LACHEN SCHENKEN - GEDICHT VON CHRISTINE NÖSTLINGER - Integrationshaus

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LACHEN SCHENKEN - GEDICHT VON CHRISTINE NÖSTLINGER - Integrationshaus
WEIHNACHTS-
                                          GEDICHT VON   CHRISTINE NÖSTLINGER
               AUFLAG0E0:                                                        HAUSZUSTELLUNG DURCH
               1.550.0

23.      AUSGABE
des Boulevardblatts für den guten Zweck

   LACHEN
  SCHENKEN   Das INTEGRATIONSHAUS gibt Kindern Schutz und Sicherheit.
                            Bitte helfen Sie uns dabei.
                SPENDEN PER MAUSKLICK:
                WWW.INTEGRATIONSHAUS.AT         MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG VON
LACHEN SCHENKEN - GEDICHT VON CHRISTINE NÖSTLINGER - Integrationshaus
UNENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
LACHEN SCHENKEN - GEDICHT VON CHRISTINE NÖSTLINGER - Integrationshaus
GZ     Die Gute Zeitung                                                Editorial                                                           3

DER TRAUM VOM Liebe Leserinnen & Leser!
NEUEN LEBEN Liebe Kinder!
 W
          as ist Glück? Wer hat nicht schon
            davon geträumt, ein neues Leben zu
            bekommen? Nicht mehr jeden Tag
            in die eintönige Arbeit zu fahren.
 Eine Arbeit zu finden, von der man leben
 kann. Den Kindern das Beste zu bieten.
 Genug Geld zu haben, um sich alles Notwen-
 dige leisten zu können. Von den Alltagsweh-
 wehchen befreit zu sein. Keinen Beziehungs-
 stress zu haben. Jede*r kann da wohl seine
 eigene Liste schreiben. Das Wort „Zufrieden-
 heit“ fehlt da oft.
    Wie relativ all diese Wünsche sind, erfährt
 man meist nur dann, wenn einen ein schlim-
 mer Schicksalsschlag trifft. Der Tod eines
                      geliebten Menschen. Eine
                      Krebsdiagnose. Unerträg-
                      liche Schmerzen. Erst da
                      merkst du, dass du glück-
                      lich warst, ohne es ge-
                      wusst zu haben.
                    Albträume aus der Hölle
                        Drei Bilder sind in
                     meinem Kopf, ich werd’ sie
                     nicht mehr los. Ein Mas-

                                                    V
                     sengrab von Frauen und
    SEPP STRANIG Kindern in Syrien. Der                      IEL GIBT ES DERZEIT NICHT            daran! Immer wieder haben bei uns
  GZ-Herausgeber,                                            ZU LACHEN: Asylwerber*innen          Menschen Schutz und Hilfe gefunden,
                     Sklavenhandel in liby-
  Mitbegründer des
                     schen Flüchtlingslagern.                und Flüchtlinge sollen durch         die es gebraucht haben. Allerdings sind
Integrationshauses
                     Ein weinender afghani-                  neue Gesetze immer mehr in die       wir leider viel zu leise geworden, um
                     scher Bub, der hier erfah-              Armut getrieben werden, Schutz-      gegen die Schürer von Neid und Hass
 ren hat, dass sein Bruder in Kabul erschossen      suchende, vor allem junge Männer aus          laut aufzuschreien.
 wurde. Auf der Liste aller Menschen, die           Afghanistan, werden zurück in Kriegs-
 dringend ein neues Leben bräuchten, stehen         länder geschickt, gezielte Falsch­infor­ma­      ES GILT ALSO WIEDER EINMAL,
 Asylsuchende ganz oben.                            tionen spalten unsere Gesellschaft immer      Haltung zu zeigen! Zeigen wir, dass es
 Die Lebens- und Zukunfts-Manufaktur                mehr. Statt ALLEN Menschen in Armut,          uns gegen den Strich geht, wenn Men-
    Deshalb ist das Integrationshaus nach 22        Alleinerzieher*innen, Pensionist*innen,       schen, die eh schon wenig haben, gegen-
 Jahren noch immer so wichtig. Es ist nicht         Menschen mit Behinderung und auch             einander ausgespielt werden. Und treten
 nur eine Herberge, sondern eine Lebens- und        Flüchtlingen zu helfen, wird gegen            wir gemeinsam auf für ein menschen-
 Zukunfts-Manufaktur. Hier lernen Kinder            Letztere Stimmung gemacht, ohne dass          würdiges Leben für Alle. Die Gute Zei-
 und Erwachsene lachen. Menschen, die vor           es den anderen dadurch auch nur um            tung versucht, dafür ein Zeichen zu
 Not und Tod, Krieg und Elend geflüchtet            einen Deut besser gehen würde. Ganz im        setzen. Und wir bitten Sie: Unterstützen
 sind, bekommen durch Betreuung, Beratung
                                                    Gegenteil, auch für Österreicher*innen        Sie uns dabei! Seien Sie laut! Und helfen
 und Bildung das, was sie für den Neustart
                                                    sollen Sozialleistungen gekürzt werden.       Sie uns mit Ihrer Spende, damit wir uns
 und eine gute Integration brauchen.
                                                    Nur anscheinend gilt für viele: geht es       weiterhin für die Menschen einsetzen
 Öffnen Sie Ihr Herz!                               jemand anderem noch schlechter, geht’s        können, die es dringend benötigen!
    Um helfen zu können, braucht das Inte­          mir gut!
 grationshaus Hilfe. Ihre Hilfe. Bitte machen                                                        Ihr/Euer Willi Resetarits
 Sie Ihr Börsel weit auf. Es liegt in Ihrer Hand,      SOLIDARITÄT IST EIN WERT, der
 den Albtraum einer Flucht zu beenden. Es
                                                    gerade nicht hoch im Kurs steht. Zumin-          ÜBRIGENS: Laut wird es auch wieder
 liegt in Ihrer Hand, den Traum von einem
 neuen Leben für ein Schicksal zu verwirkli-        dest wenn man sich die derzeitigen            am Flüchtlingsball, am 24. Februar im
 chen. Und vielleicht auch für Ihr eigenes.         Regierungsgespräche anschaut, oder die        Wiener Rathaus. Kommet in Scharen, dann
                                                    Boulevardmedien liest. Jeder ist sich         werden wir auch gehört!
                             Ihr Dr. Sepp Stranig   selbst der Nächste, die gesellschaftlichen    Und schauen Sie auf unsere neue Homepage
 P.S. Laut einer großen US-Studie (Institute for    Korrektive wie Empathie und Hilfsbe-          www.integrationshaus.at, dort erfahren
 Social Research) leben Menschen, die anderen       reitschaft sind uns abhanden gekommen.        Sie alles über das Integra­ti­ons­haus und wie
 helfen, länger und glücklicher!                    So scheint es. Nur: ich glaube nicht ganz     Sie uns unterstützen können.
LACHEN SCHENKEN - GEDICHT VON CHRISTINE NÖSTLINGER - Integrationshaus
4                                                             Reportage                                           Die Gute Zeitung           GZ

    „WIR MUSSTEN ES MUTTER VERSPRECHEN“
     BASKOL und ihr Bruder
     Mohammad wollen nicht
     traurig sein. Das ist oft
     gar nicht einfach für die
     beiden Geschwister aus
     Afghanistan.
     Von Katharina Nagele

D
          IE 21-JÄHRIGE BASKOL hat einen
          ungewöhnlichen Namen: „Bas“ be-
          deutet in Dari, der Sprache Afgha-
          nistans, „fertig“, „kol“ heißt „Blume“.
          „Als ich geboren wurde hatte meine
Mutter schon drei Töchter. Aber sie wollte
einen Sohn. Sie wollte keine Blume mehr.
Darum Baskol. Und dann kam Mohammad“,
erzählt Baskol lächelnd. Ihr Bruder Moham-
mad (18) neben ihr lächelt ebenso, ver-
schmitzt und etwas verlegen. Wenn man die
beiden fragt, wie es den Eltern jetzt geht,
erstirbt ihr Lächeln.

   Als die beiden Geschwister im Dezember
2015 nach Österreich kamen, w    ­ aren sie völlig
auf sich alleine gestellt. Die Flucht aus Afgha-
nistan angetreten hatten sie ursprünglich als
Familie: Mutter und vier Kinder. Doch auf
dem Weg nach Österreich wurde die Familie
auseinandergerissen: „Wir wissen nicht, wo
unser Vater ist“, sagt M   ­ ohammad. Ob die                                                                          Die beiden Geschwister Baskol
                                                                                                                      und Mohammad finden trotz
Mutter in Sicherheit sei? Baskol macht eine
                                                                                                                      ihrer Situation immer wieder
abwiegelnde Handbewegung und sagt: „Mei-                                                                              ein Lächeln.
ne Mutter ist in P ­ akistan.“ Mehr muss man
dazu nicht sagen.
                                                     Integrationshauses. „Da muss ich nichts zah-     bekommen. Während Baskol Asyl zuerkannt
   Wie kommt das Lächeln zurück? Durch die           len“, sagt Baskol. In Afghanistan konnte sie     wurde, hat er nur subsidiären Schutz bekom-
Sprache. Es macht Baskol und Mohammad                als Mädchen nicht in die Schule gehen. Im        men. „Ich verstehe das nicht, wir haben das-
sichtlich Spaß, sich in ihrer neuen Fähigkeit        Jugendcollege lernt sie Deutsch, Mathematik,     selbe Interview gemacht“, sagt Mohammad.
zu üben. Wenn ihnen ein Wort nicht gleich            Englisch und „kritisch über Politik reden“.      Seine ältere Schwester macht sich große Sor-
einfällt, ärgern sie sich nicht, sondern lächeln     „Wir haben über den Präsidenten geredet,         gen um ihn: „Er hat Angst, immer. Er sagt:
und suchen so lange, bis sie den richtigen Aus-      über Regeln und Kultur“, sagt Baskol. „Ich       was mache ich nach einem Jahr?“
druck finden. Von Anfang an haben sich die           will lernen. Vielleicht Ärztin oder Kranken-
beiden Geschwister bemüht, Deutsch zu lernen.        schwester werden. Ich will in einem Kranken­        Wie schaffen es Baskol und Mohammad
„Wir haben das privat bezahlt“, sagt Moham-          haus arbeiten, ich will den Leuten helfen.“      trotz allem, so auffällig oft zu lächeln und zu
mad. „Wir haben gedacht, wir müssen erst             Wobei: das Wort Krankenschwester findet          lachen? „Meine Mutter hat gesagt, wir müs-
Deutsch lernen.“ 90 Euro kostete der erste           Baskol komisch: „Krankenschwester ist eine       sen lächeln. Wir dürfen nicht traurig sein.
Kurs an der Volkshochschule. Ein Vorzugs­            Frau, aber es gibt keinen Krankenbruder.         Wir mussten es meiner Mutter versprechen“,
preis für Flüchtlinge, trotzdem viel Geld für        Das heißt Krankenpfleger.“                       sagt Baskol. „Wir wollen uns nicht erinnern,
Baskol und Mohammad. Baskol erzählt, wie                                                              was war. Also lache ich immer“, sagt Moham-
sie den Betrag zusammenkratzten: ein biss-              Das Lernen hilft den beiden über schwierige   mad und lacht auch schon dabei. Baskol ringt
chen Geld war noch von der Reise übrig, den          Stunden hinweg: Mohammad geht in eine            mit sich, sie will etwas Wichtiges sagen:
Rest haben sie sich buchstäblich vom Mund            Handelsschule: „Wenn ich die Schule schaffe,     „Wenn mein Bruder Asyl bekommt, ich glau-
abgespart: „Wir haben weniger gegessen.“             will ich weiter lernen. Wenn nicht vielleicht    be, haben wir eine gute Zukunft. Hier ist alle
   Jetzt besucht Baskol das Jugendcollege,           eine Lehre als Automechaniker.“ Vor kurzem       Freiheit, hier sagt niemand was, hier stört
ein Bildungsprogramm mit Beteiligung des             hat Mohammad nicht so gute Nachrichten           niemand. Wir wollen ein neues Leben.“
LACHEN SCHENKEN - GEDICHT VON CHRISTINE NÖSTLINGER - Integrationshaus
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          Wasserkraft                                         45,83 %           Stromkennzeichnung des Lieferanten: Gemäß § 78 Abs. 1 und 2 ElWOG 2010 und
                                                                                Stromkennzeichnungsverordnung hat die Wien Energie Vertrieb GmbH & Co KG
          Windenergie                                          9,09 %
                                                                                im Zeitraum 1.1.2016–31.12.2016 auf Basis der in der nebenstehenden Tabelle
          feste oder flüssige Biomasse                         3,42 %           angeführten Primärenergieträger Strom an Endverbraucher verkauft. Die Her-
          Sonnenenergie                                        1,03 %           kunft snachweise stammen aus Österreich (86,65 %) und Norwegen (13,35 %). Das
          Erdgas                                              39,62 %           Erdgas wird mit höchster Effizienz in modernen KWK-Kraft werken zur gleichzei-
          sonstige Ökoenergie                                   1,01 %          tigen Erzeugung von Strom und Fernwärme eingesetzt. Gemäß § 78 Abs. 2 ElWOG
          CO2-Emissionen                           131,55 g/kWh                 2010 und Stromkennzeichnungsverordnung entstanden bei der Stromerzeugung
          radioaktiver Abfall                  0,00000 mg/kWh                   in diesem Zeitraum nebenstehende Umweltauswirkungen. Unsere Lieferungen
                                                                                sind frei von Atomstrom. Bei der Erzeugung entstehen keine radioaktiven Abfälle.
      1
       Die 30 FreiEnergie-Tage werden vom Kooperationspartner Wien Energie Vertrieb GmbH & Co KG (WEV) gewährt. Die 30 FreiEnergie-Tage gelten für jene Mobilfunk-Kundinnen und -Kunden, welche zum Zeit-
      punkt des Abschlusses eines OPTIMA Float Cap-Stromliefervertrags mit der Wien Energie Vertrieb GmbH & Co KG über einen aufrechten SIMfonie-Mobilfunkvertrag verfügen. Die FreiEnergie-Tage werden von
      WEV nur für das erste Vertragsjahr gewährt. FreiEnergie ist ein Nachlass auf den Energiepreis. Der Wert eines Tages FreiEnergie ergibt sich aus der Division der Energiekosten durch 365 Tage. Die Höhe ist
      damit verbrauchsabhängig, beträgt aber mindestens 25 Cent (exkl. USt.) für 365 Tage. Aktion gültig bis 31.12.2018. ² Die reduzierte monatliche Grundgebühr gilt in den ersten zwei Rechnungsperioden des
      Mobilfunkvertrags für sämtliche Mobilfunk-Kundinnen und -Kunden. Für Mobilfunk-Kundinnen oder -Kunden, die innerhalb dieses Zeitraums durch Eintragung der Kundennummer im SIMfonie Kontomanager/
      der SIMfonie-App nachweisen, dass sie Strom- bzw. Erdgas-Kundin oder -Kunde der Wien Energie Vertrieb GmbH & Co KG (WEV) sind, gilt die reduzierte monatliche Grundgebühr auch über die ersten zwei Rech-
      nungsperioden des Mobilfunkvertrags hinaus. Erfolgt keine Eintragung einer WEV-Kundennummer innerhalb der ersten zwei Rechnungsperioden des Mobilfunkvertrags oder fällt die WEV-Kundeneigenschaft
      der Mobilfunk-Kundinnen und -Kunden aufgrund der Beendigung des Strom- bzw. Erdgasvertrags weg, kann mit Beginn der dritten Rechnungsperiode des Mobilfunkvertrags bzw. ab dem Zeitpunkt des Weg-
      falls der WEV-Kundeneigenschaft die reguläre monatliche Grundgebühr für die Vertragslaufzeit des Mobilfunkvertrags verrechnet werden. ³ Die in einem Monat nicht verbrauchten Mobilfunk-Einheiten werden
      in Punkte umgewandelt, die über 12 Monate gesammelt werden. Mobilfunk-Kundinnen und -Kunden erhalten jährlich einen Gutschein, der je nach Anzahl der gesammelten Punkte, einen einmaligen prozentu-
      ellen Rabatt auf einen Bestellvorgang im Wien Energie GmbH-Webshop gewährt. ⁴ Weitere Details und Teilnahmebedingungen finden Sie unter SIMfonie.at | SIMfonie ist ein Angebot der A1 Telekom Austria AG.

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LACHEN SCHENKEN - GEDICHT VON CHRISTINE NÖSTLINGER - Integrationshaus
6                                                 Reportage                                                      Die Gute Zeitung          GZ

     BRÜCKE INS EIGENE LEBEN
     IN DEN AUGEN DES GESETZES werden Flüchtlinge mit 18 schlagartig erwachsen. Viele aber stehen in
     ­diesem Alter noch wackelig auf den Beinen. Zu Besuch in einer Übergangs-WG.                                     Von Edith Meinhart

S
         ECHS JUNGE MÄNNER aus ver-                sagt der Iraker Fadi. Und der Somali Moha-        weil keiner dem anderen die eigenen Vorstel-
         schiedenen Krisengebieten der Erde,       med will „nur mehr nach vorne schauen”.           lungen aufzwingt: Es ist okay, dass Moham-
         die das Schicksal in einer Wohn­                                                            med im Ramadan fastet; es ist aber genauso
         gemeinschaft zusammenwürfelte:               Dabei hilft ihnen das Integrationshaus.        okay, dass der Rest der WG normal weiter
         Kann das gut gehen? Alles war fremd       „First Flat“ heißt das Projekt hinter der unge-   isst. Auch an den gemeinsamen Fußball­
und neu, als Mohammed (22), Matt (22), Fadi,       wöhnlichen Männer-WG. Ziel ist es, Men-           abenden herrscht eine bemerkenswerte Fle­xi­
(18), Mori (21), Quais (22) und Shafici (18) vor   schen wie Fadi, die als unbegleitete minder-      ­­bilität: Mohammed etwa hilft immer zu den
zwei, drei Jahren nach Österreich kamen.           jährige Flüchtlinge ins Land kamen, eine          roten Dressen, spielt keine der Mannschaf-
Das erste Wort, das einem Jungen aus Afgha-        Brücke in ein selbständiges Leben zu bauen.       ten in Rot, hält er sich raus.
nistan hängen blieb, war der Name der U-­          In den Augen des Gesetzes werden sie mit
Bahn­station Spittelau. In seinen Ohren klang      ihrem 18. Geburtstag schlagartig erwachsen;           Die Burschen haben Pläne, Kraft, Zeit, sto-
er wie Pilaw, das orientalische Reisgericht.       im richtigen Lebens dauert es meist länger,       ßen aber oft an Grenzen: Mori absolvierte in
Inzwischen gibt es nichts mehr, das die
­                                                  bis sie einigermaßen fest auf den eigenen         Afghanistan die Matura, er würde gerne
Burschen nicht auf Deutsch besprechen
­                                                  Beinen stehen.                                    Computertechnik weiter machen, aber sein
könnten: Wie läufts? Wer putzt? Wer hat                                                              Sprachniveau reicht noch nicht aus. Quais
­wieder eine Prüfung bestanden?                       In einer „First Flat“ üben die Burschen für    lernte Damenschneider, im Vorzimmer steht
                                                   die Selbständigkeit. Je zwei bewohnen ein         eine Nähmaschine, hier kürzt er für seine
   Überraschend entspannt fliegen die Bemer-       Zimmer, es gibt eine gemeinsame Küche;            WG-Kollegen Hosen und repariert zerrisse-
kungen hin und her. Wie Freunde sitzen sie         aber jeder teilt seine Tage selbst ein, muss      ne Jacken. Er würde am liebsten morgen ein
um den Tisch, fast könnte man vergessen,           mit seinem Geld auskommen, kauft für sich         Geschäft eröffnen, ist aber zum Nichtstun
dass jeder von ihnen eine schwere Geschichte       ein und kocht, und lernt nebenbei, auf engem      verdammt, solange sein Asylverfahren offen
mit sich herum schleppt: Aufgewachsen in           Raum mit recht unterschiedlichen Ansichten        ist. Matt absolviert an der Wirtschaftsuni
einer Welt voller Gefahren und Unsicherhei-        und Vorlieben zurecht zu kommen: Einer            eben die Studieneingangs- und Orientie-
ten, hatten sie Angst, Streit und Kämpfe ohne      steht auf Rap, der andere hört nur arabische      rungsphase. Er bräuchte dringend einen
Ende miterlebt. „Davon haben wir genug“,           Musik und ein Dritter Pop. Das funktioniert,      ­Nebenjob; darf aber nicht arbeiten. Seit zwei
                                                                                                                     Jahren wartet er auf sein
                                                                                                                     ­Interview.
   Manchmal den Alltag vergessen
   und gemeinsam lachen, das                                                                                            Das lange Warten wäre gera-
   hilft. Und schafft neue Freund-                                                                                  de noch zu ertragen, sagt
   schaften.                                                                                                        Quais, „aber die Unsicherheit,
                                                                                                                    ob man am Ende überhaupt
                                                                                                                    bleiben kann, ist zermürbend.“
                                                                                                                    Einmal in der Woche schaut
                                                                                                                    Betreuerin Magdalena vorbei.
                                                                                                                    „Es ist sehr wichtig, dass sie da
                                                                                                                    ist”, sagen die Burschen. Die
                                                                                                                    Sozialarbeiterin behebt klei-
                                                                                                                    nere Missgeschicke, verein-
                                                                                                                    bart etwa eine Ratenzahlung,
                                                                                                                    wenn Quais vom Fitnessstu-
                                                                                                                    dio gemahnt wird; bespricht
                                                                                                                    existenzielle Dinge wie die
                                                                                                                    Verlängerung des Aufenthalts
                                                                                                                    für Mohammed und versucht,
                                                                                                                    fremdenrechtliche Knoten zu
                                                                                                                    lösen, damit Fadi irgendwann
                                                                                                                    zu seiner Mutter nach Frank-
                                                                                                                    reich ziehen darf. Und nicht
                                                                                                                    zuletzt hilft Magdalena den
                                                                                                                    jungen Männern, ihre Träu-
                                                                                                                    me mit ihren Möglichkeiten
                                                                                                                    abzugleichen. Auch das ge-
                                                                                                                    hört zum Erwachsenwerden.
LACHEN SCHENKEN - GEDICHT VON CHRISTINE NÖSTLINGER - Integrationshaus
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LACHEN SCHENKEN - GEDICHT VON CHRISTINE NÖSTLINGER - Integrationshaus
8                                                                   Unser Haus                                                       Die Gute Zeitung               GZ

                                                                                        EIN HAUS
                                                                                        VOLLER
                                                                                        ­LACHEN
BILDUNG                                                                                 Krieg, Not und Rassismus drücken
„Die Jugendlichen lachen am meisten über sich selbst. Wenn jemand etwas Banales         schwer auf die Menschen, die im
                                                                                        Integrationshaus Hilfe suchen,
macht, dann lachen sie gerne gemeinsam darüber“, berichtet Kursleiterin Roobina.
„Aber sie lachen auch, wenn ich den Namen von den Kursteilnehmer*innen nicht
richtig ausspreche!“ Im Integrationshaus gibt es zahlreiche Kursmaßnahmen, um
Deutsch zu lernen, Basis-Bildung als Vorbereitung zu Schulabschlüssen, aber auch
                                                                                        und auf die, die ihnen helfen.
Kurse zur Integration in den Lehrstellen- und Arbeitsmarkt. Zielgruppe sind vor allem
Jugendliche und Frauen. Neben dem intensiven Unterricht soll der Spaß aber nicht zu
                                                                                        Trotzdem bricht das ­Lachen immer
kurz kommen, dann lernt es sich auch leichter.                                          ­wieder durch.

PSYCHOSOZIALE BETREUUNG                                                                 SOZIALPÄDAGOGIK
Das Integrationshaus betreibt seit 1995 ein Wohnheim mit psychosozialer Intensivbe-     „Bei uns lachen wir viel über meine Hoppalas. Weil Betreuer*innen sind eh immer
treuung. Das Projekt „First Flat“ ist eine Wohnform für junge erwachsene Asylwer-       so super und kompetent. Es ist irgendwie befreiend, wenn das dann eh gar nicht so
ber*innen zwischen 18 und 25. Die Betreuer*innen sind für alle Probleme des Alltags     ist“, sagt Lisa. Aber es macht auch Freude, gemeinsam Kuchen zu backen und zu
da, von der Begleitung im Asylverfahren, der Suche nach einem Kindergartenplatz bis     essen, oder gemeinsam an der Donau spazieren zu gehen. In den Wohngemein-
zur Arbeits- und Wohnungssuche. „Wir lachen besonders viel beim Verständigen mit        schaften von Caravan werden neunzehn Kinder und Jugendliche betreut, die ohne
Hand und Fuß, wenn man noch keine gemeinsame Sprache hat“, erzählt Cora. „Oder          Familie oder andere Begleitpersonen gekommen sind. Die Sozialpädagog*innen
über Wortwitze“. „Aber auch, wenn wir gemeinsam etwas unternehmen, und Neues            sind Elternersatz, kümmern sich darum, dass die Kinder in die Schule und in Kurse
ausprobieren, wie Schlittschuh laufen“, ergänzt Emira.                                  gehen, dass sie lernen und um ein freundliches und positives Lebensumfeld.
LACHEN SCHENKEN - GEDICHT VON CHRISTINE NÖSTLINGER - Integrationshaus
GZ      Die Gute Zeitung                                                          9

                                                                                                                             Eine
                                                                                                                             schöne
                                                                                                                             Weihnachtszeit
                                                                                                                             &
                                                                                                                             Alles Gute
                                                                                                                             für 2018!

                                                                                                                             wünschen

                                                                                                                             Barbara Stöckl
                                                                                                                             &

BERATUNG
Das Integrationshaus betreibt seit 11 Jahren im Auftrag des Fonds Soziales Wien
die Beratungsstelle für Asylwerber*innen und Flüchtlinge in der Grundversorgung.
17 Mitarbeiter*innen betreuen die Menschen hier, Beratung gibt es in 19 Sprachen.
Die Berater*innen freuen sich vor allem für ihre Klient*innen: über einen positiven
Bescheid, über Gelder, die wir für die Klient*innen beschaffen oder über die
Zulassung im inhaltlichen Verfahren. „Lachen kann man aber auch über den
bürokratischen Wahnsinn oder über Inhalte der Werteschulung, aber das ist nicht
unbedingt fröhlich“, so Tanja, Beraterin in der Beratungsstelle.

                                                                                        Weihnachts-
                                                                                        gedicht
                                                                                        Lieber, guter Weihnachtsmann
                                                                                        Weiß nicht, ob einer wie du das kann,
                                                                                        Aber falls du dazu imstande,
                                                                                        Mach bitte Frieden im Lande!
                                                                                        Mach, dass sich alle besser vertragen,
                                                                                        Einander keine Gemeinheiten sagen,
                                                                                        Nie streiten, nie gierig sind, nie lügen,
                                                                                        Nie neidisch sind und nie betrügen,
                                                                                        Keinen vergessen, keinen verlachen,
                                                                                        Keinen zur Sau oder zur Schnecke machen.
                                                                                        Dass es weder Sieger noch Verlierer gibt
                                                                                        Und jeder jeden ein bisschen mehr liebt.
AUSBILDUNGSBERATUNG
„Ich freue mich mit meinen Jugendlichen, wenn sie allein aus einem anderen Land         P.S.: Weiß schon, ist viel Arbeit, macht wenig Spaß,
gekommen sind und endlich wieder ihre Familie sehen dürfen. Wenn sie gute Noten
bei Schularbeiten bekommen, ein Bewerbungsgespräch im Wunschberuf ansteht und
                                                                                        Aber kriegst du sie hin, so schenk ich dir was:
natürlich sehr über positive Asylbescheide“, sagt Johanna vom Jugendcoaching. Das       Ein Kilo Watte, flauschig und zart,
Projekt m.o.v.e. on ist Teil des im Rahmen der Wiener Ausbildungsgarantie umgesetzten   Für einen nagelneuen Rauschebart!
„Jugendcoachings“. Hier werden Jugendliche bis 19 bzw. Jugendliche mit be­son­de­
ren Bedürfnissen bis 24 Jahre dabei unterstützt, die Schule bis zur Sekundarstufe I     Christine Nöstlinger
oder II abzuschließen und/oder eine Lehrstelle zu finden.
LACHEN SCHENKEN - GEDICHT VON CHRISTINE NÖSTLINGER - Integrationshaus
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Foto: Bohmann/Andrew Rinkhy

                                                                           „Events
                                                                      für Kinder schnell
                                                                     und einfach finden?
                                                                     Genau das will ich!“
                                                                             Günther, 32 Jahre

                                                      Alle Veranstaltungen auf einen Blick

                              DAS WIENER EVENT-PORTAL
                                       Mit der Veranstaltungsdatenbank der Stadt Wien verpassen Sie
                                      garantiert nichts mehr. Vom Wiener Weihnachtstraum im Winter
                                       bis zum Film Festival im Sommer haben Sie die volle Übersicht.

                              WAS HABEN SIE HEUTE VOR?               EIN BLICK, ALLE INFOS                 Der liefert neue Veranstaltungen
                              Was findet im Naturhistorischen        Sie finden in der Datenbank auch      sowie ausgewählte Tipps der
                              Museum statt? Die Veranstal-           ganzjährige Angebote, etwa die        Redaktion direkt in Ihr Postfach.
                              tungsdatenbank der Stadt Wien          Wiener Museen. Vom Wien Muse-
                              weiß Bescheid. Pro Jahr finden Sie     um am Karlsplatz bis zum Circus-      TRAGEN SIE IHREN EVENT EIN
                              durchschnittlich 23.000 Veranstal-     & Clownmuseum der Stadt Wien          Es ist auch möglich, eigene Ver-
                              tungen in über 120 Kategorien.         sind hier alle versammelt.            anstaltungen in die Datenbank
                                                                     Die Suchergebnisse zeigen auf         einzutragen. Nach einer redakti-
                              FÜR JUNG UND ALT                       einen Blick, wann und wo Events       onellen Prüfung kann dort ganz
                              Unter veranstaltungen.wien.at          stattfinden. Sie haben auch die       Wien Ihren Event finden.
                              finden Sie alle Events übersicht-      Option, Ihre Suchanfrage zu ver-
                              lich geordnet. Sie können nach         feinern. Die Ergebnisse lassen sich   ALLE INFOS
                              Kategorie stöbern, Beispiele wären     mit wenigen Klicks nach Datum         Telefon 01/4000-81384 und -81386
                              „Kalenderfeste“ oder „Eintritt frei“   oder Bezirk sortieren. Somit ist es   www.veranstaltungen.wien.at
                              beziehungsweise saisonale Kate-        ein Leichtes, nach Veranstaltungen
                              gorien wie „Advent in Wien“, oder      in Ihrem Grätzel zu suchen.
                              Sie suchen nach Stichwörtern, die      Ein heißer Tipp ist der Veranstal-
                              Sie interessieren.                     tungs-Newsletter der Stadt Wien.

            PR_08_WEP_195x270ssp.indd 1                                                                                                  04.12.17 11:03
GZ       Die Gute Zeitung                      Feste feiern
                                                                                      CARD COMPLETE HILFT

     FESTE FEIERN HILFT!
     NEBEN DER GUTEN ZEITUNG, die Sie gerade in Händen
     halten, sind Veranstaltungen eine wichtige Ein­nah­me­­
     quelle für das Integrationshaus. Verbunden mit dem
     Angenehmen gibt’s den klassischen Doppelnutzen:
     Feste feiern hilft! Von Niki Heinelt

D
        ER 23. WIENER FLÜCHTLINGSBALL im Wiener Rathaus
        war eine musikalische Reise von Algerien über Bayern nach
        Rumänien: Perkussionist und Tänzer Guem eröffnete, mit
        Django 3000, den lässig groovenden Desperados aus dem
        Chiemgau, wurde es dann „wuid und laut“, und im Stadt­­­
senats­
      saal verzückte Georgiana Manaila aus Bukarest. „Lokal­
matador“ Skero beschloss dann den Flüchtlingsball gemeinsam mit                       Mit unseren Angeboten und Services öffnen
                                                                                      wir Kunden neue Wege, wenn es um bargeld-
den „Brass-Hoppers“.                                                                  losen Zahlungsverkehr geht. Und das immer
                                                                                      mit 100 % Engagement. Genauso tatkräftig
  AUSGELASSEN GETANZT wurde beim 23. Wiener Flüchtlingsball                           nehmen wir auch unsere gesellschaftliche
                                                                                      Verantwortung wahr und bauen in vielen
im Rathaus: das rumänische Blasmusikorchester Fanfare Ciocarlia und                   sozialen Bereichen hilfreiche Brücken für
                   das Barcelona Gipsy balKan Orchestra spielten groß                 unsere Mitmenschen.
                   auf, die Tanz­geiger und Ö1-Moderatorin Nadja
                   Kaya­li begeisterten das Publikum mit klassischen                  www.cardcomplete.com

                   Klängen. Der Chor Voices of Refugees eröffnete
                   den Flüchtlingsball, Skolka, Polkagott, Orges & The
                       Ockus-Rockus Band , Mr. Ambassador Karim Thiam &
                       Band, DD-Band, ­Crème Brûlée, Chilo Eribienne und
                                                                     SOCIAL_95x132.indd   1                                           01.12.17 13:31
                       das Brunnhilde Kollektiv sorgten danach für aus-
                       gelassene Stimmung auf und vor den Bühnen.
NIKI HEINELT
                           ABER NICHT NUR TANZEN, auch Lachen
macht das Event-
Management des         hilft! Im Stadtsaal traten bei zwei Vorstellungen
Integrationshauses.    am 1. Mai und am 26. Oktober wieder zahl­reiche
                       Kabarettist*innen auf: Hosea Ratschiller, Clemens
                          Maria Schreiner, Gerold Rudle, Flüsterzweieck,
T­ homas Stipsits , Florian Scheuba und Robert Palfrader, RaDeschnig und Die
Gebrüder waren heuer mit dabei.

   DIE WEINVERSTEIGERUNG zugunsten des Integrationshauses
fand auch heuer wieder in der Vinothek & Weinbar SCHWARZBERG
statt. Besondere Raritäten aus den Weinkellern österreichischer und
internationaler Top-Weingüter wurden unter den sprichwörtlichen
Hammer gebracht, zusammengetragen von Heike & Gernot Heinrich.
Unter den prominenten Weinlaudator*innen waren Schauspielerin
Katharina Stemberger, Sängerin Birgit Denk, Kabarettist Leo Lukas und
Weinmarketing-Chef Willi Klinger. Moderiert und kommentiert wurde
die Versteigerung von Winzer Johannes Hirsch und winetimes-Heraus-
geber Helmut Knall, Christoph Schulenburg vom Dorotheum leitete die
Auktion. Die Spende von meineWeideGans wurde von Koch Christian
                                                                                WIENER RATHAUS
Petz zubereitet, dazu gab es Weine von Pannobile und respekt-BIODYN
Winzer*innen.                                                                   24. Februar 2018
   JETZT LAUFEN die Vorbereitungen für den 24. Wiener Flüchtlings-
ball am Samstag, dem 24. Februar 2018 im Rathaus. Mit dabei sind u.a.
                                                                                Einlass: 20:00
die Bohemian Betyars, superscharfer Gypsy-Punk und Hungarian-­Speed­
 folk aus Budapest, die FolkloreJazzMetalRockGypsyHipHop­Reggae-
                                                                                Beginn: 21:00
 Forma­tion Gewürztraminer mit Gmischtem Satz und Timna Brauer. ­               Alle Infos auf www.integrationshaus.at
    Karten gibt es in allen Bank Austria Filialen. Also: Kommen Sie und
­feiern Sie mit uns!                                                            Karten in allen Bank Austria Filialen und Jugendinfo Wien
news.at

WISSEN WO´S
GESCHRIEBEN STEHT.

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Im ell!
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          Täglich Informiert mit den aktuellsten News – Jetzt auch
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                                                                               UNENTGELTLICHE EINSCHALTUNG
GZ       Die Gute Zeitung                             Rückblick/Ausblick                                                                                    13

    INTEGRATION GELINGT, WENN MAN INTEGRATION WILL!
    SEIT VIELEN JAHREN zeigt das Integrationshaus, dass Integration möglich ist, wenn man Integration will.
    Helfen Sie uns mit Ihrer Spende. Von Andrea Eraslan-Weninger

I
     M INTEGRATIONSHAUS haben wir uns                                               Ganz besonders            schlechtert hat, müssen ganz dringend ge-
     im heurigen Jahr sehr bemüht, alle                                          wichtige Arbeit wur-         stoppt werden! Wir brauchen ein offenes
     unsere Fachbereiche und Programme
     ­                                                                           de aber auch in den          Europa ohne Obergrenzen für Flüchtlinge
                                                                                                              ­
     weiter zu entwickeln und auszubauen.                                        verschiedenen Be-            und keine nationalistischen und rechtspopu-
     Aktuell sind 145 engagierte, mehrspra-                                      ratungsstellen des           listischen Bewegungen, die die Verantwor-
chige Mitarbeiter*innen damit beschäftigt,                                       Integrationshau-             tung für den Flüchtlingsschutz igno­  rieren
psychosoziale und rechtliche Beratung, in­                                       ses geleistet, wobei         und auf Flüchtlingsabwehr setzen.
ten­sive Betreuung und vielfältige Bil­dungs­                                    hier aufgrund der
maß­  nahmen anzubieten. Mehr als 6000                                           Veränderungen in                Wir brauchen echte Integrationsprogramme,
ver­schie­dene Plätze konnten heuer angebo-                                      der Asylpolitik die          und zwar vom ersten Tag an, für ganz Öster-
ten werden.                                                                      aus Spenden finan­           reich. Und wir müssen unseren Sozialstaat
                                                 ANDREA ERASLAN-                 zierte Rechtsbera-           verteidigen und bewirken, dass die europa-
  Hier ein paar Beispiele aus unserem Arbeits­   WENINGER ist Geschäfts-         tung einen ganz be­          rechtswidrigen Kürzungen, die letztendlich
alltag. In der Betreuung ist es mit viel Ein-    führerin des Integrations­      sonderen Stellen-            auf dem Rücken von allen von Armut Betrof-
                                                 hauses
satz gelungen, ambulant betreute Wohnge-                                         wert einnimmt.               fenen ausgetragen werden, wieder rückgän-
meinschaften für junge Erwachsene von                                                                         gig gemacht werden. Halten wir gemeinsam
18–25 Jahren auszubauen. Aber auch alle              Als Integrationshaus befürchten wir aufgrund             dagegen! Erlauben wir nicht, dass Betroffene
Wohnungen im Wohnheimbetrieb waren               der aktuellen politischen Verhältnisse, dass                 zu Tätern gemacht werden.
ständig ausgebucht, wobei der Bedarf an          sich die Situation von Flüchtlingen bei der
Plätzen für einen erhöhten Betreuungsbe-         Aufnahme, Integration bzw. bei der Anerken-                    Bitte spenden Sie! Geben Sie Flüchtlingen
darf für psychisch besonders belastete Per-      nung ihres Schutzbedarfes noch weiter ver-                   eine Zukunft.
sonen sehr groß war. Oft sind es aber die        schärft. Für uns wäre
kleinen Projekte, die besondere Freude ma-       es besonders wichtig,
                                                                                                                                                   foto: spaceshine
chen und wirken. Ein kleiner Garten für die      dass anstatt men-
Bewohner*innen des Integrationshauses            schenrechtlich frag-
wurde am Nordbahnhofgelände von der              würdiger Verfah­rens­­
Idee in die Praxis umgesetzt. Jetzt steht er,    zentren in Nord­afri­ka
der kleine Garten mit dem großen Beet und        endlich sichere Flucht­
bereitet viel Freude!                            ­wege er­öffnet und
                                                  großzügige Re­set­tle­
   Auch der Bedarf an psychologischer Betreu-     ment-Programme ge­
ung und Therapieangeboten für unsere              startet werden.
Flüchtlingskinder war groß. Diese Kinder             Abschiebungen in
haben vor der Flucht und auf der Flucht zu-       Kri­sen­­gebiete, insbe-
meist Schreckliches erlebt. Wir unterstützen     sondere nach Afgha-
sie im Wohnheimbetrieb, in unseren Wohn-         nistan und dem Irak,
gemeinschaften, aber auch in unseren Frei-       wo sich die Si­     cher­
zeit- und Bildungsprojekten.                     heitslage extrem ver-

                                                                                  WÜNSCHT ERHOLSAME FEIERTAGE!

                                                                                  ZUSAMMENHALT IST UNSERE STÄRKE
                                                                                  Wir sorgen täglich für den Zusammenhalt in unserem Land.
                                                                                  Über 200 verschiedene Berufsgruppen arbeiten für die Menschen in Österreich.
    DA FÜR MICH:                                                                  Und verdienen dafür auch eine starke Interessenvertretung auf ihrer Seite.
    MIT TOP-VERBINDUNGEN IN GANZ
    ÖSTERREICH UND NACH EUROPA
                                                                                  Mehr Infos unter younion.at oder +43 1 313 16/8300
    Alle Infos auf oebb.at

                                                                      INS_younion_XMAS-2016_95x132mm.indd 1                                            18.11.2016 09:23:37
Dankeschön!                            Die Gute Zeitung          GZ

                                                                                                                                                              IHRE HILFE WIRKT
                                                                                                                                                              HELFEN ist manchmal so einfach. Von Sepp Stranig

                                                                                                                                                              23
                                                                                                                                                                       AUSGABEN der GUTEN ZEITUNG machten sich bislang
                                                                                                                                                                       auf den Weg zu 1,5 Millionen Haushalten in Wien, Nieder­
                                                                                                                                                                       österreich, Burgenland, Steiermark, Oberösterreich und
                                                                                                                                                              Kärnten. Halb Österreich liest ein Blatt, das den Menschen Hilfe
                                                                                                                                                              und Hoffnung schenken soll, die es am dringendsten brauchen.
                                                                                                                                                                                                 •••
                                                                                                                                                              Ich danke allen, die ihr Bestes für die Gestaltung, P        ­ roduktion
                                                                                                                                                              und Verteilung dieser Ausgabe der GUTEN ZEITUNG gegeben und
                                                                                                                                                              damit ihre soziale Verantwortung unter Beweis gestellt haben.
             Für feibra sind seit 40 Jahren Menschen aus den unter-                                                                                                                              •••
             schiedlichsten Ländern und Kulturkreisen tätig. Einige, die                                                                                      Ganz besonders danke ich Mag. Franz Hausleitner, Ing. Mag. Franz
             hier vor Jahren eigentlich nur ihre Ausbildung absolvieren                                                                                       Leitner, Karl Ott, Martin Schulze und den vielen ausländischen
             wollten, sind noch immer bei uns, weil es ihnen hier gefällt.                                                                                    Verteilern der feibra GmbH; Herold Druck mit Ing. Leopold Kurz,
             Uns gefällt das auch.                                                                                                                            Ing. Thomas Minelli und allen Druckern; Dataform Media und
                                                                                                                                                              ­Michael Stren für die Hilfe bei den Zahlungsanweisungen; unserer
                                                                                                                                UNENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

             Deshalb unterstützen wir gerne                                                                                                                    Chefredakteurin Katharina Nagele und Edith Meinhart für ihre
             das Projekt Gute Zeitung.                                                                                                                         Beiträge; Gottfried Moritz und Mario Simon für die Gestaltung;
             Damit wos weidageht!                                                                                                                              Gerhard ­Haderer für die Zeichnung; Much für das Integrations-
             www.feibra.at                                                                                                                                     haus-Logo; Lukas Beck und Bubu Dujmic für die Fotos; Y&R Wien
                                                                                                                                                               mit Lukas Hadlich, David Hofmann, Nikolaus Link und Michael Mesaric
                                                                                                                                                               sowie der Fa. Blau­papier als auch den Printmedien Die Presse, FALTER,
                                                                                                                                                               NEWS und profil und nicht zuletzt der Österreichischen Post AG
                                                                                                                                                               für die Unterstützung bei unserer Anzeigenkampagne.
             Wieder-                   Beruflich                Lehre                                                                                                                            •••
             einsteigen?               weiter-                  machen?                                                                                        Ich bedanke mich bei allen Inserent*innen, ohne deren Beiträge
                                       kommen?                                                                                                                 dieses Blatt nicht hätte gedruckt werden können, sowie bei allen
                                                                                                                                                               Spender*innen, die sicher stellen, dass das Integrationshaus seine
                                                                                                                                                               Arbeit fortsetzen kann.
                                                                                                                                                                                                 •••
                        0800 86 86 86                                                                                                                          Ein großes Danke gebührt auch allen Mitarbeiter*innen und ehren-
                                                                                                             Bezahlte Anzeige

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            Haben Sie Fragen? Wir wissen weiter.                                                                                                               arbeit und Unterstützung auf regionaler, nationaler und internationa-
            Wir unterstützen Sie bei Fragen rund um Beruf & Weiterbildung.                                                                                     ler Ebene, allen voran dem Fonds Soziales Wien.
            Mo bis Do: 9.00 – 16.00 Uhr, Fr: 9.00 – 15.00 Uhr.                                                                                                                                   •••
                                                                                                                                                               Und bei Karl G. Auer-Polaska bedanke ich mich für die Idee und
            www.waff.at                                                         acebook.com/waff                                                               den Namen der Guten Zeitung!

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                                                                                      INFORMATIONEN UND ONLINE SPENDEN!
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                                                                                      www.integrationshaus.at
                                                                                           % Jetzt im neuen Design!
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            IMPRESSUM Verleger: Verein Projekt Integrationshaus (ZVR 547408906), 1020 Wien, Engerthstraße 163; Tel. 01/212 35 20 DW 47, Fax DW 30; Herausgeber: Sepp Stranig; Chefredaktion: Katharina Nagele;
            Chef vom Dienst: Niki Heinelt; Redaktion: Andrea Eraslan-Weninger, Niki Heinelt; Gestaltung: Gottfried Moritz, Mario Simon; Fotos: Lukas Beck, Bubu Dujmic; Integrationshaus-­Logo: Much; Zeichnung: ­Gerhard
            Haderer; Druck: Herold Druck, 1030 Wien, Faradaygasse 6

                                           Einige Namen von in dieser Zeitung genannten Personen wurden von der Redaktion geändert, soweit dies aus Anonymitätsgründen notwendig war.
GZ             Die Gute Zeitung                                             Aufrufe                                                                   15

                                                                 IHRE HILFE TUT NOT!
                                                         WIR SIND NICHT ALLEIN. Prominente Stimmen für das Integrationshaus
                                                     „Es ist mir ein großes Anliegen, dass Menschen,                                 „Integration ist keine Frage der Nation oder Kultur.
                                                     denen durch Krieg, Flucht oder Vertreibung alles                                Integration ist eine Frage der Menschlichkeit.
                                                     genommen wurde, Menschlichkeit und Respekt                                      Wieviel Mensch bin ich? Bin ich bereit, meinen Teil
                                                     entgegengebracht wird. Eine menschenwürdige                                     für ein gutes Zusammenleben zu leisten? Bin ich
                                                     Beherbergung und gute Integration – das sollte in                               bereit, Menschen die Chance zu geben, dass sie ihren
                                                     ganz Österreich eine Selbstverständlichkeit sein.                               Beitrag auch leisten können? Integration beginnt
                                                     Daher schätze ich die hervorragende Arbeit des                                  bereits im Kindesalter, in Schulen, in Vereinen, in
                                                     Integrationshauses, das auf diesem Gebiet exzellente                            Gruppen und Beziehungen. Ohne Integration
                              Foto: Jork Weismann    Arbeit leistet.“                                         Foto: Jörg Varga       würden wir in einer Gesellschaft des Verstoßens
                                                     ALEXANDER VAN DER BELLEN Bundespräsident                                        leben. Und eine solche Gesellschaft ist ungefähr so
                                                                                                                                     einladend wie ein All Inclusive Urlaub in Nordkorea.
                                                                                                                                     Deshalb ist Integration für mich eine Grundsäule
                                                     „Baden Sie noch gerne im Mittelmeer? Bei den vielen                             einer funktionierenden Demokratie. Und deshalb ist
                                                     Leichen am Meeresgrund? Die Toten da unten haben                                auch das Integrationshaus unabdingbar.“
                                                     keine Stimme mehr, ihre lecken Boote treiben irgendwo.                          CHRISTOPHER SEILER Musiker & Kabarettist
                                                     – So ein Integrationshaus ist ein stabiles ‚Rettungs­
                                                     boot‘, mitten unter uns. Unterstützen wir es – auch
                                                     mitten im Sternglitzerkaufrausch der Weihnacht.                                 Ein Integrationshaus, wie gut täten viele solcher
                                                     ELISABETH ORTH Schauspielerin                                                   Häuser in Deutschland! Irgendein Rassist von der
                              Foto: privat
                                                                                                                                     AfD soll vor einiger Zeit gesagt haben: „Wir dürfen
                                                                                                                                     uns von weinenden Kindern nicht erpressen lassen.“
                                                     „Bei Bayern München spiele ich in einer Mannschaft                              Wir wissen, wer sich nicht von weinenden Kindern
                                                     mit Spielerinnen aus Holland, Finnland, Slowakei,                               erpressen lässt: Ausschließlich schwer geschädigte
                                                     Schweden, Tschechien, Amerika, Österreich und                                   Psychopathen. Denken wir mit dem Herzen.
                                                     Deutschland zusammen. Unsere Vielfalt ist eine                                  Besiegen wir den Hass durch Zärtlichkeit. Allen
                                                     unserer Stärken. Integration wird bei uns nicht groß     Foto: Thomas Karsten   ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und allen
                                                     thematisiert, sondern einfach gelebt. Das Integra­                              Bewohnerinnen und Bewohnern im Integrations­
                                                     tionshaus hilft Menschen, Teil eines Teams zu w
                                                                                                   ­ erden,                          haus von Herzen alles Gute!
                                                     zu dem wir alle gehören und für das wir alle Verant­                            KONSTANTIN WECKER Musiker, Liedermacher, Autor
                              Foto: Dennis Brosda    wortung tragen.”
                                                     MANUELA ZINSBERGER Torfrau des Nationalteams

                                            EIRD E
                                                 W  R
                                                    I D E R E R
                                IM M E
                                     I R
                                       M MW  M  E R  W  I D
                                          MI T T EÄLSMSÄIGS SÄ! ISGS!IG !
                                         IM
                                   M  I T T E L
                                              M MI T T E L M                                               e n  ,
                                                                                                  n geh eh t ut .
                                                                                      D o r t h, iw
                                                                                                                    w  o ’s  w  e h  t ut .
                                                                                                                                           e h t ut .
                                                                                            n       o ’s  w            h r
                                                                                                                         e e
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                                                                                                                                   o .
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                                                                       D o r t h i n gehUend Ddoarrtüehbibei nre ngs .e e r s c horcehibee. n .
                                                                                                                    c
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                                                                          Und d a r üb e r s Und d a r Jheed.e Je de Wo c he.
                                                                                                                      üb         W
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                                                                                                     J e d e Wo c
Das Integrationshaus dankt Gerhard Haderer für die Zeichnung.

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