Neppendorfer Blätter - HOG-Neppendorf

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Neppendorfer Blätter - HOG-Neppendorf
Neppendorfer Blätter
     Für eine starke Gemeinschaft in enger Verbundenheit mit der Heimatgemeinde
28. Jahrgang                      Dezember 2018                         56. Ausgabe

               Strahlende Gesichter beim Neppendorfer Treffen 2018

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Neppendorfer Blätter - HOG-Neppendorf
Neppendorfer Blätter                                        12.2018 / Ausgabe 56   12.2018 / Ausgabe 56		                   Neppendorfer Blätter

                                                          Inhaltsverzeichnis                                                                               Fortsetzung: Strahlende Gesichter beim Neppendorfer Treffen 2018
                                                                                                                                                    Beeindruckendes Fest mit knapp 500 Teilnehmern in der Festhalle Denkendorf.
Titel                                                                                                                Seite                          Zufriedene und viele sogar strahlende Gesichter Gottesdienst dankte HOG-Vorstand Helmut Gro-
Strahlende Gesichter beim Neppendorfer Treffen 2018 ............................... 1                                                               gab es beim 18. Neppendorfer Treffen, das am mer und hob dabei auch den besonderen Beitrag
Inhaltsverzeichnis ............................................................................................ 2                                   Samstag, den 13. Oktober, in der Festhalle von der Bietigheimer Blechbläser hervor. „Wolfgang
Bericht zum Stand der HOG anlässlich des Neppendorfer Treffens 2018 .... 10                                                                         Denkendorf stattfand. Organisatoren, Gastgeber Czymara, Manfred Mandel, Thomas Markl, Kurt
Predigt beim Neppendorfer Treffen: Lieben und lassen ................................ 11                                                            und vor allem natürlich die Teilnehmer konnten Müller, Claudia Schuhmacher, Matthias Hedrich,
Grußbotschaft des Landeskonsistoriums Hermannstadt ............................... 13                                                               sich über ein sehr gelungenes Fest freuen. Knapp Gerhard Reuer und Albrecht Schuhmacher haben
Musik war und ist meine Leidenschaft .......................................................... 14                                                  500 Neppendorferinnen und Neppendorfer durch ihren Auftritt den Sinn der Predigt verdop-
Urheimat erwandern 2018 ............................................................................. 17                                            durften mit ihren Familien und Verwandten, pelt“, erklärte Gromer und sah in den „Wunder-
Neuer Konfirmandenrekord in Neppendorf ................................................. 20                                                         Freunden und Bekannten bei guter Musik und baren Fanfaren“ die „Einstimmung auf ein fröh-
Nachbarschaftstreffen der Unteren Neugasse ................................................ 24                                                      Kost interessante Gespräche führen, viele Erin- liches Fest“, zu dem er alle in die Festhalle einlud.
Rosenheimer Kathreinenball 2018 ................................................................ 25                                                 nerungen und Neuigkeiten austauschen, fröhlich „Herzlich willkommen zum Neppendorfer Tref-
Elisabeth Rosenauer, ein Leben für die Gemeinde ........................................ 26                                                         tanzen und damit kurzum ein paar sehr ange- fen“ prangte dann groß über der Bühne im Fest-
Gedenkstein eingeweiht ................................................................................. 28                                         nehme Stunden in netter Gesellschaft verbringen. saal Denkendorf, als die Gäste eintrafen. Der
Neppendorf-Quiz Fragen (Zusammenfassung: 01.06. -13.10.18) ............... 28                                                                       Mit „wunderbaren Fanfaren“ (O-Ton Pfarrer Raum war herrlich, herbstlich und geschmackvoll
Die beliebte Blasmusik ................................................................................... 34                                       Dietrich Galter) wurden die Teilnehmer um 12 geschmückt. Noch am Vorabend des Festes wa-
Besondere Augenblicke Neppendorfer Musikgeschichte .............................. 35                                                                Uhr in der evangelischen Kirche von Denken- ren alle Vorstandsmitglieder mit Ehepartnern zu
Erinnerungen eines Neppendorfer Musikanten ............................................ 36                                                          dorf empfangen. Die Bietigheimer Blechbläser einem letzten Vorbereitungstreffen zusammenge-
Mei Ruas i‘t Urhuamat ................................................................................... 39                                        stimmten hervorragend auf den Gottesdienst kommen. Unter der Federführung und mit bei-
Siebenbürgische Persönlichkeiten: Carl Wolff ............................................... 40                                                     ein, der von Pfarrer Dietrich Galter und Ange- spielhaftem Zupacken von Annemarie Gromer
Erinnerungen aus meinem Leben - Mathias Berz ......................................... 44                                                           lika Beer gehalten wurde. „To sama wieda im wurde dabei der Festsaal hergerichtet. Bei der
Nepomuk oder Abschied von der Kindheit ...................................................... 46                                                    goldenen Oktober“, begrüßte Angelika Beer die Besprechung der letzten Details zum Ablauf des
Ein vielversprechender Anfang ....................................................................... 48                                            Neppendorfer in landlerischer Mundart und Festes gab es noch kleine Ungereimtheiten mit der
Das Sephenhäuschen ...................................................................................... 49                                        Pfarrer Dietrich Galter bereitete die Gläubigen Anordnung der Fotos, die am Rande des Festes
Anzeigen .......................................................................................................... 50                              auf ein „Experiment“ vor, denn die Predigt sollte auf einer Leinwand gezeigt werden sollten. Elke
Unsere lieben Kleinen ..................................................................................... 51                                      gemeinsam gehalten werden. „Das ist eine He- Endörfer leistete darauf bis weit nach Mitternacht
Kinder .............................................................................................................. 51                            rausforderung für uns beide und für Sie“, so Pfar- eine Fleißarbeit auf dem PC, um die Bilder von
Wir gratulieren unseren treuen Lesern zum Jubiläum... ................................ 52                                                           rer Galter. Das Experiment ist gelungen, denn Mathias Grieshober, Udo Meister und Josef Rei-
Abschied von ehemaligen Mitgliedern ........................................................... 54                                                  die Predigt war sehr ansprechend, tiefgreifend senauer neu zu ordnen. Unser Online-Beauftragter
Traueranzeige Karl Heinz Köber .................................................................... 54                                              mit teilweise konkretem Bezug zu Neppendorf. Udo Meister bereitete das Neppendorf-Quiz vor.
Totensonntag - Neppendorf, am 25. November 2018 .................................. 54                                                               „Die Neppendorfer haben immer die Ärmel Pünktlich zum Start des Festes war dann alles fer-
Einladung zur 10. Wanderung in der Urheimat 2019 .................................. 55                                                              hochgekrempelt und dem Druck nicht nachge- tig und die ersten Gäste wurden mit echtem Nep-
Unsere nächsten Termine & Veranstaltungen ................................................ 55                                                       geben“, weiß Angelika Beer. Sie sprach von der pendorfer Hanklich empfangen, der von Gerda
Mitteilungen der Redaktion / Impressum ...................................................... 55                                                    Vergänglichkeit des menschlichen Daseins und Schnell gebacken und dem HOG-Vorstand ge-
Die Weihnachtskrippen von Leopold Köber ................................................. 53                                                        betonte gleichzeitig die Kostbarkeit des Lebens. stiftet wurde. Das mit viel Ei, Butter und Hefeteig
                                                                                                                                                    Liebe als starke zwischenmenschliche Beziehung hergestellte traditionelle Neppendorfer Gebäck
                                                                                                                                                    war der Tenor in Galters Predigt. „Die Liebe ist mundete hervorragend und machte Appetit auf
                                                                                                                                                    sehr stark“, meinte er und zitierte das Sprichwort: das Mittagessen, das von Festwirt Hans-Georg
                                                                                                                                                    „Geteiltes Leid ist halbes Leid und geteilte Freude Otto und seinem Team bereitgestellt wurde.
                                                                                                                                                    ist doppelte Freude“. Zum Abschluss des Gottes- Gut gestärkt konnten die Teilnehmer aufmerk-
                                                                                                                                                    dienstes überbrachte Pfarrer Galter schöne Grüße sam der Ansprache von Helmut Gromer folgen.
                                                                                                                                                    von Kurator Josef Beer, dem gesamten Presbyteri- Besonders begrüßte der HOG-Vorstand die Ver-
                                                                                                                                                    um, allen Neppendorfern und von seinen Eltern. treter des Jahrgangs 1938, die ihr 80-jähriges
                                                                                                                                                    Er las zudem eine Grußbotschaft der Kirchenlei- Jahrgangstreffen feierten, die 1948 in Neppen-
                                                                                                                                                    tung aus Siebenbürgen vor.                          dorf geborenen Teilnehmer, die ihr 70-jähriges
                                                                                                                                                    Für die Grüße und vor allem für den gelungenen feierten und die zahlreich anwesenden Frauen
                                                                         -2-                                                                                                                        -3-
Neppendorfer Blätter - HOG-Neppendorf
Neppendorfer Blätter                     12.2018 / Ausgabe 56    12.2018 / Ausgabe 56		                    Neppendorfer Blätter

und Männer des Jahrgangs 1953, die nach der          Brauchtum und Kultur, sowie zur Pflege der Ge-         Buches von Erwin Köber, das die Neppendorfer          bekommen konnte von der tollen Stimmung.
„Goldenen Konfirmation“ im Mai in Neppen-            meinschaft der Siebenbürger Sachsen beigetra-          Blätter bereits in der Juni-Ausgabe 2018 auf Seite    Diesen Wunsch kann selbst eine engagierte
dorf (siehe gesonderter Bericht auf Seit 20) auch    gen“ steht auf der von der HOG-Verbandsvor-            41 vorgestellt haben. Köber berichtet darin über      HOG-Vorstandschaft aber kaum erfüllen. Wenn
in Denkendorf gemeinsam feierten (weil es so         sitzenden Ilse Welther unterzeichneten Urkunde.        Neppendorfer deutsche Musikkultur in Sieben-          es aber vielleicht jemanden gibt, dem es leid tut,
schön war bei der Goldenen Konfirmation).            Mathias Grieshober war total überrascht und            bürgen/Rumänien, Deutschland und Österreich.          dass er nicht dabei sein konnte, weil er von dem
Namentlich begrüßt wurden die HOG-Grün-              überwältigt von der Ehrung, die er sich aber voll      Der Worte sind genug gesprochen, meinte Hel-          Treffen nichts wusste, dem können wir nur ra-
dungsmitglieder Erwin Köber und Michael Rei-         verdient hat, denn so ein Ehrenamt in der HOG-         mut Gromer, wünschte landlerisch „losst‘s eng         ten Mitglied der HOG Neppendorf zu werden.
senauer. Wie Gromer berichtete, gab es bereits       Vorstandschaft und bei der Nachbarschaft kostet        guat geh“ und übergab die Bühne der 19 Mann           Der Mindestbeitrag beträgt nur 10 (zehn) Euro.
1990 ein von Mitgliedern der Blaskapelle organi-     viel Zeit und Aufwand und ist ohne Unterstützung       starken Neppendorfer Blaskapelle, die unter der       Dafür bekommt man die Neppendorfer Blätter,
siertes Neppendorfer Treffen. Darauf stellte sich    der Familie meistens nicht zu bewältigen. Darum        Leitung von Kurt Müller das Publikum gleich in        die neben der genauen Ankündigung der Treffen
die Frage, wann wird auch eine HOG Neppen-           dankte Helmut Gromer auch allen Ehepartnern            ihren Bann schlug. Das war die richtige Musik,        auch sonst noch interessante Beiträge enthalten.
dorf gegründet? 1992 scheint es so weit gewesen      der Vorstandsmitglieder und besonders seiner Ehe-      bei der es selbst die älteren Semester nicht mehr     Das nächste Treffen findet übrigens am 10. Au-
zu sein, denn in den „Neppendorfer Blättern“         frau Annemarie, die nicht nur für den Schmuck          auf den Stühlen hielt. Das Parkett war schon am       gust 2019 in Neppendorf statt. Pfarrer Dietrich
werden die Vorstandsmitglieder aufgezählt: Vor-      der Festhalle hauptverantwortlich war, sondern         Nachmittag gut besetzt und am Abend wurde die         Galter hat im Namen der Gemeinde alle herzlich
sitzender Helmut Botsch, Stellvertreter Erwin        auch den ganzen Tag, bis spät in den Abend hinein      Tanzfläche fast schon zu klein. Tische und Stühle     dazu eingeladen. Und 2020 gibt es wieder ein
Köber und als Vertreter der Nachbarschaften Mi-      am Eingang stand und den Eintritt kassierte.           haben ohnehin gegen 19 Uhr nicht mehr gereicht        Treffen in Deutschland. Die Vorstandschaft der
chael Reisenauer (München), Mathias Griesho-         Über den Verbleib des Geldes aus dem Eintritt,         und es mussten zusätzliche aufgestellt werden. Be-    HOG hat mit den Vorbereitungen bereits begon-
ber (Rosenheim), Kurt Reisenauer (Crailsheim)        den Mitgliederbeiträgen und den Spenden, be-           kannte Melodien sangen Kurt Müller und seine          nen, und zwar bei einem Weißwurstfrühstück, zu
und Andreas Eckenreiter (Augsburg).                  richtete Kassier Mathias Grieshober. Er sprach von     Tochter Hanna im Duett und ließen die Zuhörer         dem Christl und Kurt Reisenauer am Sonntag,
Erst im April 1993 wurde bei einem Treffen des       einem stabilen Mitgliederstand und erwähnte die        so manches „Wehwehchen“ vergessen. Stücke wie         den 14. Oktober, gleich nach dem Treffen, einge-
damaligen Vorstands bei Michael und Maria Rei-       wichtigsten Ausgaben wie z.B. Druck und Versand        „Blaue Augen“ und „Zwei Tränen“, aus der Zeit         laden hatten. Dabei wurde auch der Termin für
senauer in München zum ersten Mal über den           der „Neppendorfer Blätter“, Organisation des           von Ernst Mosch, wie mir der Stenga Sepp verriet,     die nächste Vorstandssitzung vereinbart. Denn
Entwurf einer Satzung für die bereits bestehen-      „Neppendorfer Treffens“, die Unterstützung der         begeisterten das Publikum. Und die Melodie, nach      nach dem Treffen ist vor dem Treffen und man
de Heimatortsgemeinschaft (HOG) gesprochen.          Kirche und Pflege des Friedhofs in Neppendorf          der im Saal spontan Applaus aufbrauste, heißt?        kann nicht früh genug mit den Vorbereitungen
Dies könnte also als offizielles Gründungsdatum      (weitere Details im Bericht auf Seite 10). Für diese   „Böhmischer Traum“, kam es wie aus der Pistole        beginnen, wenn alles gut gelingen soll.
der HOG Neppendorf gewertet werden. Seither          Unterstützung der Projekte in Neppendorf dankte        geschossen, als ich den ehemaligen Kapellmeister                                Brimes Sepp, Straubing
gab es mehrere Wechsel in der Vorstandschaft.        Pfarrer Dietrich Galter und überbrachte auch im        Andreas Beer danach fragte. Die Stimmung war
„Einer aber ist in all diesen Jahren dabeigeblie-    Festsaal die Grüße der Heimatgemeinde. Abschlie-       hervorragend. „Pu ter Musik krieg ich immer Hei-      Das Heimattreffen 2018 in Bildern…
ben“, betonte Helmut Gromer. Er meinte damit         ßend lud er alle zum Heimattreffen ein, das am 10.     nahaut (Bei dieser Musik bekomme ich immer            …ist erneut ein Versuch der Redaktion die Hö-
Mathias Grieshober, der als Vertreter der von ihm    August 2019 in Neppendorf stattfinden soll.            Hühnerhaut)“, gestand ein fleißiger Tänzer, der       hepunkte des Geschehens und die Stimmung auf
mitgegründeten Nachbarschaft Rosenheim in die        Neppendorf stand auch im Mittelpunkt der bei-          nicht von der Tanzfläche weichen wollte.              dem Treffen mittels Bilderreihen „einzufangen“
Vorstandschaft aufgenommen wurde, im Laufe           den Bücher, die noch kurz auf der Bühne vorge-         Nach dem Abschiedsmarsch gab es noch eine             und wieder zu geben. Auf diese Weise soll auch
der Jahre Beisitzer und stellvertretender Vorsit-    stellt wurden und mit anderen Drucksachen auf          Zugabe und dann noch eine Zu-Zugabe, denn             den beim Treffen nichtanwesenden Lesern ein
zender war und heute Kassier und hauptverant-        einem Tisch im Saal ausgestellt waren. „Mein Buch      Werner Berz setzte die langjährige Tradition seines   lebendiger Eindruck von dieser festlichen Ver-
wortlich für die Redaktion der Neppendorfer          verknüpft Geschichte und Geschichten und ist kei-      inzwischen verstorbenen Vaters fort und spende-       anstaltung vermittelt werden. Viel Spaß bei der
Blätter ist. „Für diesen unermüdlichen, beispiel-    ne historische Abhandlung“, erklärte Samuel Beer       te den Musikanten einen Schnaps. „Da können           Lektüre und beim Besichtigen der Bilderreihen.
losen Einsatz sind wir ihm alle zu Dank verpflich-   bei der kurzen Vorstellung seines Werkes „Daheim       die Musikanten nicht nein sagen“ weiß Kurt                                             Die Redaktion
tet“, meinte der HOG-Vorsitzende und erntete         in der Fremde“ (Siehe Vorstellung auf Seite 50).       Reisenauer. So war es schon nach 20 Uhr, als der
zustimmenden Applaus. Als kleines Dankeschön         Die Publikation interessiert nicht nur die Enkel       „Oberbayern-Express“ (mit den gebürtigen Nep-
überreichte Gromer dem Geehrten neben einem          des Autors und die Mitglieder seiner Familie Beer/     pendorfern Georg Köber und Josef Liebhart) die
Geschenkkorb auch eine besondere Ehren-Ur-           Penonre aus Neppendorf, für die es zunächst ge-        Stimmung nochmals richtig anheizte. Altbekann-
kunde des HOG-Verbands „ zur Würdigung sei-          dacht war. Auch im Festsaal fanden sich zahlreiche     te Schlager und neuere Hits, Potpourris, Walzer,
ner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit u.a. als   Käufer und, wie uns Beer verriet, ist die erste Aus-   Tangos und flotte Rhythmen kamen sehr gut an.
Mitglied des Vorstandes der Heimatortsgemein-        gabe schon so gut wie vergriffen und der bekannte      Der Saal brodelte und es wurde bis sehr spät (oder
schaft Neppendorf, insbesondere als stellvertre-     Schiller-Verlag, in dem das Buch erschien, denkt       soll ich schreiben früh) zünftig gefeiert. „Wir
tender Vorsitzender, Beisitzer und Kassenwart.       schon an eine zweite Auflage.                          sollten das Treffen alle drei Monate veranstal-
Mathias hat somit zum Erhalt von Traditionen         „Musik kennt keine Grenzen“ ist der Titel des          ten“, meinte eine Teilnehmerin, die nicht genug
                                                 -4-                                                                                                          -5-
Neppendorfer Blätter - HOG-Neppendorf
Neppendorfer Blätter           12.2018 / Ausgabe 56   12.2018 / Ausgabe 56		                           Neppendorfer Blätter

Eindrücke einer aufwändigen Organisation                                                Der offizielle Teil des Treffens

                                                                                        Die Jubilare

Festgottesdienst in der Klosterkirche: Predigt im Duett und „Wunderbare Fanfaren“

                                                                                        Die Teilnehmer des Jahrgangs 1938 v.l.n.r.:                                                               (Foto: G. Köber)
                                                                                        Sitzend: Michael Wetschesa (80), Johanna Wetschesa (Ehefrau), Gerhart Binder (80), Regina Binder (Ehefrau), Michael
                                                                                        Fleischer (80), Maria Reisenauer geb. Schnell (80)
                                                                                        Stehend: Josef Eckenreiter (80), Theresa Beer geb. Fleischer (80), Maria Köber geb. Beer (80), Theresa Eckenreiter geb.
                                                                                        Reisenauer (80), Marianne Fleischer (Ehefrau), Maria Ungar geb. Fleischer (80), Josef Grieshober (80)
                                                                                                                                                                                               Die Teilnehmer
                                                                                                                                                                                               des Jahrgangs
                                                                                                                                                                                               1948 v.l.n.r.:

                                                                                                                                                                                               Michael Reisenauer,
                                                                                                                                                                                               Samuel Fleischer,
                                                                                                                                                                                               Maria Reisenauer,
                                                                                                                                                                                               Michael Schnell,
                                                                                                                                                                                               Josef Karmen,
                                                                                                                                                                                               Nelu Codrescu,
                                                                                                                                                                                               Simon Zakel

                                                                                                                                                                                                (Foto: E. Schnell)

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Neppendorfer Blätter - HOG-Neppendorf
Neppendorfer Blätter                         12.2018 / Ausgabe 56       12.2018 / Ausgabe 56		         Neppendorfer Blätter

                                                                                                                          Ball mit Duo „Oberbayern Express“     Bilder : M. Grieshober, E. Schnell, G.Köber

Die Teilnehmer des Jahrgangs 1953 v.l.n.r.:                                                           (Foto: G. Köber)
1. Reihe: Hildegard Laskowski-Schneider geb. Schneider, Elisabeth Beke geb. Ambrusch, Katharina Decker geb. Reisenauer,
Elisabeth Liebhard geb. Leonbacher, Regina Rastel, Marianne Roppelt geb. Schenn, Katharina Anna Bausmerth geb. Ungar,
Elisabeth Maurer geb. Leonbacher, Mathias Huber und Michael Schwachhofer.
2. Reihe: Andreas Karmen, Josef Beer, Josef Reisenauer, Hans Huber, Erna Schenn geb. Lederer, Johann Weimer, Maria
Weimer geb. Berz, Martin Adam, Michael Reisenauer, Samuel Huber, Mathias Grund, Martin Liebhardt, Johann Krauss
und Johann Beer.

Unterhaltsam durch den Nachmittag

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Neppendorfer Blätter - HOG-Neppendorf
Neppendorfer Blätter                    12.2018 / Ausgabe 56   12.2018 / Ausgabe 56		                     Neppendorfer Blätter

    Bericht zum Stand der HOG anlässlich des Neppendorfer Treffens 2018                                    gleichzeitig unterhaltsamen, optisch und inhalt-       Der Inhalt und die Qualität der Neppendor-
                                                                                                           lich ansprechenden Publikation im Zeitschriften-       fer Blätter ergeben sich aus der Summe und der
Der Bericht gibt Auskunft über die Entwicklung        der Osterfeiertage übergeben.                        format. Diesem berechtigten Anspruch der Leser         Qualität der jeweiligen Beiträge der Berichterstat-
der HOG-Neppendorf in den letzten zwei Jahren         • Für Grab- und Friedhofspflege wurden 2016 und      werden die Blätter durchaus gerecht. Der tiefere       ter. Manche Autoren schicken regelmäßig, andere
und zeigt ihren aktuellen Zustand auf.                  2017 jeweils 1800€ aus den dafür bestimmten        Sinn der Sache jedoch liegt darin - indem sie über     wiederum sporadisch und andere oft nur einma-
In der Zeitspanne Okt. 2016 – Okt. 2018 hat             Spendeneingängen bereitgestellt. Diese Beträge     das Thema Neppendorf und seine Bewohner auf            lige Beiträge. Wichtig jedoch ist, dass alle mit Be-
sich die Mitgliederzahl unserer HOG wie folgt           deckten die Ausgaben der Heimatgemeinde für        vielfältigste Weise berichten - den Erhalt des Kul-    geisterung dabei sind und bleiben. Dafür möchte
entwickelt:                                             Grab- und Friedhofspflege jeweils zu 100%.         turerbes und den Zusammenhalt der Neppen-              ich ihnen ein dickes Lob aussprechen.
2016: 374 Mitglieder, davon 19 Neumitglieder          • Für diverse Renovierungsarbeiten an Friedhof       dorfer zu fördern.                                                      Mathias Grieshober, Kolbermoor
2017: 347 Mitglieder, davon 12 Neumitglieder            und Kirche im Jahre 2017 wurde der Gemein-
Das bedeutet ausgehend von dem Bezugsjahr               devertretung im Juli 2017 einmalig der Betrag
                                                                                                                           Predigt beim Neppendorfer Treffen: Lieben und lassen
2015 mit 347 Mitgliedern einen Anstieg um 27            von 3500€ übergeben. Dieser Betrag entspricht
Mitglieder im Jahre 2016 und einen Verlust in           ca. 50% der Kosten für diese baulichen Maß-        Am 13. Oktober 2018 in der Klosterkirche Den-          Neppendorf gelernt, einen dünnen für den Som-
gleicher Höhe im Jahre 2017. In Summe also ist          nahmen.                                            kendorf, gehalten von Theol. Angelika Beer (AB)        mer und einen dicken für den Winter. Du weißt
die Mitgliederzahl in den beiden vergangenen          Ein weiteres Hauptanliegen des Vorstandes ist die    zu 1. Korinther 7, 29-31 und Pfarrer Dietrich          nie, wann jemand stirbt und du zur Beerdigung
Jahren unverändert geblieben. Für das laufende        Förderung bzw. finanzielle Unterstützung von         Galter (DG) zu Hohelied 8, 6b-7                        musst. Seitdem achte ich darauf, dass das Schwarz
Jahr 2018 liegen naturgemäß noch keine endgül-        Projekten in Deutschland zum Erhalt, Pflege und                                                             an den Kleiderbügeln nicht verschwindet. „Das
tigen Daten vor. Es gibt noch Luft nach oben was      Erneuerung von Beziehungen zwischen Neppen-          AB - „Gnade sei mit euch und Friede von Gott,          Wesen dieser Welt vergeht“, schreibt Paulus. Der
die Mitgliederschaft betrifft – gar keine Frage und   dorfern in der außersiebenbürgischen Zerstreu-       unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus.“           schwarze Blazer, die schwarze Jacke, die da hängt,
wir hoffen, dass durch Aktionen wie diese und         ung. Zu diesem Zweck wurden in der Zeitspanne                                                               erinnert mich daran, wie kostbar das Leben ist,
weitere andere, Neumitglieder zum Eintritt in die     Okt. 2016 - Okt. 2018 aus Mitteln der HOG            Liabi Neppenderfer,                                    wie schnell es vergehen kann und verfällt. Das
HOG überzeugt werden können.                          folgende Aktionen gefördert:                         do samma wieda. Wia olli zwua Jo. Da sind wir          macht mich klar.
Die Zusammensetzung des Vorstands in der              • Die 4-fache Herausgabe und Versand der Nep-        wieder, wie alle zwei Jahre, im goldenen Oktober.      Und die bunten Kleider hängen daneben. Denn
Zeitspanne Okt. 2016 – Okt. 2018 ist ebenfalls          pendorfer Blätter in Deutschland, Österreich       Und mit zwei Texten aus der Bibel, die wir, Pfar-      längst nicht alles ist Schwarz.
unverändert. Der Vorstand besteht weiterhin aus         und Neppendorf                                     rer Galter und ich, miteinander verschränken.
den sechs 2016 gewählten Mitgliedern: den Alt-        • Die Überarbeitung, Pflege und Finanzierung         Ich lese zunächst, was Paulus an die Gemeinde  II. DG: Liebe und Tod
gedienten Helmut Gromer, Mathias Grieshober             der Homepage durch unseren neuen Web-              in Korinth schreibt und Dietrich Galter aus demLiebe und Tod gehören zusammen…. Liebe und
und Kurt Reisenauer sowie den Neuzugängen               master Udo Meister                                 Hohelied Salomos:                              Tod sind sehr persönliche, im wahrsten Sinne des
Josef Reisenauer, Elke Endörfer und Udo Meister.      • Die 2-fache Organisation des Neppendorfer          Das sage ich aber, liebe Brüder: Die Zeit ist kurz.
                                                                                                                                                          Wortes intime Erfahrungen. Liebe und Tod kön-
Sie sind heute alle anwesend und haben ein of-          Treffens in der Festhalle Denkendorf               Auch sollen die, die Frauen haben, sein, als hätten
                                                                                                                                                          nen uns das Herz zerreißen.
fenes Ohr für jedwelche Vorschläge, Anregungen        • Ein Unkostenbeitrag von 500€ an das Duo Riff       sie keine.                                     Aber es sind 2 Gegensätze – die hier zusammen-
oder auch Kritik. Bitte nutzt diese Gelegenheit         respektive Melitta und Kurt Bartesch für die Be-   Denn Liebe ist stark wie der Tod.              gelegt werden.
und helft uns besser zu werden.                         teiligung am Neppendorfer Treffen 2017 in der      Und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich.
                                                                                                                                                          Liebe – mit diesem Phänomen haben sich die
Eine zentrale Aufgabe des HOG-Vorstandes ist            Heimatgemeinde                                     Und die weinen, als weinten sie nicht;         Menschen seit je her beschäftigt. Auch die Künst-
die Förderung bzw. finanzielle Unterstützung          • Der 2-fache Erwerb und Niederlegung eines          Ihre Glut ist feurig und eine gewaltige Flamme.ler und Wissenschaftler versuchen Liebe darzu-
von Projekten zur Pflege und Erhaltung von              Blumenkranzes am Heldendenkmal in Din-             Und die sich freuen, als freuten sie sich nicht;
                                                                                                                                                          stellen und zu ergründen. Aber kann Liebe erklärt,
Kultureinrichtungen in unserer Heimatgemein-            kelsbühl anlässlich der Heimattreffen 2017 und     Viele Wasser können die Liebe nicht auslöschen,wissenschaftlich belegt werden? Wie können Ver-
de Neppendorf. In diesem Sinne wurden in der            2018                                               noch die Stürme sie ertränken.                 trauen, Wertschätzung, Zuwendung, Geborgen-
Zeitspanne 2016 – 2018 aus zweckgebundenen            Alle diese Aktionen und die dabei erzielten Er-      Und die kaufen, als behielten sie nicht.       heit, sich Gehalten-und Getragen-Wissen erklärt
Spendeneingängen unserer Landsleute insgesamt         folge, sind das Resultat des kollektiven Einsatzes   Wenn einer alles Gut in seinem Haus um die Liebe
                                                                                                                                                          werden? Und was die Liebe alles aushält…. Nicht
folgende Mittel zur Verfügung gestellt:               des Vorstandes einerseits und der tatkräftigen und   geben wollte, würde man ihn dann verachten?    umsonst wird die Liebe mit einer feurigen Glut
• Für die Kirchenpflege:                              finanziellen Unterstützung durch die HOG-Mit-        Und die diese Welt gebrauchen, als gebrauchten und einer gewaltigen Flamme verglichen. Viele
		    » 2078€ im Jahre 2016                           glieder anderseits.                                  sie sie nicht.                                 Wasser können die Liebe nicht auslöschen noch
		    » 2187€ im Jahre 2017                           Betreffend die Neppendorfer Blätter ist folgendes    Denn das Wesen dieser Welt vergeht.            die Stürme sie ertränken….
Diese Beträge entsprechen den gesamten jähr-          festzuhalten: Vordergründig geht es darum un-                                                       Andererseits greift aber der Tod mit seiner kal-
lichen Spendeneingängen für diesen Verwen-            seren Mitgliedern für ihre Spende eine entspre-      I. AB: Kostbar und klar                        ten Hand immer wieder ins Leben hinein und
dungszweck und wurden der Gemeindevertre-             chende Gegenleistung zu erbringen in Form ei-        Immer zwei schwarze Mäntel sollst du im reißt uns förmlich geliebte Menschen von unserer
tung jeweils im darauffolgenden Jahr anlässlich       ner halbjährig erscheinenden, informativen und       Schrank haben, habe ich vor ein paar Jahren in Seite. Manchmal erwartet, meist aber unverhofft
                                                 - 10 -                                                                                                      - 11 -
Neppendorfer Blätter - HOG-Neppendorf
Neppendorfer Blätter                     12.2018 / Ausgabe 56    12.2018 / Ausgabe 56		                    Neppendorfer Blätter

und unerwartet….Wie gehen wir damit um, wo             IV. DG: Liebe bleibt                                   geben wollte, würde man ihn dann verachten?           und Rumänien und fragen, was dort dran ist.
finden wir Halt, wo finden wir Trost? Eine Leere       Gott sieht uns liebevoll an – dadurch werden           Und die diese Welt gebrauchen, als gebrauchten        Denn es stimmt, die Zeit, die Kraft, die Ressour-
bleibt dann zurück! Was bleibt dann? Die Erinne-       wir zu Liebenden. Gott will, dass wir leben und        sie sie nicht.                                        cen sind begrenzt. Und doch ist da Raum für
rungen, Fotos, Geschichten… Aber in der Liebe          lieben. Er hat seinen Sohn in diese Welt gesandt       Denn das Wesen dieser Welt vergeht.                   mehr, Platz zum Atmen, zum Gestalten und zum
sind sie da, Liebe überwindet Trennungen, Gren-        und hat ihn am Kreuz sterben lassen. Er hat ihn                                                              Sein. Lieben und Lassen.
zen, Mauern und Tod….                                  nach drei Tagen von den Toten auferweckt. Da-          AB: Wie wäre es, wenn wir einander zuhören, er-
Die Liebe verändert uns, der Tod betrifft und ver-     mit hat er nicht nur den Tod besiegt, sondern hat      zählen lassen, so, als ob man selbst nicht Bescheid   Zum Schluss noch einmal Paulus im Ohr: „Die
ändert uns auch. Wir suchen aber Beständigkeit,        der Liebe über die Flüchtigkeit und Vergänglich-       weiß und es keinen Senf gibt, den man dazuge-         Zeit ist gedrängt. Ich will aber, dass ihr ohne Sor-
etwas, woran wir uns festhalten können, etwas,         keit Dauer verliehen. Die Liebe bleibt! Der Tod        ben muss? neugierig, offen.                           ge seid.“
was bleibt. Gottes Liebe umfängt und trägt uns         ist vergangen und in der Liebe aufgehoben wor-         Wie wäre es, wenn wir das, was wir haben, mitei-
und seine Liebe hat Bestand. An ihm können wir         den.                                                   nander teilen? Das kann eine Idee sein, ein Ange-     „Der Friede Gottes, welcher höher ist als alle
uns festhalten, denn er hält an uns fest. In aller     Die Liebe bleibt – weil Gottes Liebe uns umfängt.      bot, eine Unterstützung. Den Blick auch konkret       Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in
Vergänglichkeit ist er mit seinem Wort und mit         Wir können das Leid teilen und die Freude ver-         nach Neppendorf richten, nach Hermannstadt            Christus Jesus.“ Amen.
seiner Liebe zu uns der Beständige, der Bleibende.     mehren. Nicht umsonst sagt ein altes Sprichwort:
Wie verhalten wir uns aber am Besten in dieser         Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freude ist                   Grußbotschaft des Landeskonsistoriums Hermannstadt
sich verändernden und vergänglichen Welt?              doppelte Freude!
                                                                                                               Evangelische Kirche A.B. in Rumänien                                                       	
  

                                                                                                               Das Landeskonsistorium
III. AB: Du bist mehr                                  V. AB: einander begegnen „als ob“
                                                                                                               Str. Gen. Magheru 4, RO - 550185 Sibiu / Tel.: +40 269 217864
Liebt, lebt, engagiert und mit Tatendrang. Die         „Feiern hilft“ stand auf der Postkarte, beim Wan-
                                                                                                               Fax: +40 269 206864 / ekr.landeskon@evang.ro / www.evang.ro / Zahl 1684/2018
Landler haben immer die Ärmel hochgekrem-              dern kam ich an dem kleinen Laden vorbei und
pelt. Aber hängt euch nicht daran auf, krallt euch     ein bisschen bereue ich, dass ich diese Karte nicht
                                                                                                                                                                               Hermannstadt, den 11. Oktober 2018
nicht daran fest. „Fortan sollen die, die Frauen       gekauft habe. „Feiern hilft“ – noch so eine Er-
                                                                                                               Sehr geehrter Herr Vorsitzender Gromer,
haben, sein, als hätten sie keine; und die da wei-     innerung. Die bunten Kleider anziehen, zusam-
                                                                                                               verehrter Vorstand, liebe Neppendorfer!
nen, als weinten sie nicht; und die sich freuen, als   menkommen, feiern, fröhlich sein und leicht.
freuten sie sich nicht; und die kaufen, als besäßen    Auch dazu sind wir heute hier und haben noch            Wir freuen uns sehr, Sie und Ihre Heimatortsgemeinschaft mit der diesjährigen Jahreslosung
sie es nicht; und die diese Welt gebrauchen, als       den ganzen Nachmittag und Abend Zeit. Ge-               aus Offb. 21,6 zu begrüßen: Gott spricht: „Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des
gebrauchten sie sie nicht.“                            schenkte Zeit. Wie wäre es, wenn wir uns anse-          lebendigen Wassers umsonst.“ Welch großartige Zusage an uns. Damit lässt sich gut durch
Das alles ist nicht schlecht, ich glaube nicht, dass   hen und mehr sehen als da ist? Einander ansehen,        dieses Jahr gehen.
Paulus etwas verbieten will. Aber Du bist mehr.        beim Einen ist Freude in den Augen, bei der An-         Am 13. Januar 2018 erfüllten sich 450 Jahre, seit dem erstmals in Europa der Durst nach
Mehr als verheiratet sein, verpartnert, verwit-        deren Trauer im Blick. Der, der sich freut, kennt       Glaubensfreiheit gestillt und diese proklamiert wurde. Das Toleranzedikt aus unserem sie-
wet oder allein. Du bist mehr als Dein Weinen,         auch Tränen und die, die traurig ist, hat letztens      benbürgischen Thorenburg (Turda) hat bis heute Vorbildcharakter. Das ungarische Parlament
mehr als Dein Lachen, mehr als das, was Du be-         laut gelacht.                                           hat unlängst den 13. Januar als „Tag der Glaubensfreiheit“ beschlossen. Das rumänische wie
sitzt und mehr als das, was Du tust. Es soll nicht                                                             das EU-Parlament werden sich demnächst auch dazu äußern. Diese Freiheit des Glaubens hat
überhand nehmen, Dich nicht bedrängen oder             So lasst uns noch einmal die Verse hören, die wir       dazu geführt, dass sich unter den Siebenbürger Sachsen eine Glaubensform, eine Kirchlich-
unter Druck setzen. Viele haben sich aufgehängt,       als Predigtworte eingangs gehört haben:                 keit, eine Sprache, eine Bildung, eine Tradition, ein Gemeinschaftssinn und eine Verantwort-
in Neppendorf, nach Russland und dem Krieg,            Das sage ich aber, liebe Brüder: Die Zeit ist kurz.     lichkeit herausbildete, die sich an dem Evangelium orientiert und das Wohl der Gemeinschaft
in den 1950er, 1960er, 1970er, bis in die 1980er       Auch sollen die, die Frauen haben, sein, als hätten     zum Ziel hat. In unserer Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien (EKR) ist das Jahr 2018
hinein. In den Tagebüchern von Pfarrer Klima ist       sie keine.                                              konsequenterweise der „Evangelischen Freiheit“ gewidmet.
das alles aufgeführt. Sie haben es nicht ausgehal-     Denn Liebe ist stark wie der Tod.                       Von Oktober 2016 bis April 2018 hat die EKR in evangelischer Freiheit „12 Apfelbäumchen für
ten und den Strick genommen, mehr als einmal           Und Leidenschaft unwiderstehlich wie das Totenreich.    ein klares Wort“ an vielen Orten, in Siebenbürgen und in Europa gepflanzt, die mit der sieben-
im Jahr hing jemand.                                   Und die weinen, als weinten sie nicht;                  bürgischen Reformation zusammenhängen. Aufbauende Begegnungen, Erfahrung von geschwi-
Du bist mehr, mehr als Deine Sorgen, mehr als          Ihre Glut ist feurig und eine gewaltige Flamme.         sterlicher Gemeinschaft im Glauben und Weitergabe von Hoffnungszuversicht kennzeichneten
Dein Status, mehr als das, was und wieviel Du          Und die sich freuen, als freuten sie sich nicht;        dieses Reformationsgedenken der EKR. Wir danken allen, die es unterstützt, mitgestaltet und
hast, mehr als das, was Du schaffst oder eben          Viele Wasser können die Liebe nicht auslöschen,         mitgemacht haben, besonders dem HOG-Verband, der Gemeinschaft der Evangelischen Sie-
nicht schaffst.                                        noch die Stürme sie ertränken.                          benbürger Sachsen, dem Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland und dem Verein der
Gott hat uns einen Mehrwert mitgegeben…                Und die kaufen, als behielten sie nicht.                Siebenbürger Sachsen in Österreich.
                                                       Wenn einer alles Gut in seinem Haus um die Liebe
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Neppendorfer Blätter - HOG-Neppendorf
Neppendorfer Blätter                  12.2018 / Ausgabe 56   12.2018 / Ausgabe 56		                           Neppendorfer Blätter

                                                                                                       Da Erwin Köber, zu dem Zeitpunkt Vorsitzen-                   gemeinde Neppendorf bei verschiedenen Anläs-
  Ende 2018 erfüllen sich 100 Jahre seit dem Ende des Ersten Weltkriegs. Damit hat eine Neu-           der der HOG Neppendorf, nicht mehr zur Ver-                   sen. Welches ist deine persönliche Einstellung
  gestaltung Europas, der Nationen und Kirchen begonnen, die auch heute nicht aufzuhören               fügung stand, wurde ich als neues Mitglied in                 zum viel diskutierten und umstrittenen Thema
  scheint. Der Toten zu gedenken einerseits und die Folgen zu bedenken andererseits, stellt eine       den Vorstand gewählt. Seit diesem Zeitpunkt                   „Heimat“?
  Herausforderung dar, der sich die EKR stellt. Mit dem Projekt „Grenzen – Gesichter – Ge-             versuche ich mich so gut wie möglich, mit mei-                1963 bin ich in Neppendorf geboren, wurde
  schwister“ wollen wir in allen Landesteilen, wo heute Evangelische leben, aber auch in Ost-          nen Ideen und Vorschlägen, aber auch als Bin-                 1977 dort konfirmiert und 1986 in der gleichen
  und Mitteleuropa Gedenk- und Bedenkveranstaltungen mit Partnern vor Ort gestalten.                   deglied zu der Blasmusik für die Heimatortsge-                Kirche getraut. Ich denke, das alleine dürfte die
  Wir würden uns freuen, wenn Ihr bei Eurem Treffen mitbedenkt, was Evangelische Freiheit              meinschaft einzubringen.                                      Frage schon beantworten. Zum Thema „Heimat“
  sowie das Ende des Ersten Weltkrieges heute bedeuten, der Toten gedenkt und für die Ge-              Der HOG-Vorstand wurde mit neuen Mitglie-                     muss jeder für sich persönlich entscheiden, wie er
  meinschaft über Grenzen hinaus einen Hoffnungsbaum pflanzt.                                          dern erweitert. Was kannst du darüber berichten?              dazu steht. Ich kenne Leute, die seit der Auswan-
  Wir laden Euch ein, vermehrt nach Siebenbürgen zu kommen und euch intensiver hier einzu-             Wir können uns glücklich schätzen, dass wir                   derung nicht mehr in der alten Heimat waren.
  bringen: durch Mitgliedschaft in der EKR, durch Arbeit an den Kirchenburgen, durch Leben             Sepp Reisenauer, Elke Endörfer und Udo Meister                Da ich eine schöne und glückliche Kindheit und
  und Begegnen vor Ort. Siebenbürgen kann wieder zum Land des Segens werden, wo wir, ein               als neue Vorstandsmitglieder gewinnen konnten.                Jugendzeit in Neppendorf verbracht habe, ver-
  jeder und zusammen, die Werte und die Orte beleben, die uns verbinden und zusammenhalten.            Somit wird die ganze Last auf mehreren Schul-                 danke ich diesem Ort sehr viel. Ich bin auch der
  Im Namen der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien danken wir Euch für allen Einsatz, die            tern verteilt und jeder kann seine Stärken, die               festen Überzeugung dass das, was ich heute bin,
  große Liebe zur Heimat und den Blick für die gemeinsame Zukunft. Gott schenke Euch ein               unterschiedlicher Art sind, mit einbringen. Es                ganz stark von der Gemeinschaft in Neppendorf
  frohmachendes Treffen, bereichernde Begegnungen und glaubensstärkende Erfahrungen unter              macht riesigen Spaß mit dem gesamten Vorstand                 geprägt wurde. Die Tugenden wie Pünktlichkeit,
  Gottes Segen.                                                                                        zusammen zu arbeiten und das spiegelt sich auch               Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit, Freundlichkeit und
                                                                                                       im Ergebnis wieder.                                           Ausdauer, die in Neppendorf gelebt wurden, sind
  Bischof                          Landeskirchenkurator                            Hauptanwalt         Immer wieder treffe ich dich in unserer Heimat-               in meinem Unterbewusstsein verinnerlicht wor-
  Reinhart Guib                      Friedrich Philippi                       Friedrich Gunesch

  Mit der Verlesung dieses Schreibens bei eurem Heimattreffen setzt Ihr ein starkes gemeinschaft-
  liches Zeichen. Für aktuelle Infos zur Heimatkirche besucht unsere Webseite www.evang.ro

                         Musik war und ist meine Leidenschaft
Gespräch mit dem stellvertretenden Vorsitzen- Mechaniker und Schlosser gemacht, die ich dann
den der HOG Neppendorf Kurt Reisenauer              1989 in der BRD mit einer Ausbildung zum In-
                                                    dustriemeister erweitert habe.
Kurt, vielen Leuten bist du als Musiker bekannt, Wohin führte dich dein Weg nach der Ausreise
später als Vorstandsmitglied der HOG Neppendorf und wie ist es dir gelungen in Deutschland neue
und als Nachbarvater der Nachbarschaft Süd-West. Wurzeln zu schlagen?
Nenne wichtige Einschnitte in deinem Leben.         Da ich zum Zeitpunkt der Ausreise keine Ver-
In der Tat, muss ich immer wieder feststellen, dass wandten ersten Grades in Deutschland hatte,
mich die meisten Leute über die Musik kennen. konnte ich etwas großzügiger wählen wo ich hin
Aber nicht nur weil ich und mein Bruder musi- gehe. Meine Wahl fiel dann auf Sindelfingen/
zieren, sondern weil auch mein Vater und Groß- Böblingen, weil ich einen sicheren Arbeitsplatz
vater, über die Neppendorfer Grenzen hinaus als als eine wichtige Säule im Leben sehe. Heute
Musiker bekannt waren.                              habe ich noch das Glück, nach über 33 Jahren,
Als wichtige Einschnitte in meinem Leben wür- im gleichen Unternehmen (Mercedes-Benz) zu
de ich die Ausreise im Jahr 1984, die Heirat mit arbeiten.
meiner Frau Christl, die ich übrigens auf einer Seit wann bist du aktives Mitglied im Vorstand
Hochzeit als Musiker in Talmesch kennen gelernt der HOG, was hat dich dazu bewogen und
habe, und natürlich die Geburt meiner Tochter welches sind deine Aufgabenbereiche?
Tanja im Februar 1992, erwähnen. Ich habe in Beim Neppendorfer Treffen im Oktober 2010                 Ob als Musikant, als Nachbarvater oder in der HOG-Vorstandschaft: Kurt setzt sich immer vorbildlich und selbstlos für die
Hermannstadt eine Berufsausbildung zum Auto- gab es Neuwahlen für den Vorstand der HOG.                Gemeinschaft ein.                                                                        Fotos: M. Grieshober, J. Gärtz
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Neppendorfer Blätter - HOG-Neppendorf
Neppendorfer Blätter                   12.2018 / Ausgabe 56   12.2018 / Ausgabe 56		                    Neppendorfer Blätter

den und haben mir meinen Start in der neuen           Deine Gattin Christl ist eine anerkannte und ge-                                      Urheimat erwandern 2018
Heimat unheimlich erleichtert.                        schätzte Ärztin und Hochschulprofessorin. Wie
Du hast in unterschiedlichen Schrammeln und           unterstützt und helft ihr euch gegenseitig?
Musikkapellen gespielt. Musik ist ein wichtiger       Das ist wie in jeder Ehe, Beziehung oder Ge-
Teil deines Alltags. Was gibt es in dieser Hinsicht   meinschaft: durch gegenseitige Rücksichtnahme,
zu berichten?                                         Wertschätzung und natürlich dem Einbringen
Musik war und ist meine Leidenschaft. Man             der eigenen Stärken wenn irgendwelche Lücken
lernt viele nette Leute kennen und es ist ein         gefüllt werden müssen. Manchmal ist das auch
Hobby, bei dem man direkt an dem fröhlichen           mit Entbehrung und Verzicht verbunden, aber
Gesellschaftsleben teilnimmt. Durch die Musik         diese Schattenseiten nimmt man gerne in Kauf,
wurde auch mein Start in der neuen Heimat ge-         wenn man erfolgreich sein will.
prägt. Schon in den ersten Wochen nach mei-           Kurt, du besitzt eine sehr positive Einstellung
ner Ankunft in der BRD habe ich bei einem             zum Leben. Auch deine Mitmenschen versuchst
heimischen Musikverein mitgespielt. Dadurch           du ständig aufzumuntern und anzuspornen. Was
kam ich zu meiner ersten Mietwohnung und in           sind deine Wünsche an die HOG und unsere
den Ortsteil Maichingen von Sindelfingen, in          Neppendorfer Gemeinschaft?
dem ich mit meiner Familie schon über 30 Jahre        Mein Wunsch ist, dass die HOG noch lange Be-
wohne. Musik hilft unheimlich bei der Integra-        stand hat, zumindest solange unsere Landsleute,
tion und da war es mir wichtig bei der Mitwir-        die noch in Neppendorf geboren sind, den Be-
kung die Balance zwischen einheimischen und           darf haben sich auszutauschen und gemeinsam
siebenbürgischen Kapellen zu halten.                  zu feiern. Noch sind wir in der glücklichen Lage,
Kurt, du warst der Initiator zur Gründung der         dass es in Neppendorf eine funktionierende Kir-
                                                                                                          Seit dem Sommer 2010 werden wir regelmäßig            Weise ums Leben. Manch ein Teilnehmer an
Nachbarschaft Süd-West. Wann wurde diese              chengemeinde gibt. Das können nur noch we-
                                                                                                          zu einem Wanderwochenende ins Salzkammergut           dieser Andacht erinnerte sich dabei auch an das
Nachbarschaft der Neppendorfer gegründet und          nige Gemeinden in Siebenbürgen von sich be-
                                                                                                          eingeladen. Zu Gast sind wir dabei beim Evan-         Bergunglück vom 17. April 1977 im Buleakessel.
wie entfaltet sie ihre Tätigkeit?                     haupten. Wir alle wissen, dass das nicht ewig so    gelischen Bildungswerk in Oberösterreich, deren       Beim Verlassen der Kapelle ließen Eiseskälte und
Der Gedanke eine Nachbarschaft zu gründen             bleiben wird und dann wird auch die Arbeit der      Vorstandsvorsitzende unsere Landsmännin Mag.          dichter Nebel nur eine blasse Ahnung dessen zu,
hatte mich schon lange verfolgt. Vielmehr wollte      HOG schwieriger. Auch wenn die nächste Ge-          Renate Bauinger, geb. Liebhart, ist. Im Gedenken      wie es den Verunglückten ergangen sein mag.
ich der älteren Generation wie meinen Eltern          neration immer weniger mit unserer alten Hei-       an den ersten Transport am 04. Juli 1734, als evan-   Begleitet von den Klängen eines jungen Blechblä-
eine Plattform bieten, sich mit gleichgesinnten       mat zu tun haben wird, sollen sie zumindest mit     gelische Transmigranten aus Österreich nach Sie-      ser-Quartetts nahm man Abschied vom besinn-
Landsleuten und Freunden zu treffen. Es gab ja        Stolz behaupten können, das sie Neppendorfer        benbürgen kamen, fand diese Veranstaltung auch        lichen Teil unseres Beisammenseins. Nach dem
schon gute Beispiele von erfolgreichen Nachbar-       Vorfahren haben.                                    in diesem Jahr am ersten Wochenende im Juli statt.    Mittagessen in der Gjaidalmhütte ließ das Wetter
schaften in Augsburg, Heilbronn, Crailsheim,          Immer wieder machst du Werbung, dass neue           Wir, die Nachkommen der damals Vertriebenen,          die geplante Wanderung zu. Wir erfreuten uns an
Rosenheim. Ich war aber der Meinung, dass eine        Mitglieder in die HOG eintreten. Das ist ein sehr   kamen dieses Mal in Hallstatt und Obertraun           Naturschönheit und botanischen Besonderheiten,
Mitgliedschaft mit Beiträgen oder eine Beerdi-        wichtiger Beitrag für unseren Fortbestand.          zusammen, um die Heimat unserer Vorfahren             die Kurator Hannes Pilz aus Hallstatt, einer der
gungskasse viele Leute, auch bedingt durch die        Das ist ein ganz einfaches Rechenbeispiel: mit      kennenzulernen, aber auch um alte Bekannte zu         beiden Bergführer, uns eindrücklich erklärt hatte.
räumliche Trennung, davon abhalten wird sich          der Anzahl der Mitglieder steigt oder fällt der     treffen und neue Bekanntschaften zu schließen.        Die Unterhaltung am Abend war geprägt durch
an einer Nachbarschaft zu beteiligen. So haben        Erfolg unserer Gemeinschaft. Deshalb kann ich       Bereits am ersten Abend, bei Kuchen und ge-           Gespräche und Gesang. Herr Dietmar Köberl aus
wir unsere Treffen auf einen Kaffeenachmittag         nur an unsere Landsleute appellieren, dass sie      meinsamem Singen mit mehr als 60 Teilnehmern,         Obertraun, unser zweiter Bergführer, spielte mit
im Frühjahr (meistens Palmsonntag) und einen          sich an unserer Gemeinschaft beteiligen in dem      konnte mit dem ORF-Film „Begeistert, verfolgt         seiner Steirischen Harmonika auf und konnte da-
Nachbarschaftsabend mit Tanz und Livemusik            sie Mitglied werden. Wenn wir bedenken wie-         und gestärkt- die Evangelischen in Oberösterrei-      mit die Motivation zum Mitsingen steigern.
im Herbst begrenzt. Diese zwanglose Form von          viel Geld wir heutzutage für Sachen ausgeben        ch“ auch ein Stück Geschichte dieses Landesteils      Am Sonntag war der Besuch des Gottesdienstes
Treffen kommt bei unseren Landsleuten gut an          die wir gar nicht brauchen. Dann sollte der klei-   vermittelt werden.                                    in Hallstatt geplant. Zum Abschluss des Wochen-
und das motiviert mich immer aufs Neue die Or-        ne Unkostenbeitrag, der nur die Erstellung und      Der Samstag begann mit einer Gondelfahrt zum          endes mit dem Thema „Urheimat erwandern“
ganisation zu übernehmen. Unser erstes Treffen        den Versand der Blätter abdeckt, kein Grund         Krippenstein, wo in der Heilbronner Kapelle der       wurden wir daran erinnert, dass unsere Vorfahren
fand im April 2010 statt und somit wäre nächstes      sein, um nicht dabei zu sein.                       tragischen Ereignisse vom Karfreitag 1954 ge-         nicht die ersten waren, die ihres Glaubens we-
Jahr das 10-jährige Jubiläum.                         Recht herzlichen Dank für das Gespräch              dacht wurde. Damals kamen in einem Schnee-            gen die Heimat verlassen mussten. Wie aus dem
                                                                                   Helmut Leonbacher      sturm zehn Schüler und drei Lehrer auf tragische      Predigttext zu entnehmen war, der im Anschluss
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Neppendorfer Blätter - HOG-Neppendorf
Neppendorfer Blätter             12.2018 / Ausgabe 56       12.2018 / Ausgabe 56		                     Neppendorfer Blätter

                                                                                                            wiedergegeben wird, wurde schon Abraham an-           dem Gottesdienst war die „Museumsstadt“, deren
                                                                                                            gewiesen einen neuen Anfang zu wagen. Der             Schönheit sich wohl bis Fernost rumgesprochen
                                                                                                            Gottesdienst in der Christuskirche mit Heiligem       hat, voll von Menschen, die teilhaben wollten an
                                                                                                            Abendmahl wurde gestaltet vom Gemeindepfar-           deren besonderen Atmosphäre. Die meisten von
                                                                                                            rer von Hallstatt und Obertraun, Herr Dankfried       uns traten dann die Rückfahrt nach Obertraun
                                                                                                            Kirsch und Herrn Pfarrer Peter Will aus der Ev.       per Schiff an. Wie bereits auf der Herfahrt konnte
                                                                                                            Kirche in Norddeutschland, der die Predigt hielt.     man die traumhaft schönen Landschaftsbilder in
                                                                                                            Den Zauber von Hallstatt konnten wir zum              der auf dem See herrschenden Stille genießen.
                                                                                                            Glück in den Morgenstunden aufnehmen. Nach                                 Helmut Gromer, Leinfelden

                                                                                                             Predigttext 8. Juli 2018                            Erscheinung:
                                                                                                                                                                 Fürchte dich nicht, Abram!
                                                                                                             1. Mos 12,1-4a                                      Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn.
                                                                                                             Und der HERR sprach zu Abram:                       Abram sprach aber:
                                                                                                             Geh aus deinem Vaterland                            Herr HERR, was willst du mir geben?
                                                                                                             und von deiner Verwandtschaft                       Ich gehe dahin ohne Kinder
                                                                                                             und aus deines Vaters Hause                         und mein Knecht Eliëser von Damaskus wird
                                                                                                             in ein Land, das ich dir zeigen will.               mein Haus besitzen.
                                                                                                             Und ich will dich zum großen Volk machen            Und Abram sprach:
                                                                                                             und will dich segnen                                Mir hast du keine Nachkommen gegeben;
                                                                                                             und dir einen großen Namen machen,                  und siehe, einer aus meinem Haus wird mein Erbe sein.
                                                                                                             und du sollst ein Segen sein.                       Und siehe, der HERR sprach zu ihm:
                                                                                                             Ich will segnen, die dich segnen,                   Er soll nicht dein Erbe sein,
                                                                                                             und verfluchen, die dich verfluchen;                sondern der von deinem Leibe kommen wird, der
                                                                                                             und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter soll dein Erbe sein.
                                                                                                             auf Erden.                                          Und er hieß ihn hinausgehen und sprach:
                                                                                                             Da zog Abram aus, wie der HERR zu ihm gesagt Sieh gen Himmel und zähle die Sterne;
                                                                                                             hatte.                                              kannst du sie zählen?
                                                                                                                                                                 Und sprach zu ihm:
                                                                                                             Mos 15,1-6                                          So zahlreich sollen deine Nachkommen sein!
                                                                                                             Nach diesen Geschichten begab sich's,               Abram glaubte dem HERRN,
Die Wanderung in der Urheimat 2018 in Bildern                          Fotos: F. Schartner und U. Meister    dass zu Abram das Wort des HERRN kam in einer und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit.

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Neppendorfer Blätter                          12.2018 / Ausgabe 56       12.2018 / Ausgabe 56		                           Neppendorfer Blätter

                           Neuer Konfirmandenrekord in Neppendorf                                                            griffen wie am 7. April 1968, als die Pfarrer Dr.             und Pfarramtssekretärin Renate Köber.
                                                                                                                             Hellmut Klima und Heinz Galter „32 Knaben                     Nicht vergessen wurden die Verstorbenen des Jahr-
                                                                                                                             und 26 Mädchen“ vor versammelter Kirchenge-                   gangs 1953 (von den 58 Konfirmanden im Jahr
                                                                                                                             meinde nach vorausgegangener, strenger Prüfung                1968 sind acht verstorben), für die Samuel Huber
                                                                                                                             die Urkunden mit dem Konfirmationsspruch                      und Josef Beer im Namen des gesamten Jahrgangs
                                                                                                                             überreichte. Diesmal gab es Jubiläumsurkunden                 einen Kranz am Ehrendenkmal vor der Kirche nie-
                                                                                                                             mit „herzlichen Segenswünschen zur Goldenen                   dergelegt haben. Mit besonders bewegenden Wor-
                                                                                                                             Konfirmation“, die Pfarrer Dietrich Galter feier-             ten erinnerte dabei Erna Schenn (geborene Lede-
                                                                                                                             lich überreichte. Jeder Konfirmand nannte dabei               rer) an die erst kürzlich verstorbene Inge Theil. Als
                                                                                                                             seinen Namen und den aktuellen Wohnort. Von                   sie zitierte: „Als Gott sah, dass der Weg zu lang, der
                                                                                                                             Straubing im Osten bis Saarbrücken im Westen                  Hügel zu steil und das Atmen zu schwer wurde,
                                                                                                                             vom Rheinfelden im Süden bis Bremen im Nor-                   legte er seinen Arm um sie und sprach: Komm wir
                                                                                                                             den wurden Wohnorte aus fast ganz Deutschland                 gehen heim", floss so manche Träne.
                                                                                                                             (vorwiegend aber aus Bayern und Baden Würt-                   „Herzlich Willkommen zur Goldenen Konfirma-
                                                              Jahrgang 1953 feierte „Goldene Konfirmation“                   temberg) genannt. Vor 50 Jahren haben alle noch               tion Jahrgang 1953“ hieß es dann aber auf einem
                                                              in der Heimatkirche                                            in Neppendorf gelebt. Der Psalm „Befiehl du                   von Johann Reisenauer gekonnt verzierten Pla-
                                                              So viele Konfirmanden wie am Sonntag, den 27.                  deine Wege“ von Paul Gerhardt, war wohl nicht                 kat im Gasthaus „Zum Sepp“. Maria und Josef
                                                              Mai 2018, hat es nach der großen Auswande-                     zufällig auf der Rückseite der Jubiläumsurkunde               Schnell mit ihrem Team hatten alle Hände voll
                                                              rungswelle in Neppendorf nicht mehr gegeben.                   abgedruckt. Passend dazu dann auch das Lied                   zu tun, um die rund 80 Gäste zu bewirten. Ne-
                                                              Doch es waren nicht Teenager, die ihr Glaubens-                „Zwei Heimaten“ von Leopold Leonbacher, das                   ben den Konfirmanden, ihren Familienmitglie-
                                                              bekenntnis abgaben, sondern 12 Frauen und 18                   von Elisabeth Maurer (geborene Leonbacher)                    dern und Freunden waren auch Pfarrer Dietrich
                                                              gestandene Mannsbilder des Jahrgangs 1953, die                 gemeinsam mit Pfarrer Dietrich Galter zum Ab-                 Galter mit Gattin, Kurator Josef Beer mit Gattin,
                                                              ihre „Goldene Konfirmation“ in der Heimatkir-                  schluss des Gottesdienstes gesungen wurde. Im                 Renate Köber mit Mann sowie Vertreter des Pres-
                                                              che feierten. Pfarrer Dietrich Galter durfte sich              Namen des Jahrgangs 1953 sprach Samuel Hu-                    byteriums und der Gemeinde eingeladen.
                                                              über ein volles Gotteshaus freuen und hielt eine               ber Dankesworte und würdigte dabei besonders                  Bevor das Essen aufgetischt wurde, gratulierte
                                                              beeindruckende Predigt. Es gab zwar keine Prü-                 die Unterstützung durch Pfarrer Dietrich Galter               Mitorganisator Josef Köber allen nochmals zur
                                                              fung, viele waren aber emotional fast genauso er-

Goldene Konfirmandinnen (v.l.n.r.):                                                              (Fotos: Josef Reisenauer)   Goldene Konfirmanden (v.l.n.r.):                                                                 (Fotos: Josef Reisenauer)
1. Reihe: Marianne Roppelt geb. Schenn, Susanne Gierscher geb. Lienerth, Inge Sift geb. Beer; Maria Limburg geb.             1. Reihe: Josef Reisenauer , Josef Beer (Stenga), Martin Adam; Michael Reisenauer, Michael Eckenreiter.
Reisenauer, Elisabeth Maurer geb. Leonbacher, Maria Köppens-Schnell geb. Schnell                                             2. Reihe: Simon Zakel, Mathias Grund, Krauss Hans-Dieter, Michael Schwachhofer, Josef Köber.
2. Reihe: Maria Weimer geb. Berz, Hildegard Laskowski-Schneider geb. Schneider, Katharina Decker geb. Reisenauer,            3. Reihe: Huber Hans, Martin Liebhardt, Johann Krauss, Hans Reisenauer
Elisabeth Liebhard geb. Leonbacher, Brigitte Miess geb. Schenn, Erna Schenn geb. Lederer.                                    4. Reihe: Andreas Karmen, Johann Weimer.
                                                                                                                             Dabei waren auch Samuel Huber und Josef Beer (Penonere), die leider nicht auf dem Bild sind.
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Neppendorfer Blätter                   12.2018 / Ausgabe 56   12.2018 / Ausgabe 56		                   Neppendorfer Blätter

„Goldenen Konfirmation“ und zum 65-Jährigen               lich seit der Konfirmation nicht mehr gesehen.      sie eine solide Grundausbildung. „Wir haben in      über die „neue Straße“ vorbei am Flughafen und
mit dem typischen Neppendorfer Spruch: „Nit               Für die meisten war es aber so, als habe man sich   unserer Gemeinschaft gelernt etwas zu leisten und   dem neuen „Industriegebiet West“ entlang über
losst’s eng eh“. Er wünschte allen „Gesundheit,           nur gestern getrennt, man war gleich wieder ver-    das auch nach der Auswanderung in Deutschland       die Salzburger Straße auf die Autobahn. Die Ab-
Zufriedenheit, Gelassenheit und Besinnlichkeit“           traut wie früher und hatte keine Hemmungen.         bewiesen“, so ein frischgebackener Rentner, als     fahrt erfolgte in Großscheuern, wo ebenfalls viel
und erinnerte an das Lied von Udo Jürgens: „Mit           „Ich werdet ja mit jedem Tanz jünger“ meinte        er in seinem ehemaligen Klassenzimmer stand.        gebaut wurde. Über Hermannstadt und Heltau
66 Jahren, da fängt das Leben an“. Mit 65 könne           eine Zuschauerin, als sich mehrere Jubiläums-       Über diese „Klassenstunde“ des Jahrgangs 1953       fuhr uns der Bus nach Kerz. Ortspfarrer Michael
man sich schon mal warmlaufen, meint der Dei-             Konfirmanden in der von Bällen aus der Jugend       berichtete auch die „Hermannstädter Zeitung“.       Reger erläuterte in seiner witzigen Art, interessant
wler Sepp. Der Musikant schlug durch, als Josef           bekannten Reihe mit Michael Holms auf die           „Hier stand ein Brunnen, könnt ihr euch noch        aufbereitet, die Geschichte der Kirche und des
Beer die Jahrgangsfreunde wohl in Anlehnung an            „Straße nach Mendocino“ machten. Das Tanz-          erinnern, als wir einen Jungen im Eimer hinun-      Zisterzienserklosters. Seine Ausführungen waren
den Militärmarsch von Carl Teike mit „alte Kame-          parkett war bis spät gut belegt und zum Abschied    terließen, damit er den Fußball herausfischt, der   gespickt mit zahlreichen Anekdoten und kamen
raden“ begrüßte. Dann zitierte er aus dem Psalm           hieß es unisono: „Es war ein außergewöhnliches,     hinein gefallen war bei unserem Spiel auf dem       so bei den Besuchern gut an. Schnaps wollten wir
145/18: „Der Herr ist nahe allen, die ihn anrufen,        gelungenes Treffen, an das man sich gerne und       Schulhof?", zitiert Chefredakteurin Beatrice Un-    keinen trinken, aber er gab uns einen mit. Nach
allen, die ihn mit Ernst anrufen“ und ergänzte:           oft erinnern wird“. Das hörten die Organisatoren    gar einen der 30 Konfirmanden. Jeder hatte so       dem guten Mittagessen in der Forellenzucht von
„Ich habe euch alle angerufen und jetzt seid ihr          Maria Weimer (geborene Berz), Josef Beer, Samu-     seine Erinnerungen und Erfahrungen vom etwas        Albota besuchten wir noch Michelsberg und
da“. Der Stenga Sepp freute sich, dass so viele der       el Huber und Josef Köber natürlich gerne. Ihre      schussligen Englischlehrer bis zum strengen Di-     durften uns im Elimheim mit leckeren Krapfen,
Einladung gefolgt sind und wünschte allen eine            aufwändigen Bemühungen bei der Vorbereitung         rektor, von Spielen am Schulhof bis zur Arbeit in   Kuchen und Kaffee stärken.
gute Unterhaltung. Es gab viel zu erzählen und die        und Durchführung des Jahrgangstreffens haben        der Landwirtschaft.                                 Manche hatten immer noch nicht genug von den
meist gestellte Frage war wohl „woast no?“.               sich gelohnt. Dankeschön!                           Erinnerungen an Neppendorf und die Umge-            schönen Landschaften und den reichen Erinne-
Nach dem Mittagessen und einer kleinen Pau-               Das abwechslungsreiche Programm war damit           bung in Siebenbürgen wurden dann auch bei           rungen. Am Dienstag erhielt ich per WhatsApp
se ging es mit viel Schwung in das Abendpro-              aber noch lange nicht beendet, sondern bot wei-     einem Busausflug wach, an dem sich am Diens-        ein Bild von unserem Jahrgangsältesten Mathias
gramm. Es wurde getanzt, gelacht und natürlich            tere Höhepunkte. Am Montag wurde die Schule         tag 40 Personen beteiligten. Zunächst ging es       Grund. Im dicken Schnee auf über 2000 Metern
sehr viel erzählt. Es gab ja auch viel zu berichten,      besucht, in der alle „Konfirmanden“ lesen und       vorbei an der alten Mühle über die „Bifflgossn“     Höhe in der Nähe der Bulea-Hütte stand in groß-
denn einige der Teilnehmer hatten sich tatsäch-           schreiben gelernt haben. In acht Jahren erfuhren    an deren Ende in den „Kloawiesn“ neue Rei-          en Lettern geschrieben: „Goldene Konfirmation
                                                                                                              henhäuser aufgezogen wurden. Dann fuhren wir         1953“. Schön war es! Brimes Sepp, Straubing
Gedenken an die verstorbenen Kameradinnen und Kameraden

                                                                                                              oben: Die Organisatoren 		                          Die Klassenstunde – zurück zu den Anfängen

                                                     - 22 -                                                                                                  - 23 -
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