Karajan-Akademie Patricia Kopatchinskaja Stanley Dodds - Sonntag 12.12.21 - Berliner Philharmoniker

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Karajan-Akademie Patricia Kopatchinskaja Stanley Dodds - Sonntag 12.12.21 - Berliner Philharmoniker
Karajan-
Akademie
Patricia Kopatchinskaja
Stanley Dodds

                          Sonntag
                          12.12.21
Karajan-Akademie Patricia Kopatchinskaja Stanley Dodds - Sonntag 12.12.21 - Berliner Philharmoniker
Kammermusiksaal

                                                                                 Sonntag, 12.12.21, 20 Uhr

                                                                                 Serie Artist in Residence
                                                                                 Serie Karajan-Akademie
                                                                                 Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker
                                                                                 Patricia Kopatchinskaja Violine und Leitung
                                                                                 Stanley Dodds Dirigent (Illés)

AUSSERGEWÖHNLICHER KLANG –
   EINZIGARTIGES ERLEBNIS
Tauchen Sie ein in die C. Bechstein Welt und begeben Sie sich
  auf eine Klangreise in unser C. Bechstein Centrum Berlin.                      Kirill Petrenko
                                                                                 Chefdirigent und künstlerischer Leiter
                                                                                 der Berliner P­ hilharmoniker

                                                                                  Andrea Zietzschmann
            C. Bechstein Centrum Berlin · Kantstraße 17 · 10623 Berlin
                                                                                  Intendantin der Stiftung Berliner
    Telefon +49 (0)30 2260 559 100 · berlin@bechstein.de · bechstein-berlin.de   ­Philharmoniker
Karajan-Akademie Patricia Kopatchinskaja Stanley Dodds - Sonntag 12.12.21 - Berliner Philharmoniker
Heinrich Ignaz Franz Biber (1644−1704)                        •   Mitwirkende
Battalia                                                      Violine & Leitung         Oboen
»Das liederliche Schwirmen der Musquetier, Mars,              Patricia Kopatchinskaja   Hyunjung Song
die Schlacht und Lamento der Verwundeten, mit Arien                                     Sofia Zamora
imitirt und Baccho dedicirt«                                  Leitung                   	­Meseguer
                                                              Stanley Dodds (Illés)
1. Presto I                                                                             Klarinetten
2. Allegro. Die liederliche Gesellschaft von allerley Humor   Violinen                  Lorenzo Dainelli
3. Presto II                                                  Alexander Kisch           Sophie Pardatscher
4. Der Mars                                                   Oleh Kurochkin
5. Presto III                                                 Christoph von der         Fagotte
6. Aria                                                          Nahmer**               Kenichi Furuya
7. Die Schlacht                                               Valentina Paetsch*        Louisa Slosar
8. Adagio. Lamento der Verwundten Musquetirer                 Johanna Pichlmair**
                                                              Jonathan Schwarz          Hörner
Dauer: ca. 10 Min.
                                                              Christa-Maria             Christopher Williams
                                                              	­Stangorra               Haeree Yoo
                                                              Natan Tishin
Márton Illés (geb. 1975)                                      Mayu Tomotaki*            Trompeten
Vont-tér für Violine und Kammerorchester                      Natsumi Tsuboi
                                                              Harry Ward
                                                                                        Lennard Czakaj

Dauer: ca. 20 Min.                                            Roxana Wisniewska         Posaune
                                                                                        Roberto de la Guía
                                                              Bratschen
Pause                                                         Kyuri Kim                 Pauken
                                                              Yumin Park                Sergio Coutinho*
                                                              Gonzalo Martín
 Joseph Haydn (1732−1809)                                     	­Rodriguez*              Schlagzeug
                                                              Charlotte Stickel*        Lukas Zeuner*
 Symphonie Nr. 45 fis-Moll
­»Abschiedssymphonie«                                         Violoncelli               Cembalo
                                                              Beata Antikainen          Daria Tudor*
1. Allegro assai                                              Joshua Halpern
2. Adagio                                                     Gustav Hübner*            Theorbe                      Fotoaufnahmen,
3. Menuett: Allegretto – Trio                                                                                        Bild- und Tonaufzeich­
                                                              Sul Yoon                  Andreas Arend*                nungen sind nicht
4. Finale: Presto – Adagio                                                                                           ­gestattet. Bitte schalten
Dauer: ca. 25 Min.                                            Kontrabässe                * Gäste                     Sie vor dem Konzert
                                                                                        ** Berliner Philharmoniker   Ihre Mobiltelefone aus.
                                                              Alexander Arai-Swale
                                                              Pauli Pappinen
                                                                                                                      Die Stiftung Berliner
                                                              Flöten                                                 ­Philharmoniker
                                                              Alberto Acuña Almela                                    wird gefördert durch:
                                                              Ruofan Min

     2           Saison 2021/22                                   3         Mitwirkende
Karajan-Akademie Patricia Kopatchinskaja Stanley Dodds - Sonntag 12.12.21 - Berliner Philharmoniker
Ein Konzert für Zeitgenossen

 »Für die Arbeit mit den jungen Musikern der Karajan-­
 Akademie habe ich ein maßstabsetzendes neues
 Werk ausgewählt, das Violinkonzert des ungarischen
 Komponisten Márton Illés. Es ist eines der besten
 unter den über 20 Violinkonzerten, die ich bis­her ur-
 aufführen durfte: Ganz und gar eigenständig und
 unerhört verwendet es neue Spieltechniken und
 ist äußerst anspruchsvoll. Dazu aus der Barock­zeit
­Bibers Battalia, der man in Kontrast und Klangeffek-
 ten durchaus zeitgenössische Seiten abgewinnen
 kann. Und zuletzt ein Werk aus der Klassik, Haydns
 »Abschiedssymphonie«. Die Herausforderung wird
 sein, Haydn so frei und frisch zu spielen, dass auch er
 sich in der Gegenwart wohlfühlt.«
                                    Patricia Kopatchinskaja

   4      Saison 2021/22
Karajan-Akademie Patricia Kopatchinskaja Stanley Dodds - Sonntag 12.12.21 - Berliner Philharmoniker
Heinrich Ignaz Franz Biber
                                               Battalia

                                               Kurios: die Musicalische Composition über die Welt
                                               berühmbte Lüneburger Sültze des Barockkomponisten
                                               Johann Fischer, hinter der sich allerdings nichts Essbares
                                               verbirgt, sondern ein Loblied auf die Salzgewinnung:
                                               schwere Hammerschläge imitieren hier das Herausbre-
                                               chen des kostbaren Minerals unter Tage.

                                                   Kompositionen mit außermusikalischen
                                                   ­Bezügen waren im Barock en vogue.

                                                    Programmgebundene Werke waren im Barock
                                               äußerst beliebt. So auch »Battaglien«, also Schlachten-
                                               musiken, die in einer Zeit entstanden, die vom Ringen
                                               der Dynastien um die europäische Hegemonie und dem
                                               bewaffneten Konflikt der Konfessionen geprägt war.
                                               Ein bekanntes Beispiel dafür ist Bibers Battalia von 1673,
Heinrich Ignaz Franz Biber, Kupferstich 1681   in deren Kopfsatz Col-legno-Effekte das Schießen der
                                               Musketen imitieren: »Wo die Strich sindt«, heißt es in der
                                               Partitur, »mus man anstad des Geigens mit dem Bogen
                                               klopfen auf die Geigen.« Natürlich spielte in den Feld­
                                               lagern auch Alkohol eine Rolle, eingefangen im Satz »Die
                                               liederliche Gesellschaft von allerley Humor«, in dem alle
                                               Stimmen orientierungslos durcheinander torkeln. Nach
                                               dem eigentlichen Kampf mit nachgeahmten Kanonen-
                                               schüssen im Bass und Trompetensignalen in den Violinen
                                               endet die musikalische Kriegsschilderung wie zu erwarten
                                               mit einem »Lamento der Verwundten Musquetirer«.

                                                             
                                                             Entstehungszeit
                                                             1673
                                                             Uraufführung
                                                             nicht nachgewiesen
                                                             

     6           Saison 2021/22                    7         Werkeinführungen
Karajan-Akademie Patricia Kopatchinskaja Stanley Dodds - Sonntag 12.12.21 - Berliner Philharmoniker
Márton Illés
Vont-tér

»Wenn ich die Struktur, die Syntax meiner Musik betrachte,
dann stelle ich fest, dass ihre Grundgestik sehr unga-
risch ist, obwohl ich eigentlich ein deutsches Produkt bin,
made in Germany«, sagt der 1975 in Budapest geborene
Komponist Márton Illés, der auch als Klavier spielender
und dirigierender Interpret seiner Musik in Erscheinung
tritt. Nach der Ausbildung zum Pianisten an der Musik-
akademie Basel studierte er Komposition bei Detlev
Müller-Siemens und Wolfgang Rihm, wobei ihn letzterer
stark beeinflusste: »Márton Illés«, so Rihm, »schreibt eine
Musik, in der sich Kalkül und Risiko präzise ausbalanciert
die Waage halten. Die Emotionalität ist stets in ein ver-
bindliches Struktur-Ganzes eingelassen; die Rationalität
ist konfrontiert mit geschärfter Klangkraft und Ausbruchs-
energie. So gelingt es ihm, in jungen Jahren zu einer
ver­bindlichen Aussage zu gelangen, die gelassen aus
sich selbst zu wirken in der Lage ist, ohne sich irgendeiner
Tagesmode versichern zu müssen.«

     »In meinen Werken beobachte ich Reflexe                         Márton Illés

     und Gesten, Schmerzen und andere
     feine innere Regungen im Menschen.«
     Márton Illés

     Illés, der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet
wurde (u. a. mit dem Förderpreis der Ernst von Siemens
Musikstiftung, dem Schneider-Schott-Musikpreis, dem
Hindemith-Preis des Schleswig-Holstein Musik Festivals
und mit dem Orchesterpreis der Donaueschinger Musik-
tage 2017), ist erklärter Anti-Serialist: »Musik transportiert
emotionale und körperlich-gestische Inhalte.« Sein von
Patricia Kopatchinskaja im Januar 2020 in Köln urauf-
geführtes Violinkonzert Vont-tér ist ein weiteres Beispiel
einer langen Suche nach neuen Streicherklängen: »Seit
Jahren bin ich dabei – experimentierend, die Instrumente
wochen- und monatelang selber in der Hand ›knetend‹ –

     8          Saison 2021/22                                   9        Werkeinführungen
Karajan-Akademie Patricia Kopatchinskaja Stanley Dodds - Sonntag 12.12.21 - Berliner Philharmoniker
geläufige zeitgenössische Streichertechniken an meine
Musiksprache zu adaptieren. Diese Techniken müssen
                                                                    Joseph Haydn
so geformt und eingegrenzt werden, dass sie über                    Symphonie Nr. 45
die Floskelhaftigkeit als bloße Glissando-, Flageolett-,
Saltando-, Arpeggio- und Stegholzeffekte hinausgehen.               »Abschiedssymphonie«
Dadurch entstehen Gestalten von klarer Physiognomie
und Ausdruckspräzision, die die Inhalte meiner ›priva-
ten‹, störrisch-charakteristischen, körperhaft-gestischen
Klangwelt noch unmissverständlicher mitteilen können.«
      Doch was, stellt sich Illés selbst die Frage, ist »Präzi-
sion im Ausdruck auf einem Streichinstrument? ­Gerade               »Mein Fürst«, sagte Joseph Haydn gegenüber seinem
für diese klanglich so flexible Instrumentenfamilie                 Biografen August Griesinger, »war mit allen meinen Ar-
wurde in der Musikgeschichte immer wieder versucht,                 beiten zufrieden, […] ich konnte als Chef eines Orchesters
an der Schreibweise und Spieltechnik bis zur absoluten              Versuche machen, beobachten, was den Eindruck her-
›Sauberkeit‹ zu feilen, um das ›Geschmiere‹ zwischen                vorbringt und was ihn schwächt […]; ich war von der Welt
den ›Gitterstäben‹ der horizontalen Tonhöhen- und der               abgesondert. Niemand in meiner Nähe konnte mich an
vertikalen metrischen Struktur zu vermeiden.« In Vont-tér           mir selbst irre machen […], und so musste ich original wer-
(gestrichener, gezogener Raum) spielen diese Matrix-­               den.« Haydns Experimentallabor war Schloss Esterháza,
bildenden »Gitterstäbe« kaum eine Rolle, da in Solopart             das Fürst Nikolaus Esterházy in den 1780er-Jahren im
und Orchestersatz der »klassisch« vibrierende Streicher-            ländlichen Ungarn zu einer prunkvollen Residenz hatte
ton kaum mehr vorkommt: »In meinen Werken beobachte                 ausbauen lassen. Hier – wie später auch in Konzertsälen
ich Reflexe und Gesten, Schmerzen und andere feine                  in Paris und London – ging der Komponist dem erklärten
innere Regungen im Menschen, Texturen, Wucherungen                  Ziel nach, sein Publikum »durch etwas Neues zu überra-
und unterschiedliche Prozesse in der organischen Natur.             schen«, weshalb er seine Symphonien als Gegenentwürfe
Diese Vorgänge verlaufen in stufenlosen Übergängen.                 zum zeitgenössischen Regelkanon entwarf. Beispiele
Sie bedürfen, soweit durch Klang reproduziert, eines                hierfür sind etwa die ungewöhnliche Vorschrift im Adagio
offenen (primordialen) Raums, in welchem sie, ohne auf              der Symphonie Nr. 67, die Saiten der Streichinstrumente
konventionelle Weise in Tonstufen unterteilt zu sein, sich in       zur Erzeugung eines harten und spröden Klanges mit der
einer ›ungepixelten‹ Authentizität entfalten und vermit-            Rückseite des Bogens zu streichen (col legno), die Ver-
teln können.«                                                       wendung der Skordatur, der Umstimmung der Instrumen-
                                                                    te zu Beginn des Finales seiner Symphonie Nr. 60, oder
                                                                    die Cembalo-Episode im Finale der Symphonie Nr. 98
                                                                   sowie der berühmte Paukenschlag im zweiten Satz der
               Entstehungszeit                                      Symphonie Nr. 94.
               2019
               Uraufführung                                             Haydns »Abschiedssymphonie« steckt
               11. Januar 2020 in der Kölner Philharmonie durch
               ­Patricia Kopatchinskaja und das WDR Sinfonie­           voller Überraschungen, die gegen die Regeln
                orchester unter der Leitung von Michael Wendeberg       der damaligen Zeit verstießen.
               
                                                                          Auch Haydns »Abschiedssymphonie« steckt voller
                                                                    Überraschungen, und das in mehrfacher Hinsicht. Am
                                                                    auf­fälligsten ist die ungewöhnliche Final-Gestaltung, zu
                                                                    der Folgendes überliefert ist: 1772 hatte Fürst Nikolaus
                                                                    den Aufenthalt in seiner Sommerresidenz überraschend
                                                                    verlängert, was bei den Orchestermusikern für Unmut
                                                                    sorgte, da dies eine längere Trennung von ihren Familien

     10        Saison 2021/22                                           11        Werkeinführungen
Karajan-Akademie Patricia Kopatchinskaja Stanley Dodds - Sonntag 12.12.21 - Berliner Philharmoniker
bedeutete – nur Haydn und wenige andere Privilegierte
                                 durften ihre Angehörigen auf das Schloss mitbringen.
                                 »Haydn«, so sein Biograf Griesinger, »kam auf den Einfall,
                                 eine Symphonie zu schreiben […], in welcher ein Instru-
                                 ment nach dem andern verstummt. Diese Symphonie
                                 wurde bey der ersten Gelegenheit in Gegenwart des
                                 Fürsten aufgeführt, und jeder von den Musikern war
                                 angewiesen, so wie seine Partie geendigt war, sein Licht
                                 auszulöschen, die Noten zusammen zu packen und
                                 mit seinem Instrumente unter dem Arme fortzugehen.«
                                 Laut Griesinger verstand Esterházy die Pointe und re-
                                 agierte: Bereits am Tag nach der Aufführung durfte das
                                 Orchester abreisen.
                                       Indes – der dramatische Tonfall des Finales mit
                                 seiner für das 18. Jahrhundert extremen Lösung, Form
                                 und Klangfarbe durch das allmähliche Ausblenden der
                                 einzelnen Instrumente aufeinander zu beziehen, will zu
                                 der launigen Anekdote nicht recht passen. Für Irritation
                                 sorgt auch die für eine Symphonie ungewöhnliche Tonart
                                 fis-Moll, der Christian Friedrich Daniel Schubart »tiefe
                                 Schwermuth, Leichenklage, Jammergeächz, und grab-
Schloss Esterháza                verlangende Sehnsucht« bescheinigte. Zudem setzt die
                                 Musik bereits im ersten Satz ungewöhnlich spannungs-
                                 volle Energien frei, etwa, wenn zu Beginn ein absteigen-
                                 der Dreiklang wie ein musikalisches Fallbeil über fast
                                 zwei Oktaven herabstürzt. Das folgende Adagio wirkt
                                 in seiner synkopisch-stockenden Melodik wie erstarrt
                                 und auch das Menuett des dritten Satzes vermag die
                                 düster-unheilvolle Gesamtstimmung nicht abzufangen.
                                 Am Ende klingt das Werk in beispielloser Eindringlichkeit
                                 aus – nicht als musikalischer Scherz, sondern als ein von
                                 Trauer und Tragik schattierter Abgesang.

                                                                          Harald Hodeige

                                               
                                               Entstehungszeit
                                               1772
                                               Uraufführung
                                               Sommer 1772 in Schloss Esterháza
                                               

     12         Saison 2021/22       13        Werkeinführungen
Karajan-Akademie Patricia Kopatchinskaja Stanley Dodds - Sonntag 12.12.21 - Berliner Philharmoniker
Patricia Kopatchinskaja

Die Geigerin Patricia Kopatchinskaja       Komponistin sowie Dirigentin und
begeistert ihr Publikum dank ihrer         außerdem – wie sie betont – »ein
unbändigen Spielfreude, ihrem mit-         menschliches Wesen, Mitglied e    ­ iner
reißenden Temperament und ihrer            Familie und Bürger dieser Welt. Das
technischen Brillanz selbst im Falle       darf einem nicht gleichgültig sein.
von schwierigsten und sperrigsten          Und erst danach ist man irgendet-
Werken. Die Musikerin sorgte in            was Berufliches.« ­Diese Perspektive
den letzten Jahren bei den Berliner        bestimmt auch ihre künstlerische
Philharmonikern mit den heraus-            Arbeit, so macht sie beispielsweise
fordernden Violinkonzerten von             mit dem Mahler Chamber Orchestra
Peter Eötvös, György Ligeti und            in ihrem Projekt Les Adieux auf das
Arnold Schönberg für Aufsehen. Für         Artensterben aufmerksam. Seit ihrem
sie erlaubt zeitgenössische Musik          Debüt bei den Berliner Philharmo-
einen Blick in die Zukunft: »Es ist doch   nikern im September 2014 mit Peter
evident, dass nur in den neuesten          Eötvös’ Violinkonzert DoReMi hat
Werken die aktuelle Entwicklung            sich eine enge Zusammenarbeit mit
stattfindet und die Zukunft ­beginnt,      dem Orchester entwickelt. ­»Dieses
dieser entscheidende Schritt ins           Orchester hat eine Qualität, die
Unbekannte. Das ist doch das               ihresgleichen sucht, sowohl im Ge-
Allerfaszinierendste. Daneben wird         samten als auch bei jedem einzelnen
die Beschäftigung mit dem längst           Mitglied. Es ist ein hohes Privileg,
Bekannten fast banal.« Keine Angst         mit ihnen spielen zu dürfen«, meint
vor Unbekanntem also! Das bewies           Patricia Kopatchinskaja. In dieser
Patricia Kopatchinskaja bereits als        Saison ist sie Artist in Residence bei
13-Jährige, als sie zusammen mit           den Berliner Philharmonikern und
ihrer Familie ihre Heimat Moldawien        kann sämtliche Facetten ihrer künst-
verließ und nach Wien emigrierte.          lerischen Persönlichkeit zeigen. Unter
»Die erste Station war ein Flücht-         der Leitung von Kirill Petrenko trat sie
lingslager«, erinnert sie sich. »Aber      bereits mit dem Concerto funebre
das war für mich kein traumatisches        von Karl Amadeus Hartmann auf.
Erlebnis, sondern wie ein Ticket in        Im heutigen Konzert, das einen pro-
eine neue Welt.« In Wien begann            grammatischen Bogen vom Barock
sie mit 17 Jahren ihr Studium an der       zur zeitgenössischen Musik spannt,
Musikuniversität und lernte dabei          präsentiert sie sich sowohl als Geige-
auch Kirill Petrenko kennen, mit dem       rin als auch als Dirigentin. Bei allem,
sie seither eine Freundschaft verbin-      was sie auf dem Konzertpodium
det. Von Wien wechselte sie an die         macht, geht es ihr vor allem um Eines:
Hochschule der Künste nach Bern,           Ihr Publikum zu elektrisieren. »Ich
wo sie ihre Ausbildung bei Igor Ozim       möchte mit meinem Publikum Dinge
abschloss. Anschließend startete sie       erleben. Ich möchte Wege gehen,
ihre internationale Karriere, die in       die ich selbst noch nicht gegangen
vieler Hinsicht besonders ist. Denn        bin. Und ich hoffe, dass so viele wie
sie ist nicht nur Solistin, sondern auch   möglich mitkommen.«

     14        Saison 2021/22                                                         15   Biografien
Karajan-Akademie Patricia Kopatchinskaja Stanley Dodds - Sonntag 12.12.21 - Berliner Philharmoniker
Stanley Dodds                                                                    Karajan-Akademie
                                                                                 der Berliner Philharmoniker

Geiger und Dirigent – Stanley Dodds      ob man es nicht anders machen           Die Karajan-Akademie ist die           Marc Minkowski, Enno Poppe oder
ist ein Doppeltalent. Geboren in         könnte«, so Stanley Dodds. Großen       Talentschmiede der Berliner Philhar-   Matthias Pintscher Musik vom Barock
Kanada, aufgewachsen in Austra-          Einfluss hatte der finnische Dirigent   moniker. Gegründet wurde sie 1972      bis zur Avantgarde aufführen. Der
lien, ausgebildet in Österreich und      Jorma Panula, bei dem Dodds zahl-       vom damaligen Chefdirigenten           gemeinsame Auftritt mit der/dem
der Schweiz sowie seit über 30 Jah-     reiche Kurse absolvierte. Weitere        Herbert von Karajan, um die nächste    jeweiligen Artist in Residence des
ren in Berlin lebend, entwickelte er    Inspirationen bekam er durch die         Generation von herausragenden          Orchesters sowie die monatlichen
eine kosmopolitische Einstellung.       ­Zusammenarbeit mit den Chefdiri-        Musikerinnen und Musikern auszubil-    Carte-blanche-Konzerte, in denen
Nach seinem Studium am Konser-           genten der Berliner Philharmoniker.     den, indem sie von Mitgliedern der     sich die Stipendiatinnen und Stipen-
vatorium Luzern bei Gunars Larsens       Seit 2014 ist er Chefdirigent des       Berliner Philharmoniker Einzel- und    diaten solistisch oder im Ensemble
kam Stanley Dodds als Stipendiat an      Sinfonie Orchesters Berlin, zudem       Kammermusik­unterricht erhalten.       präsentieren, gehören ebenfalls
die Karajan-Akademie der Berliner        dirigiert er mehrere Jugend- und        Zudem wirken sie bei Proben und        zum Ausbildungsprogramm der
Philharmoniker und wurde 1994            Amateurorchester. 2018 studierte er     Konzerten des Orchesters mit und       ­Akademie. Ziel der Nachwuchsför-
schließlich Mitglied des Orchesters.     das BE PHIL Orchestra ein, bei dem      haben so die Möglichkeit, von den       derung ist es, junge Orchestermusi-
Die Tätigkeit als philharmonischer       Laienmusikerinnen und -musiker aus      Spitzenmusikerinnen und -musikern       kerinnen und -musiker auszubilden,
Geiger weckte auch sein Interesse        30 Nationen mitwirkten – ein Educa-     zu lernen und Konzertroutine zu         die entweder bei den Berliner
am Dirigieren: »Vom Orchester aus        tion-Projekt der Berliner Philharmo-    erlangen. Darüber hinaus veran­         Philharmonikern oder bei anderen
habe ich den Dirigenten und das          niker. Dodds’ Credo: »Ich sehe meine    staltet die Karajan-Akademie eine       Weltklasseorchestern eine Anstel-
Geschehen um mich herum beob-            Rolle als Dirigent darin, das Orches-   eigene Konzertreihe, in der die         lung finden. Rund ein Drittel der
achtet und mir viele Fragen gestellt,    ter in der zur Verfügung stehenden      Geförderten unter Leitung namhaf-       heutigen Berliner Philharmoniker
wie und warum das funktioniert oder      Zeit zur bestmöglichen Leistung zu      ter Dirigentinnen und Dirigenten wie    sind aus der Karajan-Akademie
nicht, und mich manchmal gefragt,        bringen.«                               Reinhard Goebel, Susanna Mälkki,        hervorgegangen.

    16       Saison 2021/22                                                          17       Biografien
© Conny Maier, Courtesy of König Galerie

                                                                                                                                                                                                                           © A Gentil Carioca, Maxwell Alexandre
Blick auf die Conditio humana
Artists of the Year 2021 der Deutschen Bank
im PalaisPopulaire

Die Auszeichnung „Artist of the Year“ der Deutschen Bank wird zehn
Jahre alt. Junge Künstler*innen, die mit Papier oder Fotografie
arbeiten, werden seit 2010 durch Ankäufe ihrer Werke für die
Sammlung Deutsche Bank, einen Katalog und Einzelausstellungen
einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht. Anlässlich des
Jubiläums werden erstmals drei Künstler*innen ausgezeichnet,
die jetzt mit neuen Werken im PalaisPopulaire zu sehen sind. Das                                                                                                                        gewalt und schwarze Identität. Virtuos in der Farbgebung, kraftvoll und
Besondere: Alle drei kamen über ungewöhnliche Wege zur Kunst,                                                                                                                           nicht ohne Ironie knüpft die Berlinerin Conny Maier an die Traditionen
reflektieren elementare Themen wie Gemeinschaft, Spiritualität                                                                                                                          der französischen Fauvisten und des deutschen Expressionismus an.
und Umweltzerstörung. Der 30-jährige Maxwell Alexandre stammt                                                                                                                           Im Zentrum ihrer Malerei-Installation steht ein riesiges, im wahrsten
aus Rio de Janeiros größter Favela. Seine Gemälde, Performances                                                                                                                         Sinne überwältigendes Triptychon, dem sie den Titel „Dominanz“
und Installationen kreisen um Rassismus, Musik, Religion, Polizei-                                                                                                                      gegeben hat. Und genau darum geht es auch in ihren Bildern: um
                                                                                                                                                                                        den Konflikt zwischen moderner Zivilisation und Natur, die Frage, wer
                                                                                                                                                                                        wen beherrscht, die Oberhand behält. Der taiwanesische Künstler
                                                                                                                                                                                        Zhang Xu Zhan fertigt für seine Filme und Installationen filigrane
                                                                                                                                                                                        Figuren und Landschaften aus Pappmaschee an. Sein immersiver
                                                                                                                                                                                        Kosmos ist von märchenhaften Wesen, singenden Tieren und Pflanzen
                                                                     © Zhang Xu Zhan, courtesy of the artist and Project Fulfill Art Space

                                                                                                                                                                                        sowie Naturgeistern bevölkert – und transformiert alte Fabeln für das
                                                                                                                                                                                        Internetzeitalter. Drei Statements zur Conditio humana, die radikales
                                                                                                                                                                                        Um- und Neudenken einfordern.

                                                                                                                                                                                        Deutsche Bank „Artists of the Year“ 2021
                                                                                                                                                                                        Maxwell Alexandre – Conny Maier – Zhang Xu Zhan
                                                                                                                                                                                        Bis zum 7. Februar 2022

                                                                                                                                                                                        PalaisPopulaire
                                                                                                                                                                                        Unter den Linden 5, 10117 Berlin
                                                                                                                                                                                        db-palaispopulaire.de
Konzerttipps

                                                                                                                                Silvesterkonzert mit Kirill Petrenko
                                                                                                                                und J­ anine Jansen
                                                                                                                                Mit Wiener Tanzmusik der etwas anderen Art verabschie-
Frank Peter Zimmermann – eine musikalische                                                                                      den die Berliner Philharmoniker und Chefdirigent Kirill
                                                                                                                                Petrenko das Jahr 2021. Erich Wolfgang Korngolds Büh-
Freundschaft                                                                                                                    nenmusik zu Viel Lärm um nichts reichert die Shakespeare-
                                                                                                                                Komödie mit Wiener Flair an, Richard Strauss feiert in
                                                                                                                                seinem Ballett Schlagobers die Kaffeehauskultur, während
Frank Peter Zimmermann zählt zu den langjährigen Weggefährten der Berliner Philharmoniker,                                      Maurice Ravel mit La Valse eine rauschhaft-explosive Ver-
die in der Zusammenarbeit immer wieder besondere Impulse setzen und anregende Perspektiven                                      sion des Wiener Walzers liefert. Ein weiteres Highlight ist
eröffnen. Seine Auftritte knüpfen einen roten Faden zwischen Generationen von Musikerinnen und                                  Max Bruchs Erstes Violinkonzert mit Janine Jansen, dessen
Musikern – kaum ein für das Orchester prägender Dirigent dieser Jahre hat nicht mit dem Ausnah-                                 wirbelndes Finale unüberhörbar vom ungarischen Teil der
megeiger zusammengearbeitet.                                                                                                    K.-u.-k.-Monarchie inspiriert ist.

Die exklusive Edition präsentiert nun mit Violinkonzerten von Beethoven, Bartók und Berg vier                                   Mi   29.12.21    20 Uhr
herausragende Momentaufnahmen dieser intensiven musikalischen Freundschaft.                                                     Do   30.12.21    20 Uhr
                                                                                                                                Fr   31.12.21    17.30 Uhr

                                                                                                                                Großer Saal
                                                                                                                                Berliner Philharmoniker
                                                                                                                                Kirill Petrenko Dirigent
                                                                                                                                Janine Jansen Violine

                                                                                                                                Karten von 68 bis 290 Euro

                                                                                                                                Happy Birthday! 50 Jahre 12 Cellisten
                                                                                                                                der Berliner Philharmoniker
                                                                                                                                1972 engagierte der ORF die Cellogruppe der Berliner
                                                                                                                                Philharmoniker für eine Rundfunkaufnahme von Julius
                                                                                                                                Klengels Hymnus für 12 Celli. Das war die Geburtsstunde
                                                                                                                                eines Ensembles, das heute Kultstatus genießt. Mit ihrem
                                                                                                                                facettenreichen Klang und einem Repertoire, das von der
                                                                                                                                Klassik zur Avantgarde und vom Jazz bis zum Tango reicht,
                                                                                                                                begeistern die 12 Cellisten seit 50 Jahren ihr Publikum in
                                                                                                                                aller Welt. Ihren runden Geburtstag feiern sie mit einem
Berliner Philharmoniker    Ludwig van Beethoven       Alban Berg                Béla Bartók                                     Konzert, in dem sie ihre schönsten Werke und Arrange-
Frank Peter Zimmermann     Konzert für Violine und    Konzert für Violine und   Konzert für Violine und                         ments präsentieren und zudem ein neues Werk von
                           Orchester D-Dur op. 61     Orchester »Dem Andenken   Orchester Nr. 1 Sz 36
                           Kadenzen: Fritz Kreisler   eines Engels«             Konzert für Violine und
                                                                                                                                Andrew Norman uraufführen.
2 CD · 1 Blu-ray           Daniel Harding             Kirill Petrenko           Orchester Nr. 2 Sz 112
                                                                                Alan Gilbert                                    So   09.01.22    20 Uhr

                                                                                                                                Großer Saal
                                                                                                                                Die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker

                                                                                                                                Karten von 25 bis 66 Euro
                   Jetzt erhältlich unter
                   berliner-philharmoniker-recordings.com
                   und im Shop der Philharmonie Berlin
                                                                                                            21   Konzerttipps
Konzerttipps

                        Late Night mit der Artist in Residence
                        ­Patricia Kopatchinskaja
                        Unsere Late-Night-Konzerte sind nichts für Schlafmützen.

                                                                                     Klassik
                        Wenn andere Konzertgängerinnen und Konzertgänger
                        sich auf den Heimweg machen, geht es hier erst los: Drei
                        Mal in der Saison bieten die Late-Night-Veranstaltungen
                        Musik nach den philharmonischen Orchesterkonzerten –
                        mit Mitgliedern der Berliner Philharmoniker, namhaften
                        Gästen und unge­wöhnlichen Programmen. Eine Konzert-
                        reihe für Nacht­schwärmer und Neugierige, die in unbe-

                                                                                     erleben
                        kannte Klang­welten eintauchen möchten.

                        Sa    22.01.22    22 Uhr

                        Kammermusiksaal
                        Patricia Kopatchinskaja Violine
                        Mitglieder der Berliner Philharmoniker

                        Karten 20 Euro

                        Patricia Kopatchinskaja und das Jack Quartet
                        Patricia Kopatchinskaja und das Jack Quartet verbindet
                        die große Leidenschaft für eine zeitgenössische Musik,
                        die neugierig macht und überrascht. In diesem gemein-
                        samen Konzert sind Werke zu hören, die die unendlichen
                        Möglichkeiten von Streichermusik erforschen: originell,
                        energie­geladen und stimmungsvoll. Patricia Kopatchins­
                        kaja ist dabei nicht nur als Sologeigerin zu erleben, son­
                        dern in Galina Ustwolskajas Dies Irae auch als Perkussio-
                        nistin. Mit­glieder der Berliner Philharmoniker erweitern
                        das Instrumentarium des Abends um zusätzliche Farben.           Unterstützen Sie uns beim Kauf
                        So    23.01.22    18 Uhr                                        hochwertiger Instrumente, bei der
                        Kammermusiksaal                                                 Verbesserung der Ausstattung in
                        Patricia Kopatchinskaja Violine und Holzwürfel                  Philharmonie und Kammermusiksaal
                        Jack Quartet
                        Mitglieder der Berliner Philharmoniker                          oder bei der Förderung besonderer
                                                                                        musikalischer Projekte.
                        Karten von 10 bis 26 Euro

                                                                                        Wir freuen uns auf Sie!
                                                                                        Freunde der Berliner Philharmoniker e. V.
                                                                                        berliner-philharmoniker.de/freunde
  22   Saison 2021/22

Ticketverkauf
• online unter berliner-philharmoniker.de
• t elefonisch unter +49 30 254 88-999
   Montag – Freitag 9 –16 Uhr
• a n der Konzertkasse der Philharmonie
    Montag – Freitag 15–18 Uhr
    Samstag, Sonntag und an Feiertagen 11–14 Uhr


                                                                                                                        Hier spielen
                                                                                                                        wir nur für
                                                  
                                                                                                                        Sie
Impressum                                          Newsletter und Social Media

Herausgegeben von der Berliner                         berliner-philharmoniker.de/newsletter
Philharmonie gGmbH für die Stiftung                    instagram.com/BerlinPhil
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Vertrieb: Kerstin Glasow                               youtube.com/BerlinPhil
Leiter Redaktion: Tobias Möller (V. i. S. d. P.)
Herbert-von-Karajan-Straße 1, 10785 Berlin
   redaktion@berliner-philharmoniker.de

 Redaktion: Anne Röwekamp
 Mitarbeit: Stephan Kock, Hendrikje Scholl
 Werkeinführungen: Harald Hodeige
 Biografien: Nicole Restle · Abbildungen:
 S. 5, 15, 22 (o.) Stefan Hoederath, S. 6
 akg-images, S. 9 Astrid Karger, S. 12 Alamy
 Stock Foto, S. 16 Peter Rigaud, S. 17, 21 (u.)
 Peter Adamik, S. 21 (o.) Stephan Rabold,
 S. 22 (u.) Beowulf Sheehan · Anzeigenver-
 marktung: Tip Berlin Media Group GmbH,
 Michelle Thiede, Telefon +49 30 23 32 69 610,
 anzeigen@tip-berlin.de · Artwork: Studio
­Oliver Helfrich · Layout: Stan Hema · Satz:                                                                                                    Jetzt in
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vorbehalten
                                                                                               Offizieller Streaming-Partner
Einzelheftpreis: 3 Euro                                                                        der Digital Concert Hall
PH 28, 2021/22
                                                                                                                                  digitalconcerthall.com
      24           Saison 2021/22
15.9.2021 – 7.2.2022

                                           Deutsche Bank
                                           “Artists of the Year”
                                                      MA XWELL
                                                      ALEXANDRE
                                                      CONNY
© Conny Maier. Courtesy of König Galerie

                                                      MAIER
                                                      ZHANG XU
                                                      ZHAN
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