LÄNDERINFORMATION Krakau August 2016 - Eurocomm-PR

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LÄNDERINFORMATION Krakau August 2016 - Eurocomm-PR
LÄNDERINFORMATION

                                                                  Krakau

                                                        August 2016

BELGRADE * BUDAPEST * KRAKOW * LJUBLJANA * PRAGUE * SARAJEVO * SOFIA * ZAGREB
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Inhaltsverzeichnis
1. Statistische Daten Polen.............................................................................................................. 5
2. Statistische Daten Krakau ........................................................................................................... 9
3. Politische Daten Polen ............................................................................................................... 11
4. Politische Daten Krakau ............................................................................................................ 17
5. Politische Daten der Wahlen ..................................................................................................... 25
6. Mediendaten .............................................................................................................................. 29
7. Wirtschaftsdaten Polen .............................................................................................................. 35
8. Kooperationen und Interessensschwerpunkte .......................................................................... 41
9. Auslandsbüro ............................................................................................................................. 43
10. Reise-ABC Polen ..................................................................................................................... 45

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1. Statistische Daten Polen
Karte des Landes

© www.shutterstock.com

Flagge und Wappen

© www.prezydent.pl                 © www.prezydent.pl

Verfassung
Datum: 1997
Erläuterung: Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ist 1997 die neue Verfassung in Kraft
getreten.
2006 und 2009 gab es wesentliche Änderungen.

EU-Beitritt
Datum: 1. Mai 2004

Status: Mitglied

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Verwaltungsstruktur
Staatsform: Republik

Politisches System: Parlamentarische Demokratie

Erklärung zur Verwaltungsstruktur: Die Woiwodschaften sind die größten administrativ-
territorialen Einheiten. An der Spitze steht der Woiwode, der von der Regierung berufen wird. Seit
1999 sind die Woiwodschaften gleichzeitig Einheiten der Selbstverwaltung. Das wichtigste Organ
der Selbstverwaltung ist der Landtag der Woiwodschaft. Er wählt den Marschall der Woiwodschaft
aus seinen eigenen Reihen. Die Woiwodschaften sind weiter in Landbezirke unterteilt. Insgesamt
gibt es 379 Landbezirke. 65 Städte, darunter Krakau, haben den Rang eines Landbezirkes.

Größte Verwaltungseinheit: Woiwodschaft

Größte Verwaltungseinheit (Landessprache): Województwo

Anzahl gesamt: 16

Aufzählung der Verwaltungseinheiten: Mazowieckie, Świętokrzyskie, Opolskie, Dolnośląskie,
Lubuskie, Podkarpackie, Zachodniopomorskie, Warmińsko-Mazurskie, Wielkopolskie, Kujawsko-
Pomorskie, Lubelskie, Łódzkie, Małopolskie, Podlaskie, Pomorskie, Śląskie

Nachgeordnete Verwaltungseinheit: Landbezirke

Nachgeordnete Verwaltungseinheit (Landessprache): Powiaty

Anzahl gesamt: 379

Städte
 Stadt                   EinwohnerInnenzahl
 Warszawa/Warschau                 1.724.404
 Kraków/Krakau                       758.992
 Łódź/Lodz                           711.332
 Wrocław/Breslau                     632.067
 Poznań/Posen                        548.028

Grenzen
 Land/Seegrenzen          Grenzlänge
 Tschechische Republik        796 km
 Ostsee                       788 km
 Slowakei                     541 km
 Ukraine                      535 km
 Deutschland                  489 km
 Weißrussland                 418 km
 Russland                     232 km
 Litauen                      104 km

Fläche: 312.685 km2

Bevölkerung
Bevölkerungsdichte: 123 EinwohnerInnen/km 2

EinwohnerInnenzahl: 38.495.659

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Ethnie                             Anteil
 Polinnen und Polen                 97,10 %
 Deutsche                            0,38 %
 Ukrainerinnen und Ukrainer          0,10 %
 Weißrussinnen und Weißrussen        0,09 %
 Roma                                0,04 %
 Russinnen und Russen                0,02 %
 Litauerinnen und Litauer            0,02 %
 Sonstige                            2,25 %

 Religion                 Anteil
 Römisch-katholisch       87,58 %
 Orthodox                  0,41 %
 Griechisch-katholisch     0,09 %
 Protestantisch            0,61 %
 Muslimisch                0,01 %
 Sonstige                 11,30 %

Amtssprache: Polnisch

Weitere Sprachen: Deutsch, Ukrainisch, Weißrussisch, Russisch, Roma, Englisch, Litauisch

Feiertage
 Datum                   Name
 1. Jänner 2016          Neujahr
 6. Jänner 2016          Drei Könige
 27. März 2016           Ostersonntag
 28. März 2016           Ostermontag
 1. Mai 2016             Staatsfeiertag
 3. Mai 2016             Staatsfeiertag
 26. Mai 2016            Fronleichnam
 15. August 2016         Maria Himmelfahrt
 1. November 2016        Allerheiligen
 11. November 2016       Staatsfeiertag
 25. Dezember 2016       Weihnachten
 26. Dezember 2016       Weihnachten

Währung
Währung: Zloty (PLN)
Kurs: 1 EUR = 4,37 PLN
Stand vom: 1. August 2016

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Quellen
 Statistisches Zentralamt             www.stat.gov.pl    2016
 Polnische Nationalbank               www.nbp.pl         2016
 Staatspräsident der Republik Polen   www.prezydent.pl   2016

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2. Statistische Daten Krakau
Stadtwappen

© www.krakow.pl

Geographische Daten
Längengrad: 19° 49’ O
Breitengrad: 50° 03’ N
Seehöhe: Von 198 m bis 250 m
Fläche: 327 km2

Verwaltungsstruktur
Verwaltungseinheit: Bezirk

Verwaltungseinheit (Landessprache): Dzielnica

Anzahl gesamt: 18 (ausschließlich numerische Einheiten)

Bevölkerung
EinwohnerInnenzahl: 758.992

Quellen
 Stadt Krakau               www.krakow.pl     2016
 Statistisches Zentralamt   www.stat.gov.pl   2016

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3. Politische Daten Polen
Aktuelle Regierungsbildung
Die Regierung wurde am 16. November 2015 gebildet und besteht aus der Partei „Recht und
Gerechtigkeit“ (PiS). Das Kabinett besteht aus 20 Ministerien und 23 MinisterInnen. Die PiS stellt
20 MinisterInnen, drei sind parteilos. Die Regierung verfügt über 234 der 460 Mandate.

Staatspräsident
Kompetenzen: Die polnische Staatspräsidentin bzw. der polnische Staatspräsident vertritt Polen
im In- und Ausland und ist in Kriegszeiten Oberbefehlshaberin bzw. Oberbefehlshaber der
Streitkräfte. Die Staatspräsidentin bzw. der Staatspräsident nominiert eine Partei zur
Regierungsbildung, lobt die Regierung an und kann diese im Bedarfsfall auch auflösen. Sie bzw.
er ratifiziert Gesetze und Verträge mit anderen Staaten und kann gegen diese auch ein Veto
einlegen.

Dr. Andrzej Duda

© www.andrzejduda.pl

Parteizugehörigkeit: Bis Amtsantritt PiS, jetzt parteilos
Geburtsdatum: 16. Mai 1972
Geburtsort: Krakau
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 6. August 2015
Amtsperiode: 1. Amtsperiode
Ausbildung: Doktor der Rechtswissenschaften (Jagiellonen Universität, Krakau)

Politische Laufbahn:
2014–2015 Mitglied des Europäischen Parlaments
2011–2014 Sejmabgeordneter
2010–2011 Gemeinderat der Stadt Krakau
2007–2010 Staatssekretär im Kabinett des ehemaligen Präsidenten Lech Kaczynski
2006–2007 Stellvertretender Justizminister im Kabinett von Jarosław Kaczyński

Besondere Auszeichnungen:2008, Großkreuz des Ordens für Verdienste, Portugal
Familienstand: Verheiratet
Kinder: 1
Besondere Interessen: Nicht bekannt

Premierministerin
Kompetenzen: Die Premierministerin bzw. der Premierminister koordiniert die Innen- und
Außenpolitik des Landes und leitet die Staatsadministration sowie die Streitkräfte. In die
Zuständigkeit der Premierministerin bzw. des Premierministers fällt auch der Staatsetat. Sie bzw.
er schließt internationale Verträge ab, leitet und koordiniert die Regierungspolitik und trägt die
Verantwortung dafür.

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Beata Szydło

© www.beataszydlo.pl

Parteizugehörigkeit: PiS
Geburtsdatum: 15. April 1963
Geburtsort: Oświęcim
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 12. November 2015
Amtsperiode: 1. Amtsperiode
Ausbildung: Magistra der Ethnografie (Jagiellonen-Universität, Krakau)

Politische Laufbahn:
Seit 2010 stellvertretende Parteiobfrau der Partei „Recht und Gerechtigkeit“
Seit 2005 Sejmabgeordnete
2002-2005 Abgeordnete zu kleinpolnischen Landtag
1998-2005 Bürgermeisterin der Gemeinde Brzeszcze

Besondere Auszeichnungen: Keine
Familienstand: Verheiratet
Kinder: 2
Besondere Interessen: Nicht bekannt

Einzelne MinisterInnen
 Name (Partei)                     Ressort                                     Amtsantritt
 Piotr Gliński (PiS)               Erster Vizepremierminister, Kultur und      16. November 2015
                                   Nationalerbe
 Jarosław Gowin (PiS)              Zweiter           Vizepremierminister,      16. November 2015
                                   Wissenschaft und Hochschulwesen
 Mateusz Morawiecki (PiS)          Dritter           Vizepremierminister,      16. November 2015
                                   Entwicklung
 Antoni Macierewicz (PiS)          Verteidigung                                16. November 2015
 Zbigniew Ziobro (PiS)             Justiz                                      16. November 2015
 Dawid Jackiewicz (PiS)            Staatsschatz                                16. November 2015
 Witold Waszczykowski (PiS)        Äußeres                                     16. November 2015
 Anna Streżyńska (parteilos)       Digitalisierung                             16. November 2015
 Konstanty Radziwiłł (parteilos)   Gesundheitswesen                            16. November 2015
 Elżbieta Rafalska (PiS)           Arbeit                                      16. November 2015
 Mariusz Błaszczak (PiS)           Inneres                                     16. November 2015
 Krzysztof Jurgiel (PiS)           Landwirtschaft                              16. November 2015
 Paweł Szałamacha (PiS)            Finanzen                                    16. November 2015
 Andrzej Adamczyk (PiS)            Infrastruktur                               16. November 2015
 Marek Gróbarczyk (PiS)            Fischerei,     Wasserwirtschaft    und      16. November 2015
                                   Binnenschifffahrt
 Mariusz Kamiński (PiS)            Koordination der Geheimdienste              16. November 2015
 Jan Szyszko (PiS)                 Umwelt                                      16. November 2015
 Anna Zalewska (parteilos)         Bildung                                     16. November 2015
 Beata Kempa (PiS)                 Kabinettschefin                             16. November 2015
 Henryk Kowalczyk (PiS)            Minister ohne Ressort                       16. November 2015

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Witold Bańka (parteilos)        Sport und Tourismus                    16. November 2015
 Krzysztof Tchórzewski (PiS)     Energiewirtschaft                      16. November 2015
 Rafał Bochenek (PiS)            Regierungssprecher                          8. Jänner 2016

Parlament
Struktur: Das polnische Parlament ist ein Zweikammernparlament und besteht aus dem Sejm
(Erste Kammer) mit 460 Abgeordneten und dem Senat (Zweite Kammer) mit 100 SenatorInnen,
der mit dem österreichischen Bundesrat vergleichbar ist.

Kompetenzen: Das Parlament verabschiedet Gesetze und kontrolliert die Regierung. Es
verabschiedet das Budget, überwacht dessen Umsetzung, stimmt dem Regierungsprogramm zu
und wählt die Premierministerin bzw. den Premierminister. Überdies stimmt das Parlament
wichtigen internationalen Verträgen zu und schreibt landesweite Referenden aus. Das Parlament
ist ebenso für die Berufung in mehrere hohe Staatsämter zuständig. Die Regierung ist dem
Parlament rechenschaftspflichtig. So kann das Parlament der Regierung in einem konstruktiven
Misstrauensvotum das Vertrauen entziehen und eine neue Premierministerin bzw. einen neuen
Premierminister wählen.

Parlamentspräsident
Marek Kuchciński

© www.sejm.gov.pl

Parteizugehörigkeit: PiS
Geburtsdatum: 9. August 1955
Geburtsort: Przemysl
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 12.November 2015
Amtsperiode: 1. Amtsperiode
Ausbildung: Matura

Politische Laufbahn:
Seit dem 12. November 2015 Parlamentspräsident
2010–2015 stellvertretender Parlamentspräsident
Seit 2001 Sejmabgeordneter der Partei „Recht und Gerechtigkeit“
1990-1999 „Porozumienie Centrum“ Partei von Jarosław Kaczyński
1981 bis 1989 Gewerkschaft „Solidarnosc“

Besondere Auszeichnungen: Verdienstorden der dritten Klasse der Republik Ukraine
Familienstand: Verheiratet
Kinder: 3
Besondere Interessen: Nicht bekannt

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Parlamentsparteien
Recht und Gerechtigkeit
Prawo i Sprawiedliwość

© www.pis.org.pl

Parteikürzel: PiS
Weblink: www.pis.org.pl
Vorsitz: Jarosław Kaczyński
Parlamentsmandate: 234 (50,86 %)
Gründungsjahr: 2001
Ideologische Ausrichtung: Rechts
Vergleich zu Österreich: Die Partei ist mit keiner österreichischen Partei vergleichbar.
Parteilinie: Verschärfung der Strafgesetze bis zur Todesstrafe, Korruptionsbekämpfung, restriktiv
gegen Homosexuelle
Einflussreiche Mitglieder: Adam Lipiński (Vizevorsitzender), Beata Szydło (Premierministerin)
EU-Einstellung: EU-skeptisch
Internationale Mitgliedschaften: Die PiS ist Mitglied der Europäischen Konservativen und
Reformisten.

Bürgerplattform
Platforma Obywatelska

© www.platforma.org

Parteikürzel: PO
Weblink: www.platforma.org
Vorsitz: Grzegorz Schetyna
Parlamentsmandate: 134 (29,13 %)
Gründungsjahr: 2001
Ideologische Ausrichtung: Mitte-rechts
Vergleich zu Österreich: Die Partei ist mit der ÖVP vergleichbar.
Parteilinie:    Dezentralisierung    und     Stärkung    der   Selbstverwaltung,   gemäßigter
Wirtschaftsliberalismus, konservativ
Einflussreiche Mitglieder: Donald Tusk (EU-Ratspräsident), Małgorzata Kidawa-Błońska
(ehemalige Parlamentspräsidentin), Jerzy Buzek (EU-Abgeordneter, ehemaliger Präsident des
Europäischen Parlaments), Janusz Lewandowski (EU-Abgeordneter)
EU-Einstellung: Positiv
Internationale Mitgliedschaften: Die PO ist Mitglied der Europäischen Volkspartei.

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Kukiz-Bewegung
Ruch Kukiza

© www.ruchkukiza.pl

Parteikürzel: Kukiz’15
Weblink: www.ruchkukiza.pl
Vorsitz: Paweł Kukiz
Parlamentsmandate: 36 (7,83 %)
Gründungsjahr: 2015
Ideologische Ausrichtung: Rechts
Vergleich zu Österreich: Die Partei ist mit keiner österreichischen Partei vergleichbar.
Parteilinie: Mehrheitswahlrecht, keine staatliche Parteifinanzierung, keine Wahlhürden bei
Referenden
Einflussreiche Mitglieder: Sylwester Chruszcz (ehemaliger Parteiobmann der „Liga der
Polnischen Familien“ (LPR)
EU-Einstellung: EU-skeptisch
Internationale Mitgliedschaften: Keine

Modernes Polen
Nowoczesna

© http://dlaczego.nowoczesna.org

Parteikürzel: .N
Weblink: www.nowoczesna.pl
Vorsitz: Ryszard Petru
Parlamentsmandate: 30 (6,52 %)
Gründungsjahr: 2015
Ideologische Ausrichtung: Neoliberal
Vergleich zu Österreich: Die Partei ist mit keiner österreichischen Partei vergleichbar.
Parteilinie: Wirtschaftsliberal, Steuerangleichung an 16 %,
Einflussreiche Mitglieder: Krzysztof Mieszkowski (Vizevorsitzender des Parlamentsausschusses
für Kultur und Medien)
EU-Einstellung: Positiv
Internationale Mitgliedschaften: Keine

Polnische Bauernpartei
Polskie Stronnictwo Ludowe

© www.psl.org.pl

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Parteikürzel: PSL
Weblink: www.psl.org.pl
Vorsitz: Władysław Kosiniak-Kamysz
Parlamentsmandate: 16 (3,48 %)
Gründungsjahr: 1990
Ideologische Ausrichtung: Mitte
Vergleich zu Österreich: Die Partei ist mit keiner österreichischen Partei vergleichbar.
Parteilinie: Abschaffung des Senats, Subventionen und Preisbindung für Agrarprodukte, gegen
Abtreibung, Euthanasie und Todesstrafe, gegen homosexuelle Ehen
Einflussreiche Mitglieder: Adam Struzik (Marschall der Woiwodschaft Masovien), Adam Jarubas
(Mitglied des Rates der Entwicklung beim Staatspräsidenten) Jolanta Fedak (ehemalige Ministerin
für Arbeit)
EU-Einstellung: Positiv
Internationale Mitgliedschaften: Die PSL ist Mitglied der Europäischen Volkspartei.

Wichtige sonstige Parteien
Koalition der Erneuerung der Republik Freiheit und Hoffnung
Koalicja Odnowy Rzeczpospolitej Wolność i Nadzieja

© www.partiakorwin.pl

Parteikürzel: KORWIN
Weblink: www.partiakorwin.pl
Vorsitz: Janusz Korwin-Mikke
Gründungsjahr: 2015
Ideologische Ausrichtung: Rechts-extrem
Vergleich zu Österreich: Die Partei ist mit keiner österreichischen Partei vergleichbar.
Parteilinie: Für die Todesstrafe, minimaler Interventionismus des Staates
Einflussreiche Mitglieder: Przemysław Wipler (stellvertretender Parteiobmann), Robert
Iwaszkiewicz (Mitbegründer der Partei)
EU-Einstellung: Extrem EU-skeptisch
Internationale Mitgliedschaften: Keine

Gemeinsam
Razem

© www.partiarazem.pl

Parteikürzel: Razem
Weblink: www.partiarazem.pl
Vorsitz: Adrian Sandberg
Gründungsjahr: 2015
Ideologische Ausrichtung: Sozialdemokratisch
Vergleich zu Österreich: Die Partei ist mit keiner österreichischen Partei vergleichbar.
Parteilinie: Anhebung des Steuerfreibetrags, Anhebung der Steuer für Reiche, Erhöhung des
Mindestlohns, Stopp der Kommerzialisierung des Gesundheitswesens
Einflussreiche Mitglieder: Aleksandra Cacha (Mitglied des Parteipräsidiums), Jakub Danecki
(Mitglied des Parteipräsidiums)
EU-Einstellung: Positiv
Internationale Mitgliedschaften: Keine

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4. Politische Daten Krakau
Stadtparlament
Bezeichnung: Gemeinderat der Stadt Krakau (Rada Miasta Krakowa)

Struktur: Der Krakauer Gemeinderat besteht aus einer Kammer und hat 43 Mitglieder. An der
Spitze des Gemeinderates steht die bzw. der Gemeinderatsvorsitzende. Im Krakauer Gemeinderat
gibt   es   derzeit  drei   stellvertretende   Gemeinderatsvorsitzende.     Die   bzw.  der
Gemeinderatsvorsitzende und ihre bzw. seine StellvertreterInnen werden aus den Reihen der
GemeinderätInnen gewählt und können vom Gemeinderat jederzeit abberufen werden.

Kompetenzen: Der Gemeinderat verabschiedet Gesetze und kontrolliert die Bürgermeisterin bzw.
den Bürgermeister und ihre bzw. seine StellvertreterInnen. Er verabschiedet das Budget,
überwacht dessen Umsetzung und stimmt dem Programm der Bürgermeisterin bzw. des
Bürgermeisters zu.

Stadtregierung
Struktur: Eine Stadtregierung wie in Wien gibt es in Krakau nicht. Die Stadt wird von der
Stadtpräsidentin (Bürgermeisterin) bzw. dem Stadtpräsidenten (Bürgermeister) regiert. Sie bzw. er
bildet   ein    Collegium    bestehend    aus   den     stellvertretenden  StadtpräsidentInnen
(VizebürgermeisterInnen), der Schatzmeisterin bzw. dem Schatzmeister der Stadt, der Sekretärin
bzw. dem Sekretär der Stadt, BeraterInnen und Bevollmächtigten. Die Beschlüsse des Collegiums
sind für die Bürgermeisterin bzw. den Bürgermeister nicht bindend. Sie bzw. er hat das alleinige
Entscheidungsrecht.

Aktuelle Stadtregierung: Die aktuelle Stadtregierung wird vom parteilosen Krakauer
Stadtpräsidenten Prof. Jacek Majchrowski geleitet. Ihm sind vier VizebürgermeisterInnen, der
Schatzmeister der Stadt, der Sekretär der Stadt, neun BeraterInnen und vier Bevollmächtigte
unterstellt.

Kompetenzen: Die Stadtpräsidentin bzw. der Stadtpräsident übt die Exekutivfunktion in der Stadt
Krakau aus. Gemeinsam mit dem Collegium und dem Magistrat arbeitet sie bzw. er kontinuierlich
an der Vorbereitung und Erfüllung der Beschlüsse des Gemeinderates, verwaltet die Stadt und
bereitet den Haushaltsplan vor. Die Stadtpräsidentin bzw. der Stadtpräsident ist auch Aktionärin
bzw. Aktionär aller Gesellschaften, die sich zu 100 % im Besitz der Gemeinde Krakau befinden.

Bürgermeister
Univ.-Prof. Jacek Majchrowski
Stadtpräsident

© Stadt Krakau

Parteizugehörigkeit: Parteilos
Geburtsdatum: 12. Jänner 1947
Geburtsort: Sosnowiec
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 4. Dezember 2014

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Amtsperiode: 4. Amtsperiode
Ausbildung: Universitätsprofessor für Rechtswissenschaften (Jagiellonen-Universität, Krakau)

Laufbahn:
1996–1997 Kleinpolnischer Woiwode
1992–1996 Jurist im Consulting Büro „Uni-Lex“
1987–1993 Dekan der Fakultät für Recht und Verwaltung der Krakauer Jagiellonen-Universität

Besondere Auszeichnungen:
2009 Ungarischer Verdienstorden
2010 Großes Silbernes Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich
2011 Orden „Polonia Restituta“ (zweithöchste polnische Auszeichnung)
2012 Orden des hl. Karl, Monaco
2013 Ritter der Ehrenlegion
2013 Orden „Sol de oro“, Ecuador
Familienstand: Verheiratet
Kinder: 2
Besondere Interessen: Nicht bekannt

VizebürgermeisterInnen
DI Tadeusz Trzmiel
Erster Stellvertretender Stadtpräsident

© www.bip.krakow.pl

Ressort: Stadtinvestitionen, EU-Förderungen, Stadtinfrastruktur, Umweltschutz,
Kommunalwirtschaft, Koordinator der Zusammenarbeit mit Wien Parteizugehörigkeit: Parteilos
Geburtsdatum: 11. August 1945
Geburtsort: Krakau
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 4. Dezember 2014
Amtsperiode: 4. Amtsperiode
Ausbildung: DI für Energiewirtschaft (Technische Universität, Krakau)

Laufbahn:
Februar 2002–November 2002 Generaldirektor des Kleinpolnischen Woiwodschaftsamtes
1999–2002 stellvertretender Direktor der Abteilung für Wirtschaft, Landwirtschaft und Infrastruktur
des Kleinpolnischen Marschallamtes
1996–1998 Direktor der Abteilung für Wirtschaftsentwicklung des Kleinpolnischen
Woiwodschaftsamtes
1982–1990 Generaldirektor der Städtischen Verkehrsbetriebe (MPK)

Besondere Auszeichnungen: Keine
Familienstand: Verheiratet
Kinder: 3
Besondere Interessen: Nicht bekannt

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Arch.in Elżbieta Koterba
Zweite Stellvertretende Stadtpräsidentin

© www.bip.krakow.pl

Ressort: Architektur, Raumplanung, Strategie und Stadtentwicklung
Parteizugehörigkeit: Parteilos
Geburtsdatum: 5. Juni 1954
Geburtsort: Zamość
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 4. Dezember 2014
Amtsperiode: 2. Amtsperiode
Ausbildung: Architektin (Technische Universität, Krakau)

Laufbahn:
1980–2010 Architektin und Stadtplanerin im Krakauer Stadtentwicklungsbüro, zuletzt in der
Position der Vorstandsvorsitzenden

Besondere Auszeichnungen: Goldenes Verdienstkreuz der Republik Polen
Familienstand: Verheiratet
Kinder: 1
Besondere Interessen: Nicht bekannt

Dr. Andrzej Kulig
Dritter Stellvertretender Stadtpräsident

© Agencja Gazeta

Ressort: Sozialpolitik, Kultur und Stadtmarketing
Parteizugehörigkeit: Parteilos
Geburtsdatum: 4. März 1963
Geburtsort: Krakau
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 5. Oktober 2015
Amtsperiode: 1. Amtsperiode
Ausbildung: Doktor der Rechtswissenschaften (Jagiellonen-Universität, Krakau)

Laufbahn:
02/2015–09/2015 Bevollmächtigter des Bürgermeisters für Sozialpolitik
2005–2014 Direktor der Krakauer Universitätsklinik
2002–2004 Magistratsdirektor
1996–1998 Direktor des Woiwodenbüros im kleinpolnischen Woiwodschaftsamt

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Besondere Auszeichnungen: Keine
Familienstand: Verheiratet
Kinder: 3
Besondere Interessen: Nicht bekannt

Dr.in Katarzyna Król
Vierte Stellvertretende Stadtpräsidentin

© Agencja Gazeta

Ressort: Bildung und Sport
Parteizugehörigkeit: Parteilos
Geburtsdatum: Nicht bekannt
Geburtsort: Nicht bekannt
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 4. Februar 2015
Amtsperiode: 1. Amtsperiode
Ausbildung: Doktorin für Ökonomie (Wirtschaftsuniversität, Krakau)

Laufbahn:
2009–2015 Vortragende an der Wirtschaftsuniversität Krakau
2001–2009 Assistentin des EU-Abgeordneten Bogusław Sonik (PO)

Besondere Auszeichnungen: Keine
Familienstand: Verheiratet
Kinder: 2
Besondere Interessen: Nicht bekannt

Sonstige wichtige Entscheidungsträger
Mag. Paweł Stańczyk
Sekretär der Stadt

© PID

Ressort: Sicherheit, Krisenmanagement, Verwaltungsangelegenheiten und Gesundheitswesen
Parteizugehörigkeit: Parteilos
Geburtsdatum: 26. Juli 1972
Geburtsort: Tarnów
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 4. Dezember 2014
Amtsperiode: 5. Amtsperiode
Ausbildung: Magister in Recht und Verwaltung (Jagiellonen-Universität, Krakau)

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Laufbahn:
1998–1999 Vizedirektor der Abteilung für Soziales in der Kanzlei des Premierministers
1997–1998 Berater des Premierministers
1996–1997 Mitarbeiter des Bundes der Polnischen Gemeinden
1995–1996 Mitarbeiter in der Kanzlei des Gemeinderates der Stadt Krakau

Besondere Auszeichnungen: Keine
Familienstand: Ledig
Kinder: Keine
Besondere Interessen: Nicht bekannt

Dr. Lesław Fijał
Schatzmeister der Stadt Krakau

© www.bip.krakow.pl

Ressort: Finanzen, Budget, Steuern und Abgaben
Parteizugehörigkeit: Parteilos
Geburtsdatum: 11. Jänner 1952
Geburtsort: Miechowice
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 4. Dezember 2014
Amtsperiode: 6. Amtsperiode
Ausbildung: Doktor der Ökonomie (Wirtschaftsuniversität, Krakau)

Laufbahn:
1973–2004 Vortragender an der Wirtschaftsuniversität Krakau

Besondere Auszeichnungen: Offizierskreuz des Ordens für die Wiedergeburt Polens
Familienstand: Verheiratet
Kinder: 7
Besondere Interessen: Nicht bekannt

Stadtverwaltung
Struktur: Das Krakauer Rathaus ist in 24 Magistratsabteilungen, sieben Magistratsbüros und zwei
Kanzleien unterteilt, die von der Magistratsdirektorin bzw. dem Magistratsdirektor geleitet werden.
Die Magistratsdirektorin bzw. der Magistratsdirektor ist die bzw. der Vorgesetzte der LeiterInnen
der Magistratsabteilungen. Die Magistratsabteilungen sind für die Koordination der Teilbereiche
zuständig.

Oberste Verwaltungsstelle
Beschreibung: Die Magistratsdirektorin bzw. der Magistratsdirektor wird von der Bürgermeisterin
bzw. dem Bürgermeister bestellt und ist ihr bzw. ihm unmittelbar auf der gleichen Ebene wie die
VizebürgermeisterInnen unterstellt. Sie bzw. er ist für die ordnungsgemäße Tätigkeit des
Rathauses auf Verwaltungsebene zuständig.

Kompetenzen: Die Magistratsdirektorin bzw. der Magistratsdirektor soll im Magistrat den
ungestörten Betrieb und die Kontinuität der Arbeit sicherstellen sowie die technisch-
organisatorischen Voraussetzungen dazu schaffen. Sie bzw. er ist gleichzeitig Direktorin bzw.

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Direktor der Magistratsabteilung für Organisation und Aufsicht. Zur Erfüllung der Aufgaben steht
ihr bzw. ihm noch die Abteilung für Informatik und die Abteilung für Logistik zur Seite. Die
Magistratsdirektorin bzw. der Magistratsdirektor hat die direkte Aufsicht über die Arbeit der bzw.
des Bevollmächtigten für Qualitätsmanagement. Im arbeitsrechtlichen Sinn ist sie bzw. er die bzw.
der Vorgesetzte aller Angestellten des Magistrates und der sonstigen städtischen Einrichtungen.

Mag.a Marta Nowak
Magistratsdirektorin

© PID

Parteizugehörigkeit: Parteilos
Geburtsdatum: 12. Jänner 1956
Geburtsort: Krakau
Beginn der aktuellen Amtsperiode: 4. Dezember 2014
Amtsperiode: 3. Amtsperiode
Ausbildung: Magistra der Rechtswissenschaften (Jagiellonen-Universität, Krakau)

Laufbahn:
Seit 1980 im Krakauer Magistrat tätig 1978–1980 Angestellte im Unternehmen „Alpha“

Besondere Auszeichnungen: Keine
Familienstand: Verheiratet
Kinder: 1
Besondere Interessen: Nicht bekannt

Verwaltungsbereiche
 Bezeichnung                                                        LeiterInnen
 Magistratsabteilung für Architektur und Urbanistik                 Jadwiga Warat-Hapońska
 Magistratsabteilung für Sicherheit und Krisenmanagement            Bogdan Klimek
 Magistratsabteilung für Stadtbudget                                Małgorzata Okarmus
 Magistratsabteilung für Bildung                                    Anna Korfel-Jasińska
 Magistratsabteilung für Verwaltungsvollstreckung und Inkasso       Mag.a Agnieszka
                                                                    Kędzierska
 Magistratsabteilung für Evidenz der FahrerInnen und                Andrzej Poznański
 Kraftfahrzeuge
 Magistratsabteilung für Finanzen                                   Elżbieta Hermann
 Magistratsabteilung für Vermessung                                 Maria Kolińska
 Magistratsabteilung für Kommunalwirtschaft                         Wacław Skubida
 Magistratsabteilung für Informatik                                 Grzegorz Żych
 Magistratsabteilung für Investitionen                              Janina Pokrywa
 Magistratsabteilung für Umweltgestaltung                           Ewa Olszowska-Dej
 Magistratsabteilung für Kultur und nationales Kulturerbe           Stanisław Dziedzic
 Magistratsabteilung für Wohnwesen                                  Katarzyna Bury
 Magistratsabteilung für Logistik des Amtes                         Maria Rusowicz
 Magistratsabteilung für Organisation und Aufsicht                  Marta Nowak
 Magistratsabteilung für Planung und Aufsicht über Investitionen    Marek Czajka
 Magistratsabteilung für Steuern und Abgaben                        Witold Krupiarz
 Magistratsabteilung für Stadtmarketing und Fremdenverkehr          Rafał Perłowski

August 2016                                                                                22/48
Magistratsabteilung für Stadtentwicklung                   Rafał Kulczycki
 Magistratsabteilung für Stadteigentum                      Marta Witkowicz
 Magistratsabteilung für Sport                              Barbara Mikołajczyk
 Magistratsabteilung für Verwaltungsangelegenheiten         Tomasz Popiołek
 Magistratsabteilung für Sozialangelegenheiten              Jan Żądło
 Magistratsbüro für Gesundheitsschutz                       Michał Marszałek
 Magistratsbüro für EU-Fonds                                Janusz Moskwa
 Magistratsbüro für interne Kontrolle                       Antoni Fryczek
 Magistratsbüro des Städtischen Denkmalschutzbeauftragten   Jerzy Zbiegień
 Magistratsbüro für Raumplanung                             Bożena Kaczmarska-
                                                            Michniak
 Pressebüro                                                 Maciej Grzyb
 Magistratsbüro des Schatzmeisters                          Alina Kwaśniak
 Kanzlei des Stadtpräsidenten                               Anna Frankiewicz
 Kanzlei des Gemeinderates und der Stadtbezirke             Beata Kowalówka

August 2016                                                                       23/48
August 2016   24/48
5. Politische Daten der Wahlen
Parlamentswahlen
Termin der nächsten Wahlen: 2019

Termin der letzten Wahlen: 25. Oktober 2015

Wahlmodus: Die 460 Abgeordneten der Ersten Parlamentskammer, dem Sejm, werden alle vier
Jahre in allgemeiner, freier und gleicher Wahl gewählt. Dabei kommt das Verhältniswahlrecht zur
Anwendung, wobei eine 5 %-Hürde für Parteien, bzw. eine 8 % Hürde bei Zusammenschlüssen
von Parteien gilt.

Der Wahlmodus für die 100 Abgeordneten der Zweiten Parlamentskammer, dem Senat, ist gleich.
Die staatlich anerkannten Minderheiten haben das Recht auf ein bis zwei VertreterInnen (abhängig
von der Wahlbeteiligung) im Sejm. Für sie gilt die 5 %Hürde nicht.

Wahlberechtigt ist jede Staatsbürgerin bzw. jeder Staatsbürger ab dem vollendeten 18. Lebensjahr.
Das passive Wahlrecht besitzen alle StaatsbürgerInnen ab dem vollendeten 21. Lebensjahr für den
Sejm und ab dem 30. Lebensjahr für den Senat.

Ergebnis der letzten Wahlen:

 Partei                    Abkürzung      Prozent    Mandate
 Recht und Gerechtigkeit   PiS            37,58 %        235
 Bürgerplattform           PO             24,09 %        138
 Kukiz’15                  K’15            8,81 %         42
 Modernes Polen            NPL             7,60 %         28
 Polnische Bauernpartei    PSL             5,13 %         16
 Deutsche Minderheit       MN              0,18 %          1
 Sonstige                  Sonstige       16,61 %          –

Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 50,92 %.

Kommentar zu den letzten Wahlen: Am 25. Oktober 2015 fanden in Polen die ordentlichen
Parlamentswahlen statt. Die Auszählung der Stimmzettel ergab, dass die Partei „Recht und
Gerechtigkeit“ (PiS) mit 37,58 % der Stimmen die absolute Mehrheit gewonnen hat. Die bisherige
Regierungspartei „Bürgerplattform“ (PO) kam auf 24,09 %. Auch die Quereinsteigerin, die
anarchistisch-nationale „Kukiz’15“ (K’15) schaffte mit 8,81 % den Einzug ins Parlament, so wie die
neoliberale Partei „Modernes Polen“ (NPL, 7,6 %) und die „Polnische Bauernpartei“ (PSL, 5,13 %)

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Präsidentschaftswahlen
Termin der nächsten Wahlen: 2020

Termin der letzten Wahlen: 24. Mai 2015

Wahlmodus: Die Staatspräsidentin bzw. der Staatspräsident wird von den StaatsbürgerInnen für
eine 5-jährige Amtsperiode gewählt. Eine einmalige Wiederwahl ist möglich. Wenn im ersten
Wahlgang keine der Kandidatinnen bzw. keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit erreicht,
kommt es zu einer Stichwahl, bei der zwischen den zwei bestplatzierten KandidatInnen
entschieden wird. Die Siegerin bzw. der Sieger wird Präsidentin bzw. Präsident. Wahlberechtigt
sind alle StaatsbürgerInnen ab dem vollendeten 18. Lebensjahr. Das passive Wahlrecht besitzen
alle StaatsbürgerInnen ab dem vollendeten 35. Lebensjahr.

Ergebnis der letzten Wahlen:

 Kandidaten                                   Prozent
 Andrzej Duda (PiS, jetzt parteilos)          51,55 %
 Bronisław Komorowski (PO, jetzt parteilos)   48,45 %

Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 55,34 %.

Kommentar zu den letzten Wahlen: Im ersten Wahlgang der Staatspräsidentschaftswahlen
wurde zwischen elf KandidatInnen gewählt. Diesen gewann überraschend Andrzej Duda (PiS) mit
34,76 % der Stimmen, der amtierende Staatspräsident Bronisław Komorowski (parteilos) erhielt
nur 33,77 %. Die Stichwahl bestätigte den Vorsprung Andrzej Dudas, der am 24. Mai 2015 zum
polnischen Staatspräsidenten gewählt wurde. Seine Angelobung fand am 6. August 2015 statt.

Kommunalwahlen
Termin der nächsten Wahlen: 2018

Termin der letzten Wahlen: 16. November 2014

Wahlmodus: Die 43 Mitglieder des Gemeinderates werden alle vier Jahre bei einer allgemeinen,
freien und gleichen Wahl gewählt. Dabei kommt das Verhältniswahlrecht zur Anwendung. Die
Bürgermeisterin bzw. der Bürgermeister wird gleichzeitig direkt gewählt. Wahlberechtigt ist jede
Staatsbürgerin bzw. jeder Staatsbürger ab dem vollendeten 18. Lebensjahr. Das passive
Wahlrecht für die Kommunalwahlen besitzen alle StaatsbürgerInnen ab dem vollendeten 18.
Lebensjahr, für das Amt der Bürgermeisterin bzw. des Bürgermeisters ab dem vollendeten 25.
Lebensjahr.

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Ergebnis der letzten Wahlen:

 Partei                             Abkürzung                Prozent    Mandate
 Recht und Gerechtigkeit            PiS                      33,15 %         19
 Bürgerplattform                    PO                       32,64 %         18
 Wahlkomitee Jacek Majchrowski      WK Majchrowski           13,40 %          6
 Krakau gegen Olympia               Krakau gegen Olympia      6,73 %          –
 Neue Rechte                        NP                        5,54 %          –
 Sonstige                           Sonstige                  8,54 %          –

Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 42,5 %.

Kommentar zu den letzten Wahlen: Am 16. November 2014 fanden in Krakau die ordentlichen
Kommunalwahlen statt. Die Partei „Recht und Gerechtigkeit“ gewann mit 33,15 % der Stimmen die
Wahl. Die „Bürgerplattform“ ist mit 32,64 % der Stimmen die zweitstärkste Kraft im Stadtparlament.
Das „Wahlkomitee Jacek Majchrowski“ erlangte 13,40 % und hat mit der „Bürgerplattform“ eine
Kooperationsvereinbarung geschlossen. Die 5 % Hürde schafften auch die Bewegung „Krakau
gegen Olympia“ mit 6,73 % und die Partei „Neue Rechte“ mit 5,54 %. Auf diese entfallen jedoch
keine Mandate, weil sie nach dem Auswertungsverfahren nicht genügend Stimmen erzielten. Das
d’Hondtsche Verfahren begünstigt nämlich jene Parteien bzw. Bewegungen, die die meisten
Stimmen erhalten.

BürgermeisterInnenwahlen
Termin der nächsten Wahlen: 2018

Termin der letzten Wahlen: 30. November 2014

Ergebnis der letzten Wahlen:

 Kandidaten                                 Prozent
 Jacek Majchrowski (SLD, jetzt parteilos)   58,77 %
 Marek Lasota (PiS)                         41,23 %

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Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 34 %.

Kommentar zu den letzten Wahlen: Am 16. November 2014 wurde im ersten Wahlgang zwischen
acht KandidatInnen gewählt. Bei der Stichwahl am 30. November 2014 traten Jacek Majchrowski
(parteilos) und Marek Lasota (PiS) gegeneinander an. Erwartungsgemäß wurde Majchrowski als
Krakauer Bürgermeister wiedergewählt.

EU-Wahlen
Termin der nächsten Wahlen: 2019

Termin der letzten Wahlen: 25. Mai 2014

Ergebnis der letzten Wahlen:

 Partei                                           Abkürzung   Prozent   Mandate
 Bürgerplattform                                  PO          32,13 %        19
 Recht und Gerechtigkeit                          PiS         31,78 %        19
 Allianz der Demokratischen Linken                SLD-UP       9,44 %         5
 Neue Rechte (von Janusz Korwin-Mikke)            NP           7,15 %         4
 Polnische Bauernpartei                           PSL          6,80 %         4
 Sonstige                                         Sonstige    12,70 %         –

Wahlbeteiligung: Die Wahlbeteiligung lag bei 23,82 %.

© Die Grafiken wurden von Eurocomm-PR erstellt.

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6. Mediendaten
Mediensituation
Entwicklung seit der Wende
Nach mehr als vier Jahrzehnten kommunistischen Regimes in Polen kam 1989 die Zeit des
politischen Umbruchs. Das war auch die Geburtsstunde der freien Medien und des freien
Journalismus, die auf der Beseitigung der präventiven Zensur basierte. In den 90er Jahren wurde
zudem ein einheitliches Medienrecht eingeführt.

Bis 1989 waren die Medien in Polen einer sehr strengen staatlichen und parteilichen Kontrolle
unterworfen und wurden durch Verordnungen, Dekrete und Abstimmungen reguliert. Ab dem
Beginn der Volksrepublik Polen im Jahr 1946 wurde präventiv zensuriert, ein einheitliches
Medienrecht gab es nicht. 1992 wurde der „Polnische Rundfunk- und Fernsehrat“ (KRRiT)
gegründet. Diese staatliche Behörde ist die Kontrollinstanz der Medien in Polen. Sie ist auch für
die Lizenzvergaben zuständig. Ihre Rolle wurde mit der letzten Änderung des Medienrechtes vom
30. Dezember 2015 einschränkt. Die Regierung hat weitere Änderungen angekündigt.

Ein Großteil der Printmedien gehört inzwischen Großkonzernen. Sowohl die Tageszeitungen als
auch die wichtigsten Wochen- und Monatsmagazine befinden sich im Besitz ausländischer
InvestorInnen. Tonangebend sind „Ringier Axel Springer Polska“, „Polska Press Grupa“, die der
Verlagsgruppe „Passau“ gehört sowie „Burda Polska“. Auf dem polnischen Rundfunkmarkt sind
von über 200 Sendern knapp 90 % private, städtische oder kirchliche Rundfunkanstalten; einen
Anteil von 10 % hat der öffentlich-rechtliche Rundfunk „Polskie Radio“. Öffentlich-rechtlich bleibt
auch das Polnische Fernsehen „Telewizja Polska“ mit den Fernsehprogrammen TVP 1, TVP 2 und
„TVP Info“. Die polnischen Medien befinden sich in einer tiefen finanziellen Krise und die Regierung
arbeitet derzeit an einem Gesetzesentwurf, der u. a. vorsieht, staatliche Medien – darunter TVP
und seine regionalen Rundfunkanstalten, der Polnische Rundfunk und die Nachrichtenagentur PAP
– durch eine Umwandlung der Rechtsform zu staatlichen Institutionen zu machen und als
„nationale Kulturinstituten“ zu bezeichnen.

Der Wandel der Medienlandschaft in Polen dauert weiter an. Oft kommt es zu Medienkürzungen,
Schließungen, Übernahmen oder sogar kompletten Rückzügen aus dem polnischen Medienmarkt,
was vor allem auf marktwirtschaftliche und – seit den letzten Parlamentswahlen – politische
Faktoren zurückzuführen ist.

In den kommenden Jahren sind beim Rundfunk, Fernsehen und bei der Presse Veränderungen zu
erwarten, die sowohl auf Marktfaktoren als auch auf technische Bedingungen zurückzuführen sind.
Derzeit findet in ganz Polen ein allmählicher Übergang von Analog- zur Digital- und schließlich zur
Informationstechnik statt.

Pressefreiheit in Polen
Die Pressefreiheit gibt es seit Mitte 1989, sie wurde aber erst 1997 in der neuen polnischen
Verfassung verankert. Ausschlaggebend sind der Artikel 14 über die Pressefreiheit „Die Republik
Polen gewährleistet die Freiheit der Presse und anderer Medien“ sowie Artikel 54 aus dem Katalog
der Grundrechte „Jedem wird die Freiheit der Meinungsäußerung sowie der Gewinnung und
Verbreitung von Information gewährleistet“. Das polnische Pressegesetz stellt weitere
Rechtsnormen für die journalistische Arbeit dar.

Auflagenzahlen
Die Auflagenzahlen, Einschaltquoten und Marktanteile werden in Polen grundsätzlich bekannt
gegeben. „AGB Nielsen Media Research“ misst die TV-Einschaltquoten, „Millward Brown“ misst im
Auftrag des „Ausschusses für Rundfunkforschung“ die Radioeinschaltquoten. Die Auflagenzahlen
sind online zu finden, nur bei den kleineren Medien werden sie nicht veröffentlicht.

August 2016                                                                                  29/48
Rundfunkgebühren
In Polen werden Rundfunkgebühren eingehoben aber die angekündigte Medienreform soll diese
Gebühren durch eine verpflichtende Rundfunkabgabe für alle polnischen Haushalte ablösen. Der
„Polnische Rundfunk- und Fernsehrat“ (KRRiT) entschied bisher über die Höhe der Gebühren. Seit
dem 1. Jänner 2016 beträgt diese 22,70 PLN (5,20 EUR) monatlich pro Haushalt. Laut Angaben
zahlen nur 45 % der polnischen Haushalte die Rundfunkgebühren.

Die größten Medienhäuser in Polen

„Ringier Axel Springer Polska“ gehört zu den größten HerausgeberInnen von Zeitungen und
Zeitschriften in Polen. Auf dem polnischen Markt ist der Verlag seit 1994 präsent. Seit 2010 ist
„Ringier Axel Springer Polska“ Teil der neu gegründeten Mediengruppe „Ringier Axel Springer
Media“. „Axel Springer Polska“ gibt über 20 Titel heraus, neben der Tageszeitung „Fakt“ sind es
die Sportzeitungen „Przegląd Sportowy“ und „Sport“, das Wochenmagazin „Newsweek Polska“,
das Wirtschaftsmagazin FORBES so wie u. a. „Auto ŚWIAT“ und das Monatsmagazin „Komputer
ŚWIAT“.

Der „Agora Verlag“ ist auf dem polnischen Markt seit 1989 tätig. Er gibt neben der meistgelesenen
Tageszeitung „Gazeta Wyborcza“, auch die gratis Tageszeitung „Metro“ sowie zahlreiche
Monatszeitschriften für einen sehr breiten LeserInnenkreis heraus und ist derzeit eine der größten
Medien-Gesellschaften in Mittel- und Osteuropa. Neben der Herausgabe von Zeitungen und
Zeitschriften hat sie auch Anteil am Hörfunk und an Internetseiten.

Die „BAUER Media Group“, die in Polen seit 1991 präsent ist, ist der größte Zeitschriftenverlag
und der zweitgrößte Presseverlag in Polen. Die „Bauer Media Group“ setzt sich aus dem „Bauer
Verlag“, der Rundfunkgruppe RMF mit den Radiosendern RMF FM, „RMF Maxxx“, „RMF Classic“,
zwei Druckereien und Internetplattformen wie z. B. „Interia.pl“ zusammen. Der „Bauer Verlag“ gibt
u. a. 38 Titel in zehn Themenbereichen heraus u. a. Luxus, Lifestyle, Jugend, Motorsport, IT und
Ähnliches.

MURATOR verlegt 13 Monatszeitschriften, Kataloge und Bücher. Seit 2007 gibt er die
Boulevardtageszeitung „Super Express“ heraus. MURATOR gehört zur Mediengruppe ZPR. Die
wichtigsten Zeitschriften betreffen die Themenbereiche Architektur und Bauwesen („Murator“,
„Zbuduj dom“, „M jak mieszkanie“). Darüber hinaus verlegt Murator auch Frauen- und
Hobbyzeitschriften.

„Burda International Polska“ hat Mitte April 2013 den Verlag „Gruner+Jahr“ in Polen
übernommen. Im Angebot hat sie nun über 30 Titel und 20 Internetseiten. Das sind vor allem
Frauenzeitschriften wie „Elle“, „In Style“, „Burda“, „Samo Zdrowie“, „Dobre Rady, „Gala“, „Glamour“,
„Claudia“ und „National Geographic Polska“. Die „Burda International Polska“ gehört der Gruppe
der drei größten HerausgeberInnen von Printmedien in Polen an.

TV und Radio
Öffentlich-rechtliche TV-und Radiosender
Der polnische Fernsehmarkt wird von der öffentlich-rechtlichen TV-Anstalt TVP dominiert. Das
öffentlich-rechtliche Polnische Fernsehen „Telewizja Polska“ sendet zwei nationale Sender (TVP 1
und TVP 2) sowie den Informationssender „TVP Info“. TVP hat 16 lokale Fernsehstationen (eine in
jeder Wojewodschaft), die Regionalprogramme anbieten. Seit dem 1. Jänner 2016 strahlt der
Regionalsender TVP3 Regionalprogramme aus und hat damit die Aufgabe des früheren „TVP
Regionalna“ übernommen. Sein Programm basiert auf der Kooperation aller 16
Regionalfernsehanstalten.

TVP betreibt zudem den Auslandssender „TV Polonia“, der weltweit empfangen werden kann, und
seit 2005 noch den Kulturkanal „TVP Kultura“. Im Angebot des öffentlich-rechtlichen Senders
finden sich zudem thematische Kanäle wie „TVP Sport“, „TVP Geschichte“, TVP HD, „TVP Serien“,

August 2016                                                                                  30/48
„TVP Unterhaltung“ und „TVP Parlament“ sowie für Kinder „TVP abc“. TVP 1, TVP 2 und „TVP Info“
gehören zu den sechs meistgesehenen Sendern landesweit.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk „Polskie Radio“ hat polenweit einen Marktanteil von 10 %. Er
bietet 4 überregionale und 17 lokale Sender. Zu den populärsten landesweiten Radiosendern
gehören „Programm I“ und „Programm III“ von „Polskie Radio“.

Private TV-und Radiosender
Unter den TV-Privatsendern sind TVN und „Polsat“ die Marktführer, sie kämpfen allerdings mit den
öffentlich-rechtlichen TVP 1 und TVP 2 um die höchsten Einschaltquoten. Der TV-Sender „Polsat“
erhielt 1994 als erster eine Lizenz für die terrestrische Ausstrahlung. Sein heutiges
Fernsehangebot geht von News, Unterhaltung über Business bis hin zu Sport und Kultur.

Auch TVN bietet eine breite Programmpalette. Im Hauptsender laufen Unterhaltungs- und
Informationssendungen sowie Spielfilme. Zudem strahlt der Sender auch TVN 24 (Nachrichten),
TVN 7 (Spielfilme), „TVN Meteo“ (Wetterberichte), „TVN Turbo“ (Autosport), TVN Style (Lifestyle
und Mode) und TVN 24 BiŚ (TVN 24 Business und die Welt) aus.

In Polen gibt es auch katholische TV-Sender: 2003 erhielt z. B. TV TRWAM eine Lizenz. Hier wird
ein katholisches Programm ohne Gewalt und Pornographie angeboten.

Gegenwärtig gibt es auf dem polnischen Medienmarkt mehr als 200 Radiosender. Knapp 90 %
davon sind private, städtische oder kirchliche Rundfunkanstalten. Bei den privaten
Rundfunkanstalten gibt es zwei unangefochtene Marktführer, RMF FM und „Radio Zet“, die beide
landesweit zu empfangen sind. Umstritten ist „Radio Maryja“. Das von dem katholischen Priester
Tadeusz Rydzyk geleitete Programm wurde wegen rechtsextremer Aussagen sowohl von liberalen
und sozialdemokratischen PolitikerInnen als auch von der polnischen Bischofskonferenz mehrfach
gerügt. Trotzdem befindet sich „Radio Maryja“ immer wieder unter den fünf meistgehörten
Radiosendern.

 Name                       Typ     Ausrichtung        Besitzverhältnisse         HörerInnen
                                                                                  SeherInnen
 TVN                        TV      Mitte-liberal      Scripps Networks                  k.A.
                                                       Interactive
 Polsat                     TV      Mitte-liberal      Telewizja Polsat                   k.A.
 TVP 1                      TV      Neutral            Öffentlich-rechtlich               k.A.
 TVP 2                      TV      Neutral            Öffentlich-rechtlich               k.A.
 TVP Info                   TV      Neutral            Öffentlich-rechtlich               k.A.
 TVP 3                      TV      Neutral            Öffentlich-rechtlich               k.A.
 Religia TV                 TV      Rechts-            ITI Gruppe                         k.A.
                                    konservativ
 TVN7                       TV      Mitte              Scripps Networks                   k.A.
                                                       Interactive
 TVN 24                     TV      Mitte              Scripps Networks                   k.A.
                                                       Interactive
 TV 4                       TV      Mitte              Telewizja Polsat                   k.A.
 Polnischer Rundfunk        Radio   Neutral            Öffentlich-rechtlich               k.A.
 Programm I
 Polnischer Rundfunk        Radio   Neutral            Öffentlich-rechtlich                k.A
 Programm II
 Polnischer Rundfunk        Radio   Neutral            Öffentlich-rechtlich               k.A.
 Programm III
 Polnischer Rundfunk        Radio   Neutral            Öffentlich-rechtlich               k.A.
 Programm IV

August 2016                                                                              31/48
RMF FM           Radio   Mitte                 Bauer Media Group        k.A.
 Radio Zet        Radio   Mitte-liberal         Eurozet Holding          k.A.
 Radio Maryja     Radio   Rechts-konservativ    Stiftung „Lux Veritas“   k.A.
 TOK FM           Radio   Mitte-liberal         AGORA                    k.A.

Internet
Fast alle Zeitungen und Zeitschriften in Polen verfügen über einen Onlineauftritt. Die Anzahl der
Polinnen und Polen, die die Onlinevariante der Printausgabe vorziehen, wächst ständig. Fast jedes
Printmedium ist auch auf „Facebook“ präsent. Wegen der ungünstigen Wirtschaftsfaktoren gibt es
in Polen einige Printmedien, die auf die Druckausgabe verzichtet haben und nur mehr in der
Onlinevariante erscheinen.

 Name              Ausrichtung     Besitzverhältnisse                               Traffic Rank
 www.google.pl     Keine           Google                                                      1
 www.onet.pl       Mitte           75 % Ringier Axel Springer Polska, 25 %                     6
                                   Grupa TVN
 www.wp.pl         Neutral         Grupa WP                                                      7
 www.gazeta.pl     Mitte-liberal   AGORA                                                         8
 www.interia.pl    Neutral         Bauer Media Group                                            11
 www.o2.pl         Neutral         Grupa WP                                                     17

Printmedien
Das Angebot an Zeitungen und Zeitschriften ist in Polen sehr vielfältig. Es werden circa 5.400 Titel
verlegt, darunter überregionale Zeitungen, lokale Tageszeitungen, Wochenblätter sowie Monats-
und Fachzeitschriften. Der polnische Pressemarkt ist besonders für ausländische InvestorInnen
attraktiv und wird hart umkämpft. Der „Ringier Axel Springer Polska“ Verlag, die „Burda Gruppe“
und die „Bauer Verlagsgruppe“ sind besonders präsent. Die regierende Partei „Recht und
Gerechtigkeit“ plant eine umfassende Umstrukturierung der polnischen Medienlandschaft, die
sogenannte „Repolonisierung“ der Printmedien. Das neue Pressegesetzt soll neue Antimonopol-
Bestimmungen für den privaten Medienmarkt einführen. Der Marktanteil der ausländischen
Unternehmen soll dadurch zu Gunsten polnischer Medien reduziert werden.

Die auflagenstärkste Tageszeitung ist „Gazeta Wyborcza“. Die erste Ausgabe von „Gazeta
Wyborcza“ erschien im Mai 1989 kurz vor den ersten demokratischen Parlamentswahlen im Juni,
die Polens Wende bestimmten. Im Schnitt liegt die Auflage bei fast 300.000 Exemplaren.

Polens zweitgrößte Tageszeitung ist das Boulevardblatt „Fakt“, das von über 16 % aller Polinnen
und Polen gelesen wird. Es erscheint in einer Auflage von fast 470.000 Exemplaren.

Darüber hinaus gibt es ein breites Angebot an regionalen und lokalen Tageszeitungen, in Summe
ca. 3.000. Sie informieren zwar auch über das Geschehen in der Welt und in Polen, konzentrieren
sich aber auf Informationen aus der Region. Viele Zeitungen haben ihre eigene Internetausgabe.

 Name               Erscheinungs-      Ausrichtung      Besitzverhältnisse      Auflage    Reich-
                    periode                                                                weite
 Fakt               täglich            Keine            Ringier Axel            449.000       k.A.
                                                        Springer Polska
 Gazeta             täglich            Mitte-liberal    AGORA                   245.000       k.A.
 Wyborca
 Metrocafe          täglich            Mitte-liberal    AGORA                   400.000       k.A.
 (Gratisblatt)
 Super Express      täglich            Keine            Murator                 256.000       k.A.
 Rzeczpospolita     täglich            Rechts-          Gremi Business           65.000       k.A.
                                       konservativ      Communication

August 2016                                                                                  32/48
Dziennik          täglich           Mitte           Infor.pl SA             63.500       k.A.
 Gazeta Prawna
 Newsweek          wöchentlich       Mitte-links     Ringier Axel           180.000       k.A.
                                                     Springer Polska
 Polityka          wöchentlich       Mitte-links     Polityka               176.000       k.A.
 Wprost            wöchentlich       Mitte-rechts    PMPG Polskie           139.000       k.A.
                                                     Media
 Gala              wöchentlich       Keine           Burda International    171.000       k.A.
                                                     Polska
 Focus             monatlich         Mitte           Burda International    146.000       k.A.
                                                     Polska
 Claudia           monatlich         Keine           Burda International    361.000       k.A.
                                                     Polska
 Naj               wöchentlich       Keine           Bauer Media Group      208.000       k.A.
 National          monatlich         Keine           Burda International     59.000       k.A.
 Geographic                                          Polska
 Sielskie życie    monatlich         Keine           Burda International     55.000       k.A.
                                                     Polska
 ELLE              monatlich         Keine           Burda International    106.500       k.A.
                                                     Polska
 In Style          monatlich         Keine           Burda International    107.000       k.A.
                                                     Polska
 Dobre rady        monatlich         Keine           Burda International    496.000       k.A.
                                                     Polska
 CHIP              monatlich         Keine           Burda International     19.200       k.A.
                                                     Polska

Nachrichtenagenturen
Die größte und bedeutendste polnische Nachrichtenagentur ist die „Polnische Presseagentur“
(PAP). Sie führt die Arbeit der 1918 gegründeten „Polnischen Telegrafischen Agentur“ fort. Laut
Schätzungen stammen rund zwei Drittel aller wichtigsten Nachrichten aus dem PAP Service. Die
PAP arbeitet landesweit und hat eigene KorrespondentInnen in vielen europäischen Ländern u. a.
Österreich, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Italien, Ungarn sowie in den USA. Die PAP
ist zudem Mitglied der EANA (European Alliance of News Agencies) mit Sitz in Zürich.

Eine lange Geschichte in Polen hat auch die „Agentur Reuters“. 1948 wurde in Warschau das erste
Reuters-Büro eröffnet. Die Agentur hat sich mittlerweile in Polen etabliert.

Erwähnenswert sind auch die „Katholische Informationsagentur“ (KAI), die sich religiösen
Nachrichten widmet und die Agentur für Sportinformationen „ASInfo“.

 Name                             Besitzverhältnisse
 Polnische Presseagentur          Staatlich
 Reuters Polska                   Reuters Group
 Katolicka Agencja Informacyjna   Katholische Kirche
 AsInfo                           Polish Sports Agency

Quellen
 Alexa The Web Information Company                            www.alexa.com       2016
 PBC Polnische Forschung der LeserInnenschaft                 www.pbc.pl          2016
 Megapanel PBI/ Gemius Polnische Forschung des Internets      www.pbi.org.pl      2016
 Nielsen Nielsen Audience Measurement                         www.agbnielsen.pl   2016

August 2016                                                                              33/48
August 2016   34/48
7. Wirtschaftsdaten Polen
Wirtschaftseckdaten
                                                                                                                          2016
                                                                    2013               2014              2015
                                                                                                                         (Progn.)
 ECKDATEN
 BIP (Mio. EUR)                                                      394.602           410.848            432.400          455.800
 BIP pro Kopf (EUR)                                                   10.248             10.675             11.200          11.900
 Wirtschaftswachstum in % des BIP                                          1,7                3,4                 3,5            3,5
 Privatkonsum, Veränderung in %                                            0,7                3,1                 3,2               3
 Investitionen, Veränderung in %                                          –0,2                   6                6,1               5
 Leistungsbilanz in % des BIP                                             –1,3              –2,0                 –0,2         –1,5
 Arbeitslosigkeit                                                     10,3 %               9,0 %             6,8 %           6,3 %
 Inflation                                                              0,8 %              0,1 %           –0,7 %            1,2 %
 BUDGET
 POLEN
 Budgetierte Einnahmen (Mio. EUR)                                    151.422           159.573            169.000          178.200
 Budgetierte Ausgaben (Mio. EUR)                                     167.282           173.140            180.100          192.100
 Budgetsaldi in % des BIP                                                 –4,2               -3,3                –2,6         –3,0
 Staatsschulden in % des BIP                                              56,0              50,5                 52,1         52,6
 KRAKAU
 Budgetierte Einnahmen (Mio. EUR)                                          967               946             988,6             991
 Budgetierte Ausgaben (Mio. EUR)                                           951               945            1007,2           1.038
 Budgetüberschuss/Defizit (+/-) (Mio. EUR)                                  16                   1               -18,6           -47
 HANDEL / INVESTITIONEN
 Export (Mio. EUR)                                                   154.343           165.715            185.200          201.100
 Import (Mio. EUR)                                                   156.318           168.366            182.500          201.000
 Exportquote in % des BIP                                            39,11%             40,33%             42,83%          44,09%
 Handelsbilanz (Mio. EUR)                                              -1.975             -2.651             2.700           0.100
 Handelsbilanz in % des BIP                                           -0,50%             -0,65%             0,62%           0,02%
 Direktinvestitionen Ausland (Mio. EUR)                                 2.058              8.900             5.581                  –
Quellen: EU-Kommission, wiiw, Polnische Nationalbank, Statistischer Zentralamt GUS, Magistrat der Stadt Krakau

Kurzcharakteristik der polnischen Wirtschaft
Polen hat sich in den letzten Jahren zu einer der wichtigsten Volkswirtschaften in der Region
entwickelt. Mittlerweile ist das Land in den Top 25 Volkswirtschaften der Welt angekommen und
wird laut Meinung von Experten künftig als eine Art „Deutschland des Ostens“ die
Konjunkturlokomotive der mittel- und osteuropäischen Länder (MOEL) bilden. Seit der Öffnung
haben die traditionellen Sektoren Landwirtschaft und Schwerindustrie an Bedeutung verloren, der
Dienstleistungssektor hat demgegenüber an Bedeutung gewonnen. Polens Mitgliedschaft bei der
Europäischen Union ist ein großer Erfolg. Sie hat polnischen Produkten und Dienstleistungen
ungehinderten Zugang zu einem Markt mit einer halben Milliarde Verbrauchern erschlossen,
ermöglicht den Zugang zu Fördermitteln zum Ausbau der oft veralteten Infrastruktur und gibt Polen

August 2016                                                                                                                35/48
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