Kurzprotokoll Investment Ko- mitee - Schoellerbank

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Kurzprotokoll Investment Ko-
mitee
Anbei erhalten Sie Auszüge aus dem Protokoll der Schoellerbank Investment Komitee-Sitzung, mit Informationen zur
Vermögensaufteilung in den Vermögensverwaltungen vom 26.11.2021. Bitte beachten Sie die Hinweise im Disclaimer
dieser Information.

Aktien
    •    Letzte Woche beherrschten zwei Themengebiete das Marktgeschehen:

         Zuerst stand die US-Notenbank Fed im Fokus, wo sich US-Präsident Joe Biden für eine zweite Amtszeit des amtie-
         renden Fed-Chefs Jerome Powell entschied. Begründet wurde der Schritt mit dem guten Management während der
         Corona-Krise sowie dem Wunsch nach Kontinuität an der Spitze der Zentralbank. Daneben wurde das FOMC-
         Protokoll von der FED-Sitzung Anfang November veröffentlich, wo eine deutliche Besorgnis über die anhaltend hohe
         Inflation zum Ausdruck kam. Mehrere Fed-Offizielle sind gemäß Protokoll deshalb bereit, das Anleihen-Kaufpro-
         gramm schneller, als von den Marktteilnehmern weithin erwartet, zurückzufahren. In Folge könnte das bereits einen
         Zinsschritt im ersten Halbjahr 2022 bedeuten.

         Am Freitag letzter Woche schickte die Nachricht über eine neue Coronavirus-Variante die Märkte auf Talfahrt. Der
         neue Stamm mit dem Namen Omikron wurde von der WHO als „besorgniserregend“ eingestuft, da er mehrere Mu-
         tationen aufweist und ansteckender ist als die derzeit dominante Variante Delta. Der Druck auf die Kurszettel baute
         sich sukzessive auf, als die Staaten nacheinander Reisebeschränkungen einführten. Omikron ist der 15 Buchstabe
         im griechischen Alphabet, was bedeutet, dass seit der bisher bekannten Delta Variante bereits mehrere Stämme
         identifiziert wurden, die es mangels Gefährlichkeit nicht auf die Titelseiten der Medien geschafft haben. Laut Medien
         wurden auch zwei Buchstaben übergangen wie z.B. der 14 Buchstaben Xi, um niemanden zu verärgern.

    •    In Europa verlor der Stoxx600 3,67%, für den DAX ging es 4,15% nach unten, und der österreichische ATX verlor
         4,18%. In den USA war die Lage etwas weniger dramatisch mit Verlusten von 2,27% im S&P500. Rohstoffe dagegen
         wurden abverkauft und die Öl-Sorten Brent und WTI mussten jeweils mehr als 10% abgeben.

    •    Am Wochenende meldeten sich erste Marktteilnehmer, die vor übertriebener Panik warnten, manche machten sogar
         schon wieder Kaufkurse aus. Begründet wurde das mit Untersuchungen, die zwar belegen würden, dass Omikron
         hoch ansteckend sei, der Verlauf der Krankheit aber mild ausfalle. Und tatsächlich eröffneten die Börsen am Montag
         freundlich und auch die Rohstoffmärkte machten einen Teil der vorangegangenen Verluste wieder wett.

Fazit Aktien:
Die neue Corona-Variante wirft einige Fragen auf, die vermutlich erst in den nächsten Monaten geklärt werden können. Von
besonderem Interesse ist, ob die aktuelle Impfung auch gegen die neue Variante wirksam ist oder ob der aktuelle Impfstoff
zeitaufwändig modifiziert werden muss. Dann könnten weltweite Lockdowns und Reisebeschränkungen erneut notwendig
werden. Je nach Nachrichtenlage dazu werden sich die Märkte entsprechend volatil verhalten, was jedoch wieder die Noten-
banken veranlassen könnten stützend einzugreifen.
Vorerst belassen die Aktienquote übergewichtet und vertrauen auf die hohe Qualität unserer Aktienselektion.
Anleihen
    •    Der amerikanische Präsident Joe Biden hat nach Ablauf der Amtsperiode Jerome Powell für weitere 4 Jahre als Chef
         der FED bestätigt. Die auch als Kandidatin ins Spiel gebrachte Notenbank Gouverneurin Lael Brainard wurde als Vize
         Notenbank Chefin ernannt. Da Brainard als Befürworterin der Unterstützung eines starken Arbeitsmarktes gilt und
         das Inflationsthema ihr weniger Sorge bereitet, reagierten die Märkte zuerst mit Renditeanstiegen, weil vom nun
         bestätigten Jerome Powell eine stärkere Bekämpfung der ansteigenden Inflation erwartet wird. Anhand der FED
         Fund Futures werden mittlerweile bis Ende 2023 mindestens drei Zinsschritte in Höhe von jeweils 25 Basispunkten
         erwartet. Der Anstieg der Renditen zeigt auch, dass die Inflationssorgen in den letzten Monaten wieder zugenommen
         haben. Am Ende der Woche hat sich das Bild jedoch schlagartig geändert, da Sorgen um eine neue Coronavirus
         Variante aus Südafrika die Risikobereitschaft reduziert und die Nachfrage nach sicheren Anleihen wieder angestie-
         gen ist.

         Von den Entwicklungen konnten sich auch die deutschen Staatsanleihen nicht entkoppeln. Die zehnjährige deutsche
         Staatsanleihe legte eine sehr volatile Entwicklung hin, notiert im Endeffekt aktuell bei -0,31%.

    •    Interessant war letzte Woche ein Kommentar des Mitglieds des einflussreichen EZB Direktoriums, Isabel Schnabel,
         in einem Interview für Bloomberg. Sie sieht die Inflationsrisiken eher auf der Aufwärtsseite. Die Linie der EZB war
         bisher immer jene, dass es sich bei der aktuellen Inflation um eine temporäre Entwicklung handelt, die sich bald
         wieder normalisieren werde.

    •    Die ansteigenden Renditen der deutschen Bünde sorgen auch diesmal für eine Ausweitung der Risikoaufschläge bei
         italienischen Staatsanleihen, aktuell notieren diese bei 129 Basispunkten und liegen damit nur knapp unter den
         Höchstständen des Jahres. Durch die hohe Staatsverschuldung ist unser südlicher Nachbar sehr anfällig bei sich
         verschlechternden Finanzierungsbedingungen.

    •    Bei Euro Unternehmensanleihen sind die Risikoaufschläge ebenfalls angestiegen. Die Zuwächse bewegten sich in
         der letzten Woche bei Investment Grade Anleihen jedoch unter 2 Basispunkten. High Yield Anleihen stiegen mit 6
         Basispunkten etwas stärker an.

    •    Die Kursentwicklung von Anleihen der Emerging Markets Länder in lokaler Währung sind weiterhin volatil. Seit An-
         fang des Monats konnte die Benchmark bis letzte Woche einen Kursgewinn von über 2% erzielen, dieser löste sich
         jedoch in der letzten Woche wieder auf. Die ansteigenden Treasury Renditen, verbunden mit einem stärkeren USD
         lasten auf dem Segment. Zusätzlich verlor die türkische Lira durch Äußerungen von Präsident Erdogan in der letzten
         Woche über 10%. Die Ansteckungsgefahr ausgehend von der Türkei für die anderen Emerging Markets sehen wir
         jedoch als sehr gering an, weil die Probleme der Türkei im eigenen Land liegen. Die Gewichtung der Türkei in der
         Benchmark beträgt aktuell 1,67%, wodurch die Auswirkung auf die gesamte Kursentwicklung sehr gering sind.

Fazit Anleihen:
Wir bestätigen unsere derzeitige Untergewichtung in Anleihen, die zusätzlich durch eine kürzere Duration Positionierung un-
terstützt wird. Wir gehen davon aus, dass die Renditen mittelfristig ansteigen werden. Wir erwarten eine Outperformance
von Unternehmensanleihen gegenüber Staatsanleihen. Die herausfordernde Situation in den Emerging Markets Ländern
durch die ansteigende Inflation und damit verbundenen Leitzinserhöhungen sollte sich mittelfristig wieder verbessern. Wir
bleiben weiterhin in Schwellenländeranleihen in lokaler Währung investiert, weil auch der laufende Kuponertrag sehr attraktiv
ist. Inflationsgeschützte Anleihen bleiben für uns ein wichtiges Kerninvestment.
Währungen
    •    Die schwedische Krone war eindeutig der Verlierer der letzten zwei Wochen. Sie wertete über 2% gegenüber dem
         Euro ab. Der Rücktritt der schwedischen Ministerpräsidentin Andersson dürfte den Abwärtstrend nochmals kurzfris-
         tig verschärft haben, aber der Hauptgrund für die Schwäche der Währung liegt in der weiterhin sehr lockeren Geld-
         politik der schwedischen Zentralbank. Die Riksbank hat in der Zinssitzung am Donnerstag den Leitzins unverändert
         belassen und stellt erste Zinserhöhungen erst im Jahr 2024 in den Raum. Mit einem Tapering will die Notenbank
         frühestens 2023 beginnen, die Bilanzsumme soll im nächsten Jahr weitgehend unverändert belassen bleiben.

    •    Ganz anders sieht die Situation in den USA aus. Kommentare einiger FED Mitglieder in der letzten Woche deuten
         darauf hin, dass die Bereitschaft einer schnelleren Normalisierung der Geldpolitik in den USA steigt. Diese Meldun-
         gen haben die ohnehin bereits starke USD Dollar Entwicklung weiter beflügelt, gegenüber der letzten Komitee Sit-
         zung konnte der USD gegenüber dem Euro um weitere 2% zulegen und notiert aktuell bei 1,1224.

Fazit Währungen:
Der zuletzt weiterhin starke USD hat hauptsächlich mit der sich geänderten Einschätzung einiger FED Mitglieder zu tun, dass
eine Normalisierung der Geldpolitik rascher umgesetzt werden sollte. Der Markt geht bereits bis Ende 2023 von 3 Zinserhö-
hungen aus. Diese Einschätzungen sehen wir ambitioniert, eine Umkehr des Trends könnte bald erfolgen.
Markteinschätzung Schoellerbank Asset Management (Stand: November 2021)

Assetklasse                      Gewichtung VV*     Positionierung / Hauptthemen

Geldmarkt                        Keine Gewichtung   Seit September 2013 keine aktive Gewichtung.

                                                    Angesichts des Niedrigzinsumfeldes positionieren wir uns mit
                                                    moderater Restlaufzeit von ca. vier Jahren. Bei der Schuldner-
Unternehmensanleihen             Neutral
                                                    auswahl setzen wir auf Qualität aus dem Investmentgrade-Be-
                                                    reich.
                                                    Das Segment der Staatsanleihen wird weitgehend mit inflati-
                                                    onsgeschützten (Staats-)Anleihen umgesetzt. Innerhalb der un-
                                                    tergewichteten Staatsanleihen sind Inflationsanleihen also
                                                    deutlich übergewichtet. Die Inflationserwartungen liegen trotz
                                                    Notenbank-Interventionen seit Jahren viel zu niedrig.
Staatsanleihen und Inflations-
                                 Untergewichtet
geschützte Anleihen                                 Wir setzten auf eine weitere Normalisierung. Inflationsanleihen
                                                    sollten damit einen Puffer gegen steigende Zinsen bilden. Den
                                                    Schwerpunkt der Strategie bilden Staatsanleihen aus Kerneu-
                                                    ropa. Als Beimischung investieren wir selektiv in Anleihen aus
                                                    Italien und Spanien.

                                                    Strukturierte Zinsprodukte sind "Stark Untergewichtet". Das
                                 Stark              Niedrigzinsumfeld erschwert es, in diesem Segment neue Pro-
Sonstige Anleihen
                                 Untergewichtet     dukte mit Kapitalgarantie aufzulegen. Wir wollen aber im Anlei-
                                                    hensegment keine Kapitalrisiken eingehen.
                                                    Der US-Dollar ist bei leichter Übergewichtung weiterhin mit Ab-
                                                    stand die größte Position im Portfolio, gefolgt vom Japanischen
                                                    Yen. Dieser ist in einem Benchmarkvergleich untergewichtet.
Fremdwährungsanleihen            Übergewichtet      Neben den Leitwährungen setzten wir auf Rohstoffwährungen
                                                    sowie auf das Asienthema mit der dort raschen Krisenerholung
                                                    und starkem Wachstum. Eine breite Palette an Währungen ist
                                                    jeweils grob 10% gewichtet.
                                                    Die Aktienmärkte haben das Krisenjahr 2020 hinter sich gelas-
                                                    sen, und viele Indizes sind auf neue Höchststände geklettert.
                                                    Der Aktienmarkt ist angesichts der niedrigen Zinsen weiterhin
                                                    attraktiv bewertet. Mehrere vielversprechende Impfstoffe lassen
                                                    ein Ende der Pandemie und die Erholung der Wirtschaft erwar-
                                                    ten, während die Politik der Notenbanken und die Fiskalmaß-
Aktien                           Übergewichtet      nahmen der Staaten die Wirtschaft noch länger stützen werden.
                                                    Die Sentimentindikatoren deuten Optimismus bei den Anlegern
                                                    an. Daher hat der Investment Komitee am 16. April beschlos-
                                                    sen, Gewinne mitzunehmen und die Aktienquote zu rebalancie-
                                                    ren. Dabei wurden vorwiegend Aktien aus den USA und Europa
                                                    verkauft.

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Stand: 30. November 2021

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