Kanzleierfolg 2017 SteuerberaterMagazin-Sonderbeilage - nwb Verlag
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SteuerberaterMagazin-Sonderbeilage 10 | 2016 Kanzleierfolg 2017 5. NWB STEUERBERATER-FORUM IN DÜSSELDORF Das NWB Steuerberater-Forum Kanzleierfolg 2017 schlug nicht nur symbolisch die Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft: Unter dem Motto „Den Wandel erfolgreich gestalten“ trafen sich über 200 Steuerberater zwei Tage lang zum Austausch und diskutierten nach Fachvorträgen ausgewiesener Praktiker. Und das NWB Forum nächstes Jahr in Stuttgart ist bereits in Vorbereitung. Alter Lack und neuer Glanz Kanzleientwicklung aus ganz neuer Perspektive 1
SAVE THE DATE! 14. | 15. September 2017 in Stuttgart NWB STEUERBERATER-FORUM Networking in kollegialer Atmosphäre Erfolgsrezepte von Kollegen für Ihre Kanzlei Tagen in exklusivem A m biente Außergewöhnliches Dinner-Erlebnis 2017 im GOLDB ERG[WERK] in Stuttgart. Fragen zur Veranstaltung an seminare@nwb.de nwb AKADEMIE ÿ
Editorial Wandel gestalten Man kann es sich als Steuerberater nicht inhaber und mittelständische Wirtschafts- ausuchen: Der Wandel kommt. Einfach leute berichten aus ihrer Praxis, und nach weiter so wie früher ist keine Option. Das meiner Erfahrung aus den letzten fünf muss aber nicht heißen, dass Kanzleien Jahren weiß ich, dass viele der Teilnehmer als Getriebene (re-)agieren müssten: In auch äußerst spannende Geschichten aus den Veränderungen, die ja nicht nur auf ihrer geschäftlichen Erfahrung zu erzäh- die Steuerberaterkanzleien, sondern auf len haben. Das macht jede Kaffeepause, die ganze Wirtschaft zukommen, liegen jede Mahlzeit und natürlich das schöne auch jede Menge Chancen! Klar ist aber: Abend-Event zu einer Gelegenheit für Wer sich früher Gedanken macht, wer weitere, sehr persönliche Lernprozesse. schneller handelt, kommt mit den Risiken Übrigens: Die ersten Buchungen für besser zurecht und kann die sich ergeben- das NWB Steuerberater-Forum im den Gelegenheiten, das eigene Geschäft nächsten Jahr sind schon eingegangen, weiterzuentwickeln, besser wahrnehmen. merken Sie sich den Termin gleich vor! Dazu können Steuerberater Weiterbildun- gen nutzen. Oder sie können sich vernetzen Ihr und untereinander austauschen – die Anpassungsprozesse gehen alle an! – Das NWB Steuerberater-Forum Kanzleierfolg bietet von alldem etwas: Aktive Kanzlei- Till Mansmann, SteuerberaterMagazin Impressum Inhalt NWB Verlag GmbH & Co. KG Redaktion StBMag: AG Bochum HRA 5124 Chefredakteur: StB Sascha König Kanzleierfolg 2017 – Geschäftsführer: s.koenig@nwb.de Das NWB Steuerberater-Forum . . . . 4 Dr. Ludger Kleyboldt Chef vom Dienst: Till Mansmann Vortrag 1: Stefan Jökel . . . . . . . . . . 5 Eschstraße 22 t.mansmann@nwb.de Vortrag 2: Stefanie Kruttasch . . . . . 6 44629 Herne Vortrag 3: StB Thomas Vellante . . . . 7 Fon 02323.141–900 Verantwortlich für Anzeigen: Vortrag 4: StBin Evelyn Oettinger . . . 8 Fax 02323.141–123 Andreas Reimann Vortrag 5: Angela Hamatschek . . . . 9 E-Mail: info@nwb.de Vortrag 6: StB Tobias Wewers . . . . 10 Internet: www.nwb.de Erscheinungsweise: Impro-Vortrag und Moderation Einmalige Sonderbeilage Torsten Voller und Thorsten Brand . 11 Bankverbindung: Vortrag 7: StB Markus Gutenberg . . 12 Postbank Dortmund Druck: Vortrag 8: StB Frank Urich . . . . . . 13 IBAN DE69 4401 0046 0064 0694 67 medienHaus Plump GmbH, Vortrag 9: Sigrid Hess . . . . . . . . . 14 BIC PBNKDEFF Rheinbreitbach Party, Classic Remise . . . . . . . . . . 15 3
Blick nach vorn mit der Tradition im Rücken: NWB Steuerberater-Forum Kanzleierfolg 2017 Kanzleientwicklung: zwei fruchtbare Tage in Düsseldorf M an soll nach vorne schauen, nicht zurück: Für die Füh- rung einer Kanzlei sicherlich ein angemessenes Motto. Aber wenn es um Automobile geht, gilt das nicht uneinge- Schwerpunkt in diesem Jahr: „Die Steuerkanzlei im Wandel“. Klar, dass dabei Fragen der Digitalisierung ganz oben standen, aber auch Prozess- und Qualitätsmanagement, Marketing und schränkt – man würde dann so vieles Schönes verpassen! Daher Personalsuche waren Themen auf der zweitägigen Veranstal- war der Ort für das NWB Steuerberater-Forum in diesem Jahr tung. Die Vorträge vermittelten dabei natürlich die zentralen schon an sich einen Besuch wert: Die Classic Remise Düssel- Botschaften – im Grunde aber genauso wichtig ist der gegen- dorf, eingerichtet in einem alten Ringlokschuppen, Stellfläche seitige Austausch: Bei der umfangreichen Fachausstellung, die für viele wunderbare Fahrzeug-Raritäten der zurückliegenden in den Pausen besucht werden konnte, und beim gemeinsamen Jahrzehnte. Zwischen all dem edlen Blech tagten die weit über Abend-Event gab es Zeit und Gelegenheit, auch miteinander 200 Teilnehmer des Forums und diskutierten inmitten der au- direkt ins Gespräch zu kommen. Das NWB Steuerberater-Fo- tomobilen Vergangenheit darüber, wie die Kanzlei der Zukunft rum ist das Branchenevent, das die Kanzlei-Praxis in den Mit- aufgestellt sein muss, um erfolgreich bleiben zu können. telpunkt rückt: Die Kanzlei ist die wirtschaftliche Grundeinheit Dr. Felix Friedlaender, Mitglied der Geschäftsleitung des des Berufsstands. Ihr Funktionieren, ihre Prosperität sind die NWB Verlags und Leiter des Geschäftsbereiches Markt und Basis der Leistungen, die Steuerberater für ihre Mandanten er- Programm, eröffnete das Forum in Düsseldorf und begrüßte bringen. Im Nachfolgenden stellen wir die Referenten der zehn die zahlreichen Gäste – mit deutlich über 200 Teilnehmern ver- Vorträge und ihre Botschaften in Kurz-Interviews vor, um den zeichnete das diesjährige Forum einen Rekord. StBMag-Lesern einen Überblick über das Event zu geben. n Dr. Felix Friedlaender, Mitglied der Geschäftsleitung des NWB Verlags, Edles Blech aus vielen Jahrzehnten: Am Rande des Forums konnte man begrüßte die Teilnehmer des Forums in Düsseldorf. viele automobile Raritäten bewundern. 4
„Jeder Unternehmer sollte den Mut zur Veränderung haben“ Stefan Jökel von der Bauunternehmung Jökel aus Schlüchtern in Hessen zeigte Erfolgsfaktoren auf, die über Branchengrenzen hinweg gelten Die Baubranche gilt als knallhart, Steuerberatungskanzlei- en hingegen stehen eher für Beständigkeit. Welche Paralle- len sehen Sie dennoch in diesen beiden sehr verschiedenen Branchen? Ich bin davon überzeugt, dass Themen wie Mitarbeiter- und Kundenbegeisterung, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit, Qua- litäts- und Prozessoptimierung unabhängig von der Branche entscheidende Erfolgsfaktoren für viele Unternehmen und na- türlich auch Kanzleien sind. Mit anderen Worten: Sie sind in sehr hohem Maße auch auf andere unternehmerische Inhalte und Strukturen übertragbar. Was können Steuerberater von anderen Unternehmen, zum Bei- spiel im Mittelstand, lernen? Steuerberater sitzen ja aufgrund ihrer Beratung von Unterneh- men unterschiedlicher Branchen an der Quelle unternehmeri- scher Informationen. Und dieser tiefe Einblick gewährt ihnen fraglos eine Menge Potenzial, aus dem sie für ihr eigenes Unter- nehmen lehrreiche Rückschlüsse ziehen und diese modifiziert auf ihren unternehmerischen Bereich übertragen können. Auch mein Bruder und ich pflegen diese Art der Informationsbeschaf- fung und gehen regelmäßig in Unternehmen und auf Veran- staltungen anderer Branchen, um uns Ideen an- und teilweise sogar abzuschauen – und das nicht nur im Mittelstand. Denn wenn man sich regelmäßig auch außerhalb seiner eigenen Branche bei den „Besten“ umschaut, verlässt man seine eige- Stefan Jökel, geb. 1975, Diplom-Ingenieur (TU), Betriebswirt. ne „Komfortzone“ und erweitert seinen unternehmerischen Die Bauunternehmung Jökel hat ihren Sitz in Schlüchtern/Main-Kinzig- Horizont. Kreis, Hessen. 90 Mitarbeiter. Steuerberater haben Probleme, geeignete Mitarbeiter zu finden, Herr Jökel, was steht Ihrer Meinung nach in deutschen Steuer- in vielen Kanzleien ist das ein Hemmschuh für Wachstum – ha- beratungskanzleien am meisten im Weg, wenn es darum geht, ben Sie Tipps, wie man dem begegnen kann? Kanzleierfolg zu erzielen? Vorrangig gilt es fraglos, kontinuierlich dem Mitarbeiterstamm Das kann ich nicht wirklich beurteilen, und es liegt mir fern, den Wert und Sinn für ihre Aufgaben zu vermitteln – über das in irgendeiner Form belehrend zu wirken. Ich kann immer nur Leitbild, eine Vision und Strategie sowie hohe, aber erreichbare ausführen, was unseren Unternehmenserfolg ausmacht. Und Ziele. Ihre Identifikation mit dem Unternehmen wird auf die- das meiste davon hat meiner Meinung nach durchaus eine um- se Weise gestärkt und schränkt die Mitarbeiter-Fluktuation fassende, branchenübergreifende Bedeutung. erkennbar ein. Um darüber hinaus jedoch neue, qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen, muss die eigene unternehmerische Können Sie die Kernbotschaft Ihres Vortrags auf den Punkt Mitarbeiterbegeisterung erlebbar gemacht und in das Zentrum bringen? der Unternehmensphilosophie gestellt werden. Sie und ihre da- Jeder Unternehmer sollte den Mut zur Veränderung haben und raus resultierenden Erfolge sollten Unternehmer entsprechend den Aufwand, den das erfordert, nicht scheuen. Es wird sich positiv in die Außenwelt tragen, um immer wieder potenzielle lohnen. Mitarbeiter anzuziehen. n 5
„Es ist nicht schwieriger, eine Marketingstrategie für einen Generalisten zu entwickeln als für einen Spezialisten“ Stefanie Kruttasch, Kauffrau für Marketingkommunikation bei der Kruttasch Steuer- und Wirtschaftsberatung in Berlin breiteres Kompetenz- und Dienstleistungsportfolio bie- tet. Meiner Meinung nach spielt es für den Erfolg einer Kanzlei keine entscheiden- de Rolle, ob sie als Spezia- list oder Generalist auftritt. Hauptsache, sie positioniert sich klar und tritt im Wett- bewerb entsprechend auf. Es ist ja auch immer eine Frage, was der Steuerberater selbst möchte und wie seine Ziel- setzung aussieht. Marketing für Generalisten ist schwierig – welche Möglich- keiten, Alleinstellungsmerk- male herauszubilden, hat ein Feld-, Wald- und Wiesenbera- ter denn? Stefanie Kruttasch, geb. 1984, ist Kauffrau für Marketingkommunikation Es ist nicht schwieriger, eine Marketingstrategie für einen Ge- und seit fünf Jahren Leiterin Marketing und Unternehmenskommunikati- neralisten zu entwickeln als für einen Spezialisten. Am Anfang on bei der Kruttasch Steuer- und Wirtschaftsberatung, Berlin. stehen immer die individuellen Kanzleiziele und am Ende die Zuvor sammelte sie Berufserfahrung in großen und kleinen Werbeagentu- bestehenden und potenziellen Mandanten, die man kennen ren in Berlin sowie Düsseldorf und war unter anderem verantwortlich für und verstehen muss. Wenn man dazu den Wettbewerb im Blick Projekte wie Strategieentwicklung, Unternehmenspräsentation, Corporate behält, ist jede noch so kleine Kanzlei fähig, unverwechselbare Design, Corporate Identity und interne Kommunikation. Alleinstellungsmerkmale zu generieren. Frau Kruttasch, können Sie die Kernbotschaft Ihres Vortrages auf Kommunikation für Bestandskunden und für potenzielle Man- den Punkt bringen? danten sind zwei völlig verschiedene Bereiche – wie sollten Kanz- Egal ob Generalist oder Spezialist, wer seine Leistungen nicht leien damit umgehen? kommuniziert, nimmt nicht am Markt teil. Wenn Erfolg plan- Gegenfrage: Warum sollte man mit bestehenden Mandanten bar sein soll, muss zuvor ein Kurs, eine Positionierung, fest- anders kommunizieren als mit potenziellen Mandanten? Be- gelegt werden, die kontinuierlich verfolgt und temporär opti- standsmandanten sollten immer auch als potenzielle Neuman- miert wird. danten betrachtet werden. Denn sie sind wichtige Multiplikato- ren und Meinungsträger, die wir nutzen können, um Leistungen Viele Steuerberater suchen ihre Zukunft in Spezialisierung, weil zu publizieren und Neumandanten gewinnen zu können. Emp- sie glauben, dass es für Generalisten in der Steuerberatung im- fehlungsmarketing ist die wichtigste Art und Weise, Marketing mer schwerer wird. Ist das ein Irrtum, unterschätzen wir das Po- zu betreiben. Natürlich ist eine Website für einen langjährigen tenzial des breit angelegten Steuerberaters? Mandanten nicht mehr so spannend, wie für den potenziellen Sich zu spezialisieren ist nicht das Heilmittel für garantierten Neumandanten, der sich hier eine erste Meinung über uns bil- Kanzleierfolg. Man kann dem Spezialisten ja auch ein gewis- det. Aber wenn unser Bestandsmandant hierüber auch online ses Inselwissen unterstellen, wohingegen der Generalist ein Termine buchen kann, ist er auch glücklich. n 6
„Mein Schreibtisch sieht heute schon so aus: kein Papier mehr, zwei Bildschirme“ StB Thomas Vellante ist Inhaber der Steuerkanzlei Vellante im bayerischen Otterfing Dipl.-BW (FH) Thomas Vellante, geb. 1975, ist Steuerberater und Fachbe- rater für Sanierung und Insolvenzverwaltung (DStV e. V.). Seine DIN-ISO-zertifizierte Kanzlei mit zehn Mitarbeitern hat ihren Sitz im bayerischen Otterfing. Herr Vellante, was steht Ihrer Meinung nach in deutschen Steu- erberatungskanzleien am meisten im Weg, wenn es darum geht, Kanzleierfolg zu erzielen? Das Arbeiten in der Kanzlei, anstatt am Kanzleierfolg. Können Sie die Kernbotschaft Ihres Vortrages auf den Punkt bringen? Jetzt anfangen Digitalisierungsprozesse in der Kanzlei umzusetzen! Heutzutage braucht man gar nicht mehr so viel Phantasie, sich ein Steuerwesen vorzustellen, das praktisch ausschließlich aus elektronischer Datenverarbeitung und nutzerfreundlichen Ober- flächen besteht. Wie könnte man sich in so einer Welt die Arbeit von Steuerberatern noch vorstellen? Als „wirklichen“ Berater, der seinen Mandanten proaktiv, per- sönlich zur Verfügung steht. Der auch Verständnis für die digi- talen Prozesse des Unternehmers hat. Blicken wir 20 Jahre zurück: Da war der Kanzleialltag durchaus noch etwas anders als heute. Wenn wir 20 Jahre in die Zukunft schauen: Wird sich da nicht sogar noch mehr verändern? Und an welchen Stellen besonders? Wir werden ein stärkeres Verständnis und Kenntnisse von elek- tronischen und technischen Prozessen benötigen. Besonders, wie wir bereits vorhandene Daten unserer Mandanten besser nutzen, auswerten und verstehen können. Es ist schwer – aber möglich – sich das Papier aus der Kanzlei wegzudenken. Wie sieht der Schreibtisch eines Steuerberaters aus, wenn das Papier wirklich weitgehend verschwunden ist? Mein Schreibtisch sieht heute schon so aus: kein Papier mehr, zwei Bildschirme, Headset, Tastatur, Maus, Telefon. n 7
„Die Mitarbeiter geben mir das Feedback, das System gebe ihnen Sicherheit“ StBin Evelyn Oettinger ist Inhaberin einer von ihr selbst gegründeten Kanzlei in Haan, Nordrhein-Westfalen Sie haben sich ja nicht nur für ein systematisches Qualitätsma- nagement entschieden, sondern auch für die konkrete Zertifi- zierung eines solchen – ist das denn untrennbar miteinander verbunden? Nein, Sie können das Qualitätsmanagement auch ohne Zertifi- zierung betreiben. Nicht jede Kanzlei strebt eine Zertifizierung an. Für uns ist eine Re-Zertifizierung auch damit verbunden, immer am System zu bleiben. Das System wachsen und leben zu lassen, kontinuierliche Verbesserung anzustreben. Re-Zerti- fizierungen und dieser „kleine Druck“, der dahinter steht, lassen den inneren Schweinehund vermutlich einfacher eher „am Ball bleiben“. Sie beschäftigen sich schon lange mit Zertifizierung – außer dem Siegel des DStV, welche anderen Programme sind Ihnen auch po- sitiv aufgefallen? Als weitere Zertifizierung gibt es ISO 9001 für Beratungsunter- nehmen. Ich selbst habe allerdings mehr Wert auf die Zertifi- zierung des DStV gelegt, weil dieser ja auch unser Verband für Steuerberater ist. Zertifizierungen sind ohne Zweifel mit Kosten verbunden – um welchen Faktor lohnt sich das wirklich? Evelyn Oettinger, geb. 1980, hat nach der mittlere Reife den berufs- Die Mitarbeiter geben mir das Feedback, das System gebe ih- praktischen Weg eingeschlagen: Steuerfachangestellte, Steuerfachwirtin, nen Sicherheit. Ich habe eine hohe Sicherheit, dass alles korrekt Steuerberaterin, Fachberaterin für Unternehmensnachfolge – Fachseminare läuft und die Effizienz die sich – zugegebenermaßen nicht so- von Fürstenberg. Ihre Kanzlei ist in Haan, Nordrhein-Westfalen, und hat fort – einstellt, ist enorm. n sieben Mitarbeiter. Frau Oettinger, was steht Ihrer Meinung nach in deutschen Steu- erberatungskanzleien am meisten im Weg, wenn es darum geht, Kanzleierfolg zu erzielen? Oft vertreten Kollegen, wenn es um Kanzleientwicklung geht, die Einstellung: Ich habe keine Zeit, diese Zeit werde ich nie wie- der reinholen. Weitere „Ausreden“ könne sein: Ich muss warten, bis diese und jene Mitarbeiter in Rente gegangen sind, die ma- chen das eh nicht mehr mit. Können Sie die Kernbotschaft Ihres Vortrages auf den Punkt bringen? Das 6. NWB Steuerberater-Forum Kanzleierfolg Stellen Sie sich als Kanzlei zukunftsfähig auf, in dem Sie mit findet am 14. und 15. September 2017 einem qualifizierten Kanzleimanagement arbeiten. Ihr Team im GOLDBERG[WERK] in Stuttgart statt. wird es Ihnen danken und es wird die Suche nach neuen und http://www.nwb-steuerberater-forum.de jungen Mitarbeitern erleichtern. 8
„Kanzleien sollten möglichst viele Kanäle anbieten, um für alle Mandantengenerationen attraktiv zu sein“ Kanzleiberaterin Angela Hamatschek aus Hoffenheim empfiehlt Steuerberatern, sich öfters in ihre Mandanten hineinzuversetzen Wer seine Kanzlei regelmäßig und ernsthaft aus den Augen des Mandanten betrachtet, findet immer wieder neue Ideen und Ansatzpunkte, um die Zufriedenheit der Mandanten in Begeis- terung zu verwandeln. Die Erfolgsformel lautet: Begeisterte Mandanten empfehlen häufiger weiter, sind weniger hono- rarsensibel und nehmen weitere Beratungsleistungen gern in Anspruch. In Ihrem Vortrag rufen Sie Steuerberater auf, ihre Prozesse aus Mandantensicht zu analysieren. Für viele Prozesse führt das sicherlich zu interessanten Ergebnissen. Welche sind das ganz besonders? Und an welchen Punkten ist das vielleicht nicht so effektiv? Besondere Aufmerksamkeit sollte den Prozessbestandteilen geschenkt werden, die für den Mandanten wahrnehmbar und aus seiner Sicht wichtig sind: Erreichbarkeit, Termine, Schrift- wechsel, Unterlagen, Besprechungen. Mein Tipp: Fragen Sie Ihre Mandanten einfach „Wenn es eine – und nur eine Sache – gäbe, die wir künftig besser machen können, welche wäre das für Sie?“ Einer ihrer Kernpunkte ist die Erreichbarkeit der Kanzlei für die Mandanten – welche Rolle spielen da die neuen digitalen Möglichkeiten? Die digitale Kommunikation ist für die kommende Unterneh- mergeneration eine Selbstverständlichkeit. Sie wird das per- sönliche Gespräch nicht ablösen, doch zunehmend als gleich- wertig wahrgenommen. Deshalb sollten Kanzleien möglichst viele Kanäle anbieten, um für alle Mandantengenerationen attraktiv zu sein. Angela Hamatschek aus Hoffenheim, geb. 1966, ist als Kanzleiberaterin Wo sehen Sie die Kanzleien in Deutschland in 20 Jahren? bundesweit unterwegs mit dem Wohnmobil mit Ehemann und zwei Hun- Das ist 2037! Wenn Sie sich anschauen, was von 1997 bis jetzt den. Sie ist Steuerfachangestellte und Dipl.-Bw. passiert ist, wäre eine Vorhersage reines Kristallkugelschauen. Die zunehmende Automatisierung wird die klassischen Tätig- Frau Hamatschek, was steht Ihrer Meinung nach in deutschen keiten bereits in den nächsten Jahren übernehmen, sodass eher Steuerberatungskanzleien am meisten im Weg, wenn es darum Controllingfunktionen und Spezialthemen in den Vordergrund geht, Kanzleierfolg zu erzielen? rücken. Erfolgreiche Kanzleien werden sich zunehmend auf Die Kanzleiinhaber selbst, die zu viel Energie ins Tagesgeschäft Themen und/oder Branchen konzentrieren. In Amerika wird investieren statt Perspektiven, Mitarbeiterentwicklung und Be- für die nächsten Jahre der „Accountant on a fingertip“ propa- ziehungspflege als ihre Kernaufgabe zu betrachten. giert. Alle Ergebnisse stehen tagaktuell mobil zur Verfügung und werden ähnlich der Smartwatch zur ständigen Erfolgsop- Können Sie die Kernbotschaft Ihres Vortrages auf den Punkt timierung genutzt. Dann übernehmen die Kanzleien die Rolle bringen? des „Fitness-Coachs“, statt Steuererklärungen auszufüllen. n 9
„Viele Kollegen meinen noch, alles selber machen zu müssen“ StB Tobias Wewers hat eine Kanzlei mit Sitz in Osnabrück und einer Niederlassung in Dinklage Können Sie die Kernbotschaft Ihres Vortrages auf den Punkt bringen? Führungs- und Kommunikationskompetenz sind die Erfolgsfaktoren der Zukunft! Sie sind Inhaber einer Kanzlei und Gründer eines Kanzlei-Netzwerks. Sie sprechen beim NWB-Forum über eine „einheitliche Füh- rungskultur“. Inwiefern müssen Kanzleien, die sich zu einem Netzwerk zusammenschließen, denn auch über ähnliche Unternehmenskultu- ren verfügen? Gar nicht. Das Netzwerk besteht derzeit aus rund 20 Kanzleien unterschiedlicher Größen. Jeder Kanzleiinhaber hat natürlich seinen eigenen Führungsstil. In meinem Netzwerk geht es darum, dass jeder seine Fähigkeiten und Kenntnisse erweitert. Da kann es hilf- reich sein, unterschiedliche Meinungen zu er- fahren und diese zu reflektieren. Oft hat ja je- der Dinge, die er schon gut macht, und davon können dann wieder die anderen profitieren. Autoritätsperson oder Kumpel – haben Sie da eine Präferenz für den Kanzleichef? Oder geht es um die Mischung aus beiden? Das hängt von der Persönlichkeit ab. In mei- ner Kanzlei sind wir beim „Sie“ und nicht beim „Du“, aber das auf wertschätzende Art Tobias Wewers, geb. 1973, ist Industriekaufmann, Betriebswirt (VWA), auf Augenhöhe mit dem Mitarbeiter. Als Führungskraft bin Bilanzbuchhalter und Steuerberater. Er ist als Mediator, Business-Coach ich nach meiner Meinung immer mehr Autoritätsperson als und Business-Trainer tätig. Seine 2002 gegründete Kanzlei mit insgesamt Kumpel. zehn Mitarbeitern hat ihren Sitz in Osnabrück mit einer Niederlassung in Dinklage. Steuerberater legen viel Wert auf die steuerrechtliche Weiterbil- dung – die Fähigkeiten als Führungspersonen oder Unternehmer Herr Wewers, was steht Ihrer Meinung nach in deutschen Steu- stehen seltener im Fokus. Wieviel Energie sollten Kanzleichefs für erberatungskanzleien am meisten im Weg, wenn es darum geht, diesen Punkt aufwenden? Kanzleierfolg zu erzielen? Fachliche Fortbildung ist in so einem komplexen System selbst- Der Steuerberater als Mensch! Viele Kollegen meinen noch, verständlich wichtig. Ich glaube, dass das in Zukunft aber nicht alles selber machen zu müssen und alles zu überprüfen. Das ausreicht, um die Erwartungen der Mitarbeiter und der Man- kostet aber viel Zeit und führt daher zu Stress. Die Lösung liegt danten zu erfüllen. Die sogenannten„Soft-Skills“ kommen dazu. in einer Vertrauenskultur, in der wir delegieren und abgeben Wir haben sie nicht gelernt. Müssen sie aber können. Wenn wir können, ohne alles zu prüfen. Das spart viel Zeit, da dann an- 25 Prozent der Fortbildungszeit in nicht fachliche Themen in- derweitig investiert werden kann. vestieren, kommen wir schon einen großen Schritt voran. n 10
„Über den eigenen Tellerrand schauen: Je sachfremder, desto inspirierender !“ Torsten Voller und Thorsten Brand sind Improvisationskünstler – die beiden Schauspieler haben ganz besondere Botschaften für Steuerberater Sie sind Künstler, Schauspieler – inwiefern können Sie in dieser Eigenschaft Steuerberatern eine neue Perspektive eröffnen? Voller: Aus unserer Zusammenarbeit mit vielen Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen können wir nur dringend empfehlen, über den eigenen Tellerrand zu schauen und Impulse aus anderen Branchen aufzugreifen. Je sachfremder, desto inspirierender. Brand: Ein Kernpunkt bei einem Perspektivwech- sel ist die Verrücktheit, die Albernheit, das Kind- Sein. Das ist das, was wir versuchen, gemeinsam mit den Leuten – gerade in den Trainings – zu erreichen. Wir zeigen, dass man mit Spaß an Ver- änderung arbeiten kann. Veränderung tut nicht weh, sie zeigt neue Horizonte. Ein Aspekt bei Ihnen ist, dass Widerstände nicht gebrochen, sondern als Chance genutzt werden sollten. Haben Sie ein Beispiel? Voller: Die Energie, die man in das Hadern um die nicht änderbaren Widerstände verschwendet, ist besser genutzt, wenn man die Chance sieht und nutzt. Ein großes Beispiel: Kodak hat den „Wettbewerbs- widerstand“ Digitalbild viel zu lange ignoriert. Agilität ist keine Option, sondern ein Muss. Im Steuerberaterbereich kenne ich mich noch zu wenig aus. Aber es ist bestimmt mal schlau zu Torsten Voller (l.), geb. 1969, und Thorsten Brand, geb. 1970, auf dem schauen, was der Kunde sich wünscht, und genau das nicht als 5. NWB Steuerberater Forum Kanzleierfolg 2017 in Düsseldorf. Widerstand oder Problem, sondern als Chance zu sehen. Brand: Nehmen wir z. B. den Wert aus dem Improvisationsthea- Herr Brand, Sie haben das NWB Forum moderiert und gemein- ter: Im Moment sein. Das bedeutet zuhören. Zuhören bedeutet sam mit Ihnen, Herr Voller, einen Impro-Vortrag gehalten. Kön- in erster Linie, dass ich keinen inneren Zensor habe. Leider ist nen Sie Ihre Botschaft an Steuerberater kurz zusammenfassen? es häufig genau dieser innere Zensor, der Widerstände erzeugt. Voller: Unsere zentrale Botschaft lautet: „Lass den Plan los, aber sei nicht planlos“. In unserer heutigen so schnelllebigen Welt Für das NWB Forum 2016 wurde als Ort die Oldtimer-Remise halten wir es für sinnvoll, die eigene Flexibilität nicht verküm- Düsseldorf gewählt. Haben Sie selbst einen Bezug zu klassischen mern zu lassen. Automobilen? Brand: Wir sind als Moderatoren und Schauspieler für Unter- Voller: Für mich insofern, als die Autos, die ich derzeit mit einem nehmen aus den unterschiedlichsten Branchen im Einsatz. Ich „historischen“ Kennzeichen sehe, genau die waren, mit denen bin immer wieder beeindruckt, wie wenig über die wichtigste ich mit meinen Eltern in den Urlaub gefahren bin. Triebkraft in Unternehmen gesprochen und nachgedacht wird. Brand: Null, aber ich hätte gerne einen, z. B. den, den Steve Mc- Es gibt ein ganz einfaches Credo: Denken Sie an Ihre Mitarbeiter! Queen in „Le Mans“ fährt. n 11
„Wer seine digitale Zukunft nicht plant, muss sie erdulden“ StB Markus Gutenberg ist Inhaber der Steuerberatersozietät Gutenberg in Neuss und Mettmann auseinanderzusetzen. Hierzu gehört es, dass der Steuerberater eine Kanzleivision und -strategie entwickelt und damit ein Ziel definiert, an dem es nachhaltig zu arbeiten geboten ist, u.a. an dem Implementieren von Veränderungsprozessen, wie diese jüngst durch die Digitalisierung der Steuerberatung erforder- lich werden. Es ist höchste Zeit, da andere Marktteilnehmer, neben Steuerberatern auch gewerbliche, bereits Digitalisie- rungsprozesse umgesetzt haben und sich damit einen Markt- vorsprung verschafft haben. Können Sie die Kernbotschaft Ihres Vortrages auf den Punkt bringen? Die Kernbotschaft lautet: Wer seine digitale Zukunft nicht plant, muss sie erdulden. Wie auch die Bundessteuerberaterkammer beschäftigen Sie sich mit der Frage der Steuerkanzlei 2020. Wie stark werden sich die Anforderungen an Kanzleien in den Jahren bis dahin verändern? Es gilt insbesondere für den Steuerberater seit gestern, spätes- tens aber ab heute, eine zukunftsfähige Kanzlei aufzubauen, die ihr operatives Geschäft in der ganzheitlichen, somit steu- erlichen, betriebswirtschaftlichen und Vermögensberatung der Mandanten versteht. Erforderlich ist es also, Routinetätigkeiten im Bereich der Finanz- und Lohnbuchhaltung und Steuerdekla- ration zu automatisieren und Zeit für die ganzheitliche Bera- tung und als „Lebensberater“ für die Mandanten frei zu ma- Markus Gutenberg, geb. 1967, hat nach seiner Ausbildung zum Steuer- chen. Hierfür bedarf es Beratungsprodukte, die dem Bedarf des fachangestellten, zum Bilanzbuchhalter und zum Steuerfachwirt 2000 das Mandanten gerecht werden, also IBEL-Leistungen (individuelle Steuerberaterexamen abgelegt. Seit 2008 ist er Fachberater für Heilberufe Beratungs-Einzelleistungen). IFU/ISM gGmbH. Als Aufsichtsratsmitglied der Datev e. G. und Vor- standsmitglied der Steuerberaterkammer Düsseldorf hat er viele Einblicke Vor kurzem wurde eine Liste von Berufen veröffentlicht, die von in die Entwicklung des Berufsstands. Gutenberg ist außerdem auch im der Digitalisierung besonders betroffen seien – Steuerberater war Steuerberaterverband Düsseldorf aktiv, u. a. stellvertretender Bezirksstel- dort recht weit vorne. Müssen wir uns existenzielle Sorgen um lenleiter Düsseldorf, und als Moderator und Organisator des „Forum Junge den Berufsstand machen? Wagen Sie einen Ausblick auf 2030? Steuerberater“. Gutenberg ist Steuerrechtsdozent u. a. für die Steuerbe- Wir Steuerberater sind enorm betroffen von der Digitalisierung, rater-Akademie Düsseldorf, NWB, Taxnews, das IFU-Institut und die brauchen uns aber keine Sorgen über unsere Zukunft zu ma- INFO Steuerseminar GmbH. Seine Kanzlei hat rund 20 Mitarbeiter und chen, wenn wir es schaffen, unsere Mitarbeiter und uns struk- sitzt in Neuss und Mettmann. turiert fortzubilden und damit für eine mandantenorientierte Beratung zu qualifizieren. Herr Gutenberg, was steht Ihrer Meinung nach in deutschen Bis 2030 wird noch viel passieren und diejenigen im Dienst- Steuerberatungskanzleien am meisten im Weg, wenn es darum leistungsbereich, die die Hoheit über den Datenbestand des geht, Kanzleierfolg zu erzielen? Mandanten haben, aus dem alle Arbeitsprozesse auch in der Zunächst ist es für die meisten Steuerberater die Zeit. Die Zeit, Arbeitsteilung mit dem Mandanten vollautomatisiert abgelei- sich mit dem Kanzleimanagement und der Kanzleientwicklung tet werden, werden die besten Marktchancen haben. n 12
„Wir stellen immer wieder fest, wie wenig Außenstehende über unseren Beruf wissen “ StB Frank Urich hat eine Kanzlei mit Niederlassungen in Gießen und Marburg Herr Urich, was steht Ihrer Meinung nach in deutschen Steuer- beratungskanzleien am meisten im Weg, wenn es darum geht, Kanzleierfolg zu erzielen? Zu wenig Flexibilität und das zu lange Festhalten an alten We- gen. Zurzeit kommt aber auch hinzu, dass es immer schwieriger wird, das nötige Personal für Wachstum zu bekommen. Können Sie die Kernbotschaft Ihres Vortrages auf den Punkt bringen? Das eine tun ohne das andere zu lassen. Auch die Mitarbeiter- gewinnung erfordert immer mehr Flexibilität. Rekrutierung von Nachwuchskräften ist eine der großen Heraus- forderungen für Kanzleien – viele sehen sie derzeit als die größte schlechthin. Vielleicht auf den Punkt: Was ist die wichtigste Maß- nahme, wenn eine Kanzlei Leute sucht? Da wir heute einen Arbeitnehmermarkt haben, muss ich mich, ob ich möchte oder nicht, auf diese Generation einstellen. Ich muss ihre Sprache sprechen und ihre Kommunikationswege nutzten, um sie zu erreichen. Natürlich sucht jede Kanzlei für sich – Problem ist aber auch das Ansehen des Berufsstands an sich. Inwiefern könnten oder soll- ten Kammern und Verbände helfen, den Nachwuchsmangel in den Griff zu bekommen? In meiner Aufgabe als Vizepräsident des Steuerberaterver- bandes Hessen haben wir hierzu einen extra Arbeitskreis ge- gründet, der gemeinsam mit unserer Kammer genau diese Problematik aufnimmt. Zum Beispiel gehen wir auf Berufs- messen in Schulen usw. und stellen unseren Beruf vor. Wir wollen dadurch die Basis derjenigen verbreitern, die sich bei uns bewerben. Wir stellen hierzu immer wieder fest, wie wenig Außenstehen- de über unseren Beruf wissen und dass es hier völlig falsche Vorstellungen zu dem vorhandenen Berufsbild gibt. Nach Golde drängt, am Golde hängt doch alles … Wie wichtig ist der Umstand, dass Steuerberatungskanzleien ihren Angestellten Frank Urich, geb. 1966, verheiratet, drei Kinder, ist gelernter Bankkauf- eher niedrige Gehälter zahlen? mann. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft mit Vertiefung in den Sicherlich macht das die Abwerbung durch andere Branchen Fächern Geld, Kredit, Währung, Controlling und betriebliches Steuerwesen einfach. Aber ich weiß nicht, ob das so noch Gültigkeit hat. In wurde Urich Steuerberater. Seine Kanzlei mit nun 32 Mitarbeitern wurde unserem Bereich sind die Gehälter in den vergangen Jahren vor 15 Jahren in Gießen gegründet, inzwischen gibt es dort eine weitere schon ständig gestiegen und haben mittlerweile ein Niveau er- Filiale sowie eine Niederlassung in Marburg. reicht, das nicht mehr so weit von der Industrie entfernt ist. n 13
„Was hilft, ist eine Rückkehr zu guten Routinen im Alltag“ Sigrid Hess aus Friedrichshafen am Bodensee ist Trainerin, Autorin und Teamcoach für Büroprozesse Lernen Sie, wirklich professionell mit Ihren elektronischen All- tagswerkzeugen umzugehen. Hier ist viel Effizienz verborgen; die Investition wird sich rasch auszahlen. Outlook bingt, das Handy brummt, das Telefon klingelt – der Arbeitsalltag wird im Minutentakt unterbrochen. Welche Aus- wirkungen hat das auf die Arbeit in der Kanzlei? Auf welche Höhe kann man den Schaden durch diese dauernden Störungen quantifizieren? Quantifizieren ist sehr schwer. Es gibt zahlreiche und wider- sprüchliche Untersuchungen zum Thema. Eine spricht von 2,1 Stunden Zeitverlust pro Person und Tag. Was hilft, ist eine Rück- kehr zu guten Routinen im Alltag. Die „Morgenlage“ im Team, eine feste Stillarbeitszeit und auch das Bündeln von Bespre- chungen oder Telefonterminen. Wir haben mehr Möglichkeiten, als es zunächst den Anschein hat, unsere Aufmerksamkeit zu fokussieren und weniger unterbrochen zu werden. Sie zeigen auf, welche Potenziale zur Verbesserung der Abläufe insbesondere in Microsoft Outlook schlummern. Welche anderen Hilfsprogramme bieten auch gute Möglichkeiten, die Prozesse zu optimieren? Wer seinen E-Mail-Verkehr auf dem Laufwerk ablegt, sollte sich ein Add-In für Outlook ansehen, was diesen Archivierungspro- zess optimiert. Für interne Dokumentation und formlose Re- chercheergebnisse empfehle ich OneNote – das ist im Office-Pa- ket inklusive und wird meist weder gesehen noch in seinem Po- tenzial erkannt. n Sigrid Hess, geb. 1969, ist Dipl.-Ing. Pharmatechnik und kommt aus Friedrichshafen am Bodensee. Seit 1999 ist sie Trainerin, Autorin und Teamcoach für Büroprozesse. Frau Hess, was steht Ihrer Meinung nach in deutschen Steuer- beratungskanzleien am meisten im Weg, wenn es darum geht, Kanzleierfolg zu erzielen? Jeder Steuerberater hat gleichzeitig mehrere Hüte auf: den der Fachperson, den der Führungskraft, den des Dienstleisters und nicht zuletzt den der Privatperson. Das bringt extrem un- terschiedliche Anforderungen und Aufgaben mit sich, die mög- Das 6. NWB Steuerberater-Forum Kanzleierfolg lichst alle gleichzeitig erledigt werden sollen. findet am 14. und 15. September 2017 im GOLDBERG[WERK] in Stuttgart statt. Können Sie die Kernbotschaft Ihres Vortrages auf den Punkt http://www.nwb-steuerberater-forum.de bringen? 14
Feiern in der Classic Remise Der denkmalgeschütze Ringlokschuppen bot nicht nur für die Tagung selbst, sondern auch für den Festabend eine tolle Kulisse Passend zu den Ka rossen: Musik der 1950er-Jahre schuppen Die Partylocation im alten Ringlok Stimmung wie auf dem Nürburgring ben! r lernen, Gas zu ge Wo Kanzleiinhabe Viel Raum für den persönlichen Austausch Ehrung der Carrera-Champions 15
NWB Steuerrecht Hier geht es um Ihr Geld! Honoraransprüche zuverlässig berechnen und durchsetzen! Mit diesem Praxiskommentar berechnen Sie Ihre Ge- bühren schnell und zuverlässig. Er zeigt mögliche Gestaltungsspielräume auf und hilft Ihnen, Ihre Ho- noraransprüche durchzusetzen. Zahlreiche Beispiele, Checklisten, Umsetzungs-Hinweise sowie das prak- tische Streitwert-ABC unterstützen Sie dabei, Ihre Mög- lichkeiten effizient auszuschöpfen. Die Neuauflage berücksichtigt die aktuelle Rechtspre- chung zur Mittelgebühr, zur Verjährung und zu den Ho- norarvereinbarungen. Darüber hinaus wurden die Aus- führungen zur Abrechnung der Selbstanzeige erheblich ausgeweitet und erstmals auch das Rechtsanwaltsver- gütungsgesetz (RVG) kommentiert. Laufend aktualisierte Online-Version Die besondere Stärke des Kommentars ist die laufende Aktualisierung in der Online-Version. Hier fließen alle aktuellen Entscheidungen der Oberlandesgerichte und Landgerichte zum Gebührenrecht direkt ein und garan- tieren Ihnen, dass Sie immer auf dem neuesten Stand sind. Aktuelle Neuauflage. Neu! Praxiskommentar Steuerberatervergütungsverordnung Berners 5. Auflage. 2016. Gebunden. XXIX, 827 Seiten. € 99,- ISBN 978-3-482-51365-7 Aktualisierung im Internet inklusive* * Bis zum Erscheinen der Folgeauflage Bestellen Sie jetzt unter www.nwb.de/go/shop Bestellungen über unseren Online-Shop: Lieferung auf Rechnung, Bücher versandkostenfrei. NWB versendet Bücher, Zeitschriften und Briefe CO2-neutral. Mehr über unseren Beitrag zum Umweltschutz unter www.nwb.de/go/nachhaltigkeit 16
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