuviel                                                  Angelplätzen fragen, denn am Wasser hilft man einander.
     einfach weggeworfen haben. Es kommt auch schon mal vor,            Natur- und Umweltschutz beginnt bereits zu Hause, ja sogar
     dass Gegenstände aus dem Wasser geborgen werden müssen.            in deinem eigenen Zimmer. Sieh dich mal um und überleg dir,
                                                                        welche Ressourcen für die Lebensmittel und Dinge, die du siehst,   NIMM BITTE RÜCKSICHT
     Viel Engagement zeigen die Fischereivereine bei der Erhaltung      verbraucht wurden. Beobachte, was du und deine Familie an          Als Anglerin oder Angler gehen wir mit gutem Beispiel voran
     der Gewässer und der liebevollen Bepflanzung der Ufer. Ein         Abfall produzieren und wie man das verändern könnte. Es heißt      und verhalten uns am Wasser möglichst ruhig, halten unseren
     besonderes Erlebnis ist es, wenn Jungfische ausgesetzt werden      nicht, dass du auf alles verzichteten musst, was Spaß macht, was   Angelplatz sauber und sind freundlich zu Tier und Mensch. Ach-
     und alle Vereinsmitglieder dabei mithelfen.                        schmeckt oder dir gefällt. Nein, es kommt auf die Menge an.        te besonders darauf, dass du andere mit deinem Verhalten bei
                                                                                                                                           ihrem Hobby nicht störst. Halte genügend Abstand zu anderen
     Da man als Fischerin oder Fischer sehr viel über den Natur-                                                                           Angelplätzen und entsorge deinen Abfall richtig. Besonders ver-
     schutz lernt, kann man dieses Wissen an andere weitergeben.                     Wertvolle Tipps dazu findest du                       gessene Angelschnüre können schnell zu Todesfallen für Fische
     Auch damit trägt man zur Verbesserung der Gewässer und                          im Abfall Trenn-ABC.                                  und Vögel werden. Respektiere bitte Schutzzonen und folge den
     Artenvielfalt bei.                                                                                                                    Anweisungen der Aufsichtspersonen.
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