Kommunales räumliches Leitbild - Mitwirkungsauflage - Gemeinde Churwalden

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Kommunales räumliches Leitbild - Mitwirkungsauflage - Gemeinde Churwalden
Kommunales räumliches Leitbild

                                 Entwurf | Bearbeitungsstand 21. Juni 2019

                                                                             Mitwirkungsauflage
Kommunales räumliches Leitbild - Mitwirkungsauflage - Gemeinde Churwalden
Kommunales räumliches Leitbild - Mitwirkungsauflage - Gemeinde Churwalden
Inhalt

                                         Einleitung .................................................................................................3
                                         Analyse
                                         Porträt ......................................................................................................4
                                         Demografie ..............................................................................................6
                                         Wirtschaft und Mobilität ...........................................................................7
                                         Siedlung, soziale Infrastruktur und Versorgung ........................................8
                                         Bauzonenreserven und Bedarf ..................................................................9
                                         Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung Malix / Brambrüesch ...10
                                         Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung Churwalden .................11
                                         Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung Churwalden .................12
                                         Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung Parpan .........................13
                                         Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung Parpan .........................14
                                         Grossräumliche Strukturen.....................................................................15
                                         Räumliche Analyse - Malix ......................................................................17
Impressum                                Räumliche Analyse - Churwalden............................................................19
                                         Räumliche Analyse - Parpan ...................................................................21
Auftraggeber
Gemeinde Churwalden                      Räumliche Analyse - Brambrüesch .........................................................23
                                         Räumliche Analyse – Passugg und Meiersboden ....................................25
Kontaktperson
Margrith Raschein, Gemeindepräsidentin   Stärken-, Schwächen-, Chancen- und Risiken-Analyse............................26

Bearbeitung                              Konzept: Ziele, Strategien und Massnahmen
Stauffer & Studach Raumentwicklung       Übergeordnete Strategien zur Siedlungsentwicklung .............................27
Alexanderstrasse 38, CH-7000 Chur
www.stauffer-studach.ch                  Strategie Siedlungsentwicklung – Churwalden .......................................28
                                         Strategie Siedlungsentwicklung – Malix .................................................30
Erstellung
September 2018 / Januar 2019             Strategie Siedlungsentwicklung – Parpan ...............................................32
                                         Strategie Siedlungsentwicklung –Brambrüesch ......................................34
Bearbeitungsstand
21. Juni 2019                            Strategie Siedlungsentwicklung –Passugg und Meiersboden..................35
                                         Strategien zur Förderung einer Siedlungsentwicklung nach Innen ..........36
Bildnachweise / Datenquellen
Siehe Dokumentende                       Massnahmen – Übersicht .......................................................................37
Kommunales räumliches Leitbild - Mitwirkungsauflage - Gemeinde Churwalden
Einleitung

Anlass                                            Das Leitbild ermöglicht der Gemeinde Churwal-
                                                  den insbesondere, ihren Handlungsspielraum
Mit der Revision des Bundesgesetzes über die
                                                  im Lichte der kantonalen und regionalen Rah-
Raumplanung (RPG) haben sich die raumplane-
                                                  menbedingungen auszuloten und ihre Ziele und
rischen Rahmenbedingungen verändert: Das re-
                                                  Vorstellungen der angestrebten langfristigen
vidierte RPG verlangt eine Abkehr von der bis-
                                                  räumlichen Entwicklung aufzuzeigen.
herigen Entwicklung der Siedlungen «in die Flä-
che» hin zur Siedlungsentwicklung nach innen.
Im Vordergrund steht dabei das Schaffen von       Erarbeitungsprozess
Siedlungen mit einer optimierten baulichen
                                                  Die Erarbeitung des Leitbildes wurde eng be-
Dichte, dies unter Beibehaltung oder Schaffung
                                                  gleitet durch die Planungskommission sowie
neuer räumlicher Qualitäten.
                                                  Vertretern aus der Gemeindebehörde.
Das vorliegende räumliche Leitbild soll zur Um-
                                                  In den Erarbeitungsprozess eingebunden war
setzung dieser Vorgaben des RPG beitragen
                                                  zudem eine «Begleitgruppe» mit Vertretern von
und ein Zukunftsbild mit den langfristigen pla-
                                                  Interessensgruppen aus Gewerbe, Tourismus,
nerischen Entwicklungsabsichten der Ge-
                                                  Landwirtschaft und Umwelt. Der Einbezug der
meinde Churwalden aufzeigen.
                                                  Gemeindebevölkerung erfolgt über eine Mitwir-
                                                  kungsauflage und eine Orientierungsveranstal-
Ziele Leitbild                                    tung.

Die Gemeinde Churwalden bestimmt mit die-
sem räumlichen Leitbild die strategische Aus-
richtung ihrer Siedlungsentwicklung mit einem
Planungshorizont von 20 – 25 Jahren und legt
die damit verbundenen zentralen Aufgaben
fest.

Das Leitbild dient der Gemeinde als Orientie-
rungsrahmen für raumbezogene Entscheidun-
gen sowie als konzeptionelle Grundlage für die
Revision der Nutzungsplanung.

                                                                        3
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Porträt

Gemeinde Churwalden                               Churwalden ist heute geprägt durch die Bedeu-     Heute ist Parpan ein beliebter Wohn- und Feri-
Die heutige politische Gemeinde Churwalden        tung im Winter- und Sommertourismus und er-       enort. Als Teil der Destination Arosa-Lenzer-
entstand durch die Fusion der ehemaligen Ge-      füllt eine Versorgungsfunktion für angrenzende    heide und Zielort der Ski-Weltcuppiste geniesst
meinden Malix, Churwalden und Parpan per 1.       Ortschaften.                                      die Ortschaft grosse Bekanntheit.
Januar 2010. Nebst den Hauptsiedlungen zäh-
len auch die Weiler Meiersboden, Passugg und
Brambrüesch sowie mehrere kleinere Walser-        Ortschaft Malix                                   Brambrüesch
siedlungen zur Gemeinde. Die Gemeinde zählt       Mit dem Ausbau als Poststrasse 1836 wurde         Mit der direkten Anbindung an das Stadtgebiet
rund 2000 Einwohner.                              der Transitverkehr für das ursprüngliche Bau-     von Chur ist Brambrüesch beliebter Naherho-
                                                  erndorf Malix allmählich zur bedeutenden Ein-     lungsort für die Einwohner von Chur und Umge-
                                                  nahmequelle. Vereinzelte herrschaftliche Bau-     bung. Die Siedlung besteht aus verstreut ange-
Ortschaft Churwalden                              ten im Dorfkern von Malix sind noch Zeugen        ordneten Gebäuden, zu einem überwiegenden
Die Ortschaft Churwalden hatte ursprünglich       aus dieser Zeit. Mit der Verstärkung des Sied-    Teil handelt es sich um Ferienhausbauten.
eine wichtige Bedeutung als Passdorf am histo-    lungsdruckes von Chur dehnte sich das Sied-
rischen Verkehrsweg zwischen Chur und Tie-        lungsgebiet ab 1970 zunehmend aus. Malix hat
fencastel im Einzugsgebiet der Rabiosa. Die       heute eine wichtige Funktion als Wohnstandort     Passugg, Meiersboden und Weiler
Siedlungsstruktur bestand ursprünglich aus de-    im engen Einzugsgebiet von Chur.                  Zum Gemeindegebiet von Churwalden zählen
zentral angeordneten bäuerlichen Häusergrup-                                                        im Weiteren der Weiler Passugg mit der be-
pen entlang der Passstrasse. Die Gehöfte sind                                                       kannten Mineralquelle und der Tourismus- und
Zeugen aus der Bergwirtschaft, das Kloster und    Ortschaft Parpan                                  Hotelfachschule sowie Meiersboden. Schliess-
die alten Gasthöfe zeigen die ursprüngliche Be-   Die historische Siedlung konzentriert sich auf    lich prägen eine Vielzahl von kleineren Walser-
deutung des Transitverkehrs. Ab anfangs des       eine kleinräumige Bebauung in der Ebene am        siedlungen das Landschaftsbild von Churwal-
20. Jahrhunderts erlebt das Dorf einen Entwick-   Südfuss des Turrabüels und einer Reihe entlang    den.
lungsschub im Tourismus, zahlreiche neue Ho-      der Kantonsstrasse sowie eine kleine Gebäude-
telbauten entstehen. Gleichzeitig siedeln sich    gruppe auf der Anhöhe bei Oberrüti. Bereits vor
aufgrund der günstigen klimatischen Voraus-       1900 hatte Parpan eine Bedeutung als Luftkur-
setzungen allmählich Fleischtrocknereibetriebe    ort. Die Bedeutung des Tourismus nahm ab
an. Ab der Mitte des 20. Jahrhundert beginnt      dem Anfang des 20. Jahrhunderts zu. Ab den
der Ausbau der touristischen Infrastruktur mit    1970er Jahren entstanden zahlreiche Neubau-
Bergbahnen, Skiliften, Parkplätzen etc. An den    ten, oft zu Ferienzwecken. Die Ausdehnung der
Wiesenhängen entstehen zahlreiche Neubau-         Siedlung fiel jedoch geringer aus als in den
ten.                                              Nachbarorten.

                                                                        4
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Kommunales räumliches Leitbild - Mitwirkungsauflage - Gemeinde Churwalden
Demografie

Bevölkerungsentwicklung                           Altersstruktur                                  Haushaltgrösse

Entwicklung und aktuelle Situation                Entwicklung und aktuelle Situation              Entwicklung und aktuelle Situation
- Die Bevölkerungszahl hat seit dem Jahr 1995     - Starke Zunahme bei den Altersgruppen der      - Abnahme der durchschnittlichen Haushalt-
  um 273 Einwohner abgenommen. Im Jahr              45-79-Jährigen seit dem Jahr 1990 auf heute     grösse von 2.5 auf 2.1 Personen (GR: von 2.4
  2016 lebten rund 2000 Personen in Churwal-        45 % der Bevölkerung (GR: 42 %).                auf 2.2 Personen) in den Jahren 1990 - 2016.
  den.                                            - Rückgang bei den Altersgruppen der bis 44-    - 71 % aller Haushalte in Churwalden sind 1-
- Die durchschnittliche Abnahme pro Jahr be-        Jährigen auf 50 % (GR: 53 %).                   oder 2- Personenhaushalte
  trägt 14 Einwohner und verlief in den letzten   - Starker Rückgang beim Anteil an Kindern von
  20 Jahren ziemlich konstant.                      18 % auf 12 %, der damit leicht unterdurch-
                                                                                                  Ausblick
Ausblick                                            schnittlich ist (GR: 14 %).
                                                                                                  - Zunehmende Alterung wird den Anteil der
- Die Prognose des Kantons geht von einer Ab-     Ausblick                                          1- und 2-Personenhaushalte weiter steigen
  nahme der Einwohnerzahl bis im Jahr 2030        - Zahlenmässig starke Zunahme bei den über        lassen.
  um 51 Personen, bis ins Jahr 2040 um rund         65-Jährigen, verbunden mit entsprechender     - Weitere Zunahme des Bedarfs an kleineren
  200 Einwohner aus.                                Nachfrage nach altersgerechten Wohnformen       und mittleren Wohnungsgrössen.
                                                    und Pflegeleistungen.

                                                                        6
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Wirtschaft und Mobilität

Betriebe / Vollzeitäquivalente (VZÄ)                   Pendlerverhalten                               Verkehr

Entwicklung und aktuelle Situation                     Entwicklung und aktuelle Situation             Öffentlicher Verkehr (ÖV)
    - Zunahme der Anzahl Betriebe in den letzten       - Generelle Zunahme des Pendleraufkommens      - Gute Anbindung an Postautoverbindung
      Jahren auf heute 198 Betriebe; kleine durch-       zwischen 2000 und 2014; im Jahr 2014 mehr      Chur-Lenzerheide. Güteklasse D in den
      schnittliche Betriebsgrösse.                       Weg- als Zupendler.                            Hauptsiedlungsgebieten. In Passugg lediglich
    - Beschäftigungswachstum erfolgte aus-             - Die Wegpendler gehen v.a. Richtung Agglo-      Güteklasse E.
      schliesslich im 3. Sektor (Dienstleistun-          meration Chur (54 %) und in die Nachbarge-   Motorisierter Individualverkehr (MIV)
      gen/Tourismus).                                    meinde Vaz/Obervaz (25 %).
                                                                                                      - Gute MIV-Erschliessung mit Anbindung an die
-     Die Landwirtschaft bleibt trotz abnehmenden      - Die Zupendler kommen v.a. aus der Agglome-     Julierstrasse.
      Betriebs- und Beschäftigtenzahlen eine wich-       ration Chur (54 %), Vaz/Obervaz (13 %) und
      tige Erwerbsgrundlage in Churwalden (10%).         dem übrigen Kanton (27 %).                   Langsamverkehr (LV)
                                                                                                      - Bestehende Fuss- und Radwegverbindungen
Fazit                                                  Fazit
                                                                                                        sind auch auf Sommertourismus ausgerich-
    - Für Churwalden sind Tourismus und Dienst-        - Churwalden bietet durch die gut ausgebaute     tet. Dichtes Fusswegnetz innerhalb der Sied-
      leistungsbetriebe die wichtigste wirtschaftli-     Verkehrsinfrastruktur gute Voraussetzungen     lungsgebiete, teilweise mit Ausbaupotenzial.
      che Stütze. Die Industrie und die Landwirt-        für Pendler. Die Nachfrage nach guten Ver-     Defizite bei Radwegverbindungen auf der Ju-
      schaft leisten ebenfalls einen wichtigen Bei-      bindungen wird weiter zunehmen.                lierstrasse.
      trag.

                                                                             7
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Siedlung, soziale Infrastruktur und Versorgung

Sanierungsbedarf Gebäudebestand                  Wohnungsangebot nach Zimmerzahl                 Soziale Infrastruktur und Versorgung

Erneuerungs-/Sanierungsbedarf                    Wohnungsangebot
- Grösserer Teil des Gebäudebestandes (73%)      - Der Gesamtwohnungsbestand umfasst 2423
  nach 1980 erstellt bzw. umgebaut.                Wohnungen; mit insgesamt gut 40 Wohnun-
- Damit gesamthaft wenig überalterter Gebäu-       gen relativ geringer Leerwohnungsbestand      Breites Versorgungsangebot
  debestand. Der Erneuerungsbedarf ergibt          bei Miet- und Eigentumswohnungen.
                                                                                                 - Volksschulangebot (Kindergarten bis Ober-
  sich für einzelbauten oder für vereinzelte     - Durchschnittliche Anteile an grossen Woh-       stufe), Tourismus- und Hotelfachschule Pas-
  Quartiere.                                       nungen mit mehr als 4 Zimmern (47 % des         sugg.
                                                   Wohnungsangebots; GR: 48 %) bzw. an klei-
Fazit                                                                                            - Kita mit Mittagstisch und familienergänzen-
                                                   neren Wohnungen bis 3.5 Zimmer (53 % des
- Thema der Siedlungserneuerung stellt sich in                                                     der Kinderbetreuung in Malix sowie Spiel-
                                                   Wohnungsangebots; GR: 52 %).
  einzelnen Quartieren von Malix, Churwalden                                                       gruppe, Mittagstisch und schulergänzende
  und Parpan, jedoch nicht generell.             Fazit                                             Kinderbetreuung in Churwalden
                                                 - Altersstruktur, Haushaltgrösse und Woh-       - Alters- und Pflegeheim
                                                   nungsangebot stimmen nur bedingt überein.
                                                                                                 - Coop- und Migros-Filiale, Post / Postagentu-
                                                 - Mit der zunehmenden Alterung der Bevölke-       ren, Bankfiliale (Churwalden) / Bancomaten,
                                                   rung wird der Bedarf an Wohnungen mit 2 – 3     Restaurants, Hotels sowie direkter Anschluss
                                                   Zimmern weiter zunehmen.                        an die Bergbahnen, Freibad und Camping-
                                                                                                   platz.

                                                                      8
Kommunales räumliches Leitbild - Mitwirkungsauflage - Gemeinde Churwalden
Bauzonenreserven und Bedarf

Überbauungsstand 2019                               Kapazitätsreserven (WMZ) bis 2030                 Bauzonenreserven und Bedarf

                                                         Theoretische           Mobilisierbare
                                                       Kapazitätsreserve       Kapazitätsreserve

Überbauungsstand                                    Kapazitätsreserven bis 2030                       Bedarf 2030
-   Die Wohn-, Misch- und Zentrumszone umfasst      - Die theoretischen Reserven innerhalb der be-    - Bis 2030 wird mit einem Bevölkerungsrück-
    89.7 ha, davon sind 18 ha nicht überbaut. Der     stehenden Bauzone (Wohn-, Misch- und Zent-        gang von 51 EW und damit einem zurückge-
    Überbauungsgrad (Verhältnis überbaute             rumszonen, WMZ) reichen für gesamthaft            henden Bedarf gerechnet. Gleichzeitig beste-
    Bauzone zu Gesamtbauzone) liegt bei 80%.          rund zusätzliche 1663 Einwohner (EW).             hen in Churwalden beachtliche mobilisierbare
-   Die Arbeitszone umfasst 9.6 ha, davon sind      - Unter Berücksichtigung einer bis 2030 realis-     Kapazitätsreserven für gut 500 EW.
    3.3 ha noch nicht überbaut.                       tischen Mobilisierung besteht eine Reserve      Bedarf 2040
                                                      für rund 521 zusätzliche EW, davon 444 EW
Fazit                                                                                                 - Bis 2040 wird ein weiterer Rückgang der Ein-
                                                      in der unüberbauten Bauzone und 77 EW in
-   Die Reserven für Wohnen umfassen einerseits                                                         wohnerzahl und damit des Bedarfs prognosti-
                                                      der bereits überbauten Bauzone.
    Baulücken, andererseits auch grössere zusam-                                                        ziert.
    menhängende Gebiete.                                                                              Fazit
-   Knapp ein Drittel der Bauzonenfläche befindet                                                     - Die Bauzone im Bereich Wohnen ist im Rah-
    sich in Brambrüesch. Infolge der Zweitwoh-                                                          men der Nutzungsplanung um das erforder-
    nungsgesetzgebung ist die bisherige Entwick-                                                        lich Mass zu reduzieren.
    lung der Ferienhausbauten nicht mehr möglich.

                                                                           9
Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung Malix / Brambrüesch

1960 - 1980                                        1980 - 2000                                 2000 - 2018
                                                                                                -

Siedlung                                        Siedlung                                       Siedlung
- Malix: Erschliessung Gebiet Cartschins mit    - Verhältnismässig grosse Neubautätigkeit in   - Neubauten innerhalb des bestehenden Sied-
  Quartierstrassen. Entstehung eines vom his-     Malix und Brambrüesch.                         lungsgebietes.
  torischen Siedlungsteil abgegrenztem Neu-
                                                - Entstehung grossflächiger Einfamilienhaus-   - Vermehrt Neu- und Umbauten innerhalb des
  bauquartiers.
                                                  überbauungen in Malix.                         historischen Siedlungsteils.
- Brambrüesch: Entstehung weiträumig ver-
  streuter Ferienhausbauten.                    Landschaft und Infrastruktur                   Landschaft und Infrastruktur
                                                - Neubau Schulanlage und Werkhof Malix.        - Ausbau der Kantonsstrasse Richtung Chur-
Landschaft und Infrastruktur                                                                     walden.
- Umfassende Erschliessung von Brambrüesch
  mit Verbindungsstrassen.

                                                                     10
Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung Churwalden

Vor 1890                                       1890 - 1940                                      1941 - 1960

Siedlung                                       Siedlung                                         Siedlung
- Bebauung konzentriert sich entlang der       - Neubau der Hotelbauten «Lindenhof» und         - Neubau Fleischtrocknereien im Dorf Churwal-
  Hauptachse.                                    «Waldhotel» oberhalb Kloster Churwalden.         den.
- Gliederung in die Quartiere Kloster, Säge,   - Entstehung erster Neubauten abseits der his-   - Neubautätigkeit konzentriert sich v.a. auf Ge-
  Brugg und Ried ist klar erkennbar.             torischen Strassenbebauung.                      werbebetriebe und die Landwirtschaft.

Landschaft und Infrastruktur                   Landschaft und Infrastruktur                     Landschaft und Infrastruktur
- Vereinzelte landwirtschaftliche Siedlungen   - Realisierung des bis heute wichtigen sied-     - Ausbau der Erschliessung Richtung Prada-
  und Erschliessungswege                         lungsinternen Fussweges «Wiesenwägli».           schier sowie Richtung Joch.
                                               - Erstellung «Polenweg» nach Parzutt Richtung
                                                 Chur.

                                                                     11
Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung Churwalden

1960 - 1980                                     1980 - 2000                                      2000 - 2018

Siedlung                                        Siedlung                                         Siedlung
- Markante Neubautätigkeit mit Entstehung       - Erweiterung einzelner Quartiere am Sied-       - Ergänzung der Wohnquartiere bei Furnershus
  verschiedener neuer Quartiere am Siedlungs-     lungsrand. In der Regel Einfamilienhausüber-     sowie Ergänzungen innerhalb des bestehen-
  rand                                            bauungen.                                        den Siedlungsgebietes.
                                                                                                 - Neue Gewerbebauten im Gebiet Parzutt.
Landschaft und Infrastruktur                    Landschaft und Infrastruktur
- Touristische Erschliessung Pradaschier und    - Neubau Schulanlage Witi                        Landschaft und Infrastruktur
  Heidbüel. Direkte Anbindung an das Skige-     - Neubebauung «Wiher» mit hoher baulicher        - Ersatz Sessellift Richtung Heidbüel durch
  biet Lenzerheide.                               Dichte.                                          Gondelbahn. Churwalden als Einstiegsportal
- Erste Bauten am Gewerbestandort Parzutt.                                                         in die Destination.

                                                                     12
Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung Parpan

Vor 1890                                          1890 - 1940                                   1941 - 1960

Siedlung                                          Siedlung                                      Siedlung
- Historischer Siedlungsteil um den «Turrabüel»   - Vereinzelte Neubauten entlang der Haupt-    - Erste Neubauten ausserhalb des historischen
  und entlang der Hauptachse.                       strasse.                                      Siedlungsgebietes im Bereich der neu ent-
- Abgesetzte Siedlungsteile «Obertor» sowie       - Insgesamt geringfügige Bautätigkeit.          standenen Quartierstrassen.
  «Stettli»
                                                  Landschaft und Infrastruktur                  Landschaft und Infrastruktur
Landschaft und Infrastruktur                      - Landschaft bleibt weitgehend unverändert.   - Neuerschliessung Rebbüel und Heimberg
- Verstreute landwirtschaftliche Bauten aus-                                                    - Touristische Erschliessung Heimberg.
  serhalb des historischen Siedlungsgebietes.

                                                                       13
Wichtige Zeitschnitte der Siedlungsentwicklung Parpan

1960 - 1980                                    1980 - 2000                                       2000 - 2018

Siedlung
                                               Siedlung                                          Siedlung
- Verhältnismässig starke Neubautätigkeit in
  den neu erschlossenen Quartieren am Sied-    - Vereinzelte Ergänzungen in bestehenden          - Neubau Hotelanlage bei Triangel. Vermehrte
  lungsrand.                                     Quartieren.                                       Entstehung von Mehrfamilienhausbauten.

- Ausdehnung des Siedlungsgebietes Richtung    - Ausdehnung des Siedlungsgebietes bleibt
                                                 weitgehend stabil.                              Landschaft und Infrastruktur
  Osten. Entstehung Mehrfamilienhausbauten
  bei Grossboda.                                                                                 - Ersatz und Neubau Langlauf- und Infrastruk-
                                                                                                   turzentrum beim Heimbergparkplatz.
Landschaft und Infrastruktur                   Landschaft und Infrastruktur                      - Realisierung Skiverbindung «Ost-West»
- Neubau von Ferienhausbauten in der offenen   - Erweiterungen verschiedener landwirtschaftli-   - Gemeinschaftsstall beim Stettli und neue
  Landschaft (z.B. Geissboden)                   cher Siedlungen.                                  Landwirtschaftsbauten bei «Tschuggen»

                                                                    14
Grossräumliche Strukturen

                                 Siedlung und Landschaft
                                 Die Hauptsiedlungsgebiete gliedern sich entlang
                                 der Julierstrasse zwischen dem Stadtgebiet von
                                 Chur und Lenzerheide durch das Churwaldnertal.
                                 Malix liegt an exponierter Lage am Osthang des
                                 Dreibündensteins. Churwalden liegt auf einer
                                 Schuttebene, welche Richtung Wititobel allmählich
                                 ansteigt. Die Siedlung zieht sich entlang der
                                 Rabiosa und der Passstrasse. Parpan liegt am
                                 Fusse der Gebirgskette des Rothorn, Weisshorn
                                 und Schwarzhorn auf einer Hochtalebene.

                                 Die Landschaft der Gemeinde Churwalden gliedert
                                 sich in die Talebene entlang der Rabiosa, die Ter-
                                 rassenlandschaft in Malix, die strukturreiche Land-
                                 schaft Oberberg sowie die angrenzenden Gebirgs-
                                 landschaften Richtung Stätzer Horn und Rothorn.

                                 Erschliessung

                                 Churwalden verfügt über gute Erschliessungsvo-
                                 raussetzungen mit Anschluss an die Julierstrasse
                                 Richtung Lenzerheide und Chur. Der Anschluss an
                                 den öffentlichen Verkehr ist über den Halbstunden-
                                 takt der Postautoverbindung Chur-Lenzerheide ge-
                                 währleistet. Brambrüesch ist über die die Seilbahn
                                 direkt an das Stadtgebiet von Chur angeschlossen.

                            15
16
Räumliche Analyse - Malix

                                             1

                                    2        2
                                1
                            3

                                        17
1   Historischer Dorfkern                          sehr unterschiedlich. Unternutzte Gebiete be-   Die Erschliessung der Bauzone ist durch das
Die Bebauung im Siedlungskern von Malix liegt       stehen hauptsächlich am Cartschins- und         vorhandene Netz gegeben. Aus verkehrstechni-
in einer ausgeprägten Hanglage und hat den          Scarneraweg sowie in der dreigeschossigen       scher Sicht lassen sich für die vorhandene
Charakter eines dichten Haufendorfes. Der ty-       Zone entlang der Kantonsstrasse. Unüberbaute    Quartiererschliessung keine wesentlichen Defi-
pologische Unterschied zu Churwalden und            Grundstücke bestehen nur vereinzelt.            zite erkennen.
Parpan, die als lockere, vom Tourismus ge-
prägte Strassendörfer im sanft ansteigenden
                                                     3   Grün- und Freiräume
Gelände wahrgenommen werden, ist in ver-
schiedener Hinsicht markant. Abgesetzt und          Wichtige Grün- und Freiräume im Siedlungsge-
oberhalb des eigentlichen Dorfkerns befindet        biet bestehen in Form von Gärten und Um-
dich die Häusergruppe «Oberdorf», welche            schwungsflächen der historischen Bebauung im
noch heute landwirtschaftlich geprägt ist.          Hangbereich Richtung Brambrüescherstrasse.
                                                    Ein Bebauungs- und Erschliessungskonzept,
Die bäuerliche Bausubstanz besteht aus eng
                                                    welches den Umgang mit der bestehenden
aufeinander folgenden Hofeinheiten (Wohnhaus
                                                    Bauzonenreserve und den Grünräumen klärt,
und Stallscheune) die ein dichtes System von
                                                    besteht für diese Gebiete nicht.
Gassen und Plätzen formen. Die aussenräumli-
chen Qualitäten sind zum Teil sehr bemerkens-       Prägend ist der weitgehend offene Land-
wert (z.B. bauliche Verschmelzung Wohnhaus          schaftsraum unterhalb der Kantonsstrasse,
und Ökonomiebauten mit öffentlichem Stras-          welcher ursprünglich dem Ackerbau diente. Ein
sendurchgang). Die traditionelle Holzbauweise       Ausbau der gewerblichen Nutzung würde dieser
dominiert nach wie vor das Erscheinungsbild         Offenhaltung entgegenstehen.
(Wohnhäuser Kantholzstrick; Stallscheunen:
Pfeilerstall, Rundholzstall.). Historische Stein-
bauten sind nur vereinzelt vorhanden.               Verkehr

                                                    Durch die Hanglage von Malix entstand ein to-
                                                    pografisch bedingtes, aufwändiges Quartierer-
 2   Wohngebiet                                     schliessungsnetz. Das Netz besteht hauptsäch-
Das reine Wohngebiet entstand ab den 1960er         lich aus parallel zum Hang verlaufenden Er-
Jahren nördlich des historischen Dorfkerns. Es      schliessungsstrassen.
handelt sich überwiegend um Einfamilienhaus-
bebauungen auf mehreren Geländeebenen. Die
realisierte bauliche Dichte ist quartierbezogen

                                                                         18
Räumliche Analyse - Churwalden

                                                      1

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                 2

                                 2

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1   Historischer Dorfkern                          Ein- und Mehrfamilienhäusern rund um den          bahnen. Dem Areal der Talstation «Portal Chur-
Der Siedlungskern von Churwalden besteht aus        Ortskern. Oft handelte es sich dabei um reine     walden» kommt dadurch eine wichtige touristi-
einer langgezogenen Strassenbebauung. Der           Ferienhäuser.                                     sche Bedeutung zu. Zusammen mit dem an-
Nordabschluss wird durch den Klosterbezirk                                                            grenzenden Sessellift Pradaschier mit Rodel-
                                                    Entlang der Hauptverkehrsachse handelt es
mit der Kirche St. Maria und Michael, dem mit-                                                        bahn sowie den Camping Pradafenz bildet der
                                                    sich in der Regel um dichtere Überbauungen,
telalterlichen Abtgebäude sowie dem am Hang                                                           Ort ein Schwerpunkt für den Tourismus. Gleich-
                                                    an den Wiesenhängen vorwiegend um Einfamili-
oberhalb der Kantonsstrasse thronenden ehe-                                                           zeitig besteht auf den teilweise noch unternutz-
                                                    enhausüberbauungen.
maligen Jugendstilhotel (Lindenhof) geprägt.                                                          ten Flächen erhebliches Potenzial für eine tou-
                                                     3   Bildung und Sportinfrastruktur               ristische (Weiter-) Entwicklung des Standortes.
Im Übrigen handelt es sich um eine bäuerlich –
gewerbliche Bebauung welche örtlich mit Ho-         Schulinfrastrukturen befinden sich in Malix,      Eine Herausforderung für Churwalden bildet
telbauten aus dem Anfang des 20. Jahrhun-           Churwalden und Parpan. Primarschulstandorte       das infolge des Tourismus erforderliche Park-
derts durchsetzt ist. Durch Umnutzungen und         sind Churwalden, Parpan und Malix. Die Ober-      platzangebot und der damit verbundene Flä-
Umbauten sind Teile der historischen Bausub-        stufe befindet sich in Churwalden bei der         chenbedarf.
stanz verändert worden. Örtlich sind auch Er-       Schulanlage Witi. Die Schulraumplanung der
                                                    Gemeinde Churwalden wurde im Jahr 2017             5   Arbeiten
satz- oder Neubauten realisiert worden. Insge-
samt sind die Veränderungen deutlich grösser        überarbeitet und befindet sich in Umsetzung.      Die Gemeinde Churwalden verfügt über meh-
als beispielsweise in Parpan. In vielen Abschnit-   Die bestehenden Schulstandorte bleiben mittel-    rere kleinere Arbeitsstandorte. Insbesondere
ten der Strassenbebauung besteht jedoch nach        fristig bestehen.                                 die Fleischtrocknereien sind historisch bedingt
wie vor ein intaktes und einheitliches Erschei-                                                       dezentral im Dorf Churwalden angeordnet. Das
                                                    Wichtige öffentliche Sport- und Freizeitinfra-
nungsbild mit gemauerten Gebäuden oder-                                                               wichtigste, zusammenhängende Arbeitsgebiet
                                                    strukturen befinden sich hauptsächlich in Chur-
mural in Erscheinung tretenden Gebäuden.                                                              der Gemeinde befindet sich in «Parzutt». In der
                                                    walden. Diese umfassen das Freibad mit Ten-
Zahlreiche Wohnhäuser weisen beachtliche                                                              bestehenden Gewerbezone befinden sich noch
                                                    nis- und Sportplätzen bei Giraboda sowie die
Qualitäten auf (Lage, Proportion, Architektur)                                                        verhältnismässig grosse Reserven. Aufgrund
                                                    Mehrzweckhallen und Sportplätze bei der
nicht wenige zeichnen sich durch besondere                                                            des eingeschränkten Angebotes an geeigneten
                                                    Schulanlage Witi.
Zierelemente aus.                                                                                     Arbeitsstandorten ist eine optimale Nutzung
                                                     4 Touristische Infrastrukturen                   des Gebietes «Parzutt» von grosser Bedeutung.
 2   Wohngebiete
                                                    Churwalden ist einer der Haupteinstiegspunkte     Verkehr
Mit dem Ausbau der touristischen Infrastruktu-
                                                    in die Sommer- und Winterdestination Arosa-
ren ab den 1950er Jahren wurde setzte auch                                                            Die Anlagen der Feinerschliessung wurden oft
                                                    Lenzerheide. Die neue Gondelbahn Churwal-
eine grössere Neubautätigkeit ein. Insbeson-                                                          als private Anlagen realisiert. Teilweise entstan-
                                                    den-Stätz ist eine der wichtigsten Zubringer-
dere in der Periode zwischen 1970 bis 1990                                                            den dadurch ineffiziente Erschliessungssys-
entstanden grossflächige Neubaugebiete mit                                                            teme in den Wohngebieten.

                                                                          20
Räumliche Analyse - Parpan

                                     1

                                 3

                                         2
                             2

                                             21
1   Historischer Dorfkern                          2   Wohngebiete
Die Bebauung im Siedlungskern von Parpan           Der Siedlungskörper von Parpan lässt sich in
schmiegt sich an die Südseite des Turrabüels       die drei Teilgebiete Dorfkern, Obertor und Böda
(bäuerlich geprägt, örtlich Haufendorfcharak-      gliedern. Bei letzten handelt es sich um Neu-
ter) und folgt als Strassenbebauung (touristisch   baugebiete, welche ab 1960 allmählich ent-
geprägt) den leicht ansteigenden Verbindungs-      standen. Die bauliche Dichte im Teilgebiet III ist
wegen Richtung Lenzerheide. Im Zentrum um-         infolge der grossvolumigen Bauten wesentlich
schliessen, die in der Regel freistehenden Ge-     höher als jene im Obertor.
bäude einen grösseren Freiraum (Ried).

Das Erscheinungsbild der Bebauung wird im
                                                    3   Grün- und Freiräume
Wesentlichen durch gut erhaltene, stattliche
                                                   Aus landschaftlicher Sicht bildet die Ebene
Steinhäuser geprägt. Einzelne dieser Objekte
                                                   «Wasserböda» ein zentrales Element von Par-
zeichnen sich durch eine ausserordentlich pro-
                                                   pan. Der zu Wintersportzwecken genutzte von
minente Lage, eine besondere historische Be-
                                                   einem Gewässer durchzogene Landschafts-
deutung (Patrizierhaus 16 Jh.; Gutshof 18.Jh.
                                                   raum trägt wesentlich zur Wohn- und Aussen-
etc.) oder spezielle architektonische Qualitäten
                                                   raumqualität bei.
aus. Markant sind auch einige Hotelbauten de-
ren Ursprünge in der Jahrhundertwende (1900)
liegen.
                                                   Touristische Infrastrukturen
Durch Umnutzungen, Umbauten und Erweite-           Parpan ist Zielort der Skiweltcup-Piste und Ein-
rungen ist die historische Bausubstanz verän-      stiegsort in die Destination Arosa-Lenzerheide.
dert worden. Örtlich sind auch Ersatz- oder        Wichtige Infrastrukturen sind der Heimerglift
Neubauten realisiert worden. Insgesamt sind        und der Heimbergparkplatz mit angrenzendem
die Veränderungen bescheiden und mit sogfäl-       Kinderland. Im Winter sind nebst dem alpinen
tigem Umgang mit der originalen Bausubstanz        Skitourismus auch die Langlaufloipen ab Par-
erfolgt. Entsprechend ist das Erscheinungsbild     pan von Bedeutung. Mit dem Bau des neuen
weitgehend intakt und einheitlich.                 Langlauf- und Skischulzentrums konnte die At-
Das «Ried» bildet einen charakteristischen und     traktivität dieses Angebotes weiter verbessert
multifunktional nutzbaren Freiraum im Dorfkern     werden.
von Parpan.                                        Bedeutend für den Sommertourismus sind der
                                                   Wander- und Biketourismus.

                                                                          22
Räumliche Analyse - Brambrüesch

                                  2            2

                                           1

                                      23
1 Siedlungsgebiet
   Brambrüesch bestand ursprünglich aus verein-
   zelten Maiensässsiedlungen, welche heute
   noch teilweise ablesbar sind. Mit der Inbetrieb-
   nahme der Luftseilbahn Chur-Brambrüesch
   1957 und der touristischen Erschliessung Rich-
   tung Dreibündenstein folgte der Bau von ver-
   streut angeordneten Ferienhäusern. Die Anord-
   nung der Erschliessungsachsen und der Bebau-
   ungen ist eher zufällig, was teilweise zu ineffi-
   zienten Erschliessungssystemen führte.

   Die streusiedlungsartige Bebauung von Bram-
   brüesch ist durchzogen von offenen Land-
   schaftsräumen und Waldflächen.

2 Touristische Infrastrukturen
   Brambrüesch verfügt über Infrastrukturen und
   Angebote für den Sommer- und Wintertouris-
   mus (Skilifte, Wanderwege, Restaurants, Park-
   plätze). Eine wichtige Achse für den Tourismus
   bildet dabei der offene Landschaftsraum zwi-
   schen der Bergstation und dem Parkplatz Ried-
   boda.

                                                       24
Räumliche Analyse – Passugg und Meiersboden

Passugg
Die Kleinsiedlung Passugg umfasst einige histo-
rische Bauten, zu denen auch die markanten
Bauten der heutigen Hotel- und Tourismusfach-
schule zählen. Das Siedlungsgebiet wird im
Weitern durch die Gewerbebauten der Mineral-
wasser AG geprägt. Die Gebäudegruppe «Äber»
an der Wegverbindung Richtung Meiersboden
gehört ebenfalls zur Siedlung Passugg.

Meiersboden
Das in der Talebene und über Stadtgebiet Chur
erschloessene Gebiet Meiersoden ist von ge-
werblichen Bauten sowie den Bauten und Anla-
gen des Militärs geprägt. Aufgrund der Lagevo-
raussetzungen eigent sich das Gebiet vor allem
für gewerbliche Nutzungen. Die Entwicklung
des Gebietes wird durch die natürlichen Gege-
benheiten (Lage an der Plessur und am Hang-
fuss) eingeschränkt.

                                                  25
Stärken-, Schwächen-, Chancen- und Risiken-Analyse

                                                          Stärken                                                    Schwächen

                                                          - Attraktiver Wohnstandort                                 - Stagnierende Bevölkerungszahl
                                                          - Weitgehend intakte, historische Ortskerne                - Verkehrsbelastung Achse Chur - Lenzerheide
                                                          - Nähe zum Wirtschaftsstandort Chur                        - Blockierte innere Bauzonenreserven aufgrund Bau-
                                                          - Zugehörigkeit zur Destination Lenzerheide                  landhortung oder ungeeigneter Lage

                                                          - Einstiegsort ins Skigebiet Lenzerheide-Arosa             - Sanierungs- und Erneuerungsbedarf in Teilen des
                                                                                                                       Gebäudebestandes
                                                          - Gute Verkehrserschliessung (MIV und ÖV)
                                                                                                                     - Unternutzte Gebiete
                                                          - Gutes Versorgungsangebot (z.B. Einkauf, Bildung,
                                                            Sport- und Freizeit)                                     - Wenig geeignete Flächen für Gewerbebetriebe

                                                          - Produktionsstandort Churwalden (Trockenfleisch)          - Überproportional grosse Bauzonenreserve in Bram-
                                                                                                                       brüesch
Chancen                                                   Entwicklungsziele (Stärken-Chancen)                        Entwicklungsziele (Schwächen-Chancen)

- Weiterentwicklung Churwalden als Ort mit regional be-   - Churwalden als Zentrumsort für Versorgungs- und          - In den Hauptsiedlungen (Malix, Churwalden, Parpan)
  deutender Versorgungsfunktion                             Dienstleistung stärken und weiterentwickeln.               eine leichte Bevölkerungszunahme erreichen
- Ausbau Tourismusangebot (v.a. Sommertourismus)          - Historische Ortskerne in der Struktur und Substanz er-   - Unüberbaute Bauzonen durch geeignete Massnah-
- Aufwertung Standort Rathaus (Bushaltestelle und Wohn-     halten                                                     men mobilisieren
  entwicklung)                                            - Gebiet «Portal» konsequent als Zentrumsgebiet mit
- Zunehmende Bedeutung als Bildungsstandort (Passugg)       hoher baulicher Dichte weiterentwickeln
                                                          - Parpan als Schwerpunktgebiet für den Wintertouris-
                                                            mus weiterentwickeln

Risiken                                                   Entwicklungsziele (Stärken-Risiken)                        Entwicklungsziele (Schwächen-Risiken)

- Überalterung der Bevölkerung, neue Wohnbedürfnisse      - Siedlungsgliedernde Freiflächen innerhalb der histori-   - Bildungsstandort Passugg erhalten und stärken
- Konzentration der Arbeitsplätze in grösseren Gemein-      schen Ortskerne werden vor einer Überbauung freige-      - Meiersboden als Gewerbestandort mit Bezug zu
  den / Zentren (Chur, Domat/Ems, Landquart)                halten.                                                    Chur entwickeln
- Weiterer Bevölkerungsrückgang                           - Schaffen eines Angebotes an altersgerechten Wohn-        - Arbeitsgebiet Parzutt steht für Neuansiedlungen von
                                                            formen und betreutem Wohnen                                Betrieben zur Verfügung und wird effizient genutzt
- Ineffiziente Nutzung Gewerbezone Parzutt
                                                          - Malix und Parpan als Wohnstandorte stärken

                                                                               26
Übergeordnete Strategien zur Siedlungsentwicklung

Die Siedlungsentwicklung erfolgt innerhalb
des bestehenden Siedlungsgebietes. Für
das Wohnen und Arbeiten gut geeignete La-
gen sowie touristisch bedeutende Areale
werden mobilisiert und nach einem Konzept
entwickelt.

A) Bevölkerungszahl leicht erhöhen                  D) Malix als Wohnstandort fördern                  H) Arbeitsgebiete effizient nutzen
                                                    Malix wird als attraktiver Wohnstandort im Ein-    Arbeitsstandort ist primär das Gebiet «Parzutt»
Die Bevölkerung der Gemeinde Churwalden
                                                    zugsgebiet der Agglomeration Chur weiterent-       in Churwalden. Die effiziente Nutzung der ver-
bleibt langfristig stabil. In den Hauptsiedlungs-
                                                    wickelt.                                           bleibenden Reserve steht dabei im Vorder-
gebieten Malix, Churwalden und Parpan wird
                                                                                                       grund.
eine leichte Bevölkerungszunahme angestrebt.
                                                    E) Parpan als Tourismusstandort stärken
B) Churwalden als Zentrumsort entwickeln            Parpan wird als attraktiver Wohnstandort mit       I) Gezielte Siedlungsentwicklung
                                                    gleichzeitiger touristischer Funktion weiterent-   Der Fokus der Siedlungsentwicklung richtet
Churwalden ist das Verwaltungs- und Dienst-
                                                    wickelt. Die räumlichen und funktionalen Be-       sich auf die Gebiete entlang der Hauptachse
leistungszentrum der Gemeinde. Es erfüllt eine
                                                    züge zur Nachbargemeinde Vaz/Obervaz wer-          Chur-Lenzerheide und somit auf die Haupt-
kommunale und überkommunale Versorgungs-
                                                    den angemessen berücksichtigt.                     siedlungen von Malix, Churwalden und Parpan.
funktion. Churwalden wird als Einstiegsort in
die Sommer- und Winterdestination Lenzer-
heide gestärkt.                                     F) Brambrüesch als Naherholungsgebiet
                                                    Brambrüesch wird auf die Bedürfnisse der
C) Historische Dorfkerne erhalten                   Naherholungssuchenden im Sommer und Win-
                                                    ter ausgerichtet.
Die bauliche Entwicklung in den Dorfkernen
erfolgt unter Berücksichtigung und Wahrung
der historischen Strukturen und Substanz. Die       G) Passugg als Bildungsstandort erhalten
Dorfkerne sollen der einheimischen Bevölke-
                                                    Passugg wird als Bildungsstandort für Touris-
rung zur Verfügung stehen. Die Erstellung
                                                    mus und Hotellerie mit internationaler Ausrich-
neuer Zweitwohnungen (z.B. durch Umnutzung
                                                    tung langfristig erhalten und weiterentwickelt.
von Stallbauten) wird nicht angestrebt.

                                                                          27
Strategie Siedlungsentwicklung – Churwalden

                                                       3

                                                       6
                                   8

                         1     7              2

                               5
                                       4
                   9

                                                  28
Bei wichtigen Gebieten für die Siedlungs-         (Rathaus) wird durch die Anordnung einer        6 Arbeitsgebiet Parzutt effizient nutzen
entwicklung im Bereich Wohnen, Arbeiten,          Bushaltestelle und einer attraktiven Stras-   - Das Arbeitsgebiet Parzutt wird durch ein ef-
Tourismus und öffentliche Nutzungen wird          senraumgestaltung gestärkt. In der Nut-         fizientes, an die Topografie angepasstes Be-
eine effiziente Erschliessung und Bodennut-       zungsplanung werden die erforderlichen          bauungs- und Erschliessungskonzept effi-
                                                  Massnahmen getroffen.                           zient genutzt. Für Neubauten sind talseitig
zung sichergestellt. Der Strassenraum der
Durchgangsstrasse wird aufgewertet.                                                               mindestens drei Vollgeschosse vorzusehen.

                                                   3 Areal Lindenhof umnutzen
                                                - Das Areal «Lindenhof» weist ein grosses Po-       7 Pradafenz besser nutzen
                                                  tenzial für Wohnen und Beherbergung auf.      - Die bisherige Mischzone am Pradafenzer-
   1 Standort Portal weiterentwickeln             Unter Wahrung der historischen Bausub-          wäg wird ausschliesslich für Wohnzwecke
- Der Areal Portal wird als Wohn- und Dienst-     stanz wird das Umnutzungspotenzial ausge-       vorgesehen. Für den bestehenden Spiel-
  leistungszentrum von Churwalden mit ho-         schöpft.                                        platz wird geeigneter Ersatz geschaffen.
  her baulicher Dichte weiterentwickelt.
                                                                                                - An der Talstation Pradaschier werden die
- Der Standort ist wichtigster Einstiegs- und                                                     planerischen Voraussetzungen geschaffen,
                                                   4 Postliegenschaft
  Zielort in das Skigebiet Arosa-Lenzerheide.                                                     um künftige Bedürfnisse des Bergbahnbe-
  Er wird mit Angeboten und Dienstleistungen    - Die ehemalige Postliegenschaft wird für
                                                                                                  triebes berücksichtigen zu können.
  im Bereich Tourismus, verbunden mit Woh-        Wohn- und Dienstleistungsnutzungen um-
  nen und öffentlichen Nutzungen ergänzt          strukturiert. Aufgrund der zentralen Lage
  und weiterentwickelt.                           wird eine effiziente Bodennutzung und eine       8 Landschaftsraum freihalten
                                                  attraktive Gestaltung gegenüber dem öf-
- Die Abstimmung zwischen touristischen                                                         - Der offene Landschaftsraum des Schuttke-
                                                  fentlichen Raum angestrebt. Die planeri-
  und öffentlichen Nutzungen sowie die Rege-                                                      gels des Wititobels wird langfristig vor einer
                                                  sche Umsetzung erfolgt projektbezogen. Es
  lung der Erschliessung wird in Folgeplanun-                                                     weiteren Überbauung freigehalten.
                                                  wird ein Ersatzneubau mit optimaler Aus-
  gen sichergestellt.
                                                  nützung angestrebt.
- Die Parkierung wird im Zusammenhang mit
  Überbauungen unterirdisch angeordnet.                                                            9 Öffentliche Infrastrukturen erhalten
                                                   5 Durchgangsachse aufwerten                       und ausbauen

                                                - Die Durchgangsachse durch Churwalden          - Der Standort Giraboda mit öffentlichen
    2 Standort Rathaus aufwerten                                                                  Sport- und Erholungseinrichtungen wird er-
                                                  wird durch die punktuellen Massnahmen im
- Der Bereich des Rathauses und der gegen-        öffentlichen Strassenraum beim Rathaus,         halten und bedarfsgerecht erneuert und er-
  überliegenden Bauzonenreserve wird nach         bei der Postliegenschaft und beim Portal        gänzt. Die Kronenwiese dient als Standort
  einem Gesamtkonzept weiterentwickelt und        gestalterisch aufgewertet.                      für Pflegeheim und Alterswohnungen.
  aufgewertet. Der öffentliche Charakter und
  die Bedeutung des Verwaltungszentrums

                                                                     29
Strategie Siedlungsentwicklung – Malix

                          2

                                  1      4

                              3

                                                  5

                                             30
Die Attraktivität von Malix als Wohnstand-      - Die charakteristische Gassenbebauung im
ort wird erhalten und gestärkt. Unternutzte       Dorfkern wird erhalten. Wichtige siedlungs-
Gebiete werden auf Basis von Bebauungs-           interne Grün- und Freiräume werden im In-
und Erschliessungskonzepten einer Über-           teresse des Ortsbildschutzes und der
                                                  Wohnqualität angrenzender Bauten von
bauung zugeführt.
                                                  Hochbauten freigehalten.

   1 Struktur im Dorfkern bewahren
                                                   4 Nutzungspotenziale ausschöpfen
- Im Dorfkern wird das dichte System von
  Gassen und Plätzen sowie die wertvollen       - Entlang der Kantonsstrasse bestehen er-
  Gärten und Freiflächen erhalten. Um- und        hebliche Nutzungsreserven in Form nicht
  Neubauten orientieren sich an der traditio-     überbauter Bauzonen oder leerstehender
  nellen Bauweise.                                Ökonomiebauten. Für diese Gebiete ist die
                                                  Erschliessung sowie eine effiziente Nutzung
                                                  sicherzustellen.
   2 Unternutzte Gebiete besser nutzen          - Für sämtliche Liegenschaften ist eine rück-
- Die Gebiete zwischen der historischen Be-       wärtige Erschliessung ab kommunaler Er-
  bauung im Ortskern und der Brambrües-           schliessungsstrasse vorzusehen.
  cherstrasse sind unternutzt. Zwecks Erhal-
  tung der wertvollen siedlungsinternen Grün-
  und Freiräume ist die bauliche Nutzung an        5 Areal Belvedere umnutzen
  die Brambrüescherstrasse sowie an die         - Das Areal des ehemaligen Restaurant Bel-
  Dorfstrasse und den Kirchweg zu konzent-        vedere wird nach einem Gesamtkonzept für
  rieren.                                         eine Wohnüberbauung mit Geschosswoh-
- In Berücksichtigung der wertvollen Grün-        nungen entwickelt. Dazu wird ein Folgepla-
  und Freiräume ist entlang der Brambrües-        nungsverfahren durchgeführt.
  cherstrasse im Sinne einer Nutzungskon-
  zentration nur eine Bautiefe vorzusehen.

   3 Landschaftsraum offenhalten
- Der offene Landschaftsraum unterhalb der
  Kantonsstrasse wird vor einer weiteren
  Überbauung freigehalten.

                                                                     31
Strategie Siedlungsentwicklung – Parpan

                                          1

                                2     4

                                                   3

                                              32
Parpan wird als Wohnstandort und Schwer-
punktgebiet für den Wintertourismus erhal-        - Das Gebiet «Triangel» bildet eine Reserve
ten und gestärkt. Dem Zusammenspiel zwi-            für eine bedarfsgerechte Erweiterung der
schen Siedlung und Landschaft wird beson-           bestehenden Hotelnutzungen und bewirt-
                                                    schafteten Wohnungen.
dere Beachtung geschenkt.

                                                   3 Anliegen Wintertourismus berücksich-
   1   Struktur und Substanz im Dorfkern
                                                     tigen
       bewahren
                                                  - Die Bereiche Grossboden/Heimbergpark-
- Die historische Struktur und Substanz im
                                                    platz und Talstation Heimberglift sind
  Dorfkern und die spezielle architektonische
                                                    Schwerpunktgebiete für den Wintertouris-
  Qualität von Einzelbauten wird erhalten.
                                                    mus. Die vorhandenen Infrastrukturen wer-
- Das «Ried» wird langfristig als mulifunktio-      den bedarfsgerecht erneuert und ausge-
  nal nutzbarer öffentlicher Freiraum für Erho-     baut.
  lung, Freizeit, Tourismus oder temporäre
  Anlässe erhalten.

                                                   4 Landschaftsraum offenhalten
   2 Entwicklungsgebiete effizient nutzen         - Der durchgehende Landschaftsraum «Was-
- Das Entwicklungsgebiet Obertor dient der          serböda» wird langfristig vor einer Überbau-
  Erstellung von Wohnbauten sowie der Er-           ung freigehalten. Er dient der Wintersport-
  weiterung des bestehenden Hotelbetriebes.         nutzung und damit verbundenen temporä-
  Im Rahmen einer Folgeplanung gelten fol-          ren Anlagen.
  gende Zielsetzungen:
   o    Ortsbauliches Konzept, welches eine
        optimale Ausnützung und effiziente
        Erschliessung gewährleistet.
   o    Es sind ausschliesslich Geschosswoh-
        nungsbauten und/oder Hotelnutzun-
        gen vorzusehen
   o    Klären der freizuhaltenden Flächen
        und des Korridors für den Wintersport
   o    Aufzeigen einer gemeinsamen Parkie-
        rungslösung

                                                                       33
Strategie Siedlungsentwicklung –Brambrüesch

Brambrüesch wird als Destination für die
Naherholung der Bevölkerung von Chur und
Umgebung im Sommer und Winter erhalten
und gestärkt. Zusammenhängende und
durchgehende Landschaftsräume werden
erhalten.

 1 Ausrichtung auf Tourismus
- Die touristische Hauptachse zwischen Berg-
  station Brambrüesch und Riedboda dient
  ausschliesslich dem Erhalt und der Weiter-
  entwicklung des touristischen Angebotes.
  Entlang des Riedbodawäg steht die Offen-
  haltung für verkehrende Wintersportler im
                                                     1
  Vordergrund.
- Neue Touristische Infrastrukturen konzent-
  rieren sich auf das Gebiet zwischen Berg-
  station und Riedboda.                                  2
- Die Entwicklung innerhalb der Ferienhaus-
  siedlung konzentriert sich auf
  bewirtschaftete Wohnformen. Zusätzliche
  Erstwohnungen werden nicht angestrebt.

 2 Landschaftsräume bewahren
- Die durchgehenden Landschaftsräume, wel-
  che teilweise durch den Wintersport bean-
  sprucht werden, werden langfristig vor ei-
  ner Überbauung freigehalten. Die streusied-
  lungsartige Bebauung von Brambrüesch
  wird entsprechend begrenzt.

                                                34
Strategie Siedlungsentwicklung –Passugg und Meiersboden

Für den Erhalt und die Weiterentwicklung
der Tourismus und Hotelfachschule sowie
die Mineralquellen werden die erforderli-
chen planerischen Voraussetzungen ge-
schaffen. Meiersboden wird als Gebiet für
Kleingewerbe mit engem Bezug zur Stadt
Chur ausgerichtet.

                                                      1
 1 Bildungsstandort Passugg stärken
- Die Bildungseinrichtungen in Passugg wer-                   2
  den erhalten und gestärkt. Die Gemeinde                         2
  schafft bei Bedarf die erforderlichen plane-
  rischen Rahmenbedingungen für eine Wei-
  terentwicklung der Angebote und Betriebe.               1

 2 Arbeitsgebiete weiterentwickeln
- Meiersboden verfügt aufgrund der guten
  Anbindung an das Stadtgebiet Chur gute
  Voraussetzungen für kleinere und mittlere
  Gewerbebetriebe aus dem Bereich Hand-
  werk, Transport u.ä. Die Entwicklung des
  Gebietes wird auf solche Gewerbebetriebe
  ausgerichtet. Die kantonalen Interessen (Zi-
  vilschutz, Aufnahmezentrum) werden be-
  rücksichtigt.
- Für den Erhalt und die Weiterentwicklung
  der Mineralquellen am Standort Passugg
  werden bei Bedarf die erforderlichen Rah-
  menbedingungen geschaffen.

                                                 35
Strategien zur Förderung einer Siedlungsentwicklung nach Innen

Die Grösse der Wohn-, Misch- und Zent-             handelt oder für die Siedlungsentwicklung     - In den Entwicklungsschwerpunkten Kreuz
rumszonen wird im erforderlichen Mass re-          der Gemeinde                                    (Malix), Portal Churwalden und Obertor Par-
duziert. Die Reduktion erfolgt unter Berück-    - Die konkrete Massnahme für die potenziel-        pan sowie in den Kernzonen der Hauptsied-
sichtigung der Fraktionierung und der wich-       len Bauzonenreduktionsflächen wird in der        lungsgebiete werden minimal dreigeschos-
                                                  Nutzungsplanung festgelegt. Nebst Auszo-         sige Bauten angestrebt. Dies insbesondere
tigen Entwicklungsgebiete der Gemeinde.
                                                  nungen werden Nutzungskonzentrationen            im Rahmen von Neubauten, Ersatzneubau-
                                                  und Nutzungsverlegungen geprüft.                 ten oder wesentlichen Erweiterungen.
Reduktion der Bauzone im erforderlichen                                                          - Die geltenden Ausnützungsziffern in den
Mass                                                                                               Wohngebieten erfüllen, mit Ausnahme der
                                                Wichtige Bauzonenreserven mobilisieren
- Die Reduktion der Bauzone erfolgt in der                                                         Wohnzone in Brambrüesch, den Richtwert
  Regel an peripheren Lagen, welche für die     - Zur Gewährleistung der Verfügbarkeit der         von 0.5 gemäss KRIP-S. Durch geeignete
  angestrebte Siedlungsentwicklung nicht          unüberbauten Parzellen werden in der Nut-        Massnahmen wird sichergestellt, dass die
  von strategischer Bedeutung sind.               zungsplanung geeignete Massnahmen zur            zulässige Ausnützung möglichst optimal ge-
                                                  Mobilisierung und zur baulichen Verdich-         nutzt wird.
- An folgenden Lagen werden im Rahmen der
                                                  tung unternutzter Gebiete ergriffen. Bei der
  Nutzungsplanung Reduktionen der Bauzone                                                        - In Brambrüesch konzentriert sich die bauli-
                                                  Mobilisierung wird nach raumplanerischen
  konkret geprüft:                                                                                 che Entwicklung auf die Bereiche Tourismus
                                                  Kriterien und in Anlehnung an die beste-
                                                                                                   und Naherholung. Auf eine Erhöhung der
   o Für die Überbauung nicht oder wenig          hende Regelung in der Gemeinde Churwal-
                                                                                                   baulichen Dichte in den Wohngebieten wird
     geeignete Gebiete an steilen Hanglagen       den eine Überbauungsfrist vorgesehen.
                                                                                                   verzichtet. Die Ausdehnung der Wohnge-
     am Bauzonenrand.
                                                                                                   biete wird durch Festlegung des Siedlungs-
                                                Erhöhung der baulichen Nutzung                     randes begrenzt.
   o Für den Erhalt des Ortsbildes wichtige
     siedlungsinterne Grün- und Freiräume       - Die Siedlungsentwicklung erfolgt schwer-
     sowie an das Siedlungsgebiet angren-         punktmässig an gut erschlossenen und           Ausdehnung Siedlungsgebiet begrenzen
     zende Landschaftsräume                       zentralen Lagen (Entwicklungsgebiete ge-
                                                                                                 - Der Siedlungsrand bildet die langfristige
                                                  mäss Strategiekarten)
                                                                                                   Grenze zwischen Baugebiet und Nichtbau-
   o Gebiete mit geringer Nachfrage nach
                                                - In den Entwicklungsschwerpunkten in Ma-          gebiet.
     Erstwohnungen an peripheren Lagen
                                                  lix, Kreuz, Churwalden und Parpan wird eine
                                                  Erhöhung der baulichen Nutzung ange-
   o Nicht oder nur teilweise erschlossene
                                                  strebt. Dies im Rahmen projektbezogener
     Gebiete am Siedlungsrand.
                                                  Nutzungsplanungen oder in Folgeplanungen
- Auf weitergehende Reduktionen wird ver-         (Ausnützungsbonus).
  zichtet, da es sich dabei um Gebiete inner-
  halb des weitgehend überbauten Gebietes

                                                                     36
Massnahmen – Übersicht

      Massnahme                                                                                                  Priorität    Umsetzungsinstrument /        Federführung
                                                                                                                                    Verfahren

Gebietsbezogene Massnahmen (Beschrieb siehe nachfolgend)
A     Malix - Nutzungskonzentration entlang Brambrüescherstrasse                                                 gering          Quartierplanung        Gemeinde, Betroffene

B     Parpan - Entwicklung Obertor und Rüti                                                                       mittel         Nutzungsplanung        Gemeinde in Koord.
                                                                                                                                 Quartierplanung        mit Grundeigentümer
C     Churwalden - Entwicklung Gebiet Portal nach einem Gesamtkonzept                                             hoch        Areal- und Quartierpla-        Gemeinde
                                                                                                                                       nung
D     Churwalden – Umnutzung Areal Lindenhof                                                                      mittel          Projektbezogen             Gemeinde
                                                                                                                                (Nutzungsplanung)
E     Churwalden – Entwicklung Arbeitsgebiet Parzutt mit optimaler baulicher Dichte                               hoch       Gestaltungsplan und/oder        Gemeinde
                                                                                                                                    Quartierplan

Massnahmen zur Förderung einer Siedlungsentwicklung nach Innen
      Siedlungsentwicklung an zentralen Lagen                                                                     Hoch           Nutzungsplanung               Gemeinde
          -    Schaffen planerischer Voraussetzungen für eine hohe bauliche Dichte in den Entwicklungsgebieten                   Quartierplanung              Interessenz
                                                                                                                                                        (bei Folgeplanungen/
          -    Gewährleistung einer höheren AZ in Folgeplanungen od. projektbezogenen Nutzungsplanungen                                                 projektbezogenen Pla-
                                                                                                                                                                nungen)
          -    Mindestausnützung in den Entwicklungsschwerpunkten und in den Kernzonen festlegen
               (Richtwert: drei Vollgeschosse, Ausnützungsziffer 0.8)

      Massnahmen zur Mobilisierung der wichtigen Nutzungsreserven (gestützt auf KRG)                              hoch       Nutzungsplanung (Zonen-         Gemeinde
                                                                                                                                      plan)
          -    Sicherstellung der Verfügbarkeit bestehender Bauzonen mit differenzierten Überbauungsfristen.

          -    Werden Fristen nicht eingehalten, kann die Gemeinde Massnahmen (Kaufrecht, Auszonung) ausüben

      Reduktion der Bauzone am Siedlungsrand und an ungeeigneten Lagen                                            Hoch       Nutzungsplanung (Zonen-         Gemeinde
                                                                                                                                      plan)
          -    Vornahme von Bauzonenreduktionen an randlichen oder ungeeigneten Lagen in der Nutzungsplanung

          -    Schaffen von Rechtssicherheit durch Festlegung einer dem RPG entsprechenden Bauzone

                                                                                      37
Massnahme A – Malix Nutzungskonzentration an Brambrüescherstrasse
                                                                               -

                                Ausgangslage
           Wichtiger Grünraum
                                - Unternutzte Gebiete mit wichtigen Grünräu-
                                  men unterhalb der Brambrüescherstrasse.
                                - Bebauung und Erschliessung sind nicht ge-
                                  regelt.
                                - Wichtige Bauzonenreserve für Malix an ge-
                                  eigneter Wohnlage.

                                Strategie
                                - Überbauung unter Berücksichtigung der
                                  Grünräume.
                                - Erhalt der Wohn- und Aussenraumqualitä-
                                  ten durch geeignete Anordnung der Bauten.
                                - Baustandorte an den bestehenden Er-
                                  schliessungsanlagen vorsehen (Nutzungs-
                                  konzentration).

                                Massnahmen
                                - Festlegung der Baustandorte und baulichen
                                  Nutzung in der Nutzungsplanung oder Fol-
                                  geplanung
                                - Festlegen der Grünräume in der Nutzungs-
                                  planung oder Folgeplanung
                                - Konkretisierung der Zonenzuweisung und
                                  der Zonenbestimmungen.
                                - Regelung einer effizienten Bebauung und
                                  Erschliessung sowie Prüfung gemeinsamer
                                  Parkierungslösungen

                                                    38
Massnahme B – Entwicklungsgebiet Obertor und Rüti Parpan

                                Ausgangslage
                                - Grosse Nutzungsreserve im bestehenden
              Obertor
                                  und weitgehend erschlossenen Siedlungs-
                                  gebiet.
                                - Direkt angrenzend an bestehenden Hotel-
                                  betrieb.
                                - Einziges grösseres Entwicklungsgebiet für
                                  Wohnen in Parpan
                                - Wohnungen in Verbindung mit Hotel oder
                                  reines Wohnen möglich

               Obertor
                                Strategie
                                - Entwicklungsgebiet für Wohn- und Hotel-
                                  nutzung
                                - Zentrale Erschliessung und Parkierung ist
                                  infolge der Nutzungsdichte anzustreben.
                                - Eignung für Geschosswohnungen ist gege-
                                  ben und erwünscht.
                                - Optimale Ausnützung sicherstellen

                                Massnahmen
                                - Festlegung Folgeplanung zwecks Regelung
                                  Bebauung und Erschliessung
                                - Verfügbarkeit und haushälterische Nutzung
                                  sicherstellen
                                - Bedürfnisse des Hotelbetriebes in die Ent-
                                  wicklung miteinbeziehen

                                                     39
Massnahme C – Entwicklungsgebiet Portal Churwalden

                               Ausgangslage
  Portal
                                - Das Gebiet bildet einen wichtigen Einstiegs-
                                  und Zielort ins Skigebiet Arosa-Lenzerheide.
                                - Busterminal und neue Gondelbahn entstan-
                                  den in den letzten Jahren.
                                - Grosses Potenzialgebiet für Tourismus und
                                  Wohnen.
                                - Freizeitnutzungen und Altersheim (in Um-
                                  setzung) in unmittelbarer Nähe.

                               Strategie
                                - Entwicklung des Gebietes Portal zum Zent-
      Portal
                                  rumsgebiet von Churwalden mit hoher
                                  Dichte
                                - Parkierung im Zusammenhang mit Neu-
                                  überbauungen unterirdisch organisieren
                                - Entflechten der Erschliessung
                                - Stärken und Aufwerten des öffentlichen
                                  Raumes und der öffentlichen Nutzungen.

                               Massnahmen
                                - Erarbeiten eines ortsbaulichen Konzeptes,
                                  welches eine effiziente Erschliessung und
                                  optimale Ausnützung gewährleistet
                                - Umsetzung des Bebauungs- und Erschlies-
                                  sungskonzeptes im Rahmen von Folgepla-
                                  nungen (Areal- und Quartierplanungen)

                                                     40
Massnahme D – Entwicklungsgebiet Lindenhof

                               Ausgangslage
  Lindenhof
                                - Ehemaliges Jugendstilhotel an hervorragen-
                                  der Lage.
                                - Die bisherige Alters- und Pflegeheimnut-
                                  zung «Lindenhof» entfällt infolge des Neu-
                                  baus am Standort Kronenwiese.
                                - Angrenzende Flächen der Wohnzone gehö-
                                  ren zur Liegenschaft
                                - Noch keine Nachfolgenutzung bestimmt

                               Strategie
          Lindenhof
                                - Standort wird infolge der hohen Lagequali-
                                  täten für eine Nachfolgenutzung vorgese-
                                  hen
                                - Gemeinde prüft die Nutzung zu Wohn- oder
                                  Beherbergungszwecken.
                                - Die bestehende Baute wird nach Möglich-
                                  keit erhalten. Optionen für Erweiterungs-
                                  bauten werden offengehalten.

                               Massnahmen
                                - Liegenschaft verbleibt im Eigentum der Öf-
                                  fentlichekeit, bis eine Nachfolgenutzung be-
                                  stimmt ist.
                                - Die Nutzungsplanung wird projektbezogen
                                  bzw. bei konkreten Absichten angepasst.
                                - Möglichkeiten für Zweitwohnnutzungen
                                  sind projektbezogen zu prüfen (Vorausset-
                                  zung: Geschützte Baute)

                                                     41
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