Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 2017 Fach Kunstgeschichte, FB III, Universität Trier - Version: 1.2 N.D.d.V - Uni Trier

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Kommentiertes Vorlesungsverzeichnis
Sommersemester 2017

Fach Kunstgeschichte, FB III, Universität Trier

Version: 1.2

N.D.d.V.

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Vorwort

Liebe Kommilitonen/Innen,

das vorliegende kommentierte Vorlesungsverzeichnis (KVV) zum Sommersemester 2017 gibt
einen Überblick über die am Fach Kunstgeschichte angebotenen Veranstaltungen und soll
euch als Orientierungshilfe dienen. Wir hoffen, dass es euch bei der Wahl und Belegung eurer
Seminare, Kolloquien, Exkursionen etc. behilflich ist. Bei Rückfragen wendet euch bitte an die
jeweiligen Dozierenden. Bitte beachtet, dass für die An- und Abmeldung zu den
Veranstaltungen stets die Eintragung über das PORTA-System erforderlich ist. Da sich
ebenfalls Räume und Zeiten ggf. ändern können, wird nochmals ausdrücklich auf PORTA
verwiesen. Der Aufbau der einzelnen Module kann dem jeweiligen Modulhandbuch
entnommen werden.

Wir wünschen ein gutes und erfolgreiches Sommersemester!

Das Fach Kunstgeschichte

                                                                                            2
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Inhaltsverzeichnis

Vorwort ...................................................................................................................................... 2
Inhaltsverzeichnis ....................................................................................................................... 3
Veranstaltungen im Studiengang Bachelor of Arts .................................................................... 5
       Übung macht den Meister/die Meisterin: Mehr Sicherheit im Wissenschaftstransfer .... 5
       Deutsche Kunst des 18. Jahrhunderts ................................................................................ 7
       Druckgraphik vor 1800: Techniken – Meister – Theorien .................................................. 8
       Kunst als Medium aktueller religiöser Konflikte ................................................................ 9
       Karten als Bilder ............................................................................................................... 11
       Die Dokumentation von Sammlungsobjekten ................................................................. 13
       Französische Figurenportale zwischen 1130 und 1230 ................................................... 14
       Pope Fiction: Fiktionen in Malerei und Architektur in Avignon ....................................... 16
       Die Kunst auf der Iberischen Halbinsel vor dem Jahr 1000 ............................................. 18
       Einführung in die Kostümkunde ....................................................................................... 19
       Das Kunsthistorische Wien: Die Kunstkammer ................................................................ 20
Propädeutika ............................................................................................................................ 21
       Propädeutikum III: Einführung in die Geschichte der Architektur................................... 21
       Propädeutikum IV: Einführung in die Methodenlehre der Kunstgeschichte ................... 22
Veranstaltungen im Studiengang Master of Arts..................................................................... 23
       Der Glanz des Ewigen: Deutsche Dom- und Kirchenschätze ........................................... 23
       Johann Georg Wille (1715-1808) – Ein Ausstellungsprojekt in Kooperation mit den
       Städtischen Museen Wetzlar ........................................................................................... 25
       Skulptur.projekte Münster – Geschichte und Aktualität einer Ausstellung .................... 26
       Brendan entdeckt das Paradies (Die Schifffahrt des Hl. Brendan in Text und
       Buchillustrationen - die vorzeitige Entdeckung Amerikas?) ............................................ 28
       Kunst der Reformationszeit.............................................................................................. 30
       Die analogen Grundlagen der Digital Humanities: Einführung in die Benutzung von
       Handschriften, Nachlässen und Alten Drucken................................................................ 31
Kolloquien................................................................................................................................. 32
       Neue Forschungen zur Kunst der Moderne und der Gegenwart..................................... 32
       Präsentation von Bachelor-, Master- und Doktorarbeiten .............................................. 33
       Neue Forschungen zur Architektur und Bildenden Kunst (Von Mittelalter bis zur
       Gegenwart) ....................................................................................................................... 34

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Lehrexkursionen ....................................................................................................................... 36
       Exkursion: Avignon ........................................................................................................... 36
       MA-Exkursion: Skulptur Projekte Münster 2017 ............................................................. 37
       Exkursion: Das Kunsthistorische Museum Wien: Die Kunstkammer ............................... 38
Verlaufspläne für die Studiengänge am Fach Kunstgeschichte ............................................... 39
   Bachelor of Arts im Hauptfach ............................................................................................. 39
   Bachelor of Arts im Nebenfach ............................................................................................ 40
   Master of Arts im Hauptfach ................................................................................................ 40
   Master of Arts im Nebenfach ............................................................................................... 40
   Bachelor of Arts im Hauptfach ab WS 2013/14 ................................................................... 41
   Bachelor of Arts im Nebenfach ab WS 2013/14 .................................................................. 41
   Master of Arts im Hauptfach ab WS 2013/14 ...................................................................... 42
   Master of Arts im Nebenfach ab WS 2013/14 ..................................................................... 42
Modulkürzel ............................................................................................................................. 43
Modulkürzel ab WS 2013/14 .................................................................................................... 44

                                                                                                                                          4
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Veranstaltungen im Studiengang Bachelor of Arts

Übung macht den Meister/die Meisterin: Mehr Sicherheit im
Wissenschaftstransfer
Nr. 13702302
Dozent/In                    Dr. des. Jürgen von Ahn M.A.
Zeit                         Mittwoch, 12 bis 14 Uhr
Raum                         A246
Veranstaltungsform           Seminar
Inhalt
                                                    Das BA-Seminar möchte den
                                                    Studierenden in Kooperation mit dem
                                                    Broadway Filmtheater, die Möglichkeit
                                                    bieten, einmal im öffentlichen Raum die
                                                    Praxis des öffentlichen kunsthistorischen
                                                    Vortrags zu üben.
                                                  Das Trierer Kino präsentiert im Sommer
                                                  2017 eine eigens zu diesem Zweck
                                                  zusammengestellte Filmreihe von Spiel-
                                                  und Dokumentarfilmen zu
kunsthistorischen Themen mit anschließendem Kurzvortrag und einer möglichen Diskussion.
Hier werden vor allem die Künstlerviten im Vordergrund stehen, aber auch Themen, wie
beispielsweise die Sammlungsgeschichte. Mögliche Spiel- und Dokumentarfilme wären (in
Auswahl):

        PAULA – MEIN LEBEN SOLL EIN FEST SEIN (2016)
        EGON SCHIELE – TOD UND MÄDCHEN (2016)
        MR. TURNER – MEISTER DES LICHTS (2014)
        MEINE ZEIT MIT CEZANNE (2016)
        DIE MÜHLE UND DAS KREUZ (2011)
        RENOIR (2012)
        HIERONYMUS BOSCH – SCHÖPFER DER TEUFEL (2016)
        NEO RAUCH – GEFAEHRTEN UND BEGLEITER (2017)
        PEGGY GUGGENHEIM – EIN LEBEN FÜR DIE KUNST (2015)
        MAPPLETHORPE – LOOK AT THE PICTURES (2016)
        GERHARD RICHTER PAINTING (2011)

Im Anschluss an den jeweiligen Film soll ein kurzer wissenschaftlicher Begleitvortrag von ca.
15-20 Minuten gehalten werden, welcher sich an das interessierte Laienpublikum richtet.
Die von den Seminarteilnehmern erarbeiteten Inhalte sollen hier explizit nicht

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filmtheoretischer Natur sein, sondern die im Film thematisierten kunsthistorischen Inhalte
sollen - ganz im Sinne des Wissenstransfers – so aufgearbeitet werden, damit sie einem
breiteren Laienpublikum verständlich und unterhaltsam präsentiert werden können.
Die von den Studierenden zu haltenden öffentlichen Referate werden zuvor im Seminar von
Einzelnen oder in Gruppen erarbeitet, und zunächst im geschützten universitären Rahmen
gehalten. Anschließend soll der jeweilige Vortrag im Seminar durch alle besprochen werden,
um so auf mögliche Schwachstellen bezüglich Inhalt, Präsentation, Verständlichkeit und
Vortragsstil aufmerksam zu machen. Ziel des Praxisseminars ist es – auch gerade den
Studierenden in den früheren Semestern - mehr Sicherheit in (öffentlichen) Vorträgen zu
vermitteln. Egal ob an der Universität, dem Museum oder bei Tagungen; Vorträge vor
fremdem Publikum sind aus der Berufspraxis des Kunsthistorikers nicht wegzudenken.
Auch hier macht Übung den Meister bzw. die Meisterin.
(Die Vortragenden können sich die Filme gratis anschauen. Für alle anderen Teilnehmer des
Seminars, welche sich die Vorstellungen gerne ansehen möchten, gewährt das Kino einen
sehr günstigen Sonderpreis)

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Deutsche Kunst des 18. Jahrhunderts
Nr. 13702303
Dozent/In                       Dr. Stephan Brakensiek
Zeit                            Montag, 10 bis 12 Uhr
Raum                            A246
Veranstaltungsform              Seminar
Inhalt
                                                    Anders als die holländische oder die
                                                    flämische, die englische oder besonders die
                                                    französische Kunst des 18. Jahrhunderts ist
                                                    die Deutschlands bis heute wissenschaftlich
                                                    eher minder erforscht.
                                                            Während man schnell französische Meister
                                                            dieser Epoche nennen kann, fallen einem für
                                                            die Kunst im Heiligen römischen Reich
                                                            deutscher Nation nur schwer solche ein. Das
                                                            Seminar macht es sich zur Aufgabe in dieses
                                                            vielfach neue Feld einzuführen und mit
     Johann Christian Klengel: Hirte mit Herde in südlicher Meistern, Kunstzentren, Tendenzen, Themen
                     Landschaft, um 1790
                                                            und Theorien vertraut zu machen. Auch
                                                            Fragen des Kunsttransfers, der Künstlerreise
sowie solche von Kunstsammeln und Kunstpräsentation sollen einen Niederschlag finden.
Auch gilt es – vielleicht abschließend – auf die Frage eine Antwort zu finden, warum gerade
die deutsche Kunst in der Forschung so lange vernachlässigt wurde und sich erst in den
vergangenen Jahren allmählich einer eigenen Wertschätzung erfreut.

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Druckgraphik vor 1800: Techniken – Meister – Theorien
Nr. 13702303
Dozent/In                   Dr. Stephan Brakensiek
Zeit                        Dienstag, 16 bis 18 Uhr
Raum                        A246
Veranstaltungsform          Seminar
Inhalt

                                Bereits einige Jahrzehnte bevor mit der Erfindung des
                                Buchdrucks mit beweglichen Lettern eine erste
                                Medienrevolution in Gang gesetzt wurde, die die
                                sogenannt „Gutenberg-Galaxis“ erschloss, wurde die
                                spätmittelalterliche Gesellschaft durch einen ähnlichen
                                Vorgang revolutioniert, der gegenüber dem Buchdruck
                                allerdings medienhistorisch weniger beachtet wurde –
                                obwohl er von mindestens genauso entscheidender
                                Bedeutung für die Ausprägung der Neuzeit war: der
                                Bilddruck. Bilddruck meint die Wiedergabe eines Bildes
                                durch identische Abzüge mittels einer Druckform, die zuvor
                                gestaltet werden muss. Älteste Form dabei ist der
                                Hochdruck, mit dem Stempel als vielleicht erstem
druckgraphischem Verfahren. Es folgt der Holzschnitt, der ab der Dürerzeit dann vollständig
von Kupferstich und Radierung – beides Tiefdrucktechniken – abgelöst wird.
Diesem Medienwandel, der sich mit immer neuen technischen Errungenschaften bis ins 20.
Jahrhundert erstreckt, will das Seminar einführend nachspüren. Dabei soll geklärt werden
warum man mit welchen Materialien wie druckte, warum zum Beispiel die Eisenradierung
schnell wieder verschwand und warum der Holzschnitt erst im 19. Jahrhundert eine,
zumindest keine Renaissance erlebte. Auch wollen wir im Seminar uns über den Anspruch
der Druckgraphik zwischen Original und reproduzierendem Medium informieren
(Theoretische Teste lesen) und anhand ausgewählter Blätter wichtiger Meister aus dem
Sammlungsbestand Autopsien der Erscheinungsbilder der verschiedenen Techniken einüben
(was Unterscheidet einen Kupferstich im Abdruck von einer Radierung, etc.)

                                                                                         8
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Kunst als Medium aktueller religiöser Konflikte
Nr. 13702371
Dozent/In                    Prof. Dr. Ulrike Gehring
Zeit                         Mittwoch, 10 bis 12 Uhr
Raum                         A246
Veranstaltungsform           Seminar
Inhalt
Spätestens seit den Anschlägen auf die französische Zeitschrift Charlie Hebdo 2016 lässt sich
die vielfach geäußerte Bemerkung, wonach moderne Kunst wenig mehr mit Religion zu tun
habe, nicht länger aufrechterhalten. Wie brisant Bilder mit einem eindeutigen
                                                     Religionsbezug sein können und welche
                                                     vermeintlichen Grenzüberschreitungen
                                                     mit Mohammed-Darstellungen
                                                     begangen werden können, zeigt der
                                                     politische Diskurs der vergangenen
                                                     Monate. Auch vor diesem Hintergrund
                                                     sollen im Sommersemester zwei
                                                     gegensätzliche, gleichwohl aber eng
                                                     miteinander verknüpfte Themenstränge
                                                     untersucht werden: Derweil einmal
                                                     religiös motivierte Bildproduktionen
                                                     radikaler und radikalisierter
                                                     Gruppierungen im Zentrum stehen,
geht es das andere Mal um bilderfeindliche Zerstörungen, die das friedliche Zusammenleben
verschiedener Kulturen und Religionen in einer global vernetzten und durch das Internet
geprägten Zeit erschweren. So wird gegen Ende des Semesters darüber nachzudenken sein,
ob wir neue visuelle Codes benötigen, die in einer offenen, demokratisierten Gesellschaft
konfliktfrei kommuniziert werden können.
Vielleicht kann das Seminar bei der Meinungsbildung helfen, wie auf religiös motivierte
Anschläge geschützter Kulturgüter zu reagieren ist. Notwendig scheint eine solche Haltung
nicht erst seit der Zerstörungen der Buddha-Statuen im Tal von Bamiyan durch die Taliban
(2001), die eine neue Qualität der ideologisch motivierten Vernichtung darstellt. Mit dem
Verweis auf islamisches Recht ordnete die Taliban-Führung seinerzeit auch die Sprengung
der zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Buddha-Statuen sowie das Zerschlagen
bedeutender Statuen im Kabuler Museum an. Obwohl diese terroristischen Anschläge
weltweit verurteilt wurden, bewirkten sie wenig. Bis heute lassen sich Zerstörungen live im
Internet verfolgen: so die ikonoklastischen Übergriffe im Museum von Mossul sowie der
Untergang des Weltkulturerbes in Palmyra. Tatsächlich sind religiös motivierte Zerstörungen
von Kulturgütern aber kein Problem des Nahen Ostens. Auch in der westlichen Welt reichen
weit in die europäische (Geistes)Geschichte und die christliche Kultur zurück: von der Antike
bis zur Französischen Revolution, genauer, der Pariser Kommune, reichen die Berichte
                                                                                             9
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politisch motivierter Zerstörungen religiöser Kunst. Folgt man Horst Bredekamps
Dissertation über die Bildkämpfe von der Spätantike bis zur Reformation (1974), nehmen
Bilderstürme in nachaufklärerischen Zeiten sogar an Brisanz zu. Insofern soll im Seminar
zunächst ein Überblick über verschiedene historische Bilderstürme erarbeitet werden, bevor
Vergleiche zur Gegenwart gezogen und spezifischen Motivationen der Täter für die
Zerstörung der Bilder exemplarisch herauszuarbeiten versucht werden. Letzteres erfolgt
auch an zeitgenössischen Positionen, darunter Andres Serranos ‘Pisschrist’ (1987), Chris
Ofilis Gemälde ‘Holy Virgin Mary’ (1996), Martin Kippenbergers Skulptur ‚Zuerst die Füße‘
(1990) und Maurizio Cattelans Skulptur ‚La Nona Hora‘ (1999). Da die Negation eines Bildes
im Bildersturm – nach Auffassung von Horst Bredekamp – aber mehr über den Bildbegriff
einer Gesellschaft aussagt als das Bild selbst, soll nach den gegenwärtigen religiösen Bildern
wie nach den Gründen ihrer Zerstörung gefragt werden.
Literatur
   - Bredekamp, Horst: Das Beispiel Palmyra. Köln: König 2016.
   - Bredekamp, Horst: Kunst als Medium sozialer Konflikte. Bilderkämpfe von der
     Spätantike bis zur Hussitenrevolution, Frankfurt a.M.: Suhrkamp 1975.
   - Demandt, Alexander: Vandalismus. Gewalt gegen Kultur, Berlin: Siedler 1997.
   - Falser, Michael S.: Die Buddhas von Bamiyan, performativer Ikonoklasmus und das
     ‚Image‘ von Kulturerbe, in: Frank, Michael C. / Mahlke, Kirsten (Hg.): Kultur und
     Terror, (Zeitschrift für Kulturwissenschaften), Bielefeld: Transcript 2010.
   - Feld, Helmut: Der Ikonoklasmus des Westens, (Studies in the History of Christian
     Thought 41), Leiden/New York/Kopenhagen/Köln: E.J. Brill 1990.
   - Freedberg, David: Iconoclasts and their motives, Maarssen: Gary Schwartz 1985.
   - Gamboni, Dario: The Destruction of Art. Iconoclasm and Vandalism since the French
     Revolution, London: Reaktion Books 1997.
   - Grojs, Boris: Medium Religion. Faith, Geopolitics, Art, (Ausst.-Kat. ZKM Karlsruhe
     2008-2009), Köln: König 2011.
   - Latour, Bruno / Weibel, Peter (Hg.): Iconoclash. Beyond the Image Wars in Science,
     Religion, and Art (Ausst.-Kat. ZKM Karlsruhe 2002),
     Cambrige/Massachusetts/London: MIT Press 2002.
   - Réau, Louis: Histoire du vandalisme - Les monuments détruits de l'art français,
     (Bouquins), Ausgabe erweitert durch Michel Fleury & Guy-Michel Leproux, Paris:
     Robert Laffont 1994 (1958).
   - Warnke, Martin (Hg.): Bildersturm. Die Zerstörung des Kunstwerks. München: Hanser
     1973.

                                                                                            10
Karten als Bilder
(in Kooperation mit der Alten Geschichte)
Nr. 13702371
Dozent/In                     Prof. Dr. Ulrike Gehring
Zeit                          Mittwoch, 12 bis 14 Uhr
Raum                          A 142
Veranstaltungsform            Seminar
Inhalt
Täglich gehen wir wie selbstverständlich mit Karten um: Wir benutzen sie auf Reisen, zur
Orientierung in Städten auf dem Smartphone oder als Informationsträger zur Darstellung
komplexer Sachverhalte. Dabei machen wir uns nur selten bewusst, dass die Karte schon in
der Frühen Neuzeit nicht nur eine praktische Orientierungshilfe war, sondern als Speicher
von Wissen vielfältige Bedeutungszusammenhänge visualisierte. Karte und Kunst waren sich
zu dieser Zeit so nahe wie nie mehr danach.
                                                     Aus kunsthistorischer Sicht ist vor allem
                                                     die Funktion verschiedener Landkarten
                                                     in Gemälden und Raumausstattungen
                                                     interessant. Was kennzeichnet die Karte
                                                     im Bild, oder, wann wird ein Bild gar zur
                                                     Karte? Ferner ist die Bedeutung des
                                                     Künstlers als wissenschaftlicher
                                                     Kartograph (Pieter Bruegel d.Ä., Joris
                                                     Hoefnagel), die Rolle des Verlegers und
                                                     Produzenten (Braun und Hogenberg,
                                                     Mercator, de Bry, Merian) sowie die
                                                     inhaltliche Aussage des jeweiligen
Darstellungsverfahrens zu klären. Welchen Weg durchlief die Information von dem Zeitpunkt
an, als das Gelände vermessen, das noch unbekannte Gebiet (terra incognita) auf der Karte
eingetragen oder das militärisch in Anspruch genommene Territorium in eine maßstäbliche
Landschaftsaufnahme übertragen war. Woher kam die Kenntnis, wie eignete man sich
dieselbe an und wo vermittelte sich diese? Erst auf der Grundlage dieser Vorkenntnisse lässt
sich der Bogen zu Visualisierungstechniken im 20. und 21. Jahrhundert schlagen. Dabei soll
untersucht werden, welche traditionellen Bildercodes modernen Geografischen
Informationssystemen (GPS) zugrunde liegen, und welche kartographischen
Spionagetechniken beispielsweise das Künstlertrio Beatriz Costa, China Hazegh und Kevin
Ponto in ihrem PeagonBlog (2006) verfolgen.
Literatur
   -     Blume, Dieter: Regenten des Himmels. Astrologische Bilder in Mittelalter und
         Renaissance, Berlin 2000.

                                                                                           11
-   Edson, Evelyn: Mapping Time and Space. How Medieval Mapmakers Viewed Their
    World, British Library Studies in Map History I, London 1997.
-   Goss, John: KartenKunst. Die Geschichte der Kartographie, Braunschweig 1994.
-   Hedinger, Bärbel: Karten in Bildern. Zur Ikonographie der Wandkarte in holländischen
    Interieurgemälden des 17. Jahrhunderts, Hildesheim 1986.
-   Mercator, Gerhard: Atlas. Kosmographische Gedanken über die Erschaffung der Welt
    und ihre Kartographische Gestalt (1595), hrsg. von Wilhelm Krücken, Duisburg 1994.
-   Sammet, Gerald: Der vermessene Planet. Bilderatlas zur Geschichte der Kartographie,
    Hamburg 1990.
-   Schenk, Frithjof Benjamin: Mental Maps. Die Konstruktion von geographischen
    Räumen in Europa seit der Aufklärung, in: Geschichte und Gesellschaft 28, 2002, S.
    493-514.
-   Schneider, Ute: Die Macht der Karten. Eine Geschichte der Kartographie vom
    Mittelalter bis heute, Darmstadt 2004.
-   Schneider, Ute und Dipper, Christof: Kartenwelten. Die Repräsentation des Raumes in
    der Neuzeit, Darmstadt 2006.
-   "Der Welt Lauf". Allegorische Graphikserien des Manierismus, Ausstellungskatalog
    Stuttgart und Bochum, hrsg. v. Hans-Martin Kaulbach und Reinhart Schleier,
    Ostfildern 1996.
-   Wilson, Stephen: Art + Science. How scientific research and technological innovation
    are becoming key to 21st-century aesthetics, Thames & Hudson, London 2010.
-   Woodward, David (Hg.): Art and Cartography. Six Historical Essays, London 1987.

                                                                                     12
Die Dokumentation von Sammlungsobjekten
Nr. 13702355
Dozent/In                          Dr. Markus Groß-Morgen
Zeit                               Freitag, 12 bis 14 Uhr
Ort                                Museum am Dom Trier, Bischof-Stein-Platz 1
Veranstaltungsform                 Seminar (Blockveranstaltung)
Inhalt
                                               „Die Dokumentation der Sammlungsbestände
                                               ist eine Kernaufgabe des Museums.“1 Die
                                               Dokumentation von Museumsobjekten gehört
                                               zu den Schlüsselqualifikationen einer
                                               Kunsthistorikerin/eines Kunsthistorikers und
                                               ist eine hervorragende Übung im genauen
                                               Sehen und Beschreiben. Ein sorgfältig
                                               dokumentiertes Objekt kann man leichter
                                               sachgerecht lagern, es ist leichter zu
                                               identifizieren und aufzufinden und schließlich
stellt es die Grundlage für die weitergehende wissenschaftliche Bearbeitung dar. Zunächst
sollen die Grundlagen für eine erfolgreiche Dokumentation erarbeitet und an Beispielen
gezeigt werden. Wichtigste Orientierung ist hierbei der „Leitfaden für die Dokumentation
von Museumsobjekten“, der im Jahre 2011 vom Deutschen Museumsbund herausgegeben
wurde (s. u. Link zum Download). Anhand von ausgewählten Objekten des Museums am
Dom soll das Inventarisieren geübt werden. Die Ergebnisse werden in das Datenbanksystem
Adlib Museum bzw. in die lite-Version des Programms eingegeben. Dazu steht im Internet
steht eine voll funktionsfähige Gratisversion zum Herunterladen zur Verfügung:
http://www.adlibsoft.de/produkte/adlib-museum-lite#. Die Ergebnisse können später in die
Vollversion integriert werden. Ein Arbeiten mit der Vollversion des Museums kann aus
Gründen der Datensicherheit nur im Demobetrieb gezeigt werden. Nach Absprache mit den
Teilnehmern werden teilweise Blockseminare vereinbart.
Literatur

      - Sammlungsdokumentation. Geschichte. Wege. Beispiel (=MuseumsBausteine 6).
        München/Berlin 2001.
      - Deutscher Museumsbund (Hrsg.): Leitfaden für die Dokumentation von
        Museumsobjekten – Von der Eingangsdokumentation bis zur wissenschaftlichen
        Erschließung; Berlin 2011. (Online unter:
        www.museumsbund.de/fileadmin/geschaefts/dokumente/Leitfaeden_und_anderes/
        LeitfadenDokumentation.pdf.
      - Henker, Michael (Hrsg.): Inventarisation als Grundlage der Museumsarbeit.
        Berlin/München 2013.

1
    Leitfaden für die Dokumentation von Museumsobjekten, S. 3.
                                                                                           13
Französische Figurenportale zwischen 1130 und 1230
Nr. 13702369
Dozent/In                   MA Lukas Huppertz
Zeit                        Dienstag, 10 bis 12 Uhr
Raum                        A142
Veranstaltungsform          Seminar
Inhalt
Die auf Geheiß von Abt Suger erbauten Westportale von Saint-Denis gelten als Auftakt zur
Entwicklung des gotischen Figurenportals. Ein Kennzeichen des neuen Portaltyps ist die
stringente Ordnung, die den Skulpturenschmuck der verschiedenen Bauteile zu einem
System verspannt, das auch die benachbarten Portale umfassen kann.
                                                 Das Seminar wird einen Überblick über die
                                                 wichtigste Entwicklungsperiode dieser
                                                 systematischen Portalprogramme im
                                                 französischen Kernland geben. Die örtliche
                                                 und zeitliche Begrenzung fordert die Frage
                                                 nach den historischen
                                                 Entstehungsbedingungen dieser Bildform
                                                 heraus. Durch die Untersuchung von
                                                 Stabilität und Wandel der Bildthemen
                                                 dient die Veranstaltung auch als
                                                 Einführung in die christliche Ikonographie.
                                                 Die Fragestellung, wie die einzelnen
Bildelemente im Beziehungs-geflecht der Portale interagieren, bietet Anlass, Wolfgang
Kemps Konzept des Bildsystems im Hinblick auf seine Verwendbarkeit für die Analyse
baugebundener Skulptur zu erproben. Ein steter Fokus wird auch auf das Verhältnis von Bau-
und Bildhauertechnik, von Baugestalt und Einzelform zu richten sein. An verschiedenen
Punkten bieten sich Anlässe, die Problembereiche der Erhaltung, Restaurierung und der
intermedialen Vernetzung der Bildkünste anzusprechen.
Literatur
   - Wolfgang Kemp: Mittelalterliche Bildsysteme in Marburger Jahrbuch für
     Kunstwissenschaft, Bd. 22 (1989), S. 121-134 (zur Methode).
   - Willibald Sauerländer: Gotische Skulptur in Frankreich 1140-1270, München 1970,
     sowie
   - Ders.: Das Jahrhundert der großen Kathedralen. 1140-1260 [Universum der Kunst;
     Bd. 36: Gotik I], München 1990 (Paris 1989) (besonders S. 55-71, sowie Teil II und III).
   - Wilhelm Schlink: Der Beau-Dieu von Amiens. Das Christusbild der gotischen
     Kathedrale, Frankfurt am Main 1991 (vor allem das Kapitel zum Zusammenspiel der
     Portalskulpturen).

                                                                                           14
- Martin Büchsel: die Geburt der Gotik. Abt Sugers Konzept für die Abteikirche St.
  Denis, Freiburg i.Br. 1997 (insbesondere das erste und letzte Kapitel mit ihrer
  Entzauberung der neuplatonischen Phantasien zur Geburt der Gotik und wichtigen
  Überlegungen zum Verhältnis von Struktur und Stil).
- Fabienne Joubert: La sculpture gothique en France. XIIe – XIIIe siècles, Paris 2008
  (hervorragender Überblick aus französischer Sicht unter Berücksichtigung der
  Restaurierungs-, Musealisierungs- und Fachgeschichte, wichtig vor allem das Kapitel
  „Histoire de l'art“ und die gesamte „troisième partie“).

                                                                                    15
Pope Fiction: Fiktionen in Malerei und Architektur in Avignon
(mit Exkursion nach Avignon (6 Tage), voraussichtlich 23./24.-30.9. oder 1.10.2017)
Nr. 13702301
Dozent/In                    Prof. Dr. Gottfried Kerscher
Zeit                         Dienstag, 14 bis 16 Uhr
Raum                         A 246
Veranstaltungsform           Seminar
Inhalt
Die Fresken von Matteo Giovannetti
gehörten, wie auch vor einigen Jahren
Quentin Tarantinos Pulp Fiction, zum
Modernsten und abgedrehtesten, was es im
mittleren Drittel des 14. Jh. in den
Kunstzentren des damaligen Europa gab. So
entstand der eigenartige Titel. Etwa
hundert Jahre vor „Erfindung“ der
Zentralperspektive hat der aus Siena bzw.
Orvieto kommende Matteo Giovannetti am
päpstlichen Hof die päpstlichen Kapellen und private „Camerae“ mit solchen Innovationen
ausgestattet. Da die Räume der Malerei anders konstruiert sind als zentralperspektivische
(siehe hierzu z.B. Erwin Panofsky, Die Perspektive als symbolische Form), wurden sie lange
nicht „entdeckt“. Allerdings hat schon in der 80er Jahren des 20. Jh. Hans Belting auf ihre
Bedeutung aufmerksam gemacht. Nun wird Tanja Hinterholz diese neu im
kulturgeschichtlichen Kontext einordnen und ihre Art, räumliches Sehen zu vermitteln,
beschreiben, bewerten und erklären. Darüber hinaus plant sie, evtl. mit ihren Salzburger
Studierenden und mit uns vor Ort in Avignon bzw. Villeneuve-Lès-Avignon zu diskutieren.
Italienischkenntnisse sind nicht erforderlich. Französischkenntnisse sind möglicherweise nicht
ganz unwichtig.
Literatur
   - Erwin Panofsky, Die Perspektive als symbolische Form, in: Beiträge der Bibliothek
     Warburg, Bd. 4, 1925, S. 159-330 (und spätere Versionen/Ausgaben sowie online).
   - Dieter Blume, Rom im Exil : die fiktiven Räume des Matteo Giovanetti in Avignon, in:
     Convivium, 2.2015, 1, 74-87.
   - Matteo Giovannetti al Palazzo dei Papi ad Avignone, Milano 1965 (L’ arte racconta ;
     36).
   - Enrico Castelnuovo, Un pittore italiano alla corte di Avignone : Matteo Giovannetti e
     la pittura in Provenza nel secolo XIV, Torino 1962 (Saggi ; 317).
   - Monument de L’Histoire, ed. Dominique Vingtain, Avignon 2002.
   - Handschrift (Heidelberg) digital:
     http://images.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fdigi.ub.uni-
                                                                                           16
heidelberg.de%2FdiglitData%2Fimage%2Fcpg60%2F3%2FCPG_60_010r.jpg&imgrefur
l=http%3A%2F%2Fdigi.ub.uni-
heidelberg.de%2Fdiglit%2Fcpg60%2F0023&h=1632&w=1235&tbnid=fMrMp5lK_jDW
FM%3A&vet=1&docid=u65Qbx-um7hu1M&itg=1&ei=T4V_WOjfKsa0sQGTlL-
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                                                                       17
Die Kunst auf der Iberischen Halbinsel vor dem Jahr 1000
Nr. 13702355
Dozent/In                   Dr. Jochen Staebel
Zeit                        Montag, 14 bis 16 Uhr
Raum                        A 246
Veranstaltungsform          Seminar
Inhalt
Oftmals zur Kunstlandschaft der Randregion degradiert, präsentiert sich die
frühmittelalterliche Skulptur und Baukunst im Norden der Iberischen Halbinsel im
kunsthistorischen Schatten der karolingischen und merowingischen Kunst ausgesprochen
homogen und unverfälscht. Von den innovativen Prozessen in Mitteleuropa nach der
Jahrtausendwende durch die dominierende Präsenz der muslimischen Nachbarn weitgehend
abgeschnitten, fristeten zahlreiche Bauten ihren Dornröschenschlaf im Erscheinungsbild
ihrer Gründung und wurden erst in den letzten drei Jahrzehnten für das kunsthistorische
Interesse wiedererweckt.
Neben den westgotischen Kirchen des 6. und 7. Jahrhunderts in Kastilien und Portugal,
behandelt das Seminar die Sakral- und Profanbauten des christlichen Rückzugsgebietes aus
dem 8.-10. Jahrhundert im Königreich Asturien. Dabei sollen die im Referat monographisch
vorgestellten Bauten und Werke nicht isoliert behandelt, sondern immer in Hinblick auf ihre
Wechselbeziehungen zur merowingischen, karolingischen, byzantinischen, mozarabischen
und islamischen Kunst beleuchtet werden; besonders die Bauplastik und die Wandmalereien
sowie die gesamte Ausstattung der einzelnen Bauten werden hierbei nicht unerheblichen
Raum beanspruchen.
Literatur
Grundlage für die Seminarinhalte bildet der im Sommer 2016 im Vervuert Verlag
erschienene Heidelberger Tagungsband "Im Schnittpunkt der Kulturen", hrsg. von Ines
Käflein, Jochen Staebel und Matthias Untermann, sowie als einleitende Lektüre die
Übersetzung und Neuausgabe von Henri Focillons "Das Jahr Tausend" durch Gottfried
Kerscher aus dem Jahr 2012.

                                                                                        18
Einführung in die Kostümkunde
Nr. 13702343
Dozent/In                    Dipl. Des. Ralf Schmitt
Zeit                         Freitag, 10 bis 12 Uhr
Raum                         B 16
Veranstaltungsform           Seminar
Sprechzeiten                 Nach Vereinbarung, in der Regel direkt nach dem Seminar
Inhalt
Die heute oft als ‚vestimentäre Kunstgeschichte‘ etikettierten Untersuchungen von
dargestellter Kleidung in der Kunst, bieten beträchtliche Möglichkeiten zur Ergänzung und
Ausweitung der ikonographischen Analyse von Kunstwerken.
                                                 In der Veranstaltung werden deshalb die
                                                 Grundlagen der Identifizierung, Datierung
                                                 und Deutung von Bekleidungsformen
                                                 vermittelt. Sie erlauben es nicht allein, ein
                                                 Kunstwerk sicherer zu bestimmen, sondern
                                                 erleichtern es zudem, eine zeitliche,
                                                 soziologische und häufig auch regionale
                                                 Zuordnung vorzunehmen.
                                                 Die Möglichkeiten und Grenzen dieser
                                                 Methode sollen zum Teil im Stadtmuseum
                                                 Simeonstift direkt an den Kunstwerken
                                                 aufgezeigt und analysiert werden.
Zur Unterstützung der Analysen werden den Studierenden seminarbegleitend originale
historische Textilien vorgestellt, die mit den einzelnen Kunstwerken korrespondieren oder in
direkter Verbindung dazu stehen.
Literatur
   -     Thiel, Erika: Die Geschichte des Kostüms. Die europäische Mode von den Anfängen
         bis zur Gegenwart, Berlin 2010
   -     Loschek, Ingrid: Reclams Mode- und Kostümlexikon, Stuttgart 2005

                                                                                           19
Das Kunsthistorische Wien: Die Kunstkammer
Nr. 13702322
Dozent/In                   Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke
Zeit                        Donnerstag, 10 bis 12 Uhr
Raum                        A246
Veranstaltungsform          Seminar
Sprechstunden               Im SoSe 2017 jeweils donnerstags von 16–17 h und nach
                            Vereinbarung (nicht am 11. Mai und nicht am 20. Juli)

Inhalt

In der universitären kunsthistorischen Ausbildung wird oftmals das sogenannte Kunst-
handwerk – wenn überhaupt – nur am Rande behandelt. Hier soll es in den Mittelpunkt
gestellt werden, und zwar am Beispiel einer – wenn nicht gar der – höfischen Sammlung
Zentraleuropas: Die Wiener Bestände teilen sich auf zwei Orte auf, neben der „Geistlichen
Schatzkammer“ in der Wiener Hofburg ist es die „Weltliche Schatzkammer“ im
Kunsthistorischen Museum Wien, welcher wir uns zuwenden.
Über lange Jahre war die Sammlung nicht mehr zu sehen und wird erst wieder seit 2013 in
neuen Ausstellungsräumen präsentiert: In 20 nach Themenschwerpunkten gestalteten
Räumen eröffnet sich – wie es in der Eigenwerbung formuliert wird – eine Welt des Schönen
und Geistvollen, Kuriosen und Wunderbaren. In ihren Kunst- und Wunderkammern
versammelten die Habsburger Kaiser und Fürsten hier vom späten Mittelalter bis zur
Barockzeit exotische und rare Materialien, denen man oft auch magische Wirkungen
zuschrieb – wie edle Steine, Straußeneier, Korallen oder Haifischzähne, die man für Drachen-
zungen hielt. Die Künstler schufen aus diesen Naturprodukten virtuose Kunstkammerstücke.
Zu den Höhepunkten der Kunstkammer Wien zählen herausragende Goldschmiedearbeiten,
wie die berühmte Saliera (also ein Salz- oder Pfefferfass) von Benvenuto Cellini für den
französischen König Franz I., die 2003 in einem spektakulären Einbruch geraubt wurde und
erst 2006 zurückkehrte. Es finden sich Spitzenleistungen der Skulptur, meisterhafte
Bronzestatuetten, filigrane und bizarre Elfenbeinarbeiten, virtuose Steingefäße, aber auch
wertvolle Uhren, komplizierte Automaten, merkwürdige wissenschaftliche Instrumente,
kostbare Spiele und vieles mehr.
Das Seminar wird durch Referate (evtl. in Gruppenarbeit) versuchen, die unter-schiedlichen
Abteilungen der Kunstkammer vorzustellen, wobei die durch das Museum online gestellten
Videos (auch über YouTube abrufbar) sowie die ebenfalls online zugängliche
Museumsdatenbank mit in die Referats-präsentationen einbezogen werden sollen. Jedoch
wird auch die Bereitschaft vorausgesetzt, sich durch weiterführende Literatur die einzelnen
Gattungen bzw. Objekte vertiefend zu erschließen, beispielsweise – wenn der Künstler
bekannt ist – auch durch monographische Abhandlungen.
Eine von mir angebotene Bachelor-/Master-Exkursion nach Wien vom 6. bis 10. Juni 2017
könnte freiwillig (also, dies ist keine Voraussetzung zum Besuch des Seminars) das Thema
vertiefen helfen; die BA-/MA-Exkursion wird separat als 5-Tages-Exkursion angeboten
(Einzelheiten dort).
                                                                                           20
Propädeutika

Propädeutikum III: Einführung in die Geschichte der Architektur
Nr. 13702311
Dozent/In                  Prof. Dr. Gottfried Kerscher
Zeit                       Donnerstag, 12 bis 14 Uhr
Raum                       A 9/10
Veranstaltungsform         Vorlesung mit Übung
Inhalt
                                      Wie der Umgang mit Malerei erfordert derjenige mit
                                      Architektur    Kenntnisse    der    Terminologie,
                                      struktureller Bedingungen formaler, historischer
                                      Vorgänge, Einblick in die Prozesse von
                                      Überformungen in den verschiedenen Epochen
                                      sowie der Geschichte allgemein.
                                      Die Terminologie wird systematisch sowie vor Ort an
                                      Gebäuden in Beschreibungs- und Analyseübungen
                                      erarbeitet. Eine Exkursion nach Avignon sowie die
                                      Analyse profaner, sakraler und Klosterarchitektur
                                      schließt sich im September an (voraussichtlich
                                      23./24.-30.9./1.10.2017 - bitte Termin vormerken -
                                      Anmeldung im SoSe) und vervollständigt damit das
                                      Modul.
                                        Aber ansonsten ist es wie bei einem Marathonlauf:
SIE müssen laufen ... Es empfiehlt sich daher, das (kleine) Wörterbuch der Architektur zu
besorgen und häufig darin zu blättern, gegebenenfalls auch die Terminologie zu verstehen
und zu erlernen versuchen.
Literatur
   - John Summerson, Die klassische Sprache der Architektur, Braunschweig/Wiesbaden
     1983.
   - Günther Binding, Architektonische Formenlehre, Darmstadt 2009.
   - Hans Koepf, Bildwörterbuch der Architektur, Stuttgart 2005.
   - (Kleines) Wörterbuch der Architektur (verschiedene Ausgaben): Reclam Stuttgart
     1995-2015.

                                                                                      21
Propädeutikum IV: Einführung in die Methodenlehre der Kunstgeschichte
Nr. 13702312
Dozent/In                   Dr. Stephan Brakensiek
Zeit                        Dienstag, 12 bis 14 Uhr
Raum                        A9/10
Veranstaltungsform          Vorlesung mit Übung
Inhalt
                                            Das so genannte »Propädeutikum IV«
                                            beschäftigt sich einführend mit den wichtigsten
                                            Methoden kunstwissenschaftlichen Arbeitens,
                                            die jede/r Studierende zur Erarbeitung
                                            unterschiedlichster Forschungsthemen sowie
                                            zu einer fundierten Auseinandersetzung mit
                                            Einzelwerken oder Werkkomplexen der
                                            bildenden Kunst kennen sollte.
                                             Neben den als klassisch geltenden Methoden
                                             des Fachs, der so genannten Stilgeschichte
                                             oder der Ikonographie/Ikonologie, sollen u. a.
                                             auch die Rezeptionsästhetik, die
                                             Bildhermeneutik, die Semiotik, Gender Studies,
                                             Queer Studies und Postcolonial sowie der New
Historicism in Referaten vorgestellt und dann anhand von Textauszügen gemeinsam
erarbeitet, diskutiert und erprobt werden. Darüber hinaus werden sich die ersten Sitzungen
der Veranstaltung mit der Geschichte der Kunstgeschichte als akademischer Disziplin von
ihren Anfängen über die Etablierung als universitäre Fachdisziplin bis hinein ins 20.
Jahrhundert beschäftigen.

                                                                                         22
Veranstaltungen im Studiengang Master of Arts

Der Glanz des Ewigen: Deutsche Dom- und Kirchenschätze
Nr. 13702392
Dozent/In                    Dr. des. Jürgen von Ahn M.A.
Zeit                         Donnerstag, 10 bis 12 Uhr
Raum                         B12
Veranstaltungsform           Seminar
Inhalt
                                                        Von der einst großen Anzahl
                                                        mittelalterlicher Kirchenschätze
                                                        Deutschlands hat sich nur noch ein
                                                        Bruchteil erhalten. Kriege,
                                                        Reformation und Säkularisation
                                                        ließen vielerorts die Schätze auf ein
                                                        Minimum schrumpfen oder lösten
                                                        sie gar gänzlich auf.
                                                        Nichtsdestotrotz haben sich auf
                                                        deutschem Boden bis heute eine
                                                        große Anzahl dieser - oft als „heilig“
                                                        betitelten - Schätze erhalten. Sie
bildeten seit dem frühen Mittelalter das religiöse Fundament, aber auch zugleich die
finanzielle Grundlage ihrer Institutionen.
In aktuellen Ausstellungen und Katalogen zu jenen Sammlungen finden sich neben den
bekannten Reliquienbehältern zunehmend auch Paramente, Vasa Sacra, Handschriften,
Möbel und vieles andere. Diese Dinge, welche nach unserem heutigen Verständnis kostbare
Kunstgegenstände darstellen, hatten in der Vergangenheit jedoch nur bedingt einen
sakralen Wert und waren oft im eigentlichen Sinne nur „Mittel zum Zweck“. Der moderne
Terminus des „Heiligen Schatzes“ ist und bleibt daher im theologischen sowie im
kunsthistorischen Zusammenhang äußerst problematisch.
Im Fokus des Seminars sollen die heute noch erhaltenen und/oder gut dokumentierten
Kirchenschätze stehen, welche sich noch auf deutschsprachigem Gebiet befinden. Als
Beispiele wären hier die Domschätze von Regensburg, Trier oder Halberstadt zu nennen.
Auch ehemalige Stiftsschätze, wie diejenigen aus Essen oder Quedlinburg werden
thematisiert. Es ergeben sich für das Seminar eine Vielzahl von spannenden Fragestellungen,
denen gemeinsam nachgegangen werden soll: Lässt sich aus den teils modern
zusammengestellten Sammlungen noch der mittelalterliche Kern des jeweiligen Schatzes
rekonstruieren? Gab es hier erkennbare Sammlungsstrategien? Aus welchen Reliquiaren
setzte sich der Heiltumsschatz zusammen? Werden spezielle Formen und Materialien gezielt
                                                                                            23
eingesetzt? Auch soll von Interesse sein, wie spätere Zeiten ihren Beitrag zur Genese des
jeweiligen Schatzes leisteten: Inwieweit prägte das 19. Jahrhundert durch Überformungen,
Ergänzungen und Austausch unser Bild vom mittelalterlichen Kirchenschatz? Wie werden die
Sammlungen, welche ja aus unterschiedlichsten Zusammenhängen stammen, heute
präsentiert?
Nicht zuletzt soll natürlich der Frage nachgegangen werden, was denn nun letztendlich das
eigentliche „Heilige“ an diesen Schätzen ist. Mindestens ein Termin soll vor Ort in der
Domschatzkammer, bzw. den jeweiligen Kapellen des Trierer Domes und dem
Diözesanmuseum stattfinden. Je nach Größe der Gruppe, können weitere Teile des
Seminares geblockt und vor Ort an den Kunstwerken (im Rahmen einer Tagesexkursion z.B.
nach Limburg, Köln, Essen) gehalten werden.
Literatur
   -   Bistum Münster und Domkammer der Kathedralskirche St. Paulus;
       Landschaftsverband Westfalen-Lippe; Westfälische Wilhelms-Universität (Hgg.):
       Goldene Pracht. Mittelalterliche Schatzkunst in Westfalen, München 2012
   -   Falk, Birgitta (Hg.): Der Essener Domschatz, Essen 2009
   -   Gauthier, Marie-Madeleine: Strassen des Glaubens. Reliquien und Reliquiare des
       Abendlandes, Freiburg 1983
   -   Hubel, Achim (Hg.): Der Regensburger Domschatz (Kirchliche Schatzkammern und
       Museen, Bd. 1), München/Zürich 1976
   -   Koetzsche, Dietrich (Hg.): Der Quedlinburger Schatz, Berlin 1993
   -   Meller, Harald; Mundt, Ingo; Schmuhl, Boje E. Hans (Hgg.): Der Heilige Schatz im Dom
       zu Halberstadt, Regensburg 2008
   -   Metzger, Christof; Thöner, Christian: Die Heiltumskammer. Der mittelalterliche
       Reliquienschatz von St. Ulrich und Afra in Augsburg, München 2004.
   -   Ronig, Franz J. (Hg.): Schatzkunst Trier, Trier 1984

                                                                                        24
Johann Georg Wille (1715-1808) – Ein Ausstellungsprojekt in Kooperation mit
den Städtischen Museen Wetzlar
Nr. 13702276
Dozent/In                        Dr. Stephan Brakensiek
Zeit                             Montag, 16 bis 18 Uhr
Raum                             A142
Veranstaltungsform               Projektseminar
Inhalt
                                                    Johann Georg Wille (geb. 1715 in der Nähe von
                                                    Wetzlar, gest. 1808 in Paris) war der vielleicht
                                                    berühmteste deutsche Kupferstecher der
                                                    zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Seine
                                                    Fähigkeiten, Gemälde so in der Graphik zu
                                                    reproduzieren, dass dem Betrachter die
                                                    Eigenschaften und Oberflächen der auf dem
                                                    Gemälde zu sehenden Materialien so
                                                    vorzustellen, dass es fast haptische Qualitäten
                                                    bekam, erzeugte unter seinen Zeitgenossen
                                                    höchste Anerkennung. Wille war einer der
                                                    nachgefragtesten Stecherpersönlichkeiten
                                                    seiner Zeit.
                                                             Doch war er nicht nur als Künstler tätig.
                                                             Vielmehr arbeitete er auch als Kunsthändler
                                                             und -vermittler der versuchte, einen
                                                             intensiveren Kultur- und Kunsttransfer
    Johann Gotthard Müller: Porträt Johann Georg Wille von    zwischen seiner alten und seiner neuen
  Jean-Baptiste Greuze aus dem Jahre 1763, Kupferstich, 1776  Heimat zu befeuern. Zudem hatte er in seinem
Haus in Paris die Teutsche Zeichnungsschule eingerichtet, in der er nach einem komplizierten
System deutsche Nachwuchskünstler in den graphischen Techniken schulte und ihnen als
Netzwerker Zugang zu den großen Sammlern und bedeutenden Künstlern der französischen
Hauptstadt öffnete.
Das Seminar macht es sich zur Aufgabe, eine Ausstellung zu erarbeiten, die aus den
Beständen der Graphischen Sammlung und der Städtischen Museen Wetzlar gespeist, den
Künstler im Spannungsfeld seiner Zeit verorten und wesentliche Fragen zu seiner
Wertschätzung wie Rezeption neu bzw. erstmals stellen und beantworten möchte.
Geplant ist die Ausstellungseröffnung für den Sommer 2018. Es wird im Seminar ein
wissenschaftlicher Katalog erarbeitet, der anlässlich der Ausstellung erscheinen wird.

                                                                                                       25
Skulptur.projekte Münster – Geschichte und Aktualität einer Ausstellung
Nr. 13702352
Dozent/In                      Prof. Dr. Ulrike Gehring
Zeit                           Donnerstag, 12 bis 14 Uhr
Raum                           A142
Veranstaltungsform             Seminar
Inhalt
Im Sommer 2017 findet zum fünften Mal die Ausstellung Skulptur Projekte Münster statt. Zu
diesem Anlass erarbeiten 30 internationale Künstlerinnen und Künstler Positionen, die im
öffentlichen Raum ausgestellt sind und thematisch auf diesen Bezug nehmen. Unter der
Leitung von Kaspar König hinterfragen die Interventionen in einem Zeitraum von 100 Tagen
das Verhältnis von öffentlichem und privatem Raum und zwar unter dem Einfluss der
zunehmenden Digitalisierung. Weitere Themenfelder untersuchen das Verhältnis von
                                                        Skulptur und Zeit sowie den neuen,
                                                        sich unter dem Eindruck der
                                                        Globalisierung verändernden
                                                        Öffentlichkeitsbegriff. Vor diesem
                                                        Hintergrund werden 2017 verstärkt
                                                        auch performative Formate mit
                                                        einbezogen: Der Körper des
                                                        Künstlers rückt ins Zentrum,
                                                        derweil er aus dem digitalen Raum
                                                        verschwindet.
                                                                Neben beispielhaften Installationen
von Cosima von Bonin oder Justin Matherlys erarbeitet Alexandra Pirici eine Performance
zum Thema „Nationales Gedächtnis“ für den Friedenssaal im historischen Rathaus. Michael
Smith bietet einen Tattooservice für Besucher ab 65 Jahre an und Emeka Ogboh komponiert
in Erinnerung an den Münster beigesetzten Musiker und Komponisten Moondog, eine
ortsbezogene Soundarbeit. Eine Übersicht der an der Ausstellung beteiligten Künstler ist seit
Februar 2017 online abrufbar: https://www.skulptur-projekte.de.
Im Rahmen des Trierer MA-Seminars soll das Ausstellungsprojekt in seiner historischen und
gegenwärtigen Entwicklung vorgestellt, ausgewählte Positionen zeitgenössischer Skulptur
diskutiert und in einer geplanten Exkursion vor Ort besichtigt werden. Der Termin der
Exkursion wird mit den Seminarteilnehmern in der ersten Woche festgelegt. Sollte es
terminlich passen, sind gemeinsame Rundgänge mit den KommilitonInnen des
kunsthistorischen Instituts Münster geplant.
Literatur
   - https://admin.skulptur-projekte.de/asset/378/4278/Out_of_Body_DE.pdf

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- https://admin.skulptur-
  projekte.de/asset/379/4279/1472732356_Out_of_Time_DE.pdf
- Out of Place. Publikation der skulptur.projekte münster erscheint in der ersten
  Jahreshälfte 2017.
- John McKenzie: Perform or Else: from Discipline to Performance. Routledge: London
  2001.
- Skulptur Projekte Münster 07. Ein Gemeinschaftsprojekt des Landschaftsverbandes
  Westfalen-Lippe, der Stadt Münster und des Landes Nordrhein-Westfalen ; 17.6. -
  30.9.2007, hrsg. von Brigitte Franzen, Pawel Althamer; Westfälisches Landesmuseum
  für Kunst und Kulturgeschichte.
- Ausstellung Skulptur-Projekte Münster, 4, 2007, Münster (Westf), Köln 2007.
  Signatur(en): 33=BZG.BC/pb6854-2007 K & KF.
- Skulptur. Projekte in Münster 1997. ein Gemeinschaftsprojekt des
  Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, der Stadt Münster und des Landes
  Nordrhein-Westfalen, hrsg. Klaus Mußmann, Kasper König, Florian Matzner;
  Westfälisches Landesmuseum 22.06.-28.09.1997, LVR Westfalen-Lippe, Stadt
  Münster. Hatje: Ostfildern 1997. Signatur(en): 33=BZG.BC/pb6854-1997.
- Skulptur Projekte in Münster 1987. Ein Gemeinschaftsprojekt des
  Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, der Stadt Münster und des Landes
  Nordrhein-Westfalen; hrsg. Klaus Bußmann, Walter König, Westfälisches
  Landesmuseum 14.06.-04.10.1987, Köln: DuMont 1987. Signatur(en):
  33=BZG.BC/pb6854-1987.
- Skulptur: Ausstellung in Münster; Westfälisches Landesmuseum für Kunst und
  Kulturgeschichte, Schloßgarten, Universität, Aasee, 3.7. - 13.11.1977 /
  Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Hrsg. Von Klaus Bußmann, Westfälisches
  Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte 1977. Signatur(en):
  33=BZG.BC/pb6854-1977.
- Kunst nach 1945. Bd. 2. Skulptur. Red.: Eduard Trier, Heinrich Stünke, Documenta, 2,
  Kassel 1959. Signatur(en): 33=BZG.BA/pb6400-2,2.

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Brendan entdeckt das Paradies (Die Schifffahrt des Hl. Brendan in Text und
Buchillustrationen - die vorzeitige Entdeckung Amerikas?)
Nr. 13702333
Dozent/In                    Prof. Dr. Gottfried Kerscher
Zeit                         Dienstag, 10 bis 12 Uhr
Raum                         A 246
Veranstaltungsform           Seminar
Inhalt
                                       Hat nun der Heiligen Brendan Amerika entdeckt oder
                                       nicht? Dieser Frage und noch einigen mehr widmet sich
                                       die Geschichte und die Illustrationen in Handschriften
                                       diesem Thema. Die fantastischen Geschichte und die
                                       darin zutage tretenden mentalen Bilder wurden in
                                       mehreren Handschriften umgesetzt - das hat vor uns
                                       schon C. G. Jung interessiert, und nun uns?
                                    Die Navigatio Sancti Brendani, wie diese Reise genannt
                                    wird, hat ihren Ursprung zwischen dem 7. und dem
                                    10.Jh. und ist entweder frei erfunden oder hat
                                    erhebliche Anteile an phantastischen Elementen. Sie
                                    wurde insbesondere im 14. und 15. Jh. illustriert.
                                    Diesen Illustrationen gehört unsere Aufmerksamkeit,
                                    wobei die berühmtesten diejenigen aus Augsburg um
                                    1460, der Heidelberger Cod. Pal. germ. 60, die HS 2°
                                    Cod.ms.688 der Staatsbibliothek München mit
                                    immerhin 66 Illustrationen und nicht zuletzt dem
Krumauer Bildercodex (Codex 370 der ÖNB, 32 Ill.) sind.
Ca. 130 vollständige Handschriften sowie Fragmente unterschiedlicher Länge sind erhalten
(Carl Selmer). Die ältesten Handschriften stammen vom Ende des 10. Jh.; der Archetypus ist
so gut wie sicher kontinentalen Ursprungs. Anscheinend ist das Werk im insularen Bereich
nicht vor 1100 greifbar. Seine Verbreitung in ganz Europa ist über das 15. Jh. hinaus bezeugt,
obgleich frühe Drucke fehlen. Im Zeitalter der geographischen Entdeckungen und bis in das
18. Jh. hinein wurden die in der Navigatio beschriebenen Inseln als real angesehen; man
schrieb den irischen Seefahrern sogar die - unbeweisbare - Priorität in der Entdeckung
Amerikas zu (LexMA).
Die Handschrift / der Text thematisiert verschiedene Inhalte einer, wie schon erwähnt,
fiktionalen Reise, bei der es Ziel Gottes war, dass Brendanus die »verschiedenen Geheimnisse
Gottes im großen Ozean« (Kap. 28) ergründete. Die Legende, die Navigatio gilt als Vorläufer
für Dante und Kolumbus und scheint, so die Forschung weiter, an die Odyssee anzuknüpfen,
wobei es das Ziel des hl. Brendan war, „in terram repromissionis“ zu kommen.

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Die beiden illustrierten Versionen in Wien und Heidelberg werden im Zentrum unserer
Überlegungen stehen. Kenntnisse in Latein oder Alt-/Mittelhochdeutsch werden nicht
erwartet, wären aber möglicherweise und für einige Themen von Vorteil.
Literatur

       - St. Brandans wundersame Seefahrt, hg. v. Gerhard E. Sollbach, Frankfurt 1987 (St.
         Brandan: Vorläufer von C. Kolumbus?: 62).
       - Peter Strohschneider, Der Abt, die Schrift und die Welt. Buchwissen,
         Erfahrungswissen und Erzählstrukturen in der Brandan-Legende, in: Scientia
         Poetica. Jahrbuch für Geschichte der Literatur und der Wissenschaften 1 (1997),
         1-34.
       - Josef Semmler, Navigatio Brendani, in: Peter Wunderli (Hrsg.): Reisen in reale und
         mythische Ferne. Reiseliteratur in Mittelalter und Renaissance. Düsseldorf 1993.
         (Studia Humanora Band 22). S. 103–123.

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Kunst der Reformationszeit
Nr. 13702384
Dozent/In                    Prof. Dr. Dr. Andreas Tacke
Zeit                         Freitag, 10 bis 12 Uhr
Raum                         A 246
Veranstaltungsform          Seminar
Sprechstunden                Im SoSe 2017 jeweils donnerstags von 16–17 h und nach
                             Vereinbarung (nicht am 11. Mai und nicht am 20. Juli)

Inhalt

Auch wenn der Umbruch, anders als die ältere Forschung es sah, fließend war, kann man das
Reformationsjahr 1517 als Beginn für ikonographische / ikonologische Neuerungen in der
Kunst sehen. Das Seminar will beide Seiten der Medaille zeigen, einmal aus dem Blickwinkel
der Anhänger Luthers, wie der Papstkirche. Damit werden Kontinuitäten und
Diskontinuitäten der religiösen Themenwahl in den ersten Reformationsjahrzehnten
ausgelotet, die z.T. für die folgenden Jahrhunderte Gültigkeit bekamen bzw. den Konfliktstoff
für die nachfolgenden Generationen lieferten.
An ausgewählten Gattungen (wie Bibelillustrationen, Flugblättern) und Werken (wie der
Altar in Wittenberg bzw. Weimar) sollen die Neuerungen vorgestellt bzw. am Beispiel
einzelner Aufträge die beharrenden Kräfte verdeutlicht werden. Dabei fand das theologische
Ringen nicht nur – wie bisher angenommen – im Kerngebiet der Reformation statt, sondern
neben dem Mittel-deutschen Raum finden sich Reflexe auch in Rom, genauer in der
Sixtinischen Kapelle des Papstpalastes selbst. Hier im Vatikan hat kein geringerer als
Michelangelo im Namen seiner Auftraggeber Antworten auf Luthers Glaubens-vorstellungen
in dem Monumentalfresko des Jüngsten Gerichtes visualisiert.

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Die analogen Grundlagen der Digital Humanities: Einführung in die Benutzung
von Handschriften, Nachlässen und Alten Drucken
Nr. 13702290
Dozent/In                   Dr. Armin Schlechter
Zeit                        19.4.2017, 18.00-20.00 Uhr Universität Trier
                            20.5.2017, 14.00-18.00 Uhr, Universität Trier
                            21.5.2017, 10.00-18.00 Uhr, Universität Trier
                            24.6.2017, 12.00-18.00 Uhr Landesbibliothekszentrum
                            Rheinland-Pfalz/ Pfälzische Landesbibliothek Speyer
Raum                        Am 19.04.17 in A246; an allen anderen Terminen in A144
Veranstaltungsform          Seminar (Blockveranstaltung)
Inhalt
Digitalisaten liegen konkrete, oft dreidimensionale Objekte zugrunde, deren Quellenwert
nur in Form einer Annäherung reproduziert werden kann. Letztgültige Referenz ist das
Original, dessen Nutzung spezifische Vorkenntnisse voraussetzt. Handschriften, Nachlässe
und alte Drucken spielen als Quellen für viele Fachbereiche des Mittelalters, der frühen
Neuzeit, aber auch der Moderne eine große Rolle. Das Seminar will Grundlagenkenntnisse in
diesen Bereichen mit besonderer Berücksichtigung des Faches Kunstgeschichte vermitteln
und so zur wissenschaftlichen Arbeit mit diesen Materialien sowie den einschlägigen
Hilfsmitteln hinführen. Dazu gehören im Handschriftenbereich die Themengebiete Aufbau
des Buches und seine Materialien, Beschreibstoffe (mit Wasserzeichenkunde) sowie
insbesondere Paläographie. Historische Einbände werden schwerpunktmäßig bis zum 16.
Jahrhundert behandelt. Bei den historischen Drucken wird auf die Zeit vom 15. bis 17.
Jahrhundert eingegangen, und Nachlässe werden auf der Grundlage des im
Landesbibliothekszentrum Rheinland-Pfalz/ Pfälzische Landesbibliothek Speyer bewahrten
Nachlasses des impressionistischen Malers Max Slevogt vorgestellt.
Organisationsform
Die einzelnen Themengebiete werden anhand von Kopien, Faksimila und anderen
Materialien behandelt und gegebenenfalls durch Kurzreferate der Teilnehmer ergänzt. Das
Seminar wird als Blockseminar angeboten. Als Leistungsnachweis dient je nach Studiengang
eine Abschlussklausur.
Literatur
Fritz Peter Knapp: Grundlagen der europäischen Literatur des Mittelalters. Eine sozial-,
kultur-, sprach-, ideen- und formgeschichtliche Einführung, Graz: Akademische Druck- und
Verlagsanstalt, 2011

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