#kraft#kompetent#göd.fcg - Ausgabe 1/2018 - Bundesheergewerkschaft
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PANORAMA Bleiben Sie auf dem Laufenden mit www.bundesheergewerkschaft.com INHALT EDITORIAL3 IMPRESSUM „göd.fcg“ ist das Mitgliedermagazin der christli LASST EUCH NICHT FÜR DUMM VERKAUFEN 4 chen Gewerkschafter in der Gewerkschaft Öffent licher Dienst – Bundesvertretung Bundesheer gewerkschaft. Herausgeber: Zentralverband der „... UND NICHTS ALS DIE WAHRHEIT!“ 6 Christlichen Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh mer Österreichs, A-1080 Wien, Laudongasse 16; ZVR Nr. 938560454. Chefredakteur und für den KIOP/KPE – QUO VADIS? 8 Inhalt verantwortlich: Günter Biedermann. E-Mail: zeitung@bundesheergewerkschaft.com Redaktionsteam: Josef Hagendorfer, Ronald DER UMGANG DER „AUF/AFH“ Heider, Günther Tafeit, Gerald Sapper. Konzep MIT DER „MACHT“! 10 tion, Produktion, Redaktion und Grafik: Modern Times Media VerlagsgesmbH, A-1030 Wien, Lagergasse 6/35. Hersteller: Druckerei Berger, INTERVIEW12 A-3580 Horn, Wiener Straße 80. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinung des Autors dar, die sich nicht mit der Meinung der ANMELDUNG GÖD 15 GÖD / FCG decken muss. 2 · FCG-BUNDESHEERGEWERKSCHAFT 1-18
EDITORIAL #kraft#kompetent#göd.fcg Werte Leserin, werter Leser, vor euch liegt nun die erste Ausgabe der Fraktions- zeitung der Wählergruppe göd.fcg in eurer Perso- nalvertretung. Die göd.fcg tritt mit Mut und Engagement, Durch- blick und Durchhaltevermögen für eure Interessen ein. Dazu bedient sie sich des riesigen Erfahrungsschat- zes vieler ausgezeichneter Funktionäre aus allen unterschiedlichen Bereichen und Bundesländern. Die göd.fcg ist der Garant und euer starker Part- ner zur Durchsetzung eurer Interessen. Eure göd.fcg-Mandatare sind Dienstnehmervertreter mit Herz, Hirn, viel Hausverstand und Bodenhaftung. Uns sind größenwahnsinnige, unrealistische, uner- füllbare Forderungen genauso fremd wie stures Oppositionsverhalten, sondern wir stehen für sachliche Überzeugungsarbeit und sind damit seit vielen Jahren sehr erfolgreich. Erinnnern wir uns an die ZS-Harmonisierung, die endlich Pensions- Wir laden alle kameradschaftlich und kollegial gerechtigkeit für unserer Zeitsoldaten brachte, Gesinnten ein: Unterstützt unseren eingeschlage- die Abschaffung der 30 Monate, den § 113h GehG, nen Weg wie bisher – gemeinsam sind wir stark! die deutliche Anhebung der Einstiegsgehälter für Unteroffiziere und Charge, die Dienstgradeverord- nung u.v.m. Das sind alles große Erfolge und Verbes- serungen, die wir als göd.fcg – auch oft gemeinsam mit anderen Wählergruppen – für euch erreichen konnten. Uns ist kein Dienstgrad zu niedrig, kein Weg zu weit und kein Problem zu klein – wir sind für euch alle da! Durch eine Vielzahl an Dienststellenbesuchen wis- sen wir, wo der Schuh drückt. So wurden einige der von uns angeregten Initiativen in Bezug auf das Peter Schrottwieser Dienstrecht von unserem Bundesminister dankens- Vorsitzender des Zentralausschusses und werterweise direkt übernommen. stv. Vorsitzender der GÖD-Bundesheergewerkschaft 3 · FCG-BUNDESHEERGEWERKSCHAFT 1-18
GUT ZU WISSEN DIENSTRECHTS-NOVELLE 2018 V O N G Ü N T H E R T A F E I T, T E A M L E I T E R D I E N S T R E C H T, S O Z I A L E S U N D D I E N S T N E H M E R S C H U TZ LASST EUCH NICHT FÜR DUMM VERKAUFEN! Die GÖD-Bundesheergewerkschaft Der Gesetzesbeschluss für die Dienstrechts-Novelle kämpft seit langem für die Attraktivie- 2018 liegt nun vor. Leider wurde so gut wie keine rung des Dienstrechts für Soldaten und Dienstnehmerforderung aufgenommen. Die Christ- Zivilbedienstete. Die Christgewerk- gewerkschafter (göd.fcg) beharren aber auf der Umsetzung ihrer berechtigten Forderungen und schafter innerhalb der Gewerkschaft bereiten somit mit ergänzenden Argumenten Öffentlicher Dienst führen diesen bereits die Herbstnovelle auf. Kampf im Interesse aller Bediensteten. Der Stil der FGÖ ist leider ein anderer. Sie haben aus Uns war und ist klar: Die Lösung muss der zeitverschleppten Umsetzung der Abschaffung her! Da gibt es keine Rücksichtnahme des 30-Monats-Deckels für die Anrechnung von aus parteipolitischem Kalkül. Die Präsenzdienstzeiten für die „Langzeitversicherten- Minister für Landesverteidigung sowie Pension“ nichts gelernt. Nur gemeinsam sind solche parlamentarischen Anliegen zu lösen! Das aber Öffentlichen Dienst und Sport sind malige populistische Vorpreschen und die erneute in der Pflicht. unkollegiale und gewerkschaftsfeindliche Vorge- FOTO: ISTOCK hensweise haben sicherlich wesentlich zum Schei- tern der Umsetzung in der Dienstrechts-Novelle 2018 beigetragen. 4 · FCG-BUNDESHEERGEWERKSCHAFT 1-18
Unsere Forderungen werden nicht „situations Die unrealistische Forderung der FGÖ vom Vorjahr elastisch“ angepasst, sondern sind unverändert: nach Erhöhung auf 7,4 Prozent des Referenzbetra- ges wurde nunmehr im Zuge der Stellungnahme zur • Anhebung der Funktionsgruppen im ehemali- Dienstrechts-Novelle 2018 auf 4,8 Prozent vermin- gen UO1-Schema dert! Die Gründe für diesen Sinneswandel wären Bereits in der Stellungnahme zur 2. Dienstrechts- beim „Präsidenten“ der FGÖ zu hinterfragen. Novelle 2016 erging die GÖD-Stellungnahme: (ein- gebracht beim BKA am 10. November 2016) •G leiche Arbeit, gleicher Lohn. „Durch die Zusammenlegung der Verwendungs- Nicht übergeleitete Nebengebühren gruppen UO1 und UO2 zur neuen Verwendungs- (Mehrleistungsvergütung MLV) gruppe MBUO und MZUO, welche bereits mit der Seit 2010 (Aufhebung der nicht übergeleiteten 1. Dienstrechts-Novelle 2016 gesetzlich geregelt Nebengebühren durch den VfGH) fordern die Christ- wurde, tritt der Effekt ein, dass das Funktionsgrup- gewerkschafter (göd.fcg) eine Lösung in der Neben- pengefüge der neuen gemeinsamen Verwendungs- gebührenfrage für Bedienstete in der militärischen gruppe MBUO bzw. MZUO im Anschluss an die Über- Flugsicherung, im Radarleitdienst, im militärmeteo leitung der begünstigten Bediensteten nach dem rologischen Dienst sowie im Radarbetriebs- und 1. 1. 2017 neu beurteilt werden muss.“ radartechnischen Dienst. Während für das „Altper- Ein erster Schritt wäre die Anhebung der ehemali- sonal“ eine Folgelösung gefunden werden konnte, gen UO1-Arbeitsplätze, deren Inhaber Absolventen wehrt sich das Bundeskanzleramt (BKA) – nunmehr der Stabsunteroffiziersausbildung sind. In weiterer Bundesministerium für öffentlichen Dienst und Sport Folge wären die Richtverwendungen in der Anlage 1 (BMöDS) – gegen eine gerechte Einbindung der jün- zum BDG neu zu bewerten. Durch diese gesetzliche geren Bediensteten. Darum kam es bereits im März Anpassung sind sämtliche Organisationspläne zu 2015 im Zuge der Stellungnahme zur Dienstrechts- evaluieren. Novelle 2015 zum Vorschlag des Fachausschusses beim SKFüKdo für den Bereich Luft auf Schaffung • Gerechte Bezahlung für Truppenoffiziere einer Vergütung im Gehaltsgesetz. Bemerkenswert Anlässlich des 17. Bundeskongresses der Gewerk- ist, dass nach jahrelanger Ablehnung des Dienstge- schaft Öffentlicher Dienst (GÖD) wurde am 13. bers nunmehr ein beinahe wortidenter Vorschlag des Oktober 2016 die Forderung an den Dienstgeber BMLV vorliegt. Dieser auf die göd.fcg zurückgehende beschlossen, dass die Bezüge der Truppenoffiziere Vorschlag wurde übrigens auch durch den Präsiden- (M BO 2) auf das besoldungsrechtliche Niveau der ten der FGÖ übernommen und kolportiert! „A 1 Bacc“ angehoben werden sollen. Dadurch wäre Der Vorschlag auf Gesetzesänderung wurde durch dem absolvierten FH-Bachelorstudiengang „Militä- das BMöDS abgelehnt. Das dortige Angebot an das rische Führung“ nicht nur formell, sondern auch BMLV auf Schaffung einer Lösung im Rahmen eines besoldungsgerecht Rechnung getragen. Sondervertrages in der Herbstnovelle wird durch die göd.fcg nach Vorliegen kritisch auf Annehmbarkeit • Einrechnung der Truppendienstzulage sowie geprüft werden. der Pauschalvergütung für den verlängerten Dienstplan in die Gehaltsstaffeln der Besol- Gewerkschaftsarbeit ist nicht die Einbringung von dungsgruppe Militärischer Dienst populistischen, schlecht formulierten und unbe- Ebenfalls am 17. GÖD-Bundeskongress wurden die gründeten Anträgen und Forderungen. Gewerkschaft Forderungen der linearen Einrechnung der TDZ und ist nicht ein parteipolitisch motivierter Dauerwahl- Pauschalvergütung für den verlängerten Dienst- kampf zu Lasten der gesamten Dienstnehmerschaft! plan in die Gehaltsstaffeln „Militärischer Dienst“ Gewerkschaft ist Einsatz für die Interessen der Kol- beschlossen. Durch diese „kostenneutrale“ Maß- legenschaft, Einsatz im Sinne einer starken Gemein- nahme soll einer künftigen Diskussion über eine schaft, der solidarische Kampf für die Rechte der Streichung begegnet werden. Soldaten und der Bediensteten. • Auslandseinsatz attraktivieren Dafür steht die GÖD-Bundesheergewerkschaft, Der seitens des ehemaligen Bundesministers Dosko- euer starker Partner. n zil beabsichtigten Erhöhung der Werteinheiten (WE) im § 2 Abs. 3 AZHG von 4,4 auf 6,4 Prozent des Refe- renzbetrages wurde durch die GÖD-Bundesheer gewerkschaft am 28. März 2017 zugestimmt. 5 · FCG-BUNDESHEERGEWERKSCHAFT 1-18
KLARTEXT „… und nichts als die Wahrheit!“ Wie schön kann doch das Leben sein, wenn man Ja, so kann man auch Politik machen. Spitzenfunktionär der FGÖ/AUF/AFH ist. Über Aber diese schöne Welt ist jetzt leider kaputt. Mit viele, viele Jahre gefiel man sich in der Rolle der Regierungsbeteiligung der freiheitlichen Par- der Opposition in den diversen Personalvertre- tei sehen sich viele FGÖ/AUF/AFH-Altfunktionäre in einem unlösbaren Dilemma. Wie soll man jetzt wei- tungsgremien oder in einer erfundenen Kleinst- termachen? So wie bisher geht es nicht, anders kann gewerkschaft. Das war schön und bequem. man aber nicht! Lauthals Unerreichbares oder Unnotwendiges Ein Lösungsansatz: Wir (= AUF/AFH) behaupten, fordern ist einfach super! Kann ja keiner was dass der Bundesminister jetzt seinen eigenen Per- sagen, man ist ja eh für jede auch noch so unre- sonalvertreter hat, und „stellen“ ein ZA-Mitglied ins alistische Idee – der Wahrheitsbeweis musste ja Kabinett ab. Dass das unvereinbar ist, ist allen klar – nie angetreten werden. Beispiele gefällig? außer dem AUF/AFH-Fraktionsführer im ZA, der sieht da überhaupt kein Problem, hat je eh die gänzliche Freistellung vom Dienst für den ZA und arbeitet den • 7,4 Prozent in der Höhe der Auslandseinsatzwert- ganzen Tag im Kabinett des Bundesministers. Schon einheiten (bisher 4,4 Prozent) irgendwie besonders, wie sich hier die AUF/AFH die • € 200,– Gehaltserhöhung für alle – das sind halt Welt schönredet. schlappe 12 Prozent Gehaltsplus beim Einstieg – viel Nur aus dieser Situation (man braucht einen Befrei- Spaß im BMöDS ungsschlag) lässt sich der katastrophale und für die • Einführung einer Militärgerichtsbarkeit – gegen wen Interessen der Soldaten und Mitarbeiter verheeren- eigentlich? de Fehler der FGÖ-Führung verstehen – nämlich das FOTO: ISTOCK • Komplett weg mit dem 40. Lebensjahr für MZ – ist weitgehende Abschreiben (Plagiat) und Veröffent- doch nett, mit 65 beim Bund befristet zu sein. lichen der Dienstgeberstellungnahme zur Dienst- • usw., usw., usw. rechtsnovelle. Damit wurde jahrelange Gewerk- 6 · FCG-BUNDESHEERGEWERKSCHAFT 1-18
KLARTEXT schaftsarbeit (viele Punkte waren zwischen der GÖD-Bundesheergewerkschaft und dem Dienstge- ber unter BM DOSKOZIL bereits ausverhandelt bzw. abschlussreif und wurden durch BM KUNASEK dan- kenswerterweise übernommen und noch verstärkt) durch dümmliche Wichtigtuerei zunichte gemacht, zumindest jedoch schwer beschädigt. Den zuständi- gen Beamten im BMöDS und ihrem Bundesminister STRACHE über die Parlamentswebsite auszurichten, dass sie gefälligst die Forderungen umsetzen müs- sen, geht im Bierzelt, aber nicht in der realen Politik. Was ist passiert? Von den von der göd.fcg gestellten Anregungen, die der Dienstgeber sehr klug und pro- fessionell in seiner Stellungnahme an das BMöDS auf- genommen hat (siehe hiezu auch Seite 4 bis 5), ist aufgrund dieses FGÖ-„Sprengstoffanschlags“ so gut wie nichts mehr in der Dienstrechtsnovelle. Danke, liebe FGÖ! Wir werden von Seite der göd.fcg nunmehr alle Anstrengungen unternehmen, um diese für unsere Soldaten und Mitarbeiter und für das gesamte Bun- V.l.n.r.: Walter Hirsch, Gerhard Hofer, Peter desheer so wichtigen Verbesserungen im Rahmen Schrottwieser, Gerald Sapper, Günther Tafeit der Herbstnovelle doch noch umzusetzen, wenn dies nicht wieder durch „Störfeuer“ der FGÖ/AUF/ AFH unmöglich gemacht wird. Wär halt nett, wenn sie irgendwann ins konstruktive Arbeiten finden. te Frechheit. Eigentlich würde man ja eine Entschul Zweiter schwerer Fehler dieser selbsternannten digung erwarten dürfen, aber die wird es von die Gewerkschaft ist das Bekämpfen eurer GÖD-Bun- sem hoffnungslosen FGÖ/AUF/AFH-Altfunktionär, der desheergewerkschaft. Genauso erfolglos wie alles noch lange nicht in der neuen Zeit angekommen ist, andere, was diese in sturer Oppositionsdogmatik wohl kaum geben. verharrende Gruppe probiert. Sich als behaupteter Aber liebe FGÖ-Spitzenfunktionäre, ihr könntet unse- weise „Gewerkschaft“ gegen eure starke und seit ren Kameraden und Kollegen einen großen Gefallen Jahrzehnten erfolgreiche Gewerkschaftsbewegung tun, zieht euch auf eure diversen Mandate in den zu stellen, hilft ausschließlich dem Dienstgeber. Das Landtagen und Gemeindestuben zurück und lasst greift der berühmte Blinde mit dem Stock! Es wäre unsere Mitarbeiter mit euren Aktionen endlich in auch einmal ganz interessant zu wissen, woher das Ruhe, sie haben es verdient. viele Geld kommt, damit man über mehrere bunt Es geht ganz einfach: Ihr braucht nur eine Freistel- gedruckte Seiten absolut erfolglos Austrittsauffor- lung unter Entfall der Bezüge beantragen – ist sofort derungen aus eurer Bundesheergewerkschaft ver- erledigt. öffentlichen kann – und ob das Geld der Mitglieder Alle fleißigen und integren AUF/AFH-Funktionäre, die der FGÖ ist? Denn – Gewerkschaftsarbeit ist das ja genauso wie wir jeden Tag bemüht sind, die Inter- wohl keine. essen der Soldaten und Mitarbeiter bestmöglich zu Und – dem Fraktionsführer der AUF/AFH im ZA, der vertreten, und die im guten Einvernehmen mit uns sich jetzt in Aussendungen als großartiger „Wunder- sind, sind von dieser Kritik selbstverständlich ausge- wuzzi“ inszenieren will, sei ins Stammbuch geschrie- nommen und wir entschuldigen uns dafür, dass sie ben: Die Behauptung, dass er die großen Anträge im möglicherweise unangenehm berührt sind. Ihr seid ZA einbringt – an die sich seltsamerweise außer ihm definitiv nicht gemeint. selbst niemand erinnern kann –, ist unrichtig. Dar- Dessen ungeachtet vertrauen wir weiterhin auf die über hinaus aber den mit ihrer Expertise weit über allen politischen Bewegungen innewohnende natür- das BMLV hinaus anerkannten und fleißigen Spitzen- liche Selbstreinigungskraft. funktionären der göd.fcg zu unterstellen, sie würden eine „alte, träge Einstellung“ haben, ist die allergröß- Eure göd.fcg-Personalvertreter im ZA n 7 · FCG-BUNDESHEERGEWERKSCHAFT 1-18
AKTUELL KIOP/KPE – Quo vadis? Mit Ministerweisung Nr. 251/2016 vom 7. Juli 2016 wurde durch den ehema- ligen BM Doskozil u. a. verfügt, dass die Zahl der Kaderpräsenzsoldatinnen GERALD SAPPER, OSTV BEI ANREGUNGEN, und -soldaten bis 2020 auf bis zu 6.000 WÜNSCHEN ODER erhöht werden soll. Doch was ist von B E S C H W E R D E N KO N TA KT I E R E dieser Zahl „6.000“ rund ein Jahr später MICH UNTER DER geblieben und wie geht es mit der TEL.: 0664 622 1250. Neufassung des „Personalsteuerungs- erlasses“, welcher nun schon fast zehn Monate beim Bundesminister zur Ent- scheidung liegt, weiter? FOTO: ISTOCK Mit GZ S93392/3-S IV/2017 vom 27. 12. 2017 wurde ein neuer Aufwuchsplan für KIOP/KPE-Kräfte ange ordnet. Leider hatte dieser nur eine sehr kurze 8 · FCG-BUNDESHEERGEWERKSCHAFT 1-18
DIE ERFAHRENSTE PERSONAL VERTRETERIN DES BUNDESHEERES GEHT IN DEN RUHESTAND! HRin Elisabeth Hausmann trat mit 1. Juli 2018 in den wohlverdienten Ruhestand. Sie war zu diesem Zeitpunkt das längstdienen de ZA-Mitglied (mehr als 20 Jahre im ZA) und über viele Jahre Mitglied im FA/Luft und im DA/Langenlebarn. Ihr Erfahrungsschatz und ihre Expertise am Personalsektor, gepaart mit der erworbenen Akzeptanz bei den facheinschlägigen Dienstgebervertretern, stellte für den ZA eine unabdingbare Stütze zur Bewältigung aller Reformen des Res sorts der letzten Jahrzehnte dar. Sie stellte ihre Arbeitskraft zur Gänze in den Dienst aller unserer Bundesheerangehörigen. Wir bedanken uns im Namen aller Bediensteten und Funktionäre für ihre treuen Dienste und ihren tollen Einsatz über die vielen Jahre. Wir wünschen unserer Elisabeth alles Gute, viel Gesundheit und noch viele erfüllte Jahre im Ruhe stand im Kreise ihrer Familie! Das Team göd.fcg Lebenserwartung, denn schon mit 24. 4. 2018 wur- erungserlass für unsere KIOP/KPE-Soldatinnen und de mit GZ S93392/2-S IV/2018 (1) für die Auspla- -Soldaten zu erreichen: nung der Reaktionskräfte und KPE mittels Weisung • Ausdehnen des Prüfrhythmus von derzeit zwei auf Sofortmaßnahmen verfügt. Diese Weisung sieht drei Jahre. nur mehr ein Einfrieren der KPE im vorgesehenen • Die Bestätigung über die Leistungsprüfung Allge- Jahresmittel von 2.600 Soldatinnen und Soldaten meine Kondition, welche bei der „Truppe“ absol- vor. Besonders schmerzlich ist, dass KPE-Desig viert wird, im verwaltungsbehördlichen Prüfver- nierungen verschoben bzw. nicht mehr weiter- fahren anzuerkennen sowie folgt werden und betreffende KPE-Verbände vor- • die Militärfliegertauglichkeit/Bordtauglichkeit mit erst auch keine Bewerbungen oder Ausbildungen der für die „Auslandseinsatztauglichkeit“ sowie für diese neuaufzustellenden Einheiten betreiben „KPE-Untersuchung“ zu harmonisieren. dürfen. Leider konnte nach zahlreichen Verhandlungsrun- In Beratungen mit der S IV wird versucht, dement- den kein Ergebnis erzielt werden, sodass dies nun sprechende gesunde Strukturen in der KIOP/KPE seit Oktober 2017, trotz mehrmaliger Urgenzen, wieder zu erreichen. beim Herrn Bundesminister zur Entscheidung liegt. In diesem Zusammenhang darf auch erwähnt wer- Wir fordern, dass im Sinne unserer Soldaten rasch den, dass nun mittlerweile seit Mai 2017 versucht eine verträgliche Lösung in beiden Angelegenheiten wird, folgende Verbesserungen im Personalsteu- gefunden werden kann. n 9 · FCG-BUNDESHEERGEWERKSCHAFT 1-18
Geschätzte Kameraden, AUF EIN OFFENES WORT liebe Kolleginnen und Kollegen! Zwei Jahre eigenständiges Kommando Luftstreitkräfte – wenn auch ohne verfügte Der Umgang der der „Macht“! Organisationsstruktur – haben fliegerisch mehr bewegt als zehn Jahre Joint Com- mand zuvor. Gut begründet und nachvollziehbar war die Entscheidung des ehemaligen BM Doskozil 2017, wieder eigenständige Luftstreitkräfte vorzusehen. Unverständlich ist für uns die Entscheidung von BM Kunasek, das Kommando bereits nach zwei Jahren wieder aufzulösen und „intelligent zurückzuführen“. Die wahren Beweggründe bleibt uns der Herr Verteidigungsminister schuldig. Der populistische Slogan „Weniger Kommando, mehr Truppe“ geht hier völlig ins Leere. Viel intelligenter wäre eine Evaluierung der gesamten fliegerischen Kom- mandostrukturen unter Beibehaltung der fliegerischen Eigenständigkeit gewesen! Aber das Primat der Politik ist zur Kenntnis zu nehmen. Nun geht es um Schadensbegrenzung: Wir fordern, dass die zusammen- K A R L H I R T L E R , V Z LT gehörigen fliegerischen Teile (KdoLRÜ, KdoLuU, FlFlATS, MSL) innerhalb CHEFREDAKTEUR FLIEGER AKTUELL des Kommandos Streitkräfte einem fliegerischen Kommandanten unterstellt werden. Anbieten würde sich dafür eine Funktion als stellver- tretender Kommandant Kommando Streitkräfte und Airchief. Damit wäre zumindest bei fliegerspezifischen Problemstellungen der unmittelbare Zugang zum Generalstabschef sichergestellt. Innerhalb des neuen Kom- mandos Streitkräfte müssen die fliegerischen Fachbereiche/Abteilungen auf Augenhöhe mit den Landstreitkräften abzubilden sein. Vor etwa drei Jahren kündigte Mit einer solchen Aufbauorganisation könnte an der Lösung der aufge- sich eine unvermeidliche Migra- stauten Herausforderungen im Luftbereich weitergearbeitet werden. tion von flüchtenden Menschen Der angepasste Sondervertrag für Militärpiloten ist verfügt. Nun gilt es, in Richtung Europa, und da vor schleunigst den Stau im Bereich der Nebengebühren Flugsicherung, allem nach Deutschland, an. Radarleitdienst, Wetterdienst, Radarbetrieb und Radartechnik einer Lösung zuzuführen. Wie eine Lösung ausschauen könnte, hat der Fach- Unser Bundesheer war gerade ausschuss Luft beim KdoLuSK bereits 2015 mittels Anregung einer ent- wegen nicht erkannter Lage- sprechenden Vergütung im GehG beim Dienstgeber eingebracht. änderung voll am Sparen. Sie Ebenso liegen die von der göd.fcg eingebrachten Lösungsvorschläge kennen sicher das Schlagwort im fliegertechnischen Bereich (einheitliche Vergütung für Soldaten und ÖBH 2018 mit all den „klugen“ Zivilbedienstete, Beibehaltung der pauschalierten Nebengebühr für den Vorhaben wie Personalabbau, nichtständigen Flugdienst im Auslandseinsatz) beim Dienstgeber auf. Kasernenschließungen, ja sogar Nun liegt die Umsetzungsverantwortung allein bei BM Kunasek und der Eurofighter war wieder ein- Vizekanzler Strache! Herzlichst Ihr mal Thema – es standen ja die Wahlen vor der Tür. 10 · FCG-BUNDESHEERGEWERKSCHAFT 1-18
NACHRICHTEN DER FRAKTION CHRISTLICHER GEWERKSCHAFTER AUS DEM FA LUFTSTREITKRÄFTE schuss auch nach diesem Denkmuster gestrickt? So mischen sie – obwohl mangels Hierarchie in den PV- „AUF/AFH“ mit Ebenen unzuständig – sogar in Belangen von Dienst stellenausschüssen mit. Und sei es bloß das Begehren nach Räumlichkeiten und Schautafeln für ihre Fraktion. Es empfiehlt sich dringend, das PVG zu lesen, da steht was von einer Zuweisung von Räumlichkeiten für die „Kollegialorgane“, nichts von der Errichtung von Partei- zentralen in den Kasernen! Ist die erst kürzlich ergan- gene Erkenntnis der Personalvertretungs-Aufsichtsbe- hörde über das Verbot parteipolitischer Betätigung im Da zog unser damaliger Bundesminister Doskozil Bundesheer schon wieder in Vergessenheit geraten? sprichwörtlich die Notbremse, um bereits angerichte- Hier scheint der Präsident der sich als Bundesheer ten Schaden zumindest teilweise in Grenzen zu halten. gewerkschaft benennenden FGÖ – ein Funktionärs Die „Gliederung des Bundesheeres“ mit durchaus ver- multi – geradezu herauszuleuchten. Sie kennen den nünftigen Organisationsstrukturen wurde angegangen, Begriff „Trittbrettfahrer?“ Aber ja! Der Herr Landtags- konnte jedoch mangels Bereitschaft hoher und höchs- abgeordnete und Mitglied des Zentralausschusses ter „Verantwortungsträger“ im Heer nicht mehr einge- „erhöhte“ sich gar mit seiner Stellungnahme zur Dienst- nommen werden, weil – ja, richtig – gewählt wurde. rechts-Novelle 2018, indem er sich bei der Truppe in Den Überlegungen unseres aktuellen Bundesministers Szene setzen wollte. Übrigens: Dem genauen Betrach- scheint ausschließlich die Besetzung von Spitzenjobs ter wird aufgefallen sein, dass diese Abschrift nahezu zu Grunde zu liegen. Von betrieblichen Notwendigkei- deckungsgleich mit der Ressortvorlage war. ten hat noch keiner der Verantwortlichen Gebrauch gemacht. Es scheint ihm nicht schnell genug gehen zu Auch für dieses Mal gilt: Blöd gelaufen, wenn man können, er will ja steirischer Vize-LH werden, wenn man zuvor mit hochtrabenden Versprechungen für Verunsi- den diversen Medien Glauben schenkte. Aber: Auch da cherung in der Belegschaft sorgt. Er dürfte sich sprich- muss gewählt werden. wörtlich „versprochen“ haben, aber das hilft uns leider nicht weiter! Apropos Landespolitik: Die Bemühungen der Salzbur- Eine unvereinbare Ämterkumulierung findet sich auch ger Landesspitze um die Beibehaltung des Kommandos bei der AUF/AFH im Zentralausschuss! für die Luftstreitkräfte sind wohl auch als „enden wol- Dienstgeber- und Dienstnehmervertreter gleichzeitig lend“ zu bezeichnen – auch das ist bereits Geschichte. zu sein – zum einen Mitarbeiter im Kabinett, zum an- Und seitdem ist wieder einmal alles neu bei uns – die deren stellvertretender ZA-Vorsitzender – funktioniert Landesverteidigung entpuppt sich als wahre „Spiel nicht. Da weiß man oft nicht, welchen „Hut“ man wiese“ für mehr oder weniger fähige Politiker und gerade aufhat. Ein klassischer Fall von Unvereinbar- deren willfähriges Gefolge, die allesamt auf hohe und keit! höchste Posten spitzen. So etwas kann man eben nur Was soll’s: Wenn sogar Strukturen der Personalvertre- durch Änderungen in der Organisation durchdrücken tungsgremien in Anbetracht der angedachten neuen und Spitzenpositionen im Sinne bester „Vetternwirt- Gliederung des Bundesheeres hinterfragt werden – frei schaft“ besetzen. nach dem Motto: Was man nicht erwählen kann, soll ab- geschafft werden –, dann ist es nicht weit her mit dem Apropos „Vetternwirtschaft“: Schön langsam wird Demokratieverständnis. es eng mit dem Gerangel um bestdotierte Posten in der neuen himmelblauen Zentrale, weil jeder Basisfunk- Liebe Leser! Sie mögen sich bitte selbst Ihre Gedanken tionär schnellstens zum Futtertrog möchte. Koste es dazu machen und den „Denkzettel“ bei nächster Gele- was es wolle! Hierzu kommt, dass die neue Regierung genheit verteilen. glaubt, ohne Sozialpartnerschaft regieren zu können!? Sind die AUF/AFH-Personalvertreter im Zentralaus- Ihr Karl HIRTLER, Vzlt 11 · FCG-BUNDESHEERGEWERKSCHAFT 1-18
INTERVIEW Wo drückt der Schuh vor Ort? Das Redaktionsteam trifft zwei Offiziere, die auf der einen Seite als RefLtr und auf der anderen Seite als BKdt einer PzHBt ihren Dienst versehen! ObstdhmfD Markus CHRISTIAN, geschehen und wir wissen MA und Mjr Mag. (FH) Martin kaum noch, „wie es MAIER, herzlich willkommen. war“. Konkret geht es Ich darf mich gleich vorweg bei uns um den Wei- für die Bereitschaft zu die- terbestand einer sem Interview bedan- Einheit. ken. Unser Ziel ist es, Basisprobleme direkt aus Stichwort Kaderauslas Ihrer Sicht zu erörtern. tung – vermehrt kommt es zu Beschwerden, kann man diese Situation auch bei Ihnen vor Ort erkennen? LV21.1 ist gestorben, wie sehen Sie das Stimmungs CHRISTIAN: Es besteht ein permanenter unter- bild vor Ort? schwelliger „Druck“ für alle Kaderangehörigen, der CHRISTIAN: Das Einstellen der geplanten Maßnah- durch zusätzlich angeordnete Aufgaben verstärkt men wird grundsätzlich begrüßt, da aufgrund der wird. Hinzu kommt, dass die Tätigkeiten der eigenen politischen Entwicklungen in Österreich niemand an Arbeitsplatzbeschreibung durch einen Dienstauftrag die Umsetzung der LV21.1 sowie an die Freigabe der von einem geplanten Arbeitsplatz der LV21.1 unbe- dafür erforderlichen Finanzressourcen geglaubt hat. nommen der eigentlichen Aufgabenerfüllung erwei- Problematisch sind aktuell das Verharren der unmit- tert wurden. Diese stehen aber nicht immer in einem telbaren Kommandanten in den bisherig eingenom- direkten Zusammenhang und können sogar eine menen „Strukturen“ und die dadurch fragwürdigen komplett neue Tätigkeit darstellen! Zusätzlich werden „Befehlsverhältnisse“. den Mitarbeitern auch fallweise Aufgaben übertragen, MAIER: Gespalten. Und zwar deshalb, weil einerseits die in keinem Zusammenhang mit der eigentlichen zumindest im Groben bekannt war, in welche Rich- dienstlichen Aufgabenerfüllung stehen. tung es geht. Wir haben gelernt, mit der Ungewissheit MAIER: Ich glaube, es geht nicht nur um die Auslastung umzugehen, dennoch wären wir froh gewesen, kon- selbst. Grundsätzlich stimmt es positiv, wenn die Auf- kret zu wissen, wie der neue OrgPlan aussieht. tragsbücher voll sind. Das Problem besteht eher darin, FOTO: ISTOCK Nun aber geht die Ungewissheit weiter: Es ist zwar dass die Kurzfristigkeit und Unsicherheit der Aufgaben bekannt, dass mehr oder weniger alles so bleibt wie stetig wächst. Als Beispiel: Wenn heute ein Gruppen- es war. Jedoch ist auch in der Zeit des Wartens einiges kommandant von der Ausbildung abgezogen wird, 12 · FCG-BUNDESHEERGEWERKSCHAFT 1-18
INTERVIEW um den Wachkommandanten abzulösen, welcher CHRISTIAN: Das Stimmungsbild ist nicht rosig. Man durch ein kurzfristiges ÖA-Vorhaben benötigt wird, spricht von „leeren Versprechen“ der Politik und der stellt dies weniger ein Problem dar. Problematisch wird eigenen Führung. es dort, wo ein Kadersoldat für einen Assistenzeinsatz MAIER: Dies wird vorwiegend negativ aufgenom- in der Dauer von drei Monaten vorgesehen ist und zwei men. Vor allem wurde in unserem Bereich sehr Wochen vor Einsatzbeginn entfällt der Bedarf dieses viel Energie in die Werbung von KPE-Nachwuchs Soldaten. Er hat aber seine Urlaubsplanung schon gesteckt. durchgeführt und mit seiner Familie abgestimmt. Langfristig wirken sich solche Unsicherheiten negativ Mobilität und Infrastruktur – das Bundesheer ist auf die Motivation aus. in dieser Angelegenheit stets auf dem Prüfstand. Das benötigte Geld wird auch in Zukunft nicht wie Die Personaloffensive rund um den Kadernachwuchs Milch und Honig fließen. Wo besteht diesbezüglich wurde unter BM DOSKOZIL erfolgreich eingeleitet. in Ihrem Bereich der größte Bedarf? Zwischenzeitlich kommt es in Bezug auf den Kader CHRISTIAN: Zur Mobilität: Zahlreiche dienstliche nachwuchs zu steigenden Zahlen. Ausbildungstech Fahrten zu Besprechungen müssen nach Geneh- nisch gesehen, kommt es nahezu zu einem Ausbil migung mit dem Privat-Kfz erfolgen, da mangels dungsunwesen. Wie betroffen ist Ihr Ausbildungs Dienstfahrzeugen das Auslangen nicht gefunden kader? werden kann. Auch die Poolung der Kfz im Groß- CHRISTIAN: Das Kaderpersonal wird zum Teil per- raum Wien löst das bestehende Problem nicht. Es manent im Rotationsbetrieb eingesetzt, da aufgrund gibt kaum eine Reaktionsmöglichkeit auf kurzfris- der zahlreichen Zusatzaufträge die „Willigen“ bzw. tig einberufene Besprechungen. Dazu kommt, dass „Wissenden“ bis zum Erreichen der persönlichen Leis- auch ein Bahnticket nicht immer der Weisheit letzter tungsgrenzen „(aus)genutzt“ werden. Parallel dazu Schluss ist, wenn dadurch der betroffene Bedienste- wird vor allem das Offizierskorps einer fortwährenden te mehr als die doppelte Zeit für eine IDR aufwenden dienstlich auferlegten Kurssystematik unterworfen, muss, als er mit einem Dienst-Kfz benötigt hätte. bei der häufig der nachfolgende Kurs zur Hälfte eine Zur Infrastruktur: Mangels finanzieller Mittel sind Wiederholung der Inhalte des zuvor schon absolvierten am Standort meiner Organisationseinheit die Berei- Kurses darstellt. che Stromversorgung und Qualität der Sanitärberei- MAIER: Zum einen sehe ich es äußerst positiv, dass wir che (WC und Duschen) äußerst mangelhaft. Bei den nach einer längeren Durststrecke endlich den Zulauf Begehungen durch die Sicherheitsfachkräfte des von jungem Kader verspüren. Natürlich müssen wir zuständigen Militärkommandos werden fortwäh- zurzeit damit leben, dass wir über relativ wenig Aus- rend die Mängel aufgenommen, sämtliche Bedarfe bildungskader verfügen, weil es mit der Ausbildung sind wiederholt schriftlich auf dem Dienstweg vor- des starken Kadernachwuchses gebunden ist. Leicht gelegt, aber eine Änderung durch Sanierungsmaß- problematisch sehe ich die Steuerung des Zulaufes. In nahmen ist aufgrund des fehlenden Baubudgets der Vergangenheit konnte man aus jedem Kontingent nicht in Sicht. Jungkader rekrutieren. Man konnte sich auch schon MAIER: Im Bereich der Infrastruktur gibt es bei uns ein Bild von jedem machen und eine „Vorauswahl der solche Mängel, durch die wir Jahrzehnte davon ent- Kadereignung“ treffen. Dies ist kaum noch möglich, fernt sind, um von „zeitgemäß“ sprechen zu können. da die Normlaufbahn den Einstieg über die Kaderan- Aufgrund der Zusammenlegung zweier Standorte wärterausbildung 1 vorsieht und die Verbände bzw. zu einem leiden wir unter eklatantem Platzmangel. die Waffengattungen nahezu frei wählbar sind. Eine Ohne einen (bereits zugesicherten) Ersatzbau wird geordnete Nachwuchsplanung ist somit zurzeit nicht es nur sehr schwer möglich sein, Aufträge ohne Ein- möglich. schränkungen durchzuführen. Des Weiteren fehlt Für den neu ausgemusterten Wachtmeister ist die Situ- es an zeitgemäßer Werkstattinfrastruktur, Garagie- ation ebenfalls sehr schwierig. Zum Einen mustert er rungsmöglichkeiten und Lagerkapazitäten. Bei der zu einem Verband aus, den er erst kennenlernen muss. Zu- und Abfahrt zu unserer Dienststelle ist es kaum Zum anderen fehlt ihm sehr viel Ausbildungspraxis, möglich, allen Schlaglöchern auszuweichen. vor Allem im Bereich der (GWD-)Basisausbildung. Da wir ein technischer Verband sind, sind wir auf leistungsstarke Funkträgerfahrzeuge angewiesen. Den KIOP/KPE-Soldaten wurde vieles versprochen. Diese sind in den letzten Jahren mehr als nur Man- Wie werden die Reduzierungen im Bereich der KIOP/ gelware geworden. Hätten wir nicht zahlreiche die- KPE auf 2.600, d. h. kein Aufwuchs mehr, aufge ser Fahrzeuge auf Leihe, könnten wir unsere Aufträ- nommen? ge nicht mehr erfüllen. 13 · FCG-BUNDESHEERGEWERKSCHAFT 1-18
INTERVIEW Kampf der verbundenen Waffen – nur mehr eine dem Übergang in den Privatbesitz auch bei Kadersol- Wortfloskel – gelebt wird dieser ja nur mehr kaum? daten ist man als Berufssoldat nun gezwungen, über CHRISTIAN: Aus meiner Sicht gibt es nur mehr wenige die FEG eine Nachbeschaffung zu gewährleisten. Das Bedienstete innerhalb des ÖBH, die dieses Verfah- FEG-Budget wurde aber bis dato dafür noch nicht ange- ren im Rahmen von Großübungen erlebt bzw. geübt passt! Die Qualität des Schuhs ist massiv in Frage zu haben. Wegen Kilometerbeschränkungen, Spritver- stellen! brauchsbeschränkungen, Munitionseinschränkungen, MAIER: Die Missstimmung im Bereich der Adjustierung fehlender Milizkräfte, fehlender Kadersoldaten etc. begründet sich meiner Meinung nach folgenderma- konnten viele Übungen in der Vergangenheit nicht ßen: Aufgrund diverser Erprobungsgegenstände ist mehr abgeführt werden. Dadurch kommt bzw. kam das Bundesheer in den letzten Jahren in Bezug auf es bereits zu einem massiven Kompetenzverlust bei einheitliche Adjustierung etwas auseinandergedrif- den Führungskräften auf allen Führungsebenen. Eine tet. Des Weiteren wurde es den Soldaten auch ermög- Änderung des Zustandes, die aber nicht wahrschein- licht, diverse Zusatzbekleidung und -ausrüstung zu lich ist, wäre nur durch eine Anpassung der finanziel- beschaffen. Es gab jedoch keine klaren Richtlinien len Rahmenbedingungen des ÖBH möglich. dahingehend. In unserem Bereich wurde es so gere- MAIER: Dies ist eines meiner Lieblingsthemen. Unsere gelt, dass bei gewissen Vorhaben, wie z. B. Standes- Hauptaufgabe besteht darin, Informationsbeschaf- kontrollen oder geschlossenen Formationen, nur fung und Feuerunterstützung für die Brigade sicher- militärisch zugewiesene Ausrüstungsgegenstände zustellen. Bei Übungen im eigenen Verband oder auf getragen werden durften. Im Bereich der Ausbildung, Ebene der Aufklärungskompanie oder Panzerhaubitz- aber auch der Assistenzeinsätze ist das Kaderpersonal batterie können wir uns damit behelfen, einen „Über- sehr oft extremen Witterungen ausgesetzt. Hier war bau“ zu simulieren. Hier sind wir aber weit weg vom es natürlich zweckdienlich, auch Zusatzbekleidung „gemeinsamen Üben“. In Gesprächen mit Kameraden tragen zu dürfen. Diese Vorgehensweise konnte ich bei benachbarter Verbände kommen wir immer wieder zur sehr vielen Truppenkörpern beobachten und es war Überzeugung, dass durch den Wegfall dieser Übungs- auch vorgesetzten Dienststellen bekannt. Nun aber, möglichkeiten sehr viel Praxis verloren geht oder so meine Einschätzung, will man wieder komplett bereits verloren gegangen ist. zurück zur Einheitlichkeit und verweist auf die gelten- den Vorschriften. Das ist meiner Meinung nach nicht Im Bereich der AssE werden wir oft mit nicht nachvoll in Ordnung, denn jahrelang ein Verhalten zu dulden ziehbarem zeitlich und örtlich gebundenen Personal und es dann abzustellen, führt natürlich zu großem konfrontiert. Bringt das auch in Ihrem Bereich Pro Unmut. blemfelder bzw. wie gehen die Soldaten damit um? CHRISTIAN: Am Standort meiner Organisationsein- Was möchten Sie uns noch sagen? heit sind die Kräfte der Botschaftsbewachung unter- CHRISTIAN: Die seit 18 Monaten andauernde „virtuel- gebracht. Durch kurzfristige Kleinbaumaßnahmen le“ Struktureinnahme wäre im Sinne der Entlastung wurden langjährig verwaiste Büroräume in Behelfsun- des Kaderpersonals sofort zu beenden. terkünfte und Büros umgewandelt. Durch das perma- MAIER: Ich bedanke mich für die Möglichkeit zu diesem nente Rotationsverfahren der eingeteilten Kadersol- Interview! daten entgeht das ÖBH einer Beschwerdeflut, da eine längerfristige Unterbringung unter den bestehenden Das Interview führte OStv Gerald SAPPER. n Umständen eine Zumutung wäre! Das Verschieben von Assistenzeinsatzkräften quer durch Österreich, bei bestehender Nutzungsmöglichkeit im eigenen Bundesland oder unmittelbar im Nahbereich, stelle ich in Frage. MAIER: Diese Frage sehe ich in Zusammenhang mit der bereits oben gestellten Frage bezüglich der Kaderaus- lastung. Grundsätzlich ist das Kaderpersonal aber sehr flexibel in Bezug auf Einteilung und Dislokation. In unserer nächsten Ausgabe treffen wir zwei Unter In der ADV ist die Adjustierung umfassend geregelt. offiziere zur selben Fragestellung. Vermehrt gibt es diesbezüglich Kritik. Wo drückt hier wirklich der Schuh? Du bist Unteroffizier und möchtest gerne unsere CHRISTIAN: Im wahrsten Sinne des Wortes „drückt der Fragen beantworten? Dann melde dich unter gerald. Schuh“. Mit der Einführung des neuen Feldschuhs und sapper@mygoed.at! 14 · FCG-BUNDESHEERGEWERKSCHAFT 1-18
GÖD-MITGLIEDSANMELDUNG GEWERKSCHAFT ÖFFENTLICHER DIENST 1010 Wien, Teinfaltstraße 7, Tel.: 01/534 54, Fax: 01/534 54-124, E-Mail: goed.evidenz@goed.at, ZVR-Nr.: 576439352 DATENSCHUTZERKLÄRUNG Der Schutz Ihrer persönlichen Daten ist uns ein besonderes Anliegen. In dieser Datenschutzinformation informieren wir Sie über die wichtigsten Aspekte der Datenverarbeitung im Rahmen der Mitgliederverwaltung. Eine umfassende Information, wie die GÖD/der ÖGB mit Ihren personenbezogenen Daten umgeht, finden Sie unter www.oegb.at/datenschutz. Verantwortlicher für die Verarbeitung Ihrer Daten ist der ÖGB. Wir verarbeiten die umseits von Ihnen angegebenen Daten mit hoher Vertraulichkeit, nur für Zwecke der Mitgliederverwaltung der Gewerkschaft und für die Dauer Ihrer Mitgliedschaft bzw. solange noch Ansprüche aus der Mitgliedschaft bestehen können. Rechtliche Basis der Datenverarbeitung ist Ihre Mitgliedschaft in der GÖD/im ÖGB; soweit Sie dem Betriebsabzug zugestimmt haben, Ihre Einwilligung zur Verarbeitung der dafür zusätzlich erforderlichen Daten. Die Datenverarbeitung erfolgt durch die GÖD bzw. den ÖGB selbst oder durch von diesem vertraglich beauftragte und kontrollierte Auftragsverarbeiter. Eine sonstige Weitergabe der Daten an Dritte erfolgt nicht oder nur mit Ihrer ausdrücklichen Zustimmung. Die Datenverarbeitung erfolgt ausschließlich im EU-Inland. Ihnen stehen gegenüber der GÖD/dem ÖGB in Bezug auf die Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten die Rechte auf Auskunft, Berichtigung, Löschung und Einschränkung der Verarbeitung zu. Gegen eine Ihrer Ansicht nach unzulässige Verarbeitung Ihrer Daten können Sie jederzeit eine Beschwerde an die österreichische Datenschutzbehörde (www.dsb.gv.at) als Aufsichtsstelle erheben. Sie erreichen uns über folgende Kontaktdaten: Gewerkschaft Öffentlicher Dienst Teinfaltstraße 7, 1010 Wien Telefon: 01/534 54-0; E-Mail: goed@goed.at Den Datenschutzbeauftragten des ÖGB erreichen Sie unter: datenschutzbeauftragter@oegb.at INFORMATION ÜBER DIE BEITRAGSHÖHE Der monatliche Mitgliedsbeitrag beträgt 1% des Bruttomonatsbezuges, höchstens jedoch 1% des Referenzbetrages gem. § 3 Abs. 4 GehG. Der Mitgliedsbeitrag ist steuerlich absetzbar, im Fall des Abzuges durch den/die Dienstgeber/in wird dies sofort wirksam. Ein reduzierter Fixbeitrag gilt für: • StudentInnen, Arbeitslose, außerordentliche Karenzurlaube und Krankenstände ohne Bezüge: € 1,80 monatlich. • SchülerInnen, Lehrlinge, VerwaltungsassistentInnen, KrankenpflegeschülerInnen und PräsenzdienerInnen im Ausbildungsdienst (PiAD): € 1,10 monatlich. ✂ SEPA-Lastschrift-Mandat Mandatsreferenz (wird von einziehender Stelle vergeben): Ich ermächtige die Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD), wiederkehrend Zahlungen von meinem Konto mittels SEPA-Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von der GÖD auf mein Konto gezogenen SEPA-Lastschriften einzulösen. Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des belasteten Betrags verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen. Der Einzug des Mitgliedsbeitrags erfolgt jeweils zum 10. jeden Monats. Wenn ich dem Betriebsabzug zugestimmt habe, diesen aber nicht mehr wünsche oder aus dem Betrieb ausscheide oder der Abzug des Mitgliedsbeitrages über den Betrieb nicht mehr möglich ist, ersuche ich, die Zahlungsart ohne Rücksprache auf SEPA-Lastschrift von meinem bekannt gegebenen Konto umzustellen. Zahlungsempfänger: Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD), 1010 Wien, Teinfaltstraße 7, Creditor-ID: AT48 ZZZ0 0000 0065 41 Bank: Kontoinhaber/in: IBAN: BIC: Ort/Datum/Unterschrift: .................................................................................
GÖD-MITGLIEDSANMELDUNG GEWERKSCHAFT ÖFFENTLICHER DIENST 1010 Wien, Teinfaltstraße 7, Tel.: 01/534 54, Fax: 01/534 54-124, E-Mail: goed.evidenz@goed.at, ZVR-Nr.: 576439352 Akad. Titel Anrede Staatsbürgerschaft Geschlecht m w Familienname – Vorname Beitritt ab Wohnadresse ❍ Beamter/in ❍ Vertragsbedienstete(r) Postleitzahl Ort ❍ Angestellte(r) ❍ Lehrling Telefonnummer SV-Nr./Geb.-Datum ❍ Student/in, Schüler/in ❍ Sonstige: E-Mail Ich willige ein, dass die GÖD mich telefonisch bzw. per elektronischer Post (§107 TKG) kontaktieren darf, um über Service- leistungen, etwa Aktionen für Tickets, Bücher, Veranstaltungen u. dgl., zu informieren und sonstige Informationen zu übermit- teln. Die Einwilligung kann jederzeit widerrufen werden. Beschäftigt bei (Dienststelle) Anschrift der Dienststelle Postleitzahl Ort Bundesvertretung Betreuer/in Waren Sie bereits Mitglied des Österreichischen Gewerkschaftsbundes ab 1945: ❍ Ja ❍ Nein Wenn ja, bei welcher Gewerkschaft von/bis Angabe der Mitgliedsnummer Ich bestätige, die umseitige Datenschutzerklärung (auch abrufbar unter www.oegb.at/datenschutz) zur Kenntnis genommen zu haben. Ort, Datum UNTERSCHRIFT DER DIENSTNEHMERIN / DES DIENSTNEHMERS ✂ BEITRAGSEINBEHALT DURCH DEN DIENSTGEBER Ich erkläre mich einverstanden, dass mein Gewerkschaftsbeitrag durch den/die Dienstgeber/in, Arbeitgeber/in von meinem Bezug/Gehalt/Lohn/meiner Lehrlings- entschädigung bzw. durch die PVA/pensionsauszahlende Stelle von meiner Pension einbehalten und überwiesen wird, und erteile deshalb meine Einwilligung, dass meine im Zusammenhang mit der Beitragseinhebung erforderlichen personenbezogenen Daten (dies sind in jeweils aktueller Form die oben angegebenen Daten und Gewerkschaftszugehörigkeit, Personalnummer, Adressänderungsdaten, Einreihung, Bedienstetenkategorie, Beitragsdaten, Karenzzeiten, Ausbildungs-, Präsenz- und Zivildienstzeiten, Eintritts-/Austrittsdaten, KV-Zugehörigkeit und Pensionierungsdatum) von meinem/meiner Arbeitgeber/in und der Gewerkschaft verarbeitet werden dürfen, und ermächtige den/die Arbeitgeber/in, diese Daten an den Österreichischen Gewerkschaftsbund, Gewerkschaft Öffentlicher Dienst zu übermitteln. Diese Einwilligung kann jederzeit gegenüber der GÖD widerrufen werden. An die bezugsauszahlende Stelle Abzug ab Akad. Titel Familienname – Vorname SV-Nr./Geb.-Datum Personalnummer Ort, Datum UNTERSCHRIFT DER DIENSTNEHMERIN / DES DIENSTNEHMERS
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