Kosovo: Behandlungsmöglich-keiten bei akutem Nierenversagen - Auskunft der SFH-Länderanalyse
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Kosovo: Behandlungsmöglich- keiten bei akutem Nierenversa- gen Auskunft der SFH-Länderanalyse Adrian Schuster Bern, 10. Dezember 2013
Einleitung Der Anfrage an die SFH-Länderanalyse haben wir die folgenden Fragen entnommen: 1. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es im Kosovo für Personen, die an akutem Nierenversagen leiden (Transplantation, Dialyse) ? 2. Wie ist die Qualität dieser Behandlungsmöglichkeiten (in Bezug auf Hygiene, Ansteckungsgefahr)? 3. Wie hoch ist die durchschnittliche Lebenserwartung eines Dialyse -Patienten im Kosovo? W ie viele Jahre ab Behandlungsbeginn ? 4. Wie hoch sind die Kosten einer Dialyse-Behandlung? 5. Sind die Kosten für die Behandlungen abgedeckt? Werden die gesamten Kosten der Dialyse abgedeckt? Wie sieht es mit Begleiterscheinungen aus oder Problemen, die eventuell durch die Dialysebehandlung verursacht we r- den? Die Schweizerische Flüchtlingshilfe SFH beobachtet die Entwicklungen in Kosovo 1 2 seit mehreren Jahren. Aufgrund von Expertenauskünften und eigenen Recherchen nehmen wir zu den Fragen wie folgt Stellung: 1 Generelle Merkmale des Gesundheitssektors Medizinische Grundversorgung ist nicht sichergestellt . Nach aktuellen Angaben verschiedener Quellen können die Gesundheitseinrichtungen im Kosovo derzeit ke i- ne flächendeckende medizinische Versorgung garantieren. Insbesondere in ländl i- chen Gebieten ist der Zugang zu medizinischen Einrichtungen mangelhaft. Eine u m- fassende Analyse des Gesundheitsbereichs fehlt. Trotz der Investitionen der interna- tionalen Gemeinschaft und von Hilfsorganisationen ist das Gesundheitssystem nicht 3 in der Lage, die Grundversorgung sicherzustellen. Nach Angaben der International Federation of the Red Cross and Red Crescent Soci eties sei insbesondere die Säuglingssterblichkeitsrate, die schlechte Gesundheit von Müttern und der Rüc k- 4 gang der Impfabdeckung besorgniserregend. 1 www.fluechtlingshilfe.ch/herkunftslaender . 2 Entsprechend den COI-Standards verwendet die SFH öffentlich zugängliche Quellen. Lassen sich im zeitlich begrenzten Rahmen der Recherche keine Informationen finden, werden Experten beig e- zogen. Die SFH dokumentiert ihre Quellen transparent und nachvollziehbar. Aus Gründen des Que l- lenschutzes können Kontaktpersonen anonymisiert werden. 3 International Federation of the Red Cross and Red Crescent Societies (IFRC), Kosovo Consolidated Development Operational Report January – June 2013, 31. Juli 2013, S. 5: www.reliefweb.int/sites/reliefweb.int/files/resources/Kosovo%20MYR%20MAAKV001.pdf; Interna- tional Organization for Migration (IOM), Kosovo - Country Fact Sheet 2013, 23. Juli 2013, S. 33: www.bamf.de/SharedDocs/MILo- DB/DE/Rueckkehrfoerderung/Laenderinformationen/Informationsblaetter/cfs_kosovo - dl_de.pdf?__blob=publicationFile. 4 IFRC, Kosovo Consolidated Development Operational Report January - June 2013, 31. Juli 2013, S. 5. Kosovo – Nierenversagen – Auskunft – 10. Dezember 2013 Seite 1 von 7
Begrenzte Möglichkeiten der staatlichen Gesundheitseinrichtungen. Die primäre Versorgung wird in Kosovo in rund 30 Gemeinden durch medizinische Hauptfamili- enzentren geleistet, welche aber nur begrenzte diagnostische Möglichkeiten aufwe i- sen. Ihnen nachgeordnete medizinische Familienzentren und Gesundheitsambulato- rien bieten eine Erstversorgung, aber haben zum Teil kein dauerhaftes ärztliches Fachpersonal. Die sekundäre Gesundheitsversorgung wird in sechs Regional spitä- lern geleistet, welche sich in grösseren Städten Kosovos befi nden. Die Kapazitäten der Röntgen- und labormedizinischen Abteilungen sind begrenzt. Die Regionalspitä- ler verfügen nach Angaben der IOM jeweils über 450 bis 550 Betten. Das Universi- täts-Klinikzentrum (UCC) in Pristina leistet die Gesun dheitsversorgung im tertiären Bereich und verfügt über rund 2500 Betten. Insbesondere im fachärztlichen Bereich gibt es in Kosovo nach Angaben der IOM bei der Bereitstellung medizinischer Dienstleistungen grosse Mängel. Insgesamt soll es 3280 Ärztinnen und Ärzte, 7700 Krankenpflegefachkräfte, 1118 Apothekerinnen und Ap otheker und 827 Zahnärzte im 5 Gesundheitssektor geben. Bestimmte Labortests nicht möglich. Patienten, bei welchen regelmässig be- stimmte Laborkontrollen durchgeführt werden müssen (wie zum Beispiel Transpla n- tationspatienten, die immunosuppressive Medikamente erhalten), haben teilweise keine Möglichkeit, diese in Kosovo durchzuführen. Auch müssen sie bestimmte M e- 6 dikamente aus dem Ausland einführen. Keine adäquate Behandlung für bestimmte Erkrankungen. Nach Angaben der IOM vom Juli 2013 können folgende Erkrankungen im Rahmen des Gesundheitssys- tems in Kosovo nicht adäquat behandelt werden: Krebserkrankungen (erforderliche Behandlung Radio- oder Chemotherapie), Herzoperationen (inklusive dem Einsetzen von Herzschrittmachern), Intra-okulare Augenoperationen und schwere psychische Erkrankungen. W eiterhin gibt es in Kosovo keine geschlossene psychiatrische Abtei- 7 lung. Medikamente teilweise nur durch Privatimport verfügbar. Die Gesundheitsein- richtungen stellen vorwiegend Basismedikamente bereit , welche vom Gesundheits- ministerium zugelassen wurden. Patienten mit seltenen chronischen Erkrankungen (zum Beispiel W achstumshormonmangel, Hämophilie, HIV/Aids) erhalten in öffentl i- chen medizinischen Einrichtungen und Apotheken die von ihnen benötigten Medik a- mente teilweise nicht. Zwar können diese allenfalls durch private Apotheken impo r- tiert werden, aber die Versorgung ist nicht gewährleistet und die Preise sind en t- 8 sprechend höher. 2 Behandlung eines akuten Nierenversagens Keine Nierentransplantationen in Kosovo und riskante Nachbetreuung. Nach Angaben verschiedener Quellen ist die Transplantation von Ni eren in Kosovo nicht möglich. Betroffene müssen bisher solche Eingriffe ausserhalb von Kosovo vorne h- 5 IOM, Kosovo - Country Fact Sheet 2013, 23. Juli 2013, S. 33. 6 Ebenda, S. 34. 7 Ebenda. 8 Ebenda. Kosovo – Nierenversagen – Auskunft – 10. Dezember 2013 Seite 2 von 7
9 men lassen. Weil Nierentransplantationen in Kosovo nicht mö glich sind, verlaufen Infektionen bei Nierenversagen nach Angaben eines Experten für Nephrologie oft 10 tödlich. Die Nachbetreuung von Betroffenen nach einer im Ausland erfolgten Nie- 11 rentransplantation ist in Kosovo äusserst schwierig und riskant. Wie bereits er- wähnt, kann der Zugang zu nach einer Transplantation notwendigen Medikamenten 12 und regelmässigen Laborkontrollen erschwert sein. Nach Angaben einer Kontakt- person müssen benötigte Medikamente (wie zum Beispiel Zytostatika) auf eigene 13 Kosten zu sehr hohen Preisen aus der EU oder der Schweiz importiert werden. Nur eingeschränkter Zugang zu Dialyse-Behandlungen. Nach Angaben eines Experten für Nephrologie sind die Kapazitäten in Kosovo im Bereich der Dialysen im Vergleich zu Ländern der EU sehr limitiert. Zudem seien die Arbeitsbedingungen für 14 die Fachkräfte schwierig und die abzudeckende Bevölkerungszahl sehr gross. Ge- mäss der IOM sind dialysepflichtige Patientinnen und Patienten in Kosovo in einer sehr schlechten Situation, da die Behandlungsnachfrage se hr hoch und die Behand- 15 lungsmöglichkeiten sehr begrenzt sind. Hämodialyse kann nach dem Gesundheits- gesetz Kosovos nur in sekundären und tertiären Gesundheitseinrichtungen durchge- 16 führt werden. In Kosovo gibt es Dialyse-Zentren in den sechs Regionalspitäler n und in zwei Einheiten (je eine für Hämodialyse und für peritoneale Dialyse) des Uni- 17 versitäts-Klinikzentrums in Pristina (UCC). Auch in der Gesundheitseinrichtung in Suhareka werden nach Angaben einer Kontaktperson in sehr begrenzter Form Dia- lysen durchgeführt. Allerdings können nur die drei grösseren Zentren in Pristina, Prizren und Peja komplexere Fälle betreuen. In den übrigen Zentren könnten nur problemlose Fälle (das heisst jüngere und ansonsten gesunde Personen) behandelt werden. Auch verfügten diese über keine eigenen ärztlichen Fachkräfte für Nephr o- 18 logie und würden jeweils unter Aufsicht eines der drei grösseren Zentren stehen . 19 Private Dialyse-Zentren gibt es in Kosovo nicht. Die Zahl der Dialysepatientinnen und -patienten ist in den letzten zehn Jahren um rund zehn Prozent pro Jahr gestie- 20 gen. Im Jahr 2010 gab es in Kosovo 694 Hämodialysepatientinnen und -patienten. 9 Interview einer Kontaktperson mit Experten im Bereich Nephrologie in Kosovo am 4. November 2013; Ymer Elezi et al., Epidemiology and Treatment of End Stage Renal Disease (ESRD) Patients in Kosovo in 2010, Bantao Journal 2012, 10 (1): 21-25, 2012, S.22: www.bantao.org/10_1/10_1_5.pdf; Medicana Health Group, Kosovan Naim Ferizi came back to Life with his Mother’s Kidney, W ebseite, ohne Datum (Zugriff am 5. Dezember 2013): www.medicanainternational.com/index.php/news/139 -kosovan-naim-ferizi-came-back-to-life-with- his-mother-s-kidney. 10 Interview einer Kontaktperson mit Experten im Bereich Nephrologie in Kosovo am 4. November 2013. 11 Telefonauskunft einer Kontaktperson vom 10. Deze mber 2013. 12 IOM, Kosovo - Country Fact Sheet 2013, 23. Juli 2013, S. 34. 13 Telefonauskunft einer Kontaktperson vom 10. Dezember 2013. 14 Interview einer Kontaktperson mit Experten im Bereich Nephrologie in Kosovo am 4. November 2013. 15 IOM, ZIRF-Counselling-Formular für Individualanfragen, Medizinische Versorgung, Kosovo, 14. September 2011, S. 2: www.bamf.de/SharedDocs/MILo- DB/DE/Rueckkehrfoerderung/Laenderinformationen/Rueckkehrfragen/2011/rf -kos-allg-medvers- 2011-09-14-download.pdf?__blob=publicationFile. 16 E-Mail-Auskunft eines Experten des Gesundheitssektors in Kosovo vom 6. Dezember 2013. 17 Ebenda; Ymer Elezi et al., Epidemiology and Treatment of End Stage Renal Disease Patients in Kosovo in 2010, 2012, S.21f. 18 Telefonauskunft einer Kontaktperson vom 10. Dezember 2013. 19 Ymer Elezi et al., Epidemiology and Treatment of End Stage Renal Disease Patients in Kosovo in 2010, 2012, S.22. 20 Ymer Elezi et al., Epidemiology and Treatment of End Stage Renal Disease Patients in Kosovo in 2010, 2012, S.22. Kosovo – Nierenversagen – Auskunft – 10. Dezember 2013 Seite 3 von 7
Im bestausgerüsteten Zentrum am UCC in Pristina gibt es 30 Dialyse-Apparate des 21 Typs «Fresenius 4008s». Von diesen sind drei Maschinen mit HIV kontaminiert, weswegen mit diesen Dialysen nur für HIV-positive Personen durchgeführt werden 22 können. Das UCC hat insgesamt 150 reguläre Dialysepatientinnen und -patienten aus sieben verschiedenen Gemeinden . An den 27 nicht kontaminierten Apparaten können täglich bei 75 Patientinnen und Patienten Dialysen durchg eführt werden. Am UCC sind sechs ärztliche Fachkräfte für Nephrologie und 30 Pflegefachkräfte be- 23 schäftigt. Das UCC deckt einen Einzugsbereich mit einer Bevölkerung von rund 24 800‘000 Personen ab. Im Regionalspital in Peja gibt es nach Angaben einer Kon- taktperson zwei ärztliche Fachkräfte für Nephrologie und 13 Pfleg efachkräfte. Für Dialysen gibt es in der Abteilung für Nephrologie in Peja 18 Apparate des Typs «Fresenius 4008». Die Abteilung habe insgesamt 80 Patientinnen und Patienten und könne jeweils für 40 Personen pro Tag eine Dialyse durchführen. Das Einzugsgebiet 25 des Spitals Peja umfasse sechs Gemeinden mit einer Bevölkerung von 600‘000 Personen. Auch die anderen Dialyseabteilungen der Regionalspitäler wie zum Be i- 26 27 28 29 spiel in Prizren , Ferizaj und Gjilan deckten jeweils grössere Gebiete ab. Peri- toneale Dialysen sind in Kosovo seit 1999 ebenfalls möglich. Allerdings habe es in Kosovo nie mehr als fünf peritonealen Dialysepatientinnen und -patienten gleichzei- tig gegeben. Aufgrund von Problemen mit der Versorgung von notwendigen Materi a- lien und der Migration einiger Betroffener ins Ausland habe es 2010 ledigl ich zwei 30 peritonealen Dialysepatientinnen und -patienten in Kosovo gegeben. Hohes Infektionsrisiko, Mängel bei Qualität und Hygiene. Nach den Angaben einer Kontaktperson hat sich die Situation in Kosovo im Bereich der Dialysen in den letzten zehn Jahren nicht entscheidend verbessert. Für eine Verbesserung der Be- 31 handlungen fehlten den Einrichtungen die notwendigen finanziellen Mittel. Mittler- 32 weile sind rund 90 Prozent der eingesetzten Apparate des Typs «Fresenius». Die 33 eingesetzten Apparate seien aber t eilweise bereits rund 20 Jahre alt. Gemäss ei- ner Kontaktperson werden Dialysen an der UCC in ungeheizten Räumen unter u n- 34 genügenden hygienischen Bedingungen durchgeführt. Die mangelhafte Hygiene in den Dialyseabteilungen wird von einer Vielzahl von Quelle n als grosses Problem 21 Interview einer Kontaktperson mit Experten im Bereich Nephrologie in Kosovo am 4. November 2013. 22 Telefonauskunft einer Kontaktperson vom 9. Dezember 2013. 23 Gemeinden Pristina, Mitrovica, Skenderaj, Malisheve, Podujeve, Obiliq, Fushë Ko sovo, Graçanicca. 24 Interview einer Kontaktperson mit Experten im Bereich Nephrologie in Kosovo am 4. November 2013. 25 Peja, Istog, Klina, Decan, Junik und Gjakova. 26 Deckt das Einzugsgebiet mit den Gemeinden Prizren, Suhareka, Dragash, Has, Mamushe und Rahovec ab. 27 Deckt das Einzugsgebiet mit den Gemeinden Ferizaj, Shtimje, Lipjan, Janjeve, Kacanik und Han Elez ab. 28 Deckt das Einzugsgebiet mit den Gemeinden Gjilan, Kamenice, Novobërd und Partesh ab. 29 Interview einer Kontaktperson mit Experten im B ereich Nephrologie in Kosovo am 4. November 2013. 30 Ymer Elezi et al., Epidemiology and Treatment of End Stage Renal Disease Patients in Kosovo in 2010, 2012, S.24. 31 Telefonauskunft einer Kontaktperson vom 10. Dezember 2013. 32 Ymer Elezi et al., Epidem iology and Treatment of End Stage Renal Disease Patients in Kosovo in 2010, 2012, S.24. 33 Telefonauskunft einer Kontaktperson vom 9. Dezember 2013. 34 E-Mail-Auskunft einer Kontaktperson vom 10. Dezember 2013. Kosovo – Nierenversagen – Auskunft – 10. Dezember 2013 Seite 4 von 7
35 genannt. Dadurch sei das Risiko einer Infektion sehr hoch. Nach Angaben eines Experten für Nephrologie in Kosovo ist die Infektionsrate insbesondere bei chron i- schen Krankheiten in der Dialyseabteilung aber auch in anderen Abteilungen der 36 UCC sehr hoch. Dies erschwere den Behandlungserfolg oft massiv. Eine Kontakt- person gab der SFH an, dass es aufgrund von Infektionen im Rahmen einer Dialyse auch zu Todesfällen von ansonsten gesunden Personen gekommen sei. Nach An- sicht der Kontaktperson hätten diese Fälle unter besseren hygienischen Bedingu n- 37 gen vermieden werden können. Am UCC in Pristina muss nach Angaben eines Experten des Gesundheitsbereichs zudem von einem Infektionsrisiko mit Hepatitis B oder C von rund 20 Prozent ausgegangen werden, während es in regionalen Spitä- lern bei über 50 Prozent liegen soll. Auch soll ein gewisses Risiko einer HIV- Ansteckung bestehen, wobei die HIV-Rate in der Bevölkerung in Kosovo aber relativ 38 niedrig sei. Laut einer Studie wiesen 2010 rund 35 Prozent der Dialysepatientinnen und -patienten in Kosovo eine durch Blut übertragene Krank heit (Hepatitis B und C) 39 auf. Niedrigere Lebenserwartung. Nach Angaben eines kontaktierten Experten für N e- phrologie in Kosovo fehle eine statistische Auswertung bezüglich der Lebenserwar- tungen von Diaylsepatientinnen und-patienten in Kosovo. In der EU oder in der Schweiz würde nach Beginn der Dialyse von einer Lebenserwartung von mehr als zehn weiteren Jahren ausgegangen. Da die Infektionsrate in Kosovo hoch und die Lebensqualität deutlich verschlechtert sei, falle die Prognose der Lebenserwa rtung aber deutlich niedriger aus. Zudem sei die Prognose noch schlechter bei nicht et ab- 40 lierter Nierentransplantation. Ein weiterer kontaktierter Experte des Gesun dheits- bereichs Kosovos schätzt unter Hinweis auf unvollständige Daten der Spitäler, dass Hämodialysepatientinnen und -patienten in Kosovo eine Lebenserwartung zwischen 41 acht und zehn Jahren hätten. 3 Kosten Keine Krankenversicherung, Korruption und Selbstzahlungen. W eiterhin gibt es 42 in Kosovo keine staatliche Krankenversicherung. Nach Angaben der IOM vom Juli 2013 erhalten unter anderem folgende Personengruppen eine kostenlose medizini- 35 Ebenda; E-Mail-Auskunft eines Experten des Gesundheitssektors in Kosovo vom 10. Dezember 2013; Interview einer Kontaktperson mit Experten im Bereich Nephrologie in Kosovo am 4. Nove m- ber 2013. 36 Interview einer Kontaktperson mit Experten im Bereich Nephrologie in Kosovo am 4. November 2013. 37 Telefonauskunft einer Kontaktperson vom 10. Dezember 2013. 38 E-Mail-Auskunft eines Experten des Gesundheitssektors in Kosovo vom 6. Dezember 2013. 39 HCV 25 Prozent, HBS 15 Prozent. Ymer Elezi et al., Epidemiology and Treatment of End Stage Renal Disease Patients in Kosovo in 2010, 2012, S.23. 40 Interview einer Kontaktperson mit Experten im Bereich Nephrologie in Kosovo am 4. November 2013. 41 E-Mail-Auskunft eines Experten des Gesundheitssektors in Kosovo vom 6. Dezember 2013. 42 Immigration and Refugee Board of Canada (IRB), Kosovo, Situation of single Women in Pristina, including their Ability to Access Employment, Housing, and Social Services, Whether Catholic Alb a- nian W omen would face particular Challenges accessing Housing, Employment and Social Services when relocating to Pristina from a different Area of Kosovo [KOS104350.E], 8. April 2013: www.irb-cisr.gc.ca:8080/RIR_RDI/RIR_RDI.aspx?id=454506&l=e ; Bertelsmann Stiftung, BTI 2012, Kosovo Country Report, 2012, S. 16: www.bti- project.de/fileadmin/Inhalte/reports/2012/pdf/BTI%202012%20Kosovo.pdf . Kosovo – Nierenversagen – Auskunft – 10. Dezember 2013 Seite 5 von 7
sche Grundversorgung: Kinder bis 15 Jahren; Schüler und Studenten bis zum Ende der regulären Ausbildung; Personen über 65 Jahren; Schwangere; Kriegshelden, Kriegsinvaliden, Invaliden und ihre engen Familienangehörigen ; der enge Familien- kreis eines Sozialhilfe beziehenden Hausvorstandes; behinderte Personen nach Be- stimmung des Gesundheitsministeriums (wie zum Beispiel Menschen mit Lähmun- gen/Querschnittslähmung, Blinde, Taubstumme ); Personen mit chronischen Krank- heiten wie Dialysepatienten, Personen mit Diabetes mellitus Typ 1 (insulinpflichtig), chronischen Psychosen (Schizophrenie), bipolaren Störungen, bösartigen Erkran- kungen, schweren mentalen Retardierungen (IQ
SFH-Publikationen zu Kosovo und anderen Herkunftsländern von Flüchtlingen finden Sie unter www.fluechtlingshilfe.ch/herkunftslaender Die Schweizerische Flüchtlingshilfe SFH setzt sich dafür ein, dass die Schweiz das in der Genfer Flüchtlingskonvention festgehaltene Recht auf Schutz vor Verfolgun g einhält. Die SFH ist der parteipolitisch und konfessionell unabhängige nationale Dachverband der Flüchtlingshilfe-Organisationen. Ihre Arbeit finanziert sie durch Mandate des Bundes sowie über freiwillige Unterstützungen durch Privatpersonen, Stiftungen, Kantone und Gemeinden. Der SFH-Newsletter informiert Sie über aktuelle Publikationen. Anmeldung unter www.fluechtlingshilfe.ch/news/newsletter Kosovo – Nierenversagen – Auskunft – 10. Dezember 2013 Seite 7 von 7
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