Junge Wilde - Alexej Gerassimez - Konzerthaus Dortmund

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Junge Wilde - Alexej Gerassimez - Konzerthaus Dortmund
Junge Wilde –
Alexej
Gerassimez
Junge Wilde - Alexej Gerassimez - Konzerthaus Dortmund
So klingt nur Dortmund
Saison 2020 / 21

                                  Alexej Gerassimez Perkussion

                                  Omer Klein Trio
                                  Omer Klein Klavier
                                  Haggai Cohen-Milo Bass
                                  Tobias Backhaus Schlagzeug
                                  Abo: Junge Wilde

                                  In unserem Haus hören Sie auf allen Plätzen gleich
                                  gut – leider auch Husten, Niesen und Handyklingeln.
                                  Ebenfalls aus Rücksicht auf die Künstler bitten wir Sie,
                                  von Bild- und Tonaufnahmen während der Vorstellung
                                  abzusehen. Wir danken für Ihr Verständnis!

                         2,50 E
Firebird
    Omer Klein (*1982) & Alexej Gerassimez
    (*1987)
    »Afreim« (2021)

    Omer Klein                                    Javier Alvarez (*1956)
    »Our Sea« (2018)                              »Temazcal« für Maracas und Tape (1984)

    Alexej Gerassimez                             Omer Klein
    »Spiraton« (2016)                             »Good Hands« (2020)
    »Duraton« (2021)
                                                  Alexej Gerassimez
    Omer Klein & Alexej Gerassimez                »Enny« (2019)
    »Firebirds« (2021)
     ›Firebird‹ Nr. 1 Free Impro                  Omer Klein
     ›Firebird‹ Nr. 2 Snare Drum                  »Radio Mediteran« (2018)
     ›Firebird‹ Nr. 3 Igor Chords
     ›Firebird‹ Nr. 4 Peking Gongs                Alexej Gerassimez
     ›Firebird‹ Nr. 5 Alufon / Crotales           »Piazonore« für Vibrafon und Klavier (2014)
     ›Firebird‹ Nr. 6 Marimba
                                                    – Ende ca. 21.00 Uhr –
    Omer Klein
    Solo-Stück nach Ansage

     – Pause ca. 19.45 Uhr –

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6
Feuer trifft Vogel                                                               Improvisation. Der Jazzpianist und Komponist Omer Klein, 1982 in Israel gebo-
Musik von und mit Grenzgängern                                                   ren und dort im Küstenort Netanja aufgewachsen, schöpft seine Kunst aus den
                                                                                 unterschiedlichsten Quellen. Seine israelischen Wurzeln hört man jedoch stets
In der Musik wie im Leben hat alles zwei Seiten. Für die Kunst kann man bren-    heraus. Über 100 Eigenkompositionen umfasst mittlerweile sein Werkkatalog.
nen – oder an ihr verglühen. Freiheit kann Glück bedeuten, aber auch Haltlo-     Im Jahr 2013 hat er sein eigenes Jazztrio gegründet.
sigkeit. Diese Gegensätze sind für den »Jungen Wilden« Alexej Gerassimez mit
der Figur des magischen Feuervogels verbunden, wie ihn auch Igor Strawinsky      Dass auch Alexej Gerassimez in seiner Kunst keine Grenzen kennt, hat er als
in seinem berühmten Ballett verewigt hat. In ihrem Programm »Firebird« folgen    »Junger Wilder« am Konzerthaus schon mehrfach bewiesen. Jedes Ding hat
Gerassimez und das Omer Klein Trio mit Leidenschaft der Spur des mytischen       für ihn einen Klang und kann zum Instrument werden – vom Kochtopf bis
Vogels.                                                                          zur Schiffsschraube. Zu Beginn des »Firebird«-Programms »grooven« sich die
                                                                                 Künstler mit der Improvisation »Afreim« ein. Über die musikalische Grundlage
Omer Klein und Alexej Gerassimez: Das sind zwei Künstler mit einem Verständ-     dazu werden die Künstler selbst informieren.
nis von Musik, das schrankenlos ist und vor allem von Neugier geprägt. Gemein-
sam ist ihnen die Freude an neuen Klängen, »unerhörten« Melodien und an der
                                                                                 Swingendes Mittelmeer
                                                                                 Die Musik von Omer Klein

                                                                                     Entstehung Werke von Omer Kleins letzten beiden Alben, »Radio Mediteran«
                                                                                     (2019) und »Personal Belongings« (2021)
                                                                                     Dauer je ca. 5 Minuten

                                                                                 »Our Sea« ist heute Abend das erste von Omer Kleins musikalischen Bildern vom
                                                                                 Mittelmeer. All seine Kulturen, Unterschiede und Gemeinsamkeiten spiegeln
                                                                                 sich in Kleins Stücken. Die Klaviermelodie von »Our Sea« ist komplex. Zu den
                                                                                 orientalischen Wendungen und Nuancen gesellen sich verfremdete Akkorde.
                                                                                 Das alles wächst sich immer mehr aus zu Improvisationen, die schließlich in
                                                                                 einen wabernden Synthesizer-Sound münden: ein breiter Klang, wie das Meer,
                                                                                 das sich vor dem inneren Auge erstreckt.

                                                                                     Hintergrund: Omer Klein über »Our Sea«
                                                                                     »Der Titel ›Our Sea‹ ist mir sehr wichtig. Ich denke dabei an all die Momente,
                                                                                     in denen ich in meiner Jugend am Strand stand, auf das Meer schaute und
                                                                                     mir vorstellte, dass am anderen Ende ebenfalls jemand steht, mit ähnlichen
                                                                                     Sorgen, Gefühlen, Gedanken. Mir geht es darum, den Leuten bewusst zu
                                                                                     machen, dass uns mehr verbindet als trennt.«

                                                                                 Dass sich die Musik des Omer Klein Trios um das Mittelmeer dreht, ist nicht
                                                                                 verwunderlich. Wie der Pianist selbst ist auch Haggai Cohen-Milo (Bass) an

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der Küste Israels aufgewachsen. Omer Klein und seine Musiker haben sich in-            raschen. In der Version von 2020 jedenfalls beginnt das Stück mit einem prä-
tensiv mit der Geschichte des Mittelmeerraums und seiner Musikstile beschäf-           gnanten Auftakt, gefolgt von Skalen und einer ausgedehnten Melodie, die von
tigt. Letztere sind so vielfältig, wie es die Anrainerstaaten sind: Tunesien und       virtuosen Marimba-Klängen begleitet ist. Irreguläre, gegenläufige Rhythmen
Marokko gehören dazu, aber auch der Nahe Osten, Italien oder Frankreich.               fließen dahin und verändern sich jazzig. Daraus entwickelt sich Improvisation
»Nach und nach erschien mir das Mittelmeer ein fremder Kontinent zu sein, ein          (oder ist es komponiert? Die Grenzen sind fließend), bevor Gerassimez den mu-
Kulturgebiet, das mehr Gemeinsamkeiten hat, als sich die Staaten drumherum             sikalischen Bogen zurückschlägt zum Beginn.
bewusst sind«, erläutert Klein. Wie ist er mit der Musik umgegangen, die er vor-
gefunden hat? »Ich wollte sie nicht kopieren. Stattdessen wollten wir sie in uns       Für »Enny« wechselt der Komponist zum Vibrafon mit seinem hellen, glocken-
aufnehmen und sie in einen neuen, persönlichen Kontext stellen, um vielleicht          haften Klang (Version 2020). Auch »Enny« ist vom Jazz beeinflusst. Das ein-
sogar ein neues Genre zu erschaffen.«                                                  gängige Thema ist sanft, der Schlussteil wirkt verträumt, er verebbt mit jenen
                                                                                       gleichmäßig pochenden Tönen, mit denen das Stück begonnen hat.
In Kleins Stück »Radio Mediteran« bilden synkopierte Akkorde die Grundlage
für swingende, komplexe Rhythmen, zu denen sich eine kurze suggestive Klavier-         Neben »Duraton« (der Titel lässt sich leicht mit »Duration« verwechseln, was
melodie und quietschige Synthesizerklänge mischen. Sie könnten aus einem               auf die Länge eines Tons hinweist; zugleich muss man auch an eine bestimmte
fiktiven arabischen Zeichentrickfilm der Achtzigerjahre stammen. Auch hier ist         Batterien-Marke denken) steht auch »Piazonore« auf dem Programm. Das Stück
natürlich Platz für Improvisation.                                                     ist eine Hommage (»onore«) an den Hauptvertreter und Erfinder des modernen
                                                                                       Tangos, Astor Piazzolla, und greift den typischen Sound der Stücke Piazzollas
Eine andere Seite seiner Musik zeigt Omer Klein in »Good Hands«. Der Titel be-         auf. Auch die Harmonik des berühmten »Libertango« klingt an.
zieht sich auf seine Großeltern, die in den Fünfzigerjahren von Nordafrika (Tu-
nesien und Lybien) nach Israel gezogen sind. Das Stück ist eine Hommage an                 Werkstattbericht: Alexej Gerassimez über das Komponieren
sie – und an alle Menschen, die durch ihren Fleiß Gutes bewirken.                          »Wenn ich komponiere, versuche ich ganz bei mir zu sein. Denn nur dann ist
                                                                                           es echt und hat Relevanz. Wenn es nicht funktioniert, dann weiß ich, dass
                                                                                           ich mit dem Kopf in eine falsche Richtung denke. Ich glaube, starke Musik
Ehrlich und ungefiltert                                                                    ist immer sehr persönlich. Man schreibt einfach ganz ehrlich und ungefil-
Die Kompositionen von Alexej Gerassimez                                                    tert das nieder, was einen gerade umtreibt.«

     Entstehung 2014 – 2021
     Dauer je ca. 5 Minuten                                                            Gedanken über ein Märchen
                                                                                       Omer Klein & Alexej Gerassimez »Firebirds«
Als Schlagzeuger ist Alexej Gerassimez es gewohnt, sich selbst mit neuem Re-
pertoire zu versorgen. Zum einen geschieht das live und jeden Abend aufs Neue              Entstehung 2021
beim Improvisieren. Zum anderen aber komponiert Gerassimez auch selbst. Es                 Dauer ca. 10 Minuten
ist ein Prozess, bei dem Vieles im Fluss ist: Improvisiertes wird notiert, umgekehrt
schnürt Gerassimez alte Stücke wieder auf und entwickelt sie weiter. Deshalb           Ein Werk von Igor Strawinsky (1882 – 1971) hat diesem Abend seinen Namen ge-
tauchen auch »Spiraton« und »Enny«, die Gerassimez 2020 im Stream aus dem              geben und wird für Omer Klein und Alexej Gerassimez zur Grundlage fantasie-
Konzerthaus schon einmal präsentiert hat, heute Abend in veränderter Fassung           voller Improvisation. Das Ballett »Der Feuervogel« zählt zu Strawinskys bedeu-
wieder auf. Was uns zum Beispiel unter dem Titel »Spiraton« (ein für Gerassi-          tendsten Werken. Die Uraufführung findet 1910 in Paris statt, wo der Impresario
mez typisches Wortkonstrukt aus »Inspiration« und »Ton«) erwartet, wird über-          der berühmten Ballets Russes, Sergej Diaghilew, bereits in den Vorjahren die rus-

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sische Kultur immer bekannter gemacht hat. Jetzt soll auch der zeitgenössische      Brennendes Wasser aus Mexiko
russische Tanz die französische Metropole erobern. Das erreicht Diaghilew vor       Javier Alvarez »Temazcal« für Maracas und Tape
allem mit seinem Ensemble, das 1909 erstmals in Paris Furore macht. Ein Kern-
stück seines Repertoires bildet das Ballett »L’oiseau de feu« (»Der Feuervogel«),       Entstehung 1984
für das Diaghilew neben dem Choreografen Michail Fokine auch den damals                 Dauer ca. 8 Minuten
noch unbekannten, erst 27-jährigen Igor Strawinsky engagiert. Als Vorlage
dienen zwei russische Märchen, der Schwank von »Iwan dem Zarensohn, dem             Mit »Temazcal« für Maracas und Tape hat Alexej Gerassimez das Werk eines der
Feuervogel und vom grauen Wolf« sowie die Geschichte vom »Unsterblichen             bekanntesten mexikanischen Komponisten ins Programm genommen. Javier
Kaschtschei«. Exotisches und Märchenhaftes ist zur Wende vom 19. zum 20.            Alvarez ist 1956 in Mexiko City geboren. Sein Stück hat er für den venezolani-
Jahrhundert außerordentlich populär, das Unternehmen verspricht also Erfolg.        schen Flötisten und Maracas-Spieler Luis Julio Toro geschrieben, der es in Lon-
Für Strawinsky bedeutet der »Feuervogel« den Durchbruch als Komponist. Die          don 1984 erstmals präsentiert hat. Seitdem ist es weltweit bekannt geworden
beliebten Orchestersuiten daraus hat er selbst rund 1000-mal dirigiert.             und heute bereits ein moderner Klassiker.

Die Handlung spielt im Garten des geheimnisvollen Zauberers Kaschtschei.            Javier Alvarez’ Steckenpferd ist die Verwendung von ungewöhnlichem Instru-
Dort hat der Feuervogel seinen fulminanten Auftritt. Zarewitsch Iwan, der dort      mentarium und elektronischen Klängen. Er komponiert Musik, die »Einflüsse von
eingedrungen ist, verfolgt ihn. Iwan fängt das magische Wesen, das um seine         populären Kulturen aufweist, die über die Grenzen von Zeit und Raum hinaus-
Freiheit bittet und als Dank dafür eine goldene Feder anbietet. Wann immer          gehen«, wie es der Komponist John Adams ausgedrückt hat.
Iwan Hilfe brauche, müsse er sie nur in die Luft halten und er werde ihn retten,
verspricht der Vogel. Daraufhin lässt ihn Iwan frei. Aus dem Palast Kaschtscheis    Die Vorliebe für elektroakustische Klänge stammt noch aus Alvarez’ Studienzeit
treten sodann 13 verzauberte Prinzessinnen, die mit goldenen Äpfeln spielen.        in England, und »Temazcal« ist eines seiner ersten Werke auf diesem Gebiet.
Iwan verliebt sich in eine von ihnen, und als sie bei Tagesanbruch zurück ins       Der Titel stammt aus der alten Kultur der Azteken und bedeutet »Brennendes
Schloss eilen müssen, will Iwan ihnen nach. Doch dann tritt ihm, begleitet von      Wasser«. Das musikalische Material, die Rhythmen des Tonbands und der Ma-
einem magischen Glockenspiel, der diabolische Magier Kaschtschei entgegen.          racas, stammt aus der Karibik, aus Mexiko, Kuba, Mittelamerika und Kolumbien.
Seine Schergen nehmen den Prinzen gefangen. Jetzt setzt Iwan seine magische         Normalerweise sind Maracas auch als Rumba-Rasseln bekannte Begleitinstru-
Feder ein und der Feuervogel erscheint als Retter. Sein Wiegenlied lullt Kascht-    mente in kleinen Folklore-Ensembles – ausgenommen vielleicht das venezola-
scheis Gefolge mitsamt dem Magier in tiefen Schlaf ein. Der Feuervogel hat          nische Flachland, wo die Maracas solistisch benutzt werden.
Iwan ein riesiges goldenes Ei gezeigt, das unter dem Baum der goldenen Früch-
te verborgen ist und die Seele des Zauberers in sich trägt. Der Prinz zerschlägt    »Von Letzterem abgeleitet«, schreibt der Komponist, »habe ich mir ein Stück
es, Kaschtschei ist tot und besiegt. Am Ende huldigen alle Iwan, dem Befreier       vorgestellt, in dem der Spieler kurze Rhythmusmuster einsetzt und mit ihnen
aller verzauberten Wesen und seiner Zarewna, die Iwans Frau wird.                   größere und komplexere rhythmische Strukturen konstruiert, mit großer Virtu-
                                                                                    osität. Diese können dann analogen Tonbandpassagen gegenübergestellt
 Das Omer Klein Trio und Alexej Gerassimez greifen die bahnbrechende Musik          werden.« So entsteht ein polyrhythmisches Netz von großer Dichte, das jedoch
 Strawinskys lose auf und gestalten daraus abwechslungsreiche Variationen           gegen Ende in sich zusammenfällt. Daraufhin verändert sich der Charakter
– gespielt auf dem Marimbafon, der Snare Drum (kleine Trommel), auf Peking          der Musik vollständig: Alvarez verbreitet nun typisch lateinamerikanische
 Gongs und auf Crotales (kleinen Messing-Zimbeln). Am außergewöhnlichsten           Unbeschwertheit, die uns sofort an Urlaub in Mexiko denken lässt. Seien wir
 in Gerassimez’ Instrumentarium ist aber das erst vor zehn Jahren vorgestellte      ehrlich: Die Maracas sind Instrumente mit beschränkten Möglichkeiten. Ja-
 Alufon. Sein obertonreicher Klang erinnert an Kirchenglockenspiele, japanische     vier Alvarez jedoch hat für sie mit »Temazcal« das ultimative Paradestück ge-
 Tempelglocken und das Vibrafon.                                                    schrieben.

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Alexej Gerassimez                                                                  Omer Klein
Der in Essen geborene Perkussionist Alexej Gerassimez ist als Musiker so viel-     Omer Klein, 1982 in Netanja geboren, begann sein Jazzstudium als Teenager
seitig wie sein Instrumentarium. Sein Repertoire reicht von Klassik und Neuer      und seine Konzertkarriere im Alter von 16. Mit 23 Jahren zog er nach Boston, um
Musik über Jazz bis zu Minimal Music und erweitert sich zusätzlich durch eigene    am New England Conservatory bei Danilo Perez zu studieren, und bald weiter
Kompositionen.                                                                     nach New York, wo er Schüler von Fred Hersch und ein wichtiger Teil der Szene
                                                                                   mit Auftritten im Blue Note oder bei Jazz at Lincoln Center wurde.
Alexej Gerassimez gestaltet Solo-Programme und ist außerdem ein begeisterter
Kammermusiker. Zu seinen Partnern zählen die Pianisten Arthur und Lucas Jus-       Omer Klein, mittlerweile Steinway-Künstler und wohnhaft in Düsseldorf, gewann
sen und der Jazzpianist Omer Klein. Mit dem Signum Saxophone Quartet hat           2015 den »Förderpreis des Landes NRW« und wurde für sein Trio-Album »Fearless
Alexej Gerassimez das Programm »Starry Night« konzipiert, das eine musika-         Friday« für den »ECHO Jazz« nominiert. Der internationale Star tourt als Solist
lische Reise durch das Universum beschreibt. Ein gemeinsames Album erschien        und mit seinem Trio um die Welt. Alljährlich unterrichtet er einen Kurs am Jeru-
2021 bei Berlin Classics. Seine eigenen Kompositionen sind sowohl durch die        salem Music Center, im Rahmen eines vom Pianisten Murray Perahia initiierten
Auslotung rhythmischer und klanglicher Möglichkeiten als auch durch die Kre-       Programms. »Ich bin begeistert von der Geschichte des Klaviers und der Musik
ation eigenwilliger Sounds und die Freude an Grenzüberschreitungen gekenn-
zeichnet. Dementsprechend integriert Alexej Gerassimez neben den üblichen
Schlag- und Melodieinstrumenten auch Objekte aus eigentlich musikfernen
Kontexten wie Flaschen, Bremsscheiben, Fässer oder Schiffsschrauben. Seine
bei Genuin erschienene erste CD, die auch eigene Werke beinhaltet, wurde von
der Presse begeistert aufgenommen.

Konzerte führten den ehemaligen Preisträger des »ARD-Musikwettbewerbs«
bereits nach China, Südkorea, Finnland, in die USA, Schweiz und Niederlan-
de sowie zu Festivals wie den »Festspielen Mecklenburg-Vorpommern«, dem
»Schleswig-Holstein Musik Festival«, »Beethovenfest Bonn« und den »Nieder-
sächsischen Musiktagen«. Im Januar 2017 hat Alexej Gerassimez im Rahmen
der Eröffnungsfeierlichkeiten der Elbphilharmonie in Hamburg an Sasha
Waltz’ choreografischer und musikalischer Raumerkundung mitgewirkt.

Derzeit ist Alexej Gerassimez Teil des dreijährigen Förderprogramms der stART
academy von Bayer Kultur. Seit November 2017 ist Alexej Gerassimez Professor
für Schlagzeug an der Hochschule für Musik und Theater in München.

Alexej Gerassimez im KONZERTHAUS DORTMUND
Alexej Gerassimez gehört zu den acht jungen Musikerinnen und Musikern der Rei-
he »Junge Wilde«, die sich nach drei Spielzeiten nun zum letzten Mal in Dortmund
mit unterschiedlichsten Programmen und musikalischen Partnern präsentieren.

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im Allgemeinen«, erklärt Omer Klein. »Diesen Reichtum dadurch zu erleben,
     dass ich die Werke der großen Meister spiele, ermöglicht es mir, immer neue
     Wege zu finden, meine eigenen Ideen auszudrücken.«

     Haggai Cohen-Milo
     Haggai Cohen-Milo ist ein virtuoser Bassist und Komponist und beschäftigt sich
     intensiv mit interdisziplinärer Improvisation und Kunst. Seine Konzerte führen ihn
     in viele Länder Europas, Amerikas, des Nahen Ostens und Asiens. Er hat mehr als
     25 Studioalben als Solokünstler und Bandmusiker aufgenommen. Sein komposi-
     torisches Werk umfasst neben Jazz auch Musik für zeitgenössische Tanzstücke,
     Theater und Film. Ursprünglich aus Israel, zog Haggai Cohen-Milo früh in die
     USA, um am New England Conservatory in Boston seine musikalische Ausbildung
     fortzusetzen. Seit mehr als acht Jahren arbeitet Cohen-Milo mit Tänzern, Cho-
     reografen und Musikern nach der von ihm entwickelten »MakeSpeak Method«
     zusammen, die es Künstlern verschiedener Disziplinen erleichtert, aufeinander
     zu reagieren und miteinander zu kommunizieren.

     Tobias Backhaus
     Geboren 1984, begann Tobias Backhaus bereits im Alter von fünf Jahren mit dem
     Schlagzeugspiel. Er lernte sein Instrument bei Jazzgrößen wie John Riley, Ari
     Hoenig, Jim Black, Jeff Ballard und Keith Copeland und studierte bei John Hol-
     lenbeck am Jazz-Institut Berlin Schlagzeug und Komposition. Seine stilistische
     Vielfalt – von traditionellem Jazz über freie Improvisation bis hin zu Neuer Mu-
     sik – und seine Fähigkeit, sich scheinbar mühelos zwischen diesen verschie-
     denen Welten hin- und herzubewegen, machen ihn zu einem der meistgefragten
     Schlagzeuger der zeitgenössischen deutschen Jazzszene. Backhaus arbeitete
     mit Künstlern wie Torsten de Winkel, Till Brönner, Tony Lakatos, Carlos Bica,
     Gwilym Simcock, Jiggs Whigham, Torsten Goods, Bob Degen, Peter Weniger,
     Frank Chastenier oder Ack van Rooyen, den Dresdner Sinfonikern, der NDR Big
     Band, dem Berlin Jazz Orchestra, dem European Movement Jazz Orchestra und
     vielen mehr. Tourneen und Konzertreisen führten ihn unter anderem in die USA,
     nach Kanada, Japan, Russland, Estland, Norwegen, Schweden, Spanien, Portu-
     gal, Frankreich, Luxemburg, Österreich, in die Schweiz, nach Slowenien, Italien
     sowie durch die ganze Bundesrepublik.

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               Unsere Tipps für Ihren nächsten Konzertbesuch

                              Starker Abgang
»Es ist, als würde man zwei BMW gleichzeitig fahren«, meinte der Dirigent Mi-
chael Schønwandt nach einem Dirigat mit den beiden holländischen Brüdern
Lucas und Arthur Jussen. Das Klavier-Duo steuert mit Werken u. a. von Schu-
  bert, Ravel und Rachmaninow durch seinen letzten »Junge Wilde«-Abend.

                          Do 24.06.2021 19.00 Uhr

                                Ganz im Moment
Er gilt als einer der wichtigsten europäischen Jazzmusiker seiner Generation.
Wenige bearbeiten den Flügel so körperlich wie Michael Wollny, geistig wie
physisch ist er immer in Bewegung. In der nächsten Saison gibt der Pianist
                        eines seiner seltenen Solokonzerte.

                          So 19.09.2021 18.00 Uhr

                        Beethoven-Performance
Gemeinsam mit dem Theaterkollektiv Nico and the Navigators macht das Kuss
Quartett Beethoven hör- und sichtbar. Fugeneinsätze, Umkehrungen, Verklei-
nerungen oder Vergrößerungen werden durch Kameraprojektionen auf großer
Leinwand und die Übersetzung in Tanz verdeutlicht. Das Konzerthaus zeigt die
                     Weltpremiere dieser Produktion.

                          Di 02.11.2021 20.15 Uhr

                                                                   Termine
Texte Markus Bruderreck

Fotonachweise
S. 06 © Sonja Werner, Konzerthaus Dortmund
S. 14 © Sonja Werner, Konzerthaus Dortmund

Herausgeber KONZERTHAUS DORTMUND
Brückstraße 21, 44135 Dortmund
T 0231 – 22 696 200, www.konzerthaus-dortmund.de

Geschäftsführer und Intendant
Dr. Raphael von Hoensbroech

Redaktion Dr. Jan Boecker, Marion Daldrup

Konzeption Kristina Erdmann

Anzeigen Marion Daldrup, T 0231 – 22 696 213

Druck druckpartner Druck- und Medienhaus GmbH

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