Spiritualität und Behinderung - Reformierte Kirche Kanton Zug

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Spiritualität und Behinderung - Reformierte Kirche Kanton Zug
Reformierte Kirche
Kanton Zug

Kirche mit Zukunft

                                                                                          3/ 2021

                                                                                                     Foto: zVg

Spiritualität und Behinderung                                    Letzte
                                                                 Hilfe
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                                                                                   neue Kirche
Seit zwanzig Jahren ermöglicht es die ökumenische Seelsorge      Ein neuer Kurs    Die ehemalige
seelsam Menschen mit Behinderung, ihrer Spiritualität Ausdruck   hilft Menschen,   Frauenkirche
zu verleihen.                                                    Sterbende         Zentralschweiz
                                                                 zu begleiten.     geht neue Wege.
Spiritualität und Behinderung - Reformierte Kirche Kanton Zug
3 / 2021

                                                   NACHRICHTEN
Medientipps                                        Kirchensteuer-Motion eingereicht
Buchtipp                                           Zug. Pünktlich zum ersten Arbeitstag 2021 wur­
Alaa al-Aswani ist Zahnarzt, Schriftsteller        den die Landeskirchen im Kanton Zug mit der
und Revolutionär. In seiner Heimat hat der         von der SVP eingereichten Motion «Freiwillig­
mittlerweile im Exil in New York lebende           keit der Kirchensteuer für juristische Personen»
Ägypter seit einigen Jahren Publikationsver­       konfrontiert. Unverzüglich wurden die Fristen
bot. Umso wichtiger ist es, dass sein Roman        für die Behandlung dieser Motion abgeklärt.
«Die Republik der Träumer» nun auf Deutsch         Das erste wichtige Datum war der 28. Januar
erscheint. Denn er gibt Einblicke in den Ara­      2021. An diesem Tag entschied der Kantonsrat,
bischen Frühling, wie sie nur jemand geben         ob die Motion überhaupt an den Regierungsrat
kann, der selbst dabei gewesen ist. In seinem      zur Behandlung überwiesen werden soll. Koor­
Roman, der im Original den Titel «Die soge­        diniert erstellten die katholische Kirche und die
nannte Revolution» trägt, beschreibt al-As­        Reformierte Kirche Kanton Zug jeweils ein Ar­        des interreligiösen Dialogs in der Schweiz zu
wani beide Seiten der Medaille: die jungen         gumentarium. Anschliessend wurde mit allen           leisten. Ende Januar hat der Rat den bisherigen
Revolutionäre, die versuchen, den Wider­           Mitgliedern des Kantonsrats mündlich und             Vorsitzenden Harald Rein, Bischof der Christ­
stand zu organisieren oder sich weigern, den       schriftlich Kontakt aufgenommen, um im bes­          katholischen Kirche der Schweiz, für weitere drei
Hidschab zu tragen; aber auch die Unterdrü­        ten Fall die Überweisung der Motion verhindern       Jahre in seinem Amt bestätigt. Neu in den Rat auf­
cker, Opportunisten und Manipulatoren, die         zu können. Das ist leider nicht gelungen, die        genommen wurden EKS-Präsidentin Rita Famos
letztlich die Revolution scheitern lassen.         Motion wurde angenommen. Nun werden die              als Nachfolgerin von Gottfried Locher und Ralph
Und als wollte der Autor auf die explosive         Zuger Landeskirchen den Regierungsrat und die        Lewin, Präsident des Schweizerischen Israeliti­
Geschichte noch einen draufsetzen, bricht er       bearbeitende Finanzdirektion koordiniert mit         schen Gemeindebunds (SIG). Montassar BenMrad,
mit so ziemlich allen Tabus der arabischen         verfeinerten Argumentarien beliefern.                Präsident der Föderation Islamischer Dachorga­
                      Kultur. Er kritisiert die                                                         nisationen Schweiz (FIDS), wurde als stellvertre­
                      Politik und die Religi­                                                           tender Vorsitzender des Rats bestätigt.
                      on, und er scheut sich       Hilfswerke
                      nicht davor, Sexszenen       für Verschärfung
                      leidenschaftlich zu be­                                                           Heks-Rückzug aus Indien
                      schreiben.
                                                   der Klimaziele
                                                   Schweiz. Per 1. Januar 2021 trat das Klimaab­        Zürich. 1958 gründete das Hilfswerk der Evan­
                       Die Republik der            kommen von Paris in Kraft. Es will die globale       gelischen Kirchen Schweiz (Heks) im indischen
                       Träumer                     Erderwärmung auf maximal zwei Grad begren­           Kerala eine Lehrwerkstätte für ländliche Jugend­
                       Alaa al-Aswani              zen. Nun drängen die beiden Hilfswerke Fasten­       liche und leistete damit Pionierarbeit. In den fol­
                       464 Seiten,                 ofper und Brot für alle darauf, die Anstrengungen    genden Jahrzehnten lancierte Heks in Zusam­
                       CHF 38.90                   dafür besonders in reichen Ländern wie der           menarbeit mit indischen Partnerorganisationen
                       Carl Hanser                 Schweiz zu verstärken. Die derzeitigen Massnah­      diverse Projekte für benachteiligte Bevölkerungs­
                                                   men der Unterzeichnerstaaten des Abkommens           gruppen, unter anderem für Kastenlose, Urein­
Buchtipp                                           führten nämlich zu einer maximalen Erwärmung         wohnende und Frauen. Ende 2020 schloss Heks
Der Schweizer Diplomat Carl Lutz (1897–1975)       von drei bis vier Grad. Das 2020 revidierte          das Kapitel Indien aber ab und übergab die Pro­
gehört zu den wenig besungenen Helden des          CO2-Gesetz der Schweiz geht den Hilfswerken          jektverantwortung vollumfänglich an die Part­
Zweiten Weltkriegs. In Budapest leitete er zu      denn auch zu wenig weit. Die Dekarbonisierung        nerorganisationen. «Wir sind nicht ­gekommen,
Kriegszeiten eine Rettungsaktion, bei der er       des Schweizer Finanzplatzes und der Verbrauchs­      um zu bleiben, sondern damit es uns eines Tags
und sein Team über 50’000 Schutzbriefe für         stopp von fossilen Brenn- und Treibstoffen bis       nicht mehr braucht», hiess es in einer Stellung­
verfolgte Juden ausstellten. Diese wurden in       2040 seien dringend notwendig. Um diese Anlie­       nahme. Die Menschen in den unterstützten Ge­
76 Schweizer Schutzhäusern untergebracht und       gen zu unterstreichen, steht die Ökumenische         bieten sollen nicht von der Heks-Hilfe abhängig,
so vor Deportation, Straflager, Erschiessung       Kampagne der Hilfswerke Brot für alle, Fasten­       sondern auf den Weg gebracht werden, um ir­
und Todesmärschen bewahrt. Das Buch zeich­         opfer und Partner sein dieses Jahr unter dem         gendwann selbst Verantwortung übernehmen zu
net diese Geschichte und Geschichten nach,         Motto «Klimagerechtigkeit – jetzt !».                können. Dieser Zeitpunkt ist jetzt gekommen.
anhand von Gesprächen mit Zeitzeugen sowie         Auch Teilen der Klimastreikbewegung geht die
mit Berichten, Briefen und Vorträgen von           Revision des CO2-Gesetzes nicht weit genug. De­
Überlebenden in Israel, den USA, der Schweiz,      ren Westschweizer Sektionen deponierten An­          Archiv der Frauenbewegung gerettet
Kanada und Grossbritannien. Carl Lutz selbst       fang Januar gemäss eigenen Angaben rund 7000
kämpfte sein Leben lang um die staatliche An­      Unterschriften für ein Referendum bei der Bun­       Ittigen. Die Gosteli-Stiftung, benannt nach der
erkennung seines Einsatzes, der von der offi­      deskanzlei. Die Klima-Allianz Schweiz, zu der        Frauenrechtlerin Marthe Gosteli (Bild), unter­
ziellen Schweiz als «Kompetenzüberschreitung»      rund neunzig Organisationen aus der Zivilge­         hält mit dem Gosteli-Archiv eine Sammlung
gewertet wurde. Im Nachhinein bekam er sie:        sellschaft gehören, stellt sich hingegen deutlich    wichtiger Dokumente zur Schweizer Frauenbe­
Er wurde mehrfach ausgezeichnet, war dreimal       hinter das revidierte Gesetz. Klar dagegen ist ein   wegung. Die Stiftung klagte seit einiger Zeit über
für den Friedensnobelpreis nominiert und           Wirtschaftskomitee aus Vertretern der Automo­        finanzielle Probleme,
                                                                                                                                                        Foto: Gosteli-Stiftung

                      ­erhielt von Yad Vashem      bil-, Transport-, Luftfahrt-, Gebäude - und Mine­    es drohte sogar die
                       den Ehrentitel «Gerechter   ralölbranche. Auch die Wirtschaftsvertreter          Schliessung. Doch der
                      unter den Völkern». 2018     reichten Unterschriften für ein Referendum ein,      Bund sprang ein und
                      wurde im Bundeshaus in       weil ihnen das neue CO2-Gesetz zu stark in die       sicherte der Stiftung
                      Bern sogar ein «Carl-        Schweizer Energiepolitik eingreift.                  für die kommenden
                      Lutz-Saal» eingeweiht.                                                            vier Jahre zwei Mil­
                                                                                                        lionen Franken zu. Zu­
                     Unter Schweizer Schutz        Rita Famos im Rat der Religionen                     dem gilt die Gosteli-
                     Agnes Hirschi,                                                                     Stiftung neu als For­
                     Charlotte Schallié (Hrsg.)    Bern. Der Schweizerische Rat der Religionen          schungseinrichtung
                     512 Seiten, CHF 48.–          wurde 2006 gegründet, um einen Beitrag zum           von nationaler Bedeu­
                     Limmat                        ­Erhalt des religiösen Friedens und zur Förderung    tung.
Spiritualität und Behinderung - Reformierte Kirche Kanton Zug
Meine Meinung
                                                                                                                       Bitte Lächeln
Heks wird 75                                          Neue Pandemien erwartet

                                                                                                                                                                 Foto: Thomas Bär
Zürich. Vor 75                                        Cologny. Noch ist die Covid-19-Pandemie in vol­
Jahren, am 1. Ja­                                     lem Gang, da warnen Experten schon vor weiteren
nuar 1946, wurde                                      globalen Krankheiten. Der aktuelle Global Risks
das Hilfswerk der                                     Report des Weltwirtschaftsforums (WEF) warnt
Evangelischen                                         davor, dass in Zukunft wohl weitere ansteckende
Kirchen Schweiz (Heks) gegründet. Eine der ers­       Krankheiten zu erwarten sind. Ausserdem wür­
ten Hilfsaktionen war, 1900 Eisenbahnwagen            den die Auswirkungen des Klimawandels zu einem
mit Kleidern, Seife und Kartoffeln für die Opfer      immer grösseren Problem für die Menschheit.
des Zweiten Weltkriegs zu beladen. In Osteuropa       Die Menschen müssten sich in den nächsten fünf
wurden Waisenhäuser aufgebaut und proviso­            bis zehn Jahren auf immer extremere Wetter­
rische Holzkirchen errichtet. Seit 1958 ist das       launen vorbereiten, ausserdem seien sterbende
Hilfswerk im aussereuropäischen Ausland tätig,        Böden und der damit einhergehende Verlust der
unter anderem in Indien, im Kongo, in Ruanda          Biodiversität ein grosser Risikofaktor.
und Haiti. 1968 übernahm das Heks in der Schweiz
die Hilfswerksvertretung, um als neutrale Beob­
achterin Asylsuchende bei ihren Anhörungen zu         Biden und die Familienbibel
unterstützen. Um das Jubiläum zu feiern, soll
eine Wanderausstellung auf Reisen gehen, welche                                          Washington.
die Geschichte des Hilfswerks chronologisch                                              Nach John F.
aufarbeitet. Für die zweite Jahreshälfte ist ein                                         Kennedy ist Joe               Charlie Chaplin sagte einmal: Jeder Tag, an
Film unter der Regie von Barbara Miller geplant.                                         Biden erst der                dem du nicht lächelst, ist ein verlorener
2022 wird Heks mit Brot für alle fusionieren                                             zweite katholi­               Tag. Aber wozu soll ich in diesen Zeiten des
und einen nächsten grossen Schritt in seiner                                             sche Präsident                Maskentragens lächeln? Was bringt es,
Entwicklung machen.                                                                      der USA. Seinen               wenn ich die Verkäuferin beim Bäcker oder
                                                                                         Eid schwor er                 im Coop anlächle, wenn ich dem Dreijähri­
                                                                                         auf die Fami­                 gen auf dem Spielplatz im Vorübergehen
«BasisBibel» erschienen                                                                  lienbibel, einen              schelmisch die Zunge rausstrecke, wenn ich
                                                      knapp 13 cm dicken Wälzer, der seit 1893 in                      meiner liebsten Freundin einen Kussmund
Stuttgart. Nach fast 20 Jahren Arbeit hat die         ­Familienbesitz ist. Neben den Bibeltexten ent­                  schicke? Hinter der Maske sehen sie mein
Deutsche Bibelgesellschaft nun die «BasisBibel»        halte das Buch auch alle wichtigen Daten der                    Lächeln, meine Mimik nicht und können sie
  in moderner Sprache veröffentlicht. Man habe         Familie. Schon als Joe Biden 1972 als Senator                   nicht erwidern.
  es geschafft, eine gut verständliche und gleich­     des Bundesstaats Delaware vereidigt wurde, leg­                 Manchmal ertappe ich mich, wie ich mit
  zeitig wissenschaftlich verantwortete Bibelaus­      te er seinen Eid auf diese Bibel ab. Interessant:               ­herunterhängenden Mundwinkeln durch die
  gabe zusammenzustellen, liess Christoph Rösel,       Die US-amerikanische Verfassung legt nicht fest,                Stadt gehe, nicht bewusst, sondern einfach
Generalsekretär der Bibelgesellschaft, verlauten.      auf welches religiöse Buch Politiker ihren Eid                  der Schwerkraft nachgebend. Dann denke
  «Das Ergebnis ist eine Bibel für das 21. Jahr­       schwören müssen. Es kamen auf lokaler Ebene                     ich: «Wie gut, dass ich eine Maske trage.»
hundert.» Die «BasisBibel» umfasst alle Texte          neben der Bibel auch schon der Koran, die Heb­                  Und im selben Moment erschrecke ich.
des Alten und Neuen Testaments. Die Sätze              räische Bibel und sogar eine Kindle-Ausgabe der                 Wir brauchen Mimik, wir sind Gesichter-­
­umfassen maximal 16 Wörter, nicht geläufige           Verfassung zu Ehren.                                            Lesende. Aber was bleibt von der Mimik
 Begriffe werden erklärt. In der elektronischen                                                                        hinter der Maske übrig ? Ich bin sicher, mehr,
 ­Version lassen sich die Worterklärungen im Text                                                                      als wir im ersten Moment meinen. Einige
  einfach anklicken. Die «BasisBibel» gibt es als     Blasphemie !                                                     von uns sind schon ganz gut geübt darin,
  gedrucktes Buch, in der Reihe «bibeldigital», als                                                                    Emotionen auch hinter der Maske zu erken­
  Hörbuch sowie kostenlos im Internet und als         Turin. Fussball und Flu­                                         nen. Nach dem französischen Psychologen
  App für Smartphones und Tablets.                     chen – das gehört irgend­                                       Guillaume-Benjamin Duchenne sind beim
                                                      wie einfach zusammen.                                            ehrlichen Lächeln nicht nur die Mundwin­
                                                      In Italien sollte man mit                                        kel nach oben gezogen, sondern auch in den
Nutzloses Atomwaffenabkommen ?                        seinem losen Mundwerk                                            Augenwinkeln kleine Fältchen zu sehen.
                                                      jedoch vorsichtig sein.                                          Wenn wir unsicher sind, müssen wir hin­
New York. Von der Öffentlichkeit beinahe unbe­        ­Torhüterlegende Gianluigi                                       schauen, wahrnehmen, offen sein. Und wenn
merkt, trat am 22. Januar der weltweite Atom­          Buffon (Bild) muss sich                                         alles nicht hilft: Den Mund aufmachen und
waffenverbotsvertrag (Treaty on the Prohibition        nämlich wegen eines verbalen Ausrutschers auf                   miteinander reden, das Verdeckte in Worte
of Nuclear Weapons, TPNW) in Kraft. «Das ist ein       dem Spielfeld, notabene gegen einen Teamkolle­                  fassen.
enorm wichtiger Tag», sagte Friedensnobelpreis­        gen, wegen Blasphemie vor Gericht verantwor­                    Wenn andere unser Lächeln hinter der
trägerin Beatrice Fihn gegenüber SRF. Doch die         ten. Denn seit 2010 führt der Italienische Fuss­                Maske nicht lesen können, gibt es trotzdem
Chefin der Nichtregierungsorganisation ICAN            ballverband eine regelrechte Kampagne gegen                     Möglichkeiten, ihnen ein Lächeln zu schen­
(Internationale Kampagne zur Abschaffung von           sogenannt blasphemische Äusserungen. Buffon                     ken. Ein ganz sicherer Weg ist persönliche
Atomwaffen) sollte nicht zu euphorisch werden,         musste sich schon einmal entschuldigen, weil er                 Wertschätzung. Das bringt ganz schnell ein
denn der Vertrag ist vorderhand praktisch wir­         das Wort «dio» (Gott) ausgesprochen hatte. Auch                 Lächeln hinter der Maske. Auch ein kleines
kungslos. Ratifiziert haben ihn lediglich 51 Staa­     Bryan Cristante von der AS Rom wurde für ein                    Geschenk zu unerwarteter Zeit oder eine
ten, darunter Österreich, Irland und Mexiko.           Spiel gesperrt, weil er dabei erwischt wurde, wie               Postkarte an jemanden, mit dem wir länger
Atommächte wie die USA und Russland lehnen             er nach einem Eigentor fluchte. Hört ein Schieds­               nicht in Kontakt waren.
das Vertragswerk ausdrücklich ab, auch China,          richter eine blasphemische Äusserung während
Indien und die NATO-Staaten gehören nicht zu           des Spiels, kann er den Übeltäter mit Rot vom                   Bitte lächeln, gerade in diesen Zeiten.
den Unterzeichnern. Auch die Schweiz hat den           Platz stellen. Aber auch im Nachhinein können
TPNW bisher nicht ratifiziert. Das Argument:           noch Sanktionen verhängt werden.                                Maria Oppermann
Der TPNW stelle die Atommächte unnötig an                                                                              Leiterin Kommunikation Reformierte Kirche
den Pranger.                                          (Quellen: blick.ch, ref.ch, 20min.ch, SRF, Heks, huffpost.com)   Kanton Zug
4      FOKUS                                                                                                                                                   3 / 2021

Wenn Glauben keine Kopfsache ist

Spiritualität trotz einer Behinderung auszuleben, ermöglicht seelsam seit zwanzig Jahren auf viele Arten. Foto: zVg

Die ökumenische Seelsorge für Menschen mit                                        Die Aufgaben der Mitarbeitenden sind        Ruedi Hofer. «Der Zugang zum Glauben
Behinderung seelsam feiert dieses Jahr ihr                                        vielfältig: Es werden Gottesdienste und     geschieht vor allem auf der Gefühls­
                                                                                  andere feierliche Anlässe für Menschen      ebene und nicht über den Intellekt.» Er
­zwanzigjähriges Bestehen. Spiritualität ist eben                                 mit Behinderung und deren Angehörige        erlebe immer wieder, wie jemand bei
 nicht nur gesunden Menschen vorbehalten;                                         organisiert, Ferienreisen auf die Beine     einer religiösen Feier plötzlich ganz
 bei Menschen mit Behinderung hat sie aber meist                                  gestellt und natürlich alle seelsorgeri­    präsent und aufmerksam ist, wenn ein
                                                                                  schen Dienste übernommen, vom Vier-­        bestimmtes Lied erklingt. Rational er­
 eine besondere Qualität.                                                         Augen-Gespräch bis hin zur Begleitung       klären lassen sich diese intuitiven Glau­
                                                                                  von Sterbenden. Eine Besonderheit ist       benswelten nicht immer. Das zeigt sich
                           Alles begann mit ökumenischen Gottes­                  die «Bande», der von Gisèle Hegglin ge­     auch im Gespräch mit Christian Staub.
                           diensten für Menschen mit Einschrän­                   leitete seelsam-Chor. «Er besteht aus       Der 33-jährige Sohn von Kirchenrätin
                           kungen, die in Steinhausen gefeiert                    zehn bis zwölf Menschen mit unter­          Susan Staub lebt mit Trisomie 21. Auf
                           wurden. Aus ihnen entwickelten die                     schiedlichen Beeinträchtigungen», sagt      die Frage, ob er an Gott glaube, antwor­
                           ­Zuger Landeskirchen seelsam, die öku­                 Ruedi Hofer. «Die ‹Bande› sorgt für die     tet er ohne zu zögern: «Nein!» Er kann
                            menische Seelsorge für Menschen mit                   musikalische Untermalung der gemein­        nicht verstehen, wie Gott seinen Vater
                            Behinderung. Zwanzig Jahre ist das                    samen ökumenischen seelsam-Gottes­          sterben lassen konnte. Vom Glauben
                            her, und die Arbeit des Seelsorgeteams,               dienste, die im Normalfall mehrmals         völlig abgewendet hat sich Christian
                            der Katechetinnen und der freiwillig                  im Jahr in verschiedenen Kirchen des        Staub jedoch nicht, denn der Himmel
                            Mitarbeitenden ist heute immer noch                   Kantons stattfinden.» Ein seelsam-­         existiert für ihn. Dort sind alle aus sei­
                            so wichtig wie damals.                                Gottesdienst hat wenig mit einem nor­       nem Umfeld, die bereits gestorben sind.
                                                                                  malen Sonntagsgottesdienst zu tun. Am       Diese Menschen seien es auch, die ihn
                    Von Ferien bis Chorgesang                                     Anfang mag im biblischen Sinn zwar          beschützen. «Am Abend im Bett bete ich
                    Seit Februar letzten Jahrs besetzt Pfarrer                    das Wort gewesen sein, doch das Wort        zu ihnen.» Einen Schutzengel, darauf
                    Ruedi Hofer die reformierte Fachstel­                         ist oft nicht das geeignete Mittel, um      besteht er, habe er jedoch nicht.
                    lenleitung bei seelsam; auf katholischer                      Menschen mit Behinderung, besonders
                                      Seite ergänzt die Seel­                     mit kognitiver Behinderung, zu erreichen.   Grosse Offenheit
                                      sorgerin Andrea Koster                      Gesten, Symbole, Musik, Stimmungen          An die Taufe seiner Nichte erinnert
                                      das Team. «seelsam ist                      und Rituale müssen das gesprochene          sich Christian Staub noch lebhaft. Und
«Menschen mit kognitiver              eigentlich in doppelter                     Wort weitestgehend ersetzen.                wie hat ihm die Taufe gefallen? «Geht
Behinderung erleben Glauben           Hinsicht ein Vorzeige­                                                                  so!» Der junge Mann ist zwar katho­
oft über die Gemeinschaft,            projekt», sagt Ruedi                        Eine Frage des Gefühls                      lisch, doch mit seiner Mutter besucht
in der sie sich aufgehoben            Hofer. «Einerseits ist es                   Glauben Menschen, die das gesproche­        er neben den seelsam-Gottesdiensten
                                      nicht selbstverständ­                       ne Wort nicht verarbeiten können und        auch die Gottesdienste der beiden Lan­
fühlen.»                              lich, dass zwei Kirchen                     sich oft mit Lesen und Schreiben schwer     deskirchen – am liebsten an Weihnach­
                                      so intensiv und pro­                        tun, anders als Menschen, für die das       ten, wie er versichert. Deswegen störte
                                      duktiv zusammenarbei­                       alles selbstverständlich ist? «Menschen     es ihn, dass der Weihnachtsgottes­
                    ten; andererseits ist es immer noch nicht                     mit kognitiver Behinderung erleben          dienst im letzten Jahr wegen der Pan­
                    selbstverständlich, dass Landeskirchen                        Glauben oft über die Gemeinschaft, in       demie ausfallen musste. «Vielleicht
                    überhaupt ein solches Angebot haben.»                         der sie sich aufgehoben fühlen», sagt       nächstes Jahr wieder.» Das hofft auch
FOKUS          5

Inklusion in der Bibel: Die Heilung eines Blindgeborenen nach dem Johannesevangelium, dargestellt von   Ruedi Hofer und Andrea Koster teilen sich die seelsam-Fachstellenleitung.
El Greco (1541–1614).                                                                                   Foto: zvg

Kirchenrätin Susan Staub, die für den               dazu führen, dass jemand Gott oder die              gegnet und von seinen Jüngern gefragt
Umgang der beiden Zuger Landeskir­                  Religion ablehnt.» Dies besonders                   wird, ob der Blinde oder dessen Eltern
chen mit Menschen mit Behinderung                   dann, wenn die Betroffenen in einem                 gesündigt hätten», sagt der Theologe.
lobende Worte findet. «Aber nicht nur               Umfeld leben, wo die Hoffnung herrscht,             «Jesus antwortete: Weder er noch seine
für die Kirchen; auch die Gemeinde­                 dass eine Heilung möglich ist, wenn                 Eltern haben gesündigt, sondern die
glieder in den regulären Gottesdiens­               der Glaube nur stark genug ist – und                Werke Gottes sollen an ihm offenbar
ten sind immer sehr offen und gross­                die Heilung dennoch nicht eintritt. «Es             werden.» (Joh 9,3) Man dürfe nicht alles
zügig», sagt sie. Man merke, dass das               gibt aber auch jene, die nicht hadern,              Übel in der Welt kategorisch als Strafe
Thema Behinderung nichts mehr ist,                  sondern Halt im Glauben finden.»                    Gottes interpretieren, erklärt der Theo­
worüber man nur hinter vorgehaltener                                                                    loge. «Schwierige Situationen sind Got­
Hand spricht.                                       Strafe oder Aufgabe ?                               tes Aufgaben, und an uns ist es, sie auf
                                                    Behinderungen als Gottes Strafe für                 eine positive Art zu bewältigen.»
Zwischen Groll und Glauben                          Verfehlungen oder Sünden – dieser Ge­
Und wie ist es bei Menschen, die nicht              danke ist auch in der Bibel zu finden:              Immer noch Unsicherheiten
mit einer Behinderung geboren wur­                  «Und als Jesus ihren Glauben sieht,                 Richtiggehend fortschrittlich zeigt sich
den; die erst später im Leben durch Un­             sagt er zu dem Gelähmten: Kind, dir                 die Bibel im Alten Testament, wo es
fall oder Krankheit lernen mussten, mit             sind die Sünden vergeben!» (Mk 2,5)                 heisst: «Einen Tauben sollst du nicht
einer Behinderung umzugehen? Ent­                   «Dieser Zusammenhang wurde in der                   schmähen, und einem
wickeln sie eine Abneigung gegen Reli­              Vergangenheit tatsächlich oft herge­                Blinden sollst du kein
gion – oder gar einen Groll gegen Gott?             stellt, als die Bibel noch in wörtliche­            Hindernis in den Weg
«Die Frage, weshalb jemand ein be­                  rem Sinn interpretiert wurde», sagt                 legen.» (Lev 19,14) Ein    «Schwierige Situationen sind
stimmtes Leiden ertragen muss, kommt                Ruedi Hofer. Eine Pandemie wäre dem­                frühes Votum für Bar­      Gottes Aufgaben, und an
natürlich dann und wann auf», sagt                  zufolge ein Indiz gewesen, dass die Ge­             rierefreiheit und In­
Ruedi Hofer, der solche Erfahrungen                 sellschaft sich kollektiv versündigt hat.           klusion? «So könnte
                                                                                                                                   uns ist es, sie auf eine positive
vor allem im Gehörlosenpfarramt Ost­                «Aber es gibt auch noch die Geschichte,             man es wörtlich inter­     Art zu bewältigen.»
schweiz gemacht hat. «Das kann auch                 in der Jesus einem Blindgeborenen be­               pretieren!», sagt Ruedi
                                                                                                        Hofer und lacht. «Aber
                                                                                                        es geht dort ganz ein­
                                                                                                        fach darum, dass man Menschen mit
  seelsam-Jubiläum                                                                                      Behinderungen mit Rücksicht begegnen
                                                                                                        soll.» Und wird das gemacht? Hofer: «Die
  20 Jahre seelsam – das muss gefeiert werden! Am 18. September soll, wenn                              Gesellschaft ist alles in allem aufmerk­
  die Pandemie es zulässt, das Jubiläumsfest über die Bühne gehen. Viele                                samer geworden für die Bedürfnisse
  Überraschungen soll es geben, Musik, kulinarische Genüsse und natürlich ein                           von Menschen mit Behinderung», findet
  ökumenischer Gottesdienst. Für Unterhaltung sorgt unter anderem das                                   der Theologe. «Wir tun uns aber immer
  Ehepaar Kündig vom Bibellesebund, das biblische Szenen live vor Publikum                              noch schwer, sie normal zu behandeln.»
  malt.                                                                                                 Er nennt als Beispiel die ewige Frage,
  www.seelsam.ch                                                                                        ob man einer blinden Person auf dem
                                                                                                        Perron Hilfe anbieten solle oder nicht.
6     FOKUS                                                                                                                                                    3 / 2021

Warum sollten Menschen mit Behinderung nicht an Gott glauben ?                            Die Website von seelsam gibt Auskunft über alle Aktivitäten und Feierlichkeiten.

                         «Meiner Erfahrung nach fühlen sich die     auch mit fast 18 Jahren Erfahrung im             «Es ist inhaltlich eigentlich ganz ähn­
                         wenigsten herabgesetzt, wenn man ih­       Gepäck. «Neulich fragte ich nach einer           lich wie beim Religionsunterricht in
                         nen Hilfe anbietet. Sie wissen die Geste   Geschichte, ob die Figur jetzt ein schlech­      ­einer Regelklasse», findet die Religions­
                         sogar zu schätzen.»                        tes Gewissen habe. Sofort wurde mir               lehrerin, «nur dass unsere Methodik
                                                                    klar, dass das ein Fehler war. Ich hätte          und Umsetzung ganz anders ist.»
                     Spezieller Religionsunterricht                 ein Bild malen sollen oder die Frage
                     Apropos Gesten: Sie sind ein wichtiges         auf eine andere Art verpacken. Denn              Kindlicher Glaube
                     Kommunikationsmittel im Heilpäda­              mit abstrakten Begriffen wie Gewissen            Einfachheit ist stets das Gebot der
                     go­gischen Religionsunterricht, für den        können die Schülerinnen und Schüler              Stunde. Denn intellektuelle Feinheiten
                     seelsam an der Heilpädagogischen Schu­         nichts anfangen.»                                können die Schülerinnen und Schüler
                     le Zug und am Heilpädagogischen Zen­                                                            nicht verarbeiten. «Menschen mit kogni­
                     trum Hagendorn verantwortlich ist. In          Von der Hand ins Herz                            tiver Behinderung haben einen naiven,
                     Hagendorn arbeitet seit vielen Jahren          Die Spiritualität im Heilpädagogischen           kindlichen Glauben, der sich, anders
                     Gabriele Imhof als ausgebildete heil­          Religionsunterricht muss fass- und sicht­        als bei uns, im Lauf ihres Lebens auch
                     pädagogische Religionslehrerin. Der            bar sein, damit sie zu Herzen geht. Dies         meist kaum entwickelt», sagt ­Gabriele
                     Heilpädagogische Religionsunterricht           zeigt sich deutlich am Anfangsritual je­         Imhof. Daher bleiben Glaubenskrisen,
                     (HRU) findet einmal pro Woche ökume­           der Lektion. Jemand schlägt, nachdem             in denen Gott angezweifelt und die
                     nisch in Klassen von drei bis fünf             es geübt worden ist, eine Klangschale            Religion abgelehnt wird, Menschen
                                                                                                                     ­
                     Schülerinnen und Schülern statt. Alle          an, dann wird mit Körpergebärden ge­             mit kognitiver Beeinträchtigung eher
                                         paar Jahre bieten          sungen. Eine grosse Kerze in einem               fremd. «Bei diesen Menschen ist Gott
                                         seelsam und die            standfesten Glas wird vorsichtig reihum          einfach Gott, und die Engel sind die
                                         HRU-Religionsleh­          geschoben, die Sitznachbarn werden               Engel», so Imhof. «Sie verfügen über
«Es ist inhaltlich eigentlich ganz       rerinnen wahlweise         angeschaut und die Schülerinnen und              eine Art Urvertrauen in den lieben
ähnlich wie beim Religions-              die Erstkommunion,         Schüler drücken einander ihre Wert­              Gott, das Nichtbehinderten nach der
                                         Firmung oder Kon­          schätzung aus. Rechaudkerzen geben je­           Kindheit oft verloren geht.» Und das
unterricht in einer Regelklasse,
                                         firmation an. In die­      nen, die es brauchen, Kraft und Zuver­           viele Menschen erst im Seniorenalter
nur dass unsere Methodik und             sem Jahr wird eine         sicht. Ein kleines Rituallied symbolisiert       wieder finden.
Umsetzung ganz anders ist.»              gemeinsame Firm-           diesbezüglich den Zusammenhalt der
                                         Konfirmationsfeier         Schülerinnen und Schüler. Anschlies­             Erik Brühlmann
                                         stattfinden, wenn          send werden biblische oder auch ganz
                                         ­mö­glich am 27. Juni.     weltliche Geschichten erzählt – verbal,
                     Die Einschränkungen der Schülerinnen           unterstützt mit Gebärden oder auch mit
                     und Schüler sind sehr unterschiedlich          Piktogrammen. «Zur Illustration nutze
                     in Art und Schwere. Einige können Le­          ich unter anderem eine Flanellwand
                     sen und Schreiben, andere nicht. Wie­          und selbstgemachte Figuren, die ich
                     der anderen mangelt es an motorischen          ­darauf platziere.» Wichtig ist, dass die
                     Fähigkeiten oder an Möglichkeiten, sich         einzelnen Blöcke nicht zu lang dauern.
                     verbal auszudrücken. Für Gabriele Imhof         Nach dem Zuhören folgt deshalb die
                     ist dies eine riesige Herausforderung,          ­Bewegung, dann ein Verarbeitungsteil.
KURZREPORTAGE       7

Ein Kurs über die Sterbebegleitung
Die Covid-19-Pandemie führt uns seit einem Jahr               Hilfe auftritt. «Meines Wissens ist die       sagt Andreas Maurer. «Aber nach dem
fast täglich vor Augen, wie nah Leben und Tod                 Schweiz bisher das einzige Land, in dem       Kurs haben die Teilnehmenden zumin­
                                                              sich die Kirchen als Anbieter hervortun»,     dest erste Einblicke in die wichtigen
beieinander liegen. Nun werden im Kanton Zug                  sagt Andreas Maurer. «Und das ist, wie        Themen erhalten.»
Letzte-Hilfe-Kurse durchgeführt, die Menschen                 ich finde, sehr sinnvoll. So verrichtet die
helfen sollen, dem Thema Sterben nicht gänzlich               Kirche auf einem ihrer Spezialgebiete ei­     Ein Kurs für alle
                                                              nen Dienst an der Gesellschaft.» Andern­      Dieses Jahr sollen die Letzte-Hilfe-Kurse
unvorbereitet zu begegnen.                                    orts seien es meist Einrichtungen und         auch in Zug stattfinden, wenn es die
                                                              Organisationen aus dem medizinischen          ­Pandemiesituation erlaubt. Ursprünglich
                In der modernen Gesellschaft will man         Bereich, welche die Kurse durchführen.         waren mindestens drei Kurse geplant.
                von Sterben und Tod nichts wissen. Diese      Andreas Maurer selbst wurde während            Doch deren Durchführung ist abhängig
                oft getätigte Aussage möchte Andreas          seiner Zeit in Graubünden zum ersten           von der Situation und den g      ­eltenden
                Maurer nicht vorbehaltlos unterschreiben.     Mal auf die Kurse aufmerksam. «Damals          Einschränkungen. Der erste Kurs ist zur­
                «Das Thema ist natürlich nicht sonder­        wurde ein Pilotkurs angeboten, sodass          zeit für den 29. Mai angesetzt. Unter
                lich beliebt», sagt der Zuger Regional­       ich Aufbau und Organisation verfolgen          www.palliativ-zug.ch und auf den Web­
                pfarrer, der auch für das Thema Pallia­       konnte.»                                       sites der beiden Landes­kirchen ist der
                tive Care zuständig ist. «Aber meiner                                                        jeweils aktuellste Stand ersichtlich –
                Erfahrung nach wollen die Menschen            Konkretes Wissen                               und dort sind auch die ­Anmeldekontakte
                durchaus etwas darüber wissen, wie sie        Die Letzte-Hilfe-Kurse werden jeweils          zu finden. Koordiniert werden die Kurse
                Menschen beim Sterben begleiten kön­          von zwei Fachpersonen geleitet. Eine           federführend von Rita Fasler vom Verein
                nen.» Denn genau wie das Leben sei auch       kommt aus dem medizinisch-pflegeri­            Palliativ Zug, in Kooperation mit Regio­
                das Sterben kompliziert geworden. «Die        schen, die andere aus dem seelsorge­           nalpfarrer Andreas Maurer von der Re­
                Menschen fühlen sich oft überfordert          rischen Bereich. Ein Kurs dauert sechs         formierten und Spitalseelsorger Roland
                mit dem, was man alles muss, soll und         Stunden und ist kostenlos. Inhaltlich          Wermuth von der Katholischen Kirche
                kann.» Hier bietet der Letzte-Hilfe-Kurs      gliedert er sich in vier Themenschwer­         Kanton Zug. «Wir wollen mit den Kursen
                Hand und eine erste Orientierungsmög­         punkte: Sterben als Teil des Lebens, Vor­      Laien ansprechen», sagt Andreas Mau­
                lichkeit mit Grundlagenwissen und prak­       sorgen und Entscheiden, Leiden lindern         rer, «unabhängig von Alter, Konfession
                tischen Anleitungen.                          und Abschied nehmen. «Wir werden ver­          oder Religionszugehörigkeit.» Neben der
                                                              schiedene Themen auch ganz konkret             Wissensvermittlung durch die Experten
                Sonderfall Schweiz                            behandeln», sagt Andreas Maurer. «Zum          sollen die Letzte-Hilfe-Kurse auch eine
                Die Letzte-Hilfe-Kurse entstanden 2008        Beispiel sollen die Teilnehmenden ver­         Gelegenheit zum Austausch sein. «Viele
                aufgrund einer Idee des deutschen Pal­        stehen, was der oft benutzte ­      Begriff    Teilnehmende machen gerade Erfah­
                liativmediziners Georg Bollig. Er beschrieb   ­Palliative Care überhaupt bedeutet und        rungen mit Sterbebegleitung oder haben
                sie im Rahmen seiner Master-­Thesis und        was er alles umfasst.» Auch Aspekte wie      solche bereits gemacht», sagt der Pfar­
                präsentierte sie auf verschiedenen Ver­        Schmerzlinderung durch Medikamente,           rer. «Mit anderen darüber zu reden, kann
                anstaltungen und Kongressen. Die ers­          oder pflegerische Möglichkeiten werden        beim Aufarbeiten helfen.» Erste-Hilfe-­
                ten Letzte-Hilfe-Kurse wurden schliess­        angesprochen. «Gerüche, Geschmäcke,           Kurse haben sich längst selbstverständ­
                lich 2014 in Norwegen angeboten, seit          Berührungen und die blosse Anwesen­           lich etabliert. Vielleicht wird das bei den
                2015 gibt es sie auch in Deutschland und       heit – all das sind Dinge, die sterbenden     Letzte-Hilfe-Kursen dereinst auch der
                Dänemark. Seither erlebt das nieder­           Menschen gut tun können», weiss der           Fall sein – damit das Sterben als Teil des
                schwellige Angebot einen regelrechten          Pfarrer. Auch Patientenverfügungen und        Lebens wieder mehr ins Bewusstsein der
                Boom – seit 2017 auch in der Schweiz, wo       Bestattungen sind Kursinhalte. «Natür­        Gesellschaft rückt.
                die Reformierte Zürcher Landeskirche als       lich ist es nicht möglich, in ein paar
                Lizenznehmerin für das Projekt Letzte          Stunden alles vertieft zu diskutieren»,      Erik Brühlmann
8     SERIE                                                                                                                                                                 3 / 2021

Frischer Wind bei der Frauenkirche
Vor 33 Jahren entstand in Luzern die Frauenkirche
Zentralschweiz. Jetzt richtet sich der Verein neu
aus – und gibt sich einen neuen Namen. Fra-z wird
mobiler, offener, unverbindlicher.

                            1987 war die Frauenbewegung in vol­
                            lem Gang. Dennoch lag man in einigen
                           ­Bereichen noch weit zurück, zum Bei­
                            spiel in der Katholischen Kirche. Claudia
                            ­Küttel-Fallegger, Katholikin und spätere
                             Präsidentin der Frauenkirche Zentral­
                             schweiz, erlebte das mit: «Die Frauen
                             hatten genug von Entmündigung und
                             der Herrschaft der Männer, von der Hie­
                             rarchie und der Definitionsmacht der
                             Kirche. Damals hatte die Frau zu die­
                             nen, nicht selber zu denken, sie war
                             ­vorwiegend da, um Kaffee zu machen
                              und die Blumen herzurichten.» Auch in
                              der Reformierten Kirche sah es für die
                              Frauen nicht gerade rosig aus: Die
                              meisten Gremien waren männlich be­         Claudia Küttel-Fallegger, Präsidentin der Frauenkirche Zentralschweiz: «Die Frauen sollen selbst
                              setzt. Das sollte sich ändern. Am ersten   entscheiden, was Fra-z wird.»
                              Frauenkirchentag in der Lukaskirche
                              in Luzern forderten 170 Frauen eine                                                              die feministischen Anliegen heute ? Wo
                              Fachstelle, die sich ökumenisch für                                                              verorten wir heute die Feministische
                              frauenspezi­fische Anliegen in den Kir­                                                          Theologie»? Vorstand und Fachstelle
                              chen einsetzt. Die reformierte Theologin                                                         entschieden sich für einen Wandel – mit
                              Marga Bührig unterstrich das mit kla­                                                            der Vision, die Frauenkirche auch heute
                              rem Statement: «Die Kirche sind wir.                                                             politisch und religiös-feministisch zu
                              Worauf warten wir noch?»                                                                         gestalten, aber zugleich offen für Neues
                                                                                                                               zu sein. Das Resultat: Die Frauenkirche
                           Startschuss für die Frauenkirche                                                                    Zentralschweiz bekommt einen neuen
                           Das brachte einen Stein ins Rollen: 1988                                                            Vorstand und einen neuen Namen, sie
                           wurde die Frauenkirche Zentralschweiz                                                               wird zu Fra-z. Claudia Küttel-Fallegger:
                           gegründet. Ihr Ziel war ein «befreiendes                                                            «Fra-z steht für ein bewegliches Netz­
                           religiöses Denken, Handeln und Feiern                                                               werk für Frauen, die für eine gerechtere
                           inner- und ausserhalb landeskirchlicher                                                             Welt einstehen, frauengerechte Spiritu­
                           Strukturen», wie es auf der Website           Marga Bührig, reformierte Theologin und               alität feiern, die sich über Religion und
                           heisst. Claudia Küttel-Fallegger: «Die        Frauenrechtlerin: «Die Kirche sind wir. Worauf        Lebenssinn austauschen, die auch tan­
                           Frauen waren auf der Suche nach neuen         warten wir noch ?                                     zen, lustvoll und auf Augenhöhe.»
                           spirituellen Gefässen und Austausch­
                           möglichkeiten, nach einem Ort, wo sie         Bedürfnisse änderten sich                             Wandernd durch die Zentralschweiz
                           Verbündete und sich selbst finden konn­       Die Fachstelle der Frauenkirche bot                   Während die Frauenkirche hauptsäch­
                           ten. Sie ermächtigten sich, das G
                                                           ­ ottesbild   zahlreiche Weiterbildungen inklusive                  lich in Räumlichkeiten im Raum Luzern
                           selber zu definieren, und sie suchten nach    Lesungen in feministischer Theologie an,              daheim war, soll Fra-z ein beweglicher
                           einer Sprache, in der die Frau genannt        organisierte Frauenkirchentage, nahm                  Treffpunkt werden. So wird Fra-z mit
                           und nicht nur mit­gemeint ist.»               zu politischen Debatten Stellung, ver­                einem Zelt durch die Zentralschweiz zie­
                                                                         netzte sich mit anderen Frauenorgani­                 hen und an verschiedensten Orten Halt
                                                                         sationen und begleitete Projektgruppen.               machen. Claudia Küttel-Fallegger: «Fra-z
                                                                         Claudia Küttel-Fallegger: «In den letz­               steht für feministisch, tiefgründig und
                                                                         ten Jahren hat die Kraft des Aufbruchs                frech und ist offen für Menschen aller
                                                                         aber etwas nachgelassen. Der gesell­                  Weltanschauungen, Kulturen, Generati­
                                                                         schaftliche Wandel hat die Rolle der                  onen und Lebensentwürfe. Die Organisa­
                                                                         Kirchen in der Gesellschaft verändert,                tionsstruktur ist agil.» Frauen bringen
                                                                         der Bezug zu den Kirchen nahm in der                  sich ein und gestalten Fra-z mit. Auf der
                                                                         gesamten Gesellschaft ab. Das wirkte                  Basis gemeinsam entwickelter Grund­
                                                                         sich auch auf die Frauenkirche aus.»                  lagen verwirklichen sie ihre eigenen
                                                                                                                               Ideen. «Sämtliche Aktionen, Austausch­
                                                                         Zeit für etwas Neues                                  runden, Feiern, Rituale entstehen, wach­
                                                                         Vor zwei Jahren kam daher die Frage                   sen, verschwinden wieder – immer dort,
                                                                         auf: Wie geht es weiter? Claudia Küttel-­             wo jemand für sie brennt», sagt Claudia
                                                                         Fallegger: «Der Bedarf nach einem                     Küttel-Fallegger. Der Verein Fra-z sichert
                                                                         ­Verein dieser Art ist nach wie vor da.               die Entwicklung und die Rahmenbedin­
                                                                          Gleichstellung ist noch nicht in allen               gungen für die Fra-z-Projekte und das
                                                                          Bereichen erreicht, in der katholischen              Zelt.
                                                                          Kirche können Frauen noch immer nicht
Die Frauenkirche bei der Arbeit.                                          Priesterinnen werden. Aber was sind                  Nina Moser
PORTRÄT           9

Auf Umwegen in die Kirche
Lea Sonnleitner komplettiert das Team der
sozialdiakonischen Dienste im Bezirk Zug
Menzingen Walchwil. Daran ist Chile nicht ganz
unschuldig.

                Muss man als Sozialdiakonin gläubig
                sein? Eigentlich ist man doch einfach
                eine Sozialarbeiterin im Dienst der Kir­
                che. «Es hilft, wenn man gläubig ist !»,
                sagt die Zuger Sozialdiakonin Lea Sonn­
                leitner. «Aber es braucht auch das Ta­
                lent einer Sozialarbeiterin, ganz klar.»

                Die Wüste lebt
                In ihrer Kindheit in Thalwil hatten Lea
                Sonnleitner und ihre beiden älteren Ge­
                schwister Gelegenheit, in verschiedene
                Glaubensgemeinschaften reinzuschnup­
                pern. «Meine Mutter wuchs sehr streng
                katholisch auf», erzählt die Sozialdia­
                konin, «und bevor sie zum reformierten
                Glauben konvertierte, durchlebte sie
                eine Zeit des Suchens. So konnten wir ge­
                meinsam mit ihr einiges ausprobieren.»
                Eine kirchennahe Kindheit sei daraus
                aber nicht entstanden. Mit Sonntags­
                schule, Religionsunterricht und Konfir­
                mation absolvierte Lea Sonnleitner nur
                das Pflichtprogramm. «Erst als Teenager
                während meines Austauschjahrs in Chile
                merkte ich, dass es mein Glaube ist, der
                mich in schwierigen Situationen trägt»,
                sagt sie. «Ich landete damals mitten in
                der Atacamawüste auf fast 3000 Metern.
                Es gab nicht viel mehr als eine Kupfer­
                mine und das dazu gehörende Arbeiter­
                städtchen.» Als junger Mensch suche
                man in solchen Situationen nach Din­
                gen, die einem Halt geben und über die
                ersten Wochen, in denen man noch keine
                Kontakte hat, hinweghelfen. «Als dann
                die Wüste nach dem ersten Schneefall        Lea Sonnleitner ist seit 5 Jahren Sozialdiakonin im Bezirk Zug Menzingen Walchwil. Foto: Daniela Kienzler
                seit 75 Jahren plötzlich zu blühen be­
                gann, wurde mir endgültig klar, dass es     gisch – zunächst für zwei Jahre in die                aus dem zum Glück etwas Langfristiges
                noch mehr geben muss als nur das            IT-Branche. «Ich begann als Office Ma­                geworden ist», sagt Lea Sonnleitner. Und
                Weltliche.»                                 nagerin und endete als Mitarbeiterin in               auch etwas Abwechslungsreiches: Vom
                                                            der IT-Sicherheit», erinnert sie sich.                KiK in Menzingen mit einem jährlichen
                Ethnologie ? Theologie ? Jazz ?             «Ich durfte sogar mit Hackern zusam­                  Krippenspiel und einem Frühlingslager
                Lea Sonnleitner begann ein Ethnologie­      menarbeiten !»                                        für kleine Kinder bis zu Kinderfeiern und
                studium. «Zur Wahl standen damals                                                                 Adventskranzbinden steht zumindest in
                Ethnologie, Theologie und Jazz-Schule»,     Zwischenmenschliche Kontakte                          normalen Zeiten viel auf dem Programm
                sagt sie und lacht. Nebenbei begann sie,    Doch in der IT-Branche sitzt man zu­                  der Sozialdiakonin. «Ich merke immer
                im Jugendtreff der Reformierten Kirche      meist allein vor dem Bildschirm. «Ich                 wieder, dass die Reformierte Kirche
                Thalwil zu arbeiten. Ein Schlüsselerleb­    vermisste die zwischenmenschlichen                    nach wie vor in dem Ruf steht, sich gut
                nis in Sachen kirchlichem Engagement?       Kontakte, und da mir trotz dem einen                  um Kinder jeden Alters zu kümmern»,
                «Wenn ich ehrlich bin: Es war einfach       oder anderen Kurs viel IT-Basiswissen                 sagt sie. «Vielen Eltern ist es zudem
                ein Studentenjob, den ich einige Jahre      fehlte, wollte ich mich neu ausrichten.»              ebenso wichtig wie mir, dass ihre Kin­
                lang ausübte – mit viel Freude zwar,        Da es die aktuelle Situation damals zu­               der zumindest die christlichen Grund­
                aber nicht in dem Sinn, dass er mich der    liess, gab sie der Familienplanung den                werte vermittelt bekommen.» In schwie­
                Kirche näher gebracht hätte.» Ebenso        Vorrang. «Als junge Mutter suchte ich                 rigen Zeiten ist Lea Sonnleitner – wie
                wenig brachte sie das Ethnologiestudi­      einen Teilzeitjob, der nicht allzu weit               alle Sozialdiakoninnen und Sozialdia­
                um dem anfangs angestrebten Wunsch­         von meinem Wohnort Wädenswil ent­                     kone – auch gern das offene Ohr, das
                beruf in der Entwicklungsarbeit näher.      fernt ist, und ich kam zur Reformierten               den Eltern oder Kindern unvoreinge­
                «Nach dem Abschluss gehörte ich zu          Kirche Zug.» Damals, vor etwa fünf Jah­               nommen zuhört. «In der Kirche sollen
                den vielen, die erst einmal keinen Plan     ren, war sie als Ergänzung zu Tabea Iten              alle gleich behandelt werden. In guten
                mehr haben, was sie beruflich tun wol­      vorgesehen, die noch in ihrer Ausbil­                 wie in schlechten Zeiten.»
                len», gesteht die Sozialdiakonin. Und       dung zur Sozialdiakonin steckte. «Es war
                so verschlug es sie – ganz unethnolo­       als befristetes Engagement angedacht,                 Erik Brühlmann
10    ÜBERBLICK                                                                                                                                            3 / 2021

Gottesdienste
                                                                                                   10.15 Uhr
 Bitte prüfen Sie kurz­                                                                            STEINHAUSEN
                                  Für gewisse Gottesdienste ist wegen der
 fristig unter ref-zug.ch,                                                                         2. Gottesdienst für
                                  Covid-19-Pandemie eine Anmeldung nötig.
 ob die Gottesdienste                                                                              «Klein und Gross»
 tatsächlich stattfinden.         Zug: irene.schaer@ref-zug.ch oder 041 726 47 47                  Thema «Gemeinschaft»
                                  Steinhausen: refsteinhausen.church-events.de                     Pfarrer Hubertus Kuhns
                                                                                                   Religionslehrerinnen und
                                  Hünenberg: refhuenenberg.church-events.de                        3. Primarklassen
                                                                                                   Musik: Andrea Forrer               9.30 Uhr
MITTWOCH,                         Cham: 041 780 65 70, siehe ref-zug.ch/Cham
                                                                                                                                      ZUG
3. MÄRZ                           Rotkreuz: siehe ref-zug.ch/Rotkreuz                                                                 Gottesdienst zur Kampagne
15 Uhr
                                                                                                   MITTWOCH,                          von Brot für alle
ZUG                                                                                                10. MÄRZ                           Pfarrerin Barbara Baumann
Innehalten in der Mitte der                                                                                                           Orgel: Hans-Jürgen Studer
Woche für Seniorinnen und        SONNTAG,                         10 Uhr                           19.30 Uhr
Senioren                         7. MÄRZ – TAG DER                CHAM                             OBERWIL                            10 Uhr
Sozialdiakon Hanspeter Kühni     KRANKEN                          WhatsApp-Gottesdienst            Kirche Bruder Klaus                ÄGERI
                                                                  für Gross und Klein              Ökumenische Abendfeier             Pfarrerin Claudia Bandixen
                                 Kollekte:                        Daheim feiern oder in der                                           Musik: Viviane Gloor
FREITAG,                         ALS Schweiz                      Kirche miterleben
                                                                                                                                      10 Uhr
5. MÄRZ – WELT­                  Die Amyotrophe Lateralskle-      Anmelden bis 5. März unter       DONNERSTAG,
GEBETSTAG 2021                   rose (ALS) ist eine Erkrankung   076 605 87 85, Stichwort         11. MÄRZ                           ALLENWINDEN
                                 des zentralen und peripheren     «WhatsApp-Gottesdienst                                              Ökumenischer Gottesdienst
VANUATU                          Nervensystems. Sie lähmt         Cham»                                                               Pfarrer Manuel Bieler
                                 den Körper kontinuierlich. Je    Pfarrerin Rahel Albrecht                                            Gemeindeleiterin Margrit Küng
                                 nach Verlauf gehen Atmen,        Musikalische Begleitung:                                            Für Mitfahrgelegenheit nach
                                 Schlucken, Sprechen, Greifen     Mi-Sun Weber                                                        Allenwinden bitte bis 12. März
                                 oder andere Fertigkeiten                                                                             bei Manuel Bieler melden:
                                 verloren. ALS Schweiz leistet    10.15 Uhr                                                           041 761 12 38
                                 Unterstützung der rund 700       HÜNENBERG                        8.30 Uhr
                                 Betroffenen in der Schweiz       Gottesdienst zur Kampagne        HÜNENBERG                          10 Uhr
                                 und ihrer Nächsten.              von Brot für alle 2021           Gemeinsam den Tag                  CHAM
                                                                  Pfarrerin Aline Kellenberger     begrüssen                          Pfarrer Michael Sohn-Raaflaub
18.30 Uhr                        9 Uhr                            Orgel: Oliver Riesen             Gedankenaustausch                  Orgel: Mi-Sun Weber
WALCHWIL                         NEUHEIM                          Anschliessend Fastensuppe        in der Passionszeit
«Uf was buusch du dis Huus?»     Ökumenischer Gottesdienst        to go                            Sozialdiakonin Sabine              10 Uhr
                                 Pfarrerin Vroni Stähli                                            Bruckbach Hanke                    CHAM
19 Uhr                           Gemeindeleiter Christof          10.15 Uhr                                                           Chinder Chile Rägeboge im
CHAM                             Arnold                           MENZINGEN                                                           Saal des Kirchgemeindehauses
Saal Kirchgemeindehaus           Orgel: Johannes Bösel            Katholische Pfarrkirche          SONNTAG,                           Annette Plath und Team
Annette Plath mit Team           Für Mitfahrgelegenheit nach      Ökumenischer Gottesdienst        14. MÄRZ                           10.15 Uhr
                                 Neuheim bitte bis 5. März        zur Fastenzeit
19 Uhr                           bei Vroni Stähli melden:         Pfarrerin Barbara Baumann        Kollekte: Brot für alle            STEINHAUSEN
HÜNENBERG                        041 761 98 84                    Seelsorgerin Eva Maria Müller    2021 wird ein Projekt von Heks     Gottesdienst «klassisch»
Pfarrerin Aline Kellenberger                                                                       in Honduras unterstützt. San       Pfarrerin Lilian Gächter
und Team                         9.30 Uhr                                                          Antonio Las Guarumas und El        Musik: Andrea Forrer
Orgel: Silvia Affentranger       ZUG                                                               Tránsito liegen im Süden von       Anschl. Bezirks­versammlung
                                 Gottesdienst mit Handauflegen                                     Honduras. Die Kleinbauernfami-
19 Uhr                           Predigt und Liturgie: Pfarrer                                     lien leben hauptsächlich vom
MENZINGEN                        Andreas Haas                                                      Anbau von Mais, Hirse und          MITTWOCH,
Feier abgesagt                   Ulrike Exl, Philipp Rüedi,                                        Bohnen. Ihre Lebensbedingun-       17. MÄRZ
                                 Gabriela Spilker, Elfriede                                        gen sind schwierig, da sie nur
19.30 Uhr                        Wüthrich, Handauflegeteam                                         über wenig Land verfügen, das      15 Uhr
BAAR                             Orgel: Hans-Jürgen Studer        10.15 Uhr                        sie zudem oft nur pachten          ZUG
Bruno Baumgartner und Team       Cello: Katharina Schwarze        ROTKREUZ                         können. Um ihren Lebensunter-      Innehalten in der Mitte der
                                                                  Ökumenischer Gottesdienst        halt zu bestreiten, suchen Ju­-    Woche für Seniorinnen und
                                                                  zur Kampagne von Fasten­         gendliche, Frauen und Männer       Senioren
SAMSTAG,                                                          opfer und Brot für alle 2021     Gelegenheitsjobs auf den Plan­-    Sozialdiakon Hanspeter Kühni
6. MÄRZ                                                           Pfarrerin Corinna Boldt          tagen oder in der Stadt. Ziel
                                                                  Pastoralraumleiterin Michèle     des Projekts ist, die Lebensbe-
19 Uhr                                                            Adam                             dingungen der Kleinbauern zu       DONNERSTAG,
STEINHAUSEN                                                       Orgel: Natali Gretener           verbessern. Es geht dabei um       18. MÄRZ
1. Gottesdienst für «Klein und                                    Anmeldung bis 5. März, 17 Uhr,   das Fördern nachhaltiger Anbau­
Gross»                                                            unter rotkreuz@ref-zug.ch        methoden und von Hygiene-          8.30 Uhr
Thema «Gemeinschaft»                                              Live-Stream: Informationen       massnahmen, das Verbessern         HÜNENBERG
Pfarrer Hubertus Kuhns           10 Uhr                           unter ref-zug.ch/rotkreuz        des Zugangs zu Wasser und          Gemeinsam den Tag
Religionslehrerinnen und         ÄGERI                            Nach dem Gottesdienst wird       das Stärken lokaler Basisorgani-   begrüssen
3. Primarklassen                 Pfarrerin Inge Rother-Schmid     anstelle des Suppentags in       sationen. Vom Projekt profi-       Gedankenaustausch in der
Musik: Andrea Forrer             und Suzie Badenhorst             der Dorfmatt eine Suppe für      tieren 4000 Personen, darunter     Passionszeit
                                 Musik: Veronica Hvalic           zu Hause abgegeben.              440 Kinder und 60 Jugendliche.     Pfarrerin Aline Kellenberger
ÜBERBLICK         11

                                9.30 Uhr                                                        10 Uhr                         5.30 p.m.
SAMSTAG,                        ZUG                             MITTWOCH,                       ÄGERI                          ZUG
20. MÄRZ                        Pfarrer Andreas Haas
                                                                24. MÄRZ                        «Praise»-Gottesdienst          Zug Anglican Church
9.30 Uhr                        Orgel: Hans-Jürgen Studer       19 Uhr                          Abschied von Pfarrerin Inge    Family Service in English
MENZINGEN                       Anschliessend Bezirks-          BAAR                            Rother-Schmid
St.-Anna-Kapelle                versammlung                     Schwedischer Gottesdienst       Musik: Evi Huonder und         17 Uhr
Kleinkinderfeier                                                                                Veronica Hvalic                BAAR
                                10 Uhr                                                                                         Vespergottesdienst
14.30 Uhr                       ÄGERI                           DONNERSTAG,                                                    Pfarrerin Vroni Stähli
HÜNENBERG                       Soul on Sunday                  25. MÄRZ                                                       Pfarrer Manuel Bieler
Ökumenischer Gottesdienst       Live oder Digital                                                                              Orgel: Johannes Bösel
von seelsam – ökumenische       Abschied von Pfarrer Jürg       8.30 Uhr
Seelsorge für Menschen mit      Rother                          HÜNENBERG
Behinderung                                                     Gemeinsam den Tag
Mit Chor «die Bande» und        10 Uhr                          begrüssen
dem Seelsorgeteam Andrea        BAAR                            Gedankenaustausch in der
Koster und Ruedi Hofer          Pfarrer Manuel Bieler           Passionszeit
                                Orgel: Johannes Bösel           Sozialdiakonin Sabine
                                                                Bruckbach Hanke                 10.15 Uhr
                                10 Uhr                                                          HÜNENBERG
                                CHAM                                                            Gottesdienst
                                Gottesdienst mit Verabschie-    SAMSTAG,                        zum Palmsonntag
                                dung unseres Sozialdiakons      27. MÄRZ                        Pfarrerin Aline Kellenberger
                                Martin Plath                                                    Orgel: Silvia Affentranger
                                Pfarrer Michael Sohn-Raaflaub   9.30 Uhr
                                Orgel: Mi-Sun Weber             STEINHAUSEN                     10.15 Uhr                      17 Uhr
                                Anmeldung bis Donnerstag,       «Pias Reisen»                   ROTKREUZ                       CHAM
                                18. März                        Ökumenischer Familienmorgen     Gottesdienst                   Gottesdienst am Abend
                                                                mit Team Pias Reisen            zum Palmsonntag                Pfarrer Michael Sohn-Raaflaub
                                10.15 Uhr                                                       Pfarrerin Corinna Boldt        Orgel: Mi-Sun Weber
17.30 Uhr                       STEINHAUSEN                                                     Orgel: Natali Gretener
STEINHAUSEN                     Gottesdienst zum Abschluss      SONNTAG,                                                       REF-ZUG@HOME
                                                                                                10.15 Uhr
Reservetermin:                  des Versöhnungswegs             28. MÄRZ – ACHTUNG                                             DAS ZUGER WORT ZUM
Gottesdienst zum Abschluss      Pfarrer Hubertus Kuhns
                                                                ZEITUMSTELLUNG                  STEINHAUSEN                    SONNTAG
des Versöhnungsweges            Musik: Andrea Forrer                                            Gottesdienst «klassisch»       Pfarrer Jürg Rother ab 9 Uhr
Pfarrer Hubertus Kuhns                                                                          Pfarrer Josef Hochstrasser     online unter ref-zug.ch
Musik: Andrea Forrer            17 Uhr                          Kollekte:                       Musik: Andrea Forrer
Dieser Gottesdienst wird nur    ZUG                             Brot für alle, siehe 14. März                                  19.30 Uhr
durchgeführt, wenn es für       Wort und Musik                                                  10.15 Uhr                      WHATSAPP-
Sonntag zu viele Anmeldungen    Pfarrer Christoph Baumann       9.30 Uhr                        WALCHWIL                       GOTTESDIENST
gibt.                           Orgel: Hans-Jürgen Studer       ZUG                             «Über die faszinierende        Gottesdienst von zu Hause
                                                                Pfarrer Hans-Jörg Riwar         Mathematik Gottes»             feiern und doch verbunden
                                20 Uhr                          Orgel: Hans-Jürgen Studer       Pfarrer Christoph Baumann      sein.
SONNTAG,                        HÜNENBERG                                                       Orgel: Bertina Adame           Anmelden bis 28. März,
21. MÄRZ                        Taizé-Gebet                                                                                    12 Uhr, unter 078 810 53 72,
                                Margot und Konstantin Beck                                                                     Stichwort:
Kollekte:                                                                                                                      «Whatsappgottesdienst»
Brot für alle – ökumenische                                                                                                    Zeit und Ort: 19.30 Uhr,
Kampagne                                                                                                                       wo Sie gerade sind
Die Ökumenische Kampagne
2021 rückt den Klimawandel                                                                                                       IMPRESSUM
in den Fokus. Die Länder des                                                                                                     Mitgliederzeitung der
globalen Südens sind am                                                                                                          Reformierten Kirche Kanton
                                                                                                                                 Zug und angeschlossener
stärksten von den Folgen des                                                                                                     Bezirkskirchen, erscheint elfmal
Klimawandels betroffen,                                                                                                          pro Jahr
obwohl sie am wenigsten                                                                                                          HERAUSGEBER:
dazu beigetragen haben. Für                                                                                                      Reformierte Kirche Kanton
                                                                                                                                 Zug, Bundesstrasse 15,
Brot für alle, Fastenopfer                                                                                                       6300 Zug, 041 726 47 47,
und Partner sein ist es eine                                                                                                     kirchez@ref-zug.ch
Frage der Gerechtigkeit, dass                                                                                                    REDAKTION:
                                                                                                                                 Andrea Joho, Kirchenrätin;
die Bevölkerungen jener
                                                                                                                                 Thomas Hausheer, Kirchenrat;
Nationen, die vorwiegend für                                                                                                     Pfarrerin Vroni Stähli; Maria
Treibhaus­gasemissionen                                                                                                          Oppermann, Leiterin Kommuni-
verantwortlich sind, Verant-                                                                                                     kation; Marius Leutenegger
                                                                                                                                 und Erik Brühlmann, Textbüro
wortung übernehmen.                                                                                                              Leutenegger
Dabei braucht es Freude am                                                                                                       LAYOUT UND DRUCK:
«Weniger» und dafür mehr                                                                                                         Kalt Medien AG, Zug
Solidarität mit jenen Men-                                                                                                       AUFLAGE:
                                                                                                                                 11’600
schen, die unter den Folgen                                                                                                      www.ref-zug.ch
unseres Lebensstils leiden.
Reformierte Kirche
   Kanton Zug                                                                                 Veranstaltungen
   Kirche mit Zukunft

    Bitte prüfen Sie kurz­fristig unter   Impulsreferat                         Musikgenuss                         Auf den Spuren
    ref-zug.ch, ob die Veranstaltungen
    tatsächlich stattfinden.
                                          zum Thema                             mit Duo Romantica                   prägender Pfarrpersonen
                                          «Klimagerechtigkeit»                  Reformiertes Kirchenzentrum         der Schweiz:
                                          Reformiertes Kirchenzentrum           Hünenberg                           Jeremias Gotthelf
   Informationsnachmittag                 Hünenberg                             Freitag, 5. März, 14–17 Uhr         alias Albert Bitzius
   für Ferienwoche                        Mittwoch, 17. März, 19 Uhr                                                Sonntag, 11. April 2021
                                                                                Leider dürfen gegenwärtig keine
   in Badenweiler D                       Es ist nicht klar, ob das Impulsre-   Tanzveranstaltungen stattfinden.
                                          ferat zum Motto der diesjährigen      So hören wir der Musik einfach
                                          Kampagne von Brot für alle            zu und geniessen die Stimmung.
                                          «Klimagerechtigkeit – jetzt !»        Getränke und kleine Snacks
                                          als Präsenzveranstaltung mit          können im Foyer gekauft werden.
                                          Maskenpflicht durchgeführt            Es gilt Maskenpflicht. Angesichts
                                          werden kann. Sollte das nicht der     der aktuellen Situation gibt
                                          Fall sein, wird das Referat online    unsere Website ref-zug.ch/
                                          angeboten. Informationen unter        huenenberg Auskunft über die
                                          ref-zug.ch/huenenberg.                definitive Durchführung des
                                          Referent: Stephan Kellenberger,       Anlasses.
   Reformiertes Kirchgemeindehaus         Senior Advisor Sustainable            Informationen und Anmeldung
   Baar                                   Finance, WWF Schweiz                  bis 1. März: Yasemin Ünal,
   Montag, 22. März, 14–15 Uhr            Anmeldung unter                       unal-yasemin@datazug.ch,
   Ökumenische Ferienwoche für            refhuenenberg.church-events.de        041 780 86 78
   Aktive und Unternehmungs­              oder ab 1. März bei Pfarrerin         Kosten: keine, Kollekte
   lustige                                Aline Kellenberger, 041 780 58 49
   13. bis 20. Juni 2021
   in Badenweiler D
   Detaillierte Informationen
   erhalten Sie am Informations­
                                            CityKircheZug                                                           Im Zentrum dieser Kulturwande-
                                                                                                                    rung steht der Emmentaler
   nachmittag.                                                                                                      Pfarrer und Schriftsteller Jeremias
   Auskunft: Bruno Baumgartner,
                                            Theos OffenBar                                                          Gotthelf alias Albert Bitzius
                                            Bauhütte, Kirchenstrasse 9, Zug
   041 760 06 75                                                                                                    (1797–1854). Er zählt zweifelsfrei
                                            Dienstag, 16. März, 19–21 Uhr                                           zu den grossen Schriftstellern
                                            Bar geöffnet ab 19 Uhr,                                                 unseres Lands. Vielen ist er ein
                                            Gesprächsbeginn 19.15 Uhr                                               Garant für die heile, bäuerliche
                                            Theos OffenBar ist ein Dialograum für offene Gespräche über Gott        Welt; doch mit seinem schriftstel-
                                            und die Welt. Es geht um Begegnungen zwischen Menschen, ums             lerischen Schaffen ging es ihm
                                            Kennenlernen und ums Lernen überhaupt. Theos OffenBar steht             nicht in erster Linie um die
                                            allen Interessierten offen, unabhängig von Konfession und Religion.     Schilderung der ländlichen
                                            Sie findet jeweils am 16. des Monats statt.                             Lebensweise, sondern um die
                                            Anmeldung/Kosten: keine                                                 Zeitkritik aus der Kraft der
                                                                                                                    biblischen Botschaft heraus.

                                            Lunchkonzert Frühling
6300 Zug

                                                                                                                    Leitung: Pfarrerin Aline Kellenberger
  AZB

                                                                                                                    Anmeldung bis 1. April unter
                                            mit Solisten                                                            refhuenenberg.church-events.de
                                            der Zuger Sinfonietta                                                   oder 041 780 58 49.
                                            Reformierte Kirche Zug                                                  Kosten: 45 Franken pro Person,
                                                                                                                    Kinder die Hälfte. Im Preis
                                            Freitag, 26. März, 12.15–13 Uhr
                                                                                                                    eingeschlossen ist die Fahrt mit
                                            Die Konzertreihe                                                        dem Car, die Führung durchs
                                            zum Entspannen und Fantasieren                                          Gotthelf-Zentrum Emmental
                                            Dass Johann Sebastian Bach die                                          Lützelflüh und die Wanderleitung.
                                            Goldberg-Variationen als Linderung der                                  Mitnehmen: Dem Wetter ange-
                                            Schlaflosigkeit des Baron Hermann Karl                                  passte Kleidung, Wanderschuhe,
                                            von Keyserlingk komponiert hatte,                                       evt. Wanderstöcke, Picknick,
                                            wurde hartnäckig über die Jahre hinweg                                  allenfalls Raiffeisenkarte für den
                                            als wahre Geschichte erzählt. Doch                                      Eintritt ins Museum, Gesichtsmaske.
                                            diese Erzählung kann getrost als Mythos                                 Versicherung ist Sache der
                                            bezeichnet werden. Bei den Goldberg-Variationen BWV 988 handelt         Teilnehmenden.
                                            es sich um ein Thema (Aria) mit 30 Variationen, original für Cembalo
                                            komponiert. Im Lunchkonzert Frühling ertönen Auszüge dieser             Bitte beachten Sie: Ob die
                                            Variationen in einer Version für Streichtrio von Dmitry Sitkovetsky.    Wanderung durchgeführt werden
                                            Lehnen Sie sich zurück, vergessen Sie den Alltag – und vielleicht       kann, ist derzeit nicht klar.
                                            wirken die Goldberg-Variationen ja doch entspannend.                    Informationen unter ref-zug.ch/
                                            Sari Erni-Ammann, Violine; Dominik Fischer, Viola; Jonas Iten,          huenenberg und
                                            Violoncello                                                             refhuenenberg.church-events.de.
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