"Kroos"artig. Nicht alles über den Fußballer Toni Kroos als Film im Kino - Kulturexpresso

Die Seite wird erstellt Carlotta Sonntag
 
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"Kroos"artig. Nicht alles über den Fußballer Toni Kroos als Film im Kino - Kulturexpresso
„Kroos“artig. Nicht alles
über den Fußballer Toni Kroos
als Film im Kino
Berlin, Köln, München, Deutschland (Kulturexpresso). „Kroos“
kommt ins Kino, Kroos war schon da. 2014 mit der
Herrenfußballmannschaft Weltmeister geworden – das waren noch
Zeiten – erfahren wir im neuen Kinofilm „Kroos“, dass Toni
Kroos auch sonst Weltspitze ist. Real Madrid stellt nur
Spitzenleute ein. Doch nicht nur das – Kroos scheint der
wichtigste Mann in der Mannschaft zu sein. Gleichzeitig bleibt
er im Hintergrund. Kennen Sie das (berühmte) Bild mit Angela
Merkel in der Kabine? Minuten, nachdem „Deutschland“
Weltmeister wurde? Toni Kroos ist nicht drauf. Doch wenn man
nachforscht, das Gesamtbild zu sehen bekommt, von dem nur ein
Ausschnitt veröffentlicht wurde, sieht man, wo Toni Kroos war.
Rechts im Hintergrund beschäftigte er sich mit seinen
Turnschuhen. Während die anderen siegestrunken in die Kamera
schauten oder die Nähe der Bundeskanzlerin Merkel suchten. Das
deutet auf eine Eigenschaft Kroos‘ hin, doch reicht es, um ihn
zu verstehen?

In „Kroos“ geht es wenig um die Person T.
"Kroos"artig. Nicht alles über den Fußballer Toni Kroos als Film im Kino - Kulturexpresso
Kroos

Großartig = groß und artig? © 2019, Foto/BU: Andreas Hagemoser

Vielleicht geht es uns ja auch gar nicht um den Menschen;
vielleicht wollen wir nur den Fußballer sehen, und der ist
toll. Wie außergewöhnlich er wirklich ist, davon erhielten wir
nach dem Fußballspiel gegen Schweden in der Vorrunde der
Herrenfußballweltmeisterschaft 2018 eine Vorstellung. Was
Fachleute schon wussten, erfuhr die breite Masse erst nach
diesem Spiel, das fast mühsam erst gegen Ende gewonnen wurde.
Es fühlte sich wie ein großer Sieg an, nachdem die
bundesdeutsche Mannschaft sich von Mexiko hatte schlagen
lassen. Die Mexikaner hatten davon nichts und schieden zügig
aus. Die schwedische Mannschaft verlor zwar gegen die
deutsche, scheffelte aber in den beiden anderen Spielen genug
Punkte, um eine Runde weiterzukommen.

Was den deutschen Zuschauern im Siegestaumel noch nicht
schwante – erst musste das letzte Spiel gewonnen werden oder
"Kroos"artig. Nicht alles über den Fußballer Toni Kroos als Film im Kino - Kulturexpresso
eine bestimmte Konstellation eintreten, wenn es           ein
Unentschieden geben sollte. Doch tatsächlich verlor       die
deutsche Mannschaft mit Erfolgstrainer Jogi Löw gegen     die
Auswahl Koreas. Die Koreaner mussten zwar genauso wie     die
Deutschen die Heimreise antreten, aber immerhin hatten    sie
einmal den amtierenden Weltmeister besiegt.

Doch wer hatte durch seine außergewöhnliche Leistung den
deutschen Herren den Hals gerettet? Boateng? Özil? Gar Neuer?
Schweinsteiger und Lahm hatten sich nach dem Gewinn des Cups
2014 aus der Nationalmannschaft verabschiedet, Beckenbauer
hatte das frühe Ausscheiden aus dem Team kritisiert. Neuer,
von dem man manchmal den Eindruck erhält, er würde lieber Tore
schießen als sie nur zu halten, konnte nichts ausrichten. Es
war Freistoßexperte Toni Kroos. Er hatte in einer
Freistoßvariante mit zwei Spielern vor dem liegenden Ball
alles wieder Richtung „Weiterkommen“ gedreht. Hochdramatisch,
wenige Momente vor Schluss. Dass es letztlich für das
Achtelfinale nicht reichte, lag nicht an Kroos.

Doch dass er, während alle anderen schon unter der Dusche
stehen, noch allein Freistöße oder Torschüsse übt, sagte ein
Mitspieler vor laufenden Kameras.

Es stimmte.

Das wissen wir nach diesem Film.

Viele Premieren
Photowand für die Premiere von „Kroos“, einem Film über den
Fußballer Toni Kroos und den Verein Real Madrid. Toni Kroos
und der Produzent Leopold Hoesch standen an diesem 1. Juli nur
wenig später auch vor dieser Wand im Zoopalast im Rampenlicht.
© 2019, Foto/BU: Andreas Hagemoser

Die Weltpremiere fand am 30. Juni in Köln statt. Warum in
Köln? Anke Engelke ist dort und die Millionenstädte heißen in
der Bundesrepublik Berlin (3einhalb), Hamburg (1,8), München
(1,4) – und seit einiger Zeit: Köln! 1.036.771 Menschen sollen
dort einmal zum Zeitpunkt X gewohnt haben. Vor kurzem.

Der Pressetext vom 1. Juli 2019 zum Thema der Premieren: „Mehr
als 90 Minuten Zeit für seinen ganz persönlichen Roten Teppich
nahm sich gestern Toni Kroos bei der Weltpremiere von KROOS,
dem Dokumentarfilm, der sehr private und überraschende
Einblicke in das Leben und die Karriere seines titelgebenden
Protagonisten gibt. Bei hochsommerlichen Temperaturen feierten
nicht nur unzählige Fans im Kölner Cinedom gemeinsam mit dem
Fußball-Weltmeister, sondern auch zahlreiche prominente Gäste
und Wegbegleiter – darunter Uli Hoeneß, Jupp Heynckes,
Wladimir Klitschko, Reiner Calmund, Lukas Podolski, Wolfgang
Niersbach, Emilio Butragueño, Christoph Maria Herbst, Kai
Pflaume, Oliver Pocher und die Band Revolverheld sowie NRW-
Ministerpräsident Armin Laschet und Kölns Oberbürgermeisterin
Henriette Reker. Nach ausgiebigem Interview-, Selfie- und
Autogramm-Marathon begrüßten Toni Kroos, Regisseur Manfred
Oldenburg und Produzent Leopold Hoesch das Premierenpublikum
in fünf voll besetzten und mit regulärem Publikum
ausverkauften Sälen des Cinedom.“

In Berlin hat Toni Kroos den Film gemeinsam mit Leopold Hoesch
am Montag in vier Kinos – dem UCI Luxe Mercedes-Platz, dem
Cubix, dem Cinemaxx am Potsdamer Platz und dem Zoo-Palast –
persönlich präsentiert, „in München im Mathäser-Filmpalast“
wird er den Streifen am „Donnerstag, 4. Juli, dem Starttag von
KROOS“, vorstellen. „Für die Premieren in Köln und München
stehen die Audi AG und für die in Berlin stattfindenden
Premierenscreenings     die      Audi-City     Berlin     als
Kooperationspartner bereit.“

Man
höre und lese. Toni Kroos braucht nicht zu laufen. Dabei kann
er das
eigentlich ganz gut.

Kritikpunkte

In so einer Selbstdarstellung möchte niemand seine Schwächen
zeigen. Stattdessen werden die Stärken hervorgehoben. Als
solche gilt sein soziales Engagement; Kroos gründete eine
eigene Stiftung. Er kümmert sich nicht nur um seine eigenen
Kinder.
Von seiner Familie erfährt man ein bisschen. Er hat eine
schöne Ehefrau und einen Bruder. Dieser spielt genauso Fußball
wie sein Vater, der in Greifswald Trainer ist. Seine Mutter
kommt auch zu Wort.

Die meisten Auskünfte, Lobe und Stellungnahmen stammen von
Kollegen und Trainern. Dazu zählen Zidane, der durch einen
Kopfstoß berühmt-berüchtigt wurde, und Uli Hoeneß, der wegen
einer Steuerstraftat im Gefängnis saß.

Am lustigsten ist vielleicht der Dialog mit Robbie Williams.
Der Sänger ist schon mal kein Sportler, was Abwechslung
bedeutet. Aber er ist Fan eines englischen Vereins. Williams
möchte gern, dass sein Lieblingsverein die Champions League
gewinnt. Dazu braucht er Kroos. Der soll von Spanien ist die
noch EU-Zone namens England kommen. Kroos ist der Schlüssel
zum Erfolg.

2016, 2017 und 2018 gewann er jedes Mal die Champions League.

Filmdaten zu „Kroos“

Ein Dokumentarfilm von Manfred Oldenburg
mit Toni Kroos,
Zinédine Zidane, Pep Guardiola, Jupp Heynckes, Uli Hoeneß,
Florentino Pérez, Robbie Williams, Wolfram Eilenberger, Bruder
Felix Kroos, Jessica Kroos, Roland Kroos (Vater), Birgit Kroos
(Mutter), und verschieden mehr

Bundesweiter Kinostart am 4. Juli 2019 (Weltpremiere Köln 30.
Juni, Premieren in Berlin am 1. Juli)

Was  für   ein  abgedrehter
Scheiss, Bela B macht das
Berliner Umland unsicher –
Zum Roman „Scharnow“
Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Ich geb es zu, ich hab
Bela im Vorfeld nicht viel zugetraut. Zu pennälerhaft waren
die schlichten Reime, die er samt Kollegen der Spaßband Ärzte
zum Besten gab.

Aber halt, offensichtlich sind die beiden anderen die Clowns
und Bela der Mann für mitteltiefe Inhalte. Dass er Comics und
komische Filme sammelte, sickerte schon lange in die breite
Öffentlichkeit. Doch mit seinem Roman „Scharnow“ setzte er nun
ein unerwartetes Achtungszeichen im U-Bereich.

Der Roman fängt mit einem nervigen Personenverzeichnis
(gefühlt fünfzig Personen) an, das habe ich überblättert.
Auch wenn die Sprache echt hölzern ist und sein Wortschatz
erweiterungsfähig, hat er doch einen feinen Ton getroffen, der
es mir nicht erlaubte, das Buch nach zehn Seiten auf den
Komposthaufen der Büchergeschichte zu expedieren.

Mit viel Charme und einem munteren Repertoire halbirrer
Protagonisten ohne PC, die Autor Bela aufrichtig liebt und
nicht verheizt, geleitet Bela uns durch ein paar denkwürdige
Tage in der Historie des Drecknestes „Scharnow“, gelegen
unweit von Berlin im Brandenburger Sand. Ein deutscher
Superheld mit Krebs, mehrere Verschwörungstheoretiker (Obamas
Hund ist schuld), diverse Eichhörnchen mit menschlichem
Antlitz und der große Durst einiger Tagediebe bringen für eine
Weile die beschauliche Ruhe in „Scharnow“ durcheinander. Klar
sind die Figuren comichaft überspannt und das schöne Wort
Psychologie lassen wir mal weg.

Nichtsdestotrotz macht das Buch Laune, ja es ist ein herrlich
schräger Unterhaltungsroman, der mit seinen Anklängen ins
Närrische und den Splatterbereich.

Für einen leicht derangierten Nachmittag an einem regnerischen
Sommertag auf dem Land bestens geeignet.

P.S.: Bemitleidenswerte Bullen (vom manchen Menschen
Polizisten genannt), ein syrischer Praktikant und ein
Mangamädchen kommen auch vor.

Bibliographische Angaben
Bela B Felsenheimer, Scharnow, Roman, 416 Seiten, Format: 13,5
x 21,5 cm, Hardcover mit Schutzumschlag, Verlag: Heyne,
München, 25.2.2019, ISBN: 3-453-27136-4, Preise: 20 EUR (D),
20,60 EUR (A), 28,90 SFr

KLIMAWAHL – Filme für Future.
4 Filmpremieren an einem Tag
animieren zum Überleben und
zum   Wählengehen.    Online
anschaubar
Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). KLIMAWAHL ist der Name
vierer Filme, die zum Beispiel im Kino in den berühmten
Hackeschen Höfen in Berlin-Mitte vor dem Hauptfilm gezeigt
werden. Andere Kinos haben sich angeschlossen und können es
noch. Die Filmclips, die für ein besseres Klima werben, werden
kostenlos zur Verfügung gestellt. Auch im Internet kann man
sich mindestens einen Film gleich gratis anschauen:
KLIMAWAHL          online       –     gleich       gratis
anschauen

Auf der Homepage von https://fridaysforfuture.de/ – das sind
die Kinds, die Freitags für ein besseres Weltklima
demonstrieren, da sie sonst im Alter massiv von den Folgen der
jetzigen Fehler betroffen sein würden – findet sich der Link
auf der Titelseite.

Am 29. April 2019 war die Weltpremiere. Die kurzen Filme waren
brandneu wie frische Brötchen und gingen weg wie warme
Semmeln: in den „sozialen Medien“ und im Internet klickten
sich Zehntausende durch die Filmchen durch.

Vor kurzem erreichte uns eine neue Horrornachricht, die das
Blut in den Adern gefrieren lässt. Mehr als das jeder
Horrorfilm könnte. Nichts gegen den am 18.4.2019 in die
bundesdeutsche Kinos gekommenen Spielfilm „LLORONAS FLUCH –
Sie will deine Kinder!“ mit LINDA CARDELLINI, RAYMOND CRUZ,
PATRICIA VELASQUEZ, MARISOL RAMIREZ und anderen. Der
Schreckensfilm ist gut gemacht (Regie: Michael Chaves), doch
die uns womöglich erwartende Realität ist reiner Horror, der
reinste Horror.

1000 Arten sollen in Kürze aussterben, warnt der
Biodiversitätsrat. Wenn die Insekten sterben, sterben Vögel
und Fledermäuse. Wer soll die Pflanzen bestäuben? In China tun
das teils schon die Menschen! Und dann? Sterben die Pflanzen,
kann sich der Mensch nicht mehr ernähren. „Extinction“ heißt
das auf englisch.
In weiser Voraussicht gab es vor kurzem eine Initiative, die
bis zum 6. Mai 50.000 Unterschriften sammln wollte, damit ein
Klimaschutzgesetz n den nächsten 6 Monaten verabschiedet
werden könnte. Damit sich die Menschen nicht bald in großer
Zahl kollektiv von diesem Planeten verabschieden.

Dazu gab es diesen
jetzt selbstverständlich nicht mehr aktiven Link:

https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2019/_03/_17/peti
tion_92294.mitzeichnen.html

Hier gratis den Clip zu Klimawahl anschauen (weitere in Kürze
online):

Vier kleine Filmchen gibt es und auch vier auf englisch. Der
erste handelt von einem Mädchen, dass nach Paris will – mit
dem Fahrrad. In einem Kurzfilm scheint ein Junge unter der
Höhensonne gewesen zu sein? Verbrennt er sich anschließend
unter der Dusche die Haut, weil es viel zu heiß ist?
Energieverschwendung oder Klimafolge? Wir verstehen: Es ist zu
heiß, es wird zu heiß und das Thema ist auch SEHR heiß.

Die Kinder und Jugendlichen dürfen am 24. Mai 2019 nicht
wählen. Die Erwachsenen dürfen es. SOGAR IN GROSSBRITANNIEN!
(Dürfen die das?) Es nennt sich EUROPAWAHL. Das Klima ist
vielleicht das wichtigste, worüber dabei abgestimmt wird.

So konservativ es
klingt, so fortschrittlich ist es: Wählen gehen am 24. Mai.
Zur
Europa- oder KLIMAWAHL.

Fortgeschritten
genug ist die Sache ja, Anfänger bleiben zu Hause,
Fortgeschrittene
gehen zur Wahl, Profis tun das zu Fuß, mit dem Fahrrad oder
Bus und
Bahn.

ANOTHER   REALITY   auf   dem
Dokfest München. Parallelwelt
Gangmilieu drei Jahre lang
gedreht
Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). ANOTHER REALITY lässt
sich bedingt übersetzen. Wörtlich meinte es eine andere
Realität, doch steckt mehr dahinter: Eine andere
Lebenswirklichkeit, Erleben. Leben in Großfamilien. Nicht
solche wie im Deutschen Reich auf dem Land und dann in schnell
wachsenden Großstädten wie Berlin und Charlottenburg, sondern
in den heutigen deutschen Großstädten der Bundesrepublik, in
denen deutsche Großfamilien fast ausgestorben sind.

Auf diese Weise konnte der Begriff „Großfamilie“ und für
Hauptüberschriften das kürzere „Clan“, was im Englischen
eigentlich einen mehr oder weniger losen Verband von (Groß-)
Familien meint, sich in der Presse und in den Reden der
Politiker etablieren.

Alle wissen, was gemeint ist, ohne dass man Gefahr läuft, sich
von der „politischen Korrektheit“ zu entfernen. Denn Araber
Araber zu nennen oder Türken Türken, da könnte ja irgendein
Gleichstellungsrat gleich wieder den Verfasser oder Redner in
eine rassistische Ecke stellen. Dabei hat Gleichstellung mit
„gleich in die Ecke stellen“ (eigentlich) nichts zu tun.

So entstanden Überschriften wie diese: „Justiz entzieht Clan
350.000 Euro – Schlag gegen die organisierte Kriminalität:
Berliner Staatsanwaltschaft stellt Mieteinnahmen einer
Großfamilie sicher“. Quelle: Titelseite der Berliner
Morgenpost vom Dienstag, den 30. April 2019.

Clans, Großstadtfamilien sind nicht automatisch Gangs und
Banden, doch um diese geht es in einem Dokumentarfilm, der
jetzt auf dem Dokumentarfilmfest München „Dokfest“ Premiere
hat. Weltpremiere.

Die Pressemitteilung zu ANOTHER REALITY

„Im Rahmen des DOK.fest München wird der Dokumentarfilm
ANOTHER REALITY von Noël Dernesch (JOURNEY TO JAH) und Olli
Waldhauer (ISTANBUL UNITED) in der Sektion DOK.deutsch
uraufgeführt. Zur Premiere am 11. Mai 2019 um 21.30 Uhr im
Deutschen Theater werden die Regisseure sowie Protagonisten
den Film persönlich vorstellen.

Dernesch
und Waldhauer begleiten fünf Männer, die sich im Umfeld von
Gangs
und Großfamilien in deutschen Großstädten bewegen. Erstaunlich
offenherzig geben die Protagonisten Einblick in ihre
Lebensrealität,
die von Hoffnungen und Träumen, aber auch dem ständigen
Zwiespalt
zwischen legaler Arbeit und dem schnellen Geld geprägt ist.
Mit
einer sensiblen Kameraführung von Friede Clausz (LEMONADE, 24
WOCHEN) und fetten HipHop-Beats zeichnet ANOTHER REALITY ein
intimes
Porträt über eine Welt, die nach eigenen Regeln funktioniert.“

Über den Film ANOTHER REALITY

„Agit,
Ahmad, Parham, Kianush und Sinan. Fünf Männer mit
unterschiedlichen
Hintergründen und Lebenswegen, die doch eines eint: Sie sind
oder
waren mehr oder weniger stark in Strukturen von Gangs und
Großfamilien eingebettet, die sich am Rande und oft jenseits
der
Legalität und unter dem Radar der Öffentlichkeit bewegen. In
der
gesellschaftlichen          Diskussion       werden      diese
Lebenswirklichkeiten
schnell mit den Schlagworten „Parallelgesellschaften“ und
„kriminelle Clans“ abgetan.

ANOTHER
REALITY zeigt nicht nur die äußeren Strukturen dieser Welt,
die
nach eigenen Regeln funktioniert, sondern dringt tiefer in die
Zusammenhänge und Lebensrealitäten der Protagonisten ein.
Während
z.B. der Berliner Ahmad den Verlockungen des schnellen Geldes,
die
ihm in seinem Umfeld tagtäglich begegnen, nicht nachgeben
will,
tauschte Parham aus Essen sein Leben als Straßengangster gegen
eine
Musikkarriere   und   arbeitet   unter   dem   Namen   P.A.   als
erfolgreicher
HipHop-Künstler.“

„In
den über drei Jahren, die Noël Dernesch und Olli Waldhauer
drehten,
kamen sie den fünf Männern erstaunlich nah. Agit, Ahmad,
Parham,
Kianush und Sinan teilten bereitwillig und ehrlich ihre
Erfahrungen,
Wünsche, Ängste, ließen sich aber auch auf eine Konfrontation
mit
den Widersprüchen ihres Lebensstils und ihrem Umgang mit den
Folgen
ihres Handelns ein.“
ANOTHER REALITY: Vorführungstermine im
Rahmen des DOK.fest München

Alle
Vorführungen mit englischen Untertiteln.

     Samstag, 11.5.2019, 21.30 Uhr: Deutsches        Theater
     (Weltpremiere)
     Montag, 13.5.2019, 21.30 im HFF – Kino 1
     Donnerstag, 16.5.2019, 21.00 im Atelier 1
     Samstag, 18.5.2019, 14.30 im Atelier 1

Filmografie

     Titel: Another Reality
     Staaten: Deutschland, Schweiz
     Jahr: 2019
     Filmlänge: 100 Minuten
     Regie: Noël Dernesch, Olli Waldhauer
     Kamera: Friede Clausz
     Schnitt: Gesa Jäger
     Produktion: Elemag Pictures in Ko-Produktion mit Cognito
     Films, It’s Us Media & 27 Kilometer
     Produzenten: Tanja Georgieva-Waldhauer, Dario Schoch,
     Rajko Jazbec, Ben Föhr, Pacco Nitsche
     Filmlänge: 100 Minuten
The    Favourite   ist   der
Favorit.    Olivia    Colman
gewinnt den Oscar als beste
Schauspielerin      (Academy
Award)
Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Olivia Colman. Schon
wieder Großbritannien! Ein Wechselbad der Gefühle. Werden wir,
die „Festlandeuropäer“, die nicht auf einer Insel wohnen –
Helgoland, Rügen und die Mainau jetzt mal außen vor – bald
alleingelassen? Läuft alles nach Plan? Oder werden Engländer
und Deutsche verlieren und mit ihnen Luxemburger und
Franzosen? Werden die Schotten bald noch mehr sparen müssen,
obwohl sie in der EU hatten bleiben wollen?

Auch im Film ist England zurzeit Thema. Auch Schottland. Mit
„Mary, Queen of Scots“ – deutscher Titel „Maria Stuart,
Königin von Schottland“ – mit Saoirse Ronan in der Hauptrolle
und Margot Robbie als Königin von England haben wir endlich
ein Werk der Kunst, das die neuen Forschungsergebnisse
berückichtigt. Alle Theaterstücke und Spielfilme bisher gingen
teilweise von falschen Voraussetzungen aus. Obendrein
verfolgen wir nach Maria Stuarts Tod 1587 den Beginn der
Phase, in der es nur noch eine Königin beziehungsweise einen
König für England und Schottand gab, dann für Großbritannien
(die ganze große Insel) und heute für das Vereinigte
Königreich von Großbritannien und Nordirland. Margot Robbie
verkörpert Marys Gegenspielerin Elisabeth I. Heute regiert
Elisabeth II.

 Ein Frauenfilm vor historischem Hintergrund: „Maria Stuart,
 Königin von Schottland“

Dazwischen gab es viele andere, zum Beispiel Queen Victoria,
die das 19. Jahrhundert beherrschte und leider die Trennung
des hannoverschen Throns vom britischen markiert. Nach
welfischem Thronfolgerecht durfte keine Frau den Thron im
Kurfürstentum Lüneburg-Braunschweig und dann im Königreich
Hannover besteigen. Im Ersten Weltkrieg rächte sich diese
Regelung, die Frauen außen vor ließ, bitter und zerstörte das
Deutsche Reich fast vollends. Unter einem Monarchen hätten
sich Hannover und Großbritannien nie bekämpfen können.

Olivia Colman – zum erstenmal nominiert,
sofort gewonnen

Olivia Colman wurde als Beste Darstellerin nominiert. Sie
spielte Königin Anne (Queen Anne) in Giorgos Lanthimos‘ „The
Favourite – Intrigen und Irrsinn“, so der deutsche Titel. Anne
Stuart wurde 1665 geboren. Der Film aus dem Jahr 2018
beschäftigte sich mit der letzten britischen Königin des
Hauses Stuart. Der Familienname ist uns aus dem 16.
Jahrhundert sehr gewärtig. Queen Anne starb am 1. August 1714.
Sie war seit 1702 bis zu ihrem Tode Königin von Irland und
gleichzeitig Königin der Königreiche England und Schottland.
Als diese beiden 1707 vereinigt wurden, bestieg sie als erste
den Thron des Königreiches Großbritannien.

Zur Erinnerung: Im Barock passierte in Preußen zeitgleich
Folgendes: Kurfürst Friedrich II. von Brandenburg krönte erst
sich und dann seine Frau Sophie Charlotte, Tochter des
Kurfürsten von Lüneburg-Braunschweig, zum 1. König in Preußen.
Das geschah in Preußen, einem Herzogtum an der Ostsee, einem
Territorium, das später als Ostpreußen bekannt wurde. Genauer
in Königsberg in Preußen, meist Königsberg i. Pr. abgekürzt.
Die Bezeichnung Ostpreußen ist also in gewissen Sinne
irreführend. Sophie Charlotte starb 1705. König Friedrich I.
gründete ihr zu Ehren die Stadt Charlottenburg und starb
selbst 1713 noch vor Königin Anne von Großbritannien.

Im Film ist Königin Anne durch die spanischen Erbfolgekriege
belastet und leidet selbst stark unter der Gicht. Ihr engste
Beraterin und Vertraute ist Sarah Churchill, Herzogin von
Marlborough (1660-1744), dargestellt von Rachel Weisz.
Churchill führt Abigail Masham, eine verarmte Cousine (Emma
Stone), bei Hofe ein, die letztlich mit einigen Schachzügen
und Intrigen sogar ihre Gönnerin Sarah Churchill aussticht.
Zurück bleiben drei unglückliche Frauen.

Echte      Überraschung     bei     der
Oscarverleihung – Olivia Colman spielte
dabei nicht

Bei den Academy Awards ist meist entscheidend, gegen welche
Konkurrenz man antritt. In den wichtigen personenbezogenen
Kategorien gibt es meist 5 Alternativen. Der beste Film
dagegen wird unter 8 Streifen ausgewählt.
Wer waren die vier Konkurentinnen von Olivia Colman? Glenn
Close („THE WIFE“) wurde im Vorfeld bisweilen als Favoritin
genannt, da sie schon oft nominiert wurde, aber nie eine
Trophäe erhielt.

Hier im Überblick die Nichtgewinnerinnen in der Kategorie
„Beste weibliche Hauptrolle“ („Beste Hauptdarstellerin“):

Yalitza Aparicio in „Roma“, der Film wurde als bester
fremdsprachiger gekürt und Regisseur Cuaron räumte zwei
weitere Oscars ab.

Glenn Close – „Die Frau des Nobelpreisträgers (The Wife)“;

Lady Gaga – „A Star Is Born“ – Hier ging Filmpartner Bradley
Cooper leer aus und Lady Gaga gewann einen musikalischen Preis
für den „Besten Filmsong“.

Melissa McCarthy – „Can You Ever Forgive Me?“ McCarthy ist
eine tolle Schauspielerin, der Film blieb aber unter den
Erwartungen; er spielte an den Kassen nur wenig mehr (etwa
eine Million Dollar mehr) ein, als ausgegeben wurde.

Statistik: Wer gewann 2019 häufiger im
Verhältnis zu den Nominierungen?

Es war klar, dass „Roma“, der in Venedig bereits einen
Goldenen Löwen gewann, Preise einheimsen würde. Trotz 10
Nominierungen wurden es aber nur die 3 oben genannten.
Oscar ist ein Mexikaner. Alfonso Cuarón aus Mexiko gewinnt
 wieder zwei Oscars: Roma auch bester fremdsprachiger Film

Der zweite Top-Favorit war „The Favourite“: ebenfalls 10mal
nominiert, aber nur 1 Oscar! Auch deswegen war Olivia Colman
überglücklich, bedankte sich ausführlich, musste immer wieder
den Fokus finden. Sie war eine echte und ehrlich glückliche
Oscar-Gewinnerin.

Andere Filme wie „Green Book – Eine besondere Freundschaft“
hatten ein besseres Nominierungs-Gewinn-Verhältnis: 5: 3.

 Mit Liebe gemacht. Oscars: GREEN BOOK Bester Film – mit Viggo
 Mortensen, Maherschala Ali

Am erfolgreichsten war „Bohemian Rhapsody“, ebenfalls 5mal,
also halb so oft wie „Roma“ und „The Favourite“ nominiert,
aber sogar 4mal gewonnen.

„A Star Is Born“ wurde 8mal nominiert, aber nur für das beste
Filmlied ausgezeichnet. Auch „Vice“ brachte es nur auf ein
Verhältnis von 8:1.

  In diesem Licht können sich die Macher von „The Favourite“
 immerhin rühmen, einen der beiden meistnominierten Filme der
             Oscar-Saison 2019 gemacht zu haben.
Filmografie des Filmes, in dem Olivia
Colman die oscar-prämierte Hauptrolle
spielt

Originaltitel: „The Favourite“

Deutscher Titel: „The Favourite – Intrigen und Irrsinn“

Produktionsland: Vereinigtes Königreich von Großbritannien und
Nordirand, Irland, USA

Originalsprache: Englisch

Erscheinungsjahr: 2018

Filmlänge: 120 Minuten

Altersfreigabe: FSK 12

Besetzung
(Cast)

Olivia
Colman: Queen Anne

Rachel Weisz: Sarah Churchill
Emma Stone: Abigail Masham

Nicholas Hoult: Robert Harley

Joe Alwyn: Samuel Masham

Mark Gatiss: Marlborough

James Smith: Godolphin

Jeanny Rainsford: Mae

Stab

Regie: Giorgos Lanthimos

Drehbuch: Deborah Davis, Tony McNamara

Produktion: Ceci Dempsey, Ed Guiney, Giorgos Lanthimos, Lee
Magiday

Kamera: Robbie Ryan

Schnitt: Yorgos Mavropsaridis
Mit Liebe gemacht. Oscars:
GREEN BOOK Bester Film – mit
Viggo Mortensen, Maherschala
Ali
Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Wir hatten uns
gewünscht, dass dieser Film gewönne, fünfmal war er nominiert.
Drei Oscars oder Academy Awards bekam er: Green Book wurde
„Best Picture“, also Bester Film, Mahershala Ali bester
Nebendarsteller. Die 91. Oscarverleihung lief am Sonntagabend,
den 24. Februar 2019 in Hollywood. Nur der Film „Bohemian
Rhapsody“ gewann mehr Preise. „Roma“ und „Black Panther“
konnten mit je drei Academy Awards gleichziehen. GREEN BOOK
erhält die Auszeichnungen Bester Film, Bestes Originaldrehbuch
(Best Original Screenplay) und Bester Nebendarsteller. Das mit
dem Nebendarsteller irritiert etwas. Zunächst einmal hält man
Mahershala Ali für den Hauptdarsteller. Er spielt in Green
Book einen Musiker, der auf Tournee geht. Das Trio umfasst
auch noch zwei russische (!) Musiker. Tourbus? Weit gefehlt.
Man ist im Pkw unterwegs. In zwei Pkw. Für das zweite Auto
sucht man noch einen Fahrer. Gut, dass Viggo Mortensen als
Hauptdarsteller zählte. Er konnte zwar keinen „Academy Award“
abräumen, da Rami Malek diesen für seine Rolle als Leadsänger
Freddie Mercury (Queen) in „Bohemian Rhapsody“ erhielt. Dafür
war dann der Oscar für den besten Nebendarsteller fällig.

Drei Oscars für GREEN BOOK: Bester Film,
Bestes Originaldrehbuch und Bester
Nebendarsteller

Ein grünes Buch wie in „The Green Book“, dem Oscar-gekrönten
Spielfilm mit Viggo Mortensen und Mahershala Ali. © 2019,
Foto/BU: Andreas Hagemoser

Ein bisschen irritiert ob der Reihenfolge der Darstellung der
91. Oscarverleihung konnte man schon sein. Der Preis für den
Besten Film wird traditionell ganz zum Schluss vergeben, Julia
Roberts betrat dazu die Bühne. Während bei den Schauspielern
im Haupt- und Nebenfach je fünf Frauen und Männer nominiert
wurden, sind es bei den Filmen acht. Doch irgendwie bekam man
das Gefühl, GREEN BOOK stehe bereits vor der Verkündung fest.

Sogar ein Kongressabgeordneter betrat die Bühne quotengerecht
in Begleitung einer jungen Frau. Beide African American, an
politischen Signalen wurde 2019 nicht gespart. Während die
Motion Picture Academy bei der 90. Verleihung 2018 noch stark
mit sich selbst beschäftigt war und das „Me, too“ die Runde
machte, zeigte man sich dieses Jahr offener, selbstbewusst und
angriffslustig. Vergangenes Jahr hatten sich noch viele auf
der „Fast lane“, der Schnellgasse, an den Rote-Teppich-
Reportern vorbeigeschlichen, unsicher, was sie sagen sollten.
Vielleicht hatten ihnen die PR-Fachleute auch einfach geraten,
den Mund zu halten. Dieses Jahr hatte jeder etwas zu sagen und
die ganze Filmgemeinde stieß in ein Horn.

Barbra Streisand formulierte es so: „Wie lieben die Wahrheit.“
Auch die Muttersprachler im Saal brauchten ein paar
Zehntelsekunden, um das zu verstehen.

Green Book

Regie: Peter Farrelly

130 Minuten

Seit dem 31. Januar 2019 in den bundesdeutschen Kinos.
Oscar ist ein Mexikaner.
Alfonso Cuarón aus Mexiko
gewinnt wieder zwei Oscars:
Roma       auch      bester
fremdsprachiger Film
Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Emil‌io Fernández hatte
Modell gestanden für den Oscar, wie wir ihn kennen. 1928 soll
Cedric Gibbons, Mitglied der Motion Picture Academy, auf der
Suche nach einem Modell für die Figur gewesen sein. Seine
Zukünftige, Dolores del Río, soll ihm dann Emil‌io Fernández
vorgestellt haben, der erst dazu überredet werden musste,
nackt zu posieren. Der 1904 geborene Fernández war
Schauspieler in Sam Peckinpahs „The Wild Bunch“ und Regisseur
einer ganzen Reihe von Filmen, ehe er 1986 in Mexiko-Stadt
starb. Anfänglich an Filmen mit künstlerischem und sozialem
Anspruch interessiert, wendete er sich ab den 50er Jahren
Kassenschlagern zu.

Roma   von   Alfonso                Cuarón         bester
fremdsprachiger Film
Der Oscar ist also ein Mexikaner – ist es da ein Wunder, dass
im letzten halben Dutzend Jahre immer wieder mexikanische
Regisseure die Statue überreicht bekamen? Sonntagnacht war
schon recht bald der Beste fremdsprachige Film an der Reihe.
Unter vielen Einsendungen 2019 waren fünf Streifen nominiert
worden. Hiesige Hoffnungen ruhten auf dem deutschsprachigen
Film „Werk ohne Autor“ von Florian Henckel von Donnersmarck
(Bundesrepublik Deutschland), der international unter dem
Titel „Never look away“ läuft. Nominiert waren weiterhin die
Liebesgeschichte „Cold War“ von Pawel Pawlikowski aus Polen
und der diebisch herzerwärmende „Shoplifters“ des Regisseurs
Hirokazu Kore-eda aus Japan. Der arabischsprachige Film
„Capernaum (Caphernaum)“ von Nadine Labaki ging für den
Libanon ins Rennen, „Roma“ auf Spanisch und Mixtekisch für
Mexiko. Eine Story, die den Millionen Hausmädchen, die oft den
kleinen Ethnien Mexikos entstammen, ein Denkmal setzt. Alfonso
Cuarón durfte die Oscar-Statue für den Siegerfilm ROMA
entgegennehmen.

Bei seinen ersten Danksagungen machte er einen Witz mit der
Analogie: „What would Lubitsch do?“ „What would Lubezki do?“
Emmanuel Lubezki Morgenstern heißt ein berühmter mexikanischer
Kameramann. Lubezki studierte Film am mexikanischen Centro
Universitario de Estudios Cinematográficos (CUEC), wo er
Alfonso Cuarón traf.

Alfonso Cuarón dreimal auf der Bühne,
zwei Oscars für sich: Beste Kamera, Beste
Regie

Alfonso Cuarón musste später noch zweimal auf die Bühne im
Dolby Theatre. Dabei bedankte sich unter anderem bei seinen
mexikanischen Kollegen Alejandro G. Iñárritu („Birdman“(2014),
gewann 2015 vier (4) Oscars: Bester Film, Bester Regisseur,
Bestes Originaldrehbuch, Beste Kamera: Emmanuel Lubezki ) und
Guillermo del Toro („Pacific Rim“, 2013), der 2018 für „The
Shape of Water“ die Academy Awards (Oscars) für Regie und
Besten Film einheimste.

Insgesamt vier Academy Awards nennt Alfonso Cuarón nun sein
eigen. Als er 2014 den für die Beste Regie erhielt, war er der
erste Lateinamerikaner, dem diese Ehre zuteil wurde. Es ging
um den Film „Gravity“ von 2013. Den zweiten Oscar für
„Gravity“ erhielt er für den Schnitt zusammen mit Mark Sanger.

Ein      Frauenfilm     vor
historischem   Hintergrund:
„Maria Stuart, Königin von
Schottland“
Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). In dem Historienfilm
„Maria Stuart, Königin von Schottland“ werden Schicksalsjahre
der charismatischen Königin Maria Stuart und ihre Rivalität
zur englischen Königin Elisabeth I. nachgezeichnet. Maria und
Elisabeth werden von den jungen Schauspielerinnen Saoirse
Ronan und Margot Robbie verkörpert.

Maria Stuart (Saoirse Ronan), die bereits im Alter von nur
neun Monaten zur Königin von Schottland gekrönt wurde, kehrt
mit 18 Jahren nach dem Tod ihres jungen Ehemannes von
Frankreich nach Schottland zurück, um rechtmäßig den Thron zu
beanspruchen. Gekrönt wurde sie bereits 1543 in Stirling
Castle.

Die Ehe mit Franz II. währte nur ein Jahr und zwar von 1559
bis 1560. Doch erstens wurde sie an seiner Seite erzogen und
zweitens brachte die Heirat der jungen Schottin, sie wurde
am 8. Dezember 1542 in Linlithgow Palace einen Tagesritt von
Edinburgh, das im 15. Jahrhundert Perth als Hauptstadt
Schottlands ablöste,   geboren, den Titel Königin von
Frankreich ein.

Nun,   Maria   Stuart   kehrte   nach   Schottland   zurück   und
konkurrierte mit Königin Elisabeth I., die bis dahin
Alleinherrscherin über das englische Königreich war. Maria
Stuart erkannte Elisabeth nicht als rechtmäßige Königin von
England und Schottland an. Elisabeth, die ebenfalls keine
Konkurrentin akzeptiert konnte, wurde in ihrem Macht- und
Herrschaftsanspruch herausgefordert. Revolten, Intrigen,
Verschwörungen, Lug und Betrug bedrohen den Thron am Firth of
Forth und alle großen und kleinen Hofschranzen der beider
Königinnen, die trotz ihrer Rivalität voneinander fasziniert
scheinen, mischen mit.

Maria Stuart muss, als sie 1561 in Schottland ankommt, ihren
Halbbruder in seine Schranken weisen und manche Männer mit
ihm. Gegen dessen Armee von Protestanten kann die Katholikin
Maria Stuart bestehen, aber nicht den Avancen von Lord Robert
Dudley, den sie heiratet, aber noch in der Hochzeitsnacht im
Bett mit ihrem Lautenspieler und Komponisten, Privatsekretär
und Günstling David Rizzio, ebenfalls katholisch, erwischt,
jedenfalls im Film. Von den protestantischen Adeligen unter
Anführung Lord Darnleys sowie des Drahtziehers Patrick
Ruthven, 3. Lord Ruthven, am 9. März 1566 im Schloss von
Holyrood in Edinburgh ermordet.

Dieser Mord wird     durchaus    gezeigt,   aber   nicht     als
Kriminalfall.

Der Film, für den Josie Rourke vom Sessel der künstlerischen
Leiterin des Donmar Warehouse Theaters in London erstmals auf
einen Regiestuhl wechselte, zeigt vor allem das Land von
seiner stillen Schönheit und die Leute eher als
Persönlichkeiten denn als     Politniks   oder   Soldaten    und
Offiziere in Schlachten.

Die Erzählung von Maria und Elisabeth ist chronologisch, aber
sprunghaft, einseitig, wo in einer Dokumentation Widerspruch
hätte zu Wort kommen müssen. Sie zeigt Frauen in einer von
Männern beanspruchten Welt, beide auch in ihren schwachen
Momenten. Leider ist das letztendlich ein Frauenfilm vor einem
historischen Hintergrund, aber immerhin einmal aus einer etwas
anderen Sicht.

Filmografie

     Originaltitel: Mary Queen of Scots
     Deutscher Titel: Maria Stuart, Königin von Schottland
     Originalsprache: Englisch
Land: Vereinigtes Königreich von Großbritannien und
  Nordirland
  Jahr: 2018
  Länge: 125 Minuten
  Regie: Josie Rourke
  Drehbuch: Beau Willimon
  Kamera: John Mathieson
  Musik: Max Richter
  Schauspieler: Saoirse Ronan (Mary, Queen of Scots),
  Margot Robbie (Queen Elizabeth I), Gemma Chan (Elizabeth
  Hardwick), David Tennant (John Knox), Brendan Coyle
  (Matthew Stewart), Jack Lowden (Lord Darnley), Joe Alwyn
  (Robert Dudley), Martin Compston (Earl of Bothwell),
  Maria-Victoria Dragus (Mary Fleming), Ismael Cruz
  Cordova (David Rizzio), James McArdle (Earl of Moray),
  Guy Pearce (William Cecil)
  Produzenten: Tim Bevan, Eric Fellner, Debra Hayward
  Altersfreigabe: FSK 12, JMK 14

Gut          Pferdestehlen.
Herausragende künstlerische
Leistung für Film von Hans
Petter Moland nach Buch von
Per Petterson
Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Eng war das Feld des
Berlinale-Wettbewerbs dieses Jahr nicht, auch deswegen, weil
ein Film von 17 fehlte: der des Goldene-Bären-Gewinners Zhang
Yimou (Zhang ist der Familienname). Völlig berechtigt aber
diese herausragende Einzelleistung mit einem Silbernen Bären
zu belohnen: Bei einem Verzicht auf Filmmusik wird nicht nur
der Wald als Wald gezeigt, sondern auch so dunkel wie er ist.
Der   Himmel nur, wenn etwas besonders passiert. Der Regisseur
von   OUT STEALING HORSES, Hans Petter Moland, bestand darauf
und   ein Vertreter des Teams bedankte sich bei ihm dafür, dass
man   nicht versucht habe, einen gewöhnlichen Film zu machen.

Der italienische Spielfilm „La Paranza dei Bambini“
(„Piranhas“) über eine Jugendbande in Neapel, die in der
Oberliga der Kriminalität mitspielen will, erhielt den Preis
für das beste Drehbuch. Ein runder Film, der die
Produktblindheit der Jugendlichen und ihre Hoffnungslosigkeit
spiegelt. Ähnlich wie in Mexiko sehen sie, dass die
Drogenhändler die besseren Häuser, Frauen, Autos haben und
sehen sie als Vorbild. Schutzgelderpressung bei kleinen Läden
und Marktständen versuchen sie dagegen auszusetzen. Die Mutter
des Anführers leidet selbst finanziell darunter. Sie hat eine
chemische Reinigung.

Nie zuvor gab es das, dass Jugendliche die Stadt zu übernehmen
versuchten. Eine Verhaftungswelle begleitet von Hausarrest
verschaffte ein Machtvakuum, in das die Kinder hineinstoßen.
Zwei verdiente Silberne Bären.

Film: Ut og stjæle hester (Originaltitel, schwedisch),
Englisch: Out Stealing Horses | zu deutsch: Pferde stehlen

69. Berlinale mit Binoche-
Jury      –      Bei      den
Internationalen
Filmfestspielen        Berlin
klaffen    Welten    zwischen
Anspruch und Wirklichkeit
Berlin, Deutschland (Kulturexpresso). Am 7. Februar 2019
beginnt die 69. Berlinale. Für die Internationalen
Filmfestspiele Berlin ist und bleibt der Wettbewerb das
Schlachtschiff. Die Jury der Berlinale-Sektion Wettbewerb wird
dieses Mal von Juliette Binoche angeführt.

Damit ist nach zwei Regisseuren in diesem Jahr wieder eine
Frau an der Spitze. Die letzte Präsidentin war Meryl Streep
2016.

Im „Tagesspiegel“ (11.12.2018) wird unter der Überschrift
„Juliette Binoche wird Präsidentin der Berlinale-Jury“ darauf
hingewiesen, dass „die französische Schauspielerin und Oscar-
Preisträgerin … eine lange Verbundenheit mit dem Festival“
habe, „wie Berlinale-Leiter Dieter Kosslick“ betonte. Weiter
im „Tagesspiegel“-Text: „2001 war sie in Lasse Hallströms
Melodrama ‚Chocolat‘ zusammen mit Johnny Depp im Wettbewerb zu
sehen, 2004 spielte sie die Hauptrolle in ‚Country Of My
Skull‘ von John Boorman. Zuletzt war sie mit ‚Camille Claudel‘
von Bruno Dumont und ‚Endless Night‘ von Isabel Coixet im
Wettbewerb vertreten.“

Der eine oder andere Orchideenfilme ist darunter und auch in
diesem Jahr im Wettbewerb, doch dazu in den nächsten Tagen
mehr.

Die Berlinale will politische sein und erfüllt diesen Anspruch
im Wettbewerb weitestgehend nicht. Doch dafür kann die Jury,
die jedes Jahr eine andere ist, nichts. Dass die letztjährige
Jury unter der Leitung von Tom Tykwer einem Schrottfilm wie
„Touch me not“, bei dessen Vorführung sich der Kinosaal im
Laufe des Films sichtlich leerte, den Goldenen Bären gab,
dafür kann die Jury etwas und dafür können auch diejenigen,
welche diese Jury, zu der neben Tykwer Cécile de France, Adele
Romanski, Chema Prado, Ryūichi Sakamoto und Stephanie Zacharek
zählten, zusammenstellen.

Wird das unter Binoche dieses Jahr wieder ein totaler
Reinfall? Das wissen wir nicht, aber die Namen der weiteren
Jurymitglieder: Sie lauten Justin Chang (USA), der in einer
Berlinale-Pressemitteilung vom 29.1.2019 als „Filmkritiker und
Autor“ vorgestellt wird, Sandra Hüller (Deutschland), als
„Schauspielerin“ gilt, Sebastián Lelio (Chile), als
„Regisseur“, Rajendra Roy (USA), als „Kurator“, und Trudie
Styler (Großbritannien), als „Kuratorin, Regisseurin und
Schauspielerin“.

Die Berufsbezeichnungen schützen leider nicht davor, bisweilen
bekloppt bis völlig verrückt zu sein.

Behauptungen wie die im „Tagesspiegel“, Binoche u.a. würden
„ein positives Signal für das letzte Jahr von Berlinale-Chef
Dieter Kosslick“ sein, mögen deren Leser köstlich finden,
basieren gleichwohl auf Kaffeesatzleserei.

Immerhin wurden in der Kosslich-Äre Filme wie „Bloody Sunday“
(2002), „Gegen die Wand“ (2004) und „Fuocoammare“ (2016) mit
dem Golden Bären ausgezeichnet, die dem Anspruch, dass die
Berlinale ein politisches Filmfestival, ja, sogar das größte
politische Filmfestival der Welt seien, gerecht wurden.

Als Schelm auf Berlinale und das mit Schalk im Nacken, dazu
ein schwarzer Hut und ein roter Schal, schön, vielleicht auch
besser, als je zuvor, doch der Dreiklang aus dem Wahren,
Schönen und Guten wurde noch nicht erreicht.
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