Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald - Leistungsbericht 2018 - Wald und Holz NRW

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Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald - Leistungsbericht 2018 - Wald und Holz NRW
Lehr- und Versuchsforstamt
Institutionen

                 Arnsberger Wald –
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                 Leistungsbericht 2018

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Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald - Leistungsbericht 2018 - Wald und Holz NRW
4   Vorwort                                                                                                        5   Vorwort

              Im August 2018 wurde der Leiter des Lehr- und Versuchsforstamts Arnsberger Wald, Günter Dame,                      Die Zeit bleibt nicht stehen, und so gibt es auch im Jahr 2019 zahlreiche interessante forstliche Ver-
              in den Ruhestand verabschiedet. Sein Name und seine Person werden für viele Kolleginnen und                        anstaltungen und Termine:
              Kollegen mit der Gründung des Lehr- und Versuchsforstamts verbunden bleiben.
                                                                                                                                 n   Durchführung der Veranstaltungsreihe „Arnsberger Waldforschung für die Praxis“
              Ich freue mich sehr, dass ich Ihnen den ersten Leistungsbericht des Lehr- und Versuchsforstamts                    n   70 Jahre Waldarbeit in NRW im Wandel – durch Innovation in die Zukunft
              Arnsberger Wald vorlegen darf. Beiträge aus unterschiedlichen Fachgebieten reflektieren das                        n   Durchführung von Fortbildungen zum Waldbaukonzept NRW, zur natürlichen Verjüngung von
              vergangene forstliche Jahr und stellen praxisnahe Methoden und Instrumente der naturnahen Be-                          Kalamitätsflächen, zum Waldumbau und vieles mehr
              wirtschaftung unserer nordrhein-westfälischen Wälder vor. Ein Fokus unserer Forschung liegt dabei                  n   Mitwirkung an den DLG-Waldtagen in Lichtenau
              auf der Anpassung der Wälder an den Klimawandel, damit auch für unsere Folgegenerationen alle                      n   Beteiligung an der LIGNA in Hannover
              Leistungen des Ökosystems Wald sichergestellt werden.                                                              n   Durchführung der Tagung der Sektion Waldbau im Deutschen Verband Forstlicher Forschungsan-
                                                                                                                                     stalten (DVFFA) im Nationalparkforstamt Eifel zum Schwerpunktthema „Was kann der naturna-
              Dass die Auswirkungen des Klimawandels nicht ferne Zukunft, sondern harte Realität sind, hat                           he Waldbau von der Naturwaldforschung lernen?“
              uns das Jahr 2018 eindrucksvoll vorgeführt. Mit dem Sturm „Friederike“ im Frühjahr und der sich
              anschließenden, bis in den Winter andauernden Dürreperiode wurde der Wald Nordrhein-Westfa-                        Mit diesem Ausblick auf das forstliche Jahr 2019 wünsche ich Ihnen eine interessante Lektüre.
              lens auf eine harte Probe gestellt – und ist dabei vielerorts schwer geschädigt worden. Besonders
              die Baumart Fichte hat gelitten und war und ist im Widerstand gegen den Borkenkäfer stark ge-                      Ihr Bertram Leder
              schwächt.
                                                                                                                                 Arnsberg, im April 2019
              Der Klimawandel hat weitreichende Folgen für unsere Wälder. Strategien, die unsere Wälder aktiv
              auf die Auswirkungen des Klimawandels vorbereiten, sind notwendig. Das neue Waldbaukonzept
              Nordrhein-Westfalen beinhaltet Empfehlungen, wie die Stabilität und Widerstandsfähigkeit der
              Wälder im Klimawandel Schritt für Schritt erhöht werden können, um so das Risiko für die Forst-
              betriebe zu verringern.

              Wer im Wald wirtschaftet, steht nun vor der Herausforderung, aus geschädigten Fichtenflächen
              zukunftsfähige Wälder zu erschaffen. Eine in Kürze erscheinende Broschüre zur waldbaulichen Be-
              handlung von Kalamitätsflächen gibt praktische Hilfestellungen, wie mit destabilisierten Beständen
              umgegangen werden kann und dabei weitere Verluste von Holzerträgen minimiert werden können.
              Ziel ist eine standortgerechte und klimaangepasste Wiederbewaldung auf naturnahem, aber den-
              noch ökonomisch vorteilhaftem Wege. Dies kann vorrangig mit strukturierten Mischbeständen aus
              überwiegend heimischen Baumarten geschehen. Ergänzend ist eine Anreicherung des heimischen
              Baumartenspektrums mit nicht-heimischen Baumarten aus Gründen der Klimaanpassung notwen-
              dig, soll aber in jedem Fall ökologisch zuträglich sein. Mehrere Forschungsprojekte des Lehr- und
              Versuchsforstamts beschäftigen sich daher mit den sogenannten eingeführten Baumarten, an
              deren Anbauwürdigkeit strenge Maßstäbe angelegt werden müssen.

              Dies soll nur ein Vorgeschmack auf die in diesem Leistungsbericht vorgestellten Projekte und
              Instrumente sein.
Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald - Leistungsbericht 2018 - Wald und Holz NRW
6   Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald – Leistungsbericht 2018 – Inhalt                               7   Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald – Leistungsbericht 2018 – Inhalt

                   Inhalt
                                                                                                                                 Forstliche Dokumentationsstelle
                   Waldplanung, Waldinventuren, Waldbewertung
                                                                                                                                 Forsthaus Broichen im Spiegel der Bau- und Zeitgeschichte
                   KlimaWIS.NRW-FE startet Produktivbetrieb                                                                      Bernward Selter und Michael Lange, Schwerpunktaufgabe Forstliche Dokumentationsstelle   53
                   Berthold Mertens, Schwerpunktaufgabe Waldplanung, Waldinventuren, Waldbewertung        9
                                                                                                                                 Status-quo-Erfassung historischer Basisdaten der Wildnisgebiete in NRW
                   Sentinel-2 Satelliten eröffnen neue Möglichkeiten der Baumartenerkennung                                      Bernward Selter, Schwerpunktaufgabe Forstliche Dokumentationsstelle                     57
                   Berthold Mertens, Schwerpunktaufgabe Waldplanung, Waldinventuren, Waldbewertung       13

                   Ermittlung der Erholungsfunktion des Waldes                                                                   Forstliches Bildungszentrum für
                   Daniel Wagner, Schwerpunktaufgabe Waldplanung, Waldinventuren, Waldbewertung          15
                                                                                                                                 Waldarbeit und Forsttechnik
                   Verbundprojekt: Erhalt bzw. Steigerung der nachhaltigen Holzproduktion unter                                  Zwei Herausforderungen annehmen! Zu den Prüfungen in der Berufsbildung
                   Nutzung von Baumarten aus anderen biogeografischen Regionen                                                   Forstwirt/in im Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald
                   Norbert Asche und Lisa Stange, Schwerpunktaufgabe Waldplanung, Waldinventuren,                                Peter Wiese, Schwerpunktaufgabe Forstliches Bildungszentrum
                   Waldbewertung                                                                         20                      für Waldarbeit und Forsttechnik                                                         63

                                                                                                                                 Im Themenfeld ressourcenschonender Forstmaschineneinsatz rückt der Faktor
                   Waldbau und Forstvermehrungsgut                                                                               Kohlenstoff stärker in den Fokus
                                                                                                                                 Elke Hübner-Tennhoff und Olaf Müller, Schwerpunktaufgabe Forstliches Bildungszentrum
                   Industriebrachen im Ruhrgebiet – Entwicklung von Waldbeständen                                                für Waldarbeit und Forsttechnik                                                         67
                   Henning Witt und Bertram Leder, Schwerpunktaufgabe Waldbau und Forstvermehrungsgut    23
                                                                                                                                 Industrie 4.0 für den Cluster Wald und Holz – Umsetzung zukunftweisender
                   Stand des Projekts „Förderung der Weißtanne in NRW“                                                           Innovationen im Kompetenzzentrum Wald und Holz 4.0
                   Karoline Flume, Schwerpunktaufgabe Waldbau und Forstvermehrungsgut                    25                      Thilo Wagner, Schwerpunktaufgabe Forstliches Bildungszentrum
                                                                                                                                 für Waldarbeit und Forsttechnik                                                         71
                   Saatgutvermarktung in NRW
                   Johannes Jesch und Martin Rogge, Schwerpunktaufgabe Waldbau und Forstvermehrungsgut   28
                                                                                                                                 Lehr- und Versuchsreviere Arnsberger Wald
                   Waldbaukonzept Nordrhein-Westfalen
                   Heiner Heile, Schwerpunktaufgabe Waldbau und Forstvermehrungsgut                      30                      Bestandsermittlung beim Sikawild im Arnsberger Wald mithilfe der
                                                                                                                                 Scheinwerfertaxation
                   Floristische Diversität einer ehemaligen Sturmwurffläche – Zusammenfassung                                    Carsten Arndt, Lehr- und Versuchsreviere Arnsberger Wald                                77
                   Bertram Leder und Henning Witt, Schwerpunktaufgabe Waldbau und Forstvermehrungsgut    36
                                                                                                                                 Monitoring von Wildtierarten
                   Dokumentation und Beurteilung von eingeführten Baumarten im Klimawandel                                       Carsten Arndt, Lehr- und Versuchsreviere Arnsberger Wald                                81
                   unter besonderer Berücksichtigung waldbaulicher, nutzungsorientierter und
                   naturschutzrelevanter Aspekte
                   Bertram Leder, Schwerpunktaufgabe Waldbau und Forstvermehrungsgut                     39

                   Genetische Situation von Alteichen in NRW
                   Martin Rogge, Schwerpunktaufgabe Waldbau und Forstvermehrungsgut                      44

                   Anlage von Demonstrationsflächen (Marteloskopen)
                   für das neue Waldbaukonzept NRW
                   Carolin Stiehl, Schwerpunktaufgabe Waldbau und Forstvermehrungsgut                    47

                   Nachhaltige Forstwirtschaft ist Klimaschutz
                   Laura Panitz und Nina Grüner, Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald              50
Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald - Leistungsbericht 2018 - Wald und Holz NRW
9    Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald – Leistungsbericht 2018

                  KlimaWIS.NRW-FE startet Produktivbetrieb
                  Berthold Mertens

                  Die Schwerpunktaufgabe Waldplanung, Waldinventuren, Waldbewertung des Lehr- und Ver-
                  suchsforstamts Arnsberger Wald blickt gespannt auf den 2019 startenden Produktivbetrieb des
                  in den letzten drei Jahren neu entwickelten Forsteinrichtungswerkzeugs.

                  Im bevölkerungsreichen Nordrhein-Westfalen
                  werden vielfältige, oft widerstreitende Ansprü-
                  che an den Wald gestellt. Försterinnen und
                  Förster müssen bei der Bewirtschaftung des
                  Waldes und der Beratung der Waldbesitzer
                  unterschiedlichste Informationen und Daten
                  über den Wald berücksichtigen. Eine wichtige
                  Grundlage für ihre Arbeit sind die Ergebnisse
                  der alle zehn Jahre wiederholten detaillierten
                  Inventur der betroffenen Waldbestände sowie
                  die von den Forsteinrichtern formulierten Be-
                  wirtschaftungsvorschläge. Das als Forsteinrich-
                  tung bezeichnete Werk liefert genaue Zahlen
                  über vorkommende Baumarten, Holzvorräte
                                                                        Abb. 2: Bildschirmansicht der neuen Forsteinrichtungs-Software
                  und Zuwächse. Dem Kartenteil – der sogenann-
                  ten Forstbetriebskarte – können die Försterin-
                  nen und Förster auf einen Blick entnehmen,
                  welche Baumarten der Waldbestand enthält,
                  wie alt sie etwa sind und welchem Waldbesitzer     Das wird in Zukunft einfacher werden. Im neuen

WALDPLANUNG
                  die konkrete Fläche gehört.                        Software-Werkzeug werden alle benötigten
                                                                     Fach- und Geodaten konsequent in einer Be-
                                                                     nutzeroberfläche integriert. Statt Papierbelege
                                                                     auszufüllen, können die Forsteinrichterinnen

 WALDINVENTUREN
                                                                     und Forsteinrichter demnächst die Daten direkt
                                                                     in einem outdoor-tauglichen Gerät bearbeiten.
                                                                     Wenn sie mit dem neuen Werkzeug KlimaWIS.
                                                                     NRW-FE arbeiten, haben Sie alle benötigten Kar-

 WALDBEWERTUNG
                                                                     tengrundlagen digital dabei (Luftbilder, topogra-
                                                                     phische Karten, die alte Forstkarte, Bodenkarten,
                                                                     Karten zur Befahrbarkeit der Wuchsbezirke, das
                  Abb. 1: Logo der neuen Software                    Geländemodell, das Oberflächenmodell etc.).

                                                                     Möglich macht dies die moderne Datenhaltung
                                                                     bei IT.NRW, dem IT-Dienstleister für die Landes-
                  Bis diese Datengrundlagen allerdings vorliegen,    behörden in NRW. Dort liegen die Walddaten in
                  vergehen viel Arbeit und Zeit. Bisher ist es so,   einer zentralen Datenbank. Für eine konkrete
                  dass die Forsteinrichterinnen und Forsteinrich-    Inventur werden sie aus dieser Datenbank ex-
                  ter mit verschiedensten Messwerkzeugen im          portiert und auf die mobilen Geräte geladen.
                  Wald unterwegs sind, die erhobenen Daten in        Das gilt genauso für die oben angesprochenen
                  Papierbelege eintragen und diese dann im Büro      digitalen Kartengrundlagen. Der für das Gebiet
                  in die EDV übertragen. Die Forstbetriebskarten     relevante Ausschnitt wird aus den von IT.NRW
                  werden auch heute noch auf Papierluftbildern       zur Verfügung gestellten WEB-basierten Kar-
                  im Wald vorskizziert und dann von spezialisier-    tendiensten praktisch ausgestanzt und auf das
                  ten Kartographen in die EDV übertragen. Bei        mobile Gerät kopiert. So sind alle benötigten
                  Medienbrüchen im Arbeitsprozess passieren          Daten im Wald auf dem Gerät vorhanden, auch
                  Fehler, wie sich jeder vorstellen kann.            wenn keine Internetverbindung möglich ist.
Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald - Leistungsbericht 2018 - Wald und Holz NRW
10    Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald – Leistungsbericht 2018                                           11   Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald – Leistungsbericht 2018

                                                                                                                   Waldeinteilung bei aktualisierten Katasterdaten          die zentrale Forsteinrichtungsdatenbank mit
                                                                                                                   in manchen Fällen komplett entbehrlich.                  den Forsteinrichtungsdaten aller seit dem Jahr
                                                                                                                                                                            2008 eingerichteten Betriebe (Staatswald und
                                                                                                                   Wo früher Kartographen mit separaten Pro-                Betreuungswald). Bei IT.NRW läuft ebenfalls die
                                                                                                                   grammen Druckvorlagen für die Forstbe-                   CITRIX-Version der Software KlimaWIS.NRW-FE
                                                                                                                   triebskarten gezeichnet haben, können heute              auf einem Applikationsserver.
                                                                                                                   entsprechende PDF-Dateien direkt aus der
                                                                                                                   Datenbank heraus erstellt werden. Kartenrah-             Grundlage für alle Arbeiten mit den Forst-
                                                                                                                   men und Legende werden automatisch erzeugt               einrichtungsdaten ist das objektorientierte,
                                                                                                                   und die Beschriftung automatisch so intelligent          anwendungsunabhängige Datenschema
                                                                                                                   platziert, dass in der Regel keine händische             ForestGML. Im Innendienst haben die Forstein-
                                                                                                                   Nachbearbeitung mehr notwendig ist. Funktio-             richter von Wald und Holz NRW die Möglich-
                                                                                                                   nen zur Hiebsatzherleitung, zur Erstellung von           keit, online über das Landesverwaltungsnetz
                                                                                                                   Berichten und zum Export der Sachdaten nach              auf die zentrale Forsteinrichtungsdatenbank
                                                                                                                   MS Excel sind Standardfunktionalitäten eines             zuzugreifen, dort bestimmte Datensätze für
                                                                                                                   Forsteinrichtungswerkzeuges und müssen hier              eine Bearbeitung auszuchecken und nach der
                                                                                                                   nicht gesondert beschrieben werden.                      Bearbeitung durch den Außendienst wieder
                                                                                                                   Der heute noch vielfach gebrochene Arbeitspro-           einzuchecken. Die Arbeit mit den Forsteinrich-
Abb. 3: Darstellung eines Geländeprofils und eines Höhenprofils entlang einer Profillinie                          zess der Datenerfassung (Vorkolorit, Datenbö-            tungsdaten wird dabei durch ein Rollenkonzept
                                                                                                                   gen, EDV-Eingabe, Kartographiearbeiten) kann             geregelt. Der Datenaustausch erfolgt in Form
Aus dem in NRW im Rahmen der Open-Data-                          grenzung von Schutzgebieten und geschützten       künftig in einer Software von ein und derselben          von GML-Dateien.
Strategie frei verfügbaren Geländemodell                         Biotope aus der Landschaftsinformations-          Person gemacht werden. Damit werden viel-
(DGM1L) werden in der neuen Software für                         sammlung des LANUV, die Abgrenzung der            fältige Fehlerquellen ausgemerzt. Überspitzt             Das Forsteinrichtungswerkzeug wurde vom
die Unterabteilung Höhenlage, Hangrichtung                       Wuchsgebiete und Wuchsbezirke, die Informa-       formuliert könnte es zukünftig so sein, dass der         Landesbetrieb Wald und Holz NRW in Zusam-
und Hangneigung automatisiert abgeleitet.                        tionen zur Befahrbarkeit, die NavLog-Daten, die   Forsteinrichter mit den Arbeiten fertig ist, wenn        menarbeit mit einem externen IT-Konsortium,
Am Bildschirm kann der Nutzer aus den Daten                      topographischen Karten, die Schummerungs-         er den Waldbestand wieder verlässt.                      u. a. mit Beteiligung der RWTH Aachen, entwi-
des DGM1L für eine ausgewählte Profillinie ein                   karte, die hochauflösenden Orthofotos (RGB                                                                 ckelt und umgesetzt. Über eine Projektmanage-
Geländeprofil darstellen, bei dem die Steigung                   und CIR) sowie die bereits genannten Daten        Technisch ist das neue Forsteinrichtungswerk-            mentgruppe waren alle Fachbereiche von Wald
durch unterschiedliche Farbtöne visualisiert                     des Laserscanning (DGM, DOM und nDOM).            zeug des Landesbetriebes Wald und Holz NRW               und Holz NRW sowie IT.NRW in die Entwicklung
wird. Da auch das Oberflächenmodell (DOM1L)                                                                        zentral bei IT.NRW angesiedelt. Kernstück ist            eingebunden. Diese Beteiligung reichte dabei
und das Differenzmodell (nDOM) zur Verfügung                     In dem neuen Werkzeug werden viele Arbeits-
stehen, kann neben dem Geländeprofil auch                        prozesse der Forsteinrichtung ganz oder
die Höhe des Aufwuchses dargestellt werden.                      teilweise automatisiert. Das geht bereits bei
Mit diesen Werkzeugen kann sich der Forstein-                    der Besitzstandserfassung los. Durch Ver-
richter oder die Forsteinrichterin bereits vor der               schneidung der ALKIS-Daten mit der Wald-
Inventur im Wald einen ersten Überblick über                     einteilung der bestehenden Forsteinrichtung
das Gelände und über die Struktur der aufzu-                     kann der Forsteinrichter die wahrscheinlich
nehmenden Waldbestände verschaffen.                              zu berücksichtigenden Flurstücke mit weni-
Bei der Inventur im Wald können die Daten                        gen Mausklicks vorauswählen. Die Software
dann ebenfalls genutzt werden. Der Forst-                        bietet ebenfalls die Möglichkeit, Mitglieder-
einrichter bekommt für die Arbeit mit dem                        listen von Forstbetriebsgemeinschaften oder
mobilen outdoor-tauglichen Gerät ein so-                         Flurstückslisten einzulesen und darüber den
genanntes „Datenprovider-Paket“. Das Paket                       Besitzstand herzuleiten. Das, was bisher mit
enthält neben den Daten der zurückliegenden                      separaten EDV-Werkzeugen gemacht werden
Forsteinrichtung (sofern vorhanden) auch alle                    musste, kann nun mit demselben Werkzeug
für das entsprechende Gebiet verfügbaren                         erledigt werden, mit dem auch der restliche
und relevanten sonstigen Daten. Dazu gehören                     Prozess bearbeitet wird. Die Software bietet
zum Beispiel Informationen über den Stand                        mit der Funktion „Geometrieverbesserung“
der Landschaftsplanung, über vorhandene                          auch eine Möglichkeit, die bestehende Waldein-
Naturwaldzellen, die ALKIS-Daten, die Daten                      teilung an die Flurstücksgrenzen automatisiert
                                                                                                                        Abb. 4: Automatisiert erzeugte Forstbetriebskarte
der forstlichen Bodenkartierung BK5F, die Ab-                    anzupassen. Das macht ein Neuzeichnen der
Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald - Leistungsbericht 2018 - Wald und Holz NRW
12   Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald – Leistungsbericht 2018                                     13   Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald – Leistungsbericht 2018

                                                                                                            Sentinel-2 Satelliten eröffnen neue
                                                                                                            Möglichkeiten der Baumartenerkennung
                                                                                                            Berthold Mertens
von der Abstimmung eines Pflichtenheftes                   mit „GRIPS-RLP“ ein vergleichbares Verfahren
über die Entwicklung des Datenmodells bis hin              realisiert hat. Für 2019 stehen Schulungen der   Gemeinsam mit der GAF AG hat die Schwerpunktaufgabe Waldplanung, Waldinventuren, Wald-
zur Anbindung an die bisherigen EDV-Syste-                 Forsteinrichterinnen und Forsteinrichter sowie   bewertung des Lehr- und Versuchsforstamts Arnsberger Wald 2018 ein Pilotprojekt zur satelli-
me von Wald und Holz NRW. Im Rahmen einer                  erste Schritte für eine Weiterentwicklung der    tengestützen Baumartenerkennung umgesetzt.
agilen Softwareentwicklung wurde die Software              Software an.
Schritt für Schritt entwickelt. In regelmäßigen                                                             Im Rahmen des Pilotprojekts hat die GAF AG          können diese beiden Baumarten recht gut
Abständen wurden Prototypen ausgeliefert und                                                                2018 ein Verfahren zur automatisierten Er-          unterschieden werden.
von einem Projekt-Kernteam aus der Schwer-                                                                  kennung der Baumarten Fichte, Buche, Eiche,
punktaufgabe Waldplanung und dem Team IT/                                                                   Douglasie und Kiefer aus Fernerkundungsdaten        Die entwickelten Karten können in dem oben
Geodaten getestet. Sachkosten und Fremd-                                                                    (vor allem aus Satellitenbildern) entwickelt und    beschriebenen Forsteinrichtungswerkzeug Kli-
leistungen für die Entwicklung wurden vom                                                                   demonstriert. Testgebiet waren die Forstbe-         maWIS.NRW-FE zur automatisierten Ableitung
Umweltministerium durch Sonderzuweisungen                                                                   triebsbezirke Aulgasse und Rodder des Re-           von Baumartenzeilen im Rahmen der Forstein-
an den Landesbetrieb getragen, Personalkosten                                                               gionalforstamts Rhein-Sieg-Erft. Anders als in
von Wald und Holz NRW selbst. Die Projektlei-                                                               einem bereits laufenden Projekt sollte hier nicht
tung lag bei der Schwerpunktaufgabe Waldpla-                                                                nur die Unterscheidung zwischen Laubwald,
nung, Waldinventuren, Waldbewertung im Lehr-                                                                Nadelwald, Mischwald und Gehölz getroffen
und Versuchsforstamt Arnsberger Wald. Die                                                                   werden, sondern es sollte eine Karte mit dem
Umsetzung erfolgt in fachlichem Austausch mit                                                               Vorkommen der oben genannten fünf Haupt-
der Landesforstverwaltung Rheinland-Pfalz, die                                                              baumarten automatisiert aus den Daten erstellt
                                                                                                            werden.

                                                                                                            Dafür wurde von der GAF AG ein maschinelles
                                                                                                            Lernverfahren entwickelt, bei dem die erkann-
                                                                                                            ten Strukturen in Satellitenbildern mit Struk-
                                                                                                            turen in Referenzflächen verglichen werden.
                                                                                                            Als Referenzflächen dienten Reinbestände der
                                                                                                            genannten Baumarten in den Forstbetriebs-
                                                                                                            bezirken Aulgasse und Rodder. Diese wurden
                                                                                                            von der Schwerpunktaufgabe Waldplanung,
                                                                                                                                                                    Abb. 1: Klassifikation der Waldtypen im Testgebiet, FF-Selektion 2018
                                                                                                            Waldinventuren, Waldbewertung anhand der                (vgl. Abschlussbericht der GAF AG vom 27. November 2018)
                                                                                                            Forsteinrichtungsdaten und anhand einer Vor-
                                                                                                            Ort-Prüfung mit den zuständigen Revierleitern       richtung verwendet werden. Das heißt, dass
                                                                                                            ausgewählt und zur Verfügung gestellt.              Forsteinrichterinnen und Forsteinrichter bei
                                                                                                                                                                ihrer Inventur im Wald bereits vom Programm
                                                                                                            Die Ergebnisse zeigen, dass die Hauptbaumar-        vorgeschlagen bekommen, welche Haupt-
                                                                                                            ten mit recht hoher Genauigkeit automatisiert       baumarten mit welchem Alter, welcher Ertrags-
                                                                                                            aus Satellitenbildern abgeleitet werden kön-        klasse und welchem Mischungsanteil in einem
                                                                                                            nen. In dem kleinräumigen Testgebiet werden         Waldbestand vorhanden sind. Diese Angaben
                                                                                                            für dichtere Zeitreihen teils sehr hohe Werte       können sie dann prüfen, korrigieren oder ganz
                                                                                                            erreicht (Douglasie 81 %, Buche 87 %, Eiche         verwerfen.
Abb. 5: IT-Struktur und Anbindung an bisherige EDV-Systeme von Wald und Holz NRW                            89 %, Kiefer 91 %, Fichte 92 %). Dies war trotz
                                                                                                            der sorgfältigen Datenauswahl und der guten         In der Darstellung auf der nächsten Seite ist die
                                                                                                            Abdeckung des Gebietes mit verwertbaren             im herkömmlichen Verfahren erstellte Forst-
                                                                                                            Satellitenbildern nicht unbedingt zu erwarten.      betriebskarte einmal der aus Satellitenbildern
                                                                                                            Als besonders wichtig für die Erkennung der         abgeleiteten Karte gegenübergestellt. Hier
                                                                                                            hier untersuchten Baumarten erwies sich die         wird deutlich, dass eine Forsteinrichtung auch
                                                                                                            Auswahl geeigneter Termine. So spielt zum           zukünftig nicht nur am Bildschirm gemacht
                                                                                                            Beispiel der Zeitpunkt des Laubaustriebs für        werden kann. Deutlich wird aber auch, dass
                                                                                                            die Unterscheidung zwischen Eiche und Buche         die Fernerkundung gerade bei der Inventur von
                                                                                                            eine wichtige Rolle. Wenn zu diesem Zeitpunkt       bisher nicht eingerichteten Gebieten eine große
                                                                                                            verwertbare Satellitenbilder vorhanden sind,        Hilfe sein kann.
Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald - Leistungsbericht 2018 - Wald und Holz NRW
14   Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald – Leistungsbericht 2018                                                  15     Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald – Leistungsbericht 2018

                                                                                                                         Ermittlung der Erholungsfunktion des Waldes
                                                                                                                         Daniel Wagner

Aktuell beschäftigen sich verschiedene For-
schungseinrichtungen mit der Ableitung von                                                                                    Im Leitfaden zur Kartierung der Schutz- und Erholungsfunktion des Waldes ist die Erholungs-
Waldstrukturen aus Satellitendaten. Begünstigt                                                                                funktion folgendermaßen definiert:
wird dies dadurch, dass jetzt die Satellitenbilder                                                                            „Eine besondere Erholungsfunktion leisten im regionalen Vergleich überdurchschnittlich
der Sentinel 2-Satelliten kostenlos zur Ver-                                                                                  stark besuchte Wälder (Erholungsfunktionsstufe II). Eine darüber hinausgehende, außeror-
                                                                                                                              dentliche Erholungsfunktion haben Wälder und Waldflächen, die so intensiv besucht werden,
fügung stehen. NRW stellt zudem im Rahmen
                                                                                                                              dass ihr forstliches Management maßgeblich von der Erholung mitbestimmt wird (Erholungs-
der Open-Data-Strategie auch die Daten des                                                                                    funktionsstufe I).“
Laserscanning kostenlos zur Verfügung. Damit
sind gute Voraussetzungen geschaffen, gerade
in Nordrhein-Westfalen bei der automatisierten
                                                                                                                         Die Ermittlung der Erholungsfunktion für Nord-         Nach den Empfehlungen aus dem bundesein-
Baumartenerkennung aus Fernerkundungs-
                                                                                                                         rhein-Westfalen erfolgte in einem zweistufigen         heitlichen Leitfaden wurde ein Verfahren ent-
daten in den nächsten Jahren einige Schritte
                                                                                                                         Verfahren. In einem ersten Schritt wurden von          wickelt, dass im Wesentlichen auf einer vermu-
weiterzukommen.
                                                                                                                         2016 bis 2017 Flächen mit einem Verdacht auf           teten Korrelation von definierten Kriterien mit
                                                                                                                         eine besondere Funktion für die Erholung digital       der Waldbesucherzahl in angrenzenden Wald-
Das Projekt wurde durch eine Sonderzuweisung
                                                                                                                         abgeleitet. Dazu wurden 17 verschiedene Krite-         gebieten basiert. Die zugrundeliegenden Daten
des nordrhein-westfälischen Umweltministe-
                                                                                                                         rien definiert und auf die gesamte Waldfläche          stammen dabei aus einer Vielzahl von Daten-
riums finanziert. Die Projektleitung lag bei der
                                                                                                                         des Landes angewandt. Anschließend fand eine           sätzen (Abbildung 1), die miteinander kombi-
Schwerpunktaufgabe Waldplanung, Waldinven-
                                                                                                                         Überprüfung und Anpassung der Erholungs-               niert werden. Insgesamt wurden 17 verschie-
turen, Waldbewertung des Lehr- und Versuchs-
                                                                                                                         funktion durch die Forstbetriebsbeamtinnen             dene Kriterien definiert, die auf eine Nutzung
forstamts Arnsberger Wald. Mitgewirkt haben
                                                                                                                         und Forstbetriebsbeamten des Landesbetrie-             von Waldgebieten zum Zwecke der Erholung
das Team IT/Geodaten aus Münster sowie die
                                                                                                                         bes Wald und Holz statt. Das Verfahren wurde           hindeuten oder eine Nutzung zum Zwecke der
Leiter der Forstbetriebsbezirke Aulgasse und
                                                                                                                         zunächst pilotiert und ab Juni 2018 landesweit         Erholung attraktiv erscheinen lassen.
Rodder des Regionalforstamts Rhein-Sieg-Erft.
                                                                                                                         angewandt.

                                                                                                                                                              Amtliches                                          Freizeitkataster NRW
                                                                                                                                                              Topographisch-
                                                                                                                                                              Kartographisches                               Wanderwege, Premiumwanderwege,
                                                                                                                                                              Informationssystem                             Aussichtspunkte, Aussichtsturm,
                                                                                                                                                                                                             Kirchenruine/Klosterruine,
                                                                                                                              Waldfläche, Wald, Gehölz, Vegetationsmerkmal, Ge-                              Schloss/Burg, Schloss/Burgruine,
                                                                                                                              wässer, Fließgewässer, Stillgewässer, Freizeitanlage,          Schutzhütte, Steingrab, Technische Sehenswürdig-
                                                                                                                              Safaripark, Wildpark, Freizeitpark, Freilichttheater,          keit, Wassermühle, Windmühle
                                                     Abb. 2: Vergleich der nach dem herkömmlichen Verfahren erstellten
                                                     Forstbetriebskarte mit der aus Satellitendaten abgeleiteten Karte        Freilichtmuseum, Wochenend- und Ferienhausflä-
                                                                                                                              che, Campingplatz, Grünanlage, Park, Kleingarten,
                                                                                                                              Siedlungsflächen, Wohnbaufläche, Fläche ge-
                                                                                                                              mischter Nutzung, Straßenachse, Fahrwegsachse,                                  Sonstiges
                                                                                                                              Parkplätze, Ortslage, Tagebau, Grube, Steinbruch,                                Radwegenetz, Staatlich anerkannte
                                                                                                                              Industrie- und Gewerbeflächen, Landwirtschaftliche                               Kur- und Erholungsorte, Zensusdaten
                                                                                                                              Nutzfläche, Sonstiges Recht, Truppenübungsplätze                                zur Einwohneranzahl und -verteilung,
                                                                                                                                                                                                            EU-Badegewässer, Navlog-Wege

                                                                                                                                                OpenStreetMap                             Abb. 1: Datengrundlage zur digitalen Ableitung von Waldflächen mit Ver-
                                                                                                                                                                                          dacht auf eine besondere Funktion für die Erholung der Bevölkerung
                                                                                                                                                Gastronomie, Informationstafeln,
                                                                                                                                                Mülleimer, Wegekreuze, Schutz-
                                                                                                                                                hütten, Spielplätze, Bänke, Wege
Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald - Leistungsbericht 2018 - Wald und Holz NRW
16   Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald – Leistungsbericht 2018                                     17     Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald – Leistungsbericht 2018

Die Überprüfung der digital abgeleiteten Wald-             durch Waldbesuchende angepasst. Die An-          Lärmschutzwald wird kartiert, wo ein schüt-         In einem ersten Schritt wurden die Schallquel-
flächen mit einem Verdacht auf eine besondere              sprüche an eine möglichst objektive Ermittlung   zenswertes Objekt innerhalb der Grenzen eines       len herangezogen, um damit Richtungs- und
Funktion für die Erholung erfolgte durch die               dieser Waldfunktion konnten, ohne die örtliche   Schallpegelbereichs von entweder > 55 dB(A)         Entfernungsraster zu erzeugen. Das Richtungs-
Försterinnen und Förster in den jeweiligen                 Expertise in der Fläche außer Acht zu lassen,    LDEN oder > 45 dB(A) LNight liegt. Dies sind auch   raster enthält für jede Rasterzelle einen Wert
Revieren. Zu diesem Zweck wurde eine brow-                 mit dem Verfahren erfüllt werden.                die Bereiche, die bei der Lärmkartierung gemäß      in Grad (0 bis 360). Dieser gibt die Richtung
serbasierte GIS-Anwendung entwickelt, in                                                                    34. BImSchV (Bundeslärmschutzverordnung)            zur nächstgelegenen Schallquelle an. Im
der die klassifizierten Waldflächen nach Ihrer                                                              mit Isophonen-Bändern (Kurven gleicher Laut-        Entfernungsraster enthält jede Zelle die Ent-
vermuteten Bedeutung für die Erholung dar-                 Digitale Ableitung von Lärmschutzwald            stärkepegel) dargestellt werden. Schützens-         fernung zur nächstgelegenen Schallquelle in
gestellt werden. Bei Abweichungen zwischen                 Im Rahmen der Neuerstellung der Waldfunk-        werte Objekte liegen unter Anlehnung an § 47a       Meter. In Abbildung 3 ist ein Entfernungs- und
dem digital abgeleiteten Ergebnis und den                  tionenkarte wurde ein Verfahren ermittelt, mit   BImSchG insbesondere in:                            Richtungsraster beispielhaft aufgeführt. Ent-
Einschätzungen der ortskundigen Personen                   dem Lärmschutzwald automatisiert abgeleitet                                                          sprechende Rasterberechnungen wurden für
fand eine Anpassung des Ergebnisses statt. Die             werden kann. Das Verfahren wird im Folgenden     n    bebauten Gebieten,                             Bundesautobahnen, sonstige Straßen, Schie-
Anpassungsprozesse wurden in der Anwendung                 skizziert.                                       n    öffentlichen Parks oder anderen ruhigen Ge-    nenwege des Bundes und sonstige Schienen-
dokumentiert und durch die Försterinnen und                                                                      bieten eines Ballungsraums,                    wege vorgenommen.
Förster begründet.                                           Definition: „Wald, der dem Lärmschutz          n    der Umgebung von Schulgebäuden, Kran-
                                                             dient, soll negativ empfundene Geräusche            kenhäusern und anderen schutzwürdigen
Durch das angewandte Verfahren wurde die Er-                 von Wohn-, Arbeits- und Erholungsbereichen          Gebäuden und Gebieten, die dem Aufenthalt
holungsfunktion landesweit nach einheitlichen                durch Absenkung des Schalldruckpegels               von Menschen dienen.
Kriterien digital abgeleitet. Die ortskundigen               dämpfen oder fernhalten. Neben dieser
Forstbetriebsbeamtinnen und -beamten haben                   messbaren Schallminderung besitzen auch        Jeder Wald zwischen dem zu schützenden Ob-
diese Fläche überprüft und an die tatsächlich                schmale Waldstreifen aufgrund der opti-        jekt und der Schallquelle, in der die genannten
örtlich vorhandene Frequentierung des Waldes                 schen Abschirmung der Lärmquelle eine          Zielwerte überschritten werden, wird kartiert.
                                                             subjektiv empfundene Dämmwirkung für die       Dazu gehören auch Waldflächen, die angren-
                                                             Betroffenen.“ (Leitfaden WFK 2015)             zenden Wald mit besonderer Erholungsfunk-
                                                                                                            tion (siehe Abschnitt 3) vor Umgebungslärm
                                                                                                                                                                                                            Richtungsraster
                                                                                                            schützen (vgl. Sondergutachten des Rates von                                                    Grad
                                                                                                                                                                                                                 0 - 45
                                                                                                            Sachverständigen für Umweltfragen 1999).                                                             46 - 90
                                                                                                                                                                                                                 91 - 135
                                                                                                                                                                                                                 136 - 180
                                                                                                                                                                                                                 181 - 225
                                                                                                                                                                                                                 226 - 270
                                                                                                                                                                                                                 271 - 315
                                                                                                            Im Leitfaden zur Kartierung der Schutz- und                                                          316 - 360

                                                                                                            Erholungsfunktion des Waldes heißt es zur Er-
                                                                                                            mittlung dieser funktionalen Waldfläche:

                                                                                                            „Die Abgrenzung vom Lärmschutzwald kann
                                                                                                            unter Einsatz von GIS-gestützten Verfahren
                                                                                                            erfolgen. Dabei werden die in der Lärmkartie-
                                                                                                            rung festgelegten Isophonen-Bänder mit dem
                                                                                                            vorhandenen Wald und den Schutzobjekt-Be-
                                                                                                            reichen verschnitten.“ (Leitfaden WFK 2015)
                                                                                                                                                                                                            Entfernungsraster
                                                                                                                                                                                                            Meter bis zur Schallquelle
                                                                                                                                                                                                                 0
                                                                                                                                                                                                                 1 - 710
                                                                                                                                                                                                                 711 - 1.776
                                                                                                            Problematisch sind dabei jedoch Waldbereiche,                                                        1.777 - 3.197
                                                                                                                                                                                                                 3.198 - 4.973
                                                                                                            die sich zwar in den Isophonen-Bändern befin-                                                        4.974 - 7.815
                                                                                                                                                                                                                 7.816 - 13.143
                                                                                                            den und auch unmittelbar an ein Schutzobjekt                                                         13.144 - 21.669
                                                                                                                                                                                                                 21.670 - 36.588
                                                                                                            angrenzen, jedoch auf der schallabgewandten                                                          36.589 - 90.582

                                                                                                            Seite des Schutzobjektes liegen. Es wurde
                                                                                                                                                                  Abb. 3: Richtungs- und Entfernungsraster zur Ermittlung der
                                                                                                            daher nach einem Verfahren gesucht, mit dem
                                                                                                                                                                  relativen Lage von Schutzobjekt und Lärmquelle
                                                                                                            sich ausschließlich der Wald zwischen Schall-
                                                                                                            quelle und Schutzobjekt ermitteln lässt. Dies
                                                                                                            erforderte eine umfangreiche Datenanalyse und
Abb. 2: Browserbasierte GIS-Anwendung zur Überprüfung der Erholungsfunktion                                 -bearbeitung in mehreren Schritten:
(Erholungsfunktions-APP)
Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald - Leistungsbericht 2018 - Wald und Holz NRW
18   Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald – Leistungsbericht 2018                                        19     Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald – Leistungsbericht 2018

Daneben wurden alle Schutzobjekte (ATKIS-                     angrenzenden Waldbereichen in Bezug auf eine     lärms für die zu betrachtenden Lärmquellen          Der Bereich innerhalb der Isophonen zwischen
Objektartenauswahl) innerhalb der Schallpegel-                potenzielle Lärmminderung unterschätzt.          geschätzt. Als Wirkbereich ist in diesem Zu-        Schutzobjekt und Lärmquelle dient als Such-
bereiche selektiert und zur weiteren Analyse                                                                   sammenhang die Breite aller Isophonen zu ver-       raum für Wald mit einer besonderen Funktion
aufbereitet. Den bearbeiteten Schutzobjekten                  Es wurde daher ein zusätzliches Verfahren        stehen. Die halbe Breite der Isophonen um eine      für den Schutz vor Umgebungslärm.
wurden in einem Abstand von 10 m zusätzliche                  gesucht, mit dem der Suchbereich für Lärm-       Bundesautobahn ist in der Regel geringer als
Stützpunkte hinzugefügt. Die Werte aus dem                    schutzwald realistischer abgebildet werden       1.000 m. Bei allen übrigen Straßen ist der Wirk-    In Abbildung 5 ist die Berechnung des dis-
Richtungs- und Entfernungsraster wurden dann                  kann. Das ermittelte additive Verfahren geht     bereich selten größer als 500 m. Vom Schutz-        tanzabhängigen Winkels zur Definition des
auf die Punkte übertragen. Den Punkten wurden                 dabei konzeptionell auf die Methodik zur Aus-    objekt ausgehend wird ein ideeller Radius / eine    Suchraums beispielhaft aufgeführt. Dem Wald
weiterhin Angaben zur Lage im Raum (X- und                    weisung von Lärmschutzwald im Leitfaden zur      Schenkellänge definiert, welche deutlich unter      innerhalb der objektbezogenen Suchräume
Y-Werte) hinzugefügt.                                         Kartierung der Schutz- und Erholungsfunktion     den Empfehlungen des alten Leitfadens liegen.       wird eine besondere Funktion für den Schutz
Aus diesen Punktinformationen der Schutz-                     des Waldes von 2003 zurück. Zur Ermittlung       Es werden folgende Schutzbereiche definiert:        vor Umgebungslärm zugewiesen.
objekte konnten dann Linien in Richtung der                   des Lärmschutzwaldes wurden hier ideelle Be-
Schallquelle erzeugt werden. Die Länge der                    trachtungsradien in Abhängigkeit des Straßen-    n    Bundesautobahnen 1.000 m,                      Mit dem skizzierten Verfahren wurden Waldbe-
Linie entspricht der Entfernung des Punktes                   typs definiert. So wurde für Bundesautobahnen    n    Schienen des Bundes 1.000 m,                   reiche ermittelt, die eine besondere Leistung in
zur Schallquelle. Auf Basis aller Linien eines                der Wirkbereich des Straßenlärms auf 1.500       n    alle anderen Straßen 500 m,                    Bezug auf die Absorption von Schallemissionen
Schutzobjektes wurden dann Flächen berech-                    m festgelegt. Für alle übrigen vielbefahrenen    n    sonstige Schienenwege 300 m.                   erfüllen.
net, die diese Linien begrenzen.                              Straßen wurden 1.000 m betrachtet.
                                                                                                               Die genannten Radien entsprechen der Schen-
Das Ergebnis des Vorgehens ist beispielhaft in                Die konzeptionelle Herangehensweise des im       kellänge eines Dreiecks. Der vom Schutzobjekt
Abbildung 4 aufgeführt. Durch das beschriebe-                 alten Leitfaden beschriebenen Verfahrens lässt   ausgehende Winkel ist dabei nicht konstant,
ne Vorgehen kann der Wald zwischen Lärm-                      sich grundsätzlich in einem Geoinformations-     sondern wird in Abhängigkeit der Entfernung
quelle und Schutzobjekt ermittelt werden. Im                  system automatisiert umsetzen. Dafür wird        zur Lärmquelle für jedes Schutzobjekt geson-
Ergebnis wird dabei jedoch die Leistung von                   zunächst der Wirkbereich des Umgebungs-          dert berechnet:

                                                                                                               Abb. 5: Skizze und Formel zur Berechnung des ent-
                                                                                                               fernungsabhängigen Winkels

Abb. 4: Beispielhafte Darstellung zur objektbasierten Ermittlung des Suchraums für Wald
mit einer besonderen Lärmschutzfunktion
20 Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald – Leistungsbericht 2018                               21    Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald – Leistungsbericht 2018

Verbundprojekt: Erhalt bzw. Steigerung der
nachhaltigen Holzproduktion unter Nutzung
von Baumarten aus anderen biogeografischen
Regionen
Norbert Asche und Lisa Stange

Holz ist ein wichtiger nachwachsender Rohstoff, der u.a. in der Bau-, Möbel- und Energiewirt-
schaft Verwendung findet. Der aktuelle Bedarf für die Menschen in NRW kann nur zu ca. 30 %
durch die Holzernte in heimischen Wäldern gedeckt werden. Hier ist es sowohl aus ökologischen
als auch aus ökonomischen Gründen sinnvoll, die Produktion in den heimischen Wäldern auf
diesem Niveau zu halten bzw. zu steigern.

Ob dies in Zukunft möglich ist, ist ungewiss,      Jahren.
weil die Waldzustandserhebung auf erhebliche       Am 19. April 2018 wurde in Lemgo eine Fach-
Beeinträchtigungen der Vitalität der Wald-         tagung zum Thema mit rund 100 Teilnehmern
bäume hinweist, bisher unbekannte Pilze zum        ausgerichtet.                                    Abb. 1: Anlage der Kulturen bei Temperaturen auf der Fläche von ca.
                                                                                                    30°C, 20. April 2018
Absterben wichtiger Waldbaumarten führen
und Veränderungen von Standortmerkmalen            Im Frühjahr 2018 wurden angepflanzt:
durch Bodenversauerung und Trockenstress die
Produktivität der Wälder beeinflussen.             Nadelhölzer: Atlaszeder (Cedrus atlantica),                                                                                    Abb. 2: Kultur der Edelkastanie in Stemel, 5. Juli 2018
                                                   Küstentanne (Abies grandis), Hemlocktanne
Welche dramatischen Auswirkungen Trocken-          (Tsuga heterophylla), Küstenmammutbaum
stress auf unsere Wälder hat, wurde im tro-        (Sequoia sempervirens), Gebirgsmammutbaum
cken-heißen Jahr 2018 deutlich. Insbesondere       (Sequoiadendron giganteum), Sicheltanne
die Fichte ist auf mehreren Tausend Hektar         (Cryptomeria japonica) – aufgrund von Liefer-
durch Trocknis und Borkenkäferbefall abge-         schwierigkeiten Pflanzung im Frühjahr 2019:
storben. Und bei dem erwarteten Klimawandel        Araukarie (Araucaria araucana);
wird das Risiko, mit der Fichte erfolgreich zu
wirtschaften, eher zu- als abnehmen.               Laubhölzer: Baumhasel (Corylus colurna), Ess-
                                                   kastanie (Castanea sativa), Platane (Platanus
Um auch in Zukunft die Holzproduktion zu           acerifolia), Orientbuche (Fagus orientalis).
sichern, ist es erforderlich, vitale, standort-
gerechte Baumarten aus anderen biogeografi-        Ein erstes Ergebnis der Untersuchung ist, dass
schen Regionen am Waldaufbau zu beteiligen         die im April angelegten Kulturen (26 ha) trotz
und in unsere Wälder zu integrieren. Während       der extremen Trockenheit gut angewachsen
die Kenntnisse über den Anbau von Douglasien,      sind, einige Baumarten erstaunliche Höhenzu-
Lärchen und Roteichen recht gut sind, ist das      wächse zeigen und lediglich Küstenmammut-
Wissen über andere in ihrer Heimat leistungs-      baum, Platane und Baumhasel mit 20–50 %
starke Baumarten (u.a. Küstenmammutbaum,           überdurchschnittliche Ausfallraten aufweisen.
Westliche Hemlock, Küstentanne, Atlaszeder,
Edelkastanie) noch unzureichend.                   Über die Ergebnisse der Etablierungsphase der
                                                   Kulturen dieser Baumarten aus anderen bio-
Um die Kenntnisse über die Vitalität, Wuchsleis-   geografischen Regionen wird auf einer Tagung
tung und waldbauliche Behandlung zu verbes-        im Jahr 2020 ausführlich informiert.             Abb. 3: Atlaszeder, vital mit ca. 12 cm Jahres-
sern, wird vom Bundesministerium für Ernäh-                                                         zuwachs, 13. September 2018

rung und Landwirtschaft über die Fachagentur
Nachwachsende Rohstoffe (FNR) ein Projekt
im Arnsberger Wald und im Weserbergland ge-
fördert. Projektpartner ist der Landesverband                                                                                                                  Abb. 4: Vorstellung des Projekts zur Tagung am 19. April 2018
Lippe. Das Fördervolumen beträgt insgesamt
1,2 Mio. Euro für die Projektlaufzeit von drei
23 Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald – Leistungsbericht 2018

                       Industriebrachen im Ruhrgebiet –
                       Entwicklung von Waldbeständen
                       Henning Witt, Bertram Leder
                       Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park von 1995 wurde das Projekt
                       „Restflächen in der Industrielandschaft“, später auch „Industriewald-Projekt“ genannt, begon-
                       nen. 2001 wurden hierfür sechs verschiedene Dauerbeobachtungsflächen auf dem Gelände der
                       ehemaligen Zechen Alma, Rheinelbe und Zollverein angelegt und getrennt nach verschiedenen
                       Modulthemen erstmalig untersucht.

                       Nach mehreren Jahren Unterbrechung konnte           derart gerichtete Entwicklung jedoch auf-
                       das Industriewald-Projekt im Sommer 2017            grund menschlicher Einflüsse nicht erkennbar,
                       fortgesetzt und in der gleichen Modulaufteilung     oder es ist noch unklar, ob die Fläche bedingt
                       erneut untersucht werden. Zu diesen Modulen         durch die anthropogen überformten Boden-
                       gehören „Boden“ (Ruhr-Universität Bochum),          typen die dafür notwendigen Voraussetzungen
                       „Fauna“ (Fa. Hamann und Schulte), „Flora/           mitbringt. Daher können mit der Fortführung
                       Vegetation“ (Biologische Station westliches         noch ausstehender und dem Beginn weiterer
                       Ruhrgebiet e.V.) und „Waldstruktur“ (Wald und       Untersuchungen durch die Schwerpunktauf-
                       Holz NRW, Schwerpunktaufgabe Waldbau und            gabe Waldbau und Forstvermehrungsgut im
                       Forstvermehrungsgut).                               Modul „Waldstruktur“ die Erkenntnisse, wie die
                                                                           Wiederbewaldung und Waldentwicklung auf In-
                       Für die Projektfortsetzung 2017 mussten zu-         dustriebrache- und Haldenstandorten abläuft,
                       nächst die alten Dauerbeobachtungsflächen           in den nächsten Jahren weiter vervollständigt
                       wieder eingemessen werden, um allen Modulen         werden.
                       den Wiedereinstieg zu ermöglichen. Zu den
                       Zielen des Moduls „Waldstruktur“ gehörten die
                       Erforschung des Entwicklungsgangs von Wald-
                       beständen auf brachgefallenem Industriegelän-
                       de und die Einschätzung des dort möglichen
                       Wuchspotenzials der Bäume. Hierfür erfolgte
                       dann nach 16 Jahren eine angepasste Wieder-
                       holungsaufnahme. Besonderes Augenmerk galt
                       dabei den Gehölzarten mit ihrer Durchmesser-,
                       Stammzahl- und Höhenentwicklung. In der wei-
                       teren Auswertung wurden auch die Entstehungs-
                       art der Gehölze und der Totholzanteil betrachtet.

WALDBAU
                       Neben der Erhebung von Messdaten wurde die
                       Flächenentwicklung zudem mit Fotos (vgl. Ab-
                       bildungen 1 und 2) dokumentiert.                       Abb. 1: Rheinelbe III (2001) – Noch deutlicher Vorsprung der Birke in Zahl und
                                                                              Wuchs

             UND       Mittels der Messungen von 2001 und 2017
                       konnte insgesamt die Entwicklung einer Vielzahl

 FORSTVERMEHRUNGSGUT
                       von Gehölzarten auf den Dauerbeobachtungs-
                       flächen erfolgreich beobachtet und bezogen auf
                       die einzelne Art interpretiert werden (vgl. Ab-
                       bildungen 3 und 4). Dabei wurden anthropogen
                       oder abiotisch verursachte Besonderheiten auf
                       einzelnen Flächen nicht außer Acht gelassen.
                       Die Ergebnisse zeigen, dass sich einige der be-
                       trachteten Versuchsflächen jeweils typischen,
                       aufeinanderfolgenden Stadien der Sukzession
                       zuordnen lassen und auch eine begrenzte
                       Prognose ihrer nächsten Entwicklungsstadien
                                                                              Abb. 2: Rheinelbe III (2017) – Erkennbarer Anstieg der Ahorn-Stammzahlen,
                       möglich ist. In den anderen Fällen ist eine            Höhen und Durchmesser
24 Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald – Leistungsbericht 2018                                                                   25 Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald – Leistungsbericht 2018

           35                                                                          2800
                                                                                                                                         Stand des Projekts
                                                                                                                                         „Förderung der Weißtanne in NRW“
           30                                                                          2400
                                                                                                                                         Karoline Flume
           25                                                                          2000                                              Die Weißtanne ist eine mögliche Ersatzbaumart der Fichte im Klimawandel und kann letztere

                                                                                              Stammzahl / ha
                                                                                                                                         insbesondere dann ersetzen, wenn der Boden feuchter oder das Lokalklima wärmer und trocke-
BHD (cm)

                                                                                                                                         ner ist, als für die Fichte jetzt und in Zukunft geeignet ist. Die Baumart Weißtanne spielt daher
           20                                                                          1600                                              eine wichtige Rolle im neu vorgestellten Waldbaukonzept Nordrhein-Westfalens und ist darin als
                                                                                                                                         Mischbaumart an fünf Waldentwicklungstypen (WET) beteiligt; schwerpunktmäßig im WET 88
            15                                                                         1200                                              Tannenmischwald.

                                                                                                               Drittes Quartil           Die Schwerpunktaufgabe Waldbau und Forst-
           10                                                                          800
                                                                                                                                         vermehrungsgut (SPA W&F) betreut bereits seit
                                                                                                               Erstes Quartil
                                                                                                                                         2016 das Projekt „Förderung der Weißtanne in
            5                                                                          400                     Mittelwert                Nordrhein-Westfalen“. Ziel des Projekts ist es,
                                                                                                                                         mittels Erkenntnissen aus der Forschung und
                                                                                                               Stammzahl je ha
                                                                                                                                         aus Praxisversuchen die Chancen und Grenzen
            0                                                                          0
                                                                                                                                         dieser Baumart in NRW auszuloten und Know-
                                                      n

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                                                  rk

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                                                                                                                                         tanne praxisgerecht zu vermitteln. Das Projekt
            nk

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                                                                                                                                         „Forstliche Genressourcen“ sowie „Anpassung
 Abb. 3: Rheinelbe III (2001) – Bestand mit noch geringerem Artenumfang, kleineren Durchmessern und im Wachsen begriffenen Stammzahlen   von Rahmenbedingungen und Wissensver-
                                                                                                                                         mittlung“ mit unterschiedlichsten Teilaspekten
           35                                                                          2800                                              zusammen.

                                                                                                                                         Um herauszufinden, wo in NRW Weißtannen
           30                                                                          2400
                                                                                                                                         bereits über einen längeren Zeitraum überlebt
                                                                                                                                         haben, werden im Projektzweig „Grundlagen“
           25                                                                          2000                                              seit 2016 die Weißtannenvorkommen im lan-             Abb. 1: Weißtannennaturverjüngung in Mischung mit Buche und Fichte im
                                                                                              Stammzahl / ha

                                                                                                                                         deseigenen Forstbetrieb ab Alter 60 aufgesucht        Habichtswald (Münsterland)
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                                                                                                                                         und nach bestimmten Kriterien erfasst. Die
           20                                                                          1600
                                                                                                                                         Erfassung wurde dieses Jahr in den Regional-      Im Projektzweig „Wissensvermittlung“ war die
                                                                                                                                         forstämtern Hochstift, Siegen-Wittgenstein und    SPA W&F auf verschiedenen Ebenen aktiv:
            15                                                                         1200                                              Kurkölnisches Sauerland fortgesetzt, sodass       Als Kooperationspartner hat Wald und Holz
                                                                                                                                         sie nun im Landesteil Westfalen kurz vor dem      NRW gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft
                                                                                                               Drittes Quartil           Abschluss steht. Im Zuge der Erfassung wird       Naturgemäße Waldwirtschaft (ANW) zwei gut
           10                                                                          800
                                                                                                                                         zudem darauf geachtet, ob die aufgesuchten        besuchte Veranstaltungen im Mai 2018 der
                                                                                                               Erstes Quartil
                                                                                                                                         Weißtannenbestände den Mindestkriterien für       durch die FNR geförderten ANW-Weißtannen-
            5                                                                          400                     Mittelwert                eine Erntezulassung genügen. Bei qualitativ       offensive vorbereitet und durchgeführt. In
                                                                                                                                         zufriedenstellenden Beständen werden solche       einer Mischung aus Theorie und Praxis wurde
                                                                                                               Stammzahl je ha
                                                                                                                                         formlos der Zulassungskommission gemeldet;        Wissenswertes zur Verwendung von Tannen-
            0                                                                          0
                                                                                                                                         diese kann dann potenziell geeignete Bestän-      holz, zu Herkunftsfragen und zu waldbaulichen
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                                   as

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                                                                                                                                                                                           tungsorte waren das Regionalforstamt Hoch-
 Abb. 4: Rheinelbe III (2017) – Bestand nach zumeist deutlichem Zuwachs der Durchmesser und Stammzahlen einer gewachsenen Zahl von                                                         stift und der Forstbetrieb Schloss Neuenhof.
 Gehölzarten
26 Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald – Leistungsbericht 2018                                                 27    Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald – Leistungsbericht 2018

                                                                                                                           Bhd [cm]
                                                                                                                           100

                                                                                                                            90
                                                                                                                                                    WTa2018                 WTa 2012 und WTa 2018
Auch 2018 erreichte die SPA W&F erneut posi-                   Um eine erfolgreiche Weißtannensaat durchzu-
                                                                                                                                                                            Durchmesserentwicklung
tives Feedback aus der Praxis zum Verfahren                   führen, ist eine Bodenverwundung zur Freile-                                          WTa2012
                                                                                                                                                                              (auf Frischdurchmesser
                                                                                                                            80
der manuellen Plätzesaat der Weißtanne. Das                   gung des Mineralbodens nahezu unumgänglich.                                                                       korrigiert mit Rinde)
Verfahren war 2016 von der SPA auf der Tagung                 Die manuelle Plätzesaat bietet für kleinstflächi-
                                                                                                                            70
des Kuratoriums für Waldarbeit und Forsttech-                 ges Vorgehen eine gute Lösung. Soll die Weiß-
nik e.V. (KWF) in Roding vorgestellt und 2017                 tanne hingegen streifen- oder flächenweise
                                                                                                                            60
in der Broschüre „Weißtanne – gesät statt ge-                 gesät werden, sind die Möglichkeiten menschli-
pflanzt – Anleitung zur manuellen Plätzesaat“                 cher Muskelkraft schnell begrenzt. Eine flächige
                                                                                                                            50
in schriftlicher Form veröffentlicht worden.                  Befahrung mittels schwerer Maschinen ist
Das Verfahren wurde und wird sowohl außer-                    allerdings weder sinnvoll noch in den Zertifizie-
                                                                                                                            40
halb Nordrhein-Westfalens durch Forstleute                    rungssystemen gestattet.
und Waldbesitzende anderer Bundesländer
                                                                                                                            30
angewendet als auch im eigenen Bundesland                     Als Alternative dazu können pferdegezogene
im Rahmen der Privat- und Kommunalwald-                       Bodenverwundungsgeräte dienen. Die SPA
                                                              W&F bereitet in Kooperation mit verschiede-                   20
betreuung und der Staatswaldbewirtschaftung
von einigen Innovationsfreudigen mit Erfolg                   nen Partnern, die Flächen, Pferde und Technik
umgesetzt. Wie auch bei anderen neueren Ver-                  beisteuern, mehrere Versuche vor, in denen                    10

fahren, bedarf es etwas Gewöhnungszeit und                    streifenweise oder kleinflächig mit Pferde- und
erfolgreicher Vorbilder, bis sich ein Verfahren               Manpower Weißtannensaaten durchgeführt                         0

                                                              werden. Dabei soll zusätzlich noch Weißtannen-                 1870     1880   1890   1900      1910   1920   1930   1940   1950   1960   1970   1980   1990   2000   2010   2020
als gängige Vorgehensweise etabliert hat.
                                                              saatgut zweier bestimmter Herkünfte ver-                     Abb. 3: Entwicklungsgang des Brusthöhendurchmessers (BHD) der beiden Weißtannen zeit ihres Lebens
Mit der zunehmenden Bedeutung der Weißtan-                    wendet werden. So kann später nicht nur die
ne als Baumart des Klimawandels steigt auch                   Wuchsleistung einer thüringischen und einer
das Interesse der Waldbewirtschaftenden an                    rumänischen Herkunft unter nordrhein-west-
waldbaulichem Know-how zur Weißtanne. So                      fälischen Bedingungen verglichen werden, son-           Über einen Werkvertrag wurde mittels einer                    n   Die Evaluationsergebnisse sollen in einen
erhielt das Seminar „Waldumbau durch manu-                    dern die Wuchsleistung kann auch noch mit den           Stammscheibenanalyse exemplarisch der                             Waldwissen.net-Artikel zur Tannenplätzesaat
elle Plätzesaat von Weißtanne und Buche unter                 Ergebnissen eines länderübergreifenden Ver-             Wachstumsgang zweier alter Weißtannen                             einfließen, dessen Veröffentlichung für Früh-
Fichtenschirm“ eine sehr gute Beurteilung                     suchs mit denselben und weiteren Herkünften             verglichen, die verschiedenen Standorten im                       jahr 2019 geplant ist.
durch die Teilnehmenden und wird im nächsten                  referenziert werden. So gehen die Aktivitäten           Sauerland entstammen. Ein ca. 141-jähriger                    n   Die Durchführung von Saatversuchen mittels
Jahr wieder im forstlichen Fortbildungspro-                   der Projektzweige „Waldbau“ und „Forstliche             Baum wurde 2012 im Arnsberger Wald gefällt,                       pferdegezogener Bodenverwundungsgeräte
gramm angeboten.                                              Genressourcen“ fließend ineinander über.                der andere ca. 138-jährige Baum 2018 in Brede-                    wird fortgesetzt.
                                                                                                                      lar vom Sturm „Friederike“ geworfen. Anhand                   n   Über die Sektion Waldbau des Deutschen
                                                                                                                      der Durchmesserentwicklung lässt sich die                         Verbandes Forstlicher Forschungsanstal-
                                                                                                                      historische Entwicklung beider Bäume in drei                      ten (DVFFA) sollen die Möglichkeiten eines
                                                                                                                      Lebensphasen unterteilen (vgl. Abbildung 3):                      Weißtannenverbundversuchs unter der
                                                                                                                      eine wachstumsfreudige Phase in der Jugend,                       Beteiligung möglichst vieler Forschungs-
                                                                                                                      ein nur mäßiger Zuwachs im mittleren Alter und                    anstalten eruiert werden. Sofern möglich,
                                                                                                                      eine sehr beachtliche Zuwachssteigerung im                        sollen Fördermittel der FNR genutzt werden.
                                                                                                                      höheren Alter ab etwa den 1980er-Jahren. Die                      Ziel des Versuchs soll sein, mehr über die An-
                                                                                                                      gute Reaktionsfähigkeit und Resilienz auch im                     baumöglichkeiten der Weißtanne außerhalb
                                                                                                                      hohen Alter sind Artmerkmale der Weißtanne.                       ihres nacheiszeitlichen Verbreitungsgebiets
                                                                                                                                                                                        herauszufinden.
                                                                                                                      Für 2019 sind im Rahmen des Projekts weitere                  n   Die Erfassung der Weißtannen ab Alter 60 im
                                                                                                                      Aktivitäten zur Weißtanne in Planung und Vor-                     landeseigenen Forstbetrieb soll im Rhein-
                                                                                                                      bereitung:                                                        land stattfinden. Dabei wird weiterhin nach
                                                                                                                                                                                        potenziell zulassungsfähigen Erntebeständen
                                                                                                                      n   In den Versuchsflächen der Tannenplätze-                      Ausschau gehalten.
                                                                                                                          saat soll die Überlebensrate der ein-, zwei-,
                                                                                                                          drei- und vierjährigen Jungtannen nach dem
                                                                                                                          diesjährigen Dürrejahr evaluiert werden.
Abb. 2: Weißtannensämlinge aus manueller Plätzesaat zu Beginn ihrer dritten Vegetationsperiode. Zu erkennen ist der
Austrieb des ersten Seitenasts.
28 Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald – Leistungsbericht 2018                                            29 Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald – Leistungsbericht 2018

Saatgutvermarktung in NRW
Johannes Jesch und Martin Rogge
Die Schwerpunktaufgabe Waldbau und Forstvermehrungsgut des Lehr- und Versuchsforstamts                           Die Kooperation mit den Forstämtern und die
Arnsberger Wald unterstützt die Kunden mit Liefermöglichkeiten und durch Vermittlung von                         gute Zusammenarbeit sind Garanten für das
Erntemöglichkeiten von hochwertigem Saat- und Pflanzgut als Grundlage erfolgreicher, zu-                         Ergebnis.
kunftsorientierter und klimaangepasster Waldwirtschaft.
                                                                                                                 Aufgrund der extremen Wetterentwicklung
Waldbesitzer, Baumschulen, Saatguthandel,                    Weitere Arbeitsbereiche im Betrieb sind die Ver-    2018 wurde neben der Beerntung zahlreicher
Behörden, Forschungseinrichtungen und Bür-                   marktung von Produkten aus Samenplantagen,          Saatgutbestände auch die Beerntung der
ger werden zu Fragen rund um das Saat- und                   Mutterquartieren von autochthonen Weiden-           Samenplantagen und Mutterquartiere zur He-
Pflanzgut unserer Gehölze informiert. Kernthe-               und Pappelvorkommen, aus eigenen Ernten             rausforderung, da Reife- und Erntezeitpunkt die
men des Arbeitsbereichs „Forstvermehrungs-                   nach der Aufarbeitung und die Lagerung von          verfügbaren Erntefirmen und deren Mitarbei-
gut“ sind Prognosen zu Blüh- und Ernte-                      Gehölz-Saatgut aus dem landeseigenen Wald           tenden an die Grenzen der Machbarkeit führten.
aussichten von Saatgut, die Beurteilung der                  von Wald und Holz NRW.
Versorgungssituation, eine Qualitätsbeurteilung                                                                  Eine weitere Herausforderung lieferte die Imple-
von Saat- und Pflanzgut und die Vermarktung                  Die vorhandenen Vermarktungswege wurden             mentierung einer innovativen Saatgutvermark-
von Vermehrungsgut.                                          mit der Inkraftsetzung der Betriebsanweisung        tungssoftware zur Professionalisierung der Ver-
                                                             zur Vermarktung von Vermehrungsgut aus              marktungsabläufe im Herbst 2018. Anfragen,
Die Beratung über                                            dem Landeswald in Nordrhein-Westfalen am            Kundenberatungen, der Versand von Angebo-
n Techniken rund um die Ernte,                               14.11.2017 durch eine geänderte Vorgehenswei-       ten, Auftragsbestätigungen, die Erstellung von
n Aufarbeitung,                                              se, die die aktuellen Marktentwicklungen noch       Lieferpapieren sowie die Rechnungslegung und
n die Lagerung von Saatgut,                                  stärker berücksichtigen konnte, neu ausgerich-      Lagerbuchhaltung werden in der dynamisch
n die Marktentwicklung,                                      tet.                                                entwickelten Software abgebildet. Entscheiden-
n Anzuchtverfahren in Baumschulen,                                                                               de Beiträge der IT-Abteilung aus Münster bei
n die Sicherung von Qualitätsstandards,                      Nach intensiver Information der Kunden und          der Programmentwicklung sorgen für eine stete
n die genetische Vielfalt,                                   einer breit aufgestellten Kommunikation inner-      Aktualisierung des Projekts.                       Abb. 2: Profi bei der Ernte von Küstentannensaatgut im RFA Niederrhein
n Anpassungsfähigkeit                                        halb von Wald und Holz NRW wurde zu Beginn
sowie Tipps zu Herkunftseignung, zur Identi-                 des Jahres 2018 die Vermarktung der Ernte-          Die Veränderungen durch die Rahmenbedin-
tätssicherung des Saat- und Pflanzgutes und                  rechte in allen 272 für die Saatguternte zugelas-   gungen, die die Betriebsanweisung Saatgut mit
von Gehölzen gehören ebenfalls zu unseren                    senen Waldbeständen beworben.                       sich gebracht hat, dazu die guten Lagerbestän-
Aufgaben.                                                                                                        de in den Kühlhäusern in Arnsberg und eine
                                                                                                                 Vollmast aller Baumarten bei großer Nachfrage
                                                                                                                 der Kunden aus allen Bundesländern haben
                                                                                                                 Wald und Holz NRW ein außergewöhnlich posi-
                                                                                                                 tives Ergebnis im Jahr 2018 erreichen lassen.

                                                                                                                 Aber der wesentlichste Aspekt für den Erfolg im
                                                                                                                 Erntebestand – der Kontakt mit allen Kunden
                                                                                                                 im steten Dialog im Erntebestand, genauso wie
                                                                                                                 am Telefon und am Rechner – ist der Garant für
                                                                                                                 eine erfolgreiche Vermarktung von einem kost-
                                                                                                                 baren Produkt aus der Natur. Dieses Produkt ist
                                                                                                                 das Fundament für die nächste Phase im wald-
                                                                                                                                                                    Abb. 3: Saatgutkoordinatoren, Saatgutbeauftragte und Ernteprofis von Wald
                                                                                                                 baulichen Wertschöpfungsprozess.
                                                                                                                                                                    und Holz NRW tragen wesentlich dazu bei

Abb. 1: Ernteprofis in 50 m Höhe bei der Weißtannenernte in Schanze, Regionalforstamt Oberes Sauerland.
WDR Dokumentation, Saatguternte in Schanze, 2018
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