Lawinenverbau Duchli, Davos - SB_1_1902_0002 Bauprojekt Technischer Bericht

Die Seite wird erstellt Josef Henning
 
WEITER LESEN
Lawinenverbau Duchli, Davos - SB_1_1902_0002 Bauprojekt Technischer Bericht
Amt für Wald und Naturgefahren                              Gemeinde
                                                                            Davos
             Uffizi da guaud e privels da la natira
             Ufficio foreste e pericoli naturali

Lawinenverbau Duchli, Davos
SB_1_1902_0002

Bauprojekt

Technischer Bericht

 Projektleitung                                       Projektverfasser
 Amt für Wald und Naturgefahren                       tur gmbh
 Region Herrschaft/Prättigau/Davos
                                                      Andrea Guler
 Peter Ebneter
                                                      Promenade 129
 Bahnhofplatz 3B                                      7260 Davos Dorf
 7302 Landquart

 Datum: 17.03.2021                                                              Version 1.0

Bauprojekt Schutzbauten                                                      Version 17.03.2021
Lawinenverbau Duchli, Davos - SB_1_1902_0002 Bauprojekt Technischer Bericht
Lawinenverbau Duchli, Davos - SB_1_1902_0002 Bauprojekt Technischer Bericht
Bauprojekt LV Duchli                                                                                                                                   2
Gemeinde Davos

Inhalt
1.        Einleitung .................................................................................................................................3

2.        Grundlagen ..............................................................................................................................5
2.1.      Projektgebiet ............................................................................................................................ 5
2.2.      Berichte und Dokumente.......................................................................................................... 6

3.        Ausgangssituation ..................................................................................................................7
3.1.      Charakteristik der Prozessräume ............................................................................................. 7
3.2.      Historische Ereignisse.............................................................................................................. 7
3.3.      Schutzwald ............................................................................................................................... 9
3.4.      Bestehende Schutzbauten ..................................................................................................... 10
3.5.      Organisatorische Massnahmen ............................................................................................. 10
3.6.      Gefahrensituation ................................................................................................................... 11
3.7.      Schadenpotential ................................................................................................................... 14
3.8.      Risiko...................................................................................................................................... 15
3.9.      Erkenntnisse aus der Vorstudienprüfung ............................................................................... 16

4.        Projekt- und Schutzziele...................................................................................................... 17

5.        Geplante Massnahmen ........................................................................................................ 18
5.1.      Bemessungsgrundlagen ........................................................................................................ 18
5.2.      Variantenwahl ........................................................................................................................ 19
5.3.      Massnahmenbeschreibung .................................................................................................... 19
5.4.      Realisierung ........................................................................................................................... 22
5.4.1.    Baustellenerschliessung ........................................................................................................ 22
5.4.2.    Vorbereitungsarbeiten ............................................................................................................ 22
5.4.3.    Korrosionsschutz .................................................................................................................... 22
5.4.4.    Sicherheit ............................................................................................................................... 22
5.5.      Systemsicherheit und Überlastfall .......................................................................................... 22
5.6.      Instandhaltung ........................................................................................................................ 22
5.7.      Grundeigentum u. Landerwerb resp. Dienstbarkeit ............................................................... 23
5.8.      Konflikte.................................................................................................................................. 23
5.9.      Projektbedingte Umwelteinflüsse ........................................................................................... 24

6.        Kosten u. Termine ................................................................................................................ 25
6.1.      Kostenvoranschlag ................................................................................................................. 25
6.2.      Wirtschaftlichkeit .................................................................................................................... 26
6.3.      Finanz- und Terminplan ......................................................................................................... 26

7.        Projektausführung ............................................................................................................... 27
7.1.      Zeitplan................................................................................................................................... 27
7.2.      Organisatorisches .................................................................................................................. 27

Bauprojekt Schutzbauten                                                                                                          Version 17.03.2021
Lawinenverbau Duchli, Davos - SB_1_1902_0002 Bauprojekt Technischer Bericht
Bauprojekt LV Duchli                                                                            3
Gemeinde Davos

1.       Einleitung
         Bei der Duchli-Lawine handelt es sich um eine Schadenslawine wie ein Auszug aus
         dem Ereigniskataster verdeutlicht. So ging im Januar 1968 die Lawine aus dem un-
         verbauten Anrissbereich bis über die Dischmastrasse und zerstörte grosse Teile der
         Zimmerei Künzli. Im Februar 1999 erreichten zwei Lawinen die Strasse knapp nicht.
         Am 31.01.2000 wurde die Strasse trotz der Lawinenverbauung knapp verschüttet.
         Mit der Realisierung der Lawinenverbauungen 1995/1996 wurde die Situation deutlich
         verbessert. Die Lawinenaktivität nahm deutlich ab. Zu erwähnen gilt, dass die Lawi-
         nen 1999 durch die Verbauung durchfloss und bis in den Talboden vordrang.
         Mit der Rutschung vom Juni 2019 wurden Teile der Lawinenverbauung zerstört und
         stark in Mitleidenschaft gezogen. Die spontane Rutschung löste sich auf einer Höhe
         von 2’150 m ü. M. im südöstlichen Teil der Verbauung. Durch die hohe Wassersätti-
         gung des abgerutschten Lockergesteins hat sich die Rutschmasse in Form eines
         Murgangs weiter talwärts bewegt und im Kegelbereich im Gebiet Duchli abgelagert.
         Durch den Murgang hat sich im steilen Transitgelände ein Gerinne bis auf die Fels-
         oberfläche abgetieft. Das ausgebrochene Material blieb auf einer Gelände-Terrasse
         unterhalb der Lawinenverbauung liegen. Das abfliessende Wasser verursachte im
         steilen Geländeabschnitt einen bis zu 4 m tiefen Erosionsgraben. Das abfliessende
         Material (zähflüssiger Schlamm) breitete sich auf dem östlichsten Zielbereich (Green)
         und Abschlagplatz des Golfplatzes Davos aus. Das weiter abfliessende Wasser
         wurde kanalisiert und auf der Dischmastrasse über die Strassenentwässerung in den
         Dischmabach geleitet.
         Die Lawinenverbauung Duchli erlitt massive Schäden. Durch den Abgang der Rut-
         schung wurden insgesamt 5 Reihen der bestehenden Lawinenverbauungen auf einer
         Länge von rund 90 m komplett zerstört. Durch die rückschreitende Erosion und dem
         Abrutschen weiterer Lockergesteins- und Felsmassen sind weitere Werkreihen der
         bestehenden Lawinenverbauung auf einer Länge von rund 62 m akut gefährdet. Am
         Rand der Rutschung sind rund 30 m der bestehenden Verbauung beschädigt worden
         und wurden rückgebaut.
         Allein der Schaden an der Verbauung beträgt um die 400'000 bis 450'000 Fr.
         Als Sofortmassnahmen wurde das Gebiet in der ersten Phase überwacht, mittels ei-
         ner Schüttung zweier Dämme im östlichen Bereich des Golfplatzes provisorisch ge-
         schützt, sowie die Rutschung beurteilt. Weiter wurde vom Rutschgebiet ein digitales
         Geländemodell und ein Luftbild erstellt (Darnuzer, 2019). Im Auftrag des AWN (Mar-
         kus Stadler) wurde eine Ereignisdokumentation erstellt (Caprez Ing., 2019). Im An-
         rissbereich wurde ein Rückbau der beschädigten Werke und eine Sicherung der Ab-
         bruchkante vorgenommen.

Bauprojekt Schutzbauten                                                         Version 17.03.2021
Lawinenverbau Duchli, Davos - SB_1_1902_0002 Bauprojekt Technischer Bericht
Bauprojekt LV Duchli                                                                               4
Gemeinde Davos

         Anlässlich der Begehung vom Mittwoch, 19. Juni 2020, mit Hanspeter Hefti (Projekt-
         leiter), Markus Hubert (Forstbetriebsleiter), Albin Kretz (Caprez Ing.) und Andrea Gu-
         ler (Büro tur gmbh) wurde das weitere Vorgehen für die Instandstellung diskutiert und
         wie folgt festgelegt:
         Tabelle 1: Ablauf Instandstellung LV Duchli
          1. Netzabdeckung (Tecco-System, Geobrugg)                           Abgeschlossen
                                                                              Sommer 2020
          2. Begrünung                                                        Sommer 2021
          3. Wegräumen und Abbauen der beschädigten Stahlschneebrücken        Abgeschlossen
                                                                              Herbst 2019
          4. organisatorische Lawinenschutz-Massnahmen für Winter 2019/20     Abgeschlossen
                                                                              Herbst/Winter 2019
          5. Abklärung der Lawinengefährdung auf der Rutschfläche             Abgeschlossen
                                                                              Herbst/Winter 2019
          6. Projektierung Instandstellung/Erweiterung Lawinenverbau Duchli   In Ausführung
          7. Realisierung Instandstellung/Erweiterung Lawinenverbau           Ab Sommer 2021

         Zur Stabilisierung des Lockergesteins und des verwitterten Felsens im Bereich der
         Anrisskante wurde eine verankerte Netzabdeckung eingebaut. Die Verankerung
         wurde mit Hilfe von ungespannten Stabankern (GEWI Ø 28 mm) auf einem Raster
         von 2.5 x 2.5 m ausgeführt. Zur Übertragung der Ankerkräfte auf den Boden wurde
         eine Netzabdeckung (System Geobrugg Tecco G65/3) montiert. Die Fläche der Ab-
         deckung beträgt rund 2'055 m2. Um ein Auswaschen des Feinkornanteils unter der
         Netzabdeckung und zwischen den Netzmaschen zu verhindern ist der Aufbau einer
         geschlossenen Vegetationsdecke unerlässlich. Diese Arbeiten konnten grösstenteils
         im Sommer 2020 abgeschlossen werden. Mit diesen Massnahmen konnte die rück-
         schreitende Erosion gegen oben hin erfolgreich unterbunden werden und damit die
         bestehenden Werke gesichert werden.
         Das Schadenpotential ist beträchtlich. Im Einflussbereich der Duchli Lawine liegt das
         Gewerbegebiet Künzli, die Dischmastrasse, sowie die touristischen Anlagen (Loipe,
         Winterwanderweg). Durch den entstandenen Schaden an der Lawinenverbauung hat
         sich das Anrissgebiet um diese Fläche vergrössert. Die Lawinenkubaturen steigen
         leicht an. Dies führt zu etwas grösseren Auslaufstrecken, was sich vor allem bei häu-
         figen Lawinen mit einer Wiederkehrdauer bis 30 Jahren am stärksten auswirkt.
         Das mittlere bis grosse potenzielle Schadenausmass bei mittlerer bis kurzer Wieder-
         kehrdauer und starken Intensitäten ergeben ein erhöhtes Risiko. Es besteht Hand-
         lungsbedarf.
         Die tur gmbh wurde durch die Gemeinde Davos zur Beurteilung der neu entstande-
         nen Lawinensituation sowie einer Risikoanalyse beauftragt. Wie die Resultate zeigen
         wirkt sich die neue Verbauungssituation bereits ab dem 30-jährlichen Szenario aus.
         Es resultieren grössere Kubaturen und daraus grössere Auslauflängen. Bei den selte-
         neren Lawinen ist die zusätzliche Schneemenge anteilsmässig von geringerer Bedeu-
         tung und hat daher auch nur geringe Auswirkungen auf die Auslauflänge. Wie Ereig-
         nisse aufzeigen, sind auch Lawinen (2000) aus den Verbauungen bekannt. Daher ist
         es wichtig, die Verbauungen wiederherzustellen respektive zu erweitern.
         Da die Verbauung bereits existiert, ergeben sich nur die Varianten die Verbauung
         wiederherzustellen oder eine Erweiterung vorzunehmen. Die dabei möglichen Mass-
         nahmen wurden zusammen mit dem Lawinendienst, dem Forstbetrieb, dem AWN
         und in Rücksprache mit Stefan Margret (SLF) diskutiert. Das hier vorliegende Baupro-
         jekt geht aus dieser Diskussion hervor.
         Die tur gmbh wurde durch die Gemeinde beauftragt, ein vereinfachtes Bauprojekt
         auszuarbeiten.

Bauprojekt Schutzbauten                                                            Version 17.03.2021
Lawinenverbau Duchli, Davos - SB_1_1902_0002 Bauprojekt Technischer Bericht
Bauprojekt LV Duchli                                                                                         5
Gemeinde Davos

2.       Grundlagen

2.1.     Projektgebiet
         Das Projektgebiet befindet sich oberhalb der Siedlung Duchli eingangs des Dischma-
         tals im Gebiet Wildiwald und dehnt sich aus bis hinauf zum Brämabüel. Das Einzugs-
         gebiet ist nordostexponiert. Das Anrissgebiet befindet sich auf dem Grat zum Brä-
         mabüel auf einer Meereshöhe von 2'250 m.
         Der folgende Kartenausschnitt (Abbildung 1) zeigt eine Übersicht aus der Landes-
         karte 1:25‘000. Ein massstabsgetreuer Kartenausschnitt (1:25‘000) des Projektge-
         biets befindet sich im Anhang.

                                                                           © Bundesamt für Landestopographie

         Abb. 1: Ausschnitt aus der Landeskarte zirka 1:25’000.

         Die wichtigsten Eckdaten über das Projektgebiet sind in der nachfolgenden Tabelle
         zusammengestellt:
         Tabelle 2: Beschreibung des Untersuchungsgebiets

          Kriterium                  Beschreibung
          Politische Gemeinde        Davos
          Ortsbezeichnung            Duchli, Wildiwald
          Eigentumsverhältnisse      Privat/öffentlich
          Schwerpunktkoordinaten     2'783'850 / 1'184’730
          Exposition                 Nordost
                                     Muskovitgranitgneiss der Silvrettadecke, tw. überdeckt durch Gehänge-
          Geologie
                                     schutt
          Baugrund                   Gehängeschutt, im Bereich von 2’000 m ü. M. übergehend in Moräne.
          Verkehrswege               Dischmastrasse 730.05

Bauprojekt Schutzbauten                                                                   Version 17.03.2021
Lawinenverbau Duchli, Davos - SB_1_1902_0002 Bauprojekt Technischer Bericht
Bauprojekt LV Duchli                                                                                          6
Gemeinde Davos

2.2.     Berichte und Dokumente
         Die wichtigsten Dokumente, welche die Basis bildeten für das vorliegende Baupro-
         jekt, sind in der nachfolgenden Tabelle aufgelistet. Die Zusammenstellung ist nicht
         abschliessend.
         Alle weiterführenden Grundlagen (Gesetze, Normen & Richtlinien, Fachbücher), wel-
         che einen Zusammenhang mit dem Projekt haben, sind im Projekthandbuch des Am-
         tes für Wald und Naturgefahren aufgelistet.
         Sämtliche Unterlagen können beim Amt für Wald und Naturgefahren – Region Herr-
         schaft/Prättigau/Davos eingesehen werden.
         Tabelle 3: Übersicht über die wichtigsten Dokumente
          Unterlage                                                           Herkunft          Datum
                                                                              tur gmbh/ Ge-
          [1] Ereignisdokumentation Lawinen Davos 2019                                              2019
                                                                              meinde
          [2] Sammelprojekt Instandsetzung Schutzbauten 2019/20, Pro-
              jekt: SIS 2019 Gemeinde Davos - LV Duchli, Technischer Be-      AWN                   2019
              richt, KV und Pläne
          [3] Hangsicherung Lawinenverbauung Duchli, Davos – Techni-
                                                                              Caprez Ing            2019
              scher Bericht.
          [4] Gefahrenbeurteilung und Sicherheitskonzept, Duchli Lawine       tur gmbh              2019
          [5] Aktennotiz Nr. 1 - SIS Davos 2019: Objekt LV Duchli – Bege-
                                                                              tur gmbh              2019
               hung am 25.06.2019
          [6] Lawinensicherung Dischmastrasse (G 99.24).                      SLF                   1999
          [7] Konzept für die Sicherung der Dischmastrasse, Schlussbe-
                                                                              tur gmbh              2003
               richt mit Grundlagenkarte
          [8] Gefahrenkarte Lawinen Davos                                     tur gmbh/AWN          2015
          [9] Integrales Lawinenmanagement (ILM) Davos                        tur gmbh              2006
          [10] Interventionskarte Lawinen, Gemeinde Davos; Pilotprojekt für
                                                                              ANW/tur gmbh          2017
               ausgewählte Lawinenzüge
          [11] Schnee und Lawinen in den Schweizer Alpen, Winter
               1999/2000. Davos, WSL-Institut für Schnee- und Lawinenfor-     SLF                   2000
               schung SLF
          [12] Gumbel-Statistiken der Messstationen Davos WRC, Weissfl-       SLF                 2013/16
               uhjoch und Klosters RhB, Flüelastrasse
          [13] Digitalisierung des Ereigniskatasters Davos 1949-1992 ab
                                                                              tur gmbh              1992
               Vorlagen des SLF in Eigenregie
          [14] Risikoanalyse bei gravitativen Naturgefahren; Methodik.        BAFU                  1999
          [15] Berechnung von Fliesslawinen. Eine Anleitung für den Prakti-
                                                                              SLF Davos             1990
               ker mit Beispielen, Mitteilung Nr. 14
          [16] Lawinenverbau im Anbruchgebiet – Technische Richtlinie         SLF Davos             2007
          [17] RAMMS: Avalanche – User Manual V1.7.0, November 2017           SLF Davos             2017
          [18] EconoMe 4.0 – Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von
               Schutzmassnahmen gegen Naturgefahren. Handbuch / Doku-         BAFU                  2016
               mentation, Bern
          [19] Davoser Rechtsbuch (DRB) 39, Landschaftsgesetz über die
                                                                              Gemeinde              1997
               Katastrophenorganisation und den Lawinendienst
          [20] Schutzbautenkataster                                           AWN                  aktuell
          [21] StoreMe-Daten                                                  AWN                  aktuell

Bauprojekt Schutzbauten                                                                       Version 17.03.2021
Lawinenverbau Duchli, Davos - SB_1_1902_0002 Bauprojekt Technischer Bericht
Bauprojekt LV Duchli                                                                            7
Gemeinde Davos

3.       Ausgangssituation

3.1.     Charakteristik der Prozessräume
         Der Perimeter umfasst den Prozessraum Duchli. Ein Grossteil des Anrissgebietes ist
         durch die Lawinenverbauung Duchli (VG 772) verbaut. Seitlich und unterhalb angren-
         zend vermögen Lawinen anzureissen. Das Anrissgebiet ist schattseitig exponiert
         (NNO) und sehr steil, zudem können starke Schneeverfrachtungen auftreten.
         Aus der unverbauten Anrisszone können Lawinen entlang von 2 verschiedenen
         Schneisen ablaufen und durch Schneeaufnahme in der steilen Sturzbahn noch zu-
         sätzlich Masse aufnehmen. Der orographisch rechte Lawinenarm läuft auf landwirt-
         schaftlich genutzter Fläche aus, wobei die Auslaufzone relativ flach ist. Der orogra-
         phisch linke Lawinenzug wird durch einen Geländerücken nochmals unterteilt, ist sehr
         steil und wird häufig bestrichen.
         Der Auslaufbereich wurde durch das abgelagerte Murgangmaterial verändert, wobei
         das Erdmaterial zu einem kleinen Ablenkdamm (Kote 1585) aufgeschüttet wurde.

         © Kanton Graubünden, Quelle: Bundesamt für Landestopografie und Kanton Graubünden
         Abb. 2: Prozessraum

         An den Prozessraum Duchli grenzt der Prozessraum Rüchi an. In der Vergangenheit
         waren mehrere Lawinen bis in den Talboden und bis über die Dischmastrasse zu ver-
         zeichnen. Gegen diese Lawine sind keine Schutzbauten vorhanden. Es werden aber
         im Rahmen eines Sicherheitskonzepts künstliche Lawinenauslösungen mit Helikop-
         terunterstützung zum Schutz der Dischmastrasse erfolgreich durchgeführt.

3.2.     Historische Ereignisse
         Im Januar 1968 ging die Duchli Lawine aus dem unverbauten Anrissbereich bis über
         die Dischmastrasse und zerstörte grosse Teile der Zimmerei Künzli. Im Februar 1999
         erreichten zwei Lawinen die Strasse knapp nicht. Am 31.01.2000 wurde die Strasse
         trotz der Lawinenverbauung knapp verschüttet. Im Winterbericht des SLF (2000) wird
         dieses Ereignis kurz geschildert: «Diese Lawine beschädigte die Lawinenverbauung
         und im Tal ein Auto und ein Gebäude. Die Lawine brach im verbauten Perimeter an

Bauprojekt Schutzbauten                                                         Version 17.03.2021
Lawinenverbau Duchli, Davos - SB_1_1902_0002 Bauprojekt Technischer Bericht
Bauprojekt LV Duchli                                                                        8
Gemeinde Davos

         und der Schnee glitt durch die Werkreihen hindurch, um danach in der Sturzbahn
         noch viel Schnee aufzunehmen. Dadurch entwickelte sich eine grosse Lawine, die
         weiter vorstiess, als es nach den Neuschneemengen zu erwarten gewesen wäre.»

Bauprojekt Schutzbauten                                                     Version 17.03.2021
Lawinenverbau Duchli, Davos - SB_1_1902_0002 Bauprojekt Technischer Bericht
Bauprojekt LV Duchli                                                                               9
Gemeinde Davos

3.3.     Schutzwald
         Beim Wildiwald handelt es sich um Schutzwald Typ A. Der Wildiwald reicht zwischen
         den Waldschneisen bis auf Höhe der untersten Verbauungen hinauf. Durch die regel-
         mässigen Lawinenabgänge sind die ausgeprägten Schneisen gut ersichtlich. Dank
         der Verbauungen nimmt die Bewaldung mittel- bis langfristig zu. Im Auslaufbereich
         oberhalb des Gewerbegebäudes (Magazin) ist nur ein lichter Baumbestand, beste-
         hend aus Lärchen und Fichten, vorhanden.

         Abb. 3: Vergleich Bewaldung 1967(oben) und heute (unten). Quelle: Bundesamt für Landesto-
         pografie und Kanton Graubünden

Bauprojekt Schutzbauten                                                            Version 17.03.2021
Bauprojekt LV Duchli                                                                                    10
Gemeinde Davos

         Tabelle 4: Wirkung Schutzwald (PROTECT Bio).
          Lage Schutz-
                           Wirkung                               Potenzial                  Kriterien
          wald
          Entstehungs-     Kein Wald; tw. waldfähige Standorte   Teilweise, bis ca. 2'100
          gebiet           vorhanden in und unterhalb LV         m ü. M.
                           Entlang der Schneisen Bremseffekt;    Gross,
          Transitgebiet    Schneisen werden durch Lawinenab-     sofern starke Reduk-
                           gänge freigehalten.                   tion Lawinenaktivität
                                                                 Klein,
          Ablagerungsge-                                         Landwirtschaftsfläche,
                           tw. bewaldet; Bremseffekt
          biet                                                   Dischmastrasse, Lang-
                                                                 laufloipe

3.4.     Bestehende Schutzbauten
         Die Anrissbereiche der Duchli Lawine wurden 1996 mit umfangreichen Verbauungen
         (LV Duchli, VG 772) bestehend aus Schneebrücken (Züllig, Typ SA, Dk 3.5) und in
         den felsigen Steilpartien zuoberst aus Schneenetzen (Typ Geobrugg, Dk 3.5) gesi-
         chert. Durch diese Verbauung hat die Lawinenaktivität deutlich abgenommen. Es sind
         jedoch auch nach Fertigstellung der Verbauung Ereignisse bekannt, welche über,
         aus, neben und unterhalb der Verbauung abgegangen sind, z.B. im Jahr 2015. Min-
         destens zwei Ereignisse aus körnig aufgebautem Schnee sind innerhalb der Verbau-
         ungen angerissen und haben die Werkreihen durchflossen. Nach dem Ereignis vom
         Januar 2000 wurde mit Hilfe von feinmaschigem Drahtgeflecht bei einigen Werkrei-
         hen die Durchlässigkeit reduziert.

3.5.     Organisatorische Massnahmen
         Im Rahmen der Überprüfung der Gefahrensituation wurde ein Sicherheitskonzept für
         den Perimeter erstellt. In Abhängigkeit der zu erwartenden Lawinen gelangt das ent-
         sprechende Absperrkonzept zum Einsatz. Im Umgang mit organisatorischen Mass-
         nahmen ist die Gemeinde Davos mit dem Lawinendienst sehr gut organisiert. Organi-
         satorische Massnahmen sind oft nötig und sind erfolgreich durchgeführt worden.

Bauprojekt Schutzbauten                                                                 Version 17.03.2021
Bauprojekt LV Duchli                                                                             11
Gemeinde Davos

3.6.     Gefahrensituation
         Grundlagen/Feldbegehung
         Zur Aufnahme der Geländesituation in der Anrisszone, Sturzbahn und im Auslaufbe-
         reich wurden August 2019 Feldbegehungen durchgeführt. Eine detaillierte Erfassung
         des Schadenpotentials im Auslaufbereich (Gebäude, Strassen, etc.) erfolgte im No-
         vember 2019.
         Gefahrenkarte
         Die aktuelle Gefahrenkarte Lawinen stammt aus dem Jahr 2015, dargestellt sind die
         Prozessquellen Duchli und Rüchi. Die erhebliche Gefährdung (rot) der Duchli Lawine
         betrifft ein Gewerbegebäude (Magazin) der Firma Künzli, welches lawinenseitig mit
         einer Betonmauer verstärkt ist.
         Auch die Dischmastrasse ist auf einer Länge von 60 m erheblich gefährdet. Ein
         Grossteil der Gebäude im Gewerbegebiet nördlich der Strasse ist von einer mittleren
         Gefährdung (blau) betroffen, ebenso wie ein alter Stall orographisch rechts. Unmittel-
         bar im Auslaufbereich der Lawine befindet sich die Langlaufloipe. Der Winterwander-
         weg verläuft entlang der Dischmastrasse.

         Abb. 4: Gefahrenkarte Lawinen Davos aus dem Jahr 2015 im Bereich Duchli und Rüchi.

         Lawinenmodellierungen
         Die Ausdehnung von Fliesslawinen aus der Prozessquelle Duchli wurde mit Hilfe von
         Modellierungen überprüft. Die Lawinenberechnungen (RAMMS) wurden für eine Wie-
         derkehrdauer von 30, 100 und 300 Jahren durchgeführt.

Bauprojekt Schutzbauten                                                           Version 17.03.2021
Bauprojekt LV Duchli                                                                               12
Gemeinde Davos

         Es wurden unterschiedliche Anrissszenarien für die Prozessquelle Duchli untersucht.
         Die Situation vor und nach Rutschung von 2019 wurde verglichen [4]:
         «…Anhand von Lawinenberechnungen (RAMMS) wurde die Gefährdung aus der An-
         risszone, mit der neuen Anrissfläche im Bereich der fehlenden Werkreihen beurteilt.
         Die zusätzliche Anrisskubatur aus der neuen Anrissfläche beträgt ca. 4’000-5'000 m3.
         D.h. bei häufigen Ereignissen (T030) mit einer kleineren Anrisskubatur wirkt sich dies
         stärker aus als bei seltenen und sehr seltenen Lawinen (T100, T300). Daher ist be-
         sonders bei starker Schneeverfrachtung in das neue Anrissgebiet, bereits bei häufi-
         gen Ereignissen (T030), mit grösseren Auslauflängen zu rechnen.»

         Abb. 5: Lawinenmodellierung (RAMMS) Szenario 30-jährlich nach Rutschung.

Bauprojekt Schutzbauten                                                             Version 17.03.2021
Bauprojekt LV Duchli                                                                               13
Gemeinde Davos

         Gefahrenbeurteilung
         Ein häufiges Ereignis (T030) dringt mit starken und mittleren Intensitäten bis in den
         Bereich der Loipen vor. Eine Ausdehnung der Lawine ist bis zum Gewerbegebäude
         (Magazin), sowie bis über die Dischmastrasse zu erwarten.
         Bei einem Ereignis mit einer Wiederkehrdauer von 100 Jahren ist das Magazin süd-
         lich der Dischmastrasse von starker Intensität betroffen, wie auch ein grosser Bereich
         der Loipen. Die Dischmastrasse wird auf einer Länge von 250 m überflossen (mittlere
         Intensität), der Stall Wildi im orographisch rechten Auslaufbereich ist ebenso mit mitt-
         lerer Intensität belastet. Weiter sind einige Objekte nördlich der Strasse (Bushalte-
         stelle, Parkplatz, Lagerplatz, Zufahrtswege, etc.) von mittlerer Intensität betroffen. Die
         Gewerbegebäude (Nr. 2-5) liegen am Rand der Lawinenausdehnung, sind jedoch
         nicht betroffen.
         Die Intensitätsflächen bei einem 300-jährlichen Ereignis wurden aus der Beurteilung
         aus der Gefahrenkarte Lawinen (tur, 2015) übernommen. D.h. bei einem sehr selte-
         nen Ereignis (T300) wird davon ausgegangen, dass die Lawine die Dischmastrasse
         auf einer Länge von ca. 60 m mit starken Intensitäten überströmt, ebenso wie das
         Magazin. Die Ausdehnung der mittleren Intensität erstreckt sich bis hin zu den Ge-
         werbegebäuden. Weiter sind sämtliche Objekte (Bushaltestelle, Parkplatz, Lager-
         platz, Zufahrtswege, etc.) von mittlerer Intensität betroffen.

Bauprojekt Schutzbauten                                                             Version 17.03.2021
Bauprojekt LV Duchli                                                                        14
Gemeinde Davos

3.7.     Schadenpotential
         Die Abbildung zeigt das Schadenpotential im Wirkungsbereich der Duchli Lawine,
         welche folgende Objekte (Nutzniesser) umfasst:
             Gebäude, Bushaltestelle, Parkplätze, Werkverkehr, etc. (Gemeinde Davos)
             Dischmastrasse (Tiefbauamt)
             Loipen, Winterwanderweg (Davos Klosters Tourismus)

         Abb. 6: Schadenpotenzial Duchli Lawine.

Bauprojekt Schutzbauten                                                      Version 17.03.2021
Bauprojekt LV Duchli                                                                                      15
Gemeinde Davos

3.8.     Risiko
         Die Risikoberechnung wurde in [4] vorgenommen. Die Resultate werden hier darge-
         stellt.
         Getrennt für den Prozessraum Duchli ist ersichtlich, welches Schadensausmass bei
         den jeweiligen Szenarien zu erwarten ist.
         Tabelle 5: Schadensausmass nach Szenarien.
                                               30-jährlich          100-jährlich          300-jährlich
             Jährlichkeit                         [Fr.]                [Fr.]                 [Fr.]
             Personenwerte                              146‘607            1‘057‘098             3‘589‘520
             Sachwerte                                   62‘695              458‘969             1‘198‘107
             Gesamtschaden                              209‘302            1‘516‘067             4‘787‘627

         Aus dem Schadensausmass und den Eintretenswahrscheinlichkeiten wird das rech-
         nerische jährliche Risiko für den Prozess Lawinen ermittelt. Da ein 30-jährliches Er-
         eignis statistisch gesehen häufiger auftritt, fällt es somit stärker ins Gewicht als selte-
         nere Ereignisse.

         Tabelle 6: Jährliches kollektives Risiko, aufgeteilt in Personen- und Sachrisiken.
             Personenrisiken (monetarisiert)                                                  22‘433 Fr./Jahr
             Sachrisiken                                                                       8‘517 Fr./Jahr
             Kumulatives Risiko                                                               30'950 Fr./Jahr

         Abb. 7: Jährliches kollektives Risiko, nach Jährlichkeiten und Risikoart.

               Das Personenrisiko macht 73% aus. Im Vergleich dazu beträgt das Sachrisiko
                lediglich 27%.
               Das grösste Risiko entfällt mit 51 % auf das 300-jährliche Szenario, gefolgt vom
                100-jährlichen (Anteil 33 %) und dem 30-jährliche Szenario (Anteil 16 %).
               Das individuelle Todesfallrisko in und ausserhalb der einzelnen Gebäude ist bei
                13 Objekten nicht erfüllt, d.h. das Schutzziel gemäss BAFU (1999) von 1x10-5
                wird überschritten.

Bauprojekt Schutzbauten                                                                   Version 17.03.2021
Bauprojekt LV Duchli                                                                        16
Gemeinde Davos

         Abschliessend wurden die Gesamtwerte der Nutzniesser Gemeinde Davos und das
         Tiefbauamt für die Wiederkehrperioden 30, 100, 300 Jahre aufsummiert. Wie die Ta-
         belle zeigt, ergibt sich eine Aufteilung von 69% (Gemeinde) zu 31% (TBA).

         Tabelle 7: Risikoaufteilung nach Nutzniesser.

                     Jährliches kollektives Risiko - Gesamt
                                                         optimistisch
          Nutzniesser            Objekt
                                                      [Fr./a]      [%]
         Gem. Davos Restliche Objekte                    21340          69
         TBA           Dischmastrasse                     9591          31
                       Gesamt                            30950         100

3.9.     Erkenntnisse aus der Vorstudienprüfung
         Da keine Vorstudie erstellt wurde, kam es zu keiner Ämtervernehmlassung.

Bauprojekt Schutzbauten                                                      Version 17.03.2021
Bauprojekt LV Duchli                                                                           17
Gemeinde Davos

4.       Projekt- und Schutzziele
         Die Projektziele wurden wie folgt festgelegt:
             Die Gemeinde setzt sich das minimale Ziel, den vor der Rutschung 2019 beste-
              henden Schutz vor Lawinen wieder zu erreichen.
             Mittels optimaler Platzierung der zu erstellenden Lawinenverbauungen soll zu-
              dem die Situation von seitlich einreissenden Lawinen, wie sie in den Jahren
              1999/2000 aufgetreten sind, unterbunden werden.
             Ökologische und landschaftsverträgliche Aspekte werden berücksichtigt. Der Ein-
              griff in die Landschaft muss verhältnismässig sein. Die aufkommende Waldver-
              jüngung soll, wenn möglich unterstützt werden.
             Das Restrisiko, wie es auch vor der Rutschung von 2019 existierte, wird auch
              künftig akzeptiert.

Bauprojekt Schutzbauten                                                         Version 17.03.2021
Bauprojekt LV Duchli                                                                           18
Gemeinde Davos

5.       Geplante Massnahmen

5.1.     Bemessungsgrundlagen
         Die Projektierung der Schutzbauten basiert auf den folgenden Bemessungsgrundla-
         gen:
         Tabelle 8: Bemessungsgrundlagen
                                                    Permanenter LV         Temporärer LV
             Zone                                                    2
             Meereshöhe                               2’240-2’130              2’070
             Hangneigung                                 35°                    35°
             Gleitfaktor                                  2.5                   2.5
             Extreme Schneehöhe Hext                    411 cm                378 cm
             berechnete wirksame Werkhöhe               337 cm                309 cm
             Wahl Werkhöhe Dk                           Dk 3.5                Dk 3.0
             Ausziehwiderstand                         60 kN/m                   -
             Korrosionsschutzstufe                        1                      -

                Die Werkhöhen entsprechen den bestehenden Lawinenverbauungen.
                Im oberen Bereich mit möglicher Steinschlageinwirkung werden Schneenetze,
                 unterhalb starre Verbauungen realisiert.

         Abb. 8: Gumbelkurve Davos Flüelastrasse.

         Die Gumbelkurve der Vergleichsstation Davos Flüelastrasse (5DF) auf einer Höhe
         von 1‘560 m ü. M. ergibt eine 100 – jährliche Schneehöhe von 240 cm. Wird diese
         Schneehöhe mit dem Höhenquotient von 20 cm pro 100 m erhöht, erhält man für den
         Werkstandort auf einer Meereshöhe von 2‘200 m eine Schneehöhe von 368 cm. Be-
         rücksichtigt man Schneeverfrachtungen von ca. 50 cm, ergibt sich eine lotrechte
         Schneehöhe von ca. 420 cm. Dies erfordert eine Wirkhöhe der Lawinenverbauung
         von 350 cm.

Bauprojekt Schutzbauten                                                         Version 17.03.2021
Bauprojekt LV Duchli                                                                          19
Gemeinde Davos

5.2.     Variantenwahl
         Da die Verbauung bereits existiert, ergeben sich nur die Varianten die Verbauung im
         Bereich der beschädigten Werke wiederherzustellen oder eine Erweiterung vorzuneh-
         men. Da im Bereich der Rutschfläche von 2019 das Gelände im oberen Bereich über-
         hängend und unterhalb, die abgerutschte Masse noch zum Teil instabil ist, eignet sich
         der Baugrund für Lawinenverbauungen nicht. Das Nachrutschen sowie Setzungen
         von Material im ungesicherten Bereich sind nach wie vor möglich.
         Mögliche Massnahmen wurden zusammen mit dem Lawinendienst, dem Forstbetrieb,
         dem AWN und in Rücksprache mit Stefan Margreth (SLF) diskutiert. Das hier vorlie-
         gende Bauprojekt geht aus dieser Diskussion hervor.
         Neben der vorgeschlagenen Variante wurde die Erstellung eines Lawinenauffang-
         damms weiter unterhalb bei Kote 1560 geprüft. Bei einem seltenen Ereignis (T100)
         treten dort hohe Lawinengeschwindigkeiten von ca. 20 m/s auf, die mit Dämmen von
         max. 10 m nicht gestoppt werden können. Höhere Dämme sind nicht verhältnismäs-
         sig. Daher wurde dieses Schutzsystem nicht mehr weiterverfolgt.
         Eine künstliche Lawinenauslösung mit Sprengmasten wurde verworfen. Zum einen
         befindet sich Siedlungsgebiet darunter, zum anderen gilt es die aufkommende Wald-
         verjüngung nicht zusätzlich zu beeinträchtigen.
         Parallel dazu werden organisatorische Massnahmen ausgeführt, welche bereits er-
         folgreich im Einsatz sind.

5.3.     Massnahmenbeschreibung
         Anlässlich der Grobabsteckung am 13.10.2020 wurden durch Markus Hubert (Ge-
         meinde Davos), Peter Ebneter (AWN) und den Projektverfasser Andrea Guler die
         Werke im Gelände abgesteckt.

         Abb. 9: Ausschnitt Massnahmenplan.

Bauprojekt Schutzbauten                                                        Version 17.03.2021
Bauprojekt LV Duchli                                                                                 20
Gemeinde Davos

         Tabelle 9: Übersicht Massnahmen.

           Nr.    System                       Werktyp               Wirkhöhe   Länge [m]    Total
            1     perm anenter Lawinenverbau   Schneenetz             Dk 3.5            35
            2     perm anenter Lawinenverbau   Schneenetz             Dk 3.5            35
            3     perm anenter Lawinenverbau   Schneenetz             Dk 3.5          31.5
            4     perm anenter Lawinenverbau   Schneenetz             Dk 3.5          24.5        126
            5     perm anenter Lawinenverbau   Starrer Stützverbau    Dk 3.5            34
            6     perm anenter Lawinenverbau   Starrer Stützverbau    Dk 3.5            34
            7     perm anenter Lawinenverbau   Starrer Stützverbau    Dk 3.5            28           96
            1     temporärer Lawinenverbau     Rem par Grischun       Dk 3.0            24
            2     temporärer Lawinenverbau     Rem par Grischun       Dk 3.0            19
            3     temporärer Lawinenverbau     Rem par Grischun       Dk 3.0             9
            4     temporärer Lawinenverbau     Rem par Grischun       Dk 3.0            29
            5     temporärer Lawinenverbau     Rem par Grischun       Dk 3.0            24
            6     temporärer Lawinenverbau     Rem par Grischun       Dk 3.0             9
            7     temporärer Lawinenverbau     Rem par Grischun       Dk 3.0             9
            8     temporärer Lawinenverbau     Rem par Grischun       Dk 3.0            14        137

         Permanenter Lawinenverbau
         Die Lawinenverbauung Duchli wird am südöstlichen Rand mit permanentem Lawinen-
         verbau erweitert. Die Werkhöhe beträgt Dk 3.5. Es werden Stahlschneebrücken und
         Schneenetze verbaut. Der permanente Verbau weist eine Lebensdauer von 80 Jah-
         ren auf. Die Funktion des Anrissverbaus ist das Zurückhalten des Schnees und damit
         das Unterbinden von Lawinenabgängen. Es handelt sich um eine durchgehende Ver-
         bauweise. Eine Werkreihe besteht jeweils aus Haupt- und Zwischenwerken.
         Die Werkreihen 1-4, welche im felsdurchsetzten Gebiet platziert werden, werden als
         Schneenetze ausgeführt. Diese können aufgrund der flexiblen Bauweise Stein-
         schläge aufhalten. Darunter werden die Werkreihen 5-7 als starre Verbauungen reali-
         siert.

Bauprojekt Schutzbauten                                                             Version 17.03.2021
Bauprojekt LV Duchli                                                                               21
Gemeinde Davos

         Abb. 10: Systemskizzen und Beispiele Stahlschneebrücken und Schneenetze.

         Temporärer Lawinenverbau
         In den tieferen Höhenlagen mit waldfähigen Standorten und mit vorhandener Wald-
         verjüngung werden 137 m temporärer Lawinenverbau geplant. Für den temporären
         Stützverbau ist eine Holzschneebrücke, Typ Rempar Grischun vorgesehen. Im Über-
         gang zum Boden werden Stahlteile eingesetzt. Damit erhöht sich die Lebensdauer
         auf ca. 40 Jahre. Es besteht das Ziel, dass der Schutzwald die nötige Schutzfunktion,
         innerhalb der Lebensdauer des Systems, übernehmen kann.
         Um die natürliche Waldverjüngung zu unterstützen, erfolgen Pflanzungen mit Lärchen
         und Arven, welche mit einem Wildschutzzaun geschützt werden.

         Abb. 11: Systemskizzen und Beispiele temporärer Lawinenverbau, Typ Rempar Grischun.

         Schutzwirkung
             Mit der gewählten Erweiterung kann die verbaute Fläche, welche durch die Rut-
              schung verloren gegangen ist, kompensiert werden und damit der frühere Schutz
              vor Lawinen wiederhergestellt werden.
             Durch diesen Verbau wird eine klarere Trennung der beiden Prozessräume
              Duchli und Rüchi erreicht mit dem Ziel das Einreissen von Lawinenanrissen aus
              dem Gebiet Rüchi in das Verbauungsgebiet zu reduzieren.

Bauprojekt Schutzbauten                                                             Version 17.03.2021
Bauprojekt LV Duchli                                                                           22
Gemeinde Davos

             Mittels temporärem Lawinenverbau wird das Anreissen von Waldlawinen redu-
              ziert und gleichzeitig die bestehenden Verjüngungsansätze geschützt und geför-
              dert. Damit kann der Wald die Schutzwirkung langfristig übernehmen.

5.4.     Realisierung

5.4.1. Baustellenerschliessung
       Der Personaltransport erfolgt ab der Mattastrasse oder ab dem Gebiet Duchli über
       den Mattawaldweg (28 to) und später über den Jeepweg (9 to) oder alternativ mit der
       Jakobshornbahn Sektion 1 bis zur Ischalp. Ab hier verläuft ein Jeep-, später Wander-
       weg bis zum Brämabüel-Grat. Dieser kann mit einem Vierradtöff befahren werden.
         Das Material (Installation, Werke, Mörtel etc.) wird mit Helikopter ab dem Umschlag-
         platz transportiert. Dieser befindet sich am Lagerplatz des Mattawaldwegs (LkW-
         Strasse, 28 to; 2'783’400/1'185'725).

5.4.2. Vorbereitungsarbeiten
       Die Grobabsteckung erfolgt bauseits durch die Bauleitung. Die Feinabsteckung ist
       durch die auszuführenden Bauunternehmung vorzunehmen mit Hilfe des jeweiligen
       Systemlieferanten.

5.4.3. Korrosionsschutz
       Die Verankerungen von Schutzbauten sind vor Stahlkorrosion zu schützen. Aufgrund
       der Standorte der Schutzbauten ist nicht mit einer erhöhten Korrosionsgefahr durch
       Streuströme (Gleichstrom) oder durch Chloridkonzentration zu rechnen. Alle erforder-
       lichen Massnahmen für die Einhaltung der Schutzstufe 1 gemäss Richtlinie sind aus-
       zuführen. Primär verlangt die Schutzstufe 1 eine minimale Ankermörtelummantelung
       von 20 mm.

5.4.4. Sicherheit
       Während der Realisierung der Schutzbauten sind temporäre Sicherheitseinrichtungen
       erforderlich, die sich grundsätzlich nach den Vorgaben der SIA 118 richten. Die Ar-
       beitsausführung erfolgt in Einhaltung der Bauarbeitenverordnung, BauAV (2005).
         Sämtliche Sicherheitsvorkehrungen sind in der Sicherheitsvereinbarung gemäss Vor-
         lage AWN festzuhalten. Die Baustelle und der Umschlagplatz sind so zu sichern,
         dass Dritte nicht beeinträchtigt respektive gefährdet werden.

5.5.     Systemsicherheit und Überlastfall
         Die Schutzwirkung ist beim Anrissverbau sehr hoch. Das System bringt eine grosse
         Systemsicherheit mit sich. Die Zielsetzung des Projektes strebt das Erreichen des
         Schutzes wie er vor der Rutschung von 2019 bestanden hat, an. Dies wird mit dem
         vorliegenden Projekt erreicht. Zudem wird eine Erhöhung der Sicherheit durch die
         östliche Erweiterung und die Trennung der beiden Anrissgebiete Duchli und Rüchi er-
         zielt.
         Die Massnahmen haben auf die Gefahrenkarte keinen Einfluss, sondern stellen den
         «alten» Zustand wieder her. Es verbleibt ein Schutzdefizit. Dem Restrisiko wird mit
         organisatorischen Massnahmen, wie sie auch in der Vergangenheit erfolgreich einge-
         setzt wurden, begegnet.

5.6.     Instandhaltung
         Sämtliche Schutzbauten sind periodisch zu kontrollieren und zu unterhalten. Die Un-
         terhaltsarbeiten dienen der Erhaltung der Bauwerke in ihrer Form, Funktion sowie

Bauprojekt Schutzbauten                                                         Version 17.03.2021
Bauprojekt LV Duchli                                                                                          23
Gemeinde Davos

         Zweckbestimmung. Nach Ereignissen sind die Schutzbauten zu prüfen und im gege-
         benen Fall instand zu setzen.
         Die Werkkontrolle erfolgt periodisch oder nach erfolgten Ereignissen durch die Bau-
         herrschaft (Gemeinde Davos). Die Durchführung erfolgt in Absprache mit dem Amt
         für Wald und Naturgefahren. Dieses unterstützt und berät die Gemeinde, betreffend
         die Kontrollen.

5.7.     Grundeigentum u. Landerwerb resp. Dienstbarkeit
         Das Bauvorhaben befindet sich zum Teil auf privatem Baugrund. Es sind die folgen-
         den Eigentümer betroffen:
         Tabelle 10: Eigentumsverhältnisse.
          Parzelle        Eigentümer                      Systeme
          3894            Wildi-Atzung                    Schneenetze Nr. 1-3, insgesamt 101.5 m
          4197            Gemeinde Davos                  Rempar Grischun Nr. 1, 24m; Wildschutzzaun ca. 1‘520
                                                          m2
          4334            Stephan Frey                    Rempar Grischun Nr. 2-8, 113m; Wildschutzzaun ca.
                          Sagenstrasse                    1‘560 m2
                          7247 Saas im Prättigau
          4335            Johannes Jakob Müller           Schneenetze Nr. 4, insgesamt 24.5 m
                          In den Büelen 51                Stahlschneebrücke Nr. 5-7, insgesamt 96 m
                          7260 Davos Dorf

         Ein Landerwerb ist nicht notwendig. Die beanspruchten Parzellen werden mittels
         Dienstbarkeiten geregelt. Als Werkeigentümerin tritt die Gemeinde Davos auf. Sie ist
         für das Erstellen sowie für den laufenden und periodischen Unterhalt zuständig.
         Der Parzellenplan liegt im Anhang bei.

5.8.     Konflikte
         Die Beurteilung von möglichen Konflikten innerhalb des Projektperimeters erfolgt auf-
         grund der hier zusammengestellten Kriterien:
         Tabelle 11: Konfliktanalyse
          Kriterium                                Beurteilung
                                                   Ja/Nein    Intensität (gering, mässig, gross)
          Wald                                     Ja         Gering; es handelt sich um Schutzwald Typ A (Ri-
                                                              siko gross). Der Schutzwald wird in geringem Aus-
                                                              mass tangiert. Das Aufkommen eines intakten
                                                              Schutzwaldes wird durch das Projekt begünstigt.
          Gewässerschutz (gem. Gewässer-           Nein       -
          schutzkarte)
          Pflanzenschutzgebiete                    Nein       -
          Landschaftsschutzzonen (gem. Na-         Nein       -
          tur- und Landschaftsschutzinventar)

          Fuss- und Wanderwege                     Nein       -
          Landwirtschaft                           Nein       -
          TBA                                      Nein       Das Projekt trägt zur Verkehrssicherheit auf der
                                                              Kantonsstrasse bei.
          Wildschutzgebiete                        Nein       Es sind weder Wildschutzgebiete noch Wildruhe-
                                                              zonen tangiert.

Bauprojekt Schutzbauten                                                                        Version 17.03.2021
Bauprojekt LV Duchli                                                                                     24
Gemeinde Davos

5.9.     Projektbedingte Umwelteinflüsse
         Tabelle 12 listet die projektbedingten Umwelteinflüsse auf.
         Tabelle 12: Projektbedingte Umwelteinflüsse
          Objekt                Projektbedingte Umwelteinflüsse
          Boden                  Der Bodenaushub zur Erstellung einzelner Betonsockel ist minim und hat
                                  keinen weiteren Einfluss.
                                 Eine Bodenverdichtung findet aufgrund der Unzugänglichkeit mittels
                                  Transportfahrzeuge nicht statt. Sämtliche Werke werden direkt am Ort der
                                  Verwendung mittels Helikopter geflogen.
          Luft                   Die eingesetzten Kompressoren und Maschinen sind vorzugsweise mit
                                  Dieselpartikelfilteranlagen ausgestattet.
          Gewässer               keine Beeinträchtigung von Trinkwasser
          Vegetation / Wald      Die Vegetation wird nur im Bereich der Werklinien in minimalem Auss-
                                  mass gestört.
          Lärmbelastung          Lärmemissionen durch das Bohrgerät zum Einbau der Anker bei der Fun-
                                  dation der Lawinenverbauungen
                                 Lärmemissionen durch Helikoptertransporte (Materialtransporte, Monta-
                                  gearbeiten)
          Abfälle / Altlasten    Sämtliche Abfälle im Rahmen des Neubaus werden eingesammelt, ab-
                                  transportiert und fachgerecht durch den Baumeister entsorgt.
          Wassergefährdende      Treibstofflager (Diesel und Benzin) werden ausschliesslich an sicheren
          Flüssigkeiten           Standorten erstellt.

Bauprojekt Schutzbauten                                                                   Version 17.03.2021
Bauprojekt LV Duchli                                                                                       25
Gemeinde Davos

6.       Kosten u. Termine
6.1.     Kostenvoranschlag
         Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die geschätzten Kosten (Genauigkeit
         +/- 10% gemäss SIA 103, inkl. MWSt.). Der vorliegende Kostenvoranschlag basiert
         auf Erfahrungszahlen. Die Zahlen entsprechen Bruttozahlen, eventuelle Beiträge von
         Bund und Kanton sind nicht berücksichtigt. Die Tabelle fasst die Hauptpositionen zu-
         sammen. Der detaillierte Kostenvoranschlag ist im Anhang zu finden.
         Tabelle 13: Kostenvoranschlag
         NPK              Beschreibung               Starrer         Schnee-       Temp.       Total
                                                     Stützverbau     netze         Lawinen-
                                                                                   verbau
          111    200      Regiearbeiten                 10'000.00     10'000.00       5'000.00   25'000.00
          113    111      Baustelleneinrichtung         15'000.00     15'000.00      15'000.00   45'000.00
          214    120      Sicherungsm ass nahmen         2'400.00      8'000.00       2'800.00   13'200.00
          214    130      Baustellenerschlies sung       2'500.00      2'500.00       2'000.00    7'000.00
          214    210      Erdarbeiten                    3'125.00      5'073.60       7'800.00   15'998.60
          214    240      Fundam ente                      525.60      9'460.80                   9'986.40
          214    300      Transporte                    18'232.50     23'880.00       4'927.50   47'040.00
          214    360      Material entgegennehmen          941.40        600.00       1'410.00    2'951.40
          214    410      Materiallieferung             40'000.00    119'700.00      68'475.00 228'175.00
          214    470      Schutzrohre                   22'940.00     37'220.00                  60'160.00
          214    510      Montage Sys tem               17'194.00     27'720.00      29'450.00   74'364.00
          214    570      Fundation                    100'278.25    146'986.00      20'175.00 267'439.25

         Total                                         233'136.75    406'140.40    157'037.50     796'314.65
          Kosten pro lm                                   2'428.51      3'223.34       1'146.26

         Zwis chentotal Massnahm en                    796'314.65

           910            Ankerprüfungen                 8'000.00
           920            Wilds chutzzaun               42'000.00
           930            Pflanzungen                    6'500.00
           940            Dienstbarkeiten                3'150.00
           950            Projektierung und öBL         95'600.00
           960            Unvorherges ehenes            79'600.00
         Kostenvoranschlag exkl. MWSt.               1'031'164.65
         MWSt.                                          79'399.68
         Rundung                                          -564.33
         Kostenvoranschlag inkl. MWSt.               1'110'000.00

         Der Kostenvoranschlag beläuft sich auf 1'110'000 Fr.

Bauprojekt Schutzbauten                                                                     Version 17.03.2021
Bauprojekt LV Duchli                                                                             26
Gemeinde Davos

6.2.     Wirtschaftlichkeit
          Beim vorliegenden Projekt steht die Zielsetzung im Zentrum den Schutz vor Lawi-
             nen aus dem Prozessraum Duchli, wie zum Zeitpunkt vor der Rutschung 2019,
             wiederherzustellen.
              Der Nutzen durch die Reduktion von sich über die Prozessräume anreissende
               Lawinen kann nicht oder nur ganz grob beziffert werden. Diese Massnahme hat
               Auswirkungen auf die Jährlichkeit von Lawinen. Es wird davon ausgegangen,
               dass die Schadenslawinen seltener auftreten werden.
              Bei der Realisierung der temporären Lawinenverbauungen geht es neben dem
               Anrissverbau auch um die Unterstützung der Waldverjüngung und das Verhin-
               dern von Waldschäden durch Lawinen und Gleitschneerutschen. Es ist in diesem
               Sinne eine Investition in den Schutzwald, welcher künftig auf dieser Meereshöhe
               die Schutzwirkung übernehmen wird. Auf lange Sicht gesehen ist diese Mass-
               nahmen damit wirtschaftlich.
         Die Wirtschaftlichkeit kann so nicht zuverlässig beziffert werden. Daher wird darauf
         verzichtet eine Aussage zur Kostenwirksamkeit zu machen.

6.3.     Finanz- und Terminplan
         Die Realisierung des Projekts ist folgendermassen geplant:
         Tabelle 14: Finanz- und Terminplan

             Jahr      Vorgesehene Arbeiten                                  Kosten [Fr.]

                       Vorbereitungsarbeiten                                            60’000
             2021      Schneenetze, Werkreihen 1-4                                    450’000
                       Temporärer Lawinenverbau/Wildschutzzaun/Pflanzungen            100’000
                       Stahlschneebrücke, Werkreihen 5-7                              250’000
             2022
                       Temporärer Lawinenverbau/Wildschutzzaun/Pflanzungen            250’000
                       Total                                                        1’110’000

Bauprojekt Schutzbauten                                                           Version 17.03.2021
Bauprojekt LV Duchli                                                                                  27
Gemeinde Davos

7.       Projektausführung

7.1.     Zeitplan
         Projektauflage            Frühling/Sommer 2021
         Projektgenehmigung        Sommer 2021
         Realisierung              Ab Sommer/Herbst 2021 bis Herbst 2022

         Es wird darauf hingewiesen, dass das gesamte Projektgenehmigungsverfahren sowie
         die Verfügbarkeit finanzieller Mittel über den genauen Projektverlauf entscheiden.
         Die konkrete Realisierung des Vorhabens erfolgt im Rahmen von jährlichen Baupro-
         grammen.

7.2.     Organisatorisches
         Bauherrschaft             Gemeinde Davos (vgl. Bauerklärung)
         Projektleitung            Amt für Wald und Naturgefahren – Region Herrschaft/Prättigau/Da-
                                   vos, Peter Ebneter
         Bauleitung                Ingenieurbüro
         Projektkostenträger       Bund und Kanton
                                   Bauherrschaft Gemeinde Davos
                                   Kostenbeteiligung Tiefbauamt GR in Abklärung
         Werklieferungen           Ausschreibung gem. Submissionsgesetz
                                   Forstbetrieb (Inhouse-Beschaffung)
         Baumeisterarbeit
                                   Ausschreibung gem. Submissionsgesetz

         Landquart, den 17.03.2021
         Projektleiter:                                                   Projektverfasser:

         Peter Ebneter                                                    Andrea Guler
         Projektleiter Schutzbauten                                       tur gmbh

         Die Bauherrschaft hat beschlossen, das vorliegende Projekt zur Subventionierung
         durch Kanton und Bund einzureichen. Sie verpflichtet sich – gestützt auf die gesetzli-
         chen Subventionsbestimmungen – die Arbeiten projektgemäss innerhalb der festge-
         setzten Frist auszuführen und die forstlichen Bauten/Anlagen fortwährend in gutem
         Zustand zu erhalten (Art. 38, 50, 53 WaV, Art. 29 SuG, Art. 23 KWaG).

         Bauherrschaft:                                                   Bauherrschaft:

         Phillip Wilhelm                                                  Michael Straub
         Landammann                                                       Landschreiber

Bauprojekt Schutzbauten                                                                Version 17.03.2021
Bauprojekt LV Duchli                                                                                        28
Gemeinde Davos

Beilagen

- Beilage 1: Ausschnitt aus der Landeskarte 1:25'000, Blatt Nr. 1197- Davos
- Beilage 2: Übersichtsplan 1 : 7’500
- Beilage 3: Massnahmenplan 1 : 2’500
- Beilage 4: Parzellenplan
- Beilage 5: Kostenvoranschlag

 Verteiler:        Bauherrschaft
                   Forstbetrieb
                   Tiefbauamt GR
                   Amt für Wald und Naturgefahren: Produkteverantwortlicher Schutzbauten (2 x)
                   Amt für Wald und Naturgefahren: Projektleitung

Bauprojekt Schutzbauten                                                                      Version 17.03.2021
Sie können auch lesen