Kino im Filmmuseum August 2012 - Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
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Kino im Filmmuseum August 2012 Carte Blanche: Dominik Graf Very British! Lecture & Film: Krisen im Kino Klassiker & Raritäten: Oberhausener Manifest Specials
CARTE BLANCHE: DOMINIK GRAF DAS SCHÖNE ABENTEUER ≥ Seite 9 Information & Ticketreservierung ≥ Tel. 069 - 961 220 220 Impressum Herausgeber: Deutsches Filminstitut – DIF e.V. Schaumainkai 41 60596 Frankfurt am Main Vorstand: Claudia Dillmann, Dr. Nikolaus Hensel Direktorin: Claudia Dillmann (V.i.S.d.P.) Presse und Redaktion: Frauke Haß (Ltg.), Sarah Günter Texte: Natascha Gikas, Sarah Günter, Frauke Haß, Urs Spörri, Ulrike Stiefelmayer, Gary Vanisian Gestaltung: Optik — Jens Müller www.optik-studios.de Druck: Fissler & Schröder – Die Produktionsagentur 63150 Heusenstamm Anzeigen (Preise auf Anfrage): Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 069 - 961 220 222; E-Mail: presse@deutsches-filminstitut.de Abbildungsverzeichnis: Alle Abbildungen stammen aus dem Bildarchiv des Deutschen Filminstituts – DIF e.V., sofern nicht anders verzeichnet.
3 INHALT Filmprogramm Aktuelles 4 Carte Blanche: Dominik Graf 5 Very British! 12 Klassiker & Raritäten: Oberhausener Manifest 18 Lecture & Film: Krisen im Kino 21 Late Night Kultkino 26 Kinderkino 28 Specials Marilyn Monroe – zum 50. Todestag 29 Was tut sich – im deutschen Film? 30 Autokino Gateway Gardens 31 Loriot: Fernsehen auf dem Sofa 32 Kino und Couch 33 Museumsuferfest 34 Service Programmübersicht 36 Eintrittspreise/Anfahrt 40 Vorschau 42 KINDERKINO JANOSCH – KOMM, WIR FINDEN EINEN SCHATZ ≥ Seite 28
4 Aktuelles Frauen, die ein doppeltes Spiel mit den Männern spielen wie Barbara Stanwyck in DOUBLE INDEMNITY, Soldaten, die aus dem Zweiten Weltkrieg als gebroche- ne Männer zurückkehren und sich zu Hause verloren fühlen wie Humphrey Bogart in DEAD RECKONING, soziale Umstände, die den Mann daran hindern, weiter der selbstbewusste Familienernährer zu sein wie in MILDRED PIERCE – die „Krise des Männlichen“ ist im Film noir evident. Das zeigt nicht nur unsere aktuelle Ausstellung FILM NOIR! zum Stil der schwarzen Fil- me, Privatdozent Dr. Burkhard Röwekamp widmet dem Thema darüber hinaus seine Lecture am Donnerstag, 30. August, um 20 Uhr. Krisen sind auch das Thema der Lecture von Dr. Anja Peltzer. Die Medienwissenschaftlerin spricht am Don- nerstag, 2. August, um 20 Uhr über die Finanzkrise im Film. Neben den beiden WALL STREET-Filmen mit Michael Douglas ist in der Filmreihe zur Lecture unter anderem THE INTERNATIONAL zu sehen. “sUam„ slaUsIvBUs sed GnUdneWrev / GnUndroUZ 6.1 guzeB ni remmi tsi “suaM„ slausivbuS sed ztasniE red Die heiße Phase beginnt jetzt bei LUCAS – Internatio- iebaD .nemmitsuzba neideM dnu etamroF ,etlahnI eid fua nemhansuA ni run lausivbuS sad sad nethcaeb uz tsi nales Kinderfilmfestival, das vom 2. bis 9. September zum 35. Mal im Kino des Deutschen Filmmuseums nebah ogoL med uz guzeB nehcilmuär netkerid nenie nethcer neretnu red ni lopnegeG sla netsnosna dnu frad lausiV selartuen sla .wzb tsi nereinoitisop uz ekcetamroF gignähbanu gitamrofßorg lavitsefmlfiredniK SACUL sed .tmmok ztasniE muz vitomnengapmaK nehcilrhäj mov und /an zwei weiteren Spielorten über die Bühne geht: lavItsefmlIfrednIK selanoItanretnI imLACinestar Metropolis VITSEF MLIF S’NERD LIHC LANOITANRETNI und erstmals auch im Cinemaxx Offenbach. Wer sich Plätze sichern möchte, sollte jetzt buchen: Noch bis Freitag, 10. August, gibt es einen Frühbucherrabatt für Gruppen (Telefon 069 / 961 220 670, info@lucasfilmfestival.de oder Fax 069 / 961 220 669). Zu sehen sind zahlreiche internationale Filme, etwa aus Indien, Iran, Israel, Niederlande, Frankreich / lavItsefmlIfrednIK selanoItanretnI LAVITSEF MLIF S’NERDLIHC LANOITANRETNI und Schweden. Das Festival punktet mit drei Weltpre- mieren, darunter DIE ABENTEUER DES HUCK FINN (R: Hermine Huntgeburth) – die Fortsetzung des Festival- lieblings TOM SAWYER von 2011. Erstmals vergibt das Festival auch einen Jugendfilmpreis, um den sich sechs Titel bewerben. Einen Vorgeschmack auf LUCAS gibt es beim Mu- / lavItsefmlIfrednIK selanoItanretnI LAVITSEF MLIF S’NERDLIHC LANOITANRETNI seumsuferfest unter anderem mit einem Kinderkurz- filmprogramm am Samstag und Sonntag, 25. und 26. August, jeweils um 16 Uhr. .mhcan 61:5 ,0102 inuJ .82 dnatS
5 © Caroline Link Carte Blanche: Dominik Graf Wie kaum ein anderer Filmemacher in Deutschland versteht es Dominik Graf, Kino im Fernsehen zu machen. Seine Werke beeinflussen die deutsche Film- und Fern- sehlandschaft nachhaltig. Seit 1975 dreht Graf Filme und begeistert seine Zuschauer, zuletzt etwa mit KOMM MIR NICHT NACH (2011), dem gefeierten Part der Dreileben- Trilogie, die er gemeinsam mit Christian Petzold und Chris- toph Hochhäusler realisierte oder mit spannenden Thrillern wie dem überaus erfolgreichen Thriller DIE KATZE (1988). 1952 in München geboren, beschäftigte sich Dominik Graf als Sohn des Schauspieler-Ehepaars Selma Urfer und Robert Graf bereits früh mit dem Medium Film. Er stu- dierte von 1974 bis 1980 an der Hochschule für Film und Fernsehen in München (HFF) und erhielt für seinen Ab- schlussfilm 1980 den Bayerischen Filmpreis für die beste Nachwuchsregie. Es folgten zahlreiche Auszeichnungen, darunter der Deutsche und der Bayerische Fernsehpreis sowie insgesamt zehn Grimme-Preise. Das Deutsche Filmmuseum ehrt Dominik Graf mit einer Carte Blanche. Die Wunschfilmreihe beinhaltet neun von ihm ausgewählte Filme, die diesen außergewöhnlichen Regisseur nachhaltig geprägt und beeinflusst haben. Am Samstag, 4. August, ist Graf im Kino zu Gast und stellt Zbynek Brynychs DIE NACHT VON LISSABON (1969) vor. Vor jedem weiteren Film begründet Dominik Graf in einer kurzen Videobotschaft, warum er sich für dieses Werk entschieden hat. Kinobesucher, die fünf der Carte-Blanche-Filme besuchen, erwartet ein exklusives Geschenk (siehe Seite 10).
6 Carte Blanche: Dominik Graf ROCKER Deutschland 1972. R: Klaus Lemke D: Hans-Jürgen Modschiedler, Gerd Kruskopf. 85 Min. Digital Nach seinen frühen Arbeiten als Vertreter der „Neuen Mittwoch, 01.08. 20:30 Uhr Münchener Gruppe“, die Howard Hawks und Jean-Luc Godard zu ihren Vorbildern erklärte, wandte sich Klaus Sonntag, 26.08. Lemke einer völlig konträren Art des Filmemachens zu: 20:30 Uhr In seinem vom ZDF produzierten Film ROCKER spielen ausschließlich Laiendarsteller an Originalschauplätzen im Hamburger Kiez. Rockermilieu, Beziehungskisten, krumme Dinger und mittendrin der 15-jährige Mark, der sich schnell vom „kleinen Bruder“ zum Nachwuchsro- cker mausert. Als Dominik Graf den Film kurz vor dem Abitur zum ersten Mal sah, packte ihn „diese andere Art deutscher Wirklichkeit, eine Welt voller Wahnsinn und endloser Sehnsucht“. OPFERGANG Deutschland 1944. R: Veit Harlan D: Carl Raddatz, Kristina Söderbaum. 89 Min. 35mm Nach drei Jahren auf Weltreise kehrt Albrecht zum An- Freitag, 03.08. 18:00 Uhr wesen seiner Familie an der Elbe zurück. Dort ist seine bürgerliche Zukunft schon vorgezeichnet – er soll nach Mittwoch, 08.08. dem Willen der Familie seine Cousine Octavia heiraten. 20:30 Uhr Dann begegnet er in der Nachbarvilla der nordischen Schönheit Aels Flodéen, die sich unglücklich in Albrecht verliebt. „Achtung, Nazifilmkunst!“, warnt Dominik Graf, und doch bittet er „um Gnade für diesen Film“, der unter anderem mit seinem faszinierenden Farbenspiel „eine Kunsthöhe erreicht, die wir im deutschen Film seither nicht toppen konnten“. Kristina Söderbaum schwärmte stets von der Aels als ihrer Lieblingsrolle.
7 DIE NACHT VON LISSABON Deutschland 1971. R: Zbynek Brynych D: Martin Benrath, Erika Pluhar, Vadim Glowna. 110 Min. Digital Im Jahr 1942 stirbt eine Frau in einem Hotel in Lissabon. Samstag, 04.08. Ihr Mann geht daraufhin zum Hafen, wo er einem Exil- 20:00 Uhr suchenden seine Fahrkarte für ein Schiff nach Amerika anbietet. Im Gegenzug soll dieser eine Nacht lang seine In Anwesenheit Lebensgeschichte anhören: eine Geschichte, die 1933 von Dominik Graf, mit der Ausreise aus Deutschland beginnt und 1939 er- mit Publikumsgespräch neut ansetzt, als er nach Nazi-Deutschland zurückkehrt, um seine geliebte Frau Helen wiederzusehen und mit ihr zu fliehen. Im Februar 2012 beschrieb Dominik Graf in der FAZ diese Remarque-Verfilmung des tschechischen Regisseurs Zbynek Brynych als Meilenstein deutschen Fernsehschaffens. LOLA MONTEZ BRD/Frankreich 1956. R: Max Ophüls. D: Martine Carol, Adolf Wohlbrück, Peter Ustinov. 116 Min. 35mm. DF Die einst begehrteste Frau Europas, Lola Montez, Freitag, 10.08. wird als Attraktion in einem Zirkus zur Schau gestellt. 18:00 Uhr Während sie im Zentrum einer Manege den neugierig- lüsternen Blicken und Fragen des Publikums ausge- Sonntag, 12.08. setzt ist und ihr bewegtes Leben vor den Zuschauern 20:30 Uhr ausbreitet, erinnert sie sich an ihre glanzvollen Tage: an die Affäre mit dem Komponisten Franz Liszt und ihre schicksalhafte Beziehung mit dem bayerischen König Ludwig I. Für seinen ersten Farbfilm erstellte Max Ophüls ein bis ins Detail durchgeplantes Farb- und Dekorkonzept. Für Dominik Graf gibt es „nichts an diesem Film, was ich nicht lieben würde“.
8 Carte Blanche: Dominik Graf WRITTEN ON THE WIND In den Wind geschrieben USA 1956. R: Douglas Sirk D: Rock Hudson, Lauren Bacall. 99 Min. 16mm. OF Kyle und seine Schwester Marylee, Kinder des Ölbarons Samstag, 11.08. 20:30 Uhr Hadley, sind seit ihrer Kindheit mit Mitch befreundet. Im Gegensatz zu den psychisch labilen Millionärskindern Mittwoch,15.08. kann Mitch Verantwortung tragen und kümmert sich um 20:30 Uhr sie und das Familienimperium. Der Gefühlsreigen beginnt, als sich der Trinker Kyle, ebenso wie Mitch, in die Sekretä- rin Lucy verliebt und sie heiratet. Mitch sucht im Ausland Ablenkung von dieser Enttäuschung, während die un- glücklich in Mitch verliebte Marylee weiterhin hofft, dass ihre Liebe doch noch erwidert wird. Für Dominik Graf ist es „ein bleibendes Wunder“, wie Douglas Sirk immer wie- der „Groschengeschichten mit großem Stilbewusstsein in packende Kunstwerke“ verwandelte. DAS INDISCHE GRABMAL Deutschland 1959. R: Fritz Lang D: Debra Paget, Paul Hubschmid. 98 Min. 35mm Anfang der 20er Jahre schrieb Fritz Lang mit seiner Freitag, 17.08. 18:00 Uhr Frau Thea von Harbou das Drehbuch DAS INDISCHE GRABMAL. Realisieren durfte er den Film damals nicht. Sonntag, 19.08. Der mächtigere Joe May schnappte ihm das Projekt weg. 20:30 Uhr Dank Artur Brauners Produktionsfirma CCC holte Lang die Inszenierung des Stoffes 1959 nach: Der Maharad- scha von Eschnapur will die Untreue seiner Gattin bestra- fen und sie einmauern lassen, doch der mit der Konstruk- tion des Grabmals beauftragte Ingenieur verliebt sich in die Todgeweihte. Als Höhepunkt des erfolgreichen Films galt bei den Zeitgenossen ein Ritualtanz von Debra Paget, den auch Dominik Graf „als ziemlich unterhaltsam“ lobt.
9 PENETRATION ANGST Penetration Angst - Fick mich und du bist tot Großbritannien 2003. R: Wolfgang Büld D: Fiona Horsey, Paul Conway. 103 Min. DigiBeta. OmU Nachdem Helen vergewaltigt wurde, lässt sie sich von Samstag, 18.08. einem Gynäkologen untersuchen. Doch auch der Arzt 20:30 Uhr vergewaltigt sie. Als sie wieder aufwacht, ist der Arzt, wie schon ihr Freund, plötzlich verschwunden, bis auf Kleidung und Kondom. Bald kommt sie dahinter, dass es ihre Vagina ist, die die Männer verschlungen hat und nun nach mehr und mehr Nachschub verlangt. Helen bietet sich deshalb auf den Straßen Londons Männern an, die sich lüstern in ihr eigenes Verderben kopulieren. Eines Tages verliebt sie sich in den Polizisten John. Nur ihre Vagina gefährdet die sonst glückliche Beziehung. Dominik Graf lobt den Humor des Films, „der in seiner C-Picture- Artigkeit von ungeheurer Tiefe ist“. DAS SCHÖNE ABENTEUER Deutschland 1959. R: Kurt Hoffmann D: Liselotte Pulver, Robert Graf. 102 Min. 35mm Die Englischlehrerin Dorothée Durand wuchs als Waise Freitag, 24.08. in Südengland auf. Als sie ein ihr bisher unbekanntes 18:00 Uhr Foto in einem Familienalbum entdeckt, entschließt sie sich zur Reise in die französische Heimat ihres Vaters. Mittwoch, 29.08. In Nîmes verfolgt sie zunächst die Spur des Fotografen, 20:30 Uhr bevor sie in Saint-Ètienne dem Hotelbesitzer Marius begegnet. Der Film von Kurt Hoffmann erfreute das Pu- blikum mit malerischen Reisebildern und dem Charme von Liselotte Pulver. Dominik Grafs Vater Robert zeigt als Marius große Emotionen, etwa als er vor Freude ei- nen Pernod-Krug auf den Boden schmeißt. „Allein dafür bin ich Kurt Hoffmann unendlich dankbar“, so Graf.
10 Carte Blanche: Dominik Graf Double Feature: DER KOMMISSAR: Die Schrecklichen & Parkplatzhyänen Deutschland 1969. R: Zbynek Brynych D: Erik Ode, Fritz Wepper, Anita Höfer. 2x57 Min. Digital In seinen Jahren in der BRD war Zbynek Brynych Samstag, 25.08. 20:30 Uhr ein vielbeschäftigter Fernsehregisseur. Die von ihm inszenierten Folgen der ZDF-Reihe DER KOMMISSAR Freitag, 31.08. sind bis heute für ihre Unkonventionalität bekannt und 18:00 Uhr spalteten bei der Uraufführung die Serienfans. Dies verdankt sich etwa der ausgeprägten Vorliebe Brynychs für den Hintergrund seiner Geschichten, im Fall von DIE SCHRECKLICHEN für die 68er-Bewegung und das finstere Milieu des Münchner Stadtteils Untergiesing. „Sinn und Spaß“ seien erst mit Brynych in das deutsche Leben jener Zeit eingezogen, urteilt Dominik Graf, der von „Bilderräuschen und psychedelischen Schwenks über Münchner Hinterhöfe, fröhliche Huren und Haus- wartsgesichter“ schwärmt. © Caroline Link CartE BLANCHE: limited Edition Als regelmäßiger Gast der Carte Blanche von Dominik Graf erhalten Sie ein einmaliges Andenken: Der von Dominik Graf persönlich signierte Kunstdruck zeigt den Regisseur „hinter den Kulissen“ bei seiner Arbeit. Sammeln Sie fünf Eintrittskarten zur Carte Blanche und tauschen Sie diese an der Museumskasse gegen einen der exklusiven Kunstdrucke ein.
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12 VERY BRITISH! Anlässlich der Olympischen Spiele in London wirft das Kino des Deutschen Filmmuseums einen Blick über den Kanal und zeigt eine Auswahl von Filmen, die als sehr britisch gelten. Dazu gehören traditionell Sozialdramen, einer der prominentesten Regisseure ist hier Ken Loach, von dem LOOKING FOR ERIC (2009) zu sehen ist. Der britische Humor ist mit einem frühen Film von Monty Python, mit VIER HOCHZEITEN UND EIN TODESFALL (1994) sowie der multikulturellen Komödie EAST IS EAST (2000) vertreten. A ROOM WITH A VIEW (1986) steht für die Erfolgswelle von Literaturverfilmungen, die auf Wer- ken etwa von E.M. Foster und Jane Austen basieren. LOOK BACK IN ANGER Blick zurück im Zorn Großbritannien 1959. R: Tony Richardson D: Richard Burton, Mary Ure, Claire Bloom. 98 Min. 35mm. OF In seinem Debüt verfilmte Tony Richardson das Donnerstag, 02.08. 17:30 Uhr gleichnamige Stück von John Osborne, das er schon im Theater inszeniert hatte. Er siedelt die Geschich- Freitag, 03.08. te des Protagonisten Jimmy Porter in den trost- und 20:30 Uhr hoffnungslosen Vororten Londons an. Dort führt Jimmy mit seiner Frau Alison eine Ehe, die gleichermaßen von Ausweglosigkeit und Liebe bestimmt ist. Doch Alisons Mutter hasst den Schwiegersohn und macht sein Leben zur Hölle. Im titelgebenden Zorn auf sein benachteiligtes Leben versinkt Jimmy im Selbstmitleid. Tony Richardson gilt als einer der frühesten Vertreter des britischen Free- Cinema-Stils.
13 MONTY PYTHON’S AND NOW FOR SOMETHING COMPLETELY DIFFERENT Monty Pythons wunderbare Welt der Schwerkraft GB 1971. R: I. MacNaughton. D: J. Cleese, M. Palin. 85 Min. DCP. OmU Knapp zwei Jahre nach der Fernsehpremiere von MONTY Sonntag, 05.08. PYTHON’S FLYING CIRCUS wurden die bis 1971 18:00 Uhr produzierten Sketche der britischen Komiker zur Grund- lage eines Kinofilms gemacht. Dafür wurden mehr als Dienstag, 07.08. 40 der besten Episoden aus der Serie neu gedreht. Das 20:30 Uhr geringe Budget wurde dabei zum Merkmal der Ästhetik. Ursprünglich sollte der Film das US-amerikanische Publi- kum für die Comedy-Truppe begeistern, machte sie aber vielmehr in ihrer Heimat zu Stars. Der eineinhalbstündige Angriff auf Bürgerlichkeit und Prüderie überzeugt Freunde des schwarzen Humors noch heute und präsentiert die Pythons auf einem frühen Höhepunkt ihrer Kunst. A ROOM WITH A VIEW Zimmer mit Aussicht Großbritannien 1985. R: James Ivory. D: Maggie Smith, Helena Bonham Carter, Julian Sands. 116 Min. 35mm. OmU Lucy Honeychurch, eine junge Dame aus der höheren Donnerstag, 09.08. britischen Gesellschaft, verbringt den Sommerurlaub 18:00 Uhr des Jahres 1907 in Florenz. Zusammen mit ihrer Cousine Charlotte, einer alten Jungfer, die Lucy als Begleitperson Freitag, 10.08. auf Schritt und Tritt folgt, nimmt sie sich ein Hotel in der 20:30 Uhr wunderschönen Stadt. Die beiden Frauen sind entsetzt, als sie feststellen, dass ihr Zimmer keine Fenster hat. Zwei Gentlemen bieten charmant einen Zimmertausch an. Daraufhin entfaltet sich eine mit reichlich Ironie gewürzte Geschichte, die vom Ausbruch Lucys aus den Normen der viktorianischen Gesellschaft erzählt.
14 VERY BRITISH! ELIZABETH Elizabeth - Das goldene Königreich Großbritannien 1998. R: Shekhar Kapur. D: Cate Blanchett, Joseph Fiennes, Geoffrey Rush. 124 Min. 35mm. OmU ELIZABETH zeigt das legendenreiche Leben und die Sonntag, 12.08. 18:00 Uhr 44-jährige Herrschaft der britischen Königin und Protes- tantin Elizabeth I. Bereits während sie als Jugendliche Dienstag, 14.08. von ihrer Halbschwester, der katholischen Königin 20:30 Uhr Mary, unter Hausarrest gehalten wird, hat Elizabeth ein Verhältnis mit Lord Robert Dudley, ihrer großen Liebe. Schon bald verzichtet sie jedoch auf ihr persönliches Glück, erklärt sich als mit England verheiratet und erlässt ein Religionsgesetz, das den anglikanischen Pro- testantismus zur Staatsreligion erklärt. Der Vatikan tobt. Doch die glamourös in Szene gesetzte Cate Blanchett als Elizabeth behauptet sich gegen ihre Gegner. FOUR WEDDINGS AND A FUNERAL Vier Hochzeiten und ein Todesfall GB 1994. R: Mike Newell D: Hugh Grant, Andie MacDowell. 117 Min. 35mm. OmU Charles, selbst überzeugter Junggeselle, hat einen Donnerstag, 16.08. 18:00 Uhr großen Freundeskreis und wird oft auf Hochzeiten eingeladen. Eines Tages trifft er dabei die hinreißende Freitag, 17.08. Amerikanerin Carrie, mit der er sich kurz darauf im Bett 20:30 Uhr wiederfindet. Danach erzählt sie ihm, dass sie nach Amerika zurückfliegen wird. Als er Carrie nach einiger Zeit auf einer weiteren Hochzeit wieder trifft, ist sie in Begleitung ihres Verlobten. Allmählich ahnt Charles, dass er dabei ist, sich ernsthaft zu verlieben. Doch Carrie scheint endgültig verloren. Resigniert entschließt er sich, seine Ex-Freundin Henrietta zu heiraten.
15 CONTROL Großbritannien/USA 2007. R: Anton Corbijn. D: Sam Riley, Alexandra Maria Lara, Samantha Morton. 121 Min. 35mm. OmU Der Debütfilm des Fotografen Anton Corbijn erzählt das Sonntag, 19.08. Leben des Joy-Division-Sängers Ian Curtis. Er setzt kurz 18:00 Uhr vor Beginn dessen nur knapp vier Jahre währender Karri- ere ein: Kurz nach seiner Heirat mit Debbie 1975 – Curtis Dienstag, 21.08. ist 19 Jahre alt – besucht er ein Konzert der Sex Pistols. 20:30 Uhr Begeistert von der Musik sagt er zu, Sänger der soeben gegründeten Band einiger Freunde zu werden. Bald feiert Joy Division erste Erfolge in London. Mit Curtis´ Ehe geht es bergab, auf Tour verliebt er sich in die Belgierin Annik. Dann wird bei ihm Epilepsie diagnostiziert, seine Medika- mente schlagen nicht an, er nimmt Drogen und schließ- lich hält er dem mannigfaltigen Druck nicht mehr stand. EAST IS EAST Großbritannien 1999. R: Damien O‘Donnell D: Om Puri, Linda Bassett. 96 Min. 35mm. OmU Im Jahre 1971 bei der neunköpfigen Familie Khan: Der Donnerstag, 23.08. Familienvater, George, gebürtiger Pakistaner, ist seit 25 18:00 Uhr Jahren mit der römisch-katholisch erzogenen Britin Ella verheiratet. Je älter ihre sieben Kinder werden, umso Freitag, 24.08. dringlicher stellt sich für die Eltern die Frage nach deren 20:30 Uhr kultureller Erziehung. Während George ihnen seinen muslimischen Glauben vermitteln will, orientieren sich Ella und die Kinder selbst eher an ihrem englischen Umfeld. Das zeigt sich erstmals, als der älteste Sohn vor einer Zwangsheirat mit einer Pakistanerin davonläuft. Seiner Rebellion gegen den Vater schließen sich auch die anderen Geschwister an.
16 VERY BRITISH! FISH TANK Großbritannien/Niederlande 2009. R: Andrea Arnold D: Katie Jarvis, Michael Fassbender. 123 Min. 35mm. OmU In einem in der Tradition des Free Cinema stehen- Sonntag, 26.08. 18:00 Uhr den naturalistischen Stil inszeniert Andrea Arnold die Geschichte der 15-jährigen Mia, die mit Mutter und Dienstag, 28.08. kleiner Schwester in einer Arbeiterstadt an der Ostküste 20:30 Uhr Englands lebt. Im gewalttätig-trostlosen Milieu von So- zialwohnungen aufgewachsen, hat sie sich den Regeln ihres Umfeldes angepasst. Nachdem sie deswegen der Schule verwiesen wurde, ist ihre einzige Hoffnung für die Zukunft das Tanzen. Eines Tages bringt ihre Mutter einen neuen Geliebten mit nach Hause. Er ermutigt und unterstützt Mia zunächst, doch dann entwickelt sich eine fatale sexuelle Beziehung zwischen den beiden. LOOKING FOR ERIC Großbritannien 2009. R: Ken Loach D: Steve Evets, Eric Cantona. 116 Min. 35mm. OmU Steve ist Postbote und wohnt mit seinen beiden Stief- Donnerstag, 30.08. 17:30 Uhr söhnen in einem Reihenhaus in Manchester. Noch im- mer trauert er seiner ersten Frau Lily nach, die er selbst Freitag, 31.08. vor Jahren verlassen hatte. Er trifft sie erneut, als er auf 20:30 Uhr seine Enkeltochter aufpasst, traut sich aber nicht, sie anzusprechen. Sein einziger Trost in dieser Misere ist der Fußball und sein Lieblingsclub Manchester United. Als Steves Probleme zunehmen und er keine Lösung mehr weiß, steht plötzlich sein Idol, der einstige United- Stürmer Eric Cantona vor ihm, der ihn fortan durch den Alltag begleitet.
DAS 17 Alien wArtet Auf Dich ... Schaumainkai 41 · Frankfurt am Main Di-So 10-18 Uhr, Mi 10-20 Uhr, Mo geschlossen www.deutsches-filmmuseum.de
18 © Kurzfilmtage Oberhausen KLASSIKER & RARITÄTEN 50 Jahre Oberhausener Manifest „Wir erklären unseren Anspruch, den neuen deutschen Spielfilm zu schaffen. Dieser Film braucht neue Freiheiten. Freiheit von den branchenüblichen Konventionen. Freiheit von der Beeinflussung durch kommerzielle Partner. Freiheit von der Bevormundung durch Interessengruppen. Wir ha- ben von der Produktion des neuen deutschen Films konkre- te geistige, formale und wirtschaftliche Vorstellungen. Wir sind gemeinsam bereit, wirtschaftliche Risiken zu tragen. Der alte Film ist tot. Wir glauben an den neuen.“ Diese Zeilen aus dem Oberhausener Manifest sind inzwischen 50 Jahre alt – und doch sind sie zeitlos und vielleicht aktueller denn je. 1962 bahnte dieser Text den Weg für den „Neuen Deutschen Film“. 26 junge Filmschaffende hatten die Kurzfilmtage Oberhausen für eine Pressekonferenz genutzt, und ihr Manifest verlesen. Die anschließende Diskussion mit der Presse bestritt hauptsächlich Alexander Kluge – neben Edgar Reitz noch heute der bekannteste Vertreter der „Ober- hausener“. Wer ein Manifest schreibt, muss damit rechnen, an Nähere Informationen zum Oberhausener seinen Ansprüchen gemessen zu werden. Und so Manifest und zu folgte auf die Aufbruchsstimmung Ernüchterung. Der den Unterzeichnern Erfolg stellte sich mit Verzögerung ein: Die Forderun- finden Sie unter gen der „Oberhausener“ führten zur Gründung des www.oberhausener- „Kuratorium Junger Deutscher Film“. Das ermöglichte manifest.com Talenten die Finanzierung eines Langfilms. Es folgten Filme wie SCHONZEIT FÜR FÜCHSE (BRD 1966, R: Peter Schamoni), DER JUNGE TÖRLESS (BRD 1966, R: Volker Schlöndorff) oder ABSCHIED VON GESTERN (BRD 1966, R: Alexander Kluge). Die Filmreihe gibt Gelegenheit, zurückzuschauen auf die Ereignisse und Filme dieser Zeit – und sie mit Blick auf die Gegenwart neu einzuordnen.
19 DAS BROT DER FRÜHEN JAHRE BRD 1962. R: Herbert Vesely D: Christian Doermer, Vera Tschechowa. 89 Min. 35mm Seit den kriegsbedingten Entbehrungen seiner Kindheit Dienstag, 07.08. ist der Hunger ein wesentlicher Teil von Walter Fendrichs 18:00 Uhr Leben; Hunger nach Brot und Bedeutung. Lange hat er dieses Gefühl unterdrückt und sich, als Elektromon- teur in der Firma seines künftigen Schwiegervaters, mit einem Durchschnittsleben begnügt. Als er unvermutet seiner Jugendfreundin Hedwig wiederbegegnet, weiß er, dass er sie noch am gleichen Tag heiraten will. Entspre- chend dem Stil der Böll‘schen Vorlage inszeniert Herbert Vesely, in Abkehr von „Papas Kino“, betont naturalistisch. DAS BROT DER FRÜHEN JAHRE gilt als einer der ersten Vertreter des Neuen Deutschen Films, obwohl er bei Erscheinen des Manifests bereits abgedreht war. SCHONZEIT FÜR FÜCHSE BRD 1966. R: Peter Schamoni D: Helmut Förnbacher, Christian Doermer. 92 Min. 35mm Peter Schamonis namenlose Hauptfigur stammt aus einer Dienstag, 28.08. großbürgerlichen Familie vom Niederrhein. Er arbeitet 18:00 Uhr in Düsseldorf als Schriftsteller und Journalist. In seinen Heimatort reist er nur noch widerwillig und allein zu den alljährlichen Treibjagden. Der Missmut über seine Her- kunft überträgt sich in ähnlicher Form auf die Familie sei- ner neuen Freundin Clara, die aus seiner Sicht ein Leben ohne Bezug zur jüngeren Vergangenheit führt. Wie schon die Vorlage von Günter Seuren, thematisiert Schamonis Debütfilm die für seine Zeitgenossen symptomatische „Übernahme dressierten Bewusstseins“ (Seuren).
20 KLASSIKER & RARITÄTEN Kurzfilmprogramme: Filme von Unterzeichnern des Oberhausener Manifests „Wie in anderen Ländern, so ist auch in Deutschland der Kurzfilm Schule und Experimentiertfeld des Spielfilms geworden.“ — Oberhausener Manifest Kurzfilmprogramm 1 KURZPORTRAIT EINER LANDSCHAFT Dienstag, 14.08. BRD 1964. R: Pitt Koch. 11 Min. 35mm 18:00 Uhr BAU 60 BRD 1961. R: Dieter Lemmel. 12 Min. 35mm SCHATTEN BRD 1960. R: Hansjürgen Pohland. 9 Min. 35mm KAHL BRD 1961. R: Haro Senft. 12 Min. 35mm KOMMUNIKATION BRD 1961. R: Edgar Reitz. 11 Min. 35mm TRAB TRAB BRD 1959. Detten Schleiermacher. 11 Min. 35mm SALINAS BRD 1960. Raimond Ruehl. 10 Min. 35mm GROSSMARKTHALLE BRD 1958. R: Ferdinand Khittl. 19. Min. 35mm Kurzfilmprogramm 2 DIE GARTENZWERGE Dienstag, 21.08. BRD 1961. R: Wolfgang Urchs. 10 Min. 35mm 18:00 Uhr ES MUSS EIN STÜCK VON HITLER SEIN BRD 1963. R: Walter Krüttner. 12 Min. 35mm DIE UTOPEN BRD 1963. R: Vlado Kristl. 9 Min. 35mm. GRANSTEIN BRD 1965. R: Christian Doermer. 12. Min. 35mm. JUGEND FOTOGRAFIERT BRD 1960. R: Peter Schamoni. 11 Min. 35mm LEHRER IM WANDEL BRD 1963. R: Alexander Kluge. 12 Min. 35mm A BRD 1965. R: Jan Lenica. 9 Min. 35mm. DAS MANEQUIN BRD 1960. Bernhard Dörries. 15 Min. 35mm MARIONETTEN BRD 1964. R: Boris von Borresholm. 11 Min. 35mm
21 „Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“ Max Frisch lecture & film: KRISEN IM KINO Gesellschaftliche Krisen und ihre Folgen schlagen sich regelmäßig in der zeitgenössischen Filmproduktion nieder. Zwei sehr unterschiedlichen Aspekten solcher Phänome- ne widmet sich die Reihe Lecture & Film in den Monaten August und September. Die Finanzkrise als große globale Erschütterung der Gegenwart hält die Welt in Atem: Medien beschwören ökonomische Katastrophen von der Inflation bis zum „Gelduntergang“. Auch an Hollywood ist das Thema nicht vorbeigegangen. Dr. Anja Peltzer spricht in ihrem Vortrag am Donnerstag, 2. August, über die Finanzkrise im Film. Beginn ist um 20 Uhr. Eine „Krise des Männlichen“ hat Burkhard Röwekamp im Film noir ausgemacht, dessen Stil sich die aktuelle Sonderausstellung des Deutschen Filmmuseums widmet. Er erklärt das herkömmliche Männerbild des klassischen Hollywood für ebenso tot wie den Protagonisten des Neo-Noir LOST HIGHWAY, Dick Laurent. Hintergründe zu dieser These liefert Röwekamp in seiner Lecture am Donnerstag, 30. August, um 20 Uhr.
22 Lecture & Film: KRISEN IM KINO Die Finanzkrise im Film Lecture von Dr. Anja Peltzer Im Kino wurde – ob in Tragödie, Psychothriller oder Donnerstag, 02.08. 20:00 Uhr Komödie – schon immer an der Börse spekuliert. Dieses Thema steht im Fokus der Lecture von Dr. Anja Peltzer. Die Kombination aus persönlichen Aufstiegsmöglich- keiten und kapitalistischem Maximierungsdenken in der Figur des Brokers liefert Hollywood die Basis für spannungsreiche Geschichten. An der Börse kann man zum Millionär werden, ohne auch nur einen einzigen Teller gewaschen zu haben. Und ebenso schnell wird der Broker durch eine Fehlentscheidung wieder zum Tellerwäscher. Der Vortrag beleuchtet, wie die Figur des Spekulanten im Gegenwartskino inszeniert wird. Was weiß das Kino über die Börse? Welche Erklärungen bie- tet es zum Hergang der jüngsten Finanzkrise? Das sind Fragen, denen Peltzer nachgeht. Dr. Anja Peltzer studierte in Frankfurt und lehrt heute als Akademische Rätin Medien- und Kommunikationswis- senschaften an der Universität Mannheim. In wenigen Monaten erscheint das von ihr herausgegebene Buch Krise, Cash und Kommunikation. Die Finanzkrise in den Medien. Im Anschluss an ihren Vortrag präsentiert sie MARGIN CALL aus dem Jahr 2011. MARGIN CALL Der große Crash – Margin Call USA 2011. R: J.C. Chandor D: Kevin Spacey, Paul Bettany, Jeremy Irons. 109 Min. 35mm. OmU Wall Street 2008: Noch jonglieren Vermögensberater, Donnerstag, 02.08. ca. 21:00 Uhr Broker und Börsenmakler ohne schlechtes Gewis- sen mit hohen Einsätzen und schwindelerregenden Mittwoch, 08.08. Gewinnmargen. Als der aufstrebende Jung-Analyst 18:00 Uhr Peter Sullivan den finanziellen Untergang seines Ar- beitgebers, einer großen Investmentfirma, vorhersagt, kommt die Finanzkrise ins Rollen. Die Konzernführung beginnt eine Rettungsaktion, die zur moralischen Achterbahnfahrt wird und alle Akteure an den Rand der persönlichen Katastrophe bringt. „Der ultimative Krisenfilm!“, urteilte Berlinale-Direktor Dieter Kosslick.
23 WALL STREET USA 1987. R: Oliver Stone. D: Charlie Sheen, Michael Douglas, Martin Sheen. 122 Min. BluRay. OF Der junge Börsenmakler Bud Fox (Charlie Sheen) be- Mittwoch, 01.08. wundert den eiskalten und zugleich millionenschweren 18:00 Uhr Spekulanten Gordon Gekko (Michael Douglas). Durch dessen Unterstützung gelingt es ihm rasch, ein beachtli- Samstag, 04.08. ches Vermögen anzuhäufen. Fox wird zum Nachwuchs- 17:30 Uhr star an der New Yorker Börse. Dann spielt Fox Gekko Insiderinformationen über die Fluggesellschaft seines Vaters Carl zu. Er setzt darauf, dass Gekko die ange- schlagene Firma wirtschaftlich saniert. Doch der gewis- senlose Spekulant macht sich daran, das Unternehmen aus reiner Profitsucht zu zerschlagen. Fortan bekriegen sich die einstigen Geschäftspartner und Fox beginnt, die unlauteren Geschäftsmethoden Gekkos zu torpedieren. WALL STREET: MONEY NEVER SLEEPS Wall Street: Geld schläft nicht USA 2010. R: Oliver Stone D: Michael Douglas, Shia LaBeouf, C. Mulligan. 133 Min. 35mm. OF Gordon Gekko ist nach seiner langen Haftstrafe wegen Samstag, 11.08. Finanzbetrugs wieder auf freiem Fuß. Die Welt hat sich 18:00 Uhr in den vergangenen 20 Jahren verändert, aber die Gier nach Macht und Reichtum ohne Rücksicht auf Verluste Mittwoch, 15.08. ist immer noch allgegenwärtig. Auch im Privaten liegt 18:00 Uhr bei dem zunächst Reumütigen vieles im Argen – unter anderem spricht seine Tochter Winnie seit Jahren nicht mehr mit ihm. Um sich ihr anzunähern, verbündet sich Gekko mit Winnies Verlobtem. Doch als der junge Investmentbanker erkennt, was Gekko wirklich vor hat, ist es zu spät.
24 Lecture & Film: KRISEN IM KINO ROGUE TRADER High Speed Money – Die Nick Leeson-Story Großbritannien 1999. R: James Dearden D: Ewan McGregor, Anna Friel, Yves Beneyton. 101 Min. 35mm. OmU Nick Leeson arbeitet als junger Broker für ein alteinge- Samstag, 18.08. 18:00 Uhr sessenes britisches Bankhaus in Singapur. Mit seiner Bereitschaft zum Risiko und mit viel Glück steigt er Mittwoch, 22.08. schnell auf – bis er sich verspekuliert. Um die Verluste 18:00 Uhr auszugleichen, geht er immer riskantere Geschäfte ein. Am Ende steht das Bankhaus vor einem Schuldenberg in Milliardenhöhe, der zu einem der spektakulärsten Bankencrashs der Börsengeschichte führt und Nick für Jahre hinter Gitter bringt. Der temporeiche Film ist eine Adaption des Erlebnisberichts von Nick Leeson, der 1995 die englische Barings Bank in den Ruin trieb. THE INTERNATIONAL USA/Deutschland/Großbritannien 2009. R: Tom Tykwer. D: Clive Owen, Naomi Watts, A. Mueller-Stahl. 118 Min. BluRay. OF „Diese Bad Bank verdient ihren Namen: Tom Tykwer Samstag, 25.08. 18:00 Uhr zeigt [...] einen Verschwörungsthriller über ein kriminelles Geldhaus. Das bettelt nicht um Hilfe bei Regierungen – Mittwoch, 29.08. sondern unterjocht stattdessen ganze Staaten“, schreibt 18:00 Uhr Lars-Olav Beier im Spiegel. Interpol-Agent Salinger und Staatsanwältin Whitman unternehmen alles, um eine der mächtigsten Banken der Welt zur Strecke zu bringen. Bei ihren Ermittlungen folgen sie der Spur des schmut- zigen Geldes rund um den Globus – Berlin, Luxemburg, Mailand, New York und Istanbul sind die Stationen ihrer Hetzjagd. Besonders atemberaubend inszeniert ist die Explosion des New Yorker Guggenheim-Museums, eine Meisterleistung von Kameramann Frank Griebe.
FILM NOIR! 25 Krisen des Männlichen im Film Noir: „Dick Laurent is dead“ Lecture von Dr. Burkhard Röwekamp Seit seinen Anfängen in den 1940er-Jahren erzählt Donnerstag, 30.08. der Film noir von existenziellen Krisen überlieferter 20:00 Uhr Männlichkeitsideale. Der noir-typische Antiheld ist ein hilflos seinen Trieben ausgelieferter Einzelgänger, ein beziehungsunfähiger Verlierertyp, der seinen Platz im gesellschaftlichen Gefüge nicht mehr finden kann. Er ist ein Mann, der rettungslos die Orientierung verloren hat und sich umzingelt sieht von Femmes fatales, kaltblüti- gen Verbrechern und anderen zwielichtigen Figuren. Der Film noir formuliert auf diese Weise seinen Zweifel an der Gültigkeit herkömmlicher Konzeptionen von Männ- lichkeit, wie sie vor allem im klassischen Hollywood lange gepflegt wurden. Hier knüpft die Lecture von Dr. Burkhard Röwekamp an. Sie reflektiert Risse und Brüche idealisierter männlicher Identitätsvorstellungen. Burkhard Röwekamp lehrt am Institut für Medienwis- senschaften an der Universität Marburg und promo- vierte zur Geschichte und Methodik des Film noir. Im Anschluss an seine Lecture präsentiert er LOST HIGH- WAY von David Lynch. Im September folgen KISS ME DEADLY, DOUBLE INDEMNITY und THE KILLERS. LOST HIGHWAY USA/Frankreich 1997. R: David Lynch D: Bill Pullman, Patricia Arquette, Robert Blake. 134 Min. 16mm. OF Bilder wie aus Alpträumen, düstere Tonkulissen, rätsel- Donnerstag, 30.08. hafte Handlungsverläufe: LOST HIGHWAY vermittelt Lecture 20:00 Uhr eher Stimmungen als eine Geschichte. Ein Mann ver- Film ca. 21:00 Uhr wandelt sich in einen anderen und wieder zurück, zwei Frauen werden von der selben Schauspielerin verkör- Freitag, 31.08. pert, ein Mann behauptet im Gespräch mit einem ande- 22:30 Uhr ren, im selben Moment in dessen Wohnung zu sein. In LOST HIGHWAY bleiben die Räume vage, er spielt mit Licht und Schatten, konfrontiert Gangster-Figuren mit Femmes fatales und wird deshalb gemeinhin dem Neo- Noir zugeordnet.
26 Late Night Kultkino Das Late Night Kultkino begleitet im August die Ausstel- lung FILM NOIR! mit drei Werken, die in der Tradition der schwarzen Filme stehen. Fans von Tim Burton haben die Gelegenheit, BIG FISH auf der großen Leinwand zu sehen. I HIRED A CONTRACT KILLER Vertrag mit meinem Killer Finnland, Großbritannien, Deutschland, Schweden 1990. R: Aki Kaurismäki. D: Jean-Pierre Léaud. 79 Min. 35 mm. engl. OF Henri Boulanger verliert seine Arbeitsstelle und mit ihr Freitag, 03.08. 22:30 Uhr jeglichen Lebensmut. Seine Versuche, Selbstmord zu begehen, scheitern. Also engagiert er einen Auftragskil- Samstag, 04.08. ler, der ihn töten soll. Dann lernt Boulanger die Blumen- 23:00 Uhr verkäuferin Margaret kennen, verliebt sich in sie und findet wieder Freude am Leben. Doch der Vertrag mit dem Mörder ist nicht mehr rückgängig zu machen. Aki Kaurismäkis Hommage an den Film noir basiert auf dem Roman Die Leiden eines Chinesen in China von Jules Verne. BIG FISH USA 2003. R: Tim Burton. D: Ewan McGregor, Danny DeVito. 120 Min. 35 mm. OF Als sein Vater im Sterben liegt, versucht William Bloom, Freitag, 10.08. 22:30 Uhr dessen Lebensgeschichte nachzuzeichnen. Nur schwer gelingt es ihm, aus all den Mythen und Fantasiegeschich- Samstag, 18.08. ten, die dieser über sein Leben verbreitet hat, einen 22:30 Uhr wahren Kern herauszufiltern. Tim Burton, Meister der Märchenerzähler, verfügte bei BIG FISH über ein Budget von 70 Millionen US-Dollar, das er in gewohnt opulen- ter Manier nutzte. Als junger und alter Vater sind Ewan McGregor und Albert Finney zu sehen.
27 THE NAKED KISS Der nackte Kuss USA 1964. R: Samuel Fuller D: Constance Towers, Anthony Eisley. 90 Min. 35 mm. OmU Die Prostituierte Kelly will ein neues Leben beginnen Samstag, 11.08. und findet in einer Kleinstadt einen Job als Kinderkran- 22:30 Uhr kenschwester. Sie fängt eine Beziehung mit dem ver- mögenden J. L. Grant an. Als dieser von ihrer Vergan- Freitag, 17.08. genheit erfährt, steht er weiterhin zu Kelly. Doch auch 22:30 Uhr er hat ein dunkles Geheimnis. Samuel Fuller, der am 12. August 100 Jahre alt geworden wäre, demaskiert mit THE NAKED KISS den Mythos der amerikanischen Kleinstadt-Idylle. 1964 produziert, entstand der Film nur kurze Zeit nach der Film noir-Hochphase und ist spürbar von den schwarzen Filmen beeinflusst. LOST HIGHWAY USA/Frankreich 1997. R: David Lynch Donnerstag, 30.08. D: Bill Pullman, Patricia Arquette, Robert Blake. 134 Min. 16mm. OF ca. 21:00 Uhr Freitag, 31.08. Filmbeschreibung auf Seite 25 22:30 Uhr SIE HABEN EINE NEUE NACHRICHT ... Jeden Mittwoch erscheint unser Newsletter und berichtet über das aktuelle Kinoprogramm und alle Ereignisse rund um das Deutsche Filmmuseum. Seien Sie stets über die neuesten Entwicklungen informiert und abonnieren Sie den Newsletter unter: http://newsletter.deutsches-filmmuseum.de
28 KINDERKINO Die kleinen und großen Besucher des Kinderkinos können im August mit der zehnjährigen Mary einen geheimnisvollen Garten entdecken und mit Tiger und Bär auf Schatzsuche gehen. DER GEHEIME GARTEN USA 1993. R: Agnieszka Holland. D: Kate Maberly, Heydon Prowse 101 Min. 16mm. DF. FSK o.A., empfohlen ab 8 Jahren Nach dem Tod ihrer Eltern kommt die verwöhnte Mary Freitag, 03.08. 14:30 Uhr nach England zu ihrem Onkel und Vormund, der in einem Schloss wohnt. Doch der Onkel hat keine Zeit für Sonntag, 05.08. Mary, und so erkundet sie in seiner Abwesenheit auf 15:00 Uhr eigene Faust das Schloss. Hinter einer geheimnisvollen Tür entdeckt sie einen verwilderten Garten. Gemeinsam Freitag,10.08. mit ihrem Cousin Colin und dem neu gewonnenen 14:30 Uhr Freund Dickon richtet sie sich zwischen den Pflanzen Sonntag,12.08. ihre eigene kleine Welt ein. 15:00 Uhr JANOSCH – KOMM, WIR FINDEN EINEN SCHATZ Deutschland 2012. R: Irina Probost. Animationsfilm 74 Min. 3D. FSK o.A., empfohlen ab 5 Jahren Freitag, 17.08. Der Tiger und der Bär finden eine Schatzkarte und 14:30 Uhr machen sich sogleich auf die Suche nach dem Schatz. Unterwegs treffen sie neue Freunde und erleben jede Sonntag, 19.08. Menge Abenteuer. Denn der Detektiv Gokatz und der 15:00 Uhr Hund „Kurt der knurrt“ sind ihnen auf den Fersen und Freitag, 24.08. haben es ebenfalls auf den Schatz abgesehen. Liebevoll 14:30 Uhr animierte Verfilmung des Kinderbuchs von Janosch. Die Fernsehmoderatoren Malte Arkona und Michael Schan- ze leihen Tiger und Bär ihre Stimmen.
29 29 SPECIALS Auch im Sommermonat August bietet das Deutsche Filmmuseum dem Publikum wieder besondere Specials. MARILYN MONROE – ZUM 50. TODESTAG Anlässlich ihres 50. Todestages widmet das Kino des Deutschen Filmmuseums der großen Schauspielerin Marilyn Monroe ein Special. THE SEVEN YEAR ITCH Das verflixte 7. Jahr USA 1955. R: Billy Wilder D: Marilyn Monroe, Tom Ewell. 105 Min. 35mm. OF Wenn Manhattan im Sommer zum Backofen wird, Donnerstag, 09.08. fahren viele Frauen mit ihren Kindern zur Erholung aufs 20:30 Uhr Land. Noch am Tag der Abreise seiner Familie begegnet Richard Sherman einem Model, das die Wohnung über ihm gemietet hat. Richard stellt sich nun bei jeder Begeg- nung eine Affäre mit der schönen Frau vor. Marilyn Mon- roe bot mit ihrem in der U-Bahn-Abluft wehenden Kleid ein Bild, das zu einer Ikone der Filmgeschichte wurde. SOME LIKE IT HOT Manche mögen’s heiß USA 1959. R: Billy Wilder, D: Marilyn Monroe, Jack Lemmon, Tony Curtis. 120 Min. 35mm. OmU Billy Wilders Screwball-Komödie SOME LIKE IT HOT Donnerstag, 16.08. wurde nicht zuletzt dank der Hauptdarstellerin Marilyn 20:30 Uhr Monroe ein überraschender Erfolg und gilt noch heute als eine der besten Komödien aller Zeiten. Die beiden arbeitslosen Musiker Joe (Tony Curtis) und Jerry (Jack Lemmon) werden unfreiwillig Zeugen eines Mordes. Auf ihrer Flucht suchen sie – als Frauen verkleidet – Unter- schlupf in einer Mädchenkapelle. Die Verwicklungen scheinen programmiert, denn: „Nobody‘s perfect!”
30 SPECIALS WAS TUT SICH – IM DEUTSCHEN FILM? Das epd Film- In der renommierten Reihe WAS TUT SICH – IM Sonderheft zur DEUTSCHEN FILM? präsentiert das Kino des Deutschen Reihe ist im Filmmuseums einmal im Monat ein aktuelles Werk. Im Museumsshop Anschluss an die Vorführung sprechen Journalisten mit erhältlich. den Filmemachern über das deutsche Filmgeschehen. Im August bietet Bernd Böhlichs Komödie BIS ZUM HORIZONT, DANN LINKS (2012) beste Unterhaltung von der ersten bis zur letzten Minute. Über Bernd Böhlich Der 1957 in Dresden geborene Regisseur studierte an der Filmhochschule Potsdam-Babelsberg. Seit 1981 dreht er Filme – zunächst fürs Fernsehen, seit 2007 auch fürs Kino. Die Bandbreite des Grimme- Preisträgers reicht von „Feelgood“-Filmen wie der Weihnachtsgeschichte ALLES SAMBA bis zu prestigeträchtigen Werken wie der Axel-Springer- Filmbiografie DER VERLEGER. BIS ZUM HORIZONT, DANN LINKS Deutschland 2012. R: Bernd Böhlich. D: Otto Sander, Angelica Domröse, Herbert Feuerstein. 93 Min. 35mm Vorfilm MÄDCHENABEND Deutschland 2012. R: Timo Becker. DCP. 17 Min. Die desillusionierte Seniorentruppe des Altersheims Sonntag, 05.08. 20:00 Uhr „Abendstern“ macht einen Rundflug in einer Oldtimer- Maschine – und Herr Tiedgen (Otto Sander) wittert Im Anschluss seine womöglich letzte Chance. Er stachelt die mehr diskutiert oder minder rüstigen Rentner an, das Flugzeug zu Bernd Böhlich mit entführen. Gemeinsam gelingt das Unmögliche. Nach Rudolf Worschech einem spektakulären Zwischenstopp in Wien lautet das von epd Film. Ziel: Mittelmeer! Während sich Presse und Polizei mit Spekulationen überschlagen, fliegen die Alten Rich- tung Süden in die Freiheit – bis ihnen der Treibstoff ausgeht. Eine anrührend komische Meisterleistung des mit sicherer Hand gecasteten Ensembles!
31 Autokino in Gateway Gardens mit DEATH PROOF Ein ungewöhnliches Filmerlebnis an einem besonderen In Kooperation mit Ort bietet das Filmmuseum im August: Direkt am Frank- furter Flughafen entsteht im neuen Stadtteil Gateway Gardens für kurze Zeit ein Autokino, in dem sich die Zu- schauer im eigenen Wagen oder auf bequemen Sitzen in die Welt der 1970er Jahre zurückversetzen können. Das Angebot ist eine Kooperation mit Gateway Gardens, kinoSommer hessen und der Route der Industriekultur Rhein-Main. Das Autokino findet sich gegenüber vom Terminal 2 des Frankfurter Flughafens, zwischen A5, A3 und B43, wo früher die Wohngebäude der US-Soldaten standen. Eintritt: 12 Euro; ermäßigt 10 Euro; Sitzplätze ohne Auto 8 Euro. Einlass eine halbe Stunde vor Beginn. Bitte nutzen Sie unseren Vorverkauf an der Kinokasse, da es nur ein begrenztes Kontingent an Tickets gibt. Mit freundlicher Unterstützung von Um die Anzahl der Fahrzeuge abschätzen zu können, muss pro Auto eine Fahrerkarte gekauft werden. Jeder Mitfahrer benötigt eine eigene Beifahrerkarte. Nähere Informationen zum Autokino erhalten Sie unter www.autokino.deutsches-filmmuseum.de oder unter www.gateway-gardens.de. DEATH PROOF Todsicher USA 2007, R: Quentin Tarantino D: Kurt Russell, Rosario Dawson. 113 Min. 35mm. Deutsche Fassung Quentin Tarantinos Kultfilm DEATH PROOF, eine Hom- Freitag, 10.08. mage an das B-Movie und das Exploitation-Kino der 22:00 Uhr 1970er Jahre, zeichnet sich weniger durch Schockeffekte Frankfurt aus als durch skurrile Charaktere und seine besondere Gateway Gardens, Atmosphäre. Hauptfigur ist der Stuntfahrer Mike (Kurt Jean-Gardner-Batten Russell), der mit seinem „todsicher“ ausgestatteten Auto Straße durch Texas fährt und junge Mädchen tötet. Erst in den Stuntfrauen Kim und Zoë findet er ebenbürtige Gegnerin- nen, die die Verfolgung aufnehmen.
32 SPECIALS ZUM ERSTEN TODESTAG VON LORIOT: »FERNSEHEN AUF DEM SOFA« Vicco von Bülow, besser bekannt als Loriot und einer der Die Veranstaltung größten und vielseitigsten Humoristen Deutschlands, wird präsentiert in starb am 22. August 2011. Bei zwei Kinofilmen führte Kooperation mit dem Südwestrund- er Regie: ÖDIPUSSI (1988) und PAPPA ANTE PORTAS funk und Radio (1991). Doch sein filmisches Schaffen reichte noch Bremen. viel weiter – seine wunderbaren Cartoons und Sketche begeisterten das bundesdeutsche Fernsehpublikum über Jahrzehnte. Mit einer Dokumentation des Süddeutschen Rundfunks aus dem Jahr 1991 präsentiert das Kino des Deutschen Filmmuseums ein intimes Portrait von Loriot. Regisseur Hans Beller zeigt ihn an dem Ort, wo ihn sein Publikum meist bejubelte: auf dem Sofa! VIER ÜBER UNS. PORTRÄTS ZUR FERNSEHGESCHICHTE. LORIOT. FERNSEHEN AUF DEM SOFA Deutschland 1991. R: Hans Beller Dokumentarfilm des Süddeutschen Rundfunks. DigiBeta. 90 Min. Auf seinem Sofa sitzend erzählt Vicco von Bülow von Mittwoch, 22.08. 20:00 Uhr seiner Liaison mit dem Fernsehen. Ausschnitte aus sei- nen Cartoon-Sendungen für den SDR aus den Jahren Anschließend 1967 bis 1972 sind hier ebenso wiederzuentdecken Filmgespräch mit Regisseur wie teils sehr intime Einblicke in Loriots Arbeitsweise Hans Beller. als Regisseur, Autor und Darsteller seiner Sketche bei Radio Bremen. Über Hans Beller Der Professor an der Filmakademie Ludwigsburg ist Regisseur und Autor der Dokumentation LORIOT. FERNSEHEN AUF DEM SOFA. Sein Verhältnis zu Vicco von Bülow, den er als Praktikant beim Fern- sehen des Süddeutschen Rundfunks 1969 kennen- lernte, beschreibt er so: „Er war einer der wenigen in der Anstalt, der mich – einen langhaarigen Filmstu- denten – nicht mit Ignoranz behandelte, sondern sich mir mit Interesse und Hilfsbereitschaft widmete. Das war die Basis für die dann 1991 vertrauensvoll verlaufende Dokumentation. Es ist mir eine Ehre und Freude, diese Dokumentation über Vicco von Bülow zu begleiten, um ihn so auf meine Art zu ehren.“
33 KINO UND COUCH 2012 Im Labyrinth des Begehrens Erotisch-sexuelles Begehren scheint im Kino in unend- lichen Variationen ständig präsent. Doch ausdrücklich benannt wird es eher selten, obwohl das Kino wie kaum ein anderes Medium die Welt der sexuellen Wünsche, Sehnsüchte und Begierden in ästhetischer Form sichtbar macht. Am Donnerstag, 23. August, setzt das Kino des Deutschen Filmmuseums in Kooperation mit dem Frankfurter Psychoanalytischen Institut die Reihe zu den verschiedenen kulturellen Spielarten des Begehrens fort: Immer am vierten Donnerstag im Monat gibt es dort bis September einen Film zum Thema zu sehen. An die Filmvorführungen schließt sich jeweils ein Kommentar aus psychoanalytischer und filmwissenschaftlicher Pers- pektive sowie ein Gespräch mit dem Publikum an. ULTIMO TANGO A PARIGI Der letzte Tango in Paris Italien/Frankreich 1972. R: Bernardo Bertolucci. D: Marlon Brando, Maria Schneider, Jean-Pierre Léaud. 124 Min. 35mm. OmU Bei der Besichtigung einer freistehenden Mietwohnung Donnerstag, 23.08. begegnen sich der alternde Amerikaner Paul und die 20:00 Uhr junge Französin Jeanne. Kaum drei Minuten nach ihrem ersten Wortwechsel haben sie Sex auf dem Fußboden Filmwissenschaft- des dunkel-tristen Apartments. Am nächsten Tag wird licher Kommentar: Christiane von Paul neuer Mieter. Er vereinbart mit Jeanne, sich künftig Wahlert in der Wohnung zu treffen und dabei das Alltagsleben vor der Tür zu lassen. Den Zuschauer weiht Regisseur Psychoanalytischer Kommentar: Bernardo Bertolucci in die Geheimnisse der beiden Claudia Burghardt- Protagonisten ein: Nach dem Selbstmord seiner Ehefrau Mußmann ist Paul entsetzlich einsam und Jeanne leidet unter der schwierigen Beziehung mit dem oberflächlichen Tom.
34 SPECIALS MUSEUMSUFERFEST DARK TALES Dark Tales – Die besten Kurzfilme aus Neuseeland Neuseeland 1989-1994. 90 Min. 35 mm. OmU Eintritt mit Museumsuferfest- Button: 3 Euro Das Kino des Deutschen Filmmuseums präsentiert ein Freitag, 24.08. 22:30 Uhr Kurzfilmprogramm mit zeitlos düsteren Kurzfilmen vom anderen Ende der Welt. Es sind verstörende Geschich- Samstag, 25.08. ten, die beweisen, dass Neuseeland weit mehr zu bieten 22:30 Uhr hat als Berge, Kiwis und drollige Hobbits. Freier Eintritt mit Museumsufer- präsentiert: fest-Button Kinder-Kurzfilmprogramm Für Kinder von 6 Jahren an hat das Team des Internati- Samstag, 25.08. onalen Kinderfilmfestivals LUCAS ein spannendes Kurz- 16:00 Uhr filmprogramm zusammengestellt. LUCAS-Mitarbeiter Sonntag, 26.08. führen durch das Programm und laden die Kinder zum 16:00 Uhr Gespräch über die Filme ein. Weitere Programmpunkte beim Museumsuferfest: Sa + So, 10 – 18 Uhr: Samstag, 25.08. Das Team des Kinderfilmfestivals LUCAS (2. - 9. Sep- und Sonntag, 26.08. tember 2012) beantwortet Fragen rund um das Festi- valprogramm und bietet ein Festivalquiz für Kinder an Sa, 11 – 22 Uhr; So, 11 – 20 Uhr: Quiz zur Dauerausstellung Sa + So,14 – 19 Uhr: Filmstudio – Fotos im Film noir-Setting Sa, 13, 14, 15 und 16 Uhr; So, 13, 15, 16 und 17 Uhr: Kurzführung durch die Dauerausstellung (20 Min.) Sa, 15 + 17 Uhr; So, 12 + 14 Uhr: Führung durch die Sonderausstellung (FILM NOIR!)
35 FRANKFURT Die Mediathek in der Sie alles finden. Unser Verleihrepertoire reicht vom Stummfilm bis zur aktuellen Festivalneuheit über Dokumentationen, Kinder- und Familien- filme, TV-Serien, Filme aus allen Ländern im Orginalton und aktuellen Neuheiten. Unseren Bestandskatalog finden Sie online. Auch Fernverleih möglich.
36 Im Kino 01.-15. August 2012 tagsüber 18.00 Uhr 01 Mi WALL STREET ≥ S. 23 USA 1987. Oliver Stone. 122 Min. OF 02 Do LOOK BACK IN ANGER ≥ S. 12 Blick zurück im Zorn GB 1959. Tony Richardson. 98 Min. OF 17:30 Uhr 03 Fr DER GEHEIME GARTEN ≥ S. 28 USA 1993. Agnieszka Holland. 101 Min. OPFERGANG ≥ S. 6 DE 1944. Veit Harlan. 14:30 Uhr 89 Min. 04 Sa WALL STREET ≥ S. 23 USA 1987. Oliver Stone. 122 Min. OF 17:30 Uhr 05 So DER GEHEIME GARTEN ≥ S. 28 USA 1993. Agnieszka Holland. 101 Min. Monty Python‘s AND NOW FOR SOMETHING COMPLETELY DIFFERENT 15:00 Uhr ≥ S. 13 GB 71. I. MacNaughton. 85 Min. OmU 06 Mo MONTAGS keine VorstellungEN 07 Di DAS BROT DER FRÜHEN JAHRE ≥ S. 19 BRD 1962. Herbert Vesely. 89 Min. 08 Mi MARGIN CALL ≥ S. 22 Der große Crash - Margin Call USA 2011. J.C. Chandor. 109 Min. OmU 09 Do A ROOM WITH A VIEW ≥ S. 13 Zimmer mit Aussicht GB 1985. James Ivory. 116 Min. OmU 10 Fr DER GEHEIME GARTEN ≥ S. 28 USA 1993. Agnieszka Holland. 101 Min. LOLA MONTEZ ≥ S. 7 BRD/FR 1956. Max Ophüls. 14:30 Uhr 116 Min. DF 11 Sa WALL STREET: MONEY NEVER SLEEPS ≥ S. 23 USA 2010. Oliver Stone. 133 Min. OF 12 So DER GEHEIME GARTEN ≥ S. 28 USA 1993. Agnieszka Holland. 101 Min. ELIZABETH ≥ S. 14 Elizabeth - Das goldene Königreich 15:00 Uhr GB 1998. Shekhar Kapur. 124 Min. 13 Mo MONTAGS keine VorstellungEN 14 Di 50 JAHRE OBERHAUSENER MANIFEST ≥ S. 20 Kurzfilmprogramm 15 Mi WALL STREET: MONEY NEVER SLEEPS ≥ S. 23 USA 2010. Oliver Stone. 133 Min. OF Carte Blanche: Dominik Graf Very British! Klassiker & Raritäten OmU Original mit deutschen Untertiteln OmeU Original mit englischen Untertiteln
37 20.30 Uhr 22.30 Uhr ROCKER ≥ S. 6 DE 1972. Klaus Lemke. Mi 01 85 Min. MARGIN CALL ≥ S. 22 USA 2011. J.C. Chandor. 109 Min. OmU 21:00 Uhr Do 02 Lecture: Dr. Anja Peltzer 20:00 Uhr LOOK BACK IN ANGER ≥ S. 12 Blick zurück im Zorn I HIRED A CONTRACT KILLER ≥ S. 26 FI/GB/DE/SE 1990. Fr 03 GB 1959. Tony Richardson. 98 Min. OF Aki Kaurismäki. 79 Min. engl. OF DIE NACHT VON LISSABON ≥ S. 7 DE 1971. Zbynek Brynych. 110 Min. I HIRED A CONTRACT KILLER ≥ S. 26 FI/GB/DE/SE 1990. Aki Sa 04 Zu Gast: Dominik Graf 20:00 Uhr Kaurismäki. 79 Min. engl. OF 23:00 Uhr BIS ZUM HORIZONT, DANN LINKS ≥ S. 30 DE 2012. Bernd Böhlich. So 05 Diskussion mit Bernd Böhlich 20:00 Uhr Mo 06 Monty Python‘s AND NOW FOR SOMETHING COMPLETELY DIFFERENT Di 07 ≥ S. 13 GB 71. I. MacNaughton. 85 Min. OmU OPFERGANG ≥ S. 6 DE 1944. Veit Harlan. Mi 08 89 Min. THE SEVEN YEAR ITCH ≥ S. 29 USA 1955. Billy Wilder. Do 09 105 Min. OF A ROOM WITH A VIEW ≥ S. 13 Zimmer mit Aussicht BIG FISH ≥ S. 26 USA 2003. Tim Burton. Fr 10 GB 1985. James Ivory. 116 Min. OmU 120 Min. OF WRITTEN ON THE WIND ≥ S. 8 USA 1956. Douglas Sirk. THE NAKED KISS ≥ S. 27 Der nackte Kuss USA 1964. Sa 11 99 Min. OF Samuel Fuller.. 90 Min. OmU LOLA MONTEZ ≥ S. 7 BRD/FR 1956. Max Ophüls. So 12 116 Min. DF Mo 13 ELIZABETH ≥ S. 14 Elizabeth - Das goldene Königreich Di 14 GB 1998. Shekhar Kapur. 124 Min. WRITTEN ON THE WIND ≥ S. 8 USA 1956. Douglas Sirk. Mi 15 99 Min. OF Lecture & Film Late Night Kultkino Kinderkino Specials DF Deutsche Fassung OF Originalfassung o.D. Ohne Dialog Änderungen vorbehalten.
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