Klimaschutz und Reiseverhalten - Bewusstsein, Flugkonsum und Kompensationsbereitschaft der Generation YZ
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Klimaschutz und Reiseverhalten Bewusstsein, Flugkonsum und Kompensationsbereitschaft der Generation YZ Prof. Dr. Kirstin Zimmer, 01.10.2021
Vorstellung Prof. Dr. Kirstin Zimmer Projektleitung Direktorin am Institute for Aviation & Tourism Stellv. Studiengangsleiterin Luftverkehrsmanagement Professorin für Logistik und quantitative Methoden zimmerk@fb3.fra-uas.de Institute for Aviation and Tourism (IAT) der Frankfurt UAS Praxisorientiertes Forschungsinstitut Institut Aktueller Fokus: Strategische Neuausrichtung der Luftfahrt- und Tourismusbranche Gründung: November 2020 www.frankfurt-university.de/iat, www.linkedin.com/companies/fra-iat 1
Die Reiselust der Generationen Y und Z steigt ebenso wie deren Umweltbewusstsein. Doch wie lassen sich diese beiden Strömungen miteinander vereinen? Dieser Bericht stellt die Ergebnisse einer Untersuchung zum Spannungsfeld Klimaschutz und Reiselust dar. Im Rahmen einer quantitativen Befragung wurden unter anderem folgende Fragen beantwortet: • Wie verhalten sich die Generationen Y und Z beim Reisen? • Wie wichtig ist ihnen Umweltschutz und was tun sie aktiv dafür? • Wo stehen die Befragten im Spannungsfeld Reiselust und Umweltschutz? • Wie stehen die Befragten zu Kompensation und anderen ordnungspolitischen Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen im Luftverkehr? 2
An der Befragung haben 483 Personen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren teilgenommen. Demografie 63% weiblich Aktuelle Hauptbeschäftigung Jährliches Reisebudget 36% männlich 1% divers 11% Keine Antwort 3 21% Schule 83% Generation Z Berufs- Mehr als 3.000€ 49 tätigkeit (bis 25 Jahre) 5% Ausbildung 1.001€ bis 3.000€ 150 Studium 40% 500€ bis 1.000€ 207 Duales Studium 17% Generation Y 23% Unter 500€ 0 50 74 100 150 200 250 (26 bis 30 Jahre) n = 483 n = 483 3
Reisen ist der Generation sehr wichtig. Im Schnitt nutzen die Befragten 2 bis 3 mal pro Jahr das Flugzeug für private Reisen1). 1) Private Reisen beinhalten in dieser Umfrage keine Reisen in die Heimat, falls in einer anderen Stadt gearbeitet oder studiert wird • Im Schnitt unternehmen die Befragten 4 bis Wie wichtig ist Ihnen das Reisen? n = 483 5 private Urlaubsreisen im Jahr, davon 0 Es ist mir gar nicht 5 Ich würde am liebsten nichts wichtig anders tun • 2 innerdeutsch • 2 innereuropäisch • 0-1 interkontinental • Das Flugzeug nutzen sie für private Urlaubsreisen 2 bis 3 mal pro Jahr, davon durchschnittlich • 2 Reisen mit weniger als 4h Flugzeit pro Strecke • 0-1 Reisen mit mehr als 4h Flugzeit 0 1 2 3 4 5 unteres Median Oberes Quantil Quantil Hinweis zur Box-Plot-Darstellung ordinalskalierter Merkmale 50% der Daten liegen innerhalb dieses Bereichs (Box) 5
Bei einer Reise von Frankfurt nach Wien würden ca. 50% das Flugzeug wählen. Welche Anreisemethode Unter welchen Bedingungen würden Sie wählen? würden Sie die Bahn wählen? Günstigerer Preis als das Flugzeug 189 Kürzere Gesamtreisedauer (Tür-zu-Tür) als… Kürzere Gesamtreisedauer 164 Attraktivere Abfahrtzeiten als Abflugzeiten 98 Direktverbindung 161 49% Sonstiges (bitte Sonstiges angeben) 19 51% 0 50 100 150 200 Bahn Flugzeug n = 246 • 77% derjenigen, die das Flugzeug präferieren, könnten durch günstigere Preise von der Bahn überzeugt werden n = 483 • 67% bzw. 66% würden bei einer Direktverbindung oder einer kürzeren Gesamtreisedauer die Bahn wählen 6
Hauptgrund für diejenigen, die eine Bahnfahrt präferieren, sind Umweltaspekte. Warum würden Sie die Bahn wählen? Aus Umweltaspekten 189 Mehr Komfort 74 • Umweltaspekte sind für 80% entscheidender Faktor Höhere Flexibilität 80 • 46% nannten günstigere Günstigerer Preis 109 Preise als Faktor zur Attraktivere Abfahrtzeiten als Abflugzeiten 42 Entscheidung für die Wahl Direktverbindung 60 • Die bessere Erreichbarkeit Bessere Erreichbarkeit des Bahnhofs 87 eines Bahnhofs spielt für Sonstiges (bitteSonstiges angeben) 30 37% eine Rolle 0 50 100 150 200 n = 237 7
Preis Zeit & bleiben vor Umweltschutz die wichtigsten Aspekte bei der Auswahl eines Transportmittels.
87% Wie wichtig ist Ihnen Umweltschutz? 11% Für sehr 31% wichtig der Befragten ist Umweltschutz wichtig wichtig 56% bis sehr wichtig. Sehr wichtig Eher wichtig Eher unwichtig Sehr unwichtig
Die Mehrheit der Generationen YZ schätzt, dass sie überdurchschnittlich viel für den Umweltschutz tut. Wie viel tun Sie, um die Umwelt zu schützen? Was tun Sie, um die Umwelt zu schützen? 0 Wenig 2 Durchschnittlich 4 Viel Plastikmüll vermeiden 343 Müll trennen 461 Im öffentlichen Raum Müll sammeln 78 Wasserverbrauch reduzieren 202 Fleisch-/Fischkonsum minimieren 300 Vegetarisch oder vegan leben 156 0 1 2 3 4 n = 483 Nachhaltig shoppen 189 Regelmäßig Regelmäßigdas Fahrrad und/oder Fahrrad/ÖPNV nutzen … 310 • Mülltrennung und die Vermeidung von Plastikmüll Sonstiges (bitte Sonstiges angeben) 44 wurden mit 95% bzw. 71% am häufigsten genannt 0 100 200 300 400 500 • Mehr als die Hälfte minimieren ihren Fleischkonsum und/oder nutzen regelmäßig das Fahrrad oder den ÖPNV unteres Quantil Median n = Oberes 483 Quantil Hinweis zur Box-Plot-Darstellung ordinalskalierter Merkmale 50% der Daten liegen innerhalb dieses Bereichs (Box) 12
3. Reiseverhalten und Umweltschutz 13
Im Spannungsfeld Umweltschutz & Reiselust dominiert die Reiselust Umweltschutz Reiselust Median 0 1 2 3 4 5 unteres Median n = Oberes 483 Quantil Quantil Hinweis zur Box-Plot-Darstellung ordinalskalierter Merkmale 50% der Daten liegen innerhalb dieses Bereichs (Box)
70% der Befragten der Generation YZ gaben an, dass sich Ihr Reiseverhalten aufgrund der aktuellen Klimadebatte nicht geändert hat.
Rund 30% haben ihr Reiseverhalten aufgrund der aktuellen Klimadebatte verändert. Hat sich Ihr Reiseverhalten aufgrund der Inwiefern hat sich Ihr Reiseverhalten geändert? aktuellen Klimadebatte geändert? Weniger/keine Reisen 57 Umweltbewusstes Verhalten am Zielort 84 Möglichst klimaneutrales Reisen 71 30% Buchung umweltfreundlicher Unterkünfte 26 Ja Weniger/keine Flüge 104 Sonstiges (bitte Sonstiges angeben) 5 70% Nein 0 20 40 60 80 100 120 n = 145 • Knapp 22% reduzieren bzw. verzichten auf Flugreisen Ja Nein n = 483 • Rund 17% verhalten sich umweltbewusster am Zielort 17
49% Bei welchem der folgenden Anbieter würden Sie sich bei der CO2-Kompensation am wohlsten fühlen? 10% 22% der Befragten würden am Airline liebsten bei einer Externer Anbieter (bspw. myclimate) staatlichen Institutionen Staatliche Institutionen (bspw. Umweltbundesamt) 19% 49% kompensieren. Ich würde grundsätzlich nicht kompensieren n = 483
Für fast 80% würde eine Wahl der unterstützten Initiative ihre Kompensationsentscheidung positiv beeinflussen. Würde es Ihre Kompensationsentscheidung Wenn Sie bei der Flugbuchung auswählen positiv beeinflussen, wenn Sie wählen könnten, welche Initiative Ihre könnten, wohin das Geld fließt? Kompensationszahlung unterstützt, was würden Sie wählen? 23% Klimaprojekte im Inland 313 Nein Klimaprojekte im Ausland 259 Forschung in umweltfreundlicheren Ja 77% Luftverkehr 291 Verwendung von alternativen Treibstoffen 298 Ja Nein n = 483 Ich würde so oder so nicht kompensieren 27 Sonstiges (bitteSonstiges angeben) 10 • Eine leichte Präferenz für die Unterstützung von Klimaprojekten im Inland ist erkennbar 0 50 100 150 200 250 300 350 • Auch Zahlungen für umweltfreundlicheren n = 483 Luftverkehr würden angenommen werden 20
Methodik 22
Methodik Die qualitative Befragung wurde nach den Methoden der Auf Basis der Erkenntnisse aus der Literatur, wurden qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Aus den zunächst qualitative Interviews durchgeführt, um einen Ergebnissen wurde der Fragebogen für die quantitative ersten Eindruck über die Einstellung der Generationen Befragung abgeleitet. zu erhalten und eine Grundlage für die quantitative An der Befragung, die im Mai 2021 online durchgeführt Befragung zu schaffen. wurde, haben 483 Personen im Alter zwischen 15 und 30 Dabei wurden sieben zufällig ausgewählte Personen in Jahren teilgenommen (n=483), davon waren 79 % der verschieden Altersgruppen befragt, wobei darauf Generation Z zuzuordnen und 17 % der Generation Y. 63 geachtet wurde, dass möglichst viele unterschiedliche % der Befragten waren weiblich, 36 % männlich und 1 % Meinungen vertreten waren. Die qualitativen divers. Rund 22 % der Befragten gaben an berufstätig zu Befragungen dienten auch zur Formulierung weiterer sein, während sich der Rest noch in der Ausbildung Hypothesen, da die Literatur nicht ausreichend befand – also Schüler/in, Student/in, duale/r Student/in Informationen auf die Generationen Y und Z in diesem oder Auszubildende/r. Spannungsfeld liefert. 23
Kontakt 24
Kontakt Prof. Dr. Kirstin Zimmer Verena Ferschke Ellen Keck Niclas Scheiber Julia Woll zimmerk@fb3.fra-uas.de verena.ferschke@fb3.fra-uas.de ellen.keck@stud.fra-uas.de niclas.scheiber@fb3.fra-uas.de julia.woll@stud.fra-uas.de 25
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