Gachnang - mehr als ein Quartier von Frauenfeld
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GEMEINDEPORTRÄT Gachnang – mehr als ein Quartier von Frauenfeld Die Thurgauer 3600-Einwohner-Gemeinde Gachnang erlebte und erlebt ein rasantes Wachstum, will aber ländlich bleiben. Gemeindeammann Matthias Müller erklärt, wie die Gemeinde den Wechsel von der Munizipalgemeinde zur politischen Einheitsgemeinde bewältigt hat. «Wir sind eine typische Sandwichge- meindegrenze. «Hier verbinden sich Bauland mehr, sagt Müller. Und das im meinde zwischen Frauenfeld und Win- dank der guten Verkehrsanbindungen Richtplan vorgesehene Bauland soll terthur», sagt der Gemeindepräsident die Vorteile der ländlichen Umgebung vorderhand nicht eingezont werden. Matthias Müller mit einem Augenzwin- mit dem Komfort der nahen Städte», Die alten Ortsgemeindegrenzen seien kern. Gachnang liegt zwischen zwei sagt Müller. Eine gesuchte Kombina- heute kein Problem mehr, sagt Müller. Städten und an der Grenze zum Kanton tion. «Die gute Verkehrserschliessung, Nach dem Zusammenschluss habe es Zürich. Winterthur, Oberwinterthur, Wie- die unmittelbare Nähe zur Natur und die noch einzelne Grabenkämpfe zwischen sendangen, Rickenbach, Islikon, Frauen- vergleichsweise günstigen Bodenpreise den beiden je ungefähr 900 Einwohner feld – das sind die Haltestellen auf der sind unsere Trümpfe.» Den tiefen Steu- zählenden Dörfern Gachnang und Isli- 13 Minuten dauernden Zugfahrt auf der erfuss lässt Müller unerwähnt. kon gegeben. «Der neue Gemeinderat Strecke Zürich–Romanshorn. Die Ge- war bestrebt, die Gräben zuzuschütten.» meinde ist 1998 aus dem Zusammen- Bei 4000 Einwohnern soll Auf dem Tisch lag deshalb auch der Vor- schluss der Ortsgemeinden Gachnang, Ende 2015 Schluss sein schlag, die neue Gemeinde solle Gach- Islikon, Kefikon, Niederwil und Oberwil Gachnang blickt auf eine rasante Ent- nang-Islikon heissen. Die Gemeindever- entstanden. Obwohl das Gemeindehaus wicklung zurück: Nach der Fusion zählte sammlung entschied sich für Gachnang. in Gachnang steht, ist eigentlich Islikon die Gemeinde ca. 2700 Einwohner, Ein Problem war der Durchführungsort das «Zentrum». Hier gibt es einen klei- heute sind es 3600. Das ist ein Wachs- der 1.-August-Feier – entschieden wurde nen Bahnhof, vier Restaurants, eine tum von über 30 % in 16 Jahren. Müller schliesslich, die Feier jedes Jahr in einer grosse Landi den Volg und weitere Lä- sieht dafür vor allem zwei Gründe: «Wir ehemaligen Ortsgemeinde zu organi- den. In Gachnang wurden Post und Volg sind eine Landgemeinde, die viel bietet, sieren. geschlossen, die einzige Beiz hat nur be- und wir hatten in den letzten Jahren schränkt offen. noch Baulandreserven.» Zehn Baukräne Wichtige politische Rolle Verbindendes Element der Fünfdörfer- zeigen, dass die Entwicklung noch nicht der einzelnen Dorfvereine gemeinde ist der Tegelbach, der durch abgeschlossen ist. Die Einwohnerzahl In der Gemeindeordnung der fusionier- die Gemeinde fliesst und auch der Dorf- wird in den nächsten Jahren weiter stei- ten Gemeinde war für den Gemeinderat zeitung den Namen gibt. Im Norden gen – Ende 2015 wird die 4000-Einwoh- als Übergangslösung ein Sitzanspruch durchschneidet die A7 die Gemeinde, ner-Grenze wohl erreicht sein. Dann sei für zwei Amtsperioden für die früheren im Süden bildet die A1 zum Teil die Ge- Schluss, denn es gebe praktisch kein Ortsgemeinden festgelegt. Oberwil und Das Gemeindehaus ist im ehemaligen Produktionsgebäude Bild: Gemeinde Gachnang der Mosterei Müller untergebracht. Schweizer Gemeinde 3/14 23
GEMEINDEPORTRÄT Blick auf das Dorf Gachnang mit den Türmen der evangelisch-reformierten Kirche (links) und Bild: Gemeinde Gachnang der römisch-katholischen Kirche Bruder Klaus (rechts). Kefikon nicht mehr im siebenköpfigen Der Zusammenschluss der fünf Ortsge- den Innenausbau. Aus der Obstan- Gemeinderat vertreten. In den fünf Dör- meinden habe einen enormen Einsatz nahme wurde das Werkhof- und Feuer- fern gibt es einen Dorfverein, der die verlangt, blickt Müller zurück. Fünf wehrgebäude. Das alte Schloss ist der- Anliegen der Bevölkerung gegenüber Wasserversorgungen, fünf Elektrizitäts- zeit unbewohnt. der politischen Gemeinde vertritt und werke, fünf Gemeinderechnungen und die Gemeinderatskandidaten portiert. In unzählige Reglemente mussten zusam- Zusammenarbeit über Gachnang existieren lediglich SVP, FDP mengeführt werden. «Innerhalb von die Kantonsgrenze hinweg und CVP – die EVP, die Partei des Ge- zwei Jahren stellten wir die Gemeinde Die Primarschule ist eine selbstständige meindeammanns, gibt es nicht. «Bei organisatorisch auf neue Beine.» Abfall- Körperschaft mit eigener Behörde, eige- uns geht es um Köpfe», sagt Müller, wesen, Fürsorge, Steuerwesen oder ner Rechnung und eigenem Steuerfuss, «die Parteien spielen praktisch keine Feuerwehr waren schon vorher Aufgabe die Oberstufe wird als Verband mit Frau- Rolle.» Fünf der sieben Gemeinderäte der Munizipalgemeinde. enfeld geführt. Eine Einheitsgemeinde sind parteilos. Die Gemeindeordnung ist für Müller vorstellbar. «Solange die enthält lediglich die verfassungsrechtli- Das Gemeindezentrum Schulgemeinde Leute für ihre Behörden chen Bestimmungen – Details sind in in der ehemaligen Mosterei findet, ist eine Integration der Schulge- der 2011 komplett überarbeiteten Ge- Das Gemeindehaus überrascht mit sei- meinde in die politische Gemeinde aber schäftsordnung geregelt. Gachnang ner Architektur. Vor dem Zusammen- kein Thema», macht er klar. kennt, wie alle anderen Thurgauer Ge- schluss und bis 2005 sass die Verwal- In Kefikon geht die Kantonsgrenze mit- meinden, einen Ammann als tung in Islikon, bis der Platz- ten durchs Dorf – eine interessante Si- Delegierten des Gemeindera- «Seit der mangel zwang, nach einer tuation . Früher verlief sie mitten durch tes. Er ist Vorsitzender des neuen Lösung zu suchen. die Küche des Schlosses Kefikon, wie Rats und auch Leiter der Ver- Fusion Diese fand sich schliesslich im Müller berichtet. Das rund 500 Einwoh- waltung. Er sei Anhänger ei- wurde der Produktionsgebäude der ner zählende Kefikon liegt zu rund zwei nes strikten Ressortsystems, Steuerfuss Mosterei Müller in Gachnang, Dritteln auf Thurgauer Boden, zu einem sagt Müller. Die Gemeinde- wo die Mostproduktion schon Drittel in der Zürcher Gemeinde Wiesen- räte führten ihre Ressorts zwei Mal vor Jahren eingestellt wurde. dangen. Gachnang pflegte während Jah- selbstständig. «Als Gemeinde- gesenkt.» «Neues Schloss», heisst das ren formlose und unkomplizierte Bezie- ammann muss ich nicht über Gebäude, es gleicht vom Vo- hungen in den Bereichen Feuerwehr, alles Bescheid wissen, was in den Res- lumen her dem Barockschloss aus dem Abwasser und Abfallentsorgung mit sorts läuft.» Seit 2011 gilt eine neue Res- 18. Jahrhundert, welches gleich dahin- Bertschikon, das sich Anfang 2014 der sortverteilung, der Gemeindeammann ter liegt. Das neue und das alte Schloss Gemeinde Wiesendangen angeschlos- arbeitet im Vollamt. Allerdings sind mit der renovierten Schlosskapelle ge- sen hat. «Diese Zusammenarbeit hat keine Arbeitspensen festgelegt, son- hören der Gebrüder Müller Immobilien viele Jahre ohne Staatsvertrag bestens dern nur die Aufgaben und Entschädi- AG, die Gemeinde ist Mieterin. Die Be- funktioniert – das sollte auch die nächs- gungen. sitzerin baute um, die Gemeinde zahlte ten 50 Jahre möglich sein», sagt Müller. 24 Schweizer Gemeinde 3/14
GEMEINDEPORTRÄT Die mehr als 400 Jahre alte Schlosskappelle St. Sebastian Bild: Steff Schneider des Schlossgutes Gachnang wurde 2010 aufwendig renoviert. Die Zusammenarbeit mit den Nach- druck, man wolle die kleinen Anbieter bargemeinden ist ihm sehr wichtig – zum Verschwinden bringen», kritisiert es könne nicht sein, dass jeder alles er. Mit jährlich rund 20 Gigawattstunden selbst mache und nur für sich schaue. Strom ist das EW ein mittelgrosses Gachnang ist Teil der 15 Gemeinden Stromunternehmen im Kanton Thur- umfassenden Region Frauenfeld. Eng gau. «Mit dieser Leistung sollte ein Werk sind die Kontakte vor allem mit der überleben können», sagt der Gemein- Stadt Frauenfeld und der Nachbarge- depräsident. Die Gemeinde verfüge meinde Felben-Wellhausen. Die drei über die Fachleute mit dem nötigen Wis- haben ein gemeinsames Leitbild und sen und lasse sich beraten. «Es gibt der- einen Richtplan Siedlung und Verkehr zeit absolut keinen Grund, zu fusionie- erarbeitet, nun folgt der Richtplan Ener- ren oder das Werk zu verkaufen.» gie. Gachnang verfügt über ein modernes Elektrizitätsnetz und über eine gute Vom Elektrizitätswerk gibt es nur noch Wasserversorgung. In Zusammenarbeit erneuerbare Energie mit zwei Partnern plant die Gemeinde Die Gemeinde betreibt ein eigenes Elek- jetzt den Bau eines flächendeckenden trizitätswerk (EW) und ist seit 2010 Ener- Glasfasernetzes. Die erste Etappe ist er- giestadt. «Energiesparen ist ein Zeichen stellt. Die zweite Ausbauetappe soll die- der Zeit – ohne dass man speziell grün sen Sommer starten und bis spätestens sein muss», sagt Müller. Das grösste 2020 abgeschlossen sein. weit sichtbare Projekt ist die Photovol- taikanlage auf dem Schul- und Mehr- Engagement für zweckgebäude Gachnang, das vor zwei die Gesundheitsversorgung Jahren zusammen mit der Schulge- Probleme gab es letztes Jahr mit der me- meinde realisiert worden ist. Das EW lie- dizinischen Grundversorgung. Der ein- fert ausschliesslich Strom aus Schwei- zige Arzt hat seine Praxis aufgegeben zer Wasserkraft und Solaranlagen. Ein und verkauft. Der Gemeinderat hat sich Ziel ist für die Gemeinde, die 2000-Watt- deshalb dem Problem angenommen Gesellschaft, derzeit werden sparsame und mit einem Ärztezentrum in Frauen- LED-Strassenlampen getestet. feld verhandelt. Es dauerte, bis die Ärzte Wenig Freude hat Müller an den Vor- sich entschieden hatten, 2015 in einer schriften der Eidgenössischen Elektrizi- neuen Überbauung in Islikon ein Ärzte- In der ehemaligen Obstannahme hat die tätskommission ELCom. «Die Anforde- zentrum zu eröffnen. Die Gemeinde Gemeinde den Werkhof und ein Feuerwehr- rungen sind enorm – man hat den Ein- setzte sich dafür ein, dass die Praxis bis magazin untergebracht. Bild: Steff Schneider Schweizer Gemeinde 3/14 25
GEMEINDEPORTRÄT dahin weitergeführt wird und leistete ei- die Strassen wie vom Kanton empfoh- weitere Stichworte. «Viele Faktoren, die nen Beitrag an die Infrastrukturkosten. len jedes Jahr um 8 Prozent abzuschrei- die Gemeinde nicht beeinflussen kann.» «Eigentlich ist es nicht Aufgabe der Ge- ben», sagt Müller. «Das wird sich mit meinde, privatwirtschaftliche Aktivitä- HRM2 ja dann ändern.» Auch künftig kein ten zu unterstützen», ist Müller über- Der Gemeinde Gachnang geht es dank Quartier von Frauenfeld zeugt, «die medizinische Grundversor- einer soliden Steuerkraft und der gut ar- Wo steht Gachnang in zehn Jahren? gung ist aber für die Bevölkerung zen- beitenden Gemeindewerke finanziell Müller geht davon aus, dass die Ge- tral und für die Gemeinde ein wichtiger gut. Das Budget 2014 weist zwar bei ei- meinde selbstständig bleibt. Obwohl Standortfaktor.» nem Ertrag von 10,6 Mio. Fr. einen Auf- kein dringender Handlungsbedarf be- wandüberschuss von knapp 260 000 Fr. steht, setzt sich der Gemeinderat regel- Solides finanzielles aus. Das ist bei einem Eigenkapital von mässig mit der Entwicklung und einer Eigenkapitalpolster über 9 Mio. Fr. aber zu verkraften. Mit möglichen Fusion auseinander. Das ge- Das Gachnanger Strassennetz ist 60 km dem Steuerfuss von 42 Prozent liegt höre zur Aufgabe des Gemeinderates, lang und rund 50 Mio. Fr. wert. Die Ge- Gachnang in den Top Ten der 80 Thur- sagt Müller: «Man muss über den eige- meinde hat 2003 den Zustand und den gauer Gemeinden. Seit der Fusion nen Gartenhag hinausdenken.» Eine Fu- Wert des kommunalen Strassennetzes konnte der Steuerfuss zweimal gesenkt sion mit einer kleinen Nachbarge- erheben lassen, letztes Jahr wurden die werden. Sorgen machen Gemeindeprä- meinde brächte seiner Ansicht nach Daten aktualisiert. «Wir wollten wissen, sident Müller die kaum abschätzbaren nichts. Eine Fusion wäre nur mit Frauen- in welchem Zustand unsere Strassen Auswirkungen von verschiedenen Ge- feld sinnvoll. Aber für ihn ist klar: «Wir sind und welche Kosten für den Unter- setzesänderungen und die Umsetzung wollen eine ländliche Agglogemeinde halt kurz-, mittel- und längerfristig auf des Erwachsenen- und Kinderschutz- bleiben. Wir sind auch in zehn Jahren uns zukommen», erklärt Müller. Für die rechts. Die Überprüfung der Aufgaben- kein Quartier von Frauenfeld». nächsten vier Jahre wurden 2,3 Mio. Fr. und Finanzverteilung zwischen Kanton in das Investitionsbudget aufgenom- und Gemeinden, die Pflegefinanzierung men. «Es ergibt eigentlich keinen Sinn und Übernahme von Krankenkassen- bei einer Lebensdauer von 30 Jahren prämien und Behandlungskosten sind Steff Schneider Das Dorf Islikon stellt mit dem Gasthof Löwen und verschiedenen Geschäften das Zentrum der Gemeinde dar. Bild: Gemeinde Gachnang 26 Schweizer Gemeinde 3/14
GEMEINDEPORTRÄT Gachnang im HLS Politische Gemeinde die neben Gach- nang Kefikon, Islikon, Niederwil mit den Weilern Strass und Bethelhausen sowie Oberwil mit Rosenhuben um- fasst. Gachnang bildete bis 1997 mit Kefikon, Islikon, Niederwil, Oberwil und Gerlikon (heute Gemeinde Frau- enfeld) die Munizipalgemeinde. Erstmals erwähnt 889 Kachanang; im Volksmund seit alters her Gochlingen. Ortsgemeinde: 1870 (343 Einwohner); 1900 (280); 1950 (350); 1990 (694). Mu- nizipalgemeinde: 1850 (1456 Einwoh- ner); 1900 (1368); 1950 (1694); 1990 (3038). Pol. Gemeinde: 2000 (2906). Vom Egelsee (nördlich von Niederwil) In Kefikon gibt es nicht nur ein Schloss, Bild: Steff Schneider stammen Funde aus der Pfyner Kul- sondern auch moderne Wohnhäuser. tur. 889 schenkte König Arnulf seinem Getreuen Diethelm einen Hof in Gach- nang mit zehn herrschaftlichen Hu- ben. Ab dem 11. Jh. befand sich Gach- Gemeindeamman nang im Besitz des Klosters Rei- Matthias Müller chenau. Die Herren von Gachnang verwalteten als Kyburger und später auch Reichenauer Ministerialen die Ist letztes Jahr 60 Jahre alt geworden. Herrschaft Gachnang von ihrer Burg Er ist in Frauenfeld, wo er auch Bürger Alt-Gachnang bzw. dem Meierhof ist, aufgewachsen und zur Schule ge- Meiersberg aus. 1417 kam die Herr- gangen. Der Jurist hat an der Uni Bern schaft an die Herren von Schinen, die Bild: Nana do Carmo, Thurgauerzeitung studiert und ist danach mit seiner aus vor 1500 Neu-Gachnang errichteten. Gachnang stammenden Frau Monika neuen politischen Gemeinde Gach- 1562 gelangte sie an Kaspar Ludwig 1981 nach Niederwil in der Gemeinde nang gewählt wurde. Bis Ende 2012 von Heidenheim, 1587 an Hektor von Gachnang gezogen. Müller ist Vater führte Müller neben dem Ammannamt Beroldingen und 1623 ans Kloster Ein- von drei erwachsenen Kindern und eine inzwischen aufgegebene An- siedeln. Bei diesem blieb die niedere bald zweifacher Grossvater. Als Mit- waltspraxis im Gemeindehaus. Müller Gerichtsbarkeit bis 1798. Die älteste glied der EVP sass er acht Jahre im Ge- ist seit 2000 Mitglied des Thurgauer erhaltene Offnung datiert von 1430. meinderat der Munizipalgemeinde, Kantonsrates, Fraktionspräsident und Die Kirchgememinde bestand wohl bevor er 1998 zum ersten Ammann der Präsident der Justizkommission. sts bereits vor 1000 und umfasste eine Reihe von Ortschaften auf Thurgauer und Zürcher Gebiet, darunter bis 1651 bzw. 1874 auch die Filialen Ellikon an der Thur und Gerlikon. Der Bau der Kirche erfolgte vor dem 13. Jh. Mit- ten durch die Pfarrgemeinde verlief ab 1427 die Hoheitsgrenze zwischen den Grafschaften Kyburg und Thur- gau. 1528 trat die ganze Gemeinde zur Reformation über. Im Gefolge des Gachnangerhandels von 1610 wurde die Pfarrei geteilt, und die 1587 gebaute kath. Schlosskapelle wurde Pfarrkirche. Das von der Land- wirtschaft geprägte Dorf dehnte sich lange nur wenig über die Zentren um Kirche und Schloss aus; erst seit der Mitte des 20. Jh. ist Gachnang ge- wachsen. Ab 1916 brachte die Moste- rei das Schloss zu neuer Blüte. Peter Giger, Historisches Lexikon der Schweiz, Version vom 20.11.2006, Sattellitenbild von Gachnang, oben rechts die Stadt Frauenfeld. Quelle: Google map www.hls-dhs-dss.ch Schweizer Gemeinde 3/14 27
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