Konzept für die Pilotierung einer Jahrgangsstufe mit iPad-Profil
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Inhalt Vorwort 1 Digitalisierung - eine gesamtgesellschaftliche, schulische, private Aufgabe. Unsere Aufgabe! 2 Vorstellung des Pascal-Gymnasiums und des Medienkonzepts 3 Ausgangslage und Vorbereitungen 4 Ziele Pilotphase 6 Organisation eines Pilotjahrgangs mit iPad-Profil 8 Begründung der wichtigsten organisatorischen Entscheidungen 11 Ablauf Pilotphase 13 Grundprinzipien des Unterrichts in der iPad-Klasse 15 Besondere Stellung des MKR NRW bei der Unterrichtskonzeption in einer iPad-Klasse 16 Beispielcurricula für die Umsetzung von Unterrichtsvorhaben 18 Fachbereich Erdkunde 18 Fachbereich Geschichte 21 Fachbereich Englisch 26 Fachbereich Mathematik 29 Außerunterrichtliches Engagement zum Aufbau von Medienkompetenzen 35 Aufbau digitaler Kompetenzen bei Lehrer/innen 36 Evaluation 37 Literatur- und Leseliste 38
Vorwort Das Pascal-Gymnasium Grevenbroich plant zum Schuljahr 2020/21 die Einführung eines Pilotjahrgangs mit iPad-Profil. Ziel des Pilotjahrgangs ist die Erprobung des Einsatzes von iPads im Unterricht des Pascal- Gymnasiums. Über einen Mietkauf sollen zukünftig alle Schüler/innen iPads für den Unterricht und für Zuhause erhalten. Mit diesem Projekt wollen wir zeitgemäßen Unterricht gemäß dem Medienkompetenz- rahmen NRW gestalten, dabei insbesondere den bisher naiven Umgang vieler Schüler/innen mit Medien begegnen und ihren selbstbestimmten Medienumgang fördern. Für Lehrer/innen und Schüler/innen eröffnet der Pilotjahrgang die Erprobung neuer Methoden und Individualisierungskonzepte. Deshalb streben wir mit diesem Konzept nicht nur eine Darlegung der organisatorischen Voraussetzungen des iPad- Einsatzes in den betreffenden Klassen an, sondern erörtern ebenfalls das zugrunde gelegte pädagogisch- didaktische Konzept der iPad-Klassen. Ferner enthält dieses Konzept grundlegende Ideen und Anwendungsbeispiele dafür, sowohl Lehrer/innen unserer Schule zu schulen als auch Erfahrungen mit den Tools und dem Einsatz der Geräte im Unterricht zu sammeln. Eine einzelne Klasse mit iPads auszustatten kann in einem kleinen Team gelingen, aber eine ganze Klassenstufe oder eine ganze Schule mit iPads auszustatten, erfordert die Unterstützung aller Beteiligten im Prozess. So ist dieses Konzept auch eine Werbung für die Vision des Arbeitskreis Zukunft des digitalen Lernens am Pascal. Vieles muss organisiert und bedacht werden. Es gibt viel zu tun! Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Euch! Juliane Kreth-Böttner, Nina Kern & Christian Ratzer 1
Digitalisierung - eine gesamtgesellschaftliche, schulische, private Aufgabe. Unsere Aufgabe! Digitale Medien spielen im Alltag unserer Schüler/innen eine tragende Rolle. Sie prägen ihre Freizeitgestaltung, ihre Kommunikationswege und ihre Weltwahrnehmung. Typisch für diese Nutzung ist, dass Kinder und Jugendliche einerseits häufig erstaunlich informiert sind über technische Trends, neue Anwendungen, Gestaltungsmittel, Sprachen und Ausdrücke. Auf der anderen Seite sind sie in der Einschätzung inhaltlicher Relevanz von Rechercheergebnissen und den Einsatzmöglichkeiten moderner technischer Geräte, die über die Freizeitgestaltung hinaus gehen, wenig kompetent. Die Zeit drängt für die Schulen. Sie müssen sich den veränderten Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen, den veränderten Lernprozessen im sogenannten Zeitalter der Digitalisierung sowie dem anstehenden Leitmedienwechsel stellen. Der Anspruch der Schulen, Kinder und Jugendliche auf die Berufswelt vorzubereiten, darf heute nicht mehr ohne die Vermittlung von Medienkompetenzen vollzogen werden. Die Aufgabe von Schule muss neben der Vermittlung von Medienkompetenz immer auch das Ziel der Erziehung zum mündigen Bürger im Blick haben. So streben wir neben der Vermittlung von technisch und anwendungsbezogen Fertigkeiten eben auch die Vermittlung von Reflexionsfähigkeit, die Kompetenz zur Kooperation und Teamfähigkeit, an. Eine wesentliche Zielsetzung ist dabei, den „naiven Umgang“ der Schüler/innen mit modernen Medien durch pädagogisch-didaktische Konzepte aufgrund der Einarbeitung der im Medienkompetenzrahmen NRW (MKR NRW)1 geforderten Medienkompetenzen in die schulinternen Curricula zu schulen. Das Ziel liegt darin, medienkritische und medienmündige Abiturient/innen, die zielgerichtet, individualisiert, aufgaben- und kontextbezogen mit digitalen Medien umgehen können, aus der Schule zu entlassen.2 IT- und Medienkompetenz sind mittragende Säulen für das Lernen und die Teilhabe an der Gesellschaft. Die digitale Kompetenz gehört dabei zu den in der Europäischen Union formulierten acht Schlüsselkompetenzen. Die Bedeutung von IT- und Medienkompetenz für die Schüler/innen aller Altersstufen ist evident und wird von der Europäischen Kommission in ihrer Digitalen Agenda ausdrücklich gefordert.3 Die Kultusministerkonferenz (KMK) hat 2017 ihr Strategiepapier Bildung in der digitalisierten Welt veröffentlicht. Darin heißt es: “Da die Digitalisierung auch außerhalb der Schule alle Lebensbereiche und – in unterschiedlicher Intensität – alle Altersstufen umfasst, sollte das Lernen mit und über digitale Medien und Werkzeuge bereits in den Schulen der Primarstufe beginnen. Durch eine pädagogische Begleitung der Kinder und Jugendlichen können sich frühzeitig Kompetenzen entwickeln, die eine kritische Reflexion in Bezug auf den Umgang mit Medien und über die digitale Welt ermöglichen. Ziel der Kultusministerkonferenz ist es, möglichst bis 2021 jeder Schüler jederzeit, wenn es aus pädagogischer Sicht im Unterrichtsverlauf sinnvoll ist, eine digitale Lernumgebung und einen Zugang zum Internet nutzen können sollte. Voraussetzungen dafür sind eine funktionierende Infrastruktur (Breitbandausbau, Ausstattung der Schule, Inhalte, Plattformen), die Klärung verschiedener rechtlicher Fragen (u. a. Lehr- und Lernmittel, Datenschutz, Urheberrecht), die Weiterentwicklung des Unterrichts und vor allem auch eine entsprechende Qualifikation der Lehrkräfte.“4 Die Umsetzung der von der Kultusministerkonferenz geforderten Ziele ist eine langfristige Schulentwicklungsaufgabe, die der Kooperation und Kompetenzwerweiterung aller an der 1https://medienkompetenzrahmen.nrw.de/fileadmin/pdf/01_LVR_ZMB_MKR_Rahmen_A4_2018_08_Final.pdf 2 Vgl: https://www.gymnasium-harsewinkel.de/schulprofil/tabletklassen/ 3 Vgl.: http://www.kompetenzrahmen.de/files/europaeischekommission2007de.pdf 4 https://www.kmk.org/fileadmin/Dateien/veroeffentlichungen_beschluesse/2018/ Strategie_Bildung_in_der_digitalen_Welt_idF._vom_07.12.2017.pdf, S. 11 2
Schule Beteiligten bedarf. Die Umsetzung der erarbeiteten Konzepte verlangt nach kontinuierlicher Weiterentwicklung und Evaluation. Mit dem Medienkonzept unserer Schule haben wir die Grundlage geschaffen, die Gelder des Digitalpaktes abzurufen und die infrastrukturellen Voraussetzungen am Pascal-Gymnasium zu etablieren. Außerdem wäre es mithilfe von PC-Räumen, Notebooks und iPad-Koffern möglich, auf eine Ausstattung von 1 Device auf 12 Schüler/innen zu kommen. Allerdings lässt sich so noch nicht gewährleisten, dass zeitgemäße Bildung jeden Tag und zu jeder Zeit für jeden Schüler möglich wäre. Denn laut KMK rückt beim Lernen selbst „weniger das reproduktive als das prozess- und ergebnisorientierte – kreative und kritische – Lernen in den Fokus. Dabei ist klar: Einordnung, Bewertung und Analyse setzen Wissen voraus. Insgesamt wird es noch stärker darauf ankommen, Fakten, Prozesse, Entwicklungen einerseits einzuordnen und zu verknüpfen und andererseits zu bewerten und dazu Stellung zu nehmen. Auf diese Weise ist das Lehren und Lernen mit digitalen Medien und Werkzeugen eine Chance für die qualitative Weiterentwicklung des Unterrichts."5 Aus diesem Grund wurde vom Land NRW der Medienkompetenzrahmen entwickelt. Dieser soll den Schulen, Eltern, Lehrer/innen und Schüler/innen verbindliche Orientierungshilfe sein und letztendlich dazu führen, dass Schüler/innen am Ende ihrer Schullaufbahn alle sechs im MKR ausgewiesen Medienkompetenzen beherrschen.6 Am besten kann dies im täglichen und bewussten Umgang mit Medien gelingen, denn Medienkompetenz meint nicht nur die Beherrschung von Programmoberflächen, sondern auch die Fähigkeit, den geeigneten Medieneinsatz bei einer gestellten Aufgabe zutreffend zu wählen: Es geht darum, Informationen zu finden, sie zu verarbeiten, sie einzuordnen und aufzubereiten. Vorstellung des Pascal-Gymnasiums und des Medienkonzepts Das Pascal-Gymnasium wurde zum Schuljahr 1971/72 als neusprachliches und mathematisch- naturwissenschaftliches Gymnasium gegründet. Blaise Pascal als Namensgeber der Schule gilt uns als Vorbild in seiner universellen Begabung.7 Als Herausforderung des 21. Jahrhunderts und insbesondere nach der Verabschiedung des Digitalpakts von Bund und Ländern im Jahre 2019 ist die Digitalisierung im Bildungsbereich angekommen. Im Geiste Blaise Pascals können wir uns auch dieser ergänzenden universalen Bildungsaufgabe stellen. Unser Schulprogramm verweist auf die übergeordneten Ziele unserer Lehrerschaft, und auch hier lässt sich die Medien(aus-)bildung als schon lange mitbedachtes Themenfeld in Punkte II, III und IX wiederfinden. II. Da erworbenes Wissen schnell altert, ist es unser aller Anliegen, Methoden und Arbeitstechniken zu vermitteln, die ein lebenslanges Lernen ermöglichen. III. Wichtig für uns sind Schlüsselqualifikationen, die in Studium und Beruf bedeutsam sind: Selbstständigkeit, Verantwortungsbereitschaft, Zielstrebigkeit, Ausdauer und Teamfähigkeit. Deswegen unterstützen wir die eigenverantwortlichen Initiativen unserer Schülerinnen und Schüler. IX. Wir halten den Erwerb von Medienkompetenz für ein wichtiges Ziel; praktische Handhabung von Medien und kritische Auseinandersetzung mit ihnen sind in gleicher Weise bedeutsam (Freiheit und Chancen im digitalen Zeitalter). Zudem ist das Pascal-Gymnasium seit 2011 mitarbeitende UNESCO-Projektschule (UPS). Seit wenigen Jahren ist als neuer Arbeitsschwerpunkt die Säule „Chancen und Risiken im digitalen Zeitalter“ 5 https://www.kmk.org/themen/bildung-in-der-digitalen-welt/strategie-bildung-in-der-digitalen-welt.html, S. 13. 6 Vgl.: Digitale Agenda für Europa (http://europa.eu/pol/index_de.htm http://europa.eu/!qf86pN) 7 http://www.pascal-gymnasium.de/wp-content/uploads/2018/10/Schulprogramm-2018.pdf 3
hinzugekommen und setzt nicht nur unterrichtliche, sondern auch viele außerunterrichtliche Projekte im Zusammenhang mit der Medienbildung um.8 Mit der Gründung des Arbeitskreises Zukunft des digitalen Lernens am Pascal unter der Leitung der Medienbeauftragten Nina Kern wurden seit 2018 konsequent erste Schritte erarbeitet und umgesetzt, um die Digitalisierung am Pascal-Gymnasium voranzutreiben. Zur technischen Ausstattung der Schule, der Implementierung des Medienkompetenzrahmens NRW in die G8- und neuen G9-Lehrpläne, der Bereitstellung von unterrichtlichen und außerunerrichtlichen Möglichkeiten der Medienbildung sowie zur schulinternen Fortbildungen für Lehrer/innen gehörte als initialer Schritt das Verfassen eines Medienkonzepts. Da wir Schule nicht mehr ohne die Ausbildung von Medienkompetenzen, die weit über rein konsumierende und bedienende Anwendungen hinausgehen, denken wollen, ist im Medienkonzept formuliert: „Die Förderung der Medienkompetenz unserer Schülerinnen und Schüler, ihrer Eltern sowie unserer Kolleginnen und Kollegen ist unter diesen Bedingungen eine wichtige, wenn nicht sogar notwendige Grundlage für schulische Entwicklung und berufliche Qualifikation. Sie ist zudem bedeutsam für eine aktive und selbstbewusste Gestaltung des privaten, gesellschaftlichen und politischen Lebens – mit fachlicher Kompetenz und in sozialer Verantwortung. Unsere Schule wird sich in der Gestaltung des schulischen Lernens und Lehrens dieser Herausforderung stellen, die notwendigen Schulentwicklungsprozesse vorantreiben und sich an dem allgemeinen Ziel orientieren, die Selbstständigkeit und Reflexionsfähigkeit von SchülerInnen zu fördern.“9 Als Konsequenz aus allen diesen Überlegungen liegt nun hier ein Konzept zur Pilotieren einer ersten Jahrgangsstufe mit iPad-Profil vor. Wir erstreben aus diesem ersten Versuchsjahrgang in einen flächendeckenden Unterricht mit iPad-Einsatz am Pascal-Gymnasium in den Folgejahren zu kommen. Ausgangslage & Vorbereitungen Alle Schüler/innen unserer Schule haben in ihrer Freizeit Zugriff auf private mobile Endgeräte. Allerdings stellen wir im unterrichtlichen Kontext immer wieder fest, dass Schüler/innen in der Regel nicht mehr als Bedienkompetenzen besitzen, die häufig nur zu einem rein konsumierenden Medienverhalten, aber nicht zu einem selbstständigen, verantwortungsbewussten, zielgerichteten, teamfähigen und proaktiv selbstgesteuerten Handeln, reichen. Schon grundlegende Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentation, Bild- oder Filmbearbeitung - ganz abgesehen von technischen Bedienkompetenzen im Bereich Technikorganisation für z.B. Präsentationen, Behebung von Anwendungsproblemen oder Dateimanagement auf privaten oder externen Endgeräten - bereiten dem Großteil unserer Schülerschaft Probleme. Unser Ziel muss es aber sein, eine Medienbildung über diese reinen Basiskenntnisse hinaus anzustreben. Die geplante Ausstattung am Pascal-Gymnasium umfasst bis zum Ende des nächsten Jahres 226 Devices (Endgeräte zur Nutzung durch Schüler/innen und/oder Lehrer/innen). Das entspricht einer Ausstattung von 1 Gerät je 5 Schülern/innen, organisiert in 3 Computerräumen mit je 16 Einheiten, 3 Notebookwagen mit je 16 Geräten, dem Selbstlernzentrum mit 12 Geräten und 13 Fachraumrechnern verteilt auf 5 Fachschaften. Dazu kommen 6 iPad-Koffer mit je 16 iPads. 8http://www.pascal-gymnasium.de/wp-content/uploads/2018/04/UNESCO-Steuergruppe.pdf 9http://www.pascal-gymnasium.de/wp-content/uploads/2019/02/Medienkonzept-Pascal-Gymnasium- Grevenbroich-19.02.2019-1.pdf 4
Was sich zunächst nach einer optimalen Ausstattung zur Umsetzung des Medienkompetenzrahmens anhört, birgt in der Praxis allerdings einige Hürden: - In vielen Unterrichtssituationen ist der Einsatz digitaler Medien wünschenswert. In vielen Fällen scheitert er aber an den begrenzten vorhandenen Ressourcen: Belegung der Computerräume durch den Fachunterricht in Informatik oder andere Kollegen, technische Ausfälle am Gerät oder des WLAN, Verzögerungen durch vergessene Login-Daten etc. Alleine der Bootvorgang und das Laden des Schülerprofils über das Netzwerk dauert einige Minuten, was wertvolle Unterrichtszeit kostet. - Dies alles erschwert auch den Einsatz für aus dem Unterricht entstehende Projekte oder schränkt die Recherche oder Medienwahl zur Präsentation ein. Außerdem sind so andauernde Projekte auch nur schwer realisierbar. - Bei einem nur teilweisen Zugang zu digitalen Medien können diese nicht zum selbstverständlichen Werkzeug im Unterricht für Lehrer/innen und Schüler/innen werden, obwohl dies eine gesellschaftliche Forderung mit Blick auf die spätere Berufsausbildung/-ausübung ist. - In den Computerräumen müssen sich Schüler/innen einen Computer teilen. Dadurch fallen viele praktische Übungssequenzen weg oder können nur zum Teil von allen Schüler/innen eingeübt werden. Somit können wir nicht garantieren, dass auch wirklich jede/r Schüler/in bis zum Erreichen der Sekundarstufe II über alle im MKR NRW geforderten Kompetenzen verfügt. Auch eine Einübung im Sinne einer als Spiralcurriculum angelegten Medienbildung wird mit der bisher geplanten technischen Ausstattung nicht durchgängig möglich sein. - Digitale Inhalte, die bereits jetzt schon zusätzlich zu den Schulbuchinhalten verlinkt sind, können nicht ausgeschöpft werden. - Eine Nutzung der Geräte auf Exkursionen/Unterrichtsgängen ist mit hauptsächlich fest installierten Einheiten und Notebooks nicht möglich. Oft sind auch die Akkus der Notebooks schnell leer oder waren vorher nicht vollständig geladen. Auch das Gewicht von knapp 3 Kg machen Notebooks nicht wirklich „mobil“. Gerade in den Natur- und Gesellschaftswissenschaften bieten sich hier aber gute Möglichkeiten. 5
- Außerdem ist auch eine integrierte Nutzung von digitalen Endgeräten im Unterricht und in der Fortsetzung zu Hause/in der Lernzeit zum Beenden von Aufgaben und/oder Anfertigen von Schulaufgaben erschwert. - Auch durch die Ausstattung mit 6 iPad-Koffern ist das nicht möglich. Hier kommen wir statistisch auf 1 Endgerät je 12 Schüler/innen. Trotz der vielen Maßnahmen, die wir in unserem Medienkonzept10 bereits dargelegt haben, ist zu erwarten, dass die Kompensation der identifizierten Defizite unser Schülerschaft in Bezug auf die Mediennutzung mit der bis 2020 geplanten Ausstattung alleine nicht zu beheben sind. Auch die Digitalpaktgelder können je Schule nur zu 20 Prozent für Endgeräte ausgegeben werden, der Rest ist für den Ausbau von Infrastrukturen gedacht. Zur Zeit ist es auch noch fraglich, wann die Digitalpaktgelder durch die Stadt Grevenbroich abgerufen werden können (dazu müssten erst die Medienkonzepte aller Grevenbroicher Schulen vorliegen und daraus ein Medienentwicklungsplan verfasst werden). Nach intensiven Vorüberlegungen im Arbeitskreis Zukunft des digitalen Lernens am Pascal, der mittlerweile 17 Kolleg/innen umfasst, zahlreichen Fortbildungen und dem dadurch initiierten engen Erfahrungsaustausch mit anderen Schulen wie dem Gymnasium Würselen - Preisträger “Bundes- Innovationspreis für digitale Bildung“, dem Gymnasium Jüchen und dem Gymnasium Harsewinkel - erste best-practice Schule „Digitalisierung“ in NRW - sowie ersten Treffen mit den Elternpflegschaftsvorsitzenden haben wir uns dazu entschlossen, in einem Pilotprojekt einen elternfinanzierten iPad-Jahrgang zum Schuljahr 2020/21 einzurichten. Langfristig kann die Lösung nur eine 1:1-Ausstattung der Schülerschaft mit iPads sein um den Bildungszielen unserer Schule, den Kernlehrplänen und dem Medienkompetenzrahmen vollumfänglich gerecht zu werden. Einen wichtigen Zwischenschritt wird bis dahin der verstärkte Einsatz von iPads im Unterricht der Klassen 7 sein. Interessierte Kolleg/innen werden im Schuljahr 2019/20 verstärkt im Unterricht in Klasse 7 eingesetzt und simulieren möglichst häufig den Unterricht mit einer 1:1-Ausstattung mit iPads. Ziele der Pilotphase Von der Simulationsphase in 2019/20 und dem iPad-Pilotjahrgang 2020/21 versprechen wir uns wichtige Erkenntnisse für den flächendeckenden Einsatz elternfinanzierter Geräte im Unterricht. - In vielen Unterrichtssituationen ist der Einsatz digitaler Medien wünschenswert. Die Frage nach der Verfügbarkeit der Ressourcen wird sich nicht mehr stellen. Es werden also ganz andere Unterrichtsszenarien für die Lehrer/innen und Schüler/innen jederzeit möglich. Eine Einschränkung für den Einsatz aus dem Unterricht entstehender Projekte oder Recherche sowie die Medienwahl zur Präsentation gibt es nicht mehr. - Damit ist zugleich auch möglich, dass praktische Übungssequenzen im Umgang mit digitalen Medien nun von allen Schüler/innen absolviert werden können. Mit den iPad-Klassen soll jede/r Schüler/in deutlich mehr eigene Erfahrungen sammeln können. Eine Einübung aller im MKR NRW geforderten Kompetenzen wird nun für alle Schüler/innen möglich und kann somit auch in einem bereits angedachten Spiralcurriculum Medienbildung erfolgen.11 10 http://www.pascal-gymnasium.de/wp-content/uploads/2019/02/Medienkonzept-Pascal-Gymnasium- Grevenbroich-19.02.2019-1.pdf 11 Erste Schritte hierzu sind auf einem Treffen aller Medienansprechpartner der Fächer am 25.06.2019 gemacht worden und werden nun kontinuierlich weiter verfolgt. 6
- Das Projekt soll zudem Erfahrungen sammeln, ob sich elektronische Schulbücher als Ersatz oder Ergänzung zum Papierbuch eignen. Außerdem soll erprobt werden, ob digitale Schulbücher einen Mehrwert bieten können. Leider ist zum Projektstart nicht zu jedem eingeführten Schulbuch eine digitale Version verfügbar. - Bis jetzt muss bei der Arbeit mit Computern ein entsprechender Raum gebucht oder die mobilen Einheiten müssen reserviert bzw. mit Hilfe der Schüler/innen in den Unterrichtsraum gebracht werden. Auch diese rein physischen Hürden können mit schülereigenen Mietkauf-iPads abgeschafft werden. Die technische Unversehrtheit und die Batterieladung sowie anstehende Updates gehören zur Unterrichtsvorbereitung der Schüler/innen und stellt keine „Überraschung“ zu Beginn einer Stunde mehr dar. - Im Gegensatz zu schuleigenen iPads, deren Dateien aufgrund der Datenschutzgrundverordnung (DsGVO)12 nach dem Einsatz in Lerngruppe A und vor dem Einsatz in Lerngruppe B gelöscht werden müssten, ergeben sich mit schülereigenen iPads keinerlei datenschutzrechtliche Probleme. - Bei einer alltäglichen Verfügbarkeit kann das iPad zum selbstverständlichen Werkzeug im Unterricht für Lehrer/innen und Schüler/innen werden. Wir hoffen, dass das iPad als Werkzeug zielgerichtet und nur dann genutzt wird, wenn es gebraucht wird. Entsprechende Regelungen sind bis zum Start der Simulations-/Pilotphase zu erarbeiten und entsprechend währenddessen fortzuschreiben und anzupassen. - Eine Nutzung der Geräte auf Exkursionen/Unterrichtsgängen kann erprobt werden. - Außerdem ist auch eine integrierte Nutzung von digitalen Endgeräten im Unterricht und in der Fortsetzung zu Hause/in der Lernzeit zum Beenden von Aufgaben und/oder Anfertigen von Schulaufgaben möglich. Die Grundgedanken sogenannter Flipped Classroom Modelle können mühelos umgesetzt werden und können zur Umsetzung von individualisierten Lernarrangements beitragen. Auch Eltern erhalten so, ähnlich wie bei Schulheften, einen Einblick in die Lerngegenstände ihrer Kinder. - Im Computerraum gibt es zurzeit keine Möglichkeit die Schüler/innen auf eine Anwendung zu begrenzen. Die angedachten Anwendungen zum Classroommanagement bzw. die zentrale Verwaltung der iPads sollen dabei helfen, dass sich Schüler/innen auf eine Anwendung fokussieren und sich nicht von anderen Softwareangeboten ablenken lassen. Zudem lassen sich dadurch auch Szenerien mit digitalen Prüfungen simulieren. (In Niedersachsen gibt es dazu erste Versuche, eine Trendwende klassischer Prüfungsformate?13 ) - Ein Feedback für den Lehrer über den Lernstand der Schüler kann durch die Homework-App dargestellt werden. Die Einrichtung des iPad- Pilotprojekts erprobt Chancen und Risiken eines tabletgestützten Unterrichts. Die Erfahrungen dieses Pilotprojekts sollen den Entscheidungsgremien Aufschlüsse darüber geben, ob der Einsatz von iPads die hohen Erwartungen in Bezug auf die Veränderungen von Unterricht und das Maß der Ausbildung der Medienkompetenzen des MKR NRW erfüllt und damit den finanziellen Aufwand der Eltern rechtfertigt. 12https://dsgvo-gesetz.de 13https://www.haz.de/Nachrichten/Der-Norden/Schulen-in-Niedersachsen-Land-erlaubt-Tablets-und-Smartphones-in- Pruefungen 7
Auch für das Kollegium sind die Vor- und Nachteile des tabletgestützten Unterrichts durch die Lehrer/innen des Simulations- und Pilotjahrgangs oder auch durch Vertretungsunterricht in iPad-Klassen viel besser zu erfahren, als dies allein durch Fortbildungen möglich wäre. Organisation eines Pilotjahrgangs mit iPad-Profil Ab dem Schuljahr 2020/2021 wird jede/r Schüler/in der Jahrgangsstufe Organisation iPad-Klasse 7 ein eigenes iPad mit Wifi besitzen, dass über unseren kurzgefasst Bildungspartner GfdB per Einmalzahlung oder Ratenzahlung durch die Eltern leasen für ca. 11,-€ Eltern gekauft wird. (Die Finanzierung des Mietkaufs bietet GfdB in monatlich über 3 Jahre ein Zusammenarbeit mit SantanderBank zu 0% über verschiedenen iPad (Mietkauf) Laufzeiten an.) Durch dieses Finanzierungsmodell ist das iPad von Anfang an ca. 4,-€ Versicherung (2 Ersatz-iPads pro Klasse) Eigentum der Schüler/innen, auch wenn es als schulisches Lernmittel bestimmten von der Schule definierten Einschränkungen unterliegt. Für einmalig 10,-€ Einbindung in den häuslichen Bereich können von den Eltern ebenfalls Zuludest & 20,-€ lebenslange Einschränkungen für den Umgang mit dem iPad in der Freizeit Zuludesklizenz oder 5,-€ pro festgelegt werden. Für die Erarbeitung eines Regelwerkes ist eine Jahr Kooperation zwischen der Elternarbeitsgruppe Medien und dem Förderung von bedürftigen Arbeitskreis Zukunft des digitalen Lernens am Pascal geplant. Familien Die Geräte werden als Arbeitsmittel für den Unterricht angeschafft, verbleiben aber auch nach der Unterrichtszeit in den Händen der Schulbücher, Schulhefte, Schüler/innen und können somit auch zu Hause oder während der Geodreieck, Zirkel und Lineal bleiben Nachmittagsbetreuung für schulische Zwecke (Schulaufgaben, Vorbereitung von Unterricht) genutzt werden. Damit wird der Einsatz werden ergänzt durch digitale digitaler Medien unabhängig vom Ort des jeweiligen Unterrichts und Schulbücher, iWorks- auch unabhängig von den jeweiligen (mit digitalen Medien) Programme & Lernapps unterrichtenden Lehrer/innen. Für Schüler/innen aus einkommensschwachen Familien besteht die Möglichkeit Poolgeräte aus dem Gerätebestand des Pascal-Gymnasium für den Unterricht und die Lernzeiten auszuleihen. Diese gelten als Leihgeräte, die vor Schulbeginn ausgeliehen werden können und am Ende eines Schultages wieder abgegeben werden müssen. Bis dahin hat der Schulträger das Schulgebäude mit einem leistungsfähigen WLAN und die Unterrichtsräume mit WLAN-fähigen Beamern ausgestattet, damit können nicht nur Recherchen durchgeführt werden, sondern auch Unterrichtsinhalte durch Lehrer/innen und Unterrichtsergebnisse von Schüler/innen auf digitalen Endgeräten präsentiert werden. Außerdem wurde die Schule mit einem schuleigenen Server (IServ) ausgestattet, sodass Lehrer/innen und Schüler/innen auf ihre Lehr- und Lernmaterialien innerhalb und außerhalb der Schule zugreifen und per Dienstmail kommunizieren können. Damit die Schülergeräte immer auf dem gleichen Stand sind, werden sie fortdauernd durch die Schule mit einem Mobile Device Management (MDM), z.B. Zuludesk, zentral administriert. Auf diese Weise werden Updates und für den Unterricht benötigte Apps aufgespielt und allgemeine Einstellungen zentral vorgenommen. Die Administration durch Zuludesk ermöglicht es ebenfalls, bestimmte Apps für die Unterrichtszeit zu sperren. Hierdurch wird einerseits die Fokussierung der Schüler/innen auf die Unterrichtsinhalte gewährleistet, andererseits kann gegebenenfalls der Missbrauch von Appfunktionen 8
verhindert werden. So können Schulbuchlizenzen und kostenpflichtige Lernapps, für die die Schule die Kosten trägt, zentral installiert und auch wieder deinstalliert werden. Durch die zentrale Verwaltung ist es ebenfalls möglich, alle Geräte einer Lerngruppe in den Klassenarbeitsmodus zu versetzen, der eine Nutzung nur bestimmter Funktionen ermöglicht. Zusammenspiel aus elternfinanzierten iPads und Schulverwaltung iPad-Bestellung DEP-Nummer Seriennummern Seriennummern iPad-Lieferung & DEP-Nummer Bestellnummern der Schule Bestellnummern Schulleitung und Seriennummern Schüler/innen Verwaltung Eltern Schulserver Lehrer/innen • ortsungebundene Datenspeicherung und -zugriff • Dienstmailadressen & Kommunikationsplattform • Vertretungs-/Stundenpläne & Termine • Raumbuchungen • … Ein modernes Tablet kann drei Jahre (bei einem iPad auch wesentlich länger) problemlos genutzt werden. Für iOS-Geräte werden momentan bis zu 5+ Jahren Updates angeboten. Auf jeweils drei Jahre wird auch der Ratenkauf über die GfdB angeboten, der die iPads zugleich gegen Schäden versichert und diese im Schulsystem administriert. In G9 wären damit drei Abschnitte für eine optimale Mietkaufgestaltung möglich: Jahrgang 5 bis 7, Jahrgang 8 bis 10 und Jahrgang 11 bis 13. Dennoch sollten dazu ein paar Überlegungen getroffen werden: Ist es sinnvoll und nötig, dass die Eltern einem dreifachen iPad-Kauf zustimmen? Lassen sich die iPads nicht auch länger nutzen und mit Zustimmung der Eltern auch länger als 3 Jahre in der Schulverwaltung halten? Ist es sinnvoll, bereits in Klasse 5 iPads im Unterricht einzusetzen, wenn aufgrund der vielfältigen Umstellungen, die Schüler/innen beim Wechsel von der Grundschule auf die weiterführende Schule haben, dann auch noch neue Regeln und Arbeitsgeräte aus dem Bereich der digitalen Medien hinzukommen? Oder ist es andersherum sinnvoll einen Mietkauf bis zur Klasse 13 zu planen, wenn es bisher noch keine vernünftige Lösung zum Einsatz von Tablets in der Abiturprüfung gibt? Aus Elternsicht ist zudem zu bedenken, was geschieht, wenn Schüler/innen nach der Erprobungsstufe auf eine andere Schule mit anderem Mietkaufmodell wechseln, dann ein Gerät eines anderen Herstellers oder kein Tablet mehr benötigt wird? 9
Mit Blick auf die Erfahrungswerte anderer Schulen mit iPad-Profil, gilt es abzuwägen, ob nicht ein Mietkaufmodell von Klasse 7 bis 10 und von Klasse EF bis Q2 sinnvoll wäre. Damit wäre ein Verfahren gegeben, um in den Arbeitsphasen auf aktuelle Geräte zurückzugreifen und diese rechtlich legal in der Schulverwaltung zu halten. Allerdings ist von weiteren rasanten technischen Entwicklungen im Bereich der digitalen Medien auszugehen. Daher sehen wir vorläufig davon ab, die Mietkaufmodelle für die folgenden Jahre vollumfänglich zu planen. Zunächst planen wir, einen Mietkauf ab Klasse 7 anzusetzen und die iPads mit Elternzustimmung bis zur Oberstufe in der Schulverwaltung zu halten. Die Fragen bezüglich der Erprobungsstufe entfallen. Zu Beginn der Oberstufe könnten wir eine erneute freiwillige Mietkaufperiode für Eltern anbieten, die einen Austausch des Gerätes wünschen. Hier können dann auch Schüler/innen, die zu Beginn der EF auf das Gymnasium wechseln, in einen Mietkauf für die Oberstufe eingebunden werden. Möglich zu denken wäre auch, das iPad-Profil von Klassenstufe 7-10 anzubieten und danach auslaufen zu lassen. In der Oberstufe können dann die iPads zwar auch noch verstärkt im Unterricht eingesetzt werden, unterliegen aber dann nicht mehr den oben beschriebenen Regelungen - die Nutzung entspräche dann einer BYOD-Lösung, für die ganz neue Regelungen erarbeitet werden müssten. Für den Einsatz in einem Pilotjahrgang haben zahlreiche Kolleg/innen ihr Interesse angemeldet. Zunächst soll der Einsatz in den iPad-Klassen freiwillig erfolgen, denn die Teilnahme am Pilotprojekt erfordert von den beteiligten Lehrer/innen einen zusätzlichen Arbeitsaufwand gegenüber dem normalen Unterricht. Zudem ist nicht geplant, dass auch Lehrer/innen in Zukunft mit digitalen Arbeitsmitteln ausgestattet werden. Nach wie vor ist die Anschaffung eines iPads also privat finanziert und kann nicht vorausgesetzt werden. Mit zunehmendem Ausbau lässt sich eine Auswahl allerdings schulorganisatorisch nicht mehr realisieren, aber auch dann gilt, dass kein/e Kollege/in gezwungen ist, in jeder Stunde einen Unterricht mit iPads zu gestalten. Weiterhin kann auch ein Unterricht, wie er bisher stattfindet, gehalten werden. Auch in iPad- Klassen wird nur dann auf digitale Unterstützung zurückgegriffen, wenn es sinnvoll ist und es den Unterricht maßgeblich bereichert. Denn unsere Leitsätze für einen iPad-gestützten Unterricht lauten in Anlehnung an Herrn Ligmann vom Gymnasium Würselen: „Schlechter Unterricht wird auch digitale Medien nicht besser. Gute Lehrkräfte können auch ohne digitale Medien guten Unterricht halten. Aber! Guter Unterricht kann durch digitale Medien noch besser werden.“ Zur fortlaufenden Evaluation planen wir außerdem im Klassenleitungsteam und zwischen allen unterrichtenden Lehrer/innen engmaschig die iPad-Nutzung sowie konkrete Unterrichtsvorhaben auszutauschen und zu reflektieren. Dafür ist die Einplanung einer Klassenleitungs-/bzw. Teamstunde notwendig und wünschenswert. Zudem sind die ersten Schritte zur Gründung eines Eltern- und Schülerbeirats zur Reflexion der Arbeit in den iPad-Klassen gegangen. So kann das Zusammenspiel zwischen Lehrer/innen, Schüler/innen und Eltern bei der Einführung, der Erstellung von Regeln zur iPad-Nutzung aber auch regelmäßige Evaluation zu allen möglichen auftauchenden Anfangsproblemen gewährleistet werden. 10
Begründung der wichtigsten organisatorischen Entscheidungen Einsatz ab Klassenstufe 7. Der Einsatz schon in Klassenstufe 5/6 erscheint uns momentan aus organisatorischen und pädagogisch-didaktischen Erwägungen zu früh. In der Jahrgangsstufe 5 sollen die Schüler/innen zunächst den Wechsel von der Grundschule zum Gymnasium bewältigen und sich in ihrer neuen Klasse einfinden. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, wie sehr Schüler/innen, insbesondere im ersten Schulhalbjahr der Jahrgangsstufe 5, mit organisatorischen und sozialen Themen beschäftigt sind. In der Jahrgangsstufe 6 könnte in späteren Jahren darüber nachgedacht werden, iPad-Klassen zu installieren. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt erscheint es uns wichtig, die jüngeren Schüler/innen der Erprobungsstufe nicht aufgrund von Schwierigkeiten in der Pilotierungsphase in ihrem Lernerfolg zu behindern, da am Ende der sechsten Klasse die Entscheidung darüber gefällt wird, ob ein Kind am Gymnasium verbleibt oder ein Schulformwechsel angeraten ist. Dennoch gilt es ab Jahrgangsstufe 7 auch einiges zu berücksichtigen: Unter G9 setzt hier zukünftig die zweite Fremdsprache ein, so dass sich Schüler/innen mit einem erhöhten Arbeitspensum konfrontiert sehen. Aber gerade für den Fremdsprachenunterricht eröffnen sich auch ganz neue Möglichkeiten durch ein Tablet. Eine Mietkaufphase mit zusätzlicher Versicherung und der Verwaltungsmöglichkeit durch die Schule bestehen momentan für 3 Jahre. Nach derzeitigem Planungsstand können so ab Klasse 8 zwei Mietkäufe bis zum Abitur durchgeführt werden. Bei einem Start ab Klasse 7 ist ein Regelwerk für den Verbleib der iPads für ein weiteres Jahr in der Schulverwaltung mit den Eltern auszuhandeln. Schüler/innen, die zur Einführungsphase neu an die Schule kommen, können so auch in einen kompletten Mietkaufzyklus einsteigen und alle Schüler/innen besitzen auch im Kurssystem ein iPad für den Unterricht. iPad-Jahrgänge. Die Schwerpunktsetzung unserer Schule findet sich in unserem großen Differenzierungs- und Individualisierungsangebot. Eine rasche jahrgangsweise Einführung von iPads für den Unterricht ist wünschenswert, da das Differenzierungsangebot teilweise zu einer Auflösung des Klassenverbands und zu klassenübergreifendem Unterricht führt. Um auch hier einen iPad-Einsatz zu ermöglichen ist es sinnvoll, nicht nur einzelne Klassen, sondern ganze Jahrgänge zukünftig mit iPads auszustatten. Zudem gehen wir von einer hohen Nachfrage nach iPad-Klassen aus, was bei einer Zugangsbeschränkung ggf. die Frage nach fairen Auswahlkriterien für die Teilnahme an einer iPad-Klasse stellen würde. Die geplante Elternumfrage wird hierzu valide Evaluationsergebnisse liefern. iPad und/oder BYOD. Für den täglichen Einsatz eines Gerätes im Unterricht und zu Hause werden besondere Anforderungen an ein Gerät gestellt: Es muss mobil und leicht sein, damit es unabhängig vom Ort überall sofort als Arbeitsmittel einsetzbar ist. Zudem sollte es eine ausreichende Arbeitsoberfläche zum Lesen, Schreiben und Zeichnen bieten und sofort einsatzbereit sein. PCs, Notebooks und Handys schließen sich aus, da sie nicht über diese Eigenschaften verfügen. Das Schulgesetz des Landes NRW schreibt vor, dass für Klausuren nur schulverwaltete iPads verwendet werden dürfen. Nur so kann das iPad die zwei Taschenrechner, die ein G9-Schüler im Verlauf seiner Schullaufbahn kaufen muss, ersetzen. Außerdem lehnen wir BYOD (Bring Your Own Device) ab, da durch eine Heterogenität von Geräten im Unterricht die Vielfältigkeit der Betriebssysteme und die unterschiedlichen Programme die Kompatibilität der Geräte untereinander für den einfachen Datentransfer und für kollaboratives Arbeiten nicht gegeben sind. Außerdem können Geräte, die nicht über den Bildungspartner GfdB angeschafft werden, nicht zentral von der Schule verwaltet werden. Somit können von der Schule angeschaffte Schulbuchlizenzen oder Apps nicht auf alle Endgeräte aufgespielt bzw. allgemeine 11
Einstellung zur Nutzung des Internets oder der Geräte in Klassenarbeiten nicht vorgenommen werden. Ein iPad ist außerdem ein zuverlässiger Lernbegleiter, der trotz täglichem Transport in der Schultasche zuverlässig funktioniert und über eine lange Akkulaufzeit verfügt, die einen ganzen Schultag übersteht. Zudem besteht bis jetzt ausschließlich bei iPads die Möglichkeit, Daten via AirDrop auszutauschen. Die AirDrop-Funktion arbeitet auch ohne Internetzugang und somit werden auf einem Unterrichtsgang oder einem Ausfall des WLANs im Schulgebäude immer noch Datentransfer von Arbeitsblättern oder anderen Medien ermöglicht. Als UNESCO-Projektschule ist uns Nachhaltigkeit in allen Bereichen sehr wichtig. Daher sind auch der Ressourcen-Verbrauch und die Gesamtumweltbilianz der Digitalisierung für unsere Schule wichtig. Hierzu sei erwähnt, dass im Greenpeace „Guide To Greener Electronics 2017“ Apple unter den 17 größten Herstellern von Unterhaltungselektronik im Hinblick auf die ökologischste Produktion auf Platz 2 liegt (die Firma Fairphone auf Platz 1 bietet seit 2018 keine Produkte mehr an) .14 Administration, Kauf- und Versicherungsmodalitäten: Aus logistisch-technischen Gründen ist es nicht möglich, ein vorhandenes privates iPad in die Schulinfrastruktur einzubinden. Die iPads werden über ein Mobile Device Management (MDM)-System von der ITK als Dienstleister der Schule/des Schulträgers eingebunden. Während der Anwendungszeit im Unterricht hat die Schule durch die ITK teilweise Zugriff auf das Gerät. Am Ende der Pilotphase bzw. am Ende einer Mietkaufperiode werden die iPads wieder aus dem MDM gelöscht. Damit geht das „Schul-iPad“ nach der vollständigen Bezahlung in das Eigentum der Eltern über. Nach der Zustimmung der Eltern, der Schulkonferenz und der Fixierung der Pilot-Klassen müssen die Eltern innerhalb einer Woche das Gerät über einen extra eingerichteten Onlineshop kaufen. Die Grundausstattung wird durch die Schule vorgegeben. Neben dem Basisgerät werden gegen Aufpreis zusätzliche Optionen angeboten. Die Optionen sind nicht notwendig für den Unterricht. Der Bildungspartner bietet außerdem eine zusätzliche Versicherung an. Ob der Abschluss sinnvoll ist, muss jedes Elternteil selbst entscheiden. Die Schüler müssen sich zusätzlich privat einen Kopfhörer mit Kabelanschluss (ca. 10€), einen einfachen iPad-Stylus-Stift (ca.10€) sowie eine Hülle mit Displayschutz kaufen. Die Schule haftet grundsätzlich nicht für Wertsachen, die Schülerinnen und Schüler mit in die Schule bringen. Mit dem Kauf des iPads wird für die Schüler/innen eine personalisierte Apple-ID bei der Firma Apple angelegt. Über diese Apple-ID können Schüler/innen die von der Schule angeschaffte Software nutzen. Durch Apple werden jedem Schüler 200GB Cloudspeicher zugeordnet. Darüber hinaus können eigenständig kostenlose Apps aus dem Appstore installiert werden. Diese Apps werden automatisch in Schulnähe deaktivert. Es können auch spezielle Schulaufgabenzeiten festgelegt werden, in denen nur die Schulapps aktiv sind. Eigene Apps können und dürfen nicht in der Schule genutzt werden, da die Schule alle Anwendungen, die nicht für den Unterricht vorgesehen sind und nicht auf allen iPads vorhanden sind, sperren wird. Sobald ein/ e Schüler/in mit seinem/ihrem iPad in das WLAN-Netz der Schule kommt, stellt sich das iPad um, so dass nur die von der Schule vorgesehenen Apps zur Verfügung stehen. Nachdem ein iPad aus dem MDM entfernt wurde, erlischt der Zugriff auf die Apps der Schule. Nach dem Zurücksetzen eines iPads auf den Werkszustand kann der erneute Download aus dem App-Store notwendig werden. Während die Geräte im 14 https://www.greenpeace.org/usa/reports/greener-electronics-2017/ 12
MDM eingebunden sind, besteht für die Eltern auch die Möglichkeit, eigene Einschränkungen für ihre Kinder zu Nutzungszeiten, Internetseiten etc. auf den Geräten vorzunehmen. iPad-Nutzungsordung. Nutzungsregelungen müssen für die Simulations- und Pilotphase sowohl für den Unterricht als auch für die Pausen in Zusammenarbeit des Arbeitskreis Zukunft des digitalen Lernens am Pascal und der Elternarbeitsgruppe Medien erarbeitet werden. Punkte, die es zu bedenken gilt, sind: die Nutzung des iPads, die Aufgaben der Schüler/innen in Vorbereitung auf den Unterricht, die Aufgaben der Eltern, Regelungen zu Inhalten auf dem iPad, Datenschutz, Sicherheit und Persönlichkeitsrechten, Kommunikationsregeln, die Befugnisse aber auch den Haftungsausschluss der Schule sowie die Aufgaben der Lehrer/innen.15 Unterrichtsmaterial. Die iPads sollen dort genutzt werden, wo sie als Werkzeug sinnvoll für den Lernprozess sind. Das iPad wird also nicht immer eingesetzt. Hefter, Stifte und Bücher werden weiterhin benötigt. Ziel ist es aber, den Anteil an Mediennutzung im Vergleich zum traditionellen Unterricht dort zu erhöhen, wo es sinnvoll ist. Trotzdem wird es auch regelmäßig zu Stunden kommen, wo das iPad nicht genutzt wird. Ablauf Pilotphase Was bisher geschah…. 2013 Präventionsveranstaltungen mit Kripo Neuss 2015 Medienscouts & Arbeitskreis Eltern Medien 2016 ComicOn 2017 Medienfreaks 2018 Makerspace 2018 Veröffentlichung des Medienkompetenzrahmen NRW Mai 2018 Pädagogischer Tag zum Thema Vermittlung von Medienkompetenz Juni 2018 Benennung und Vertretung je Fachschaft durch einen Ansprechpartnern Medien September 2018 Zweiter Pädagogischer Tag - erste Implementationsschritte für die Einarbeitung der im Medienkompetenzrahmen NRW (MKR-NRW) geforderten schulischen Kompetenzen im „Digitalen Wandel“ Oktober 2018 Gründung des Arbeitskreis Zukunft des digitalen Lernens am Pascal-Gymnasium Dezember 2018 Gründung des Diggicafé - Minifortbildungen für KuK des Pascal-Gymnasium Februar 2019 Verabschiedung des Medienkonzepts durch die Lehrerkonferenz und Übergaben an die Stadt Grevenbroich 15Eine gute Vorlage bietet das Max-Born-Berufskolleg Recklinghausen (https://www.max-born-berufskolleg.de/unsere- schule/digitales-konzept/). Diese kann über die GfdB angefragt werden. 13
ab März 2019 Erstellung eines Konzepts für die Pilotierung einer Klasse mit iPad-Profil Mai 2019 Verabschiedung des Medienkonzepts durch die Schulkonferenz Juni 2019 Elternabend mit Pflegschaftsvorsitzenden zur Information über die Planungen zur Installation eines iPad-Profils Juni 2019 Pädagogischer Tag zur Umstellung der schulinternen Curricula auf G9 - Einarbeitung der Medienkompetenzen des MKR NRW Juni 2019 Erstellung eines Medienkompetenzrahmens aller Fachschaften des Pascal- Gymnasium Zukünftige Schritte…. August 2019 Präsentation des Konzepts für die Pilotierung eines Jahrgangs mit iPad-Profil auf Lehrerkonferenz ab August 2019 Einsatz erster iPad-Koffer - verstärkt in iPad-Simulationsklassen Herbst 2019 Präsentation des Konzepts für die Pilotierung eines Jahrgangs mit iPad-Profil auf Schulkonferenz Herbst 2019 Elternumfrage Anbahnung iPad-Profil Herbst 2019 hausinterne Fortbildungsreihe zum Aufbau von Medienkompetenzen bei KuK Herbst 2019 WLAN-Ausbau, Ausstattung erster Räume mit WLAN-fähigen Beamern November 2019 Tag der offenen Schule: Probeunterricht mit iPad-Simulationsklassen Februar 2020 Beschlussfassung der Lehrerkonferenz über die Einrichtung eines iPad-Pilotjahrgangs März 2020 Beschlussfassung der Schulkonferenz über die Einrichtung einer iPad-Pilojahrgangs Juni 2020 Evaluation iPad-Simulationsklassen mit Unterstützung Uni Duisburg-Essen Schuljahr 2020/21 Beginn Pilotphase eines Jahrgangs mit iPad-Profil August 2020 Erste Anschaffung von iPads durch Eltern für iPad-Pilotklassen Installation der Verwaltungssoftware (MDM-Pilotjahrgang) Ende 1. Hj Zwischenevaluation Pilotphase 2019/2020 Methodentage zur Einführung iPads in Pilotklassen Februar 2021 Beschlussfassung der Lehrerkonferenz über die Installation von iPad-Klasse(n) März 2021 Beschlussfassung der Schulkonferenz über die Installation von iPad-Klasse(n) August 2021 Erste Anschaffung von iPads durch Eltern für iPad-Profil Installation der Verwaltungssoftware (MDM-iPad-Profil) Grundprinzipien zeitgemäßen Unterrichts in den iPad-Klassen Die Ausbildung der Medienkompetenzen ist durch die permanente Verfügbarkeit eines iPads als Arbeitsmittel jeden Tag und in jeder Stunde möglich. Das bedeutet aber auch, dass Vorbereitung und Durchführung zeitgemäßen Unterrichts in einer digitalen Landschaft sich erheblich von tradierten Unterrichtskonzepten unterscheiden. 14
Das iPad dient gewollt dazu, selbstständiges und individualisiertes Lernen zu fördern. Schüler/innen werden im Unterricht oder in den Lernzeiten vermehrt die Aufgabe bekommen, Themen mit Hilfe von Apps selbst zu erschließen, zu verarbeiten, eigene Medienprodukte herzustellen und zu präsentieren. Digitale Medien an sich unterliegen aber wie alle anderen Medien und Lehr- und Lernmittel auch keinem Selbstzweck. Lernen in einem digitalen Umfeld sollte fachunabhängig durch die 4 K geprägt sein: Kommunikation, Kollaboration, kritisches Denken und Kreativität.16 Als Handreichung für die Planung von Unterricht mit unbegrenzten digitalen Einsatzmöglichkeiten dient das SAMR-Modell.17 Es gibt verschiedene Stufen von digitalem Unterricht: Substitution-Ersetzung, Augmentation - Erweiterung, Modification - Änderung, Redefination - Neubelegung. Substitution: Das ist die unterste Stufe digitalen Unterrichts. Zunächst werden einfache analog Aufgaben und Materialien durch digital Repräsentationen ersetzt. Augmentation: In der zweiten Stufe wird eine Verbesserung (Enhancement) von Unterricht durch digitale Medien erreicht. Multimedia-Inhalte werden in die Unterrichtskonzeption für jeden Schüler integriert, so wie es bei analogen Medien nicht möglich ist. Modification: Ab der dritten Stufe digitalen Unterrichts beginnt die Transformation von Unterricht. Die Vorzüge der digitalen Unterstützung werden von den Lernenden ausgenutzt, da Aufgabenstellungen so formuliert sind, dass sie nur mit digitaler Unterstützung gelöst werden können. Dazu steht beliebige Soft- und Hardware jederzeit zur Verfügung. Redefinition: Auf der vierten Ebene, der Redefinition, bearbeiten die SchülerInnen nur noch Aufgaben, die mit technologischer Unterstützung gelöst werden müssen. Für die Arbeit in einer iPad-Klasse soll auch häufig das Level der Redefinition erreicht werden. Unterricht in einer Klasse mit iPad-Profil eröffnet nach heutigen Maßstäben Unterrichtsszenarien, die wir uns noch nicht in Gänze vorstellen können. Nur wenige Schulen in NRW haben bisher ein iPad-Profil in ihrem Medienkonzept verankert. Diese Schule berichten von einer höheren Motivation der Lernenden und Lehrenden, da durch den Einsatz von digitalen Medien individuelle Lernzugänge geschaffen und kollaborative Lernformate ermöglicht werden. Der wachsenden Heterogenität aller Lerngruppen (jedoch auch den Anforderungen des gemeinsamen Lernens in inklusiven Klassen oder Klassen mit geflüchteten Lernenden) kann somit professioneller begegnet werden. Von daher gilt es, den Einsatz von iPads im Unterricht und dieses Konzept kontinuierlich zu evaluieren und fortzuschreiben. Generell können im Bereich Digitalisierung keine Konzepte von langer Dauer geschrieben werden. Besonders Stellung des MKR NRW bei der Unterrichtskonzeption in einer iPad-Klasse Zum jetzigen Zeitpunkt sind am Pascal-Gymnasium in den vorhandenen G8-Lehrplänen der Fächer Unterrichtsvorhaben identifiziert worden, in denen bereits jetzt Kompetenzen aus dem MKR NRW umgesetzt werden. Zudem sind von den Fächern Hard-/und Softwarebedarfe angemeldet, um weitere Kompetenzen des MKR NRW umzusetzen. Für die Stufen 5 und 6 sind in den neuen schulinternen G9- Lehrplänen auch schon die Medienkompetenzen eingearbeitet. Eine komplette Planung liegt aber noch nicht zu jedem Fach vor. 16 Vgl.: re:publica 2013: 21st Century Skills - Keynote: Andreas Schleicher (https://www.youtube.com/watch? v=Ibb5KE6Cl_w) 17 http://homepages.uni-paderborn.de/wilke/blog/2016/01/06/SAMR-Puentedura-deutsch/ 15
Da der Medienkompetenzrahmen kein Spiralcurriculum ist, aber Medienkompetenzen auch altersgemäß aufgebaut und erweitert werden können, sollten die Medienkompetenzen der Sekundarstufe I eine Erweiterung in der Sekundarstufe II erfahren. In diesem zweistufigen Konzept soll es in der Sekundarstufe I zunächst um einen altersgemäßen Einstieg in die verantwortungsvolle und produktive Nutzung digitaler Medien gehen, wobei dabei alle 6 verpflichtenden Medienkompetenzen des MKR NRW bis zum Abschluss der Klasse 10 aufgebaut werden. In der Sekundarstufe II geht es um den sicheren und selbständigen Umgang mit den in der Sekundarstufe I erworbenen Medienkompetenzen sowie den Ausbau dieser, um nach einer erfolgreichen Abiturprüfung diese Kompetenzen für ihr weiteres Lernen im Rahmen eines Studiums oder einer Berufsausbildung zu nutzen und in einer digitalisierten Gesellschaft als mündiger Mensch in der Mediennutzung und auch -mitgestaltung teilhaben zu können.18 Die Ausbildung dieser Kompetenzen ist durch die permanente Verfügbarkeit eines iPads als Arbeitsmittel jeden Tag und in jeder Stunde noch besser möglich. Übersicht zur Erfüllung des Medienkompetenzrahmen NRW19 durch die einzelnen Fächer in der Sekundarstufe I (Stand 25.06.2019): Kompetenzen der Schüler Unsere SuS … D M E S F L Ge Ek Pk PP Ph Ch Mu Bio Ku Sp KR ER If Bedienen und Anwenden … kennen verschiedene digitale Geräte und wissen, X X X X X X X X X X X wie ich sie anwende. … können die Apps und Programme der Geräte bedienen. Mit folgenden X X X X X X X X X X X Programmen /Apps haben die SuS gearbeitet: … können Dateien sicher speichern und X X X X X X X wiederfinden. … können verantwortungsvoll mit ihren persönlichen Daten umgehen. Sie schützen X X X X X sich, indem sie diese nicht unüberlegt ins Netz eingeben. Informieren und Recherchieren … kennen Suchmaschinen und wissen, was sie dort X X X X X X X X X X X X X X X X eingeben. …können aus vielen Suchergebnissen die X X X X X X X X X X X X X passenden auswählen. …können zwischen Werbung und Information X X X X X X X X X unterscheiden. …wissen, wann und wo sie sich Hilfe holen, wenn ihnen etwas im Internet X X X X X Angst macht. Kommunizieren und Kooperieren …können digitale Geräte nutzen, um sich mit X X X X anderen auszutauschen. 18Vgl.: digi.komp Digitale Kompetenzen und Informatorische Bildung (https://www.digikomp.at) 19https://medienkompetenzrahmen.nrw.de und https://medienkompetenzrahmen.nrw.de/fileadmin/pdf/ 04_Medienpass_NRW_2018_07_Final.pdf 16
…verhalten sich anderen gegenüber so, wie auch sie X X X X X X X X behandelt werden wollen. …kennen geeignete Seiten, auf denen sie als X X X X X X Kind Ihre Meinung äußern können. …wissen, wie sie sich bei Gewalt, Beleidigungen und X X X X Drohungen im Internet verhalten. Produzieren und Präsentieren … haben verschiedene digitale Medienprodukte X X X X X X X X X X X X X X X X gestaltet. … wissen, wie sie mit Bildern, Schriftarten und X X X X X X X X X X X X X X X Tönen bestimmte Wirkungen erzielen. … schreiben bei Bildern oder Texten, die sie für ihre Arbeit verwenden, dazu, X X X X X X woher diese stammen. …veröffentlichen nicht ohne Erlaubnis Bilder oder X X X X X Informationen von anderen. Analysieren und Reflektieren …kennen die Vielfalt der Medien in unserer Gesellschaft und deren X X X X X X X X X Entwicklung. … kennen Beispiele dafür, dass Medien ihre Meinung X X X X X X X X X X X X beeinflussen. … wissen, wie z. B. Computerspiele und X X X X X X X Soziale Medien auf sie wirken können. … kennen Möglichkeiten, die Häufigkeit und die Art ihrer X X X X X X X X Mediennutzung zu kontrollieren. Problemlösen und Modellieren …wissen, dass ein Algorithmus ein Befehl ist. X X X X X Dadurch funktionieren Geräte und Computer. … kennen Beispiele für Algorithmen auch in ihrem X X X Alltag. … haben selber etwas X X programmiert. …. kennen Beispiele dafür, wie digitale Geräte und X X Computer ihr Leben beeinflussen. Die neuen Kernlehrpläne der Sekundarstufe I20 erwarten den Einsatz von digitalen Medien im Unterricht. Die momentane Ausstattung, die uns zur Verfügung steht, reicht nicht, um alle Medienkompetenzen kontinuierlich, wiederkehrend und in Form eines Spiralcurriculums aufeinander aufbauend auszubilden.21 Die Einführung von iPads in Schüler/innenhand verbessert die Ausstattung und Nutzungsmöglichkeiten drastisch. Auch für die unterrichtliche Nutzung ergeben sich neue Möglichkeiten. Fachübergreifend kann der Unterricht mit neuen individualisierten und kollaborativen Unterrichsmodellen wie Flipped Classroom und Blended Learning weiterentwickelt werden. 20 https://www.schulentwicklung.nrw.de/lehrplaene/lehrplannavigator-s-i/ 21 Medienkonzept Pascal-Gymnasium Grevenbroich 17
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