MENSCHEN UND MOMENTE EIN RÜCKBLICK AUF DAS JAHR 2020 IM BENEDIKTUSHOF MARIA VEEN - Benediktushof, Reken

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MENSCHEN UND MOMENTE
 EIN RÜCKBLICK AUF DAS JAHR 2020 IM BENEDIKTUSHOF MARIA VEEN

2020

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MENSCHEN UND MOMENTE EIN RÜCKBLICK AUF DAS JAHR 2020 IM BENEDIKTUSHOF MARIA VEEN - Benediktushof, Reken
INHALT

 03 _ Benediktushof in besonderen Zeiten

 04 _ Berufliche Bildung und Ausbildung

 08 _ Berufskolleg aktuell

 10 _ Aus Werkstatt und Arbeit

 12 _ Werkstatt im Lockdown

 14 _ EIS LOUNGE in Kurzarbeit

 15 _ Neues aus Wohnen und Leben

 18 _ Lernen aus der Krise

 19 _ Auch das ist passiert

 21_ Weihnachtszeit im Benediktushof

 22 _ Aktiv bleiben, Spaß haben

 25 _ Benefit: Therapie und Training

 26 _ Das gefällt uns an der Arbeit

 27 _ Namen und News

 28 _ Ich wünsche mir...

 29 _ Seelsorge aktuell

 30 _ Benediktushof in Kürze

 31 _ Infos, Impressum

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LEBEN IM BENEDIKTUSHOF
 IN BESONDEREN ZEITEN

 Mit Zuversicht nach vorne blicken

 „Lassen Sie uns positiv denken“, appellierte Geschäftsführer Thomas Spaan
 beim Neujahrsempfang 2020 an Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen des Bene-
 diktushofes. Trotz einiger Sorgen oder Unsicherheiten beim Blick auf das aktuelle
 Geschehen in der Welt warb er frühzeitig für „Zuversicht und Vertrauen“. – Zwei
 Eigenschaften, die mit der kurz darauf einbrechenden Corona-Pandemie auch für
 die Menschen im Benediktushof zentral wurden.

 Um die Gesundheit aller im Benediktushof zu schützen, mussten 2020 mehrmals
 gravierende Maßnahmen umgesetzt werden, die große Einschränkungen mit sich
 brachten. Arbeits- und Ausbildungsbereiche wurden für mehrere Wochen geschlos-
 sen. Besuchs- und Zutrittsverbote ausgesprochen. Bewohner in Quarantäne blie-
 ben in ihren Zimmern und Wohngruppen.

 Viele Dinge entwickelten sich positiv: In der Krise wuchs der Zusammenhalt. Digita-
 lisierungsprozesse in den Bereichen Arbeit, Lernen, Ausbildung wurden beschleu-
 nigt. Neues entstand.

 Davon erzählt unser Jahresbericht 2020.

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BERUFLICHE BILDUNG
UND AUSBILDUNG

31 Absolventen des Berufsbildungswerkes (BBW) im Zum Abschied wünschten BBW-Leiter Norbert Rohlf und
Benediktushof Maria Veen beenden im Sommer ihre Berufsschulleiter Stefan Langela den jungen Leuten viel
Ausbildungen und können ins Arbeitsleben starten. Erfolg und guten Mut für den weiteren Lebensweg. „Nehmt
Trotz Schließung des BBW im Frühjahr bereiteten sich die die Herausforderungen an und haltet die Ohren steif“, gab
Auszubildenden aus insgesamt zehn verschiedenen Berufen Teilnehmenden-Vertreter Mauricio Winter den 31 BBW-
bestmöglich auf ihre Abschluss-Prüfungen vor. Absolventen - 23 junge Männer und acht junge Frauen - mit
Ihre Ausbilder*innen und die pädagogischen Fachkräfte im auf den Weg.
BBW hielten intensiven Kontakt zu den jungen Leuten, so Bereits im Januar/ Februar 2020 hatten 35 BBW-Teilnehmer*
dass Lehr- und Lernprozesse bis zur Rückkehr ins Berufsbil- innen ihre Ausbildungen in Maria Veen mit Erfolg abge-
dungswerk digital stattfanden. schlossen.

Mauricio Winter lernt im BBW Maria Veen den Beruf des
Zweiradmechatronikers. „Ich bin sehr zufrieden mit mei-
ner Ausbildung“, sagt der junge Mann bei einem Presse-
gespräch in der Fahrradwerkstatt. Im BBW erhält er die
passende Förderung. Einmal pro Woche besucht er die
Berufsschule in Münster. An den übrigen Tagen findet in
ruhiger Umgebung die Ausbildung in der Zweiradwerkstatt
des BBW Maria Veen statt. Ergänzend absolviert Mauricio
Winter mehrere Praktika in Unternehmen der freien Wirt-
schaft.
Während seiner ersten Lebensjahre hatte Mauricio als
Straßenkind in Mexiko gelebt. Bis ihn eine deutsche Arzt-
familie adoptierte. Inzwischen wohnt er in einer eigenen
Wohngruppe in Maria Veen.
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Menschen mit Behinderungen sind in
Deutschland deutlich häufiger von Arbeits-
losigkeit betroffen. Umso wichtiger ist es in
Zeiten der Corona Pandemie, Arbeitsplätze
für schwerbehinderte Menschen zu schaf-
fen und zu erhalten. Für Marcel Heine,
„Fahrrad-Schrauber aus Leidenschaft“ und
Absolvent im BBW Maria Veen, ist es gut
gelaufen. Direkt nach seinem Ausbildungs-
ende 2020 unterzeichnet der junge Mann,
der seit seiner Geburt ohne linken Unterarm
lebt, einen Arbeitsvertrag bei der Firma Fahr-
rad Niebur in Bocholt. Ein elektrisch betrie-
bener Montageständer, finanziert von der
Arbeitsagentur Coesfeld / Borken, erleichtert
ihm die Arbeit in der Werkstatt.
Marcel hat einen unbefristeten Arbeitsver-
trag. Sein Chef Pascal van Heek hat den
körperbehinderten jungen Mann bereits
während der Ausbildung im BBW Maria
Veen als motivierten Praktikanten kennen
und schätzen gelernt. „Wir kommen zwi-
schenmenschlich sehr gut miteinander
klar, und Marcel zeigt viel Einsatz“, freut
sich van Heek über seinen neuen Mitar-
beiter in der Werkstatt, der auch vorne im
Laden mithilft.
Marcel Heine wollte von Anfang an Zweiradmechanikerwerker werden. Schon während seiner Berufsvorbereitung als
17-Jähriger im BBW Maria Veen war für den Jungen aus der ambulanten Jugendhilfe des DRK Borken klar: „Das macht
Spaß, das will ich machen!“ Die Unterstützung und optimale Zusammenarbeit zwischen Berufsbildungswerk, Arbeits-
agentur und Praktikumsbetrieb trugen dazu bei, dass Marcel sein Berufsziel erreichte und direkt einen Anschlusszug
bekam. - Und nach vielen Jahren in der Jugendhilfe hat sich auch Heines Wunsch nach einem eigenständigen Leben in
einer Wohngemeinschaft in Velen erfüllt. Sein Mitbewohner ist übrigens auch „Schrauber“ – ebenfalls im BBW Maria Veen
ausgebildet und nun in einem Velener Fahrradgeschäft mit Werkstatt tätig.

Digitales Lernen Mit der Schließung des BBW Maria mailen. Azubis aus dem kaufmännischen Bereich können
Veen im Frühjahrs-Lockdowns verändert sich das Ler- außerdem an den Modulen des Europäischen Computer
nen für die Teilnehmer*innen grundlegend. Per Cloud, Führerscheins ICDL arbeiten.
Mail oder Post bekommen sie von ihren Ausbilder*innen „Mit diesen Angeboten wollen wir sicherstellen, dass das
die theoretischen Lerninhalte frei Haus geliefert und ha- Lernen weitergeht und die Teilnehmer nach der Coro-
ben so die Möglichkeit zum selbstständigen Weiterlernen, na-Krise möglichst nahtlos ihre Ausbildungen bei uns fort-
Aufarbeiten, Nacharbeiten. Wer Hilfe oder Unterstützung setzen können“, erklärt Karin Elsing, Abteilungsleiterin im
benötigt, kann mit den Ausbilder*innen telefonieren oder kaufmännischen Bereich.
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BILDUNG UND
AUSBILDUNG

Seit einigen Jahren bildet das BBW Fachkräfte für
Lagerlogistik aus. „Wer hier seine Ausbildung abschließt,
hat wirklich gute Chancen auf einen Arbeitsplatz“, sagt
Andrea Knüver, Integrationsfachkraft im Berufsbildungs-
werk. Etliche Absolventen aus dem BBW Maria Veen wur-
den bereits von großen Logistikern übernommen.
Im Zentrallager des Benediktushofes lernen die Auszubil-
denden die Praxis kennen. Das Zentrallager hält rund 260
Artikel aus dem Sanitär- und Drogeriebereich vor. Diese
sind für die Wohn- und Arbeitsbereiche des Benediktus-
hofes bestimmt und werden von den Mitarbeitenden über
den hausinternen Online-Shop bestellt.
Angehende Lagerlogistiker lernen, wie sie die Bestellun-
gen bearbeiten, Waren annehmen und kommissionieren.
Täglich liefern sie die Waren aus. „Eine interessante und
abwechslungsreiche Arbeit“, sagen die Azubis.

Luca Broekhuis, Daniel Naroska und Phil Wemmers wiederum lässt Rückschlüsse auf die Konzentration der aus-
absolvieren eine Ausbildung zur Elektrogerätefachkraft im geatmeten Aerosole in der Raumluft zu, erklärt Ausbilder
Berufsbildungswerk Maria Veen. Karl Meyer.
Die drei jungen Männer sind im dritten Lehrjahr und bauen Über farbige Smileys zeigt die Ampel an, wann es Zeit ist,
im Corona-Herbst zehn CO2-Ampeln für den Benedik- wieder zu lüften. Die Ampelfarben grün, gelb und rot ge-
tushof. Die Geräte kommen in Ausbildungsbüros und Be- ben Hinweise auf die CO2-Konzentration in der Raumluft.
sprechungsräumen zum Einsatz und messen mit Hilfe von Sobald der gelbe Smiley aufleuchtet – er steht für 1000 bis
Sensoren den CO2-Gehalt in geschlossenen Räumen. Der 2000 ppm CO2 - ist es Zeit für eine Stoßlüftung.
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Über die vielfältigen Ausbil-
dungs- und Fördermöglich-
keiten für junge Menschen
im Berufsbildungswerk Maria
Veen informierte sich Jenny
Schymainda, Mitarbeiterin
der Firma BWF Envirotec
(BWF Group) bei einem
Besuch im Benediktushof.
BWF Envirotec stellt Filter-
medien aus Nadelfilz für die
industrielle Entstaubung her.

Für eine neue Firmen-Niederlassung am Standort Ahlen Ausbildern Karl Meyer (Elektro) und Christoph Denne (Me-
sucht das Unternehmen BBW-Kandidaten, die nach der tall) sowie einigen Jugendlichen ins Gespräch. Eine künftige
Ausbildung Interesse haben, das Serviceteam als Montage- Kooperation zwischen BWF Envirotec und dem BBW Maria
helfer zu unterstützen. Veen sei durchaus vorstellbar, meinten die Beteiligten am
Bei einem Rundgang kam die BWF-Mitarbeiterin mit den Ende des Tages.

Die drei BBW-Mitarbeiter Berti Nienhaus (Erzieher), beit mit den Klient*innen und mit Unterstützung der Job-
Jürgen Brünenberg (Heilpädagoge, Case Manager) center Borken /Coesfeld.
und Andreas Selting (Sozialpädagoge, Case Mana- Knapp 60 junge Menschen haben bereits an dem
ger) sind zuständig für das Förder-Angebot „Chance Programm teilgenommen, das 2015 als Modell-Projekt
Zukunft“ im Benediktushof. Ihre Aufgabe ist es, lang- gestartet ist und zunächst mit Mitteln des Europäischen
zeitarbeitslosen Jugendlichen den Weg in ein Regelsy- Sozialfonds gefördert wurde. Inzwischen ist „Chance
stem, bestenfalls in den Arbeitsmarkt, zu ermöglichen. Zukunft“ ein festes Förder-Angebot im Benediktushof,
Das geschieht durch eine vertrauensvolle Zusammenar- das sich bewährt hat.
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BERUFSKOLLEG AKTUELL

100.249 Euro Fördermittel hat das Berufskolleg am Benediktushof aus dem
„Digitalpakt Schule“ vom Land NRW erhalten. Mit diesem Betrag und weite-
ren Fördergeldern wird nun die Digitalisierung an der Schule vorangetrieben.
Schulleiter Stefan Langela freut sich über die Summe: „In der jetzigen Zeit wird
nochmal ganz deutlich, wie wichtig es ist, dass Schulen und Lehrerkollegien digital
gut aufgestellt sind.“ Neben der Anschaffung digitaler Tafeln für alle Klassenräume
im Berufskolleg soll die digitale Infrastruktur der Schule verbessert werden.
Das Land NRW übernimmt 90 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtausgaben.
„Eine zeitgemäße lernförderliche IT-Ausstattung ist neben einem leistungsfähigen
Breitbandanschluss und geschulten Lehrkräften im Bereich Medien ein wichtiger
Baustein für einen modernen Unterricht“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung
der Bezirksregierung Münster.
Im Berufskolleg werden rund 240 Schüler*innen mit Förderbedarf unterrichtet, die
im Berufsbildungswerk eine duale Ausbildung oder berufsvorbereitende Bildungs-
maßnahme absolvieren. In der Einrichtung arbeiten zudem 16 Lehrkräfte.

Pauken in den Sommerferien: Ein Teil der Schüler*innen am Berufskolleg wird
auch während der Sommerferien unterrichtet. Rund 30 angehende Orthopä-
die-Schuhmacher*innen, Technische Produktdesigner*innen und Elektriker*innen
besuchen auf eigenen Wunsch auch in der Ferienzeit die Berufsschule, um ihre
Chancen für die anstehenden Gesellenprüfungen zu verbessern. Bereits vor den
Sommerferien hätten die Schüler*innen mehrheitlich festgestellt, dass der nach
dem coronabedingten Lockdown wieder praktizierte Präsenzunterricht deutliche
Vorteile gegenüber Online-Schulungen biete, sagt Schulleiter Stefan Langela. „Der
persönliche Austausch vor Ort zwischen Schülern und Lehrern bleibt das A und O
im Lernprozess“, so der Pädagoge.
Mit Beginn des neuen Schuljahrs 2020/2021 findet der Unterricht im Berufskolleg
in verkleinerten Lerngruppen, größeren Räumen, gestaffeltem Unterricht vor- und
nachmittags, sowie Lüften und Einhalten der AHA-Regeln statt.
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Intermediales Arbeiten im neuen Schuljahr 2020/21 Jan seinen Lehrer und seine Mitschüler die ganze Zeit
in Zeiten von Corona: In einer Berufsschulklasse sehen und sie ihn.
der Kaufleute für Büromanagement mit Lehrer Frank Seit Beginn der Corona-Zeit werden durchschnittlich 5
Baumhöver werden sechs Schüler*innen im Alter zwischen bis 10 Prozent der rund 240 Schüler*innen online unter-
21 und 28 Jahren unterrichtet. Die zwei jungen Frauen und richtet, wenn sie aus gesundheitlichen oder anderen
vier jungen Männer sind im 2. Ausbildungsjahr. Fünf von Gründen nicht vor Ort sind.
ihnen sitzen auf Abstand und mit Mund-Nasen-Schutz an Und auch aus dem ganz normalen Schulalltag ist die
ihren Plätzen, die im Berufskolleg des Benediktushofes digitale Bildung nicht mehr wegzudenken. Die Mittelstufen-
allesamt mit Schul-PCs ausgestattet und mit dem Klasse von Frank Baumhöver ist sehr zufrieden mit der
Lehrer-PC verbunden sind. aktuellen Form des Unterrichts. Abel Milenkovic findet
Der sechste Schüler sitzt zu Hause und ist über „Zoom“ Unterricht ohne Computer „nicht mehr vorstellbar“. Vanessa
zugeschaltet, da er kürzlich operiert wurde. Es ist Jan Jeuken meint sogar, dass digitaler Unterricht „um Welten
Brünger, der dank gut ausgestatteter EDV-Struktur am besser“ sei.
Berufskolleg an zwei Tagen pro Woche problemlos am Die befragten Schüler*innen mögen das intermediale
Unterricht teilnimmt. „Das ist eine mega gute Stütze“, Arbeiten, die Möglichkeiten der individuellen Recherche
sagt Jan. „Ich verpasse nichts und muss mich nicht allein im Internet – und trotzdem die persönliche Ansprache und
dran setzen!“ Dank zusätzlicher Kamera und Mikro kann Diskussion mit ihrem Lehrer.

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AUS WERKSTATT
UND ARBEIT
 Arbeitsbereichen des Benediktushofes, die Mitarbeiter*
 innen in den Wohnbereichen. Sie leisteten tatkräftige Unter-
 stützung im Wohn- und Gruppenalltag. Und sie entwickel-
 ten tolle Ideen, um jene Bewohner*innen, die es wünschten,
Auch die Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) in kleinen Gruppen gut und sinnvoll zu beschäftigen.
stellte mit dem ersten Frühjahrs-Lockdown für mehrere Wo- Unter Einhaltung der Corona-Schutz-Regeln schufen sie
chen ihre Arbeit ein. Das brachte für Mitarbeiter*innen und neue Angebote für die Beschäftigten, die sich nun in den
Beschäftigte einige Veränderungen mit sich; verbunden mit Wohnbereichen aufhielten. Ob Kunst und Kreatives, Gärt-
zahlreichen Unsicherheiten und Fragen: Wie gefährlich ist nern unter freiem Himmel, Sport und Bewegung oder
das neue Virus? Wie lange wird die Schließung dauern? Unterricht für (junge) Bewohner*innen – tägliche Ange-
Was geschieht mit den ausstehenden Kundenaufträgen? bote in kleinen Gruppen und großen Räumlichkeiten wie
Was können die Beschäftigten tun? Kaminzimmer, Tagesstruktur oder Benediktussaal machten
Ein Teil der Werkstatt-Gruppenleiter*innen erledigt aus- den Frühjahrs-Lockdown für viele Werkstatt-Beschäftigte
stehende Produktionsaufträge. Weitere Gruppenleiter und Bewohner erträglicher.
unterstützten, zusammen mit Kollegen aus anderen Und doch vermissen viele ihre Arbeit und ihre Kollegen.

SO SEHEN WERKSTATT-BESCHÄFTIGTE DEN FRÜHJAHRS-LOCKDOWN:

 Heike Benning, Gruppe Design, WfbM: „Ich vermisse meine
 Arbeit und die Menschen in der Werkstatt. Ich mache 3 Kreuze,
 wenn alles wieder vorbei ist!“

 Marcel Jacho, Gruppe Aktenvernichtung, WfbM: „Ich finde
 schade, was ich in den Nachrichten höre. Dass sich schon so
 viele Leute angesteckt haben. Ich vermisse die Arbeit. Wenn
 Corona vorbei ist, möchte ich gerne wieder draußen herum-
 fahren. Gucken, wo Baustellen sind.“

 Christoph Morawiec, Gruppe Studio: „Ich vermisse meine
 Arbeit. Meine Gruppe und meine Gruppenleiterin, außerdem
 meine Familie und das Klettern. Ich wünsche mir, dass Corona
 bald verschwindet!“
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Steffen Terbeck, Kabeltechnik (Produktionshalle im Gewer- auszuliefern. Wir können die Lieferketten aufrechterhalten;
begebiet): wenn auch in reduzierter Form. Insgesamt sind die Aufga-
„Als Elektromeister halte ich auch den Kontakt zu den ben in der Corona-Zeit mehr geworden: Zur Materialbestel-
Kunden. Da wir viel mit Industrie- und anderen Kunden lung, den Kundengesprächen und der Auftragsabwicklung
zusammen arbeiten und die Kunden auf unsere Fertigun- kommt noch hinzu, dass wir die Sachen selber fertigen und
gen angewiesen sind, probieren wir (Wolfgang Inhestern, andere Mitarbeiter anlernen müssen. Der neue Tagesablauf
Andreas Gentes und ich), mit einigen Mitarbeitern und Zu- ist ungewohnt und anders. Außerdem: Die Beschäftigten
stimmung der Kunden, weiterhin Teile zu fertigen und auch fehlen!“

Neue Werkstatt-Gruppe Nach Renovierungsarbeiten
im ehemaligen Gruppenraum der Gruppe Studio, konn-
te dort Anfang August eine neue Gruppe einziehen: die
Gruppe „Forum“. Nach dem Frühjahrs-Lockdown und der vorüberge-
Es handelt sich um die 6. Gruppe im betreuungsintensiven henden Einstellung der Arbeit nimmt die Werkstatt ihren
Bereich. In dieser Gruppe sollen zunächst bis zu sechs Betrieb Mitte Mai schrittweise wieder auf.
Beschäftigte von zwei Gruppenleitern/innen betreut wer- Zunächst mit etwa 30 Beschäftigten in drei Gebäudetei-
den. Dabei liegt der Schwerpunkt mehr auf der intensiven len: in der Hauptwerkstatt am Benediktushof sowie in der
pädagogischen als auf der pflegerischen Betreuung, um Metallhalle und in der Kabeltechnik im Gewerbegebiet von
den individuellen Bedarfen der Beschäftigten in besonde- Maria Veen.
rem Maße gerecht zu werden. In der Produktion liegt der Zuerst gehen nur jene Beschäftigten zur Arbeit, die nicht
Fokus auf Tätigkeiten wie Arbeiten an der Schlagschere im Benediktushof wohnen und die keiner Risikogruppe
und auf verschiedenen Montagetätigkeiten. angehören; später folgen weitere.
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WERKSTATT
IM LOCKDOWN

Abstand - Hygiene - Alltagsmaske
Für alle Beschäftigten der Werkstatt finden Schulungen zum Thema Hygie-
ne und Abstandsregeln statt. Um Kontakte zu verringern, werden versetzte
Arbeitsbeginn- und Frühstückszeiten eingeführt. Außerdem werden auto-
matische Desinfektionsspender angeschafft und Spuckschutzwände aufge-
stellt. Auch Corona-Schnelltests sind im Einsatz, um Gruppenleiter*innen und
Beschäftigte zu schützen und weiterhin einen sicheren Betrieb in der Werk-
statt zu gewährleisten.

Kontakte zur Industrie erhalten
Bis zum Jahresende wurden einige Veranstaltungen abgesagt wie: Fortbil-
dungen für Beschäftigte, Klettern als Förderangebot für Beschäftigte oder ein
Elternabend für Angehörige und rechtliche Vertreter.
Trotz schwieriger wirtschaftlicher Bedingungen wie der zeitlichen Schließung
der Werkstatt und der Unterbrechung von Lieferketten konnte die Werkstatt
für behinderte Menschen nahezu den gleichen Umsatz wie im Vorjahr erwirt-
schaften. Wesentliche Kontakte zu den Partnern in der Industrie blieben erhal-
ten, resümiert Werkstattleiter Jürgen Böbisch am Ende des Jahres.
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EIS LOUNGE
IN
KURZARBEIT

Mit voller Wucht bricht die Corona-Pan-
demie am 19. März über die EIS LOUNGE
Maria Veen herein. Kurz vor Beginn der
Sommersaison muss das junge, erfolgreiche
Inklusionsunternehmen eine Vollbremsung
hinlegen. Eisproduktion, Verkauf und Be-
wirtung stehen still, das Team rutscht in
Kurzarbeit. Das für die Sommersaison vor-
bereitete Eis wird immer wieder sonntags
an Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen
in den Wohngruppen des Benediktushofes
verteilt und versüßt allen ein wenig die Zeit
des Lockdowns.

50 Prozent Plätze, 100 Prozent Motivation Team möchte bald wieder durchstarten
Am 20. Mai rollt der Gastronomiebetrieb langsam wie- Das kreative Eis-Team entwickelt Angebote wie Lieblings-
der an. Mit verkleinerter Speisekarte, detailliertem Hygi- eis in XXL für die heimische Truhe zum Mitnehmen, weih-
enekonzept, verkürzten Öffnungszeiten. Die Platzzahl ist nachtlich verpackte Gutscheinkarten mit selbstgebackenen
um 50 Prozent reduziert, das Team zu 100 Prozent moti- Mini-Keksen, postet Videos in Gebärdensprache und
viert, berichtet Betriebsleiterin Elisabeth Kranz. Trotzdem: einen 3D-Rundgang auf seiner Homepage.
Geplante Veranstaltungen in der EIS LOUNGE sind bis ins Mit dem Winter-Lockdown 2020 wird die EIS LOUNGE
Jahr 2021 abgesagt. Und mit dem Anstieg der Infizierten- bis auf weiteres geschlossen. Das Betriebsergebnis ist
Zahlen in der kalten Jahreszeit stellt die EIS LOUNGE am Ende des Jahres negativ. Gekündigt wurde niemand,
ihren Betrieb am 2. November auf „to go“ um. Eis, Plätz- und die zwölf festangestellten Mitarbeiter*innen bleiben in
chen, Apfel-/Pflaumen-Crumble und mehr gibt es nur Kurzarbeit. Sobald es die Situation erlaubt, möchten sie
noch draußen am Eis Truck oder direkt zum Mitnehmen. wieder „voll durchstarten“.
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NEUES AUS WOHNEN UND LEBEN

Ein Gemüse-, ein Kartoffel- und ein Blumenbeet haben Mit dem neuen Angebot „Unterstützung im Alltag“ helfen
Klienten aus dem Ambulant Betreuten Wohnen zusam- wir pflegebedürftigen Personen zu Hause. Der Benediktus-
men mit ABW-Mitarbeitern und weiteren Kolleg*innen im hof bietet Menschen, die mindestens in Pflegegrad 1 ein-
Sinnesgarten des Benediktushofes angelegt. gestuft sind: Entlastung im Alltag bei der Haushaltsführung,
Im Frühjahr wurde gegraben, Pferdemist eingearbeitet, bei Einkäufen, Behördenangelegenheiten oder der Wahr-
gepflanzt und gesät. Die Gruppe wollte der Zeit etwas Po- nehmung von Arztterminen, sozialen Kontakten und Frei-
sitives abgewinnen, etwas Spaß haben und soziale Kon- zeit-Aktivitäten. Die „Unterstützung im Alltag“ richtet sich an
takte pflegen – an der frischen Luft und auf Abstand. Menschen mit und ohne Behinderungen im Kreis Borken.
Nach regelmäßiger Wässerung der jungen Pflanzen im Sie ergänzt die Versorgung durch Pflegedienste oder pfle-
Sommer freuten sich die Klienten im Spätsommer über gende Angehörige und wird über die Pflegeversicherung
eine reiche Ernte. abgerechnet.
Sie brutzelten daraus leckere Bratkartoffeln, kochten Kür-
bissuppe und schnibbelten Tomaten, Möhren und Zucchi-
nis für Aufläufe und Salate. Die Kolleg*innen aus dem Ambulant Betreuten Wohnen
Unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln trafen (ABW) haben zu Beginn des Jahres ein weiteres Büro am
sie sich zum gemeinsamen Essen unter freiem Himmel, Standort Bocholt eröffnet. Das Büro befindet sich in zen-
berichtet Elfriede Maas-Großmann, Mitarbeiterin im ABW. traler Lage, nahe dem Hauptbahnhof. Von hier aus werden
Das Fazit der fleißigen Gärtner Björn B., Lars B., Maik d.- O., die ABW-Betreuungen durch den Benediktushof in Bocholt
Matthias J. und Heinz B.: „Ob mit oder ohne Corona, im und Borken koordiniert. Am Ende des Jahres nutzen rund
nächsten Jahr machen wir das wieder!“ 20 Klient*innen die Angebote in Bocholt und Borken.
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NEUES AUS WOHNEN UND LEBEN

Die langjährigen JG-Bewohner Felix
Müller (geb. 1940 im österr. Linz)
und Werner Schmitz (geb. 1940 in
Bielefeld) verbindet vieles. Bereits als
Zehnjährige begegneten sie sich im
Vinzenzheim Aachen: Beide besuchten
eine Volksschule der Josefs-Gesell-
schaft (JG) für körperbehinderte Kinder.
Nach Lehrjahren in einer Einrichtung
der JG in der Burg Erwitte wechselten
sie als junge Männer in den Benedik-
tushof Maria Veen. Sie arbeiteten in der
Bürstenmacherei. Werner Schmitz war
später in der Metallwerkstatt und Felix
Müller in der Holzwerkstatt der WfbM
beschäftigt. Beide Rentner wohnen im
Haus Liborius.
Felix Müller erinnert sich gerne an frühere Reisen nach Greno- Werner Schmitz, hier rechts im Bild, beschäftigt sich mit
ble zur Winterolympiade 1968, nach Rom und Baden-Würt- Lesen und Fernsehen und pflegt regelmäßige Kontakte zu
temberg. Er hat gute Kontakte zu seinem Halbbruder und seiner Schwester mit Familie.
dessen Familie, hört gerne Musikcassetten und Radio und In jungen Jahren nahm er an Pilgerfahrten nach Lourdes,
ist oft mit seinem Elektro-Rolli im Dorf unterwegs. Rom und Israel teil.

JUBILARE 2020

Mit einem dreigängigen Festessen, gezaubert vom Team
der Großküche des Benediktushofes und unter Einhaltung
der Coronaschutz-Regeln in den Räumen der Tagesstruktur
serviert, wurden die Jubilare 2020 besonders geehrt.

 GEBURTSTAGS-JUBILARE:
 Johanna Baus (65), Marko Trenkel, Bewohner im Benediktushof, ist neuer
 Karin Wortmann (70), sachkundiger Bürger im neu gewählten Schul-, Inklusions-,
 Helga Klein-Krich (70), Sozial-, Integrations-, Familien-, und Kulturausschuss der
 Marlene Steinbach (75), Gemeinde Reken. Als Vertreter des Lokalen Teilhabekreises
 Felix Müller (80), (LTK) will er die Anliegen von Menschen mit Behinderungen
 Werner Schmitz (80). noch gezielter in die Rekener Kommunalpolitik einbringen.
 Benediktushof-Mitarbeiter Christoph Hartkamp wird Marko
 25 JAHRE JG-ZUGEHÖRIGKEIT: Trenkel zu den Sitzungen begleiten und ihm assistieren.
 Volker Bollengrafen, Politische Teilhabe ist möglich in Reken.
 Jürgen-Peter Feldmann,
 Robert Könemann. Bewohner*innen wählen neuen Beirat
 Nach vierjähriger Amtszeit wird im November 2020 der
 70 JAHRE JG-ZUGEHÖRIGKEIT: Bewohnerbeirat im Benediktushof neu gewählt. Johanna
 Felix Müller, Baus ist neu in dem Gremium, die anderen Mitglieder wurden
 Werner Schmitz. wiedergewählt: Marion Bennemann, Stefan Greiner, Domi-
 nic Hecker, Steven Lipka, Isabel Schulz, Lisa Schürhoff.
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Regelmäßige Antigen-Schnell-
 tests für Bewohnerinnen, Beschäf-
 tigte, Klient*innen aus dem Ambulant
 Betreuten Wohnen (ABW) und Mit-
 arbeiter*innen aus dem Bereich der
 Eingliederungshilfe („EH-Bereich“)
 werden seit November angeboten.
 Sie finden sowohl regelmäßig als
 auch bei Bedarf statt. Für die Tes-
 tungen wurden 63 Kolleg*innen spe-
 ziell geschult.
 Der erste Test wird von zwei geschul-
 ten Mitarbeiterinnen im Haus Bene-
 dikt vorgenommen und sei nicht
 schmerzhaft gewesen, versicher-
 te eine Testperson: „Es kitzelt bloß
 ein bisschen.“ Das Ergebnis lag
 schon nach 15 Minuten vor und war
 negativ - also gut!

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn besuchte den Benediktushof im
August zusammen mit Landrat Kai Zwicker, Rekens Bürgermeister Manuel Deitert
sowie mit Vorstand und Fraktionsmitgliedern der Rekener CDU. Spahn sprach mit
Bewohner*innen und wollte wissen, wie sie die Monate der Pandemie und des
Lockdowns erlebt haben. Trotz der insgesamt schwierigen Zeit gab es positive
Dinge: Die Bewohner*innen erzählten vom starken Zusammenhalt in den Grup-
pen, vom tollen Einsatz der Mitarbeiter, der guten Koordination mit den anderen
Bereichen und der konsequenten Umsetzung der Corona-Schutz-Regeln.
Bislang sei kein Bewohner an Covid 19 erkrankt, berichtete Benediktushof-
Geschäftsführer Martin Bodin im August. Er lobte die Zusammenarbeit mit der
Gemeinde Reken und dem Kreis Borken. Spahn hob die Bedeutung von Mund- Das gute EIS LOUNGE - Eis, mit
Nase-Schutzen besonders in geschlossenen Räumen hervor und empfahl für den Freude gelöffelt von unserem Bun-
Herbst Grippe-Schutz-Impfungen vor allem für Risikogruppen. desgesundheitsminister.

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LERNEN Wie sehen Sie derzeit die Möglichkeiten einer Teilhabe
 am Leben in der Gemeinschaft - was ja eine wichtige

AUS DER KRISE
 Zielsetzung für die Bewohner im Benediktushof ist?
 Das Leben ist jetzt für alle Menschen eingeschränkter als
 sonst. Das gilt auch für die Mitarbeiter hier. Ich persönlich
 regele meine Kontakte häufig über Facebook oder Whats-
 app.
 Wie ist das Miteinander bei Ihnen im Haus?
 Wir Bewohner gehen sehr humorvoll miteinander um und
Dominic Hecker wohnt seit 2007 im Benediktushof, arbei- stecken die Krise eigentlich verhältnismäßig gut weg. Meine
tet in der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM) und ist Einschätzung ist, dass die Maßnahmen zwar streng sind.
Vorsitzender des Bewohnerbeirates. Das folgende Interview Aber ich denke, sie sind gerechtfertigt.
entstand im April 2020, als die Werkstatt vorübergehend Gibt es einen Wunsch für die Zeit nach Corona?
geschlossen war und die Bewohner*innen in den Wohn- Dass der Zusammenhalt zwischen den verschiedenen Be-
gruppen blieben. reichen, also Werkstatt und Wohnbereich, so bleibt, wie er
Wie wirkt sich die Krise auf Ihr persönliches Leben jetzt ist. Dass man Interesse füreinander hat und sich un-
aus? terstützt. Zum Beispiel sind jetzt auch Mitarbeiter aus der
So wie jeder andere auch darf ich nicht wirklich vor die Tür. Werkstatt im Wohnbereich, die uns nach bestem Wissen
Außer in den Sinnesgarten oder in die Tagesstruktur. Arzt- unterstützen. Das ist eine Bereicherung.
besuche gehen nur mit Mundschutz. Arbeit und Freizeit fal- Was kann man aus der Corona-Krise lernen -
len derzeit weg. Ich habe noch nie so viel Zeit im Wohnbe- persönlich, für den Benediktushof, für Gesellschaft/
reich verbracht wie jetzt. Politik?
Was fehlt Ihnen? Ich persönlich versuche weiterhin, so viel wie möglich für
Freunde treffen, zur Familie fahren. andere Leute da zu sein und ihnen zuzuhören. Für den
Gibt es auch positive Dinge in der aktuellen Zeit? Benediktushof wünsche ich mir, dass der Zusammenhalt
Die Mitarbeiter im Wohnbereich versuchen, uns die Zeit so bei den Bewohnern und Mitarbeitern so bleibt. Die Politik
angenehm wie möglich zu gestalten. Und wir haben jetzt könnte lernen: dass man in Zukunft bei Großveranstaltun-
mehr Zeit für Sachen, die man sonst so nicht schafft, zum gen darauf achtet, bestimmte Personenzahlen nicht zu
Beispiel für das Schreiben an meinem Buch, mehr Zeit beim überschreiten. Und in der Gesellschaft sollte man mehr
Essen und anderes mehr. aufeinander Acht geben, wie jetzt auch.
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AUCH DAS
 IST PASSIERT

 Schoko für Bewohner, Handcreme
 fürs Personal
 Kistenweise Schokolade für Bewohner*in-
 nen und mehrere hundert Cremedosen
 fürs Pflegepersonal sind willkommene
 Spenden für den Benediktushof. Danke
 dafür an Beiersdorf und ans Schokola-
 denmuseum Köln. Und an die Josefs-Ge-
 sellschaft, die die Spenden an den Bene-
 diktushof und andere JG-Einrichtungen
 weiterleitete.

 Förderverein unterstützt tolle Projekte
 Für Ferienfreizeiten, Kletter-Events, heil-
 pädagogisches Reiten und WLAN im
 Erwachsenen-Wohnbereich gibt der För-
 derverein Benediktushof Maria Veen
 e.V. laut Jahreshauptversammlung 2020
 rund 11.000 Euro aus. Winfried Frage-
 mann wird bei der Versammlung neu in
 den Vorstand gewählt, nachdem sich
 Dirk Senftleben aus seiner langjährigen
 Vorstandsarbeit zurückgezogen hat. Die
 Vorsitzende Dr. Hildegard Becker-Stötzel
 bedankt sich im Namen des Vereins für
 die geleistete Arbeit.

 Gesundheitliche Versorgungsplanung
 für Bewohner*innen: Der Benediktus-
 hof unterstützt Menschen mit Behinde-
 rungen dabei, über die letzte Zeit ihres
Im Frühsommer wird der Altbau vom Haus Don Bosco abgerissen. Lebens nachzudenken. Die beiden Mitar-
Das Gebäude stammt aus den 1960er Jahren und entspricht nicht mehr beiterinnen Catarina Dickmann (Fachkraft
den Anforderungen eines zeitgemäßen Wohnhauses für Kinder und für gesundheitliche Versorgungsplanung)
Jugendliche mit Mehrfachbehinderungen. und Nicola Busskönning (Beraterin für ge-
Die jungen Bewohner sind bereits seit einigen Jahren im benachbarten Neu- sundheitliche Versorgungsplanung) for-
bau untergebracht. Dort wohnen sie in hellen und modern eingerichteten mulieren und dokumentieren gemeinsam
Zimmern und Gruppen. Mit dem Altbau verschwindet auch das ehemalige mit Bewohner*innen, die es wünschen,
Therapiebad. Das freiwerdende Gelände wird einplaniert und eingesät. In Vorstellungen über Arzt-Behandlungen
dem Altbau wohnten früher bis zu 30 Kinder und Jugendliche. Heute stehen sowie Betreuung. Das neue Angebot wird
im Haus Don Bosco 38 Plätze zur Verfügung. von den Krankenkassen finanziert.
 19
AUCH DAS
IST PASSIERT

Anne Schulze Sievert und Hil-
degard Schmäing aus Reken
haben in der Adventszeit selbst
hergestellte Kränze und Deko-
Produkte aus Naturmaterialien auf
dem Wochenmarkt Reken verkauft.
Den Erlös in Höhe von 1600 Euro
spenden sie an den Förderverein
des Benediktushofes zur Finanzie-
rung des Reitprojektes für Bewoh-
ner*innen.
Danke an den Förderverein und
an die fleißigen und engagierten
Gestalterinnen, Werkerinnen und
Handarbeiterinnen Anne Schulze
Sievert und Hildegard Schmäing.

Ehrenamtliche bieten Einkaufshilfe an
Schüler*innen aus Reken erwerben den Sozialführerschein. Das Repair-Café Reken
zieht nach einem Jahr positive Bilanz und öffnet in abgespeckter Form und unter
Einhaltung der Corona-Regeln seine Türen. Und der Rekener Bürgerbus nimmt im
September Fahrt auf mit eigener Haltestelle am Benediktushof und einer Mitfahrge-
legenheit auch für Rollstuhlfahrer*innen. In den Wochen des Lockdowns müssen
diese zukunftsweisenden Sozialraum-Projekte pausieren. Doch die Verantwortlichen
nehmen die Fäden immer wieder auf. Das Ehrenamtsbüro BuVO bietet Einkaufs-
hilfen für Menschen in der Gemeinde Reken an. Der Benediktushof ist am BuVO-
Projekt – gefördert von der Aktion Mensch – beteiligt.

20
 
 WEIHNACHTSZEIT
 IM BENEDIKTUSHOF

Der Nikolaus kommt digital ins Haus
Erstmals haben Kinder und Jugendliche im Haus Don Bosco die Nikolaus-
feier im kleinen Kreis organisiert. Alle vier Gruppen blieben unter sich und
trafen sich zum gemütlichen Essen in ihren jeweiligen Wohnküchen. Danach
besuchten die Gruppen – zeitversetzt – die große und sehr cool beleuchtete
Eingangshalle. Am weihnachtlich geschmückten Getränkestand schenkten
die Mitarbeiter*innen Annette Mikulski, Alina Kranz und Silke Neumann Kin-
derpunsch und Kakao aus. Dann kam – digital – der Nikolaus. Vom Riesen-
bildschirm aus begrüßte er – in vier verschiedenen Videos – jedes einzelne
Kind. Seine Geschenke hatte er schon vorher in die Halle bringen lassen.

Leckere Liköre durchs Fenster verkauft
Rund 40 Flaschen Holunder-, Toffee- und Bratapfellikör produzieren Mitarbei-
ter*innen und Bewohner*innen im Wohnhaus Elisabeth kurz vor Weihnachten
– und verkaufen sie „coronagerecht“ durchs Fenster an Kolleg*innen, Bewoh-
ner*innen oder Angehörige. Der Erlös aus dem Likör-Verkauf soll für ein be-
sonderes Event im Haus Elisabeth verwendet werden.

Weihnachten 2020 anders
Alles ist anders in diesem Jahr, das betrifft auch die Weihnachtstage und
den Jahreswechsel im Benediktushof. Da die Zahl der Infizierten in einigen
Wohngruppen ansteigt, müssen viele Bewohner*innen die Feiertage in Qua-
rantäne verbringen. Mehrere hundert Schnelltests und PCR-Tests wer-
den vor, während und nach den Feiertagen gemacht. Bei positiv getesteten
Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen gibt es zum Glück keinen einzigen
kritischen Verlauf (Stand: 6.1.2021).
Um die schwierige Weihnachtszeit für alle im Benediktushof ein we-
nig aufzuhellen, hat das Küchenteam um Oliver Behrendt wahre
Festessen vorbereitet: von „super leckerer Rinderroulade“, über „butterwei-
chen Kalbsrücken“ und „klassische Schnitzel“ bis hin zum abwechslungsrei-
chen Silvesterbuffet gibt es für Bewohner*innen viele Gaumenfreuden.

Das Seelsorge-Team stellt Material für die Gruppen bereit, um selbst-
ständig und vor Ort eigene kleine Gottesdienste zu feiern. Diensthabende
Mitarbeiter*innen begleiten die Bewohner*innen mit viel Einsatz und Empa-
thie in ein neues Jahr. Welches dank der bevorstehenden Corona-Schutz-
impfungen auch im Benediktushof mit Zuversicht und Vertrauen beginnt.

Der Benediktushof leuchtet
Im Winter verwandelt sich der Benediktushof morgens und abends in eine
helle Lichterlandschaft. Mehr als 45 Lichterketten, Lichternetze, -vorhänge,
Leuchtstäbe und Sterne leuchten auf dem Außengelände. Der Förderverein
Benediktushof finanziert den LED-Lichterschmuck mit 1000 Euro. Mit dem
Projekt möchte der Freizeit- und Kulturbereich allen Menschen ein schönes
und adventliches Gefühl vermitteln.
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2 0 2 0

Als im März die Schulen geschlossen
sind, macht die Sporttherapeutin Inge
Heisterkamp täglich Sportangebote
für Kids aus dem Haus Don Bosco.

 Nach Dänemark ans Meer, nach Mainz an den Rheinsteig, nach Berlin, in den
 Schwarzwald und ins Teufelsmoor führen die Ferien-Freizeiten im Sommer
 2020. Sie finden in kleinen Gruppen von drei bis sechs Teilnehmer*innen und zwei

 Los geht‘s! Mitarbeiter*innen statt. Gute Unterkünfte und spannende Aktivitäten am Ferienort
 sorgen für Freude und gute Erholung. Finanzielle Unterstützung gibt es vom För-
 derverein des Benediktushofes.

 Daheim und unterwegs: Viele ab- Wandern und Kraft tanken: Klienten aus dem Ambu-
 wechslungsreiche Freizeitangebote lant Betreuten Wohnen und Beschäftigte der Werkstatt
 entwickelt das Freizeitteam für die (WfbM) erkunden im Sommer mit zwei Betreuern
 Bewohner*innen in den Sommermo- die Wanderwege rund um Mainz. Sie be-
 naten. Tagesausflüge zur Landesgar- sichtigen die Burg Rheinstein und eine
 tenschau, in den Zoo, nach Münster Winzerei, unternehmen eine Schifftour
 oder zum Pröbstingsee sind auch in und übernachten in der Jugendher-
 kleinen Gruppen sehr beliebt. Auch berge.
 Rollfiets- und E-Rolli-Touren rund um
 Maria Veen, Entspannungsangebote
 im Freizeitbereich, Malen im Atelier Endlich raus: Inliner Fahren, Spaziergänge mit und ohne Hund, durch den Heu-
 „Punktkommastrich“ oder ein Spa- bach waten, auf dem Spielplatz toben haben im Frühsommer Hochkonjunktur bei
 ziergang durch den Sinnesgarten den Kindern und Jugendlichen aus dem Haus Don Bosco. Das gute Wetter spielt
 finden großen Anklang bei den Be- den Kids in die Karten. Und wenn‘s draußen mal nicht so schön ist, kann man
 wohner*innen. Fensterbilder malen, Gesellschaftsspiele hervorkramen oder einen coolen Film-
 abend in der Gruppe organisieren.

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Applaus für Musiker: Zu einem Mini- AKTIV BLEIBEN,
 SPASS HABEN
Open-Air-Konzert kommen Musiker*in-
nen der Blaskapelle Reken in den Be-
 nediktushof. Nach Wohnbereichen
 getrennt, verteilen sich die Zuhörer
 über den Innenhof und hören
 begeistert zu. Einige verfolgen
 das Konzert vom Balkon
 aus oder durchs geöffnete
 Kunst steckt an: Unter diesem
 Fenster. Eine tolle Initiati-
 Motto präsentieren Bewohner*in-
 ve der Blaskapelle, die
 nen aus dem Haus Teresa im Ka-
 danach weiterzieht
 minzimmer ihre Kunstwerke aus
 ins Haus Maria
 der Zeit des Lock-Downs. Zu
 Veen.
 sehen sind farbenfrohe Acrylbil-
 der auf Leinwand, dekorative und
 praktische Keramiken sowie tolle
 Objekte aus Holz. Die beeindrucken-
 den Arbeiten entstanden im Rahmen
 tagesstrukturierender Angebote von Mitte
 März bis Mitte Juni.

 Unterricht in den Ferien? Aber gerne! Einige Schü-
 ler*innen der Brückenschule, die im Haus Don Bosco
 wohnen, treffen sich trotz Schulschließung und Osterfe-
 rien nachmittags mit der Lehrerin Birgit Wellermann vom
 Berufskolleg zum gemeinsamen Lernen.
 Die Lernbetreuung finden alle klasse, und zwischen-
 durch oder nach getaner Arbeit gibt’s eine Runde
 Scrabble oder Galgenmännchen.

 Gestalten und sprühen: Können Wän-
 de lächeln? Auf jeden Fall! Das sieht man
 ganz deutlich am Haus Don Bosco. Dort
 verwandeln Kinder und Jugendliche im
 2. Sommer mit Graffiti/ Air Brush-Technik und
 Platz
 großem Engagement eine weitere Haus-
 wand im Innenhof mit ihren Lieblingsmoti-
 ven in ein fröhliches „Wimmelbild“.
 Stadtradeln
 Team
 Tatkräftige Unterstützung bekommen die
 Benediktushof
 Kids wieder von „2lefthands“ aus Coesfeld.
Beim diesjährigen Stadtradeln Reken belegt das Team Benediktushof Die Künstler um Benjamin Siems hatten
den 2. Platz in der Firmenwertung. Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen bereits 2019 mit den jungen Bewohner*in-
aus allen Arbeitsbereichen nehmen teil. Einige legen im Aktionszeitraum nen in Workshops tolle Graffitis entworfen
bis zu 70 km pro Tag mit dem Fahrrad zurück. und Wände gestaltet.
 23
AKTIV BLEIBEN,
SPASS HABEN

Fischbrötchen und Mee(h)r genießen Kinder
und Jugendliche aus dem Haus Don Bosco mit
ihren Betreuern bei einer Ferienfreizeit an der
Nordseeküste. Bei Wind und Sonne toben
und spielen die Kids an der frischen Luft. Bei
Schmuddelwetter plant die Gruppe kleine Aus-
flüge in die nähere Umgebung. Oder macht es
sich im Ferienhaus bei Neuharlingersiel mit Ge-
sellschaftsspielen und selbst gekochtem Essen
gemütlich.

 Tausche Äpfel gegen Eis: Mit diesem ungewöhnlichen
 Angebot wendet sich das EIS LOUNGE Team im Spätsom-
 mer an seine Kunden. Die regional angebauten Äpfel wer-
 den in der hauswirtschaftlichen Ausbildung
 (BBW) zu leckerem Kompott verarbei-
 tet. Und immer am Wochenende zu
 frischgebackenen Reibeplätzchen
 auf der Terrasse der EIS LOUNGE
 angeboten. Wer Äpfel aus dem
 eigenen Garten abgibt, erhält als
 Gegenwert einen Eis-Gutschein.

 Zugeschaut, mitgemacht: In der Therapiegruppe für
 Menschen mit neurologischen Erkrankungen und demenzi-
 ellen Beeinträchtigungen treffen sich Menschen aus Wohn-
 heim und Werkstatt zu regelmäßigen Sportstunden. Mit ei-
 nem Mix aus Bewegung, Musik und Kommunikation fördert
 Therapeutin Jutta Brünenberg-Börste das selbstständige
 und erfolgsorientierte Handeln der Teilnehmer*innen.

Singen im Freien: Mit ihren Gitarren stimmen die Kollegen
Lisa Albers und Christoph Hartkamp an einem Nachmittag
im Mai im Innenhof bekannte Schlager, Gospels und Pop-
songs an. Bewohner*innen in und vor den Häusern wippen
oder singen mit. Macht Spaß. Tut gut.
24
BENEFIT:
 THERAPIE UND TRAINING

„Das Benefit-Team ist bislang gut durch die Krise geko- Therapie- und Praxisalltag zurück. Risikogruppen wurden
men“, resümiert Geschäftsbereichsleiter Friedrich Meck- weiterhin in ausgewiesenen Räumen der Wohnbereiche
mann im Dezember 2020 die Entwicklung im Bereich Sport therapiert.
und Rehabilitation. Dazu gehören die Praxen für Physio- Als die Infektionszahlen in der Bevölkerung wieder anstie-
therapie, für Ergotherapie und für Osteopathie im Benedik- gen, entschloss sich das Benefit-Team erneut, strikte Maß-
tushof. Meckmann ist froh: „Das Team hat sich in der Krise nahmen zur Prävention und Eingrenzung möglicher Infek-
absolut bewährt – durch ein beherztes, diszipliniertes und tionen umzusetzen; diesmal in den Benefit-Praxisräumen.
professionelles Vorgehen“, so der Geschäftsbereichsleiter. Dabei entstanden separate Zuwegungs-, Anmelde- und
Und so sah das gemeinsame Vorgehen in der Pandemie Wartebereiche für interne und für externe Patienten. Hinzu
aus: kamen 14tägige Covid 19-Schnelltestungen für alle Thera-
Im Frühjahrs-Lockdown begann eine strikte Trennung in peut*innen.
der Versorgung von externen Patienten (Praxis) und hau- Neben den erschwerten Arbeitsbedingungen sieht das
sinternen Bewohnern (Wohnbereiche Benediktushof). Um Benefit-Therapeut*innen-Team im „Corona-Jahr“ auch ei-
mögliche Infektionsketten zu unterbrechen, bildeten die nige positive Effekte: weitere Stärkung des Team-Geistes,
Benefit-Mitarbeiter*innen jeweils ein Praxis-Kernteam und intensivierte Kontakte zu Kolleg*innen aus anderen Arbeits-
ein Wohnbereichs-Therapieteam. Die Mitarbeiter*innen in bereichen, intensivierte Beziehungen zwischen Patient*in/
den jeweiligen Teams organsierten ihre Arbeitsalltage dank Bewohner*in und Therapeut*in, gute digitale Ausstattung,
guter digitaler Ausstattung selbstständig und flexibel. The- positive Bewerbersituation: So konnten 2020 im Bereich
rapeuten in den Wohnbereichen unterstützten vor Ort auch Benefit – Sport und Rehabilitation zwei neue Physiothe-
die Kolleg*innen in den Wohngruppen bei tagesstrukturie- rapeuten eingestellt werden, berichtet der Geschäftsbe-
renden Maßnahmen für Bewohner*innen. reichsleiter Friedrich Meckmann. Last but not least: „Es
Mit dem Rückgang der Infektionszahlen in der Bevölke- gab keine Kurzarbeit, keine finanziellen Engpässe, das Be-
rung kehrte das Benefit-Team im Sommer zum früheren nefit schreibt weiterhin schwarze Zahlen!“

 25
DAS GEFÄLLT UNS AN DER
ARBEIT

Klaus Stilkenbäumer aus Maria Veen, Tischlermeister und
Ausbilder der Tischler und Holzbearbeiter im Berufsbildungswerk:
„An meiner Tätigkeit gefällt mir die abwechslungsreiche und krea-
tive Arbeit mit den Jugendlichen in der Tischlerei. Mein Ziel ist es,
dass alle Azubis die Prüfungen bestehen und dass sie genügend
Fachwissen und Handgeschick erlernen, um im Berufsleben ihren Le-
bensunterhalt verdienen zu können.“

 Miriam Hampel aus Gladbeck, Transfair-Mitarbeiterin in der
 Allgemeinen Hauswirtschaft des Benediktushofes: „Meine Arbeit
 ist abwechslungsreich, so dass es nie langweilig wird. Mir gefällt,
 dass ich einen unbefristeten Arbeitsvertrag und ein festes Einkom-
 men habe. Ich fühle mich wohl bei dem, was ich tue. Hier darf ich
 sein, wie ich bin.“

Mechthild Uckelmann aus Coesfeld, Psychologisch-Technische
Assistentin im Berufsbildungswerk: „Mir gefällt die Zusammenarbeit
in einem motivierten und harmonischen Team mit dem Ziel, jungen
Menschen eine berufliche Perspektive zu bieten. Neben Büro- und
Verwaltungsarbeiten bin ich für die Durchführung und Auswertung von
psychologischen Diagnostikverfahren mit BBW-Teilnehmern zuständig.
Die Arbeit mit den Teilnehmern und ihren ganz unterschiedlichen Charak-
teren macht mir Freude.“

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Paul Riedel aus Haltern am See, Betriebsleiter in der mechani-
schen Fertigung der Inklusionsfirma Transfair Montage: „Ich bin im
Fachzentrum Metall für ein 15-köpfiges Team verantwortlich. Wir
fertigen unter anderem Maschinenbauteile für den benachbarten
Schweißfachbetrieb (Bruns). Mit meiner Arbeit möchte ich errei-
chen, dass sich jeder im Team als Teil des Ganzen wahrnimmt.
Das Wir gewinnt.“

 Nadine Bussmann aus Vreden, Mitarbeitende der Transfair
 Montage, arbeitet an der Rezeption des Benediktushofes: „Meine
 Tätigkeit ist sehr abwechslungsreich. Ich mag es, mit Menschen
 umzugehen und ihnen zu helfen. Ich wünsche mir, dass noch mehr
 Menschen trotz eines Handicaps den Mut haben, sich überall zu be-
 werben und dann eine Arbeit finden, die ihnen Spaß macht.“

 NAMEN & NEWS
««« Frank Rathmann, langjähriger Vorsitzender der und ««« Agnes Maas ihre Stellvertreterin.
Mitarbeitervertretung (MAV) im Benediktushof, tritt im
Februar aus gesundheitlichen und persönlichen Gründen ««« Ludger Berger ist seit 1. September neuer
von seinem Amt zurück. Koordinator Kultur und Freizeit sowie verantwortlich für die
««« Bernhard Harborg übernimmt den Vorsitz. Tagesstruktur. ««« Nicole Kantert leitet ab 1. März
Nach seinem Eintritt in den Ruhestand Ende August wird die JG-Services, ein Tochterunternehmen der Josefs-Ge-
««« Jacqueline Menke die neue MAV-Vorsitzende sellschaft (JG-Gruppe).

 DIENSTJUBILARE:
 40 Jahre: Anette Pels
 25 Jahre: Dorothee Elvermann, Rita Hovestadt, Cornelia Marwig, Karl Meyer, Jürgen Rathmann,
 Melanie Stoffel und Elke Zach

 LANGJÄHRIGE MITARBEITER*INNEN GEHEN IN DEN RUHESTAND:

 Gertrud Böckenberg (Leitung JG-Services), Elisabeth Frerichs (BBW Hauswirtschaftliche Ausbildung),
 Bernhard Harborg (Kultur, Freizeit, Tagesstruktur, Ehrenamt), Maria Pieper (BBW Internate),
 Willi Rickert (BBW Gartenbau), Reinhold Sieverding (BBW Kaufmännische Ausbildung).

 27
ICH WÜNSCHE MIR...

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 u der un nsche m
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 Glück o ro na e a gen m
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 das e me
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 und Mask
 e in e
 Sophie Geiken: Ich wü
 nsche mir, dass alle ich k
 meine Pläne funktionier
 en und meine Wün-
 sche in Erfüllung gehen.
 Außerdem wünsche
 ich mir, dass ich wahre
 Freunde finde.

28
SEELSORGE AKTUELL

Das Seelsorge-Team im Benediktushof versucht, Zeichen menschlicher Nähe. Pater Jörg sagt: „Es ist keine
auch in Zeiten von Corona Nähe zu den Menschen einfache Zeit. Doch miteinander sollten wir uns gegen-
zu suchen. „Das ist nicht einfach“, sagt Pater Jörg Thie- seitig stärken. Die Seelsorge versucht, den Menschen im
mann CMM, der gemeinsam mit Christoph Holtick im Benediktushof zur Seite zu stehen!“ Das gilt auch für die
Wohn- und Werkstattbereich sowie mit Eva-Maria Metzlaff Zeit des Winterlockdowns, in der alle Kontakte nochmals
im Berufsbildungswerk (BBW) für die Seelsorge zuständig reduziert werden mussten.
ist.
Auch im Benediktushof habe es wegen Corona „sehr mas-
sive Eingriffe in das Leben der Hausbewohner*innen ge- Zum Schluss
geben“, berichtet Pater Jörg. Während des 1. Lockdowns In der zweiten Jahreshälfte gab es auch im
im Frühjahr waren Besuche von außerhalb nicht möglich, Benediktushof mehrere Corona-Infizierte.
und auch die Seelsorger wurden gebeten, ihre Büros zu Sowohl Mitarbeiter*innen als auch Bewoh-
verlegen und nicht in die Wohngruppen zu gehen. Gottes- ner*innen waren betroffen. Für Infizierte, Kon-
dienste entfielen, und für Gläubige von außerhalb ist die taktpersonen und Verdachtsfälle galten strikte
Kapelle bis auf weiteres nicht mehr zugänglich. Quarantäne-Regelungen, für alle anderen wei-
 terhin die bekannten Abstands- und Hygiene-
„Das Beste aus der Situation machen“ – So lautet im vorschriften.
Jahr 2020 das Motto der Seelsorge. Rundbriefe mit hand- Seit den Wintermonaten wurde die Zahl der
schriftlichen Grüßen an alle Wohn-Gruppen sowie das Testungen (Schnelltests und PCR-Tests) im
Haus Don Bosco wurden versandt. Manches seelsorgliche Benediktushof drastisch erhöht, so dass das
Gespräch wurde per Telefon geführt. Für Neuankömmlinge Infektionsgeschehen in der Einrichtung kon-
im BBW gab es zu Beginn eine kleine Meditation, um den trollierbar blieb.
Teilnehmenden Mut für den neuen Lebensabschnitt zu Am 18. Januar 2021 startete die Impfaktion
machen. Je nach Situation gab es kleine Andachten für für Bewohner*innen und Mitarbeiter*innen der
Senioren in der Tagesstruktur. Während der Lockerungen Eingliederungshilfe.
im Sommer unternahmen die Seelsorger mit einzelnen
Bewohner*innen kleine Spaziergänge oder Radtouren als
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BENEDIKTUSHOF
IN KÜRZE
Hauptstandort: Reken, Ortsteil Maria Veen
Weitere Standorte: Borken, Coesfeld, Bocholt
Diözese: Münster, Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Träger: Josefs-Gesellschaft gGmbH (JG-Gruppe) Köln
Leistungen:
 Wohnen für Erwachsene mit Behinderungen
 Wohnen für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen
 Berufsbildungswerk und Berufskolleg
 Werkstatt für Menschen mit Behinderungen
 Inklusionsfirma Transfair Montage GmbH
 Ambulante Dienste
 Fachdienste
 Praxis für Physiotherapie
 Praxis für Ergotherapie
 Praxis für Osteopathie
 Gesundheitsstudio Benefit

Menschen, die bei uns wohnen: 169,
davon 38 im Kinder- und Jugendwohnbereich Haus Don Bosco
Menschen in ambulanter Betreuung: 105,
davon 20 am Standort Borken/Bocholt
Werkstatt-Beschäftigte: 180
Teilnehmende Berufliche Rehabilitation: 281
Mitarbeitende: 503
Mitarbeitende Inklusionsbetrieb Transfair Montage GmbH
inkl. EIS LOUNGE: 83
Mitarbeitende JG-Services: 38
Schüler*innen Berufskolleg: 240

BESONDERE MERKMALE: ÜBER UNS

  Rollstuhlgerechtes Eiscafé EIS LOUNGE als Inklusionsbetrieb Der Benediktushof Maria Veen wurde
 2020 erneut als „Great Place to Work“
  zwei „Jobwärts“-Agenturen in Borken und Coesfeld für im Bereich Gesundheit und Soziales
 junge Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf ausgezeichnet.

  Beratungsstelle für Menschen mit Behinderungen
 Virtuelle 360 Grad-Rundgänge bieten
 und ihre Angehörigen
 wir auf unserer Homepage an.
  Inklusives Kunstatelier „Punktkommastrich“ Das Projekt hat die JG-Gruppe Köln
 unterstützt.
  Integrativer Sportverein SVB Reken

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INFOS, IMPRESSUM

Ihre Fragen beantworten wir gerne.
Benediktushof gGmbH
Meisenweg 15, 48734 Reken
Tel. 02864/889-0, Fax 02864/889-111 Aktuelle Informationen rund um den Benediktushof und
Mail info@benediktushof.de unsere Dienstleistungen für Menschen mit Behinderungen
 gibt es auf:
 www.benediktushof.de
 www.eislounge-reken.de
IMPRESSUM www.transfairmontage.de
Herausgeber: Benediktushof gGmbH Sie finden uns auch auf Facebook.
Texte und Redaktion: Marit Konert, Presse- __________________
und Öffentlichkeitsarbeit
Fotos: Benediktushof Maria Veen (Marit Konert,
Christoph Hartkamp u.a.), Pedro Citoler (Köln) Der Förderverein Benediktushof freut sich über weitere Mit-
Gestaltung: Annette Bökkerink, apple and eye.de glieder und Unterstützer.
Stand: Februar 2021 Mail foerderverein-benediktushof@gmx.de
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Die Benediktushof gGmbH ist eine Tochtergesellschaft
der Josefs-Gesellschaft gGmbH (JG-Gruppe).
www.jg-gruppe.de

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