Schlieren im Wandel 2005 bis heute - Stadt Schlieren

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Schlieren im Wandel 2005 bis heute - Stadt Schlieren
Schlieren im Wandel
2005 bis heute    Evaluation des Stadtentwicklungsprozesses
Schlieren im Wandel 2005 bis heute - Stadt Schlieren
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                                                                                                  Vorwort

Umschlagabbildung Vorderseite:                     Inhaltsverzeichnis                                       Wir blicken auf die letzten 10 Jahre zurück und stellen
Auf einer riesigen Industriebrache wurde
das Quartier am Rietpark erstellt.
                                                   1
                                                   Vorwort
                                                                                                            fest, dass es eine Zeit der grössten Veränderungen seit Jahr-
Umschlagabbildung Rückseite:
                                                   2                                                        zehnten war. Die Erfolgskontrolle der Stadtentwicklung
Die Sägestrasse im Zentrum von Schlieren,
damals und heute
                                                   Vom Bauerndorf zur Hightech-Stadt                        zeigt, dass wir die Weichen mit dem Stadtentwicklungs­
                                                   4
Quellen                                            Raumbeobachtung:                                         konzept im Jahr 2005 richtig gestellt haben. Schlieren steht
1. Stadt Schlieren, Evaluation des Stadtentwick-
lungsprozesses 2005–2013, 2014, Urs Brüngger,
                                                   Vom Stillstand zum Aufschwung                            heute deutlich besser da als noch anfangs dieses Jahr­
                                                   5
Wolfgang Letsche, Planpartner AG, Zürich
                                                   Das Stadtentwicklungskonzept 2005
                                                                                                            tausends: Investoren haben Vertrauen in Schlieren gefasst
2. Statistische Auswertung, 2013, Dr. Michael
                                                   8                                                        und engagieren sich im Neubau von Wohn-, Gewerbe-
Stauffacher, Timo von Wirth, Franziska Herrmann,
ETH Zürich, Institut für Umweltentscheidungen
                                                   Raumbeobachtung:
                                                   Stillstand ab 1995
                                                                                                            und Misch­bauten. Die Stadt ist zum Wohnen und Arbeiten
3. Raumbeobachtung, 2014, Barbara Meyer,
                                                   10                                                       attraktiver geworden. Das beweisen das Bevölkerungs-
Nathalie Stumm, Stadtentwicklung,
Stadt Schlieren
                                                   Raumbeobachtung:
                                                   Bauboom ab 2006 – weiterhin hohe
                                                                                                            wachstum und die Zunahme der Arbeitsplätze.
4. Lebensqualität und Ortsverbundenheit            Entwicklungsdynamik
aus Sicht der Schlieremer Bevölkerung, 2014,
Dr. Michael Stauffacher, Timo von Wirth,
                                                   12
                                                   Fakten der Stadtentwicklung –
                                                                                                            «Schlieren – wo Zürich Zukunft hat» – so lautet unser
Franziska Herrmann, ETH Zürich, Institut für
Umwelt­entscheidungen
                                                   so hat sich Schlieren verändert                          selbstbewusster Slogan. Er hat immer noch Gültigkeit:
5. Stakeholderbefragung, 2014,
                                                   16                                                       Obwohl bereits ein grosser Teil der Brachen überbaut
                                                   Schlieren ist attraktiver geworden
Nathalie Stumm, Stadtentwicklung,
Stadt Schlieren                                    18
                                                                                                            ist, bietet die Stadt nach wie vor Raum für Entwicklungen.
6. Zwischenauswertung der fotografischen
                                                   Schlieren hat sich positiv entwickelt –                  Wir sind stolz auf das, was wir erreicht haben und sind
                                                   auch für die Wirtschaft
und auditiven Langzeitbeobachtung 2005–2020,
2014, Barbara Meyer, Nathalie Stumm,               20
                                                                                                            uns gleichzeitig bewusst, dass wir eine grosse Verantwor-
Stadtentwicklung, Stadt Schlieren                  Fotografische Langzeitbeobachtung 2005–2020:             tung für die Stadt­entwicklung der nächsten Jahre tragen.
                                                   Zwischenauswertung
7. Schlierens Wandel in sozialgeographischer
Perspektive, 2014, Michael Hermann,                22
                                                                                                            Denn es stehen wichtige Entscheidungen an, die das
Mario Nowak, Forschungsstelle sotomo,              Aufwertung der Quartiere –                               Gesicht der Stadt nachhaltig prägen werden: zum Beispiel
Geographisches Institut, Universität Zürich        mehr Lebensqualität im «alten» Schlieren
                                                                                                            die Gestaltung des Stadtzentrums, die Realisierung der
Die Dokumente sind auf der Homepage                24
der Stadt Schlieren abgelegt:                      Hightech-Arbeitsplätze ersetzen                          Limmattalbahn mit ihren individuellen Haltestellen und
www.schlieren.ch, Rubrik Vorhaben, Dokumente       die Werkstätten der Industrie
                                                                                                            die Lösung der Verkehrsproblematik im Zentrum.
                                                   26
Impressum
                                                   Die neuen Quartiere sprechen junge, urbane
Herausgeberin                                      Menschen an
Stadt Schlieren                                                                                             Toni Brühlmann-Jecklin, Stadtpräsident
                                                   28
Abteilung Bau und Planung
                                                   Stadtentwicklung in der Zukunft
Fotografie
Priska Ketterer, Luzern
Zeljko Gataric Imhoff, Zürich
Archiv des Ortes, www.archiv-des-ortes.ch
Limmattaler Zeitung
Paul Furrer/Vereinigung für Heimatkunde
­Schlieren
 Zürcher Hochschule der Künste,
 www.beobachtung-schlieren.ch
 Stadt Schlieren
Gestaltung
WBG, AG für visuelle Kommunikation, Zürich
Litho/Druck
Activprint AG, Schlieren
© 2014 Stadt Schlieren
Abteilung Bau und Planung
Schlieren im Wandel 2005 bis heute - Stadt Schlieren
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Vom Bauerndorf zur Hightech-Stadt

Während Jahrhunderten war Schlieren ein Bauerndorf.                          Bahnhofstrasse aus. Auch im Gaswerk­         Die Industrie                                98 Arbeitsplätzen ihren Betrieb ein. 1987    den Wirtschaftsaufschwung der letzten
                                                                             areal entstanden Arbeiter- und Angestell-                                                 kündigte das Aluminiumschweisswerk           Jahre besser nutzen. Besonderer Vorteil
Mit der Industrialisierung veränderte sich das Leben                         tensiedlungen. Entsprechend wuchs die
                                                                                                                          lässt Brachen zurück                         an, den Betrieb zu reduzieren und die        Schlierens war, dass das Bauland entlang
der Einwohner grundlegend und das Dorf entwickelte sich                      Bevölkerung Schlierens rasch an. 1888        Der Niedergang des Industriezeitalters       Produktion zu verlagern. Kurze Zeit später   der Bahnlinie gut erschlossen war.
in der Nachkriegszeit zur Stadt. Der Niedergang der                          zählte Schlieren 777 Einwohnerinnen          wurde 1974 mit der Umstellung der            war die Kühlschrankherstellerin Sibir am
                                                                             und Einwohner. Bis 1900 verdoppelte sich     Gasversorgung von Stadtgas (Brennstoff       Ende. Und schliesslich verlagerte auch die   Mit dem Beginn des Baubooms ver­
Industrie führte in den Achtzigerjahren zu einem erneuten                    die Bevölkerungszahl und erreichte im        der Städte, der durch Kohlevergasung         Leimfabrik Geistlich ihre Tätigkeit auf      zeichnet Schlieren erneut ein rasantes
Strukturwandel.                                                              anschliessenden Jahrzehnt das Vierfache.     hergestellt wurde) auf Erdgas eingeläutet.   verschiedene Standorte. Dadurch wurden       Bevölkerungswachstum. Nebst modernen
                                                                             Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte ein      In Schlieren wird seither Gas nur noch       in der Stadt Schlieren innert wenigen        Wohnhäusern sind aber auch neue
                                                                             weiterer sprunghafter Anstieg. 1960          zwischengelagert und verteilt. Ein schwar-   Jahren tausende von Quadratmetern            Arbeitsplätze entstanden, viele davon im
                                                                             erreichte Schlieren die Zehntausender-       zer Tag für die Schlieremer Industrie        Industrieland zur Brache.                    Biotech-, Medizinal- und Cleantech-­
                                                                             grenze.                                      war der 16. Mai 1983, als Schindler Waggon                                                Bereich.
                                                                                                                          in Pratteln bekannt gab, die Schweizeri-     Bauboom
                             Bis zur Industrialisierung lebten in            Die autogerechte Stadt                       sche Wagons- und Aufzügefabrik Schlie-
                             Schlieren Bauern, Tagelöhner und Hand-                                                       ren bis Ende August 1985 schrittweise        und Aufbruchstimmung
                             werker. Noch heute sind Zeugen von              1969 bis 1974 wurden alle Planungsmass-      zu schliessen. Die Schliessung bedeutete     Da in Zürich und der Agglomeration
                             damals im Stadtbild zu sehen.                   nahmen dem ungehinderten Verkehrs­           das Ende für 740 Arbeitsplätze. Ende         nur noch wenig erschlossenes Bauland
                                                                             fluss des Autos untergeordnet. Um die        1985 stellte die Färberei Schlieren mit      zur Verfügung stand, konnte Schlieren
                             Mit der Industrialisierung                      Zürcher-/Badenerstrasse auf vier bis sechs
                                                                                                                                                                                                                    1985 wurden Gebäude der «Wagi» gesprengt.
                                                                             Spuren ausbauen zu können, mussten
                             ist die Stadt gewachsen                         zahlreiche Häuser im Dorfzentrum der
                             Die Begradigung und Eindeichung der             Strasse weichen.
                             Limmat von 1876 bis 1912 ermöglichte die
                             Entwicklung industrieller Betriebe in           Ein weiterer Wachstumsschub führte in
                             Schlieren. Entlang des Flusslaufs wurden        dieser Zeit zur Entstehung des Spitalquar-
                             grosse Flächen von bisher landwirtschaft-       tiers. 1974, bei 12 324 Einwohnern, wurde
                             lich wenig wertvollem Riedland nutzbar.         das Gemeindeparlament eingeführt. Damit
                             In Schlieren machte dies einen Drittel des      wurde Schlieren auch politisch zur Stadt.
                             Gemeindegebiets aus. Es war grösstenteils
                             im Besitz der Bürgergemeinde und wurde          Höchster Ausländeranteil
                             zu gesuchtem Bauland, das in der Wirt-
                             schaftsmetropole Zürich Mangelware war.         der Schweiz
                                                                             Immer mehr Lohnarbeiter und Mieter
                             Nach und nach siedelten sich Industrie­         lebten in Schlieren. Sie hatten völlig
                             betriebe in Schlieren an: 1867 die Leim­        andere Alltagsstrukturen, Bedürfnisse
                             siederei (später Chem. Fabrik Geistlich         und politische Ziele als die Landwirte.
                             Söhne AG). 1898 folgte die städtische           Sie waren auf Läden angewiesen, organi-
                             «Gasfabrik». 1895 hatte J. C. Geissberger       sierten sich in Gewerkschaften, schlossen
                             für die indus­trielle Fertigung seiner Luxus­   sich der sozialdemokratischen Partei an
                             kutschen 23 ha Land entlang der Bahn­           und gründeten eigene Musik-, Schützen-
                             linie gekauft. Daraus wurde 1901 die            und Turnvereine. Viele der frühen Neu­
                             Schweizerische Wagonsfabrik Schlieren,          zuzüger kamen aus strukturschwachen
                             die «Wagi». 1905 kamen die Färberei             Gebieten wie der Innerschweiz und aus
                             Schlieren, 1910 das Aluminiumschweiss-          Italien. Zwischen 1900 und 1910 lag der
                             werk und 1944 der Kühlschrankhersteller         prozentuale Anteil der Ausländer bei 26 %.
                             Sibir dazu.                                     Nach dem Ersten Weltkrieg nahm dieser
                                                                             Anteil wieder ab, stieg nach dem Zweiten
                             Der Bedarf an Fabrikarbeiterwohnungen           Weltkrieg aber wieder stetig an. 2009
                             löste zu Beginn des 20. Jhs. den Bau von        erreichte Schlieren mit 42 % den höchsten
                             Mietskasernen entlang der Zürcher- und          Ausländeranteil der Schweiz.
Schlieren im Wandel 2005 bis heute - Stadt Schlieren
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Raumbeobachtung:                                                                                                    Das Stadtentwicklungskonzept 2005
Vom Stillstand zum Aufschwung

Zwischen 1995 und 2003 erreichte Schlieren praktisch                                                                Im Stadtentwicklungskonzept hat der Stadtrat das                                                    Ausserdem werden Massnahmen im
                                                                                                                                                                                                                        öffentlichen Raum, der Ausbau der infra-
einen Entwicklungsstillstand. Danach setzte                                                                         Ziel definiert, die Lebensräume und die Lebensqualität                                              strukturellen Angebote und die Inan-
der Bauboom ein.                                                                                                    der Stadt konsequent aufzuwerten.                                                                   spruchnahme innerer Reserven (Schlies-
                                                                                                                                                                                                                        sung von Baulücken) empfohlen.

                                                                                                                                                                                                                        Hinsichtlich der im Zonenplan ausge­
                                                                                                                                                                                                                        wiesenen Reservezonen für potenzielle
                                                                                                                                                                                                                        Siedlungserweiterungen wird teilweise
                                                                                                                                                                                                                        eine Inanspruchnahme und teilweise eine
                                                                                                                                                                                                                        Zurückstellung angeregt. Das Stadtent-
                                                                                                                                                                                                                        wicklungskonzept sieht zudem eine stär-
                                                                                                                                                                                                                        kere Zusammenarbeit der Stadt Schlieren
                              Die grossen Gebäude, die heute noch das     Mit dem Stadtentwick-                     Schlieren lokal                                        den sich die Standorte internationaler       mit den Akteuren des Wohnungsmarktes
                              Stadtbild prägen, entstanden zwischen                                                                                                        Unternehmen, bedeutende Verkehrs­wege,       vor. Insbesondere sollen private Bau-
                              1985 und 1995: die Post Mülligen, die
                                                                          lungskonzept die Zukunft                  und international                                      Freizeitanlagen sowie Wohnsiedlungen         träger und Genossenschaften bei laufen-
                              NZZ-Druckerei, das Wagi-Einkaufs­zentrum    anpacken                                  Das stadträumliche Leitbild von 2005                   mit multinationaler Bewohnerschaft.          den Erneuerungs- und Neubauprojekten
                              und der Garagenbetrieb der Emil Frey AG.                                              sieht zwei Entwicklungskorridore vor: die              Dieser Korridor soll die Arbeitsstadt        unterstützt werden. Dringender Hand-
                              Nur eine einzige Wohn­überbauung wurde      Der Stadtrat war sich bewusst, dass er    Nord-Süd-Achse «Schlieren lokal» und den               Schlieren ergänzen und profilieren. Wich-    lungsbedarf wird bei den Wohnbauten
                              während dieser Zeit erstellt, nämlich «im   ein Steuerungsinstrument für die räum­    Ost-West-Korridor «Schlieren internatio-               tige Aufgaben sind hier die Zentrums­        an viel belasteten Hauptverkehrsstrassen
                              Trisler», am west­lichen Rand der Stadt –   liche Stadtentwicklung brauchte, um       nal». An der Nord-Süd-verlaufenden Achse               entwicklung, diverse Arealentwicklungen,     gesehen, wo häufig eine Sanierung der
                              notabene in einer Bau­zone, die vom         für den erwarteten Entwicklungsschub      von der Limmat bis zum Schlierenberg                   Clusterbildung (Forschung/Technik und        Bausubstanz sowie Lärmschutzmassnah-
                              Kanton zwangs­ver­ordnet worden war.        gewappnet zu sein. Die grossen, unüber-   sind die lokal bedeutsamen Orte wie der                Autohandel/Motormeile) sowie die             men erforderlich sind.
                                                                          bauten Areale waren eine Chance für       historische Dorfkern mit Park, das zentrale            städtebauliche Integration der Zürcher-/
                              Ab 1995 kam die Bautätigkeit praktisch      Schlieren, bargen aber auch Risiken in    Einkaufszentrum «Lilie», der Salmen­saal,              Badenerstrasse.                              Die grossen Reserven in den Misch- und
                              zum Erliegen. Selbst die Pflege der         sich. Denn eine unkontrollierte und       der Wald, die Limmat sowie der Schliere-                                                            Gewerbegebieten sollen etappenweise in
                              bestehenden Bausubstanz wurde ver­          unkoordinierte Entwicklung hätte es       mer Hausberg zu finden. Wesentliche                    Konzeptionelle Aussagen                      Anspruch genommen werden. Dabei muss
                              nach­lässigt. Grund für die ausgeprägte     unmöglich gemacht, übergeordnete Ziele    Aufgaben sind hier die Stärkung lokaler                                                             der Fokus der Entwicklung auf das Durch-
                              Zurückhaltung der Investoren waren          zur Aufwertung der Lebensräume und        Identitäten, die Entwicklung der Quartiere             zur Stadtentwicklung                         mischen der Büro-, Dienstleistungs- und
                              unter anderem die negativen Schlagzeilen    der Lebensqualität erreichen zu können.   und die Integration der Verkehrsachsen.                in Teilkonzepten                             Wohnstandorte gelegt werden. Aufgrund
                              in den Medien, die das Image der Stadt                                                                                                                                                    der schleppenden Nachfrage im Büro- und
                              Schlieren weit über die Grenzen der         2003 erteilte der Stadtrat den Auftrag,   Den zweiten Korridor bildet das Ost-West-              Das stadträumliche Leitbild wird für         Dienstleistungssektor steht die Verdich-
                              Region prägten. Im Umfeld der Auto-Occa-    ein Konzept auszuarbeiten, um die Ent-    verlaufende Band zwischen Bernstrasse                  einzelne Teilbereiche konkretisiert und in   tung und Qualifizierung der bestehenden
                              sionshändler, die sich auf den grossen      wicklung der Stadt aktiv zu gestalten     und Zürcher-/Badenerstrasse. Hier befin-               Teilkonzepten ausdifferenziert. Diese        Gebiete im Vordergrund.
                              Brachen entlang der Bahngeleise nieder-     und die Herausforderungen der Zukunft                           N
                                                                                                                                                                           enthalten die wichtigsten Ziele zu den
                              gelassen hatten, kam es immer wieder        erfolgreich bestreiten zu können.                                                                Bereichen Wohnen, Misch- und Gewerbe-        Im Zentrum besteht dringender Hand-
                              zu kriminellen Vorfällen. Die Immissionen                                                                                                    gebiete, Freiraum und Verkehr.               lungsbedarf. Dieser Bereich soll als
                              des Durchgangsverkehrs, der hohe Aus-                                                                                                                                                     Ergänzung zum bestehenden Siedlungs-
                              länderanteil, das unattrak­tive Stadtbild                                                                                                    Im Konzept «Wohnen» werden die Erwei-        zentrum und als Verbindung zwischen
                              und das unbefriedigende Wohnangebot                                                                                                          terung und Verbesserung des Wohnungs-        diesem und dem Bahnhof entwickelt
                                                                                                                    W
                              trugen dazu bei, dass Schlieren als Wohn-                                                                                                    angebots, der Neubau von qualitätsvollen     werden. Im weiteren werden gewerblich
                              ort nicht mehr gefragt war.                                                                                                              O   Wohnungen in den erschlossenen Gebie-        genutzte Gebiete mit Entwicklungs-
                                                                                                                                                                           ten entlang der ÖV-Achsen sowie die          und Verdichtungspotenzial ausgewiesen.
                                                                                                                                                                           Schaffung neuer Mischzonen als urbane        Diese Gebiete sollen in Richtung eines
                                                                                                                                          S
                                                                                                                                                                           Wohnquartiere formuliert.                    Nutzungsschwerpunkts profiliert und
                                                                                                                                                                                                                        verdichtet werden.
                                                                                                                                                                           Die einzelnen Bausteine des Zentrums
                                                                                                                    Das stadträumliche Leitbild setzt auf die lokale
                                                                                                                                                                           sollen über die Badenerstrasse hinweg        Im Freiraumkonzept wird die Aufwertung
                                                                                                                    Nord-Süd-Achse und den internationalen
                                                                                                                    Ost-West-Korridor. Am Kreuzungsort soll ein            verknüpft werden. Hier sind hohe Wohn­       resp. Neuerstellung von Quartierplätzen
                                                                                                                    neues Zentrum entstehen.                               anteile von mindestens 50 % zu sichern.      und Verbindungsräumen, die Schaffung
Schlieren im Wandel 2005 bis heute - Stadt Schlieren
6/7      Bestand                             Konzept

                                                                                            Die konzeptionellen Aussagen des Stadtent­              Bestehende Bauten                   Projektierte Bauten                   Öffnung Bachlauf (zu prüfen)
                                                                                            wicklungskonzepts münden in einen Gesamtplan,
                                                                                            der die angestrebte Entwicklung zusammenfasst.          Grünanlagen Bestand                 Neubaupotentiale Baufelder            Aufgewertete Strassenräume
                                                                                            Dargestellt sind die projektierten Bauten, die
                                                                                            Areale mit Potenzial für Neubauten, öffentliche         Wald                                Öffentliche Plätze/Verbindungsräume   Überörtliche Entlastungsachse/geplant
                                                                                            Plätze und Verbindungsräume, öffentliche Parks,
                                                                                            Strassenraumaufwertungen und die Funktionen             Landwirtschaft, Kleingärten         Öffentlicher Park                     Lokale Entlastungsachse
                                                                                            der Verkehrsachsen.
                                                                                                                                                    Limmat, Bäche                       Private Freiraumstrukturen            Wichtige lokale Erschliessungssachse

eines neuen Stadtplatzes im Zentrum           schen 28 und 52,5 Meter hoch sind. Zu­
und die Umgestaltung/Integration der          sätzlich zu den Vorschriften des PBG hat
Hauptstrassen thematisiert. Zudem soll als    Schlieren im Stadtentwicklungskonzept
grosser, neuer Freiraum im Limmatbogen        Bereiche entlang der Bahnlinie definiert,
ein Sport- und Erholungspark entstehen        in denen Hochhäuser möglich sind.
und in Abstimmung mit der Entwicklung
auf dem Geistlich-Areal ein nordseitiger      2015 wird ein neues
Bahnhofvorplatz geschaffen werden. Des
weiteren sollen Hauptwegeverbindungen         Stadtentwicklungskonzept
für Fussgänger und Radfahrer optimiert        erarbeitet
werden.
                                              Die Erfolgskontrolle zeigt, dass das Stadt­
Die vorhandene, sehr gute ÖV-Erschlies-       entwicklungskonzept in den wesentlichen
sung durch S-Bahn und Busnetz soll erhal-     Punkten umgesetzt worden ist. Einige
ten und langfristig durch die Limmattal-      Ziele, wie zum Beispiel die Idee einer
bahn und einen zentralen ÖV-Knoten im         Motormeile, wurden verworfen. Um die
Bereich des Stadtplatzes gestärkt werden.     zukünftige Entwicklung weiterhin positiv
                                              zu steuern, soll 2015 eine Neuauf­lage des
Das Teilkonzept zum motorisierten Indi­       Stadtentwicklungskonzepts erarbeitet
vidualverkehr sieht vor, die Bernstrasse      werden.
als überörtliche Hauptachse zu nutzen
und durch diese Verkehrsverlagerung die
bisherige Hauptstrasse (Zürcher-/Badener-
strasse) zu entlasten. Durch Rückbau,
Umgestaltung und Integration der bis­heri­
gen Hauptstrasse sollen das Zentrum
und die an die Verkehrsachse angrenzen-
den Wohngebiete aufgewertet werden.
Im Zentrum ist eine deutliche Reduktion
des Verkehrsaufkommens geplant. Die
Ring­strasse soll zugunsten eines neuen
Stadtplatzes mit ÖV-Knoten aufgehoben
werden. Zudem soll die Zürcher-/Badener-
strasse künftig verstärkt für den öffent­
lichen Verkehr und den Langsamverkehr
genutzt werden.

In den Wohngebieten sind Verkehrsberuhi-
gungsmassnahmen und die Einführung
von Tempo-30-Zonen geplant. Publikums-
intensive Einrichtungen sind nur dort
zuzulassen, wo eine sehr gute ÖV-Erschlies-
sung vorliegt.

In einem eigenen Kapitel wird das Thema
Hochhäuser behandelt. Als Hochhaus
gelten gemäss Planungs- und Baugesetz
(PBG) des Kantons Zürich Gebäude über
25 Meter Höhe. In Schlieren bestehen 2005
bereits sieben Hochhäuser, welche zwi-
Schlieren im Wandel 2005 bis heute - Stadt Schlieren
8/9           2003
                                                                           ••bestehende Bauten

                                                                            ••
                                                                             bestehend, erstellt 1995–2003
                                                                             im Bau

                                                                             •
                                                                             bewilligt
                                                                             geplant

Raumbeobachtung:
Stillstand ab 1995

Die grossen Gebäude, die heute noch den Osten der Stadt
prägen, entstanden zwischen 1985 und 1995. Zwischen
1995 und 2005 erreichte Schlieren praktisch einen Entwick-
lungsstillstand. Danach setzte der Bauboom ein.

1 Spital Limmattal, Ersatzneubau
2 Im Trisler, Zwangseinzonung
                                                                   3
3 Wohnbaugenossenschaft GEWOBAG,
  Ersatzneubauten

4 Mercedes, Umbau
5 Umgestaltung Sägestrasse und
  Ersatzneubauten Wohnbaugenossen-
  schaft GBL

                                                                       4

                                                                   5
                                         1

                                                        2
Schlieren im Wandel 2005 bis heute - Stadt Schlieren
10/11                                                                             2013
                                                                                                                             Zwischen 2006 und 2013 sind viele Projekte
                                                                                                                                                                                   ••bestehende Bauten

                                                                                                                                                                                    ••
                                                                                                                             realisiert oder geplant worden. Die weiter-             erstellt ab 2002
                                                                                                                             hin hohe Entwicklungsdynamik wiederspiegelt             im Bau
                                                                                                                             sich in geplanten Projekten, die mittel- und

                                                                                                                                                                                     •
                                                                                                                                                                                     bewilligt
                                                                                                                             langfristig realisiert werden sollen. Die Ver­dich­
                                                                                                                                                                                     geplant, Studie
                                                                                                                             tung bestehender Siedlungsgebiete ist
Raumbeobachtung: Bauboom ab 2006 –                                                                                           durch Ersatz­neu­bauten und die Umnutzung
                                                                                                                             von Industriearealen weit fortgeschritten.
weiterhin hohe Entwicklungsdynamik

Der Bauboom, der 2006 einsetzte, betraf      6 Industriezone Reitmen
vor allem den westlichen Teil der Stadt,     In der peripheren Industriezone Reitmen
unmittelbar an der Bahnlinie und auf         haben sich verkehrsintensive Einrichtun-
beiden Seiten:                               gen niedergelassen. Weitere Fachmärkte
                                             sind am gut erschlossenen Standort
1 Zentrum                                    interessiert. Das Stadtentwicklungskon-
Die Entwicklung des Stadtzentrums nahm       zept hat hierfür zu wenig Aussagen gelie-
mit der Überbauung Parkside Schwung          fert, dadurch ist eine unerwartete Ent-
auf.                                         wicklung eingetreten.

2 Schlieren West                             7 Quartier Zelgli
Südlich der Bahngleise und westlich des      Die Wohnbaugenossenschaft GEWOBAG
Zentrums begann sich ab 2006 das Wohn-       hat ihre Siedlung aus der Nachkriegs-
                                                                                                                         8
quartier Schlieren West zu entwickeln.       zeit durch zeitgemässe Neubauten in
Grosszügige Reiheneinfamilienhäuser,         verdichteter Bauweise ersetzt.
Eigentumswohnungen und attraktive
Mietwohnungen in zeitgemässen Typolo-        8 Renaturierung Betschenrohr
gien wurden erstellt. Die Freiraumstruktur   Die geplante Renaturierung der Limmat
mit einer alles verbindenden, auto­freien    bedeutet eine Attraktivitätssteigerung                          7
Allee und daran anschliessenden Parks        des beliebten Naherholungsgebietes.
bewährt sich. Aufgrund des raschen
Bevölkerungszuwachses wird in Schlieren
West ein neues Schulhaus erstellt.                                                                                   5
                                                                                                         3
3 Quartier am Rietpark                                                                   6
Nördlich der Bahngleise entsteht das
neue Quartier am Rietpark mit vielfältigen                                                                                   4
Nutzungen. In den beiden Gestaltungs­
plänen ist ein durchgehender Park festge-                                                                        1
legt, der die verschiedenen Überbauun-
                                                                                             2
gen untereinander und mit dem Bahnhof
verbindet. Während das Färbi-Areal im
Westen bereits vollständig überbaut ist,
beginnt die Entwicklung auf dem Geist-
lich-Areal mit seiner idealen Lage gegen-
über dem Bahnhof erst.

4 Wagi-Areal
Ein weiterer Schwerpunkt ist das Wagi-­
Areal, auf dem ein Biotechcluster entstan-
den ist. Inzwischen werden hier wieder
über 800 Personen beschäftigt.

5 Bahnhof Nord
Das Zentrum zieht sich über die Bahnlinie
hinweg. Auch nördlich des Bahnhofs
sind hohe und dichte Bauten mit vielfälti-
ger Nutzung entstanden.
Schlieren im Wandel 2005 bis heute - Stadt Schlieren
12/13       •• Gemeinde Schlieren                                    2000   2001   2002    2003   2004    2005   2006    2007    2008   2009   2010   2011   2012

                                                                                                                                         ••
                                                                                                                                           Gemeinde Dietikon
                                                                                                                                           Gemeinde Opfikon

                                                                                                                                          ••
                                                                                                                                           Gemeinde Zürich
                                                                                                                                           Region Limmattal
                                                                                                                                           Kanton Zürich

Fakten der Stadtentwicklung –
so hat sich Schlieren verändert

                                                                                                                                                                                            %

Die Auswertung statistischer Werte            für Neuzuzüger aus dieser Altersgruppe     Die aktuelle Nettozuwanderung führt            Veränderung der Einwohnerzahl                       7
zeigt, dass das rasante Bevölkerungs-         zu den beliebtesten Wohnorten. Da junge    faktisch zur Bildung von Besteuerungs­         (in % gegenüber dem Vorjahr)
                                                                                                                                                                                            6
wachstum in verschiedenen Bereichen           Erwachsene im Durchschnitt deutlich        potenzialen, die zu einem späteren             Nach geringen Einwohnerver-
                                                                                                                                                                                            5
zu Veränderungen geführt hat.                 weniger Einkommen generieren als ältere,   Zeitpunkt realisiert werden können.            lusten in den Jahren 2003 und 2005
Schlieren übt eine grosse Sogwirkung          hat der demographische Ver­jüngungs­       Dies bedingt allerdings, dass die jungen       ist die Einwohnerzahl Schlierens                    4
auf junge Erwachsene aus. 30 % der Neu-       effekt zunächst einen dämpfenden           Erwachsenen, die nach Schlieren ziehen,        seit 2006 gewachsen. Die Bevölke-                   3
zuzüger sind zwischen 20 und 29 Jahre         Einfluss auf die Entwicklung des Pro-      als ältere Erwachsene nicht aus der            rung ist in Schlieren seit 2007 schnel-
                                                                                                                                                                                            2
alt. Im Kanton Zürich zählt Schlieren         Kopf-­Einkommens.                          Gemeinde abwandern.                            ler als in allen anderen Gemeinden
                                                                                                                                        des Kantons Zürich gewachsen.                       1
                                                                                                                                        Der Ein­wohnerzuwachs lag 2012                      0
                                                                                                                                        um 1,8 Prozentpunkte über dem
                                                                                                                                                                                           –1
                                                                                                                                        kantonalen Durchschnitt.
                       Alter                                                                          Alter                                                                                      Quelle: Kanton Zürich, Statistisches Amt, Stand März 2013

                        100                                                                           100

                                                                                                                                                                                           Fr.

                                                                                                                                        Entwicklung des steuerbaren                     85 000
                         80                                                                            80                               Einkommens natürlicher Personen                 80 000
                                                                                                                                        (75-%-Quantil in Fr.; ein Viertel der Steuer-
                                                                                                                                        pflichtigen liegt über, drei Viertel unter      75 000
                                                                                                                                        diesem Wert)
                                                                                                                                                                                        70 000
                                                                                                                                        Das durchschnittliche Einkommen
                                                                                                                                                                                        65 000
                                                                                                                                        hat sich insbesondere in den höheren
                                                                                                                                        Einkommensbereichen seit 2006                   60 000
                         60                                                                            60
                                                                                                                                        kontinuierlich erhöht. Insgesamt                55 000
                                                                                                                                        konnte das durchschnittliche steuer-
                                                                                                                                                                                        50 000
                                                                                                                                        bare Einkommen nicht ver­bessert
                                                                                                                                                                                                 Quelle: Kanton Zürich, Statistisches Amt, Stand März 2013
                                                                                                                                        werden. Sowohl der regio­nale
                                                                                                                                        Einkommens-­Durchschnitt (62 700
                                                                                                                                        Franken) als auch der kantonale
                         40                                                                            40
                                                                                                                                        Mittelwert (65 200 Franken) lagen
                                                                                                                                        über demjenigen Schlierens.
                                                                                                                                                                                            %

                                                                                                                                        Entwicklung der Sozialhilfequote                    8
                                                                                                                                        (in %)
                                                                                                                                                                                            7
                         20                                                                            20                               Die Sozialhilfequote hat sich von
                                                                                                                                                                                            6
                                                                                                                                        2007 bis 2011 um 2,2 Prozentpunkte
                                                                                                      Zugezogen

                                                                                                                                        verringert. Zwar liegt Schlieren                    5
                        Ansässig

                                                                                                                                        damit im Jahr 2011 immer noch über                  4
                                                                                                                                        dem kantonalen Durchschnitt von
                                                                                                                                                                                            3
                                                                                                                                        3,2 %. Allerdings verringerte sich
                                                                                                                                        die Sozialhilfequote in Schlieren mit               2
  100        50                       50            100                         100        50                       50            100
                                                                                                                                        2,2 Prozentpunkten deutlicher als                   1
                                                                                                                                        der kantonale Rückgang im gleichen                       Quelle: Kanton Zürich, Statistisches Amt, Stand März 2013
    Männer                                 Frauen                                 Männer                                 Frauen         Zeitraum (–0,5 Prozentpunkte).

                                                                                                                                                                                                 2000   2001   2002    2003   2004    2005   2006    2007    2008   2009   2010   2011   2012
Schlieren im Wandel 2005 bis heute - Stadt Schlieren
14/15

      Fakten der Stadtentwicklung –
      so hat sich Schlieren verändert

                                                                                         Portugal 19 %                                                                                 Wohnen 35 %

                                                                                                                                                                                   %
                                                                                                                                                                                10
                                                                                                                                                                           erse
                                                                                                                                                                          v
                                               1%                                                                                                                       Di
                                         ro
                                       eg
                            % en
                              t
                       re Mon

                                                                                         Bevölkerung nach Heimatländern                                                                Gebäudevolumen nach
                  An und

                                                                                         ohne Schweiz                                                                                  Nutzungsart 2011
                         16

                                                                                         Der Anteil der ausländischen Einwoh-                                                          Die Gebäudevolumina haben von
                    ien
                     de

                                                                                         ner hat sich zwischen 2000 und 2012                                                           2000 bis 2011 um 15,7 Prozentpunkte
                  rb

                                                                                         um 5,1 Prozentpunkte erhöht und liegt                                                         zugenommen. Von den neu erstellten
                Se

                                                                                         2012 bei 45,1%. Schlieren weist nach                                                          Gebäudevolumina weist Schlieren
                   %

                                                  1%
                                        Bra a 2 %

                                                                                         wie vor den höchsten Ausländeranteil                                                          mit 56 % einen überdurchschnittlich
                      2

                                              ien
                   ch

                                                                                         im Kanton Zürich aus. Portugiesen und                                                         hohen Anteil für Arbeiten auf.
                                             in
               rrei

                                           sil
                                        gow

                                                                                         Italiener bilden die grösste Immigran-                                                        Schlieren bleibt damit weiterhin ein

                                                                                                                                                           Ital
           Öste

                                                                                         tengruppe (19% und 17%), gefolgt von                                                          wichtiger Wirtschaftsstandort.
                                     rze

                                                                                                                                                               ien 1
                                                                                         Deutschland (8%).
                                 n-He

                                                                                                                                                                %   7
                            Bosie
Sri Lanka 3 %

                          Türkei 3 %
                   4%
             anien
           Sp
                        %
                                 n4
                              tie

                                                                                                                                                                                                                                Arbe
                            oa

                                                                                                                                                                                                                                    ite
                          Kr

                                                                                                                                                 De

                                                                                                                                                                                                                                       n
                                                                                                                                                   ut

                                                                                                                                                                                                                              55
                                                                                                                                                     sc
                                        %

                                                                                                                                                                                                                                 %
                                                                                                                                         hl
                                           5                                                                                               an
                                                     en                                                                                      d
                                                  oni                                                                              8%
                                                 d
                                               ze
                                                          Ma

                                                                                                         Kos
                                                                                                            ovo
                                                                                    7%                          8%
                                                                            Serbien

                                                       Schweizer Bevölkerung 54,9 %                    Ausländische Bevölkerung 45,1 %
Schlieren im Wandel 2005 bis heute - Stadt Schlieren
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Schlieren ist attraktiver geworden

Die repräsentative Bevölkerungsumfrage durch die ETH
Zürich, Institut für Umweltentscheidungen, Umweltnatur-
und Umweltsozialwissenschaften (UNS) zeigt, dass die
Schlieremerinnen und Schlieremer mit der Stadtentwick-
lung zufrieden sind.

                                                                                                             Zu den wichtigsten Forderungen der Bevölkerung
                                                                                                             zählen Massnahmen zur Verkehrsberuhigung.

                                                          Bei der Befragung der Bevölkerung, was sich in                                                                                                  Verbesserungsbedarf: Am häufigsten haben die
                                                          Schlieren verbessert hat, sind diese Begriffe am                                                                                                Befragten Massnahmen zur Verkehrsberuhigung
                                                          häufigsten genannt worden. (Schriftgrösse im                                                                                                    gefordert, gefolgt vom Wunsch nach einer
                                                          Verhältnis zur Häufigkeit)                                                                                                                      Aufwertung des Bahnhofs.

                                                          Um zu erheben, wie die Bevölkerung die             sammenwirken der objektiven Lebens­              als «Ortszufriedenheit» bezeichnet.
                                                          räumliche Entwicklung wahrnimmt,                   bedingungen und dem subjektiven                  Gemäss den Ergebnissen der Befragung
In der Überbauung Pfaffenwies/Storchennest
wurden kleine Pärke mit Spielplätzen geschaffen.          wurde 2013 eine repräsentative schrift­            Wohlbefinden der Bewohner im Hinblick            ist die Ortszufriedenheit in Schlieren
                                                          liche Befragung unter der Schlieremer              auf wichtige Lebensbereiche wie Wohnen,          hoch und weist nur geringe Differenzen
                                                          Bevölkerung durchgeführt. Über 5 %                 Arbeiten, Mobilität, Versorgung, Freizeit        zwischen den einzelnen Stadtquartieren
                                                          haben an der Befragung teilgenommen.               und Erholung. Das subjektive Wohlbefin-          auf. Auffällig ist die unterdurchschnitt­
                                                                                                             den wird häufig als Grad der Zufrieden-          liche Ortszufriedenheit im Bahnhofquar-
                                                          Die Befragung fokussiert auf die wahr­             heit in Bezug auf bestimmte räumliche            tier. Die Bevölkerung attestiert ihrer
                                                          genommene Lebensqualität und deren                 Einheiten (Quartier, Stadt, Region) gemes-       Stadt insgesamt aber eine hohe Lebens-
                                                          Veränderung in den letzten Jahren.                 sen. Dieses wichtige Kriterium zur Mes-          qualität.
                                                          Lebensqualität ergibt sich aus dem Zu-             sung der Lebensqualität wird allgemein
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Schlieren hat sich positiv entwickelt –
auch für die Wirtschaft

Um die Meinung der Wirtschaft zur Stadtentwick-          Bestnoten erhielt Schlieren bei der Welt­    als wichtige Standortvorteile aufge-          hat sich bewährt, Siedlungserneuerungen      Dass sich die Stadt generell positiv ver­
                                                         offenheit, der Sicherheit, dem Wohnungs-     zählt. Für die Wirtschaft ist denn auch die   erfolgten in guter, zeitgemässer Qualität,   ändert hat, wird der Aufwertung der
lung zu erheben, wurde eine Befragung bei den            angebot, der Lebensqualität und dem          Erreichbarkeit mit dem Auto die wich­         und dank baulichen und gestalterischen       Quartiere, der positiven Veränderung des
wichtigsten Ver­tretern der Wirtschaftsorganisationen    Kinderbetreuungs-Angebot. Ganz klar ein      tigste Stärke Schlierens. Andererseits        Massnahmen bei den Strassen wurde die        Bevölkerungsmixes und den Verkehrs­
Schlierens durch­geführt. Die Stakeholder gaben der      Manko ist für die Wirtschaftsvertreter das   beurteilen die Stakeholder das Image als      Wohnqualität gefördert.                      beruhigungsmassnahmen zugeschrieben.
                                                         fehlende Angebot an Kongresslokalitäten.     grösste Schwäche der Stadt.
Stadt gute Noten. Schlieren hat sich seit 2005 positiv   Als einer der wichtigsten Gründe für                                                       Die intensiven Bemühungen der Stand­         Nach Meinung der Wirtschaftsvertreter
verändert.                                               die Standortwahl Schlieren wird die Nähe     Die Stadtentwicklung wird im Bereich          ortförderung um die Ansiedlung von           ist die Fortsetzung der Stadtentwicklung
                                                         zu Zürich genannt. Aber auch das Preis­      Wohnen eindeutig positiv bewertet.            Firmen aus den Bereichen Forschung und       im Hinblick auf die Imagekorrektur drin-
                                                         niveau von Land bzw. Immobilien, die         Die Attraktivität des Wohnangebots hat        Dienstleistung sowie von umweltfreund-       gend nötig. Dabei wird besonders Wert
                                                         Verfügbarkeit an geeigneten Räumlichkei-     sich erhöht, die Umnutzung von Industrie-     lich produzierenden Unternehmen sind         auf die Erhaltung der guten Erreichbarkeit
                                                         ten und die Nähe zur Autobahn wurden         gebieten zu Misch- und Wohngebieten           aner­kannt.                                  gelegt.

                                                                                                                                                                                                 Die alten Gebäude an der Bahnhofstrasse muss-
                                                                                                                                                                                                 ten der Überbauung Parkside im Jahr 2010 wei-
                                                                                                                                                                                                 chen. Der markante Neubau mit der rot-­braunen
                                                                                                                                                                                                 Klinkerfassade vereint verschiedene Nutzungen
                                                                                                                                                                                                 unter einem Dach und macht ihn durch erhöhte
                                                                                                                                                                                                 Dichte und Mischnutzung zu einem Stück Stadt.
                                                                                                                                                                                                 Im Erdgeschoss sind rund 20 Läden unter­ge­
                                                                                                                                                                                                 bracht, darunter die Migros, einige Restaurants
                                                                                                                                                                                                 und diverse Fachgeschäfte. Darüber befinden
                                                                                                                                                                                                 sich Büros sowie 99 Wohnungen.
                                                                                                                                                                                                 (Fotos: Webcam der Stadt Schlieren und Priska
                                                                                                                                                                                                 Ketterer, Luzern)
20/21

Fotografische Langzeitbeobachtung 2005–2020:
                                                                                                                                                                                                                                    © Fotografische Langzeitbeobachtung Schlieren,
Zwischenauswertung                                                                                                                                                                                                                  Zürcher Hochschule der Künste
                                                                                                                                                                                                                                    www.beobachtung-schlieren.ch

                                                   2005                                        2007                                        2009                                         2011                                        2013
Nördlich des Bahnhofs entstand zwischen
2007 und 2009 die Wohnüberbauung Cosmos
(AXA Winterthur). Auf einer landwirtschaftlich
genutzten Parzelle wurde zwischen 2009 und
2011 die Büro- und Wohnüberbauung Sony
erstellt.

In Schlieren West in Bahnhofsnähe entstand
2008 eine markante Wohnüberbauung mit
blauen Balkonen und einer roten Rückseite zur
Bahnlinie (Migros Pensionskasse). 2010 wurde
die Wohnüberbauung Gartenstadt realisiert
(Alfred Müller AG). In einem Gebäude dieser
Überbauung (Bachstrasse 1) hat die Stadt eine
Pflegewohngruppe eingerichtet und bietet
pflegerisch-betreutes Wohnen an.

Ab 2006 riss die Wohnbaugenossenschaft
GEWOBAG ihre Altbauten im Zelgli ab und er­
stellte neue Gebäude mit geräumigeren und
zeit­gemässen Wohnungen in verdichteter
Bauweise.

Auf dem Schlieremer Berg scheint auf den
ersten Blick alles beim Alten geblieben zu sein.
Doch bei genauerem Hinsehen erkennt man,
wie die Erweiterung und Modernisierung
des landwirtschaftlichen Betriebes den Blick
auf die gegenüberliegende Talseite verbaut.

Die Zürcher Hochschule der Künste                  gleichbaren Bedingungen erstellt (Wetter,   ästhetische und emotionale Qualität von     lenden Veränderungen gegenüber.              Eine Auswertung von Bildern kann keine      Dieselbe Orte können allerdings auch
beobachtet in einer fotografischen Lang-           Lichtverhältnisse, ohne Menschen). Die      Räumen ausschlaggebend sind.                Die unterschiedliche Geschwindigkeit         Grundlagen für absolute Aussagen liefern.   internationaler, anonymer, unzugäng­
zeitdokumentation während 15 Jahren                Fotoserien sollen zeigen, wie sich die im                                               parallel ablaufender Veränderungspro­        Es lassen sich aber Tendenzen erkennen:     licher und gewöhnlicher wahrgenommen
die Stadtentwicklung von Schlieren. Alle           Stadtentwicklungskonzept vorgeschla­        In der Halbzeit des Forschungsprojektes     zesse wird sichtbar. Die Fotoserien zeigen   Insgesamt wird Schlieren als städtischer,   werden.
zwei Jahre wird an 63 Standorten eine              genen Massnahmen auf den Lebensraum         wurden 25 Serien ausgewertet. Sie stellen   zudem, wie stark auch kleinere Eingriffe     geordneter und fortschrittlicher wahr­
Fotografie mit demselben Blickwinkel und           auswirken. Dabei werden Aspekte der         massive Veränderungen den diskreten,        den Charakter, die Atmosphäre und die        genommen. Die 25 Orte wirken vertrauter,
demselben Bildausschnitt unter ver­                Stadtentwicklung sichtbar, die für die      sich langsam und kontinuierlich abspie-     Qualität von Lebensräumen verändern.         erholsamer, vielfältiger und einladender.
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Aufwertung der Quartiere –
mehr Lebensqualität im «alten» Schlieren

Die Stadt hat, gemäss den Zielsetzungen des                        1                                                  2
                                                                   An der Sägestrasse liess die Gemeinnützige         Der öffentliche Raum vor dem traditionsreichen
Stadtentwicklungs­konzeptes, diverse Projekte in den               Baugenossenschaft Limmattal (GBL) die sanie-       Restaurant Salmen präsentiert sich heute mit
                                                                   rungsbedürftigen Wohnbauten abreissen. Sie         einem Baumdach aus Kastanien.
Quartieren umgesetzt, um den öffentlichen Raum                     erstellte eine attraktive Überbauung. Im Stadt­
aufzuwerten und die Lebensqualität zu verbessern.                  entwicklungskonzept ist die Sägestrasse als        3
                                                                   wichtiger Teil der lokalen Nord-Süd-Achse be­      Der an die Sägestrasse angrenzende Stadthaus-
                                                                   zeichnet worden. Deshalb wurde zur Aufwertung      platz wurde mit einer langen Sitzbank aus­
                                                                   des öffentlichen Raums die Strassengestaltung      gerüstet.
                                                                   in die Gesamtkonzeption integriert. 2008 erhielt
                                                                   die Stadt für die Umgestaltung der Sägestrasse     4
                                                                   die Auszeichnung Flaneur d’Or von Fussverkehr      In allen Wohnquartieren gilt heute Tempo 30.
                                                                   Schweiz, dem Fachverband für FussgängerInnen.      Die verkehrsberuhigenden Massnahmen führten
                                                                                                                      zu einer Aufwertung des öffentlichen Raumes.
                          1

                                                                   2

                                                                                                                      4

                                                               3
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Hightech-Arbeitsplätze ersetzen
die Werkstätten der Industrie

                                                Biotechnologie                               Cluster unterstützen
                                                statt Eisenbahnwaggons                       die Stadtentwicklung –
                                                Bis 1985 wurden auf dem Wagi-Areal           und umgekehrt
                                                Eisenbahnwaggons hergestellt, seit 1998
                                                entwickeln am selben Ort Forscherinnen       In einem neuen Gebäude an der Brand-
                                                und Forscher neue Mittel und Therapien       strasse im Quartier am Rietpark hat sich
                                                für medizinische Anwendungen.                der newtechClub entwickelt. Der Verein
                                                                                             ist eine unabhängige Plattform für die
                                                Das im Jahr 2003 als Interessensgemein-      Förderung von nachhaltigen Energie- und
                                                schaft gegründete Biotech Center Zurich      Gebäudetechnologien im Grossraum
                                                (heute BIO-TECHNOPARK® Schlieren-­           Zürich. Die Stadt Schlieren unterstützt die
                                                Zürich) zählt über 40 Mitgliederorgani­      Entwicklung des newtechClusters und
                                                sationen, darunter 33 Start-ups sowie        will hier weitere Start-ups ansiedeln.
                                                mehr als 10 Institute und Forschungsgrup-
                                                pen der Universität Zürich und des Uni­      Mit der Gründung des Vereins Start
                                                versitätsspitals Zürich. Mehr als 800 hoch   Smart Schlieren konnte die Stadt Schlie-
                                                qualifizierte Wissenschaftlerinnen und       ren einen weiteren Erfolg in der Stand­
                                                Wissenschaftler aus der ganzen Welt sind     ortförderung verzeichnen. Nach diversen
                                                hier beschäftigt. Beachtung erhielt der      Ansiedlungen innovativer Startup-­Firmen
                                                BIO-TECHNOPARK durch den Verkauf             aus dem MedTech-Bereich an der Rüti­
                                                des jungen Start-ups Glycart an Roche für    strasse soll dieser Cluster weiter ausge-
                                                235 Millionen Franken im Jahr 2005 und       baut werden.
Auf dem ehemaligen Areal der Schweizerischen    durch die Übernahme von ESBATech durch
Wagons- und Aufzügefabrik Schlieren ist ein     Novartis für rund 600 Millionen Franken      Die Standortförderung hat zum Ziel, den
bedeutender Life-Science-Standort entstanden.
                                                im Jahr 2009.                                Werkplatz Schlieren zu stärken, neue
                                                                                             Arbeitsplätze zu schaffen und die Bezie-
                                                Das Areal befindet sich in einer ständi-     hungen zwischen Wirtschaft und Stadt zu
                                                gen Weiterentwicklung, um für die expan­     pflegen. Ausserdem werden Unterneh-
                                                dierenden und neuen Firmen Raum zu           men, die sich in Schlieren niederlassen
                                                schaffen. Es ist geplant, in den nächsten    wollen, speziell betreut.
                                                Jahren eine Campus-ähnliche Umgebung
                                                zu gestalten, die den Austausch zwischen
                                                den Mitarbeitenden untereinander för-
                                                dert und eine Öffnung zum umgebenden
                                                Quartier ermöglicht.

                                                                                                                                           oben: Innenhof beim Bio-Technopark® Schlieren-
                                                                                                                                           Zürich.
                                                                                                                                           unten: In den Räumlichkeiten des newtechClub
                                                                                                                                           wirken bereits verschiedene Firmen im Bereich
                                                                                                                                           nachhaltiger Energie- und Gebäudetechnologien,
                                                                                                                                           welche die komfortable Infrastruktur gerne
                                                                                                                                           nutzen.
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Die neuen Quartiere sprechen junge, urbane
Menschen an

                                   Der Rietpark nördlich
                                   der Bahngleise verbindet
                                   die neuen Überbauun-
                                   gen untereinander und
                                   mit dem Bahnhof.

          Überbauung der Migros
            Pensionskasse an der
                   Güterstrasse.

                                   Schlieren West ist
                                   ein familienfreundliches,           Überbauung der Migros Pensionskasse
                                   autoarmes Quartier.                 an der Güterstrasse, Rückseite.
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Stadtentwicklung in der Zukunft

Die Stadtentwicklung Schlierens ist in den nächsten                        Erwerb von Wohneigentum erlauben.                   Die räumliche Stadt­                              Mit der Sanierung und Erneuerung alter
                                                                           Zweitens ist Schlieren eine Art Überlauf-                                                             Bausubstanz hat Schlieren in allen Quar-
Jahrzehnten herausgefordert. Doch die Chancen sind                         becken, in das Personen ziehen, die sich
                                                                                                                               entwicklung legt die Basis                        tieren noch Entwicklungspotenzial. Die
gross, die urbane Lebensqualität zu steigern.                              die teuren zentralen Lagen in der Stadt             für die Zukunft                                   Limmattalbahn wird zu einem urbaneren
                                                                           Zürich nicht mehr leisten können. Die                                                                 Stadtbild beitragen. In Schlieren West
                                                                           Wachstumsdynamik der letzten Jahre                  Die urbane Entwicklung der Stadt in den           wird ein neues Schulhaus erstellt, das in
                                                                           hat jedoch genügend Gegenkräfte freige-             letzten Jahren hat bei jungen Zuzügerin-          diesem Gebiet einen markanten Ort
                                                                           setzt, um den Substanzverlust zu kom­               nen und Zuzügern Anklang gefunden. Die            bilden und für das Quartierleben eine       Ausblick
                                                                           pensie­ren. Dazu kommt, dass die starke             neuen Bewohner bringen urbane Lebens-             grosse Bedeutung haben wird.
                                                                           Zuwanderung eine ebenso starke Ver­                 stile mit – gerade was das Mobilitätsver-                                                     Schlieren ist heute nach einer jahre­
                                                                           jüngung der erwachsenen Bevölkerung                 halten sowie die Rollen- und Familien­            Für das Zentrum ist die zukünftige Ver-     langen Phase des «Hier passiert nichts
                                                                           mit sich gebracht hat. Damit wird ein Teil          modelle betrifft. Die Fachleute sind sich         kehrsführung und die Gestaltung des         mehr» und nach den folgenden Jahren
                                                                           der Einkommenspotenziale der neuen                  einig: Der Druck auf die Stadt Zürich lässt       Stadtplatzes von grosser Bedeutung.         der stürmischen Entwicklung in einer
                             Schlieren war und ist eine Gemeinde,          Einwohnerinnen und Einwohner erst in                deren Kernzonen wachsen, vom Industrie-           Durch die Verlegung der Strasse könnte      neuen Epoche angelangt: Der grösste
                             in der überdurchschnittlich viele status-     Zukunft realisiert, wenn die jungen                 quartier zum Albisriederplatz, nach               der Stadtpark erweitert werden.             Teil der bestehenden Bauzonen ist heute
                             tiefe und einkommensschwache Perso-           Erwachsenen älter werden und in höhere              Altstetten und schliesslich über die Stadt-                                                   überbaut, die Brachen sind fast ver-
                             nen zuhause sind. Laut der Analyse            Lohnklassen aufsteigen. Voraussetzung               grenzen hinaus nach Schlieren. Damit                                                          schwunden. Nun gilt es eine qualitative
                             von Michael Hermann und Mario Nowak           dafür ist, dass diese Menschen in Schlie-           wird Schlieren selber immer zentraler und                                                     Innenentwicklung voranzutreiben.
                             (Forschungsstelle sotomo am Geogra­           ren bleiben. Das ist die Herausforderung            urbaner und als Wohnstandort attraktiver.                                                     Die Entwicklung eines bereits gewachse-
                             phischen Institut der Universität Zürich)     der Stadtentwicklung der nächsten                   Die aktuelle dynamische Bevölkerungs­                                                         nen Umfeldes ist höchst anspruchsvoll.
                             sind es zwei Kräfte, die dafür sorgen,        Jahrzehnte.                                         entwicklung bietet die Chance, Schlieren                                                      Es müssen weit mehr Leute angehört
                             dass Schlieren mit dieser Situation weiter-                                                       auf ein solideres Fundament zu stellen.                                                       werden als beim Bauen auf der grünen
                             hin zu kämpfen haben wird. Erstens wird                                                           Ein Fundament, das auch trägt, wenn                                                           Wiese. Die Vor­stellungen der Bevölke-
                             auch in Zukunft ein Teil der Schlieremer                                                          die Bevölkerungsentwicklung dereinst                                                          rung, Planer, Investoren und der Politik
                             Einwohner in den weniger dicht besiedel-                                                          an Dynamik verlieren wird. Für die räum-                                                      sind nicht immer kongruent. Gegenseiti-
                             ten Westen des Limmattals ziehen,                                                                 liche Stadtentwicklung bedeutet dies,                                                         ges Misstrauen muss abgelegt werden.
                             wenn die finanziellen Verhältnisse den                                                            den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.                                                         Das braucht Zeit! Viele Gespräche müssen
                                                                                                                                                                                                                             geführt werden. Wir müssen klären, wie
                                                                                                                                                                                                                             wir bestehende Werte, Bebauungen und
1                                                                                                                              2
                                                                                                                                                                                                                             die entsprechende Baukultur bewahren,
                                                                                                                                                                                                                             aber auch weiterentwickeln können –
                                                                                                                                                                                                                             neben den Chancen, die sich hier auftun,
                                                                                                                                                                                                  Bahnhof Sc
                                                                                                                                                                                                            hlieren          sind auch die Folgekosten einer bauli-
                                                                                                                                                                                                                             chen Verdichtung für Schlieren zu disku-
                                                                                                                                                                                                                             tieren.

                                                                                                                                                                                                                             Gleichzeitig müssen wir die Wertschät-
                                                                                                                                                                             zukünftige Badenerstrasse                       zung für den öffentlichen Raum erhöhen.
                                                                                                                                                                                                                             Besonders wichtig ist die Gestaltung
                                                                                                                                                                                                                             des Zentrums. Dies ist die Visitenkarte
                                                                                                                                                                             aktueller Strassenverlauf

                                                                                                                                                           ahn
                                                                                                                                                                                                                             der Stadt. Wenn uns dies gelingt, wird
                                                                                                                                                    attalb
                                                                                                                                                Limm
                                                                                                                                                                                                                             Schlieren seine Erfolgsgeschichte weiter-
                                                                           1                                                                                                                                                 schreiben.
                                                                           Visualisierung Stadtplatz mit Haltestelle Limmat-
                                                                           talbahn.
                                                                                                                                                                                                                             Markus Bärtschiger, Stadtrat
                                                                           2                                                                                                                                                 Ressortvorsteher Bau und Planung
                                                                           Von der geschickten Verkehrsführung und der
                                                                           Gestaltung der Umgebung hängt es ab, wie sich
                                                                           Schlieren weiter entwickelt. Durch die Verlegung
                                                                           der Strasse kann der Stadtpark zusätzliche
                                                                           Flächen gewinnen.
Stadt Schlieren    Schlieren – wo Zürich Zukunft hat
Freiestrasse 6
8952 Schlieren

www.schlieren.ch
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