Kelterei Elm - Ein Unternehmen auf der Erfolgsspur
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Aus der Praxis Schwerpunkt 1 Kelterei Elm – Ein Unternehmen auf der Erfolgsspur Von Elke Dührßen und Karin Drube 1991 wurde das Biosphärenreservat Rhön mit dem Ziel ausgewiesen, Konzepte für eine nachhaltige Nutzung natürlicher Lebensgrundlagen zu entwickeln und umzusetzen. In dieser Region, die lange Zeit als „Armenhaus“ galt, sollten Ökonomie und Naturschutz in Einklang gebracht werden, um neue Einkommensperspektiven für die Bevölkerung zu schaffen. Dass dieser Ansatz erfolgreich sein kann, zeigt die Kelterei Elm im hessischen Flieden. D ie Kelterei Elm gibt es bereits seit 1958. Zunächst war das Unternehmen ein kleiner Familienbetrieb, der in Lohn- Aus alt mach neu Die „Rhöner Apfelinitiative“, zu deren täten und Räumlichkeiten zu klein gewor- den waren. Elm entschloss sich, für die geplanten Investitionen einen Antrag auf mosterei Apfelsaft und Apfelwein herstell- Mitbegründern Harald Elm zählt, ist eine Förderung aus dem Programm „Verbesse- te. 1982 übernahm Harald Elm die Kelterei wichtige Stütze der Kelterei. Dieser rung der Verarbeitung und Vermarktung von seinem Vater und entwickelte daraus Zusammenschluss von Streuobsterzeu- landwirtschaftlicher Erzeugnisse“ bei der zwei sehr erfolgreiche Unternehmen: den gern, Naturschutzverbänden und Wirt- Bewilligungsstelle Regierungspräsidium Produktionsbetrieb „Kelterei Elm GmbH“ schaftspartnern der Region wurde 1995 Gießen zu stellen. Über die „Fördergrund- und als Vertriebsunternehmen die „Vita gegründet, um gemeinsam Aktivitäten sätze zur Marktstrukturverbesserung“ Verde GmbH“. zum Erhalt der Streuobstwiesen und der können Investitionen zur Erhöhung der Rhöner Kulturlandschaft zu entwickeln und Wertschöpfung von landwirtschaftlichen Erfolgreiche Partnersuche umzusetzen. Seit 2003 wird beispielsweise Erzeugnissen gefördert werden. Die För- die Pflanzaktion „Bio-Apfel-Projekt“ umge- derung ist gedacht für Unternehmen der Seit 1993 verarbeitet die Kelterei Elm die setzt, um der Überalterung von Streuobst- Ernährungswirtschaft sowie für Zusam- Produkte der Beerenobstgemeinschaft beständen durch Neuanpflanzungen zu menschlüsse von Erzeugern und ist Be- Rhön-Vogelsberg. Diese Kooperative begegnen. standteil des Entwicklungsplans für den wurde 1989 von acht Landwirten gegrün- ländlichen Raum des Landes Hessen. det. Auf der Suche nach Alternativen Bio-Siegel: Aus der Region zum Getreideanbau und neuen Einkom- Moderner, rationeller, mensmöglichkeiten wollten die Landwirte für die Region ursprünglich schwarze Johannisbeeren für umweltfreundlicher Im Zuge dieser Aktivitäten wurde die Kel- den Frischmarkt erzeugen. Doch als 1993 terei Elm 1996 die erste zertifizierte Kel- Mit Hilfe dieser Förderung hat der Unter- aufgrund von Angeboten aus Osteuropa terei mit dem „Bio-Siegel aus der Rhön“. nehmer zahlreiche Modernisierungs- und die Preise drastisch sanken, musste eine Gemeinsam mit zirka 2.800 Obstbauern Erweiterungsmaßnahmen durchgeführt. So andere Lösung her. Dies war der Beginn und dem regionalen Lebensmittelhandel wurde eine neue Produktionshalle für die einer äußerst erfolgreichen Kooperation: vermarktet sie unter diesem Qualitätssie- Saftzubereitung errichtet und eine Anlage Während die Kelterei Elm zunächst nur gel eine vielfältige Produktpalette von Saft zur Verarbeitung von neuen Rohstoffen Johannisbeeren im Lohn verarbeitete, über Cidre bis zum Wein. Die Ertrags- wie Minze, Brennnessel und Löwenzahn kamen nach und nach zusätzliche Beeren kraft der beteiligten Partner bleibt zu 100 installiert. Mit der wachsenden Rohstoffan- und Kräuter und neue Produkte wie Säfte, Prozent in der Region. Der Bio-Anteil der lieferung und der Fertigproduktverladung Weine und Liköre hinzu. Sämtliche Erzeug- Produkte wird nach und nach gesteigert, musste Elm „zwangsweise“ die logistische nisse werden übrigens von der Beeren- unter anderem dadurch, dass potenzielle Abwicklung rationeller gestalten. Die- obstgemeinschaft selbst vermarktet. Lieferanten, zum Beispiel regionale Direkt- sem Ziel diente auch die Neuanlage der vermarkter, gezielt angesprochen werden. Hoffläche. Derzeit liegt dieser Anteil bei 80 Prozent. Mit einer neu in Betrieb genommenen Mi- Aus Holunderbeeren stellt die Kelterei krogasturbine stellte Elm die Energiever- außerdem seit 2003 einen Extrakt her, der sorgung umweltfreundlich auf Gas um. als Aroma für das Kultgetränk „Bionade“ Mittels moderner und zeitgemäßer Pro- dient. Der Hersteller der „Bionade“ hat duktionstechnik wurde außerdem der seinen Sitz ebenfalls in der Rhön. Auch die Wasser- und Energieverbrauch spürbar Basis für die Geschmacksrichtung „Ingwer- reduziert. Orange“ der „Bionade“ kommt aus dem Die ebenfalls neu erworbene Weichverpa- Hause Elm. ckungsabfüllanlage eignet sich insbesonde- re für hochwertige Biosäfte. Verbraucher Wie wachsen? Investitions- und Lebensmitteleinzelhandel akzeptierten die Umstellung der Verpackung sofort. So förderung hilft werden die Biosäfte, die bislang lediglich 2004 zeigte sich, dass durch die Erweite- regional vertrieben wurden, jetzt unter rung der Produktion und die Verarbeitung dem Markennamen Vita Verde sogar über- neuer Rohstoffe die vorhandenen Kapazi- regional vermarktet. 36
Schwerpunkt 1 Aus der Praxis Nicht zuletzt wurde auch die Laboraus- stattung angepasst. Jetzt kann die Kelterei die anspruchsvollen Qualitätskontrollen selbst durchführen und damit die Produkt- qualitäten regelmäßig überprüfen. Positiver Nebeneffekt: Ein zusätzlicher Arbeitsplatz wurde geschaffen. Die Gesamtkosten der Investitionsmaßnahmen beliefen sich auf gut 1,2 Millionen Euro, die zu 30 Prozent aus Mitteln der Europäischen Union, des Bundes und des Landes Hessen bezu- schusst wurden. Langfristige Lieferverträge bieten Planungssicherheit Mit der Erweiterung hat das Unternehmen ein System zur Sicherung der heimischen Alle Bilder: Kelterei Elm Rohstoffe etabliert: Die regionalen Erzeu- ger sind durch Liefer- und Abnahmeverträ- Apfelweinkultur zu setzen. Hintergrund ge an die Kelterei gebunden. Auf fünf Jahre ist der stetig rückläufige Konsum von Die Kelterei Elm in Zahlen abgeschlossene Lieferverträge garantieren Apfelwein. Der „KultApfel“ wird in einer In der Kelterei Elm werden neben 6.000 den Partnern eine verbindliche Rohstoff- hellen Bordeaux-Flasche abgefüllt. Damit Tonnen Äpfeln etwa 1.000 Tonnen Beeren versorgung. Für die Kelterei – und für die sollen neue Kundenkreise, insbesondere und Steinobst, 300 Tonnen Holunder und Landwirte – bedeutet dies Planungssicher- die jungen Verbraucher, angesprochen Holunderblüten sowie Minze, Löwenzahn, heit. Jährlich werden 75 bis 80 Prozent der werden. Das Konzept ist ein voller Erfolg: Brennnesseln und Ingwer verarbeitet. Rohware als Vertragsware bezogen. Der „KultApfel“ wird mittlerweile nicht Mit einem Angebot von über 600 ver- nur in der Gastronomie, sondern auch im schiedenen Produkten, rund 16 Millionen „KultApfel“ soll junge ausgewählten Einzelhandel angeboten. Füllungen im Jahr und einem Umsatz von Verbraucher binden etwa 10 Millionen Euro hat sich die Kel- Mehr Informationen: terei regional, national und international Seit 2005 produziert die Kelterei Elm den Dr. Elke Dührßen als Hersteller und Vertriebspartner von „KultApfel“ aus hessischem Streuobst Karin Drube ökologischen Saftprodukten einen Namen und in Bioqualität. Dabei handelt es sich Regierungspäsidium Gießen gemacht. Zum Kundenkreis gehören der um ein Projekt der hessischen Wirtshaus- Dezernat 51.1 - Landwirtschaft, Getränkehandel in einem Umkreis von kelterer. Diese Gemeinschaft aus selbst Marktstruktur 100 Kilometern, Lebensmittelketten, der kelternden Gastronomen hat sich zum Ziel Telefon: 06 41 / 30 35 12 0 Naturkosthandel, Getränkehersteller, gesetzt, neue Akzente in der hessischen E-Mail: Elke.Duehrssen@rpgi.hessen.de Direktvermarkter und sogar Arzneimittel- hersteller. Zusammen beschäftigen die beiden Firmen heute 40 fest angestellte Arbeitskräfte, die saisonal durch Aushilfskräfte verstärkt werden. 2007 überreichte der Hessische Staatsminister Wilhelm Dietzel Unter- nehmer Harald Elm die Ehrenplakette in Silber für besondere Verdienste um die Landwirtschaft, den Erhalt des Streu- obstanbaus und der Qualitätserzeugung von Fruchtsäften. 37
Aus der Praxis Schwerpunkt 2 Vermittler in Sachen Landschaftsschutz Von Alexander Becker In landwirtschaftlich weniger begünstigten Regionen hat die Kooperation zwischen Land- wirtschaft und Naturschutz bereits Tradition. Doch auch in intensiv genutzten Ackerbau- regionen lassen sich entsprechende Projekte erfolgreich umsetzen. Dabei gilt es, die ver- schiedensten Interessen geschickt unter einen Hut zu bringen und Konflikte zu minimieren. Wie das gelingen kann, zeigen die Projekte der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft. W elche Punkte beim Schutz der Kul- turlandschaft entscheidend sind, hat der Sachverständigenrat für Umwelt- Die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft – gen und bei Exkursionen über die Themen- felder Landwirtschaft und Naturschutz. fragen – das Beratungsgremium der Bun- Naturschutz in Börderegionen Naturschutz in Ballungs- desregierung – unter dem Schlagwort „Naturschutz durch Nutzung“ zusammen- Eine solche Institution ist die Stiftung Rhei- räumen: Konflikte vorpro- nische Kulturlandschaft. Sie wurde 2003 grammiert gefasst: Kulturlandschaftsschutz ist dauer- als Ergebnis des Projektes „Naturschutz haft nur in Kooperation mit der Landwirt- in Börde-Landschaften durch Strukturele- Die Köln-Aachener Bucht ist eine typische schaft umsetzbar und er ist nur dann mente am Beispiel der Kölner Bucht“ vom Börde-Landschaft: Gekennzeichnet durch effizient, wenn die Pflege der Biotope in Rheinischen Landwirtschafts-Verband und fruchtbare Lössböden, wird sie landwirt- bestehende Betriebsabläufe integrierbar der damaligen Landwirtschaftskammer schaftlich intensiv und lukrativ bewirtschaf- ist. Das Prinzip der Freiwilligkeit ist dabei Rheinland gegründet. Seitdem hat sie ge- tet, doch mangelt es ihr an landschaftlichen ein weiterer, ganz zentraler Erfolgsfak- meinsam mit Kreisen, Städten und Gemein- Strukturelementen. Damit Landwirte im tor. In der Praxis hat sich zudem gezeigt, den sowie anderen Naturschutzstiftungen Rahmen ihrer Produktion auf ihren Flächen dass für den langfristigen Erfolg solcher zahlreiche kooperative Naturschutzprojek- ökologische Leistungen erbringen, die über Vorhaben eine Institution vorhanden sein te mit der Landwirtschaft vor Ort umge- das Maß der gesetzlichen Bestimmungen muss, welche die Maßnahmen abstimmt setzt. Die Mitarbeiter der Stiftung beraten hinausgehen, müssen die entstandenen Er- und die Beratung der Landwirte sowie die außerdem zu verschiedenen Themen des tragsverluste gerade hier in ausreichendem Öffentlichkeitsarbeit übernimmt. Naturschutzes und informieren in Vorträ- Maße kompensiert werden. Betriebsintegrierte Kompensationsmaßnahmen: die Stiftung als Schnittstelle zwischen Vorhabenträger und Landwirt. Quelle: Stiftung Rheinische Kulturlandschaft Genehmigungs-/ Fachbehörde betreut und Landwirt dokumentiert honoriert stimmt zu Flächenmanagement s jährliche Kontrolle s Berichterstattung s Pflegemanagement s Vertragsverlängerung Bewirtschaftungsvertrag Kompensationsvertrag s Fläche s Umfang s Maßnahme s Maßnahme s Herstellung s Bewertung s Pflege s Laufzeit Vorhabenträger s Laufzeit s Kapital Planungsbüro s Entschädigung 38
Schwerpunkt 2 Aus der Praxis Die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft gewährleistet, dass diese Kompensations- maßnahmen ihre naturschutzfachliche Funktion dauerhaft erfüllen. Sie übernimmt für den Eingriffsverursacher per Vertrag die Umsetzung der Kompensationsver- pflichtung. Dies geschieht auf eigenen Flächen der Stiftung, auf Flächen im öffent- lichen Eigentum oder auf grundbuchlich gesicherten Flächen. Erfolg durch Zusammen- arbeit Vermehrt erwirbt die Stiftung auch selbst Flächen, um darauf in Abstimmung mit den Landwirten vor Ort produktionsintegrier- Extensives Grünland als Lebensgrundlage für Blüten besuchende Insekten – finanziert mit te Kompensationsmaßnahmen umzusetzen. Geldern aus der Eingriffsregelung. Bilder: Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Montage Kuhl-Design Dazu schließt sie mit Land- und Forstwir- ten Verträge ab, in denen diese sich ver- Doch treten in solch landwirtschaftlich Naturschutzmaßnahmen orts- und funkti- pflichten, Bewirtschaftungsauflagen einzu- hochproduktiven Regionen verstärkt auch onsnah ausgeglichen werden. Ist dies nicht halten, die unter ökologischen Gesichts- andere Flächennutzer auf. Dies verstärkt möglich, muss an anderer Stelle Ersatz ge- punkten entwickelt wurden. Dabei steht den Druck auf die Fläche und erhöht deren schaffen werden. So sind für flächeninten- neben der ökologischen Wirksamkeit Wert zusätzlich. So ist die Nachfrage nach sive Bauvorhaben (z.B. Gewerbegebiete, der Maßnahmen auch deren Eignung zur Flächen für Gewerbeansiedlung und Woh- Straßenbau) in der Regel weitere Flächen Integration in landwirtschaftliche Be- nungsbau, zur Gewinnung von Bodenschät- nötig, um den erforderlichen ökologischen triebsabläufe im Vordergrund. Die Stiftung zen sowie für den Straßen- und Leitungs- Ausgleich zu schaffen. übernimmt die Beratung der Landwirte, trassenbau enorm, was sich im ganzen Da die Bewertungsverfahren für die Flä- das Flächenmanagement, die regelmäßige Bundesland Nordrhein-Westfalen in einem chen kompliziert sind und die Eingriffsver- Kontrolle der umgesetzten Maßnahmen Verlust von etwa 20 Hektar landwirt- ursacher nach möglichst kostengünstigen und die Auszahlung der Bewirtschaftungs- schaftlicher Nutzfläche pro Tag wider- Ausgleichsmaßnahmen suchen, werden als prämien. In typischen strukturarmen spiegelt. Diese verschiedenen Flächenan- Ausgleich für Baumaßnahmen überdurch- Börde-Landschaften können dadurch wich- sprüche sind ein Hauptgrund dafür, dass schnittlich häufig Ackerflächen mit Ge- tige Offenlandbiotope, z.B. Feldraine und in diesen Regionen die Umsetzung von hölzen bepflanzt. Diese Flächen sind dann Säume, geschaffen und langfristig erhalten Naturschutzmaßnahmen so schwierig war aber nicht nur einer landwirtschaftlichen werden. und ist. Nicht zuletzt aufgrund der hohen Produktion vollständig entzogen, sondern Bodenpreise ist die ausschließliche Nut- es findet auf ihnen auch keine andere zung der Fläche zu Naturschutzzwecken in Wertschöpfung mehr statt. Ein Beispiel: ökologische der Regel zu teuer. Grünlandbewirtschaftung Es geht auch anders So wurde etwa für die naturschutzrecht- Eingriffsregelung verschärft liche Kompensation eines Bebauungs- Doch kann als Kompensationsmaßnahme den Konflikt auch eine langfristige naturverträgliche vorhabens im Rhein-Sieg-Kreis für eine Bewirtschaftung bzw. eine in den landwirt- bestehende Grünlandfläche ein Bewirt- Mit dem Bau- und Siedlungsdruck ist ein schaftungskonzept unter ökologischen weiterer Umstand verbunden, der die schaftlichen Produktionsablauf integrierte Biotoppflege zu relativ geringen Kosten Gesichtspunkten erarbeitet. Die Nutzung Flächenknappheit in diesen Regionen noch der Fläche als Kompensationsmaßnahme weiter verschärft. Wird in Deutschland ein umgesetzt werden. Dies zeigt die Stiftung Rheinische Kulturlandschaft etwa auf den ist grundbuchlich gesichert, die Bewirt- Bauvorhaben realisiert, das im Vorfeld die schaftung erfolgt durch einen ortsansässi- Genehmigung durch eine Fachbehörde be- rund 60 Hektar Ausgleichsfläche, deren langfristige Pflege sie für unterschiedliche gen Landwirt, der den Aufwuchs in seinem nötigt, ist der Eingriffsverursacher gesetz- Betrieb als Futter verwenden kann. Da lich verpflichtet, Beeinträchtigungen der Eingriffsverursacher verantwortet. Dabei muss der naturschutzfachliche Wert der die Erträge geringer sind und die Qualität ökologischen Lebensraumfunktionen zu des gewonnenen Futters schlechter ist als vermeiden. Nicht vermeidbare Beeinträch- Fläche natürlich den auszugleichenden Be- einträchtigungen entsprechen. auf intensiv genutzten Wiesen, zahlt die tigungen müssen durch entsprechende Stiftung dem Bewirtschafter jährlich einen angemessenen Ausgleich. Die Auswahl der Flächen erfolgt in enger Abstimmung zwischen den Landwirten und den Umweltbeauftragten der Gemeinde (bzw. der Naturschutzbehörde). Mehr Informationen: Bilder: Stiftung Rheinische Kulturlandschaft Alexander Becker Stiftung Rheinische Kulturlandschaft Telefon: 02 28 / 6 19 96 56 E-Mail: a.becker@rheinische-kulturlandschaft.de Internet: www.rheinische-kulturlandschaft.de 39
Aus der Praxis Schwerpunkt 3 Bild: Otter-Zentrum, Hankensbüttel Bild: LEB Bildungswerk Kronsberghof, Hannover Bild: Regionale Umweltbildung Agrarwirtschaft RUBA e.V., Vechta Wie kommt die Milch in die Flasche? Von Horst Brockhoff Kinder und Jugendliche sind die Verbraucher der Zukunft. Ein Verständnis dafür, wie und vor allem wo Lebensmittel entstehen, legt schon früh den Grundstein zu einem selbstbestimm- ten, verantwortlichen Lebensmittelkonsum. Ein Bildungsprojekt in Niedersachsen und Bremen will dieses Verständnis fördern und gleichzeitig neue Einkommensquellen für die Landwirtschaft erschließen. D as Projekt „Transparenz schaffen – von der Ladentheke bis zum Erzeu- ger“ soll die Etablierung von Netzwerken stattfinden. Die zentrale Koordinierung liegt beim Bildungs- und Tagungszentrum Ostheide (BTO) in Barendorf bei Lüne- punkte angepasst werden. Schon im Kita- und Grundschulalter können die jungen und jüngsten Konsumenten somit lernen, zwischen jungen Lebensmittelkonsumen- burg. Dieses führt die Einzelveranstaltun- wie und wo Lebensmittel entstehen. ten und regionalen Wirtschaftsakteuren gen zusammen und sorgt für gemeinsame Dabei werden ihnen die Zusammenhänge fördern. Hauptaktivität des Projektes ist Standards bei Pädagogik und praktischer zwischen landwirtschaftlichem Anbau, die Vorbereitung, Durchführung und Aus- Abwicklung. Das Bildungszentrum über- Weiterverarbeitung der Rohstoffe, der wertung von Bildungs- und Informationsan- nimmt auch die Fortbildung der regionalen Kulturlandschaft und nicht zuletzt auch der geboten zu Landwirtschaft und Ernährung. Multiplikatoren und wertet gemeinsam mit eigenen Ernährung und Gesundheit durch Gefördert wird das Projekt aus dem den Akteuren vor Ort die Ergebnisse des die direkte Begegnung mit der Land- und „Programm zur Förderung im ländlichen Gesamtprojektes aus. Ernährungswirtschaft deutlich gemacht. Raum Niedersachsen und Bremen 2007 Bis auf kleine Beiträge für Sachausgaben bis 2013“ (PROFIL), Schwerpunkt 3: sind die Bildungsveranstaltungen für die Nicht nur zugucken – Entwicklung der Lebensqualität im ländli- Kinder und Jugendlichen in der Regel chen Raum und Diversifizierung der länd- kostenlos; Personal- und Reisekosten mitmachen! lichen Wirtschaft. Die regionalen Netz- bestreiten die regionalen Bildungsträger, Bei allen Bildungsangeboten geht es stets werkstrukturen zwischen Akteuren aus an die auch die Förderung geht. um aktives Handeln und das direkte Miter- Landwirtschaft, Lebensmittelverarbeitung leben der Produktion, um die gemeinsame und Bildung in Kombination mit einer Je früher, desto besser Zubereitung schmackhafter Mahlzeiten zentralen Koordinierungsstelle sind in sowie den unmittelbaren Kontakt mit den Deutschland einzigartig. In ganz Niedersachsen und in Bremen verschiedenen Berufen aus Landwirtschaft werden seit Projektbeginn im Frühjahr und Lebensmittelsektor. Die Herkunft und Eng vernetzt 2008 vielfältige Erkundungsmöglichkeiten der Herstellungsweg von Lebensmitteln zum Anbau und zur Verarbeitung von sollen sichtbar und verständlich werden – Insgesamt 40 regionale Bildungsträger aus Lebensmitteln angeboten, und zwar direkt in einer Perspektive, die vom fertigen Pro- Landwirtschaft und Umweltbildung ko- vor Ort – auf Bauernhöfen und in anderen dukt ausgeht und dieses bis zu seinem Aus- ordinieren und organisieren die Bildungs- Betrieben der Lebensmittelwirtschaft. gangspunkt auf dem Acker zurückverfolgt: angebote im Projekt. Sie haben jeweils Für die Kinder und Jugendlichen werden von der Ladentheke bis zum Erzeuger. Netzwerke aus landwirtschaftlichen Part- Projekttage und spezielle Lerneinheiten Neben den Tagesangeboten und Projekt- nerbetrieben und anderen Lernorten zur vorbereitet, die an ihr Alter, ihre Schul- wochen für Schulen und Kindergärten Verfügung, in denen die Veranstaltungen form und individuelle Interessenschwer- werden auch Aktionstage durchgeführt 40
Schwerpunkt 3 Aus der Praxis Bild: ackern&rackern e.V. Bild: R. Rantzau und Angebote bereitgestellt, die sich an Arbeitsstrukturen finden. Hierbei war Zur Bildreihe oben: Mitmachen ist angesagt! ein breiteres Publikum, etwa an Familien, die Koordinationsarbeit der regionalen Mit vielseitigen Bildungsaktionen direkt am Ort der Produktion können die Kinder und wenden. So beteiligen sich die regiona- Bildungsträger besonders wertvoll, da dort Jugendlichen erfahren, wie Nahrungsmittel len Anbieter an den im ländlichen Raum pädagogisches und organisatorisches Wis- erzeugt und weiterverarbeitet werden. bereits etablierten Veranstaltungen zum sen zusammenfließen und weitervermittelt „Tag des offenen Hofes“ oder dem „Tag werden können. Landwirte und Landfrauen der Regionen“. finden in ihren regionalen Koordinatoren eine Anlaufstelle, mit deren Hilfe sie Verständnis füreinander Anfangsprobleme frühzeitig aus dem Weg räumen können. fördern Das Vorhaben vermittelt nicht nur Wissen, Mehr Informationen: sondern fördert zugleich das gegenseitige Horst Brockhoff Verständnis von landwirtschaftlicher und Bildungs- und Tagungszentrum Ostheide nicht-landwirtschaftlicher Bevölkerung im (BTO) ländlichen Raum. Menschen aus der Land- Telefon: 0 41 37 / 81 25 28 und Lebensmittelwirtschaft sind, wo E-Mail: brockhoff@bto-barendorf.de immer es möglich ist, als Experten und Internet: www.transparenz-schaffen.de Anleitende in die Bildungsaktivitäten ein- bezogen. Die im Projekt tätigen Landwirte und Landfrauen vermitteln also nicht nur Fachwissen, sondern geben unmittelbare Von den Anfängen bis zur Einblicke in die Lebens- und Arbeitswelt aktuellen Förderperiode der heutigen Landwirtschaft. Das ist wichtig, wird doch das aktuelle Bild der Das Projekt „Transparenz schaffen – Landwirtschaft von kritischen Medien- von der Ladentheke bis zum Erzeu- berichten ebenso bestimmt wie von den ger“ ist innerhalb der PROFIL-Förderperi- idyllisierenden Postkartenbildern der Le- ode in mehrere Förderabschnitte unterteilt; bensmittelwerbung. Nur in den seltensten der nächste Abschnitt beginnt mit dem Juli Fällen gründet es jedoch auf eigener An- 2009. Voraussichtlich Anfang 2009 wird schauung und Erfahrung. Der unmittelbare es somit für juristische und natürliche Kontakt zwischen Lebensmittelanbauern, Personen mit Sitz in Niedersachsen und Bremen erneut möglich sein, sich als „regionaler Lebensmittelverarbeitern und jungen Ver- Bildungsträger“ zu bewerben. Die notwendigen fachlichen, administrativen und organisato- brauchern bietet allen beteiligten Partnern rischen Mindestqualifikationen sind auf der Internetseite des niedersächsischen Landwirt- die Möglichkeit zu Austausch, Diskussion, schaftsministeriums unter www.ml.niedersachsen.de / Themen / Landwirtschaft & Ernährung / neuen Erfahrungen und Denkanstößen. Transparenz schaffen – von der Ladentheke bis zum Erzeuger einsehbar. Ein Dialog, der für alle Beteiligten einen Unter dem Internetauftritt www.transparenz-schaffen.de findet man weitere Erläuterungen Gewinn darstellt. zum Projekt. Hier steht auch die Broschüre „Was esse ich da eigentlich?“ zum Download bereit, die zur Pilotphase des Projektes erschienen ist und in der jeder regionale Bildungs- Eine gemeinsame Sprache träger eines seiner Bildungsangebote vorstellt. Während dieser Pilotphase (2002-2005) ist finden bereits ein Netzwerk regionaler Bildungsträger mit gemeinsamen pädagogischen Leitlinien entstanden, die in ihren Regionen jeweils die Zusammenarbeit von Akteuren aus Landwirt- Gerade die umfangreichen Netzwerke in schaft, Bildung und Umwelt- und Verbraucherinitiativen stärken konnten. den Regionen haben es ermöglicht, bei den oft recht unterschiedlichen Akteu- Mit der in 2007 begonnenen Förderung aus dem PROFIL-Programm konnte die Anzahl ren eine Akzeptanz der Projektziele zu der Bildungsträger nahezu verdoppelt werden. Viele regionale Gliederungen des nieder- entwickeln – bisweilen bedarf es doch sächsischen Bauernverbandes (Landvolk) haben nun ebenfalls die Funktion von regionalen einiger Vorbereitungszeit und Koordinati- Bildungsträgern übernommen, so dass die unmittelbare Verknüpfung von Bildungsarbeit und on, bis Vertreter von Landwirtschaft und Landwirtschaft weiter vertieft werden konnte. Auch die Zahl der eingebundenen landwirt- Schule eine gemeinsame Sprache gefunden schaftlichen Betriebe hat mit der aktuellen Förderperiode erheblich zugenommen. haben und zu nachhaltig funktionsfähigen 41
Aus der Praxis Schwerpunkt 4 Die spannende Spur der Steine Von Claudia Eckhardt Die Besonderheiten von Geologie und Landschaftsgeschichte spielerisch und spannend zu vermitteln, zählt zu den Hauptaufgaben von Geoparks. Um dabei das Rad nicht jedes Mal neu erfinden zu müssen, haben sich im Rahmen von LEADER+ Lokale Aktionsgruppen aus Geoparks in vier Ländern zu einem Kooperationsprojekt zusammengeschlossen. Ihr Ziel: Pfiffige Konzepte für Umweltbildung und Tourismus entwickeln und dabei jede Menge Synergieeffekte nutzen. D ie Partner des transnationalen Koope- rationsprojektes „Geoparks als ideale Destinationen für sanften Tourismus und „Geo und Genuss“ – Kooperation mit der regio- Was Geoparks bieten, zeigen Internet ... Umweltbildung in ländlichen Regionen nalen Wirtschaft Die landschaftlichen Besonderheiten und Europas“ (siehe Info-Kasten) arbeiten schon touristischen Angebote der Projektpartner Auch die regionale Wirtschaft wird mit ge- seit Jahren zusammen. In trockenen Tü- sind auf den Internet-Seiten der Geoparks zielten Aktionen gefördert. So sind regio- chern ist das Projekt der Interessenge- zusammengestellt. Im Touristikzentrum nale Produkte aus den Partner-Geoparks meinschaft Odenwald (IGO), des Geo- Odenwald im hessischen Erbach können im „Geopark-Präsentkorb“ zusammenge- parks Bergstraße-Odenwald (Abb. 1) und Besucher direkt über einen Infoterminal stellt, der gleichzeitig auch die regionalen sechs weiterer Lokaler Aktionsgruppen auf die Geopark-Homepage und alle aktu- Anbieter bewirbt. Den Leitfaden für die aus Geoparks in Großbritannien, Italien ellen Erlebnisangebote zugreifen. Dieser Kombination von Produkten zu unter- und Griechenland aber erst seit dem ver- „Geopark-Informationspunkt“, den alle schiedlichen landschaftsbezogenen Themen gangenen Jahr – als die Spezialisten für Projektpartner anbieten, begeistert die hat der Geopark Bergstraße-Odenwald Erdgeschichte ihre Erfahrungen zu prakti- Gäste und stärkt die Zusammenarbeit mit erarbeitet. Zur Nachahmung empfohlen schen und „schlüsselfertigen“ umweltpä- der Tourismusbranche. Neben der Einla- ist auch der Beitrag der Vulkaneifel: Unter dagogischen Konzepten zusammengeführt dung, die eigene Region zu entdecken, soll dem Stichwort „Geo-Gastgeber“ wurden haben. Diese Konzepte bereiten die jeweils die gegenseitige Bewerbung auch zu Reisen im Rahmen des Kooperationsprojektes besonderen Aspekte des Landschaftser- in die Partner-Regionen anregen. Gastronomiebetriebe sowie andere touris- lebens so auf, dass sie direkt vor Ort mit tische Dienstleister geschult und in einem einfachen Mitteln umgesetzt werden kön- nen. So können etwa die Ranger des Geo- regionalen Netzwerk miteinander verbun- ... Bildband ... den. Das Ausbildungskonzept, eine Kombi- parks Bergstraße-Odenwald ebenso wie Sich ganz gemütlich zu Hause inspirieren nation aus praktischem Geopark-Know- die „Geopark-Botschafter“ in den Partner- lassen zu einer Reise in die ländlichen how und Grundlagen zur Entwicklung und Regionen ihr Umweltbildungsprogramm Regionen der Geoparks: Das „Geoparks zum Marketing von touristischen Produk- erweitern, indem sie aus einer reichhalti- ten, steht allen Projektpartnern zur Verfü- gen europäischen Angebotspalette genau gung. die Bausteine auswählen, die ihr eigenes Angebot sinnvoll ergänzen. Das Gebiet des Geoparkes Bergstraße- Odenwald. Quelle: Geopark Bergstraße-Odenwald Kreative Konzepte im Austausch So präsentieren die britischen North Pen- nines mit ihren „rock boxes“ die Geologie der Region anschaulich in Holzkisten, während „Willi Basalt“, der kleine Vulkan- experte aus der Vulkaneifel, sein Anschau- ungsmaterial zu den dramatischen Vorgän- gen rund um den Vulkanismus in seinem Geo-Rucksack bei sich trägt. Geländespie- le und Quizfragen rund um den Wasser- kreislauf hat der Geopark Psiloritis auf Kreta zusammengestellt, und der Geopark Bergstraße-Odenwald liefert Bauanleitun- gen für eine interaktive geologische Tisch- ausstellung. Diese und alle weiteren Bau- steine des Konzeptes sind so gestaltet, dass sie in allen Partner-Regionen und da- rüber hinaus ein- und umgesetzt werden können. Zudem wird die Landwirtschaft als wichtiger Partner einbezogen, wie im Erlebniskonzept zur Entwicklung der Land- nutzung, das vom Geopark Bergstraße- Odenwald erarbeitet wurde. 42
Schwerpunkt 4 Aus der Praxis Links: Wissensaustausch während des Geopark-Intensiv-Kurses auf der griechi- schen Insel Lesbos. Unten: Ideenaustausch auf dem ersten Vor- bereitungstreffen 2007 zur Gründung des Kooperationsprojektes. Bilder: Claudia Eckhardt Coffee Table Book“ macht es möglich. Der Erfolg motiviert zum Das Kooperationsprojekt umfangreiche Bildband stellt alle europäi- schen Geoparks mit professionellen Fotos Weitermachen Der Globale und und informativen Kurztexten vor. Neben Die Zusammenarbeit im Kooperationspro- Europäische Geo- der Begeisterung für das faszinierende geo- jekt hat bestätigt, dass sich das gemeinsa- park Bergstraße- logische Erbe Europas wird dabei auch das me geologische Erbe Europas besonders Odenwald erstreckt Bewusstsein für die Potenziale geweckt, gut für die Entwicklung touristischer Ange- sich auf 3.500 km² die durch Zusammenarbeit europäischer bote im ländlichen Raum eignet. Im Rah- zwischen Rhein, Regionen in Wert gesetzt werden. men des Projektes hatten die Partner Main und Neckar Gelegenheit, ihre bestehende Zusammen- und umfasst auch die LEADER+Region. ... und Geopark Intensiv- arbeit weiter zu vertiefen und ganz kon- Der Geopark ist seit 2002 Mitglied im krete gemeinsame Projekte zu entwickeln Europäischen Geopark-Netzwerk und seit Kurse 2004 zudem als Globaler Geopark in dem und umzusetzen. Auf den gesammelten Mehr als 30 Teilnehmer aus ganz Europa positiven Erfahrungen soll nun auch bei der von der UNESCO ins Leben gerufenen besuchten im September 2007 den ersten Umsetzung des neuen Regionalen Entwick- Netzwerk Globaler Geoparks ausgezeich- „Intensive Course on Geoparks Manage- lungskonzepts Odenwald aufgebaut wer- net. ment“, der vom Museum für Naturge- den – mit einer Fortführung der Koopera- schichte und der Universität von Mytilene tion und vielen neuen Projektideen. Im Rahmen des Europäischen Geopark- Auch nach Abschluss des Kooperations- Netzwerkes haben die Interessengemein- auf der Insel Lesbos organisiert wurde. In projektes werden die Partner weiterhin schaft Odenwald (IGO), der Geopark diesem Workshop haben die Teilnehmer ihre langjährige Erfahrung zur Regional- Bergstraße-Odenwald und sechs weitere verschiedene Methoden zum Management entwicklung im Geopark-Kontext für die Lokale Aktionsgruppen aus Geoparks aus von Geoparks kennengelernt. Ein Schwer- Ausbildung junger Menschen aus ganz vier europäischen Ländern im vergangenen punkt lag dabei auf der Kombination von Europa zusammenführen. Jahr das transnationale Kooperationspro- Geotourismus und regionaler Entwicklung jekt „Geoparks als ideale Destinationen als Möglichkeit zum Erhalt dieses ländli- für sanften Tourismus und Umweltbil- chen Erbes. Die zukünftigen Akteure Mehr Informationen: dung in ländlichen Regionen Europas“ waren begeistert über die Fülle von direkt Claudia Eckhardt entwickelt. Das Amt für den Ländlichen umsetzbaren Informationen und die Mög- Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald Raum des Odenwaldkreises begleitet und lichkeit, die Inhalte des Kurses vor Ort mit Telefon: 0 62 51 / 7 07 99 24 unterstützt dieses internationale Projekt. Geopark-Praktikern zu diskutieren (Abb. 3). E-Mail: c.eckhardt@geo-naturpark.de Die Interessengemeinschaft Odenwald hat Weitere Kurse werden folgen. Internet: www.geo-naturpark.de die federführende Funktion auf nationaler www.europeangeoparks.org Ebene inne. International wird das Projekt durch das Museum für Naturgeschichte der Insel Lesbos (Griechenland) koordiniert, das den Europäischen Geopark „Versteinerter Wald von Lesbos“ vertritt. Das Europäische Geopark-Netzwerk Die weiteren Partner sind die Europäi- Das Europäische Geopark-Netzwerk (EGN)umfasst gegenwärtig 33 Regionen zwischen schen Geoparks North Pennines AONB Norwegen und Griechenland, Irland und Rumänien, die sich verpflichtet haben, ihr geologi- (Großbritannien), Psiloritis (Griechen- sches und kulturlandschaftliches Erbe zu schützen und mit der Entwicklung von nachhaltigen land), Beigua (Italien) und Vulkaneifel Tourismusangeboten in Wert zu setzen. Dabei spielen die jeweils von der Landschaft, ihrer sowie der Geopark Rocca di Cerrere Kultur und ihren Produkten geprägte regionale Identität und die Zusammenarbeit mit der (Italien). regionalen Wirtschaft eine entscheidende Rolle. 43
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