Woran mein Herz hängt - evangelisch-reformierte ...
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magnet Kirchenblatt für die Evangelisch-reformierten Kirchgemeinden beider Appenzell AZB 9100 Herisau September 2018 Nr.7 105.Jahrgang cht? ie g e h t es dem Re W spräch lf h ä ld le r Bettagsge ite 11 Wo ehr auf Se m Woran mein Herz hängt
Biblische Betrachtung Wenn das Leben dazwischen kommt «Das Leben ist dazwischen gekommen», sagen wir manchmal, wenn das Leben nicht nach Plan verläuft. Aber wenn das Leben dazwischen kommt, zwischen das Leben, müssten wir uns eigentlich fragen, ob wir bei dem, was wir für unser Leben hielten, nicht einen wichtigen Faktor vergessen haben. Er ist im Stress und möchte noch schnell einen Brief zur Post bringen – und begegnet einem alten Freund. Sie wollte CEO werden und jetzt ist sie Mutter. Sie wollte nach Kanada auswandern und Pferde züchten und jetzt lebt sie im Wallis und baut Wein an. Er wollte Arzt werden, aber dann ist sein Vater früh gestorben und nun führt er ein Bauunternehmen. Es ist ein Evangelium: Wann immer mein Leben durchkreuzt wird, wann immer mein Lebensstil in Frage gestellt wird – es kann auch ein Glück werden. Wir sind nicht Knechte unserer Pläne und nicht Skla- Angewiesen auf unvorhersehbare Gaben – wir mögen das gar ven unserer Vorstellungen und Wünsche. nicht – und sind alle letztlich doch immer mal wieder darauf an- gewiesen. Quelle: Bildarchiv hamburg.de Aber manchmal ist es ausgesprochen traurig, wenn das Leben dazwischen kommt. Und wenn wir dabei das verlieren, woran wir bisher unser Herz gehängt haben, sind wir wirklich arm dran. Wie Bettler sind wir dann auf der Suche nach dem Glück. Und doch: Nicht Wer sein Leben findet, selten merken wir gerade dann, was wirklich zählt im wird es verlieren. Leben. Der Bettler lebt von den unvorhersehbaren Gaben. Wer sein Leben verliert Das unplanbare Glück ist sein Lebensinhalt. Daran hängt er sein Herz. Sind wir in Bezug auf das Glück des um meinetwillen, wird es erfüllten Lebens nicht alle Bettler? Wir machen’s nicht finden. Mt 10,39 selber, wir haben’s nicht selber. Wir halten dem Him- mel die leeren Hände hin. Manchmal ist es heilsam, wenn wir das verlieren, Und selbst wenn wir ein scheinbar gutes Leben verlo- woran unser Herz hängt. Denn das, was wir für unsere ren haben: dann kann es sein, dass wir unser altes Hauptsache halten, tut uns nicht immer gut. Aber es Schicksal um nichts in der Welt zurück möchten. Und ist schmerzhaft etwas zu verlieren. Verlieren ist etwas dass wir dem Leben, das dazwischen kam, noch eine anderes als freiwillig loszulassen. Wer sein Portemon- lange Zukunft wünschen. Dann kann es sein, dass wir naie verliert, tut es nie freiwillig. Wer freiwillig weg- fröhliche Bettler bleiben möchten mit offenen Händen gibt, ist kein Bettler. Ein Bettler ist dem Reichtum nicht für die unvorhersehbaren Augenblicke des Himmels. abgeneigt; er lässt sich gerne beschenken. Das Leben verlieren, um es zu gewinnen. Immer Wir werden Glückspilze, wenn wir uns vom unvor- wieder. Das eigene Scheitern mit dem Humor des Him- hersehbaren Leben beschenken lassen. Befreit vom mels sehen. Nicht dem Glanz der Vergangenheit nach- Druck, unseren eigenen Lebensentwurf verwirklichen trauern und nicht an einer unerfüllbaren Zukunft lei- zu müssen. Wir dürfen täglich mit dem geschenkten den, sondern in der fröhlichen Gegenwart Gottes sein, Glück neu anfangen. Und jeden Morgen parat sein, für die so freundlich dazwischen kommt: Das ist es, woran das Leben, das dazwischen kommt. Dann haben wir ich mein Herz hängen möchte. den grössten Reichtum gefunden: Das Glück der Got- tesgegenwart. Hajes Wagner, Pfarrer in Heiden MAGNET Nr.7/2018 2
Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Impressum Neulich ertappte ich mich bei einer ebenso gemeinen wie hilflosen Aktion. Ich sass mit meinem allerbesten Freund zusammen. Er lebt Kirchenblatt für die Evan- gelisch-reformierten Kirch- jetzt leider ganz weit weg. Aber das hat unseren freundschaftsinter- gemeinden beider Appenzell nen Konkurrenzkampf nur unwesentlich gebremst. Jedoch: Im Alter (erscheint monatlich) sind wir milder geworden. Herausgegeben im Auftrag Lars Syring, Präsident der Wir sprachen über unsere derzeitige berufliche Situation und die Redaktionskommission der Synode der Evangelisch- reformierten Landeskirche sich abzeichnenden Perspektiven. Er arbeitet jetzt bei einem interna- beider Appenzell tionalen Software-Konzern in leitender Funktion. Und er verdient Redaktionskommission für mich unvorstellbare Summen Geld. Und seine Frau auch. Die Judith Husistein, Stein (jh); beiden sind in ihren Jobs sehr sehr gut. Beneidenswert. Und dann Isabelle Kürsteiner, Walzenhau- sen (iks); Jonathan Németh, sagte er, dass er bald den nächsten Schritt auf der Karriereleiter hin- St.Gallen (jn); Karin Steffen, auf steigen würde. Dann sei er «Chief Enterprise Architect». Das Schachen bei Reute (ks); Pfr. Lars Syring, Präs., Bühler (sy) Wort hat mich unheimlich beeindruckt; ich habe keine Ahnung, was Redaktion in diesem Job zu tun ist. Als er dann noch sagte, davon würde es Heinz Mauch-Züger (hmz) weltweit nur zwölf geben, war ich einen kurzen Moment sprachlos. Steinbruggen Und dann rettete ich mich mit einem gemeinen Satz: «Ach weiste, 9063 Stein Tel. 071 278 74 87 über mir steht nur Gott.» Gott sei Dank konnten wir beide über Fax 071 278 74 88 meine Hilflosigkeit lachen. magnet@ref-arai.ch Karriere machen, das ist schon was. Das schafft nicht jeder. Und Magnet-Download wenn ich sehe, was er sich für seinen Job alles gefallen lassen muss, www.ref-arai.ch Produktion bin ich froh, dass ich nicht mit ihm tauschen muss. Ich bin ja wirk- Appenzeller Druckerei AG, lich gerne Landpfarrer. Mein Karriereziel hatte ich mit 30 längstens 9100 Herisau erreicht. Was könnte schöner sein? Adressänderungen melden Was ist sonst wichtig im Leben? Ein ganz grosses Thema heute Sie bitte direkt der örtlichen Kirchgemeinde scheint die Ernährung zu sein. Wir haben die Wahl: Essen wir uns WEMF krank – oder gesund? Was können wir noch guten Gewissens essen? Beglaubigte Auflage 13535 Wäre es nicht besser, Vegetarier, Veganer oder vielleicht sogar Fruta- Magnet online rier zu werden? Meine Grosscousine ist so in eine veritable Ess- www.magnet.jetzt störung hinein geschlittert. Zum Kindergeburtstag gab es früher Pommes und Wienerli. Und Ketchup. Immer. Ausser bei meiner Tante Helga. Da gab es immer Nudelsalat. Den mochte ich nicht. Ich war schon immer ein Sonderling. Inzwischen werden Listen herum gereicht, wer gegen was allergisch und auf welche Speisegebote zu achten ist. Essen war schon immer ein religiöses Thema. Eigentlich sollte uns das gemeinsame Essen zusammenführen, Frieden stiften, Grenzen überwinden. Das scheint heute kaum noch möglich zu sein. Was verlieren wir damit? Was ist Dir wichtig? Woran hängst Du Dein Herz? Das, woran Du Dein Herz hängst, ist Dein Gott, meinte Martin Luther. Das, was uns so offensichtlich wichtig ist, wird uns zum Gott. Oder zum Götzen. Die Karriere ist brüchig. Der Nahrung können wir kaum noch trauen. Was bleibt? Was hält Dich nachts warm? Was beruhigt Dich, wenn sich die Titelbild: «Veganelium» Gedanken im Kreis drehen? Was lässt Dich hoffen, wenn die Gefühle Alles kann zur «Religion» wer- den – am Beispiel Essen. Achterbahn fahren? Wann wird eine Einstellung/ Haltung zur scheinbar einzigen Wahrheit? 3 MAGNET Nr.7/2018
Thema Du musst Dein Leben ändern! Mit dem Zwang zur Selbstoptimierung hängt ein Da- tarische sondern auch vegane Gerichte. Diese Vielfalt moklesschwert über uns. «Du musst dein Leben än- freut mich. Ich verstehe, dass Menschen versuchen, dern!» – der alte Satz wird zum neuen Mantra. Aller- möglichst wenig Fleisch zu essen. Das tue ich auch. dings kaum mehr in der Religion. Sondern im Kapi- Aus ökologischen Gründen genauso wie in Achtung vor talismus. Kann das gut gehen? – Eine Polemik. dem Tier. Ich möchte nicht, dass jemand wegen mir sein Leben lassen muss. Aber es nimmt dann doch selt- «Du musst dein Leben ändern» – Unter diesem Titel same Auswüchse an, wenn mir in Berlin eine vegetari- veröffentlichte Peter Sloterdijk 2009 ein ziemlich di- sche Currywurst angeboten wird. Oder wenn ich ckes Buch. Er zeigt, wie diese Aufforderung, dem Le- Kochbücher sehe, die einen vegetarischen Döner vor- ben eine entscheidend neue Richtung zu geben, zum schlagen. Allein die Herrstellung von Sojamilch und zentralen Leitwort des modernen Zeitgeistes geworden daraus später Tofu ist ja ein irrsinniger Aufwand. All ist. Der Mensch von heute ist, so Sloterdijk, ein Üben- diese Fragen rund um das Essen erhitzen schnell die der! Und so expandieren entsprechend rasch neue Gemüter. Ich bitte schon vorsorglich um Entschuldi- Übungssysteme. gung, wenn Sie sich auf den Schlips getreten fühlen. Aber wenn ich eine Currywurst essen will, dann esse Unter Übung versteht Sloterdijk «jede Operation, ich eine Currywurst. Ohne schlechtes Gewissen. Fer- durch welche die Qualifikation des Handelnden zur tig. nächsten Ausführung der gleichen Operation erhalten oder verbessert wird, sei sie als Übung deklariert oder Was ich sagen will: Der ursprünglich gute Gedanke nicht.» Der Mensch sei bestrebt, sich selbst zu perfek- nach verantwortbarem und sauberem Essen ist längst tionieren. Aber was üben wir? In welchem Bereich kapitalisiert worden. Als die Grossverteiler anfingen, wollen wir perfekter werden? Bio-Produkte zu verkaufen war klar: Damit lassen sich Geschäfte machen. Und entsprechend wird mir heute In unserer globalisierten Welt stehen uns grundsätz- Bio-Mehl aus Amerika angeboten. Das ist vielleicht Bio. lich alle Übungswege offen. Religiöse genauso wie Ökologisch sinnvoll ist es sicher nicht. weltliche. Wir können alles perfektionieren und tun das mit religiösem Eifer. Nehmen wir das Essen. Kau- Gehen wir einen Schritt weiter. Unsere Gesellschaft fen Sie Bio-Produkte? Ich auch. Ich finde das gut. Und teilt sich immer weiter auf. Wir leben in Blasen, die ich bin gerne bereit, mehr Geld zu zahlen, wenn ich kaum Berührungspunkte mit anderen Blasen haben. weiss, dass die Kuh glücklich war, als sie gemolken Früher nannte man das Subsysteme. Das Internet ver- wurde. Dass sie auch mal nach draussen auf die Wiese stärkt diese Blasenbildung. Unsere Suchmaschine lernt durfte und in einem Stall lebt, in dem sie sich bewegen uns immer besser kennen und schlägt uns immer nä- kann. Ich freue mich, wenn die Bauern fair für ihre herliegende Ergebnisse vor. Wenn sie schon gelernt Arbeit bezahlt werden. Wer könnte ernsthaft dagegen hat, dass ich dem Kapitalismus kritisch gegenüber sein? stehe, kommen schnell Ergebnisse, die in diese Rich- tung gehen. Natürlich auch mit entsprechender Wer- Als ich anfing, Bio-Produkte zu kaufen, gab es noch bung. «Personalisierung» heisst das und klingt sehr nicht so viele davon. Es waren vor allem die Grundbau- freundlich. Doch der Nachteil ist gross. Denn weil ich steine für ein Essen, das ich noch selbst kochen musste. mich in meiner Blase bewege, verstärkt diese Persona- Die Situation hat sich inzwischen grundlegend verän- lisierung die Blasenbildung. Ich bekomme überhaupt dert. Der gesamte Convenience-Food-Bereich (dt.: be- keine Ergebnisse mehr angezeigt, die jenseits meiner quemes Essen) ist inzwischen auch als Bio zu haben. Blase liegen. Das ist selbstreferentiell: Jede Suche be- Aber ist das noch Bio? Ist das noch der Gedanke, der stätigt mich in meiner Blasenbildung. früher mal dahinter steckte? Sicher, die einzelnen Be- standteile sind Bio. Das garantiert das Label. Aber das Nun gibt es natürlich Blasen und Blasen. Wir basteln Essen ist deswegen ja noch lange nicht gesund. Inzwi- uns unsere Gefängnisse selbst. Zum Beispiel die puber- schen wissen wir um den versteckten Zucker. Um die tierenden Mädchen. Die sehen in den Internetvideos Unmengen Fett. Ein fataler Irrtum also. jungen Frauen beim Schminken zu. Das Frauenbild, das ihnen so ganz nebenbei vermittelt wird, ist das der Konsequenterweise hat sich die Situation zugespitzt. 50er Jahre. «Mach dich schön für deinen Freund. So Gab es in meinem Umfeld früher gelegentlich mal ei- bleibst du für ihn interessant.» Es scheint, als ob die nen Vegetarier, werden es heute immer mehr. Inzwi- Frauen in den vergangenen Jahrzehnten vergebens für schen gibt es in gepflegten Restaurants nicht nur vege- gleiche Rechte gekämpft haben. MAGNET Nr.7/2018 4
Thema Glückliche Kühe auf dem Weg nach Hause. Bild: sy Eine andere Blase, die mich seltsam betupft, ist die Blase und tritt ein in die Weite des Evangeliums. Dort Deko-Blase. Mütter mittleren Alters ziehen sich ganz bist du dem Reich Gottes nahe. Es geht um den Wech- in ihr «My home is my castle»-Gefängnis zurück und sel der Machtbereiche. Das Evangelium, so die Verheis- ergehen sich in der Dekoration ihrer vier Wände und sung Jesu, ist der Raum der Freiheit. Wir sind – vor der Familienidylle. Mit unendlichem Aufwand werden Gott – richtig. Das hat er/sie uns schon längst ge- Einladungskarten gestaltet, Ketten gebastelt und nach schenkt. Wir lernen: Wir können uns das Glück weder und nach die Einrichtung dem Landhaus-Stil angepasst. kaufen noch erarbeiten oder erbasteln. Merken Sie, Shabby Schick ist super! Stundenlang surfen sie durch wie der Kapitalismus plötzlich seine Kunden verliert? das Internet nach neuen Ideen, die sie dann gerne an ihre virtuelle Pinnwand pinnen, um sie mit Gleichge- Und dann geht es weiter. Jetzt kommt die Optimierung. sinnten zu teilen. Kann man noch weiter entpolitisiert Auf kirchlich: Heiligung. Paulus weiss: «Das nämlich werden? Ich weiss. Der Kapitalismus hat keine Feinde. ist der Wille Gottes: eure Heiligung.» (1Thess 4, 3). Er hat nur Kunden. Und das grosse Motto ist: Kauf dich Das ist nicht im moralischen Sinne gemeint! Unsere glücklich. orthodoxen Schwesterkirchen sprechen deshalb sehr offensiv von der «Vergottung» des Menschen und wie- Wie können wir so unser Leben ändern? Wir stapfen ja derholen bis heute den Satz des Kirchenvaters Irenäus: höchstens von dem einen Gefängnis ins andere. Aber «Gott ist Mensch geworden, damit der Mensch Gott wie werden wir frei? werde.» Wie kommt es, dass wir diesen Weg in unserer Reformierten Kirche so komplett aus den Augen verlo- Jetzt kommt die Jesus-Kurve. Das muss ja so sein. Sie ren haben? Wieso reden wir nicht mehr offensiv vom haben sicher schon damit gerechnet. Als Jesus anfing Taborlicht, das die Jünger auf dem Berg der Verklärung zu predigen, klang das fast so wie unser Zeitgeist: «Je- geschaut haben? Was können wir unseren Zeitgenos- sus kam nach Galiläa und verkündigte das Evangelium sen als Anreiz bieten, ihre Blasen zu verlassen? Gottes: Erfüllt ist die Zeit, und nahe gekommen ist das Reich Gottes. Kehrt um und glaubt in dem Evange- Sie suchen Antworten auf diese Fragen? Sprechen Sie lium!» (Mk 1, 14f, falls Sie meine Übersetzung anzwei- mit dem Religionsanbieter Ihres Vertrauens. Der hilft feln, werfen Sie einen Blick in den griechischen Text). Ihnen weiter. Vielleicht. In unserer modernen Sprache heisst das: Verlass deine Lars Syring 5 MAGNET Nr.7/2018
Thema Der Mensch ist wichtig Sind nicht auf den ersten Blick als Gothic People erkennbar: Danja Gähler und Katja Auer (von links). Bild ks Die Wurzeln liegen in den späten Siebzigerjahren in gefunden haben, fühlen sie sich von ihrem Gothic-Um- Das schwarze der englischen Punkbewegung. Sie splitterte sich feld getragen und mit allen Fehlern akzeptiert. Danja Kleid mit Corsage rasch in verschiedene Szenen auf, grundsätzlich gab Gähler präzisiert: «Sie nehmen dich so wie du bist und gefällt es eine eher positive und eine eher pessimistische es ist nicht wichtig was du hast oder wie du aussiehst. Katja Auer Richtung. Band wie «Sisters of Mercy» oder «The Der Mensch ist wichtig!». Und Katja Auer bekennt: besonders. Cure» setzten mit ihren melancholischen Klängen «Ich wäre ohne Gothic verloren. Es gibt mir Halt und Bild Katja Auer und der dunklen Kleidung wichtige Akzente. Bezeich- ich fühle mich sicher. Wenn du Probleme hast ist es nungen wie «Dark Wave» oder «New Romantics» ent- egal, wen du aus der Szene triffst. Du kannst sprechen standen, erst in den Neunzigerjahren setzte sich der und sie hören dir zu. Das versteht kein Aussenstehen- Begriff «Gothic» durch. Ein Einblick in die Gothic- der.» Und mit Gothic meint sie nicht nur die Szene, Szene lässt Vorurteile schmelzen. Zwei junge Frauen sondern auch die Atmosphäre, die sie sich selber schildern. schafft. Katja Auer liest viel im Kerzenschein und liebt es, Gedichte zu schreiben. Diese seien meist düster. Fröhlich sitzen die beiden jungen Frauen auf der Bank Sie kann sich nicht vorstellen, dass auch ein fröhliches und blinzeln geniessend in die Sonne. Danja Gähler, 28 Gedicht «cool» sein könnte. «Ich schreibe lieber trau- Jahre, arbeitet seit einigen Jahren als Hausabwartin an rige Texte und das fühlt sich dann gut an», meint sie. der Schule in Reute und die 19-jährige Katja Auer schloss soeben ihr Praktikumsjahr an derselben Schule Alltagstaugliche Arbeitskleidung ab. Dieses Praktikum bekräftigte Katja Auer in ihrem Ja, ihren Kleiderstil musste sie während dem Prakti- Wunsch, Lehrerin zu werden. Als nächster Schritt folgt kum schon etwas anpassen, gibt Katja Auer zu. Dabei deshalb ein Studium an der Pädagogischen Hochschule waren die Schüler ihr gegenüber sehr offen und neu- in Rorschach. Man sieht es den jungen Frauen nicht an gierig. Mehr Mühe mit ihrem Äusseren hatten jedoch aber die beiden sind echte Gothics. Gothic People sind deren Eltern. «Das führte soweit, dass mich einzelne landläufig bekannt als lichtscheue, düstere Gestalten, Eltern am Elternabend nicht gegrüsst haben», empört die den Tod verherrlichen. In ihrer Kleidung erinnern sie an Vampire, sie tragen Piercings und Tattoos und ihr bevorzugter Musikstil stösst an die Grenze des gu- ten Geschmacks. Mit solchen Vorurteilen und Halb- wahrheiten im Hinterkopf traf ich mich mit diesen zwei äusserst charmanten Damen zum Gespräch. Es gibt mir Halt und ich «Ich wäre ohne Gothic verloren» fühle mich sicher. Für beide ist die Gothic-Szene mehr als Musik und Klei- dung. Obwohl beide ihre Partner ausserhalb der Szene MAGNET Nr.7/2018 6
Thema sie sich. Deshalb trägt sie nun «Arbeitskleidung». Und Mit dem Tod auseinandersetzen das wird sie vermutlich auch im Studium so beibehal- Und mit einem weiteren Vorurteil räumt sie auf: «Wir ten. sind keine Satanisten!». Das düstere Erscheinungsbild der Gothics verleite Aussenstehende oft dazu, diese als Abgrenzen und ausbrechen Teufelsanbeter zu verurteilen. Das Gegenteil sei jedoch Auch für Danja Gähler ist die Zeit der schwarzen Klei- der Fall. «Für mich ist der Glaube wichtig und gehört dung vorbei. Während der Pubertät wollte sie sich in zu meinem Leben dazu. Und das ist auch für die meis- erster Linie abgrenzen, ausbrechen aus dem Eltern- ten meiner Freunde so», sagt Danja Gähler. Auch für haus, nicht in eine Schublade gesteckt werden und als Katja Auer spielt der Glaube eine wichtige Rolle. Das Landei gelten. Einfach nicht in die gleiche Richtung Gebet begleitete sie durch die schwierige Zeit einer gehen wie die anderen. Die Musik spielte dabei eine Tumorerkrankung. Und auch heute, nach der Gene- wichtige Rolle. Rock und Extrem Black Metal haben es sung, bedeute ihr der Glaube viel. Durch ihre Erkran- ihr angetan. Später kam dann auch die Kleidung dazu; kung begann sie, sich intensiv mit dem Tod auseinan- schwarze Fingernägel, schwarze Haare, schwarzer Ka- derzusetzen. Während der nicht auszuhaltenden Unge- jalstrich und Tattoos folgten. Natürlich nahm ihr Um- wissheit, «werde ich sterben oder leben?», hat sie feld diese Veränderung mit Schrecken zur Kenntnis Gedichte geschrieben. Sich mit dem Sterben und dem und sie hatte in der Schule wie auch in der Lehre mit Tod zu beschäftigen hat ihr geholfen, das Thema zu vielen Vorurteilen zu kämpfen. Heute braucht sie die verarbeiten. auffällige Kleidung nicht mehr. «Die Kleider zeigen nicht, wie ich bin und die guten Freunde aus der Szene «Echte Weicheier» bleiben mir trotzdem», erklärt sie und lacht. Beide fühlen sich nicht als mutige, draufgängerische Typen. Sie sind eher zurückhaltend, vielleicht sogar et- was schüchtern. Im kommenden Herbst werden beide eine Halloween Horror Night besuchen. Sie seien ein- Wir sind keine Satanisten! geladen und müssten deshalb gehen, bedauern sie. Aber gern tun sie das nicht. «Wir sind eben echte Weicheier», sagt Katja Auer und beide lachen wieder schallend. Karin Steffen Gedichte von Katja Auer, verfasst unter ihrem Pseudonym Lady Demonia: Geistlos In letzter Sekunde Die dunkle Zeit hat wieder begonnen. In einem riesengrossen Walde Alles wird so kalt und so leer. Dessen Dunkelheit alles umschloss, Die Lebenslust schon lange zerronnen, Sass einsam eine kleine Schwalbe Wodurch sich anfühlt, mein Köper, so schwer. Die bereits viele Tränen vergoss. Schnee beginnt bereits zu fallen, Hatte die Hoffnung längst aufgegeben, Bedeckt mit dicker Schicht das Leben. War nicht mehr bei klarem Verstand, Und der trunken Geist fängt an zu lallen, Als sich plötzlich dicht daneben Während er leise schwebt von dannen. Eine and’re Schwalbe befand. Er schwebt über sich selbst hinaus. Diese war von lieblicher Gestalt. Er schwebt über Allem was er liebt. Und selbst ihr Gemüt war gut. Er schwebt immer weiter weg von zuhaus. Gab der kleinen Schwalbe Halt Er schwebt, bis man ihn nicht mehr sieht. Und auch wieder neuen Mut. Zurück bleibt eine leere Hülle Schliesslich öffnet sie ihr Herz, Mit kalten Gliedern steif und starr. Lässt sich in die Arme schliessen. Sie zeugt nicht mehr von der lebendigen Fülle, Endlich vergisst sie all den Schmerz Die nur kurz zuvor noch in ihr war. Und wird nie mehr Tränen vergiessen. Lady Demonia Lady Demonia 7 MAGNET Nr.7/2018
Thema Der schöne Mensch Schönheit verlangt körperliches und zeitliches Engagement – und die Freude an der eigenen Verände- rung, wenn daraus nicht ein Druck entstehen soll, dem man sich un- terwerfen muss. Quelle Bilder: Pinterest Sommer 2018, St.Gallen, Bushaltestelle Bleicheli, wie eine scharlachfarbene Schnur und dein Mund ist ca. 13.00 Uhr. Sie kommt mit ihrer Kollegin aus dem lieblich. Deine Schläfen sind hinter deinem Schleier Kleiderladen. Sie muss aus einem dieser Beautyka- wie eine Scheibe vom Granatapfel.» Wahre Schönheit taloge gefallen sein. Goldene Bräune, schwarzes ist in der Bibel jedoch mehrheitlich ein innerliches Gut. Haar, grosse Augen mit langen Wimpern, dunkelrote Schliesslich sammelt sich in den Schriften die jahrhun- Lippen, weisses, knappes T-Shirt, lange, kunstvolle dertealte Erfahrung, zu was die Fixierung auf Äusser- Fingernägel, weisse Jeans mit den üblichen «Lö- lichkeiten führen kann. Die Trauer über die vergange- chern». Glitzersandalen und glitzernde Zehennägel. nen «schönen» Jugendtage taucht jedoch immer mal Sie schaut sich um und meint gut vernehmbar zu ih- wieder auf. rer Kollegin: «Jetzt starren einem die fünzigjährigen Das Phänomen ist also nicht neu. Und heute ist das Männer wieder an.» Die anderen wenden sich ab. Ich alles eine globalisierte Sache. Alleine der Wechsel der bedanke mich für das Kompliment und sage: «Also Mode in der Bekleidung zeigt, wer ganz besonderen bei mir funktioniert Ihr Äusseres auch mit über Sech- Wert auf die aktuellen Vorgaben legt und wer sich zig noch.» mehr mit längerfristigen Anschauungen zum Thema beschäftigt und von daher eher «zeitlos» klassisch in Schönheit ist ein äusserst komplexes Gut. Jede Zeit hat Farbe und Form daherkommt. ihre entsprechenden Ideale, denen man nachkommen Schwung in den Themenbereich bringen die Me- möchte. Unsere Gegenwart wird bestimmt von sehr dien ab den Sechzigerjahren. Mit der Pop- und Rock- gegensätzlichen Werten. Zum einen ist da das Bewusst- kultur öffnen sich wirtschaftliche Felder und Schönheit sein um Natürlichkeit, Ausgeglichenheit und zum an- wird mehr und mehr zu einem zentralen Gut der Wert- deren gibt es eine Industrie mit einem unüberschauba- schöpfung. Dieser Trend wurde in den letzten Jahren ren Angebot von Produkten zur Erreichung des ange- in den elektronischen Medien durch das einfache strebten Schönheitsideals. Neben Farben und Crémes Hochladen von Bildern explosionsartig verstärkt. Das sind es Nahrungszusätze und auch operative Eingriffe Internet ermöglicht den Transfer von Schönheitsvor- in das eigene Äussere. stellungen über die eigene Kultur hinaus in sekunden- schnelle und bringt damit ein Zusammenwachsen von Schön schwierig Eigenheiten und ein Verschmelzen von Schönheits- Die Gründe schön sein zu wollen sind vielfältig und werten. Plattformen wie Pinterest, Tumblr und Insta- uralt. Schmuck taucht in urzeitlichen Gräbern auf, Kör- gram, die auf Bilder ausgerichtet sind, fördern die perpflege war bereits bei den Ägyptern unter den Pha- Selbstdarstellung in einem möglichst attraktiven Outfit. raonen hochentwickelt. Und natürlich kennt auch die In einer Bildergesellschaft treten die visuellen Ele- Bibel im Hohelied die Wertschätzung von Schönheit als mente in den Vordergrund und entwickeln ein Eigen- lebensverschönerndes Element. «Deine Lippen sind leben als stetige Vorgaben, die wie Normen wirken MAGNET Nr.7/2018 8
Thema können. Möglichkeiten werden zu Idealen und Ideale beginnen Druck zu erzeugen, wenn man ihnen nicht genügt. Zur direkten Vertiefung interessieren mich die Na- gelstudios in der Stadt St.Gallen. Meine Recherche in diversen Salons ist ernüchternd. Die Nail-Studios, wel- che in den letzten Jahren in der Stadt St.Gallen wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, bedienen meist ein Publikum in der näheren Umgebung. Sie folgen einfach dem Trend. Vertiefte Gedanken zu Schönheit gibt es kaum. Ausser, dass man auf natürliche Produkte achtet und natürlich auf den Typ der Kundin oder des Kunden. Die Arbeit in den Studios jedoch verlangt Praktisch grenzenlos sind die Designmöglichkeiten. handwerkliches Können. Wer nicht einfach vorgege- Kreative Köpfe und geschick- bene Nägel aufsetzt, kann sich individuelle Designs te Hände vermögen Über- machen lassen. Das dauert dann seine Zeit, ist jedoch raschendes auf die kleinen gezielt und auf einen Anlass oder die Jahreszeit ausge- Flächen zu zaubern. richtet. In Sachen Finger- und Fussnägel ist der Trend ungebrochen. Ein Sommer wie der diesjährige hilft na- Reichen bei den Jungs oftmals noch die Frisur und die türlich dabei. Kleider, so bewegen sich die Mädchen darüber hinaus sehr rasch in der Liga der konkreten körperlichen Ein- Von Frau und Mann – zu Mädchen und Jungen flussnahme (Vom Make up bis zur Operation). Entspre- Spezifisch geschlechtliche Elemente wie Grösse und chende altersgemässe Zeitschriften, Internetangebote Kraft halten sich bei den Männern beständig, hinzu und vor allem TV-Serien befördern den Trend und die kommen Frisuren und Bärte, die etwas stärker von Setzung von Normen. Waren für meine Generation Trends abhängig sind. Die gewünschten «Schönheiten» «Trompetenjeans» oder «Röhrlijeans» noch ein Thema, werden mit entsprechenden Bildern unterstützt. Ein gilt es für die heutigen «Kids», in noch viel mehr Din- Trend der Männer wie Frauen gleichermassen betrifft, gen den Trend nicht zu verpassen. ist die Fitness. Weiblichkeit kombiniert sich mit Aus- dauer und Beweglichkeit. Mancher Mann hätte seine Alles wird schön liebe Mühe, da mithalten zu können. Die Fitness sollte Schönheit ist schon lange nicht mehr der Sonntag, der jedoch die weiblichen runden Formen nicht zu sehr Besuch, das Geburtstagsfest oder das Wochenende, wo beeinflussen. Männer haben es da noch etwas leichter, etwas Besonderes läuft. Sich «schön machen» gehört Muskelpakete sind dort eher gewünscht. Entsprechend immer mehr zum Alltag, nicht nur von Mädchen und wird der Aufwand grösser. Was sich in den letzten Jah- Frauen. Eine gepflegte Erscheinung ist und war in allen ren stark geändert hat, ist, dass die Beschäftigung mit Kulturen ein Wert. Insofern ist Schönheit ein tolle Sa- dem Äusseren in immer tiefere Altersbereiche vor- che. Jugendliche Oberflächlichkeit braucht jedoch die dringt und heute bereits ab der schulischen Mittelstufe Einsicht des Alters, dass Vergänglichkeit nach wie vor für immer mehr Kinder und Jugendliche zu einem kon- sehr präsent ist und von daher die Bewegung von aus- kreten Thema wird. sen nach innen ein guter Weg des Umgangs mit dem Thema und dem praktizierten Lebensstil sein kann. Ab wann wird Gepflegtheit zum Schönheitswahn? Wann hängt unser Herz an der äusserlichen Schönheit fest? Wo werden wir zu Sklaven des Schönheitsideales? Und was ist mit jenen, die dem Ideal nicht entsprechen? Zu klein? Zu rund? Zu mager? Zu gross? Zu hässlich? Schönheitspflege unabhängig von den plakativen Vorgaben der Schönheitsindustrie, einfach als Aus- druck der eigenen Wertschätzung ist eine Kunst, die gängige Ideale auch ignorieren kann. Zu klein? Ach was. Zu rund? Sicher nicht. Zu gross? Aber sicher. Wo Schönheitspflege die eigene Freude hebt und nicht den Mangel überdeckt, wird sie zur Lebenskunst. Von der getönten Haarsträne bis zur Glitzerzehe ein Hingucker mit Aktivierungspotential – und das bis ins hohe Alter. Heinz Mauch-Züger 9 MAGNET Nr.7/2018
Thema Ich will das Wesentliche «Ich habe meine Jahre gezählt und festgestellt, dass ich weniger Zeit habe zu leben, als ich bisher gelebt habe. Ich fühle mich wie dieses Kind, das eine Schach- tel Bonbons gewonnen hat: die ersten isst es mit Ver- gnügen, aber als es merkt, dass nur noch wenige übrig sind, beginnt es, sie wirklich zu geniessen. Ich will das Wesentliche, denn meine Seele ist in Eile. Ohne viele Süssigkeiten in der Packung. Ja, ich habe es eilig, ich habe es eilig, mit der Intensität zu leben, die nur die Reife geben kann. Ich versuche, keine der Süssigkeiten, die mir noch bleiben, zu verschwen- den.» Diese Worte stammen aus einem Gedicht des brasilia- nischen Dichters Mario de Andrade. Meine Erstklass- lehrerin, die mir vor gut 50 Jahren die wesentlichen Grundlagen der Schule beibrachte, hat es mir kürzlich geschickt. Inzwischen habe ich die Lebensmitte längst überschritten, die Schachtel mit den Bonbons leert sich. Wie der Dichter möchte auch ich mich um das Wesentliche kümmern. Aber was ist das Wesentliche des Lebens, meines Lebens? Hetzen Glaubt man den Medien, sind Fitness, Mode, Karri- von Ort zu Ort oder ere, Geld und Schönheit das einzig Erstrebenswerte. Was am Körper nicht perfekt ist, korrigiert man mit Ergibt vielleicht die Summe spielerisch leicht das Operationen. Wo das Geld nicht reicht, holt man einen unserer Erfahrungen die Wesentliche Kredit. – Haben Äusserlichkeiten wirklich einen im- entdecken? mer höheren Stellenwert bekommen, oder scheint es Antwort darauf, was das Bild jh nur so, durch die ständige Überflutung mit Werbungen, Blogs, Klatschgeschichten? Ich kann mir kaum vorstel- Wesentliche im Leben ist? len, dass es Menschen gibt, die ihr Leben nach diesen Prinzipien leben, und dabei erfüllt und glücklich sind. Oder war mein erstes Mofa, die modische Dauer- Und doch habe ich es genossen, nach der Familien- welle, die erste Jeans vielleicht das Gleiche, nur in klei- phase wieder vermehrt auswärts zu arbeiten, Neues zu nerem Rahmen? Erst rückblickend wird deutlich, wie lernen, Kontakte zu knüpfen, Erfahrungen einzubrin- sehr sich die Prioritäten im eigenen Leben verändern. gen, mit meiner Arbeit etwas zu bewirken, jemanden Kinderwünsche werden von Teenagerträumen abge- zu entlasten, Freude zu schenken. Und in einigen Jah- löst. Der ursprüngliche Traumberuf passt vielleicht ren kommt wieder ein neuer Lebensabschnitt, ohne nicht mehr, neue Herausforderungen werden gesucht. Erwerbsleben und vielleicht mit verschiedenen alters- Und wer eine Familie gründet, stellt meist automatisch oder gesundheitsbedingten Einschränkungen. die eigenen Interessen in den Hintergrund. Verantwor- Ergibt vielleicht die Summe unserer Erfahrungen tungsbewusstsein kommt vor Selbstverwirklichung. die Antwort darauf, was das Wesentliche im Leben ist? Das Wohl der Familie steht an erster Stelle und das Ich weiss nicht, wie viele Süssigkeiten noch in mei- bleibt in irgendeiner Form wohl lebenslänglich. ner Packung sind. Doch ich weiss, dass für mich das Wesentliche nicht mehr Äusserlichkeiten sind. Es sind Menschen, die mir nahe stehen, Gespräche, die nicht oberflächlich sind, strahlende Kinderaugen, ein war- Erst rückblickend wird deutlich, mer Händedruck, gemeinsames Lachen, geteilte Trau- wie sehr sich die Prioritäten rigkeit, Gesundheit, das Singen der Vögel am Morgen, der rote Abendhimmel, Blumen am Wegrand, der im eigenen Leben verändern. Schmetterling, der nach dem kalten Winter aus der Puppe schlüpft, Liebe, Zärtlichkeit und Wärme. Judith Husistein MAGNET Nr.7/2018 10
Weitblick Nachrichten aus dem DigiTal Gesundheit und Karriere Ein Bekannter aus Twitter musste sich ein LinkedIn-Konto anlegen. Anfangs umsonst, für Pro muss bezahlt werden. Er hatte lange dagegen gehalten. Als So- zialplattform ist es so etwa wie Face- book für Arbeitssuchende – Klatsch, Kurse, Reklame und ein Ort für den h t hmz professionellen Lebenslauf. Screenshots: h Den in Europa weitverbreiteten und staatlich anerkannten Euro-Pass gibt es schon seit 2004. Gratis benutzbar, von S der EU entwickelt, ist es eine seriöse Angelegenheit. Auch er bietet Kurse, Die CSS bietet ihren Versicherten an, kritischen Geist pflegen. Kenne dich Standards und viel Rat, Verbindungen 150 Franken pro Jahr an Prämien zu selbst, sonst sagen dir CSS, deine künf- und Info’s zur Optimierung des eigenen sparen, wenn sie solche Daten (die ja tigen Arbeitgeber, Amazon und Google, Laufes. immerhin schon auf dem Natel und in wer du bist, was du willst und was du Seitdem ich ein «gescheites» Natel der «Cloud» sind) mit ihr teilen und pro brauchst, um glücklich zu werden. besitze, habe ich ein Gerät, welches Tag 10 000 Schritte machen. Im DigiTal unterwegs: Carlos Ferrer meine Schritte zählt. Es sagt mir, ob ich Sozialmedien und unsere Geräte heute schon Treppen gestiegen bin. Be- sind Spione, die dem Internet mehr er- Links für Interessierte: sässe ich noch eine «gescheite» Uhr, zählen, als wir selbst über uns wissen. Euro Pass: würde mein Blutdruck, Herzschlagfre- Wie alles andere auch können wir dies https://europass.cedefop.europa.eu/de quenz und ob ich per Velo oder zu Fuss zu unseren Gunsten nutzen. Aber nur LinkedIn: https://www.linkedin.com unterwegs bin aufgezeichnet. wenn wir uns informieren und einen CSS: https://www.css.ch/de/home.html «Wie geht es dem Recht?» 7. Wolfhäldler Bettagsgespräch Bürger und Bürgerinnen, Firmen und Wir fragen: «Wie geht es dem Recht?» Interessensverbände klagen heute oft Im Gespräch und im Suchen nach Ant- und laut über die Verrechtlichung des worten treffen sich: Giusep Nay, Dr. Lebens, suchen aber gleichzeitig nach iur. Dr. theol. h.c. alt Bundesrichter/-ge- der geringsten Gesetzeslücke, um ihre richtspräsident; Hans Ruh, Prof. Dr. eigenen Interessen durchzusetzen. theol., emer. Ordinarius für Sozialethik Bürger und Bürgerinnen, Interessen- an der Uni Zürich; Paul Signer, Land- gruppen und Parteien rufen nach dem ammann AR. Weitere Podiumsteilneh- Rechtsstaat, weil sie sich bedroht füh- mende sind angefragt. len in ihrem inneren und äusseren Frie- Gesprächsleitung: den. Andere wieder meinen, der Andreas Ennulat, Pfr., Wolfhalden. Rechtsstaat gehe zugrunde, weil er im- mer polizeistaatlicher werde. Und wie- Samstag, 15. September, Beginn 19.15 der andere propagieren eine möglichst Uhr in der Kirche Wolfhalden. regelfreie, liberale Welt. Herzlich willkommen! 11 MAGNET Nr.7/2018
Weitblick Miteinander umgehen Persönlichkeitsschutz in der Kirche In der Kinder- und Jugendarbeit der amtliche und Mitarbeitende in den evangelisch-reformierten Kirchgemein- Kirchgemeinden» eine hilfreiche de xyz übernehmen Angestellte und Grundlage. Von der grundsätzlichen freiwillig tätige Mitarbeiterinnen und Konfliktbearbeitung über emotionale Mitarbeiter viel Verantwortung für Kin- Grenzverletzung bis hin zu Mobbing der und Jugendliche. Mitarbeitende und sexuelle Überschreitungen reichen kommen durch den engen Kontakt zu die Themenfelder. Neben grundsätzli- Kindern und Jugendlichen oft in eine chen Vereinbarungen zu Verhaltens- besondere Beziehung – sie sind als Er- und Vorgehensweisen gibt es Adressen wachsenenperson von der Rolle her zu Fachleuten, die als neutrale Begleite- gleichzeitig Autoritäts- und Vertrauens- rinnen und Begleiter bestehende Kon- person; ihnen werden von den Kindern flikte moderieren können. Für die Lan- und Jugendlichen viele Freiheiten ein- deskirche beider Appenzell ist Walter geräumt, um zu gefallen. Dadurch ste- Feuer zuständig. hen die anvertrauten Kinder und Ju- Das Werkheft eignet sich für interne gendlichen ihnen in einer gewissen Ab- Anlässe von kirchlich engagierten Per- hängigkeit gegenüber. begleiten sie in Fragen der Lebensge- sonen (Retraiten, Weiterbildungen). Für diese Arbeit braucht es darum staltung und Glaubensfragen. Zudem Zusätzliche Informationen wie bei- ein entsprechend hohes Mass an Ver- bieten sie eine persönliche Beziehung spielsweise eine Mustervorlage für Um- antwortungsgefühl und Pflichtbewusst- an und begleiten die Kinder und Ju- gangsgrundsätze sind über die Websei- sein und eine besondere Sensibilität gendlichen auf ihrem Weg in die Ge- te www.ref-sg.ch/persönlichkeitsschutz Nähe und Distanz gegenüber. Freiwilli- meinschaft.* und www.opferhilfe-sg.ch und selbst- ge und angestellte Mitarbeitende sind Wer sich in seiner Kirchgemeinde verständlich über die Geschäftsstelle er- immer und in jeder Situation Vorbilder. vertieft mit der Art des gegenseitigen hältlich. Sie leiten Kinder und Jugendliche zu Umganges beschäftigen will, erhält mit (*Text aus der Mustervorlage Persönlich- einem eigenverantwortlichen Leben an, dem «Werkheft für Freiwillige, Ehren- keitsschutz für Kirchgemeinden) Spiel des Lebens Tango erleben Ob Wochenausklang oder Wochenein- Eduardo García, Bandoneon; Alexander Live-Tango gibt’s mit «Tangissimo» stieg – lassen Sie sich hineinnehmen in Swete, Gitarre; Martin Merker, Violon- Martin und Claudia Birnbaumer Grava. den Klang und den Rhythmus des Tango cello und Francisco Obieta, Kontrabass Argentino und tanken Sie auf mit: und Leitung. Vormerken: Sonntag, 23. September, 17.30 Uhr, Kirche Wolfhalden! Eintritt frei – Kollekte! Herzlich willkommen Mehr Informationen unter: www.kukkik.ch und info@kukkik.ch MAGNET Nr.7/2018 12
Weitblick Auf Vadians Spuren Spiritueller Rundgang Auf den Spuren des Mannes, der in Vadian erfahren auf dem Reformations- ganzheitlicher Weise die Stadt wesent- weg quer durch St.Gallen und in der lich mitgeprägt hat. Seine Wege aufle- weiteren Umgebung der Stadt. Inspira- ben lassen und ins Heute hineinweben. tion aus seinen Lebens- und Glaubens- In besinnlicher Weise wird am Samstag. erfahrungen für die eigene Spiritualität den 15. September, das Stadtpilgern mit entdecken. Vadian durchgeführt. Zahlreiche Häu- Gemeinsame Einstimmung und ser, Inschriften und Begebenheiten las- Abschluss in der Kirche St.Laurenzen; sen sich auf dem Reformationsweg in Rundgang mit Inputs bei jedem Wetter; der Stadt und anderen Wegen rund um Essen im Restaurant. Tagespauschale die Stadt entdecken. Fr. 50.– pro Person. Vadians Weg kreuzen und Anregung aus seinem Handeln erhalten durch Zi- Datum: Samstag, 15. Sept. 2018, 10.00 tate, Texte, Bilder. Dem Quer denken, bis 16.00 Uhr frei Handeln, neu Glauben damals und Treffpunkt: Kirche St. Laurenzen heute nachgehen. Gehen und Austau- schen, Besinnung und Zeiten im Kontakt und Anmeldung: Regina Pauli, Schweigen geben Raum für eigene Ge- Theologin, Pilgerbegleiterin EJW, danken. 071 460 29 67 / regina.pauli@gmx.ch ten, verfremdete Evergreens, Kirchen- Frisch – fromm – und Volkslieder, Witze aus vor-, real- existierend reformatorischer und post- reformatorischer Zeit. – Kollekte. frech – frei Musik: Röbi Fricker, Piano – Texte: Andrea Weinhold, Kathrin Bolt, Mari- lene Hess. Röbi und die Reformanzen Aktualisierte Daten und Spielorte unter magnet.jetzt! Aus Anlass des Jubiläums 500 Jahre Re- wie das mit dem semper reformanda formation haben die drei Pfarrerinnen und der Selbstkritik/-reflexion heute Auftritte im Appenzellerland Andrea Weinhold, Kathrin Bolt, Marile- noch/wieder ausschaut. Insofern auch Sonntag, 23. September, 17.00 Uhr, ne Hess sich zusammengetan als «Re- ein Sammelsurium von textlichen und Kronensaal Gais AR am Dorfplatz formanzen», um die reformatorischen musikalischen Beiträgen: PoetrySlam, Freitag, 30. November, 20.15 Uhr, Errungenschaften und Altlasten mit ei- Wort- und Sprachspielereien, Anekdo- Baradies Teufen AR an der Engelgasse nem Augenzwinkern anzuschauen, da- von zu erzählen, spielen und zu singen. Die Reformation und den Hype ums Jubiläum einmal von der humoristi- schen Seite beleuchten. Witzig fragen, Goodwill 13 MAGNET Nr.7/2018
Weitblick Bezeichnungsänderung Distanzierung von der Nennung «Mormonen» Die Glaubensgemeinschaft «Kirche Jesu Smith (1805–1844) zurück. Er soll von Christi der Heiligen der Letzten Tage», Gott Offenbarungen erhalten haben vielen bekannt als «Mormonen», hat und schrieb daraufhin 1830 «Das Buch sich gegen die Bezeichnung «Mormo- Mormon», das bis heute Grundlage der nenkirche» ausgesprochen. Auch ihre Religionsgemeinschaft ist. Ihre Gottes- Anhänger sollen nicht länger «Mormo- lehre unterscheidet sich nach Angaben nen» genannt werden. «Obwohl der der EZW von der christlichen. Für die Begriff ‹Mormonenkirche› seit langem Mormonen sei Gott ein leibliches We- öffentlich als Spitzname gebraucht wird, sen von menschlicher Gestalt, das zu- ist er kein autorisierter Titel, und die sammen mit seinem Sohn Jesus Chris- Hauptkirche Salt Lake City, Utah, USA Kirche rät von seiner Verwendung ab», tus an einem konkreten Ort lebe. Laut Bild shutterstock.com heisst es dazu in einer aktualisierten Funkschmidt sehen die ökumenisch Fassung der kirchlichen Richtlinien. ist ein fester theologischer Begriff für verbundenen Kirchen diese Glaubens- Kirchenpräsident Russell Nelson (Salt die universale unsichtbare Kirche gemeinschaft nicht als Kirche an. Die Lake City/US-Bundesstaat Utah) äus- Christi, von der nach unserem Ver- Taufe der Mormonen werde nicht aner- serte sich zu den Hintergründen in ei- ständnis die evangelische Kirche ein kannt: «Sie selbst aber betrachten sich ner Stellungnahme: «Der Herr hat mir Teil ist.» Eine einzelne Gemeinschaft nicht nur als Christen, sondern als die die Bedeutung des Namens eingeprägt, könne ihn sich darum nicht exklusiv einzige Kirche, die die vollständige den er für seine Kirche offenbart hat: aneignen. «Vielleicht drückt dieses An- Wahrheit lehrt.» Charakteristisch ist Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der sinnen den Anspruch der Mormonen weiterhin eine hohe Wertschätzung der Letzten Tage.» Alternativ könnten auch aus, die einzige wahre Kirche zu sein», Familie, der Verzicht auf Genussmittel die Begriffe «Die Kirche», «Die Kirche so Funkschmidt. Dazu kommt, dass das und eine missionarische Orientierung. Jesu Christi» oder «Die wiederherge- Wort «Kirche» laut dem Referenten Weltweit gehören der Glaubensgemein- stellte Kirche Jesu Christi» verwendet sprachgeschichtlich ein rein christli- schaft nach eigenen Angaben rund 16 werden. cher Begriff ist. Die neue Regelung füh- Millionen Mitglieder an. Die meisten Der zuständige Referent der Evange- re darum aus Sicht der ökumenischen leben in den USA. In Deutschland hat lischen Zentralstelle für Weltanschau- Christenheit zu Verwirrung. sie 40 000 Mitglieder in 160 Gemein- ungsfragen (EZW), Kai Funkschmidt den. In mittlerweile sieben deutschen (Berlin), hält diese Selbstbezeichnung Mormonen beanspruchen, die Bundesländern ist die Gemeinschaft als für «problematisch». Gegenüber der «vollständige Wahrheit» zu lehren «Körperschaft des öffentlichen Rechts» Evangelischen Nachrichtenagentur Die Sondergemeinschaft der Mormo- den Kirchen weitgehend gleichgestellt. idea sagte er: «‹Die Kirche Jesu Christi› nen geht auf den US-Amerikaner Joseph Salt Lake City/Berlin (idea) Bachtage 2018 Ernste Musik macht heiter Mit einem Festgottesdienst in der evan- rend fünf Tagen fanden in St. Gallen – inspirieren. Mehr Informationen fin- gelischen Kirche Teufen gingen die und dem Appenzellerland 24 Konzerte den Sie im Internet unter: magnet.jetzt diesjährigen Appenzeller Bachtage zu und Veranstaltungen statt. Etwa 5000 unter Thema, Bereich Kultur. Ende. Die Veranstalter sind zufrieden Besucherinnen und Besucher liessen und blicken auf ein rundum gelungenes sich von diesem umfassenden Pro- Impressionen Konzentriertes Arbeiten: Festival zurück. Es ist eine stolze Bilanz gramm zum Thema «Bach-Bilder» – Orchester, Bach-Chor und Jugendprojekt für ein kleines, familiäres Festival: Wäh- dem diesjährigen Thema des Festivals SBW Bilder: zVg. Bachstiftung MAGNET Nr.7/2018 14
Weitblick September ist SchöpfungsZeit Feiertage für Sinntrainierer Bildquelle: Da Silva, pixabay Am 1. September beginnt die Taste, fühle, begreife – Themenreihe schen Evangelischen Kirchenbund und SchöpfungsZeit mit regionalen fünf Sinne der Schweizer Bischofskonferenz ver- Veranstaltungen in verschiedenen Der Slogan «Taste, fühle, begreife» regt bunden. Landesgegenden. an, die Umwelt mit den Händen zu er- Seit 1993 erarbeitet die oeku Unter- kunden. Denn wer die Schöpfung «be- lagen für die Gestaltung von Gottes- Der 1. September gilt in der römisch- greift», stösst auf die in den Dingen diensten und weiteren Anlässen zur katholischen Kirche und bei den ortho- liegende göttliche Wirklichkeit. Und SchöpfungsZeit. Seit 2016 läuft eine doxen Kirchen als Tag der Schöpfung. Kirchen und Kirchgemeinden haben Themenreihe zu den fünf Sinnen. Der 4. Oktober ist der Gedenktag des die Gelegenheit, auf Gottes umfassende Franz von Assisi. Zwischen diesen bei- und fürsorgliche Liebe für seine Ge- den Daten liegt die SchöpfungsZeit – sie schöpfe auf vielfältige Weise aufmerk- schliesst das Erntedankfest und den sam zu machen. Die Aktion ist Teil ei- Bettag mit ein. Die Arbeitsgemeinschaft ner Reihe zu den fünf Sinnen, die von christlicher Kirchen in der Schweiz 2016 bis 2020 läuft. AGCK empfiehlt, die SchöpfungsZeit zu Die Predigtimpulse der Arbeitsdoku- mentation stammen von der jüdischen Philosophin Catherine Chalier und vom reformierten Theologen Otto Schäfer. Das Sparen von Energie in kirchlichen Der Dokumentation liegt eine Karte mit Gebäuden ist ein weiterer Arbeits- einem Vers in Braille-Schrift inklusive schwerpunkt in Kursen und Publikatio- Braille-Alphabet bei. Ein Magazin «Tas- nen der oeku. Seit 2015 führt sie zu- te, fühle, begreife» mit Beiträgen des dem die Geschäftsstelle für das kirchli- Spitalseelsorgers Hubert Kössler, der che Umweltzertifikat «Grüner Güggel» Biologin Claudia Baumberger und ande- und bildet kirchliche Umweltberater ren ist im Brief 9/2018 beigelegen und aus. Bis Anfang dieses Jahres haben gut in der Schweizerischen Kirchenzeitung zwanzig Kirchgemeinden und kirchli- feiern und die Unterlagen der oeku ein- 9/2018 in Auszügen abgedruckt wor- che Institutionen das Zertifikat erreicht zusetzen. Der Schweizerische Evangeli- den (S. 192–195). Alle Materialien kön- oder sind auf dem Weg dazu. Ebenso sche Kirchenbund empfiehlt seinen nen bei der oeku separat bestellt wer- hat die oeku das Umwelthandbuch für Mitgliedkirchen, im Sinne der 3. Euro- den. Kirchgemeinden «Es werde grün» her- päischen Ökumenischen Versammlung ausgegeben (2015). die SchöpfungsZeit zu begehen. Ebenso Die kirchliche Umweltarbeit der oeku empfiehlt die Schweizer Bischofskonfe- Über 800 Kirchgemeinden, kirchliche Die oeku wendet sich als kirchlich-öko- renz im liturgischen Kalender, die «Be- Organisationen und Einzelpersonen un- logische Stimme zu umweltpolitischen wahrung der Schöpfung» in der Zeit terstützen den ökumenischen Verein Themen wie Klima- und Energiepolitik, vom 1. September bis 4. Oktober in der oeku Kirche und Umwelt. Die oeku ist Raumplanung oder Verkehrspolitik an Liturgie einzubringen. über den Vorstand mit dem Schweizeri- die Öffentlichkeit. 15 MAGNET Nr.7/2018
Agenda Sonntag, 9. September KAPELLE SCHWÄGALP 10.00 Gottesdienst mit Chinderhüeti, Pfr. Frank Gottesdienstbeginn jeweils um 9.45 Uhr Wessler Sonntag, 2. September: Eva B. Keller, Uetliburg 11.30 Tauferinnerungsfeier in der Kirche, Pfr. Frank Sonntag, 9. September: Lothar Schullerus, Nesslau Wessler Sonntag, 16. September: Ökumenischer Bettag mit Samstag, 15. September Anna-Maria Frei-Braun, PA; Margrit Lüscher, Pfrn. und 16.15 Ökumenischer Gottesdienst zum Bettag im Pfle- Appezeller Frauestriichmusig geheim Krombach, Pfr. Michael Seitz und PA Sonntag, 23. September: Dorothee Dettmers Frey Annette Winter, Musik: Martina Tobler, Harfe und Bernhard Frey, St.Gallen Sonntag, 30 September: Käthi Meier-Schwob, Goldach Sonntag, 16. September Sonntag, 7. Oktober: Koni Menet, Mogelsberg 10.00 Ökum. Abendmahlsgottesdienst zum Bettag mit Chinderhüeti, ref. Kirche. Pfrn. Anna Katharina Die Daten 2019 finden Sie, sobald diese erscheinen, auf Breuer, PA Roland Winter und Pfr. Christian www.magnet.jetzt unter Service, Gemeindeseiten, Schwägalp! Hagen. Musik: evang. Singkreis und kath. Kir- chenchor; Kaspar Wagner (Orgel) Freitag, 21. September URNÄSCH www.ref-urnaesch.ch 16.30 Jugendgottesdienst für die Mittelstufe, Samuel Pfr. Markus Grieder 071 364 11 63 pfarramt-urnaesch@bluewin.ch Krucker, Kirchgemeindehaus Gottesdienste im September 17.30 Jugendgottesdienst für die Oberstufe, Samuel Krucker, Kirchgemeindehaus Sonntag, 2. September 18.15 Meditation im Krombachsaal, Pfr. Michael Seitz 8.45 Jugendgottesdienst 9.30 Gottesdienst, Pfr. Markus Grieder Sonntag, 23. September 10.00 Familiengottesdienst zum Erntedankfest, Pfrn. Sonntag, 9. September Esther Furrer. Musik: Kinderchor der Musik- 9.30 Erntedank-Gottesdienst mit den Landfrauen schule Herisau mit Katrin Schatz, Gestaltung und dem Saienchörli, Ellen Schout, Oberuzwil Erntegaben: Landfrauen Herisau, anschliessend Sonntag, 16. September Apéro 9.30 Abendmahls-Gottesdienst Bettag mit dem Frau- Sonntag, 30. September enchor Frohsinn, Herisau und Ellen Schout, 10.00 Gottesdienst mit Chinderhüeti, Pfr. Peter Oberuzwil Solenthaler 10.00 Evang. Gottesdienst im Pflegeheim Krombach, Freitag, 21. September Pfr. Frank Wessler 15.00 Bibelstunde im WPZ, Ellen Schout, Oberuzwil Zuständig für Abdankungen und telefonische Präsenz Samstag, 22. September in dringenden Fällen: 17.00 Kinderfiir 1.–5. September: Pfrn. Furrer, Tel. 071 354 70 62 Sonntag, 23. September 6.–12. September: Pfrn. Breuer, Tel. 071 354 70 64 9.30 Gottesdienst, Pfrn. Eva Keller, Uetliburg 13.–19. September: Pfr. Solenthaler, Tel. 071 354 70 61 20.–26. September: Pfrn. Breuer, Tel. 071 354 70 64 Sonntag, 30. September 27.–30. September: Pfr. Solenthaler, Tel. 071 354 70 61 9.30 Gottesdienst, Ellen Schout, Oberuzwil Taufsonntage mit Chinderhüeti 9., 16. (nur Chinderhüeti) und 30. September, 28. Oktober, 18. November, 2., 9. und 30. Dezember. HERISAU www.ref-herisau.ch Pfrn. Esther Furrer 071 354 70 62 Ökumenischer Bettagsgottesdienst mit Abendmahl esther.furrer@ref-herisau.ch 16. September, 10 Uhr! Der eidgenössische Dank-, Buss- und Pfr. Peter Solenthaler 071 354 70 61 peter.solenthaler@ref-herisau.ch Bettag ist ein besonderer staatlicher Feiertag. Musikalisch Pfr. Frank Wessler 071 354 70 63 frank.wessler@ref-herisau.ch umrahmt wird der Gottesdienst vom Kirchenchor «Peter und Pfrn. Anna Katharina Breuer 071 354 70 64 Paul» der röm.-kath. Kirche und vom «Singkreis» der Evang.- annakatharina.breuer@ref-herisau.ch ref. Kirchgemeinde Herisau. Orgel: Kaspar Wagner, Liturgie Samuel Krucker 071 354 70 65 samuel.krucker@ref-herisau.ch und Predigt: Pfrn. Anna Katharina Breuer, PA Roland Winter Jugendarbeit und Pfr. Christian Hagen. Mit Chinderhüeti! Annalies Taverna 071 354 70 60 sekretariat@ref-herisau.ch Sekretariat Mo–Fr 9–11.30, 14–16 Uhr Evangelischer Singkreis Herisau Chorprojekt vom 19. September bis 11. Novem- Gottesdienste im September ber 2018! Singen Sie gerne und möchten Sie das in einem Chor ausprobieren? Lieben Sie eine Samstag, 1. September nette musikalische Atmosphäre und gemütliches 9.30 Chinderfiir für 3- bis 6-Jährige, deren Eltern Beisammensein nach den Proben? und Geschwister im Chorraum, anschliessend Dann sind Sie bei uns genau richtig! Wir proben kleiner Znüni einen bunten Liederstrauss von Motette bis Gos- Sonntag, 2. September pel ab dem 19. September immer mittwochs 20 10.00 Gottesdienst, Pfrn. Esther Furrer, anschliessend Uhr im Kirchgemeindehaus, Poststr. 14A, 9100 Herisau. Das Predigtnachgespräch Programm führen wir am 11. November um 10 Uhr im Got- 10.00 Evang. Gottesdienst im Pflegeheim Krombach, tesdienst in der reformierten Kirche in Herisau auf. Interes- Pfr. Michael Seitz sierte dürfen jederzeit unverbindlich an eine Probe kommen. MAGNET Nr.7/2018 16
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