Hydrographische Übersicht Österreichs September 2018 - BMNT

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Hydrographische Übersicht Österreichs September 2018 - BMNT
Hydrographische
Übersicht Österreichs
September 2018
Der Sommer 2018 verlängerte sich bis weit in den September. Erst im letzten Monatsdrittel brachte ein
Wetterumschwung polare Kaltluft nach Österreich. Im Osten Österreichs fiel die Temperatur in der Nacht
deutlich unter den Gefrierpunkt. In weiten Teilen Österreichs blieb es sehr trocken. Die Abflüsse zum Mo­
natsende befanden sich überwiegend im Niederwasserbereich.

Lufttemperatur und Niederschlag
Der Sommer 2018 war in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich. Bereits im April 2018 wurde der erste Hitze­
tag (Temperatur über 30 °C) gemessen, der letzte Hitzetag war der 21. September, wo in Waidhofen an
der Ybbs (Niederösterreich) die Lufttemperatur einen Wert von 30,1 °C erreichte.

Die Monatsmittelwerte der Lufttemperatur lagen in allen Sommermonaten über dem Vergleichswert,
dem Mittel der Jahre 1981 bis 2010. Dazu war es in weiten Teilen Österreichs ausgesprochen trocken. Län­
gere Niederschlagsperioden, hervorgerufen durch die Anströmung feuchter Luftmassen aus Nordwest
blieben aus. Überwiegend waren es intensive, konvektive Niederschlagsereignisse, die regional großen
Schaden verursachten, aber keine Hochwasserereignisse an größeren Gewässern zur Folge hatten.

                Abbildung 1: Abweichung der Lufttemperatur im September 2018 vom Normalwert 1981-2010

Obwohl ein markanter Kaltluftvorstoß im letzten Monatsdrittel die Tage mit sommerlichen Temperaturen
im September beendete, war es im September 2018 um +1,8 °C wärmer als das klimatologische Mittel.
Alle Regionen Österreichs blieben zwischen +1,5 °C und +2,2 °C über dem Vergleichswert (siehe Abbildung
1). Mit einem Sturmtief in der letzten Septemberwoche strömte polarer Kaltluft nach Österreich. Vor al­
lem in der Osthälfte Österreichs sanken die Temperaturen in der Nacht deutlich unter den Gefrierpunkt.
Am Semmering wurden am 26.9.2018 auf 988 m ü. Adria -2,7 °C gemessen und damit der bisherige Sep­
temberrekord von -2,2 °c aus dem Jahr 1939 unterboten. Die höchste Temperatur wurde am 12. Septem­
ber in St. Pölten mit 31,4 °C gemessen (ZAMG).

Wie in den Sommermonaten davor regnete es in weiten Teilen Österreichs auch im September wenig. Nur
im Nordosten Österreichs, vom Weinviertel bis in das nördliche Burgenland und im Wiener Becken, wur­
den die Vergleichswerte der Reihe 1981-2010 überschritten. Deutlich unterdurchschnittliche Nieder­
schlagssummen gab es im Westen und Süden Österreichs, in der Obersteiermark, in Oberösterreich süd­
lich der Donau und im niederösterreichischen Mostviertel. In Osttirol und im westlichen Kärnten fehlen auf
den vieljährigen Mittelwert des Septembers mehr als die Hälfte des Niederschlags. Nur in Wien reichten

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Hydrographische Übersicht Österreichs September 2018 - BMNT
die Niederschläge in den ersten drei Septembertagen aus, die Niederschlagsmonatssumme um mehr als
+50 % über den Mittelwert anzuheben. Die österreichweit gemittelte September-Niederschlagssumme
hingegen erreichte 2018 nur ca. 80 % des Erwartungswertes (Abbildung 2).

Die bisherige Jahresbilanz der Niederschlagssumme von Jänner bis einschließlich September zeigt über­
durchschnittliche Monatssummen nur in Osttirol, in Kärnten, in der südlichen Steiermark und in Wien. In
allen anderen Gebieten blieb die Niederschlagssumme bis zum September zwischen -10 und -35 % unter
dem Wert der Vergleichsperiode 1981-2010 (siehe Abbildung 3). Damit verlängerte sich die bereits seit
März 2018 anhaltende Trockenheit in vielen Regionen Österreichs um einen weiteren Monat. Auch die
Energieerzeugung aus der Wasserkraft wird durch die Niederwassersituation an vielen Gewässern deutlich
reduziert.

Bezogen auf ganz Österreich liegt die Niederschlagssumme von Jänner bis September 2018 -15 % unter
dem Normalwert. Das Defizit der österreichweiten Bilanz der vergangenen 12 Monate (Oktober 2017 bis
September 2018) hat sich mit regional größeren Unterschieden auf -10 % vergrößert.

Abbildung 2: Abweichung der Niederschlag Monatssumme im               Abbildung 3: Abweichung der Niederschlagssumme von Jänner
  September 2018 in % vom Normalwert 1981 – 2010                      2018 bis September 2018 in % vom Normalwert 1981 – 2010

Abflussverhältnisse
Die ab der zweiten Augusthälfte andauernde Niederwassersituation wurde nur durch eine von einem Ad­
riatief ausgelöste Niederschlagsperiode in den letzten August- und ersten Septembertagen unterbrochen,
stellte sich aber sehr bald danach wieder ein. In der Zeit vom 1. bis 3. September erreichten Pegel von der
Lieser bis zur Lavant in Kärnten, in der Oststeiermark, Pegel an der kleinen Leitha im Burgenland und Pe­
gel im Weinviertel kurzfristig Abflussspitzen in der Größenordnung von HQ1 bis HQ5.

Am 2. und 3. September ereigneten sich Unwetter im Süden Niederösterreichs bis ins Weinviertel, die
zahlreiche Feuerwehreinsätze auf Grund von Wassereintritten in Untergeschoße und Sturmschäden er­
forderten. Unwetter am 13. und 14.9. verursachten zum wiederholten Male im salzburger Pinzgau, in der
Oststeiermark und in Kärnten, Schäden durch Murenabgänge und durch flächenhaften Oberflächenab­
fluss in Siedlungsgebieten. In der oststeirischen Gemeinde Gassen wurde Katastrophenalarm ausgelöst.
Diese Gemeinde war bereits das fünfte Mal im heurigen Jahr von Unwetterereignissen betroffen.

Trotz dieser kleinräumigen Hochwasserereignisse befanden sich zum Monatsende fast alle auf
http://ehyd.gv.at dargestellten Messstellen im Niederwasserbereich. Die Abflussfracht der Gewässer Ös­
terreichs im September an allen Messstellen dieser Charakteristik blieb circa ein Viertel unter dem vieljäh­
rigen Mittelwert. Die überdurchschnittlichen Septemberniederschläge im Wald- und Weinviertel reichten
nicht aus um die Abflusssumme der größeren Gewässer wie Thaya und March auf ein mittleres Niveau zu

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Hydrographische Übersicht Österreichs September 2018 - BMNT
heben. Die September Abflussfracht an der March erreichte 2018 ein Drittel des Vergleichswertes, an der
Thaya beim Pegel Raabs war es etwas weniger als die Hälfte (siehe Tabelle 1).

Auf den Vergleichswert der Periode 1981-2010 fehlt der österreichweit gemittelte Abflussbilanz der ver­
gangenen 12 Monate (Oktober 2017 bis September 2018) etwas mehr 5 %. Von Jänner 2018 bis September
2018 gibt es ein österreichweit gemitteltes Abflussdefizit von ca. -10 % (siehe Abbildung 4).

                                                                                                                Raabs/Thaya
                                                                                                                   37%

                                                                                                            Korneuburg/Donau
                                                                                             Kienstock/Donau      89%             Angern/March
                                                                                                   91%                                50%
                                                                            Wels/Traun
                                                                                                   %
                                                                              82%                        Lilienfeld/Traisen
                                                     Salzburg/Salzach                    Opponitz/Ybbs          87%
     Kennelbach/Bregenzerach                               98%                               87%                                Dt. Haslau/Leitha
              95%                                                                                                                     99%
                                                                                          Admont/Enns
 Lustenau/Rhein                                                                              94%
      101%
                              Innsbruck/Inn                                                                                   Neumarkt/Raab
                                  101%                                                                                            121%
                                                                                 Gumisch/Gurk            Mureck/Mur
                                                                                    91%                    108%

                                                                                               Krottendorf/Lavant
                                                                 Federaun/Gail                       115%
                                                                    101%
 Abbildung 4: Vergleich der Jahresabflussfracht (Oktober 2017 bis September 2018 )in % vom Mittelwert 1981 – 2010 (orange: 115 %)

Die Abflüsse der Donau erreichten - wie seit Juli - an keinem Tag des Monats den Mittelwert. Die Tages­
mittelwerte zur Monatsmitte befanden sich auf dem Niveau der kleinsten Abflüsse der Vergleichsreihe
1981-2010. An den Donaupegeln Kienstock und Korneuburg fehlt auf die mittlere September-
Abflussfracht ein Drittel und damit ein Volumen von ca. 1,5 km³ (Abbildung 21 und 22).

Der Wasserstand des Bodensees sank nach einem geringen Anstieg bis zum 9.9. um ca. 20 cm auf ein
Wasserspiegel-Niveau das ca. 40 cm unter dem vieljährigen Tagesmittel zum Monatsende liegt (Abbil­
dung 23).

Der Wasserstand des Neusiedler Sees zeigt windbedingt Schwankungen von ca. +/- 10 cm um einen Mit­
telwert der ca. -10 cm unter dem vieljährigen Vergleichswert liegt (Abbildung 24).

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Hydrographische Übersicht Österreichs September 2018 - BMNT
Die Tabelle 1 zeigt die Abweichung der monatlichen Abflussfracht vom Mittelwert der Vergleichsreihe
1981-2010) an den Pegeln dieser monatlichen Übersicht in Prozenten. Dabei entspricht der Wert 100 %
dem Mittelwert. Angaben 100 % zeigen über­
durchschnittliche Monatsmittelwerte. Dargestellt werden in dieser Tabelle immer die letzten 12 Monate
inklusive dem aktuellen Berichtsmonat.

Messstelle               Gewässer           Okt     Nov      Dez      Jan        Feb   Mrz     Apr     Mai      Juni    Juli    Aug      Sep
Lustenau                 Rhein                114     124      128      171      155     97     166      127      86      53       59      62
Kennelbach               Bregenzerach         174     168      120     310       129     72     118       71      40      15       29      69
Innsbruck                Inn                 109      114      123     118       119     88     166      145     104      65       74      82
Salzburg                 Salzach             122      121      108     166       109     80     152       99      87       73      62      80
Federaun                 Gail                  47      49      140     159       109    108     194      124      88       73      70      95
Krottendorf              Lavant              106       87      114      137      114    116     141      177     136       73      71     111
Gumisch                  Gurk                109       90      122      157      132    135     162      170     177      89       75      90
Mureck                   Mur                  86      105      104     128       116    117     155      138     113      67       65      98
Wels-Lichtenegg          Traun               144      144      101     190        82     50      96       61      67      60       36      49
Admont                   Enns                125      143      120     210       134     85      153      73      63      63       50      65
Opponitz-Mirenau         Ybbs                 171     146      114     183        86     61       79      42     101      61       39      55
Lilienfeld               Traisen              116     123      110     154        97     68      65       61      73      80       65      73
Raabs an der Thaya       Thaya                 43      46       32       70       52     31       21      24      73      22        6      47
Angern                   March                 72      93       85     101        64     38       35      30      27      26       22      37
Deutsch Haslau           Leitha              106      107       93     109        99     83       75      71     159     120       79     102
Neumarkt                 Raab                  38      54       87       97      120    191     107     302      195      92       84     106
Kienstock                Donau                113     126      106     185       107     69      94       82      77      62       51      67
Korneuburg               Donau                112     124      105     182       105     68       93      80      76      61       51      66

             Tabelle 1: Vergleich der mittleren, monatlichen Abflussfracht (Reihe 1981-2010) mit der Fracht in den letzten 12 Monate (Oktober
             2017 bis September 2018) in Prozent; (Rot: >175 %; Blau: >75 – 175 %; Braun:
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Abbildung 5: Abflussganglinie Pegel Lustenau-Rhein          Abbildung 6: Abflussganglinie Pegel Kennelbach-Bregenzerache

Abbildung 7: Abflussganglinie Pegel Innsbruck - Inn           Abbildung 8: Abflussganglinie Pegel Salzburg - Salzach

Abbildung 9: Abflussganglinie Pegel Federaun - Gail           Abbildung 10: Abflussganglinie Pegel Krottendorf - Lavant

Abbildung 11: Abflussganglinie Pegel Gumisch – Gurk           Abbildung 12: Abflussganglinie Pegel Mureck - Mur

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Abbildung 13: Abflussganglinie Pegel Wels Lichtenegg - Traun           Abbildung 14: Abflussganglinie Pegel Admont – Enns

Abbildung 15: Abflussganglinie Pegel Opponitz - Ybbs                   Abbildung 16: Abflussganglinie Pegel Lilienfeld – Traisen

Abbildung 17: Abflussganglinie Pegel Raabs – Thaya                     Abbildung 18: Abflussganglinie Pegel Angern an der March

Abbildung 19: Abflussganglinie Pegel Deutsch Haslau - Leitha           Abbildung 20: Abflussganglinie Pegel Neumarkt an der Raab

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Abbildung 21: Abflussganglinie Pegel Kienstock - Donau           Abbildung 22: Abflussganglinie Pegel Korneuburg – Donau

Abbildung 23: Wasserstand Pegel Bregenz - Bodensee               Abbildung 24: Wasserstand am Pegel Neusiedl-Neusiedler See

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Grundwasser
In Vorarlberg setzte sich im Norden des Rheintals und in Teilen des Bregenzerwalds sowie im Kleinwalser­
tal in den ersten ein bis zwei Septembertagen der Anstieg vom Ende des Vormonats fort, danach traten
wiederum sinkende Verhältnisse ein, die um den 25. September und mancherorts auch um den 8. Sep­
tember von einer kleineren Grundwasserspitze unterbrochen wurden. Auch im Walgau und in Teilen des
Montafons stieg das Grundwasser die ersten zwei - manchmal auch mehr - Tage an, sank aber in der Folge
kontinuierlich ab. Im übrigen Vorarlberg wurden im September durchwegs sinkende Werte gemessen.

In Tirol herrschten im Unteren Lechtal, im Tannheimertal, im Unteren Vilstal, im Gebiet Zwischentoren, im
Paznauntal, im Achental, im Brixental, in Teilen des Großachengebiets und im Strubtal im September in
Summe gleichbleibende oder mancherorts auch steigende Verhältnisse, wobei sich zunächst der Anstieg
des Vormonats die ersten ein bis vier Septembertage fortsetzte. Nach einer Absinkphase folgte um den
25. September eine weitere Grundwasserspitze. Im Stanzertal stieg das Grundwasser fast den ganzen
Monat an und begann ab dem 25. September wieder zu sinken. Im Oberen Lechtal, in Teilen des Ötztals,
im Stubaital, in den kleinen Inneralpinen Becken, im Ober- und im Unterinntal, im Zillertal, in Teilen des
Großachengebiets sowie im Großteil Osttirols wurden in den ersten Septembertagen ebenfalls steigende
Werte gemessen, allerdings fiel der Anstieg in den Gebieten mit größerer Speicherfähigkeit nur sehr ge­
ring aus. Danach sank das Grundwasser aber wieder durchgehend ab. Im Gebiet Oberes Gericht, in Teilen
des Ötztals und des Pustertals sowie im Lienzer Becken wurden im September ausschließlich sinkende
Grundwasserstände beobachtet.

Auch in Salzburg setzte sich der Anstieg um den 24. August begonnen hatte fast überall noch etwas fort.
Im Großteil des Unteren Salzachtals und in Teilen des Saalachbeckens traten zwischen 4. und 10. Septem­
ber leicht sinkende Verhältnisse ein die meistens in gleichbleibende Verhältnisse übergingen bevor um
den 25. September nochmals ein geringfügiger Anstieg verzeichnet wurde. In den anderen Teilen des
Saalachbeckens und ganz im Süden des Unteren Salzachtals dauerte der Anstieg fast den ganzen Monat
über an. Im Lungau wurden bis zum 10. des Monats steigende und danach sinkende Werte registriert. Im
Oberpinzgau und im Oberen Ennstal dauerte der Anstieg zu Monatsbeginn nur sehr kurz. Die anschlie­
ßende Absinkphase wurde von geringfügigen Spitzen um den 25. September und im Oberpinzgau auch
um den 14. September unterbrochen.

Wie in den anderen Bundesländern begann der September auch in Kärnten überwiegend mit steigenden
Grundwasserständen. In den schnell reagierenden Gebieten dauerte der Anstieg nur ein bis drei Tage an,
in den langsam reagierenden Gebieten zwischen elf und siebzehn Tagen. Danach wurden sinkende Werte
gemessen, mancherorts unterbrochen von einer ganz geringfügigen Spitze um den 25. September. In
Teilen des Rosentals herrschten diesen Monat gleichbleibende Verhältnisse In Teilen des Jauntals wurden
in den ersten beiden Monatsdritteln ebenfalls stagnierende und im letzten Drittel sinkende Grundwasser­
stände registriert. Im restlichen Jauntal sank das Grundwasser den ganzen September ab.

In Oberösterreich verblieb das Grundwasser im September im Norden das Mattigtals, im Inntal, in Teilen
des Vöckla-Agergebiets und im Freistädter Becken bei etwas Bewegung auf annähernd gleichem Niveau.
Im Traun-Agergebiet, im Kremstal und im Eferdinger Becken waren die Verhältnisse insgesamt ebenfalls
gleichbleibend doch traten um 7. und 27. September, im Eferdinger Becken nur um den 5. September,
kleinere Grundwasserspitzen auf. Im Linzer Feld und im Nördlichen Machland stieg das Grundwasser in
den ersten Tagen des Monats sehr geringfügig an und sank danach ab. In den übrigen Gebieten wurden
den ganzen Monat über sinkende Werte registriert.

Im Großteil Niederösterreichs und Wiens wurde je nach Speicherfähigkeit und Überdeckung des jeweili­
gen Grundwassergebiets in den ersten vier bis zwölf Septembertagen ein Anstieg registriert. Danach tra­
ten sinkende oder in den langsam reagierenden Gebieten gleichbleibende Verhältnisse ein. In Teilen des
Nördlichen Tullner Felds und des Marchfelds stiegen die Werte den ganzen Monat über an, während sie im
Unteren Ennstal, im Südlichen Machland und im Lainsitzgebiet den ganzen September absanken. Im

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Hydrographische Übersicht Österreichs September 2018 - BMNT
Marchtal wurden gleichbleibende Werte gemessen. Im Stadtgebiet von Wien südlich der Donau trat bei
Insgesamt gleichbleibenden Verhältnissen am 5. September eine Grundwasserspitze auf.

In der Steiermark setzte sich in den meisten Gebieten der Anstieg von Ende August noch die ersten ein bis
sieben Septembertage fort, danach sank das Grundwasser ab. In der Obersteiermark wurde mancherorts
um den 25. September eine kleine Spitze registriert. In der Südsteiermark kam es gebietsweise um den 15.
September zu einem zweiten meist kleineren Anstieg in diesem Monat. Im Großteil des Grazer Felds
herrschten in der ersten Septemberhälfte annähernd gleichbleibende und in der zweiten Hälfte sinkende
Verhältnisse. Im Leibnitzer Feld und in Teilen des Unteren Murtals sank das Grundwasser den ganzen Mo­
nat über ab, in Teilen des Raabtals stagnierte es.

Nahezu im ganzen Burgenland wurden je nach Reaktionsgeschwindigkeit des Grundwassergebiets in den
ersten zwei bis vierzehn Septembertagen steigende Grundwasserstände beobachtet, danach meist sin­
kende, mancherorts auch gleichbleibende Grundwasserstände. In einigen Bereichen in der Parndorfer
Platte, im Seewinkel und im Ikvatal sank das Grundwasser den ganzen Monat über ab.

 Abbildung 25: Übersicht ausgewählter Grundwassermessstellen mit Abweichung vom Mittelwert am Monatsende im Verhältnis zur positiven
                bzw. negativen Schwankungsbreite [%]

 Tabelle 2: Abweichung des Grundwasserstands vom Mittelwert am Monatsende im Verhältnis zur positiven bzw. negativen Schwankungsbrei­
                te [%] an den dargestellten Messstellen
Messstelle                           Grundwassergebiet         Okt    Nov    Dez     Jan   Feb   Mär   Apr   Mai   Jun   Jul   Aug   Sep
309385 Bregenz                       Rheintal              36   26   32               32     6    -7     2   -24   -64 -96 -73 -61
309393 Altenstadt                    Rheintal              42   53   60              103    89    74    82    43     9   -9 -30 -45
330431 Münster                       Unteres Inntal        35   53   60              114    78   -49   125    45   -58 -95 -61 -40
330670 Lienz                         Lienzer Becken      -121 -112 -103              -82   -84   -79   -49   -37   -48 -65 -80 -89
347781 Bergham                       Saalachbecken        -27   40   53               71    78    11     5   -23   -74 -156 -128 -105
320549 Gries                         Unteres Salzachtal    52   30   44               84    11   -33   -13   -24    20 -32 -25     -4
338632 Maria Saal                    Zollfeld              19   10   73               54    16    40    43   138    38    9 -34 -57
318089 Klagenfurt                    Klagenfurter Becken    8   19 110                63    14    46    35    57    20 -12     0 -52
307777 Marchtrenk                    Welser Heide         -18 -16 -11                 42    17    -9   -18   -49   -59 -72 -89 -96
323568 Posch                         Südl. Linzer Feld    -62 -54 -28                 16   -17   -46   -56   -89   -80 -98 -86 -81
327437 Wieselburg                    Erlauftal             41   42   70               67    23    -9    -7   -27    12 -11    -9 -19
303370 Oberzögersdorf                Nördl. Tullner Feld  -30 -28 -28                -24   -26   -29   -38   -42   -56 -54 -55 -38
301929 Wr. Neustadt-Heizhaus         Südl. Wiener Becken -38 -34 -27                 -18   -11    -7    -9   -13   -18 -19 -27 -29
312850 Wien 21                       Marchfeld             19   21   21               25    23    23    17    12     7    9    5   14
343715 Frojach                       Oberes Murtal        -39 -68 -19                 -6   -75   -47    86    34   -55 -75 -75 -81
311522 Untergralla                   Leibnitzer Feld      -64 -45 -17                 -6     3    31    73   118    58   13   -6 -28
306043 St. Andrä am Zicksee          Seewinkel            -55 -57 -53                -48   -50   -42   -34   -31   -22 -35 -45     -8
345728 Neumarkt an der Raab          Raabtal              -44   -7   58               79    34    56    73    73    26   40    1 -14
 Tabelle 3: Legende zur Tabelle 2
         Klasse    Farbe         Klasse    Farbe            Klasse   Farbe
        < -100%                                           > +100%
 -100% bis -25 %           -25% bis +25%           +25% bis +100%

                                                                         --­ 9 --­
Hydrographische Übersicht Österreichs September 2018 - BMNT
Abbildung 26: Grundwasserstandstagesmittel             Abbildung 27: Grundwasserstandstagesmittel
               309385 Bregenz, Bl 50.1.09 B                           309393 Altenstadt, Bl 01.32.01 A

Abbildung 28: Grundwasserstandstagesmittel             Abbildung 29: Grundwasserstandstagesmittel
               330431 Münster, Bl 1                                   330670 Lienz, Bl 2

Abbildung 30: Grundwasserstandstagesmittel             Abbildung 31: Grundwasserstandstagesmittel
               347781 Bergham, Bl 1                                   320549 Gries, Br 15

Abbildung 32: Grundwasserstandstagesmittel             Abbildung 33: Grundwasserstandstagesmittel
               338632 Maria Saal, Bl 219                              318089 Klagenfurt Bl 204

                                              --­ 10 --­
Abbildung 34: Grundwasserstandstagesmittel                 Abbildung 35: Grundwasserstandstagesmittel
               307777 Marchtrenk, Br 21.9                                 323568 Posch, Bl 2122.10

Abbildung 36: Grundwasserstandstagesmittel                 Abbildung 37: Grundwasserstandstagesmittel
               327437 Wieselburg, Bl 339                                  303370 Oberzögersdorf, Bl 1955.009

Abbildung 38: Grundwasserstandstagesmittel                 Abbildung 39: Grundwasserstandstagesmittel
               301929 Wr. Neustadt-Heizhaus, Bl                           312850 Wien 21, Br 21-32

Abbildung 40: Grundwasserstandstagesmittel                 Abbildung 41: Grundwasserstandstagesmittel
               343715 Frojach, Bl 2191                                    311522 Untergralla, Bl 3810

                                                  --­ 11 --­
Abbildung 42: Grundwasserstandstagesmittel                    Abbildung 43: Grundwasserstandstagesmittel
                306043 St. Andrä am Zicksee, Br 107                           345728 Neumarkt an der Raab, Bl 7

Autorinnen

DIin Maga Jutta EYBL, DI Reinhold GODINA
Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT)
Abteilung I/4 - Wasserhaushalt (HZB)

Marxergasse 2
1030 Wien

e-Mail: wasserhaushalt@bmnt.gv.at
Internet: Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus

Rechtliche Hinweise

Die in der Charakteristik angegebenen Daten sind ungeprüft und daher von provisorischem Charakter. Der
hydrographische Dienst Österreichs, vertreten durch die Abteilung I/4 - Wasserhaushalt im BMNT, behält
sich Änderungen im Zuge der Qualitätssicherung vor. Die Daten sind auch nicht als Beweismittel in einem
juristischen Verfahren zu verwenden. Haftungs- und Gewährleistungsansprüche sind ebenfalls ausge­
schlossen.

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