KONTAKT Kundenmagazin 1 | 2020 47 25 - Kanton Thurgau
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KONTAKT Kundenmagazin 1 | 2020 47 Kurswesen Gluschtigi Härdöpfelgricht 25 Region mit Pfiff Ausbildung Herdenmanagement 8 Begegnungen Arenenberger Ackerbautreff Mit aktuellem Kursprogramm
Kontakt und Reservation 75.50 Arenenberg Hotellerie ı Gastronomie ı Events CHF Arenenberg 1 ı 8268 Salenstein pro Person 058 345 80 00 oder info@arenenberg.ch WEIHNACHTSESSEN Advents-Genuss am kaiserlichen Arenenberg Zu Gast beim Kaiser Gastlichkeit am Arenenberg hat Tradition. Weinachtsessen ab 20 Personen Bereits zu Napoleons Zeiten wurden Gäste Nebenstehendes Festmenu können Sie für Festmenu fürstlich beherbergt und verköstigt. In der Ad- Gruppen ab 20 Personen während den Mo- naten November und Dezember buchen. Weisser Glühwein ventszeit erwartet Sie mit glänzenden Lichter- Pompe à l'Huile (Weihnachts-Brioche) spielen eine besonders romantische Atmosphäre. Auf der Bistroterrasse geniessen Sie bei lo- ******* Ihr Anlass am Arenenberg derndem Feuer einen weissen Glühwein. Bre- Geräucherte Lachsforellen-Roulade vom Kundelfingerhof mit • Führung im Napoleonmuseum chen Sie dazu, wie in der Heimat von Königin Nüsslisalat an Aronia-Apfeldressing • Besuch der Arenenberger Gartenwelt Hortense Brauch, gemeinsam das «Pompe à (kostenlos) l’Huile». Die weiteren Gänge servieren wir Ih- ******* nen, je nach Gruppengrösse, im Bistro Louis Niedergegartes BIO Rindfleisch vom • Rundgang im Rebberg mit anschliessender Hof Messmer an leichtem Kräuterjus Weindegustation Napoléon oder im Speise- und Festsaal Pro- Getrüffelte Kartoffeln • Alternativ zum Festmenu können Sie den bus. Marktgemüse Gourmet-Workshop «Weihnachten» buchen. Dabei kochen Sie selber Ihr Weihnachtsmenu CHF 75.50 pro Person, exkl. Getränke ******* Weisse Bûche de Noêl gemeinsam unter fachkundiger Anleitung. (Vegetarischer Hauptgang ist möglich)
Martin Huber Direktor BBZ Arenenberg Editorial Rechtzeitig die Segel neu setzen Inhalt Liebe Leserinnen, liebe Leser Begegnungen 2 Fête de la Musique Schon seit Jahrzehnten verkaufen Bauernfamilien ihre Produkte, auch 4 Zwetschgenfladen Kontest Bioprodukte vom Hof direkt an die Konsumenten. Auffallend ist, dass 5 Frauenpower am BBZ dabei, wie in allen Marktnischen, nicht die Produktionsmethoden 6 Schiffahrt «Müller-Thurgau» wichtig sind, sondern dass man die Bäuerin, den Bauer persönlich 8 Ackerbautreff kennt und ihnen vertraut. Heute haben in der Region hergestellte Le- 10 Musiklager JBBFO bensmittel und «Label Spezialitäten», insbesondere auch Biopro- 12 Geniessen und Netzwerken dukte, einen ansehnlichen Marktanteil erobert. Anders als früher wird 13 Strohballenarena aber generell der Nachweis verlangt, wie diese Produkte hergestellt 14 Kaiserliches Wein- und Gartenfest werden. Marktpartner wollen heute explizit herbizidfreien Weizen an- 16 Kochaktion von Max Bottini bieten, sie wollen Milch, die nicht aus Kraftfutter gemolken wurde und 17 Aktuelle Veranstaltungen auch der Biobauer muss nachweisen, wenn sein Bioschwein im Not- fall mit Antibiotika behandelt wurde. Politische Initiativen heizen die Stimmung in diese Richtung weiter auf, obwohl am Markt zwischen- Region mit Pfiff zeitlich schon wieder Grenzen und Preisdruck spürbar sind. Auch 18 Start ins Ausbildungsjahr wenn uns das als Bauern nicht passt, es gibt kein Zurück, der Wind 19 Farmtage Swiss Future Farm hat definitiv gedreht! Unsere langjährige «gute Praxis» in der Produktions- 20 Ressourcenprojekt AquaSan technik braucht Anpassungen, auch im Biolandbau. Dazu müssen 22 Low-Stress-Stockmanship auch wir vom Arenenberg mithelfen, jetzt das Beste aus allen Land- 23 Coaching in der Landwirtschaft baumethoden rauszufiltern, um Lösungen zu finden, wie wir zuver- 24 Pensionierung in der Landwirtschaft lässig mit weniger umweltbelastenden Hilfsstoffen, energiesparend 25 Ausbildung Herdenmanagement und klimafreundlich produzieren können. 26 Weben am Arenenberg 28 Arenenberger Schlossweihnacht Der Arenenberg setzt deshalb auf seinen Schul- und Versuchsbetrieben in Güttingen, Arenenberg und Tänikon die Segel im heutigen Wind neu. Dazu wird der Betrieb Arenenberg 2020 auf biologische Bewirt- Bildung ı Kursprogramm schaftung umgestellt. In Tänikon, auf der Swiss Future Farm und in 30 Portraits im Kurswesen Güttingen suchen wir unter ÖLN (Ökologischer Leistungsnachweis) 32 Weiterbildung Obstbau Bedingungen und mit Hilfe digitaler Technik nach neuen Methoden. In 34 Buchbare Fachreferate der Schule wird deswegen nichts geändert, aber mit den Anschau- 35 Weiterbildung Gemüse- und Beerenbau ungsbeispielen in den eigenen Betrieben wird der Arenenberg noch 36 Landwirtschaft vielseitiger, interessanter und attraktiver für die Schüler, Landwirte und 40 Handwerk & Floristik alle, die sich für die Landwirtschaft von heute und morgen interessie- 41 Backen & Süsses ren. Sie als Leserin und Leser unseres Magazins «Kontakt» gehören 44 Enährung & Kulinarik bestimmt zu diesen Interessierten. Lesen Sie deshalb weiter! 47 Gesundheit & Wohlbefinden 49 Erwachsenen-Kinder-Kurse Martin Huber, Direktor BBZ Arenenberg 50 Kurse in Zusammenarbeit GBW 51 Anmeldetalon Kontakt – das Kundenmagazin mit Kursprogramm des Kontakt und Adressänderungen: Bildungs- und Beratungszentrums Arenenberg erscheint halbjährlich. Klimaneutral gedruckt in der Schweiz auf FSC-zertifiziertem Papier. BBZ Arenenberg Sekretariat CH-8268 Salenstein Telefon 058 345 81 00 Konzept und Design: insieme Werbung & Design | www.insieme-agentur.ch info@arenenberg.ch
B EG EGN U NG E N Musikalischer Frühlingstag «Fête de la Musique» am Arenenberg Vergangenen Frühling fand die «Fête de la Musique» zum ersten Mal am Arenen- beg statt. Der Garten und die Nebenge- bäude des Arenenberger Schlosses wa- ren die perfekte Bühne für dieses musikalische Erlebnis. Der Anlass mit kostenlosem Zugang bot wunderbare Begegnungen und Austausch zwischen Musikern und Besuchern. 2 3
B EG EGN U NG E N Begeisternder Wettbewerb Marlis Nölly Die Zwetschge – das blaue Wunder Verstärkung im Beratungsteam Obstbau Marlis Nölly Beraterin Obstbau Michael Mannale « Mein Name ist Marlis Nölly. Aufgewachsen in Pfäffikon SZ am Zürichsee habe ich im August am BBZ Arenenberg meine neue Stelle als Obstbauberaterin angetreten. am BBZBeeren Berater Arenenberg und Gemüse, BBZ Arenenberg Ich bin eine Quereinsteigerin, nicht mit Obstbäumen und nur am Rande mit der Landwirtschaft aufgewachsen, bin ich doch in den Bereich Obstbau reingerutscht. Nach der Matura und einem einjäh- rigen Praktikum auf dem Versuchsbetrieb Obstbau in Wädenswil, studierte ich Umweltingenieurswesen mit der Vertiefung biolo- gische Landwirtschaft an der Fachhochschule in Wädenswil. Nach Beendigung des Studiums wollte ich nochmals in die Praxis und konnte wiederum zurück in den Versuchsbetrieb der Agroscope. Während der nächsten vier Jahre als Fachmitarbeiterin im Obst- baubetrieb konnte ich einige praktische Erfahrung im Obstbau sammeln. Der Arenenberg bietet mir nun die Möglichkeit, Praxis und Theorie Zwetschge-Flade, -Wähe, -Küeche, -Düle oder –Düne. zu verbinden und beides in die Beratung einzubringen. Ich freue Name hin oder her, einzigartig bleibt der Geschmack mich auf die neue Herausforderung! Starten werde ich mit den Ern- der Zwetschge auch in gebackener Form. temeldungen, die ich per sofort übernehmen darf. Nach und nach werde ich mich auch auf weiteren Teilgebieten einarbeiten und Dies war das Motto für den ersten Zwetschgen-Event. Als Die Besucher des Events hatten die Gelegenheit zu degu- hoffe darauf, viele Betriebe zu sehen. grösstes Tafelzwetschgenanbaugebiet der Schweiz organi- stieren, nicht nur die bewerteten Zwetschgenfladen sondern sierten das BBZ Arenenberg gemeinsam mit dem Landwirt- auch weitere Köstlichkeiten von der Zwetschge, oder einfach Ich bin sehr gerne draussen unterwegs und freue mich, auf dem schaftlichen Zentrum SG und der Steinobstkommission SG/ die frische Frucht vom Baum. Dazu erfuhren sie viel Wissens- Laufenden zu bleiben und mich auch stetig weiterzubilden. Meine TG einen regionalen Wettstreit, wer das beste Gebäck her- wertes über den Zwetschgenanbau. Übrigens hat Beda Beck Freizeit verbringe ich sehr gerne auf dem Pferderücken, sei es beim » stellt. Eine prominente Jury bewertete insgesamt 20 Zwetsch- aus Basadingen den Wettstreit für sich entschieden und die Training oder bei einem Ausritt in einer schönen Gegend. Ich denke genfladen von Bäckereien aus den Kantonen Glarus, Grau- höchste Punktezahl erreicht. daran wird es hier im Thurgau nicht mangeln. bünden, Schaffhausen, St. Gallen und Thurgau. Herzliche Gratulation! Frauenpower am Arenenberg In einer eher männerdominierten Sparte kann das Team Spezialkulturen mit einer Frauenquote von 50 % aufwarten. Von links nach rechts: Anja Ackermann, Bio, Steinobst und Pflanzenschutz, Carole Werdenberg, Beeren, Marlis Nölly, allgemeine Obstbauberatung 4
B EG EGN U NG E N Müller-Thurgau Schifffahrt Die Schmugglergeschichte kommt an Text und Bilder: Bernhard Müller, Leiter Regionale Entwicklung Auf der ersten Müller-Thurgau Schifffahrt entdeckten die Überraschende Weine Teilnehmenden unterschiedliche Interpretationen des «Ich bin überrascht, wie vielseitig diese Weine sind und eigentlich Weins, erfuhren viel über die unglaubliche Schmuggler- gibts zu jeder Gelegenheit den passenden Müller-Thurgau» ist Geschichte und über den Weinanbau und die Kelterei. eine Teilnehmerin überzeugt. Ebenfalls überrascht zeigten sich die Gäste vom vielseitigen Käseteller, welcher ihnen auf der Rück- Leinen los und Ahoi hiess es im Frühling 2019 in Mannenbach für fahrt Michael Bode, diplomierter Käsesommelier aus Lindau ser- die rund 40 Teilnehmenden der ersten Müller-Thurgau Schifffahrt. vierte. «Damit diese Schifffahrt gelingen konnte, haben verschie- Das gemeinsame Ziel: die Schmuggler-Geschichte der Familie dene Akteure rund um den Bodensee mitgewirkt» so Bernhard Röhrenbach, die sich 1925 abspielte, nacherleben und mehr über Müller, Leiter Regionale Entwicklung am Arenenberg und fügt la- den Müller-Thurgau diesseits und jenseits des Seeufers erfahren. chend an: «Wasser und Wein, dass sind die beiden Elemente, die Albert Röhrenbach ruderte gemeinsam mit einem befreundeten uns um den Bodensee verbinden.» Deshalb wird die Schiffreise Fischer, im Auftrag seines Vaters Johann Baptist, von Immenstaad Müller-Thurgau als Begegnungsprojekt aus dem Kleinprojekt- an den Arenenberg und schmuggelte 400 Propfreben der Sorte fonds der Internationalen Bodenseekonferenz unterstützt. Müller-Thurgau. Diese pflanzten sie dann gegen den Willen des Markgrafen von Baden auf einer kleinen Parzelle ein. «Mein Ur- Grossvater wurde beinahe entlassen und musste die Müller-Thur- gau Trauben selbst pressen, keltern und verkaufen» erklärt Matthi- as Röhrenbach auf dem Schiff. Nächste Fahrten Vom Gasthaus zum eigenen Weingut Auch für 2020 sind wieder Damals führte die Familie Röhrenbach ein kleines Gasthaus und Fahrten geplant verkaufte den ¼ Liter offen für 12 Pfennige, was ihn als «Edelwein» positionierte. Wie edel ein Müller-Thurgau schmecken kann, da- Die Daten werden zu gegebener Zeit ausgeschrieben auf www.urh.ch von konnten sich die Gäste bei den Degustationen überzeugen. So präsentierte Peter Mössner, Kellermeister vom Arenenberg, auf der Überfahrt nach Immenstaad drei unterschiedliche Varianten. Nach einem kurzen Fussmarsch gab es auf dem Weinberg des Michael Bode richtet die unterschiedlichen Käsesorten an. Markgrafen von Baden während der Begrüssung von Prinz Micha- el einen Müller-Thurgau 2013 aus der Magnumflasche und wiede- rum nach einer kurzen Wanderung erklärte Matthias Röhrenbach auf seinem Weingut seine drei Interpretationen des Müller-Thurgaus. Wirrwarr um den Namen Hermann Müller benannte seine Neuzüchtung nach seinem Spitznamen. Der Schweizer wurde im Rheingau Müller-Thurgau genannt, weil es zu jener Zeit in Würzburg ebenfalls einen erfolg- reichen Rebenzüchter gab, der Müller hiess. In der Schweiz nannte er die neue Rebsorte allerdings Riesling x Silvaner, weil er nicht wollte, dass die Kreuzung in seinem Heimatland unter Bernhard Müller überreicht dem Prinzen Michael Markgrafen von Baden einen Müller-Thurgau vom Arenenberg vor der Verkostung. seinem Namen bekannt wird. Nachdem durch gentechnische Untersuchungen nachgewiesen wurde, dass die Kreuzungspartner Riesling und Madeleine Royal sind, darf die Bezeichnung Riesling x Silvaner nicht mehr verwendet werden, weil das x für die Kreuzung der beiden Sorten steht. Aus verkaufsstrategischen Gründen wurde der Wein von Luxemburg bis Baden auch unter dem Namen Rivaner verkauft. Im Schweizer Grenzgebiet wird der Riesling-Silvaner schlicht Riesling genannt, was die Weintrinker von Mosel und Rheinland gar nicht mögen. Immerhin war es ihr Riesling, der 1995 den Müller-Thurgau von der Spitze der deutschen Weine verdrängte. 6 Der Besuch des Weingutes Röhrenbach, der Transport von 400 Rebstecklingen und das geschichtsträchtige Zündapp Motorrad ist beim Tagesprogramm dabei.
B EG EGN U NG E N Arenenberger Ackerbautreff Ertragssteigerung dank neuem Know-how Bio Berater Daniel Fröhlich erklärt die Striegeleinstellung. Lukas Keller stellt die Bewässerungssysteme vor. Bei der Begrüssung zum Ackerbautreff konnten Daniel Nyfeler, BBZ Arenenberg (rechts neben Fahne), und Urs Dietiker (mit Mikrofon) als Vetreter Der Leiter des Gutsbetriebs Brunnegg, Marcel Gerber, prüft mit dem Gemüsebauberater Philipp Trautzl führt durch den Gemüsebau- der beteiligten VTL Fachkommissionen, rund 80 Interessierte begrüssen. Zugleich verabschiedeten sie BBZ-Pflanzenbauberater Hermann Brenner Blattgrünmessgerät die Nährstoffversorgung beim Winterweizen. nachmittag – dabei werden viele Raffinessen in der Anbautechnik (ganz links) in den Ruhestand. Gregor Affolter erklärt die allenfalls nötige Ergänzungsdüngung. gezeigt. Moderne Anbausysteme, gezielter Ressourceneinsatz und dichte ein Stickstoffdefizit von 70 kg pro ha auf, erhielt aber 90 kg Pflanzenschutzmittel gehören nicht in den Abfluss sauberes Arbeiten standen im Zentrum des fünften Are- weniger davon als die gedüngte Fläche. Die Beobachtungen las- Rolf Kuhn von der Kommission Landtechnik und Marcel Weber, nenberger Ackerbautreffs. Berater, Landwirte und Han- sen zum jetzigen Zeitpunkt erwarten, dass der Ertrag in den ge- Praktiker mit einem Lehrauftrag am BBZ Arenenberg, zeigten mit delsvertreter zeigten, wie man mit optimiertem Einsatz die düngten Kulturen deutlich höher sein wird. Die Referenten vermu- einem 1-Liter-Messbecher auf, dass ein geleerter Messbecher Erträge steigert und die Umwelt schont. Basis dafür bilden ten, dass dank diesem Mehrertrag eine höhere Gesamteffizienz eben nicht leer ist. Sie sorgten damit für grosses Erstaunen. Nach neue Technologien in Verbindung mit der guten landwirt- erreicht wird als im Düngefenster. Das ist nicht zuletzt auf die ge- dem Leeren des Messbechers in das Pflanzenschutzgerät hafteten schaftlichen Praxis und gesundem Menschenverstand. nutzten technischen Hilfsmittel zurückzuführen. Klarheit wird aber an dem Gebinde noch 6g Pflanzenschutzmittel. Spült man diesen auch in dieser Hinsicht erst die Ernte bringen. Messbecher nun aus, gelangen rund 3g Wirkstoffmenge (ent- Mit Nmin und N-Tester die Düngermenge optimieren spricht 50% der 6g Pflanzenschutzmittel) in die Kanalisation. Da- Das BBZ Arenenberg führt einen Langzeitversuch mit vier verschie- Weniger Bewässern mit digitalen Bodensonden mit erreichen 30 Mio. Liter den Grenzwert von 0.1 Mikrogramm denen Anbauverfahren Pflug, Mulchsaat, Direktsaat und Bioanbau Da es im Jahr 2018 im Thurgau Einzelfälle gab, wo die Produzenten Wirkstoff pro Liter Wasser. Der Inhalt des Messbechers darf daher durch. Im fünften Versuchsjahr ist das Feld mit Winterweizen be- auch ab dem Trinkwassernetz nicht mehr bewässern durften, wid- keinesfalls in die Kanalisation oder eine Oberflächenentwässerung stellt (Ausnahme: Kunstwiese im Bioverfahren). Gregor Affolter meten die Zuhörer der Bewässerungstechnik besondere Aufmerk- gelangen, sondern gehört in den Spritztank oder ins Gülleloch. Da vom BBZ Arenenberg und Marcel Gerber, Betriebsleiter auf dem samkeit. Michael Mannale zeigte auf, wie der Landwirt mit digitalen Punkteinträge wie hier über 50% der Grenzwertüberschreitungen Betrieb Brunnegg, schenkten den Zuhörern gleich reinen Wein ein. Bodensonden die Wasserversorgung einer Kultur nachverfolgen von Oberflächengewässer ausmachen, ist dieses Beispiel für alle Sie zeigten, dass die Bestandesdichte bei allen Verfahren identisch kann. Dieser kann damit zum optimalen Zeitpunkt mit der Bewässe- Pflanzenschutzanwender relevant und zeigt, dass einfache Lö- Junge Bio-Bauern setzen auf altbewährte, leichte Hacktechnik- ist. Auch der Nährstoffbedarf für die erste Mineraldüngung nach rung starten. Die Praxis hat gezeigt, dass damit zwischen zwei und sungen Grosses bewirken können. systeme. Nmin und die dritte Mineraldüngung nach dem N-Tester (Blattgrün- vier Bewässerungsdurchgänge pro Jahr eingespart werden kön- verfahren) waren gleich. Es lohnte sich aber, hinsichtlich der Stick- nen. Die Bodensonden sind im Bewässerungsnetz der HAFL ein- stoffeffizienz das Düngerfenster genau zu betrachten. Dieses wies gebunden. Die Fenaco und die Firma Zweifel Pomy-Chips AG un- Text: Florian Sandrini, Leiter Acker- und Futterbau und Leiter Pflanzenschutz vor der dritten Mineraldüngung bei einer 20% tieferen Bestandes- terstützen die Anwendung finanziell. Bilder: Bernhard Müller, Leiter Regionale Entwicklung 8 9
B EG EGN U NG E N Ein Lagerbericht der beiden Teilnehmerinnen Miriam Knechtle und Sereina Meienhofer Jugend Brass Band Forum Ostschweiz JBBFO Das JBBFO fand dieses Jahr vom 3. bis 8. August 2019 Höchstleistung am Möhlmaster Der ganz normale Wahnsinn statt. Am Samstagmittag trafen sich die motivierten Ju- Gearbeitet haben wir nicht nur am Konzertprogramm, sondern auch Die restlichen Tage des Lagers verliefen wie gewohnt. Wir haben gendlichen beim Arenenberg, im idyllischen Salenstein an den Shows für den Möhlmaster. Der interne Show-Wettbewerb geprobt, gegessen, geschlafen, geprobt und gegessen. Natürlich (TG). fand am Dienstagabend nach dem Lehrerkonzert statt. Fünf Ensem- haben wir die gemeinsamen Abendstunden mit dem traditio- bles stellten ihre minutiös geplante und aufwändige Show der Fach- nellen «Mitternachtssnack» genossen. Die Generalversammlung Da die Turnhalle mitten im Umbau stand, verlor die A-Band ihr jury vor. Dieses Jahr war der Möhlmaster auf Höchstniveau. Die Jury, wurde dieses Jahr auf den Samstag geplant. Somit erfreuten wir Probelokal. Der Vorstand war mit einem «Plan B» gerüstet. Die gespannt und zugleich etwas nervös, hatte (fast) keine Ahnung, was uns an einem freien Mittwochnachmittag – wie zu Schulzeiten. A-Band probte dieses Jahr in der Werkstatt (ehemaliges sie erwartet. Die erste Performance überraschte mit einer grandio- Das Konzert am Donnerstag fand traditionsgemäss in Salenstein B-Band Lokal) und die B-Band fand in einem grossen Klassen- sen Neuaufführung des «BLECHelors». Es war grossartig, wie viele statt. Bei bestem Wetter konnten wir das Openair Konzert durch- zimmer Platz. So verlagerte sich der «place to be» des Lagers neue und junge Mitglieder sich für den Möhlmaster begeistern lies- führen. Die Stimmung vor dem Napoleonmuseum war einzigartig. auf den Vorplatz der Werkstatt. Auch dieses Jahr konnten wir an sen und wie viel Motivation und Energie in die Shows gesteckt wur- Das Konzert am Freitag fand zum ersten Mal im Lindensaal des den Registerproben von professionellen Musikerinnen und Mu- den. Für unseren Präsidenten, Livio Camichel, gab es einen beson- appenzellischen Teufens (AR) statt. Das Abschlusskonzert fand sikern profitieren. Es waren dies Urs Itin (Solo-Cornet), Esther ders berührenden Moment. Livio erwähnte im Vorwort des wie gewohnt bei der Schulanlage Aegelsee in Wilen bei Wil statt. Schwalm (2./3. Cornet), Roger Müller (Flügelhorn /Es-Horn), Programmheftes, dass er sein Amt als Präsident gerne abgeben Alle Konzerte waren gut besucht und wurden mit grossem Ap- 1990 ursprünglich als Interes- Sébastien Pasche (Bariton/Euphonium), Domenico Catalano möchte. Ein Ensemble hat dieses Thema aufgegriffen und ihre Show plaus belohnt. Herzlichen Dank an den gesamten Vorstand für die sengemeinschaft ins Leben ge- (Posaunen), Martin Aregger (Tuba) und Laurent Zufferey als Casting aufgebaut. Sie suchten einen geeigneten Nachfolger, geleistete Arbeit. Das JBBFO 2019 wird uns in bester Erinne- rufen, bezweckt das JBBFO die (Schlagzeug). Laurent war zusätzlich Gastsolist und studierte kamen jedoch schnell zum Entschluss, dass es keinen Geeigneteren rung bleiben. Jugendförderung der Ostschwei- mit der A-Band einen Satz des Stückes «Concerto for Marimba» gibt. Am Ende der Show sangen alle Lagerteilnehmerinnen und teil- zer Brass Band Szene. So orga- ein. Die A-Band stand dieses Jahr unter der Leitung von Ivan nehmer im Chor, «Oh Livio, bliib nochli do» (zur Melodie von «Oh nisiert das JBBFO alljährlich ein Meylemans und die B-Band dirigierte Jan Müller. Beide Diri- wenn dä Senn»). Der absolute Höhepunkt war die Performance von Jugendmusiklager zur nachhal- genten geniessen einen enormen Bekanntheitsgrad und haben G.Brass. Ihre Show handelte von einer Vermählung eines angese- tigen Förderung der Ostschwei- in der Musikszene ein hohes Ansehen. Schon die erste Probe henen Brautpaares. An der Hochzeit traten Stars wie Sandra Kim, zer Musikszene. zeigte, diese Woche kann nicht im Jacuzzi entspannt werden – Freddie Mercury und Lo & Leduc auf. Der fulminante Auftakt über- www.jbbfo.ch es liegt noch viel Arbeit vor uns. zeugte besonders. G.Brass fuhr mit dem Auto auf die Bühne und spielte die bekannte Titelmelodie von «Nightrider» – Wahnsinn! 10 11
B EG EGN U NG E N Geniessen und Netzwerken 7. Internationale Strohballen-Arena Spritziger Apfelsekt, Kürbiskerne oder doch Lupinen-Kaffee? Ressourcenschonende Lebensmittelproduktion Das Netzwerk Ostschweiz, das Bildungs- und Beratungs- spritzigen Apfelsekt oder mit verschiedene Geschmacksrichtungen zentrum Arenenberg sowie das Kompetenznetzwerk Er- von Milchcaramel. nährungswirtschaft luden regionale Produzenten und Inte- ressierte rund um den Bodensee zum «Geniessen und Die rund 15 Aussteller präsentierten den rund 100 Besucherinnen Netzwerken» auf den Arenenberg ein. und Besuchern spannende und neue Produkte an ihren Ständen, was zu zahlreichen Gesprächen mit den Produzenten aber auch Er sorgte für Gesprächsstoff, der Lupinen-Kaffee aus der Region unter den Gästen führte. «Unser Ziel ist es, das die Besucher Kuli- Stockach, denn über Geschmack lässt sich bekanntlich diskutie- narisches aus der Bodenseeregion kennenlernen und so miteinan- ren. Kein Grund zur Diskussion gaben hingegen die spannenden der ins Gespräch kommen» erklärt Frank Burose vom Kompetenz- Ausführungen der «Lupinen-Königin» Linda Kelly. Auf ihrem 200ha netzwerk Ernährungswirtschaft das Konzept von «Geniessen und Bio-Betrieb oberhalb Stockach verstand sie es, gemeinsam mit ih- Netzwerken». Guido Hunke von der Organisation Netzwerk Ost- rem Mann und viel Innovationsgeist, rund 5ha Bio-Lupinen anzu- schweiz, Mitorganisator und Initiant des Anlasses, zeigte sich sehr bauen und in eine interessante Kaffeealternative weiterzuverar- erfreut über den Anlass und auch Bernhard Müller, Leiter Regionale beiten. An Ideen festgehalten, daran gearbeitet und getüftelt, dass Entwicklung Arenenberg, betonte, es sei toll, so viel Innovations- haben alle Aussteller gemeinsam. Sei dies mit Kürbiskernen, einem kraft in der Region präsentieren zu können. Strohballen-Arena: Sie diskutierten, wie die Digitalisierung auf die Urproduktion von Lebensmitteln Einfluss nimmt. Von links nach rechts: Bernhard Müller, Daniel Kressibucher, Christian Eggenberger, Babette Sigg, Jens Christian Jensen und Frank Burose. Frank Burose, Geschäftsführer des sich wohl eher nicht durchsetzen. Ein Gros- Betrieb preislich überhaupt erschwinglich Kompetenznetzwerks Ernährungs- steil der Konsumenten würde dieses wohl seien. Christian Eggenberger entgegnete, wirtschaft und Bernhard Müller, Leiter nicht akzeptieren, und wir vom KF wollen dass gerade im Pflanzenschutz die überbe- Regionale Entwicklung, BBZ Arenen- nicht zusätzlichen Einkaufstourismus för- triebliche Nutzung künftig stärker organi- berg, moderierten die Arena von Mitte dern.» Das KF vertritt eine liberale Linie und siert sein müsse und diese Technik vermehrt September. In deren Zentrum standen ist unter anderem Partner der IG Zukunft von Spezialisten angewendet werden wird. digitale Hilfsmittel in der Landwirt- Pflanzenschutz. Daniel Kressibucher, Land- Andererseits sind bei Neuanschaffungen schaft. Von Interesse waren die Ein- wirt und Lohnunternehmer aus Lanzen- immer mehr dieser Technologien standard- flüsse auf die künftige Nahrungsmit- neunforn (TG), stellte seine Arbeit im Acker- mässig eingebaut und für jeden verfügbar. telproduktion, welche von vier bau unter dem Stichwort «Digitaler Bauer» «Zudem», so Jens Christian Jensen, «wird in Referenten aus unterschiedlichen vor. Jeder Mitarbeiter, den er in seinem Loh- der Robotertechnologie auf Kleingeräte ge- Gaben dem Netzwerkanlass Gewicht (v.l.n.r.): Bernhard Müller, BBZ Arenenberg, Kantonsrätin Cornelia Zecchinel, VTL Präsident Sichtweisen erörtert wurden. nunternehmen beschäftigt, geht mit digitalen setzt, die durchaus auch auf kleineren Be- Markus Hausammann, Frank Burose Kompetenznetzwerk Ernährung und Guido Hunke Netzwerk Bodensee Text und Bild: Isabelle Schwander, Mettendorf Hilfsmitteln aufs Feld, die es ermöglichen, trieben zum Einsatz kommen könnten.» Be- jedes Detail von bereits behandelten Par- sonders von Interesse war auch, ob den Der digitale Bauer zellen zu erfassen: «So vermeiden wir, dass Konsumenten Mehrkosten bei den Endpro- Frank Burose interessierte, ob mit digitalen eine Kundenparzelle bei der Düngung ver- dukten entstehen, wenn digitale Hilfsmittel Hilfsmitteln produzierte Lebensmittel be- gessen wird, die genauen Aufzeichnungen in der Landwirtschaft Einzug halten. Dieses reits auf unseren Tellern zu finden sind, Jens erlauben präzises Arbeiten.» Daniel Kressi- wurde seitens des Vertreters von Agco ver- Christian Jensen bejahte dies. Babette bucher schilderte, wie er sich seit vielen Jah- neint. Babette Sigg sagte, dass der Einsatz Sigg, Präsidentin des Konsumentenforums ren stark mit der Thematik «vitale Böden» moderner Technologien die Konsumenten Schweiz (KF), thematisierte die ihrer Mei- befasst. So lässt er bei Bedarf Bodenpro- sicher kaum störe, vor allem, wenn es sich nung nach teils klischierten Bilder, mit de- ben und –analysen vornehmen, um Schwach- erweise, dass ressourceneffizienter produ- nen der Detailhandel die Urproduktion ab- stellen auf seinen Böden zu erkennen. ziert wird. Was hingegen nicht akzeptiert bilde. Es liege durchaus in der Selbstver- wird, ist die Gentechnologie. Jens Christian antwortung des mündigen Konsumenten, Entstehen Mehrkosten für den Jensen erkennt in den digitalen Hilfsmitteln diese Bilder zu hinterfragen und sich zu in- Konsumenten? die Chance für die Landwirtschaft, auf die formieren. Ihre Familie sei durch die Mög- Anhand der Ertragskarte (und dem Soft- Konsumenten zuzugehen im Sinne digitaler lichkeit, konkrete Einblicke in die Arbeit ware-Modul Dosimap) versucht Daniel Schaufenster mit der Einladung «kommt bäuerlicher Betriebe zu erhalten, zur Auffas- Kressibucher schwächere Parzellen gezielt herein, ihr könnt uns bei der Arbeit zuse- sung gelangt, dass Nahrungsmittel zu gün- wieder aufzubauen und Feldarbeiten zu hen.» Nils Zehner, SFF-Mitarbeiter, er- stig sind: «Theoretisch müsste die Milch präzisieren, zu optimieren, um den Einsatz wähnte den Farming-Simulator, der sich mindestens 40 Rappen mehr kosten, um von Hilfsstoffen zu reduzieren. In der Dis- grösster Beliebtheit erfreue: «Ich denke, wir den Produzenten kostendeckende Erlöse kussion, unter Einbezug der Gäste, wurde müssen der Bevölkerung noch viel mehr zu ermöglichen. Aber solche Preiskorrek- die Frage aufgeworfen, ob die Technolo- von der neuen Arbeitswelt der Landwirt- Alles muss stimmen vor dem Besucheransturm Interessante Gespräche unter Austellern und Besuchern turen zugunsten der Produzenten lassen gien des Smart Farming für den einzelnen schaft zeigen.» 12 13
B EG EGN U NG E N Wein- und Gartenfest Arenenberg – vielfältiger Veranstaltungsort 29. / 30.8.2020 h bereits heute Reservieren Sie sic n chsten kaiserliche das Datum des nä nfe ste s. Am Wochenende vom 24. und 25. Au- Ganz andere Schätze liessen sich auf Weingüter vor Ort Wein- und Garte gust hat rund um das Schloss das dem kaiserlichen Flohmarkt aufstöbern erste kaiserliche Wein- und Garten- und das Bistro Louis Napoléon bot kulina- Weingut Arenenberg Kalchrain Weinbau fest stattgefunden. rische Köstlichkeiten. Bis zum Sonnenun- Arenenberg 8 8536 Hüttwilen 8268 Salenstein weinkalchrain.tg.ch tergang sorgte das Duo Räto Harder und arenenberg.ch Am Samstag haben 14 Weingüter aus der Stefan Schnell für musikalische Unterma- Winzerverein Reichenau Schweiz und Deutschland ihre Erzeug- lung und zum Abschluss wurde ein napo- Ermatinger Münsterplatz 4 nisse präsentiert und die Besucher hatten leonisches «Bühnenfeuerwerk» gezündet. Nachtwächterweine D-78479 Reichenau die Möglichkeit, die verschiedenen Weine Heimgartenstrasse 6 winzerverein-reichenau.de 8272 Ermatingen vom westlichen Bodensee zu vergleichen Majestätisches Flair in der nachtwaechter-wein.ch Schloss Herdern und zu geniessen. Gegen den Eintritt- kaiserlichen Gartenwelt Haldenstr. 1 spreis von 10 Franken erhielten die Besu- Am Sonntag stand das Gartenerlebnis im Huberwein 8535 Herdern cher ihr eigenes Glas und gingen auf Ent- Zentrum: Neben der Aufführung «Kleine Gutbertshausen 12 schlossherdern.ch deckungsreise durch die Welt des Müller- Welt – Grosse Welt» des gemischten 8583 Götighofen huberwein.ch Staatsweingut Thurgaus und anderer Rebsorten. Chors Salenstein konnten die Besucher Meersburg bei Führungen die wichtigsten Epochen Götighofer Türmliwy Seminarstraße 6 Weinanbau am Arenenberg der Gartenbaugeschichte erkunden. Fla- Thalackerstrasse 5 D-88709 Meersburg hat Tradition nierende Kostümgruppen und Kutschen- 8586 Buchackern staatsweingut-meersburg.de Schloss Arenenberg besitzt eine über fahrten rundeten das Erlebnis ab. tuermliwy.ch Weingut Vollmayer 1000-jährige Weinbautradition. Vom Mit- Grüninger’s Rebbau Weingut Elisabethenberg 1 telalter bis ins 18. Jahrhundert waren die Schiffgasse 7 D-78247 Hilzingen Weine aus den Gärten des Narrenbergs 8272 Ermatingen vollmayer-weingut.de – wie der Arenenberg früher hiess – äus- chretzerwy.ch serst begehrt und wurden via Konstanz Kartause Ittingen Weinbau Markus Held Weinbau und Lindau bis nach Nürnberg oder Mün- Boltshausen 9 8532 Warth chen exportiert. Kein Wunder, dass Kai- 8561 Ottoberg kartause.ch ser Napoleon III. noch 100 Jahre später markus-held-weinbau.ch die hiesigen Gewächse ebenfalls an sei- Weingut ner Tafel in Paris auftragen liess. Bruno und Fredi Geiger Markgraf von Baden Untere Seestrasse 37 Schloss Salem 8272 Ermatingen D-88682 Salem markgraf-von-baden.de 14 15
B EG EGN U NG E N Kunstaktion von Max Bottini Arenenberg – vielfältiger Veranstaltungsort Arenenberg – vielfältiger Veranstaltungsort Informationen und öffentliche Events Der Künstler Max Bottini beschäftigt sich seit 1993 mit auch ten Sie eihe Nahrungs- und Lebensmitteln. Mit teils spektakulären Ak- Beach rger Eventr e p» orksho tionen und Projekten ist er regelmässig in der Öffentlich- e n e n b die Ar keit in Erscheinung getreten. Am Arenenberg realisierte rm e t - W er die Kochaktion «eigenundmittendrin». «Gou gebot as An und d & Sein» «Wine Napoleonmuseum Thurgau Kaiserliche Genusswelt Im vergangenen Herbst zogen feinste Düfte durch die DAS SCHÖNSTE SCHLOSS AM ARENENBERGER SLOW FOOD UND WEINGUT neue Orangerie am Arenenberg. Der Künstler Max Botti- BODENSEE ni lud zur Kochaktion «eigenundmittendrin» ein. 1. bis 22. Dezember 2019, 9.00 bis 13.00 Uhr 29. November bis 22. Dezember 2019 Adventsfrühstück Bei der Aktion erfuhren die Gäste die Zubereitung von Nahrungs- «Noël! Noël!» Arenenberger jeden Sonntag im Dezember mitteln und deren Verzehr als Teil des Lebens- und Produktions- Schlossweihnacht kreislaufes in einer dem Thema formal angepassten Installation. 29./30. November und 6./7. Dezember 2019, 16.00 bis Das Kochteam setzte sich aus kochbegeisterten Personen zusam- 23. Dezember 2019 bis 7. Februar 2020 20.00 Uhr men, u.a. kochten mit Regierungsrätin Monika Knill und Ueli Bleiker, Das Schlossmuseum bleibt geschlossen Weindegustationen im Weinkeller mit Leiter Landwirtschaftsamt. Alle Rezepte zeichneten sich durch den Verkauf lokalen oder zumindest regionalen Bezug aus. Die Vorausset- ab 8. Februar 2020 zungen dafür sind auf dem Arenenberg mit dem Landwirtschaft- Das Schlossmuseum erwacht aus dem 23. Dezember 2019 bis 5. Januar 2020 lichen Bildungs- und Beratungszentrum in idealer Weise vorhan- Winterschlaf Gastronomie und Hotellerie bleiben geschlossen den. Die integrierten Betriebe produzieren von Fleisch über Käse, Wein bis Gemüse eine breite Palette an Erzeugnissen, die einer- März bis November 2020, 13.30 Uhr ab 10. April 2020 seits für den Vertrieb, anderseits für den Eigenverbrauch bestimmt Kinderkostümführungen durch das Kaiserliches Osterfest sind. In der grossartigen Kulisse der Orangerie zeigten sich die Schloss Spezielle Mittagsmenu am Karfreitag, Ostersonntag und Gäste von Bottinis Kunst begeistert. jeden 1. und 3. Sonntag im Monat Ostermontag Osterfrühstück am Ostersonntag 25. April 2020 Eröffnung «Thurgauer Köpfe» – erste 1. Mai 2020, 11.00 bis 18.00 Uhr gemeinsame Ausstellung der Thurgauer Tag des offenen Weinkellers Museen Festwirtschaft und Degustationen vor und in der Weinkellerei, musikalische Unterhaltung 29. und 30. August 2020 Kaiserliche Wein- und Gartenfest 10. Mai 2020, 11.30 bis 14.00 Uhr Genussvoller Muttertag Spezielles Festmenu am Mittag 7. Juni 2020 Arenenberger Tag Traditionelles Frühlingsfest mit attraktivem Programm und dem Schwerpunkt «Modernisierte BBZ-Bildungs- Infrastruktur» 16 17
R EG ION M IT PFIFF 7. Juni 2020 Der Umbau ist in vollem Gange. Die modernisierte tur BBZ-Bildungs-Infrastruk Schule Arenenberg können Sie im Rahmen Farmtage auf der Swiss Future Farm des Arenenberger Tages Start ins neue Ausbildungsjahr kennenlernen. Reservie ren Digitalisierung der Landwirtschaftt Sie sich schon heute dieses Datum. Mitte August 2019 hat für die Fachschaften Landwirtschaft, Bildung Bäuerin An den diesjährigen Farmtagen auf der Ernährung/Hauswirtschaft/Bildung Bäuerin sowie Musik- Am 19. August begann für 48 Frauen die ebenfalls am Are- Swiss Future Farm in Tänikon drehte instrumentenbau ein neues Ausbildungsjahr begonnen. nenberg angebotene modulare Weiterbildung im Bereich Er- sich alles rund um die digitalen Helfer in Text: Ruedi Huber, Leitung Bildung nährung/Hauswirtschaft/Bildung Bäuerin. Einige der Teilneh- der Landwirtschaft. An verschiedenen merinnen an diesem Lehrgang haben sich sogar dazu Praxisstationen und in der Innova- Landwirtschaftliche Grundausbildung entschieden, ihren Wohnsitz für ein halbes Jahr an den Are- tionsschüür konnten sich die Besucher Nach den vorangehenden Rekordjahren hat sich die Gesamt- nenberg zu verlegen. auf den neusten Stand bringen. zahl der Lernenden der Fachschaft Landwirtschaft mit 143 wieder auf einen normalen Wert eingependelt. Unterrichtet Musikinstrumentenbauer-Ausbildung Farmtage zu planen bedeutet über das Jahr rierte deshalb unter Leitung von Agroscope wird in 10 Klassen. 107 Lernende stammen aus dem Kanton Im Berufsfeld Musikinstrumentenbau, welches die Fachrich- die richtigen Versuchsparzellen anzulegen. an einer Praxisstation das «Control Traffic Thurgau, die restlichen 36 (= 25%) aus 11 weiteren Kanto- tungen Blasinstrumentenbau, Blasinstrumentenreparatur, Or- Und so konnten die Verantwortlichen der Farming». Erste Versuche zeigen gute nen. Der Anteil der Lernenden, welche bereits eine Lehre in gelbau und Klavierbau umfasst, absolvieren rund 40 Ler- Swiss Future Farm an den diesjährigen Resultate. Ebenfalls punktgenau erfolgt die einem anderen Beruf abgeschlossen haben, liegt bei 31%. nende ihre Grundausbildung. Die aus der ganzen Schweiz Farmtagen dem Publikum verschiedene ortsspezifische Düngung. «Wir erheben stammenden Auszubildenden besuchen während 9 Wochen Arbeitsverfahren auf einem speziell frisch Daten anhand von Drohnenbildern oder Kaderausbildung für angehende Leiter pro Jahr den Berufsschulunterricht und während 1 bis 2 wei- gesätem Zuckerrübenfeld zeigen. Im Ertragsmessungen beim Dreschen. Diese Anschliessend an die Grundausbildung bietet das BBZ Are- teren Wochen die praxisbezogenen überbetrieblichen Kurse Zentrum der erweiterten agronomischen dienen uns dann als Grundlage, um die nenberg auch eine Betriebsleiterschule an, welche die ge- am BBZ Arenenberg. Ausrichtung stand unter anderem die Nährstoffe sehr gezielt und nur bei Bedarf lernten Landwirte auf ihre zukünftige Rolle als Betriebsleiter mechanische Unkrautbekämpfung. «Die auszubringen» so Nils Zehnder, Agricultural und Unternehmer vorbereitet. Diesen Winter werden insge- Weiterhin breites berufsorientiertes Kursangebot Ergebnisse und Schlussfolgerungen dieser Engineer, Commercial Fuse AGCO. samt rund 50 Landwirte Teile dieser Ausbildung absolvieren, Neben den strukturierten Ausbildungen bieten die Fachschaf- Versuchsparzellen fliessen dann wiederum welche auf die Berufs- oder Meisterprüfung vorbereitet. ten Landwirtschaft, Ernährung/Hauswirtschaft und Musikin- in die Überlegungen für die Saat im kom- Innovation und Austausch Die erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen erhalten strumentenbau auch dieses Schuljahr wieder zahlreiche Wei- menden Frühjahr ein» erklärt Christian Trotz des schönen Erntewetters waren auch gleichzeitig auch die Berechtigung zur Ausbildung von Ler- terbildungskurse an. Daneben werden die Berufsbranchen Eggenberger, Beratungsleiter Arenenberg die Ausstellungen in der «Smart Farming nenden. Zusätzlich werden am BBZ Arenenberg wiederum Betriebsunterhalt, Forstwirtschaft, und Gärtner die vielseitige und Betriebsleiter Swiss Future Farm. Technikhalle» sowie der «Innovationsschüür» auch Ausbildungsteile der gemeinsam mit den Bildungszen- Infrastruktur des BBZ Arenenberg für ihre überbetrieblichen erfreulich gut besucht. In die erste lockte tren Salez SG und Plantahof GR betriebenen höheren Fach- Kurse (ÜK) nutzen. Möglichst gute Vorarbeit ein Farmspiel Simulator, in die zweite die schule (HF) Agrotechnik Ostschweiz angeboten. Ebenfalls unter dem Motto «Nach der Ernte zahlreichen Exponate zum Thema Elektro- ist vor der Ernte» stand bei einer weiteren mobilität und erneuerbare Energien in der Praxisstation ein abgeerntetes Rapsfeld, Landwirtschaft. Ebenfalls fand in diesen auf dem verschiedene Strategien und Räumlichkeiten die «Strohballenarena» Verfahren zur Stoppelbearbeitung demons- statt. Dabei wurden zu den Themen triert wurden. Dies mit dem Ziel den Acker Landwirtschaft, Roboter und Konsumenten für die nächste Ernte möglichst optimal mit Produzenten, Konsumenten und Ver- vorzubereiten. «Dadurch können wir markter aufschlussreiche Diskussionen Kraftstoff einsparen und Herbizide reduzie- geführt und wirkungsvolle Schlussfolger- ren, wenn nicht sogar ganz darauf verzich- ungen gezogen. Das vergangene Jahr hat ten» sagt Nico Helmstetter, Projektleiter gezeigt, dass sich die Swiss Future Farm Swiss Future Farm, GVS Agrar. auch als Veranstaltungsort etabliert hat. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Noch präziser Arbeiten bereits wieder Planungen für weitere Eine wichtige Ressource im Ackerbau ist Tagungen und Kurse laufen. Die SFF der Boden. Um diesen schonend zu bear- Farmtage haben erneut bewiesen, dass beiten macht es Sinn, vor allem bei Gross- sich die Bevölkerung für das Thema digitale maschinen, immer dieselben Fahrspuren zu Landwirtschaft interessiert und es eine benutzen. Die Swiss Future Farm demonst- gute Austauschplattform braucht. Traditionell fahren die Schüler mit ihren geschmückten Traktoren zur Abschlussfeier. 18 21 17
R EG ION M IT PFIFF Innovatives Programm, welches auf acht Jahre angelegt ist Ressourcenprojekt AquaSan Im Kanton Thurgau startete Anfang 2019 das Ressourcenprojekt AquaSan erfolgreich. In dem vom Bund, Kanton und an den Messstellen die Auswirkungen der Massnahme auf den Bund, Kanton und Branche in einem Projekt Branche getragenen Projekt wird analysiert wie Pflanzenschutzmittel in Gewässer gelangen und wie dies verhindert Pflanzenschutzmitteleintrag in Oberflächengewässer. Ein Bei- Das Ressourcenprojekt AquaSan ist auf acht Jahre ausgelegt. werden kann, ohne die Produktivität einzuschränken. Dazu werden Pflanzenschutzmittel im Wasser gemessen, Ap- spiel dafür ist die innengerichtete Applikationstechnik. Dabei Sechs Jahre davon arbeitet man direkt im Feld. Weitere zwei Jahre plikationspläne analysiert und neue Bewirtschaftungsmethoden entwickelt. spritzt man beispielsweise eine Obstkultur am Rand nur nach dienen einer vertieften wissenschaftlichen Analyse. Mit der Umset- innen und nicht nach aussen. Mit dieser Methode soll die Ver- zung des Projektes sind die Thurgauer Ämter für Landwirtschaft und Text: Florian Sandrini, Projektleiter AquaSan frachtung von Pflanzenschutzmitteln nach ausserhalb der Par- Umwelt, Agroscope, Agridea und die Landwirtschaftsbetriebe im zelle vermieden werden. Der Landwirt kann im Projekt beurtei- Einzugsgebiet von zwei Thurgauer Fliessgewässern betraut. Gelei- Woher stammen die Pflanzenschutzmittel in Gewässer gelangen. Will man das in Zukunft jedoch verhindern, sind len, welche Auswirkungen diese Massnahme auf seine Kultur tet und koordiniert wird die Umsetzung vom BBZ Arenenberg. In der Schweiz werden seit mehreren Jahren die Oberflächenge- Kenntnisse darüber zentral. Um diese zentralen Kenntnisse zu hat. Die Experten vom Thurgauer Amt für Umwelt können paral- Damit ein Projekt von dieser Dimension und einem Budget von wässer auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln analysiert. erlangen, aber auch um die Situation zu verbessern, haben sich lel dazu beurteilen, wie sich der Eintrag von PSM ins Gewässer 7.7 Millionen Franken durchgeführt werden kann, braucht es eine Dabei zeigte sich, dass diese die Grenzwerte der Gewässer- der Kanton Thurgau und seine Landwirte zusammengetan und beispielsweise durch einen Strassenschacht am Rand dieser breite Basis. Getragen wird das Projekt durch das Amt für Landwirt- schutzverordnung von 0.1 Mikrogramm pro Liter Wasser teilwei- das Ressourcenprojekt AquaSan ins Leben gerufen. In diesem Kultur verändert hat. Am Schluss erhalten alle Beteiligten ein schaft, das Amt für Umwelt, dem Verband Thurgauer Landwirtschaft se überschritten. Der Weg der Pflanzenschutzmittel in die Ge- Thurgauer Projekt untersucht man anhand von folgenden vier Ein- ganzheitliches Bild über Sinn und Nutzen der Massnahme. Das und der Vereinigung Thurgauischer Beerenpflanzer. Die Schweize- wässer ist aber bis heute unbekannt. Es gibt keine Daten, die tragswegen Projekt identifiziert damit nicht nur Problemfelder sondern erar- rische Eidgenossenschaft ist vertreten durch das Bundesamt für zeigen wie, wann und woher Pflanzenschutzmittel in Gewässer beitet mit den Betroffenen aktiv Lösungen. Landwirtschaft und finanziert gut sechs Millionen Franken des • Hofplatzentwässerung Projektes. • Felddrainagen • Oberflächliche Abschwemmung und • Drift wann, wo und wieviel Pflanzenschutzmittel in Gewässer gelangen. Produzenten tragen zur Lösung bei Die Relevanz der einzelnen Eintragswege auf die Pflanzen- schutzmittelkonzentrationen in Gewässern misst man mit eigens entwickelten und gezielt platzierten Messstellen. Dann weiss man aber auch erst, woher welche Mengen ins Wasser gelan- gen, nicht aber warum. In der Praxis bedeutet das zum Beispiel, warum ein Pflanzenschutzmittel, dass auf einen Baum appliziert wurde, über eine Drainage, die einen Meter unter dem Boden liegt, ins Wasser gelangt? Fragen wie diese können nur durch die Unterstützung der Produktion geklärt werden. Sie stellen dem Projekt ihre Applikationspläne zur Verfügung. Gemeinsam mit den Messungen, Applikationsplänen und Wetterdaten kann dann eruiert werden, unter welchen Bedingungen Pflanzen- schutzmittel in Gewässer gelangen oder nicht. So gibt es Mittel, die werden nur bis kurz nach der Applikation gemessen und es gibt Mittel, die misst man auch noch 10 Jahre später, ohne dass sie noch angewendet werden. Neue Produktionsmethoden reduzieren den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln Kenntnisse über die Pflanzenschutzmassnahmen und Anpas- sungen in der Produktionstechnik sowie das Design der Mess- stellen eröffnen diesem Projekt einmalige Entwicklungsmöglich- keiten. So sind beispielsweise die Auswirkungen alternativer Text und Bilder: Pressedienst Kanton Thurgau Pflanzenschutzmassnahmen auf den Landwirtschaftsbetrieben in vielerlei Hinsicht messbar. Die Landwirte und Berater beurteilen in diesem Zusammenhang die Machbarkeit und das Resultat einer Messstelle AquaSan (Bild: Amt für Umwelt TG) Blühstreifen zur Reduktion Abschwemmung und Nützlingsförderung (Bild: BBZ Arenenberg) Massnahme auf der Kultur. Gleichzeitig zeigen die Messresultate 20 21
R EG ION M IT PFIFF Effektiver Umgang mit Rindern Neues Arenenberger-Angebot Low-Stress-Stockmanship Coaching in der Landwirtschaft Rinder sind ausgezeichnete Beobachter, Rinder lernen Ausweg aus der misslichen Lage, bietet sich der Weg auf den Auf dem landwirtschaftlichen Familienbetrieb sind Be- schnell und Rinder haben wenig Geduld. Diese drei Tatsa- Viehtransporter an, welchen die Tiere jetzt gerne annehmen. Un- trieb/Beruf und Familie/Privatleben eng miteinander ver- chen gehören zu den Grundlagen des sicheren, effizienten glaublich schnell und ohne jede Gewaltanwendung werden die knüpft. Zum einen sind diese meist räumlich nicht oder und einfachen Umgangs mit Tieren. Tiere ruhig und sicher verladen. kaum getrennt. Zum anderen sind in landwirtschaftlichen Text: Bruno Ottiger; Milchviehteam Betrieben oftmals die Familienmitglieder gleichzeitig die Alle Einwirkungen der Betreuer auf die Rinder setzen sich aus vier Arbeitskräfte. Mann und Frau, oft auch generationenüber- Grundsätzlich haben unsere Rinder mit dem Aufkommen der Lauf- Punkten zusammen: greifend arbeiten eng zusammen auf dem Betrieb und in ställe mehr Freiraum bekommen. Konnte man vor 25 Jahren viele 1. Wo ist meine Position zum Rind, stehe ich beim Kopf wird das Haushalt und Familie. Rinder noch mit der Halfter führen, müssen die heutigen Tiere ver- Tier rückwärtsgehen. Stehe ich auf der hinteren Körperhälfte, mehrt getrieben werden. Dieser Umstand verlangt ein totales Um- wird es vorwärtsgehen. Diese Nähe prägt den Alltag auf dem Bauernhof. Entscheidungen denken im Umgang mit den Rindern. Haben wir früher die Rinder 2. Zweitens ist es wichtig, wie ich zum Tier ausgerichtet bin, also oder Veränderungen auf der einen oder anderen Seite beeinflussen Die Angebote zu einer Aktion gezogen, so lassen wir heute die Tiere eine ge- laufe ich zum Tier parallel mit oder suche ich den Zusammenstoss immer die ganze Familie, die Partnerschaft und den Betrieb. Kurzcoaching wünschte Bewegung tun. Das heisst, wir als Menschen müssen in mit dem Tier. Eignet sich bei klaren, knappen der anstehenden Situation die Tiere genau lesen und dann die rich- 3. Mit dem Energieaufwand, welcher ich in meine Bewegung gebe, Wann ein Coaching in Anspruch nehmen? Fragestellungen tigen Inputs geben, damit das Tier das Gewünschte tut. Der kann ich meinem Vorhaben mehr oder weniger Dringlichkeit verleihen. Folgende Fragestellungen eignen sich gut für ein Coaching: 1 – 2 Sitzungen à 1 – 2 Stunden sichere Umgang mit den Tieren basiert auf den Gesetzen, welche 4. Und zu guter Letzt ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt für meine in allen Rinderherden von Natur aus zum Tragen kommen. Rinder Intervention zu wählen. • Ist es Zeit zum Innehalten, für eine Standortbestimmung für Ihre Längeres Coaching wollen zum Beispiel immer sehen, wer oder was sie treibt. Also Familie, Ihren Betrieb? Nach Absprache muss ich als Betreuer der Rinder, immer im Zickzack hinter einer Gerade beim letzten Punkt, dem Timing, machen Anfänger immer • Stehen Veränderungen oder Entscheidungen an? Kuh hergehen. Eine weitere Angewohnheit der Rinder ist, dass sie wieder den Fehler, dass sie obwohl das Rind das Richtige tut, im- • Sind Sie konfrontiert mit neuen Herausforderungen? Ort immer gerne dahin zurücklaufen von wo sie gekommen sind. Diese mer noch viel Druck auf das Tier ausüben, anstatt einen Schritt zu- • Stecken Sie in einer belastenden Situation fest? An einem ruhigen Ort auf dem Betrieb Tatsache wird mit der Bud Box angewendet. rückzutreten und sich am richtigen Verhalten des Tieres zu freuen. • Sie müssen oder möchten etwas verändern, und wissen nicht oder am BBZ Arenenberg wie oder wie damit umgehen? Die Bud Box eignet sich Gute Arbeit im Umgang mit Rindern ist geprägt von Vertrauen und • Sie selber möchten sich verändern oder neu ausrichten? Anprechpersonen Bud Box Ausgang zum Verladen von Rindern. Respekt beiderseits. Respektlosigkeit oder sogar Angst führen im- Vreni Peter, Telefon 058 345 85 28 Dabei wird die Herde in mer zu gefährlichen Situationen und haben nichts mit dem sicheren Im Coaching bearbeiten wir gemeinsam mit Ihnen Ihre Fragestel- verena.peter@tg.ch Tierbreit eine Sackgasse getrieben. und effizienten Arbeiten mit Rindern zu tun. Werden die Grundsätze lungen, suchen mit Ihnen nach Lösungen und Möglichkeiten. Wir Jenifer van der Maas, Tel. 058 345 85 31 4.5 Meter Am Ende der Sackgasse des Low-Stress-Stockmanship konsequent umgesetzt, besitzt der unterstützen Sie auf Ihrem persönlichen Weg, damit Sie gestärkt jenifer.vandermaas@tg.ch Eingang angekommen, wollen die Tierhalter immer die Kontrolle über die Situation. Die Arbeit mit den aus Ihren Fragen und der Situation herausgehen. Tiere sofort zurücklaufen. Tieren wird angenehmer, weil Mensch und Tier zusammenarbeiten. In der Zwischenzeit wurde Dadurch bleiben Unfälle aus, Stress wird vermieden, und die Ge- 6 bis 9 Meter aber der Rückweg ge- sundheit aller Beteiligten ist gewährleistet. Die Leistung der Tiere schlossen und als einziger wird besser. Das Arbeiten mit den Tieren macht noch mehr Freude. 22 23
R EG ION M IT PFIFF Pensionierung in der Landwirtschaft – eine Herausforderung Zukunftsträchtige Weiterbildung Chance 3. Lebensphase Herdenmanager/in Die Pensionierung wird von vielen Menschen als einschneidend erlebt. In der Landwirtschaft ist es oft ganz anders, die pensionierten Eltern arbeiten weiter auf dem Hof wie bisher. Doch Pensionierung und Hofübergabe sind wichtige Zeitpunkte zum Innehalten, für eine Standortbestimmung, um sich mit der neuen Lebenssituation und den damit verbundenen Ängsten, Befürchtungen, aber auch den Hoffnungen und Chancen aktiv auseinanderzusetzen. Der Kurs bietet Gelegenheit sich mit einigen Themen zu befassen und sich mit Menschen in ähnlichen Lebenssituationen auszutauschen. Zusammen mit dem Verband Thurgauer Milchprodu- zenten bietet des BBZ Arenenberg diesen Herbst zum Informationen Zielpublikum ersten Mal die Weiterbildung zum Herdenmanager an. und Anmeldung Der Kurs richtet sich an Bäuerinnen und Landwirte, die kurz vor oder nach der Pensionierung oder der Hofübergabe stehen. Die Weiterbildung macht die Teilnehmer/innen fachlich fit und so zu gesuchten Mitarbeiter/innen auf grösseren Lebensgestaltung Rechtsfragen im Alltag 1 Organisatorisches Milchwirtschaftsbetrieben. Kurszeiten 13.15 – 16.15 Uhr Themen Themen Kursort Raum Äbtissinnenhaus, Fachlich kompetente Arbeitskräfte sind gesucht - Ablösen vom Landwirtschaftsbetrieb - Ehe- und Erbrecht: Welche Verfügungen - Loslassen macht die Hände frei für Neues kann ich treffen? Tänikon Die Thurgauer Milchviehbetriebe haben sich in den letzten Jahren - Veränderungen im Alltag: Zeitgestaltung - Ehe- und Erbrecht nach ZGB Teilnehmer mind. 10 Personen, stark verändert. Die grösseren Bestände, verbunden mit einem und Tagesstruktur, Partnerschaft und - Ehe- und Erbvertrag, Testament maximal 16 Personen Technologieschub, stellen die Betriebsleiter und leitenden Ange- Beziehungsnetz - Neue Hobbies und Engagements Datum Kursleitung Vreni Peter, 058 345 85 28 stellten vor neue Herausforderungen. Der Bedarf an Mitarbeiten- Dienstag, 24. November 2020 und Auskunft verena.peter@tg.ch den, welche die Fachkompetenz zum selbständigen Betreuen mit- Zwei Ausbildungswege zum/r Herdenmanager/in Datum Dienstag, 10. November 2020 Leitung Anmeldung kurse.landwirtschaft@tg.ch bringen, steigt stetig. Vreni Peter Leitung Anmeldeschluss Kurskosten Einzelnachmittag Variante A Roswitha Keller, Sozialarbeiterin FH, Mediato- pro Person CHF 70.– Thurgauer Milchproduzenten mit im Boot rin SDM, Perspektive TG und Vreni Peter 10. November 2020 Einzelnachmittag Das neu geschaffene Angebot wurde zusammen mit dem Verband Die Ausbildung Herdenmanager kann losgelöst von der Be- Anmeldeschluss pro Paar CHF 110.– Thurgauer Milchproduzenten (TMP) erarbeitet. Der TMP geht die triebsleiterschule absolviert werden. Dabei müssen die oben 27. Oktober 2020 Alle fünf Nachmittage künftige Herausforderung an und wirkt als Umsetzungspartner aktiv genannten Module inklusive Praktikum und Bericht erfüllt pro Person CHF 300.– mit. Neben der Konzeptausgestaltung sucht der TMP nach attrak- sein. Alle fünf Nachmittage tiven Praktikumsbetrieben und unterstützt die Absolventen der pro Paar CHF 500.– Weiterbildung, sofern der aktuelle Arbeitgeber oder der elterliche Wichtig Eine Anmeldung ist für alle Landwirtschaftsbetrieb beim TMP Mitglied ist, mit 1000 Franken. Variante B oder auch nur für einzelne Kursnachmittage möglich. Praktikum bietet Einblick in die Herdenmanagerarbeit Die Ausbildung Herdenmanager kann innerhalb der Be- Die Weiterbildung zum/r Herdenmanager/in steht allen Interessen- triebsleiterschule absolviert werden. Bestandene Module ten/innen offen, die über einen Abschluss als Landwirt/in EFZ ver- werden angerechnet. Somit sind die fehlenden Anforderun- fügen. Für das Zertifikat «Herdenmanager/in» müssen die fol- gen (Praktikum inklusive Bericht) zu erfüllen. Roswitha Keller Vreni Peter genden Kursteile besucht und abgeschlossen werden: Älter werden – gesund bleiben Gesunde Ernährung im Alter Rechtsfragen im Alltag 2 LW05 Milchviehhaltung (inkl. Vollkostenrechnung) Themen Themen Themen 11 Kurstage - Wie bleibe ich gesund und fit? - Ausgewogen Essen mit der - Wie kann ich vorsorgen bei - Körperliche und geistige Fitness Ernährungspyramide Krankheit oder Unfall? LW10 Klauenpflege beim Rind - Veränderungen des Körpers - Abwechslungsreich & regelmässig essen - Vorsorgeauftrag 5 Kurstage - Krankheiten im Alter - Mangelernährung vorbeugen - Patientenverfügung - Genügend trinken Datum Datum LW12 Eigenbestandsbesamung Rindvieh Dienstag, 8. Dezember 2020 Datum Dienstag, 19. Januar 2021 Dienstag, 5. Januar 2021 5 Kurstage Leitung Leitung Hyun Ok Hungerbühler, Berufschul- Leitung Vreni Peter lehrerin für Pflege mit NDK Gerontologie Andrea Schütz, Dipl. Naturheilpraktikerin TEN B04 Personalführung inkl. AgriTop Anmeldeschluss 4 Kurstage Anmeldeschluss Anmeldeschluss 5. Januar 2021 27. November 2020 15. Dezember 2020 Praktikum mit Praktikumsbericht mind. 4 Monate Alles rund um die Fruchtbarkeit beim Kursteil Eigenbestandsbesamung Die beste Möglichkeit, die Tätigkeit als Herdenmanager einzusehen und auszuführen, bietet das Praktikum auf einem grösseren Milch- wirtschaftsbetrieb. Neben Betrieben in der Schweiz, besteht auch die Möglichkeit in Deutschland oder anderen Ländern ein Prakti- kum zu absolvieren. Der Praktikumsbericht schliesst die Weiterbil- Hyun Ok Hungerbühler Andrea Schütz Vreni Peter dung zum Herdenmanager/in ab. 24 25
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